(19)
(11) EP 2 949 834 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.2015  Patentblatt  2015/49

(21) Anmeldenummer: 14170631.7

(22) Anmeldetag:  30.05.2014
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 1/15(2006.01)
E04G 5/06(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME

(71) Anmelder: Tobler AG
9424 Rheineck (CH)

(72) Erfinder:
  • Kuster, Timo
    9424 Rheineck (CH)
  • Stäheli, Jan
    9014 St. Gallen (CH)
  • Tamer, Hasim
    8280 Kreuzlingen (CH)

(74) Vertreter: Hepp Wenger Ryffel AG 
Friedtalweg 5
9500 Wil
9500 Wil (CH)

   


(54) Befestigungskonsole für Gerüstbretter, Gerüstbrett und Gerüst


(57) Die vorliegende Erfindung richtet sich auf eine Befestigungskonsole (1) für Gerüstbretter (20). Die Befestigungskonsole (1) umfasst ein Halteelement (11), eine Anschlagfläche (10) und einen Auslegearm (12). Der Auslegearm (12) weist eine seitliche Kontaktfläche (122) auf. In oder an der seitlichen Kontaktfläche (122) ist mindestens eine und vorzugsweise zwei Anordnungen von zwei oder mehr Befestigungsmitteln (121a, 121b) angeordnet. Die Befestigungsmittel (121a, 121b) sind mit Befestigungselementen (201) eines Gerüstbrettes (20) in Wirkverbindung bringbar.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Befestigungskonsole für Gerüstbretter, ein Gerüstbrett sowie ein Gerüst gemäss dem Oberbegriff der unabhängigen Ansprüche.

[0002] Bei der Erstellung von Bauwerken verschiedenster Art wie beispielsweise Häusern, Fabriken und dergleichen ist es notwendig, die Bauwerke mit Gerüsten einzudecken. Die Gerüste bestehen im Wesentlichen aus Vertikalrahmen, zwischen denen Bohlen oder Gerüstbretter liegen, die es ermöglichen, das Gerüst zu begehen.

[0003] Neuartige Bauweisen von Gebäuden verlangen zunehmend umfangreichere Isolationen, welche auf der Gebäudehülle angebracht werden. Dies bedingt, dass Gerüste mit einem gewissen Abstand zum Rohbau aufgestellt werden müssen. Somit entsteht zwischen Gerüst und Rohbau eine Lücke, welche für die Sicherheit von Personen sowie zum Arbeiten ebenfalls mit Gerüstbrettern abgedeckt werden muss. Je nach Dicke der Isolation, welche an der Gebäudehülle befestigt wird, müssen diese zusätzlichen Gerüstbretter entfernt oder durch schmalere Gerüstbretter ersetzt werden.

[0004] Aus dem Stand der Technik sind beispielsweise Befestigungskonsolen zur Befestigung an Gerüsten bekannt, welche eine Länge aufweisen, die dem jeweiligen Gerüstbrett entspricht. Zur Einhaltung von Sicherheitsabständen müssen diese Befestigungskonsolen entsprechend gewählt werden, um je nach Fortschritt der Isolation auf der Gebäudehülle ausgetauscht zu werden. Somit entsteht bei jeder zusätzlichen Lage der Isolation an der Gebäudehülle ein zusätzlicher Aufwand, wenn das komplette Gerüst angepasst werden muss. Es ist Aufgabe der Erfindung, diese und weitere Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Es soll eine Befestigungskonsole und ein entsprechendes Gerüstbrett bereitgestellt werden, welche eine einfache Montage erlauben und den Arbeitsaufwand beim Austausch der Gerüstbretter vermindern. Ebenfalls soll Montage und Demontage der Befestigungskonsole und der Gerüstbretter erleichtert werden. Diese Aufgabe wird durch die in den unabhängigen Patentansprüchen definierten Vorrichtungen gelöst. Weitere Ausführungsformen ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen.

[0005] Eine erfindungsgemässe Befestigungskonsole für Gerüstbretter zur lösbaren Verbindung an einem Gerüstelement, vorzugsweise zur lösbaren Verbindung an einem Vertikalrahmen, umfasst ein Halteelement zur Befestigung am Gerüstelement, eine Anschlagfläche, welche mit dem Gerüstelement in Wirkverbindung treten kann und einen Auslegearm, der zumindest eine seitliche Kontaktfläche aufweist. Der Auslegearm weist mindestens eine und vorzugsweise zwei Anordnungen von zwei oder mehreren Befestigungsmitteln auf. Die Befestigungsmittel sind in oder an der seitlichen Kontaktfläche angeordnet und mit Befestigungselementen eines Gerüstbrettes in Wirkverbindung bringbar. Vorzugsweise sind am Auslegearm zwei seitliche Kontaktflächen vorgesehen, welche einander im Wesentlichen symmetrisch gegenüberliegen. In der zweiten Kontaktfläche können ebenfalls eine oder mehrere Anordnungen aus zwei oder mehr Befestigungsmitteln vorgesehen sein.

[0006] Seitliche Kontaktflächen ermöglichen eine genaue und präzise Anordnung von Gerüstbrettern an der Befestigungskonsole. Durch eine Anordnung aus zwei oder mehr Befestigungsmitteln können Kräfte ausgewogen aufgenommen werden, eine sichere Verbindung ist ebenfalls gewährleistet. Eine zweite oder mehrere Anordnungen von zwei oder mehreren Befestigungsmitteln ermöglichen ausserdem, ein Gerüstbrett in unterschiedlichen Positionen an der Befestigungskonsole zu befestigen.

[0007] Die Befestigungskonsole ist vorzugsweise derart gestaltet, dass die Anschlagfläche seitliche Führungsflächen aufweist.

[0008] Mit seitlichen Führungsflächen kann die Befestigungskonsole am Gerüstelement positioniert und gesichert werden.

[0009] Das Halteelement der Befestigungskonsole kann im Wesentlichen eine längliche Ausbildung aufweisen, wobei eine Längsachse im Wesentlichen durch die längste Ausdehnung des Halteelementes definiert ist. Das Halteelement ist vorzugsweise derart an der Befestigungskonsole angeordnet, dass seine Längsachse parallel zu einer durch die Anschlagfläche gebildeten Ebene angeordnet ist.

[0010] Die Anschlagfläche und das Halteelement können somit in gewünschter und definierter Richtung in Wirkverbindung mit dem Gerüstelement treten. Die Kräfte werden somit definiert in das Gerüstelement eingeleitet.

[0011] Der Auslegearm weist ebenfalls vorzugsweise eine längliche Ausdehnung auf, wobei in Richtung dieser Ausdehnung eine Längsachse definiert ist. Die Längsachse des Auslegearms ist im Wesentlichen rechtwinklig zu der Anschlagfläche angeordnet.

[0012] Eine rechtwinklige Anordnung der Längsachse erlaubt eine zentrale Aufnahme der Kraft, welche somit an einer definierten Position der Anschlagfläche angreift.

[0013] Vorzugsweise ist der Auslegearm der Befestigungskonsole aus einem Hohlprofil gefertigt. Hohlprofile können runde, viereckige oder polygonale Querschnitte aufweisen. Besonders bevorzugt ist der Auslegearm aus einem Profil gefertigt, welches einen C-, U-, T- oder H-förmigen Querschnitt aufweist.

[0014] Derartige Querschnitte erhöhen die Festigkeit des Auslegearms, da derartige Querschnitte üblicherweise im Vergleich zu ihrem Gewicht ein hohes Trägheitsmoment aufweisen. Ein weiterer Vorteil ist, dass derartige Profile als Halbzeug direkt beschaffbar sind. Vorzugsweise sind derartige Profile aus Stahl gefertigt. Leichtmetalle wie Aluminium sind jedoch ebenfalls vorstellbar.

[0015] Die Befestigungskonsole kann Befestigungsmittel aufweisen, welche einen ersten Bereich mit einem ersten Querschnitt und einen zweiten Bereich mit einem zweiten Querschnitt aufweisen. Die Aussenabmessung des ersten Querschnittes ist zumindest 1,1-mal, vorzugsweise 1,5-mal und besonders bevorzugt mindestens 2-mal mal grösser als die Aussenabmessung des zweiten Querschnittes.

[0016] Befestigungsmittel, welche zwei Bereiche mit unterschiedlichen Querschnitten aufweisen, ermöglichen es, mit einem Befestigungselement eines Gerüstbrettes in Wirkverbindung zu treten. Insbesondere ist es dadurch möglich, dass entsprechende Befestigungselemente an den Befestigungsmittel eingehängt werden können.

[0017] Vorzugsweise sind die Befestigungsmittel derart gestaltet, dass sie als Öffnungen mit vorzugsweise einer länglichen Ausdehnung ausgebildet sind.

[0018] Eine längliche Ausbildung ermöglicht es, die Befestigungsmittel mit weiteren Befestigungselementen durch Schieben in Wirkverbindung zu bringen.

[0019] Sind an der Befestigungskonsole zwei oder mehr Anordnungen aus zwei oder mehr Befestigungsmitteln vorgesehen, welche eine längliche Ausdehnung der Öffnungen aufweisen, so weisen die Ausdehnungen der Öffnungen einer ersten Anordnung gegenüber der Ausdehnungen der Öffnungen einer zweiten Anordnung von Befestigungsmitteln vorzugsweise unterschiedliche Neigungen auf.

[0020] Dies ermöglicht es, dass ein Befestigungselement eines Gerüstbrettes und in der Folge das Gerüstbrett beispielsweise in einer zweiten Position schräg zu einer Gebäudehülle hin in die Befestigungsmittel der Befestigungskonsole eingehängt und somit schräg zur Gebäudehülle hin verfahren werden können. Somit ist die Gebäudehülle vor zufälligem Kontakt des Gerüstbrettes während des Einschiebens geschützt, da der Abstand erst mit dem Einschieben verringert wird.

[0021] Es ist jedoch auch vorstellbar, dass die Befestigungsmittel als Zapfen und insbesondere als Gewindezapfen ausgebildet sind. Gewindezapfen ermöglichen es, die Befestigungsmittel beispielsweise mit einer Gewindeverbindung oder einer Verschraubung an der seitlichen Kontaktfläche des Auslegearmes anzubringen. Ebenso vorstellbar ist es, dass die Befestigungsmittel derart gestaltet sind, dass sie Zapfen ausbilden, welche sich durch zwei beidseitig des Auslegearms angeordnete seitliche Kontaktflächen erstrecken.

[0022] Ebenfalls vorstellbar wäre eine Kombination aus einem oder mehreren Zapfen und einer oder mehreren Öffnungen. Somit könnte beispielsweise eine Einbaurichtung vorgegeben werden.

[0023] Derartige durchgehende Zapfen würden die Festigkeit der Befestigungskonsole ebenfalls verbessern. Ebenfalls ist bei verschraubten Zapfen ein Austausch leicht möglich, falls diese ersetzt werden müssen, wenn sie beispielsweise beschädigt sind.

[0024] Die Befestigungskonsole kann vorzugsweise derart gestaltet sein, dass eine erste Anordnung von zwei oder mehr Befestigungsmitteln zu einer zweiten Anordnung von zwei oder mehr Befestigungsmitteln eine zur Anschlagfläche unterschiedliche Distanz aufweist.

[0025] Dies ermöglicht ein schrittweises Verschieben oder neu Anordnen von in den Befestigungsmitteln befestigten Gerüstbrettern. Die Gerüstbretter sind somit auf unterschiedliche Distanzen zu einer bestehenden Gebäudehülle einstellbar.

[0026] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Gerüstbrett zur Befestigung an einer Befestigungskonsole, vorzugsweise zur Befestigung an einer Befestigungskonsole wie vorliegend beschrieben. Das Gerüstbrett umfasst zumindest einen Belag und eine Stirnseite. Das Gerüstbrett weist eine Anordnung von zwei oder mehr Befestigungselementen auf, welche in oder an der Stirnseite des Gerüstbrettes angeordnet sind. Die Befestigungselemente sind mit Befestigungsmitteln einer Befestigungskonsole in Wirkverbindung bringbar. Das Gerüstbrett kann eine zweite Stirnseite aufweisen, an welcher ebenfalls Befestigungselemente angeordnet sind. Der Belag des Gerüstbrettes kann vorliegend beispielsweise als Holzbohle ausgebildet sein, ebenfalls vorstellbar sind jedoch gekantete Bleche aus Stahl oder Leichtmetallen.

[0027] Die Anordnung von zwei oder mehr Befestigungselementen an der Stirnseite des Gerüstbretts ermöglicht eine einfache Fertigung, leichte Transportmöglichkeiten sowie eine einfache Stapelbarkeit der Gerüstbretter.

[0028] Die Befestigungselemente des Gerüstbrettes sind vorzugsweise derart gestaltet, dass sie einen ersten Bereich mit einem ersten Querschnitt und einen zweiten Bereich mit einem zweiten Querschnitt aufweisen. Die Aussenabmessung des ersten Querschnitts ist zumindest 1,1-mal, vorzugsweise 1,5-mal und besonders bevorzugt mindestens 2-mal grösser als die Aussenabmessung des zweiten Querschnittes.

[0029] Befestigungselemente, welche zwei Bereiche mit unterschiedlichen Querschnitten aufweisen, ermöglichen das sichere und dauerhafte Verbinden mit oder an einer Befestigungskonsole. Eine einfache Fertigung ist ebenfalls gewährleistet.

[0030] Die Befestigungselemente können als Öffnungen ausgebildet sein, wobei die Öffnungen vorzugsweise eine längliche Ausdehnung aufweisen.

[0031] Dies ermöglicht es, dass das Gerüstbrett beispielsweise durch eine Schiebebewegung mit einer Befestigungskonsole in Verbindung gebracht werden kann.

[0032] Die Befestigungselemente können jedoch vorzugsweise als Zapfen und insbesondere als Gewindezapfen ausgebildet sein, welche bevorzugt an der Stirnseite des Gerüstbrettes befestigt oder befestigbar sind.

[0033] Dies ermöglicht eine einfache und kostengünstige Fertigung der Stirnseiten, wobei die Stirnseiten hier lediglich Gewindelöcher zur Aufnahme der Befestigungselemente aufweisen müssen. Ebenfalls vorstellbar ist es, dass die Befestigungselemente, welche als Zapfen ausgebildet sind, direkt an der Stirnseite verschweisst oder verpresst werden.

[0034] Ebenfalls vorstellbar wäre eine Kombination aus einem oder mehreren Zapfen und einer oder mehreren Öffnungen. Somit könnte beispielsweise eine Einbaurichtung vorgegeben werden.

[0035] Das Gerüstbrett ist vorzugsweise derart gestaltet, dass es eine Abdeckung umfasst, die Leerstellen zu einem daran anschliessenden Gerüstbelag überbrückt. Eine derartige Abdeckung kann beispielsweise als Winkel- oder Flachprofil ausgebildet sein.

[0036] Die Abdeckung ist vorzugsweise in einen oberen Bereich des Gerüstbrettes angebracht und erstreckt sich quer zu einer Längsausdehnung des Gerüstbrettes.

[0037] Wird das Gerüstbrett von einer ersten Position in einer ersten Anordnung von Befestigungsmitteln der Befestigungskonsole in eine zweite Position einer zweiten Anordnung von Befestigungsmitteln in der Befestigungskonsole verschoben, so entsteht zwischen dem Gerüstbrett und einem daran anschliessenden Gerüstbelag ein Leerraum, der entsprechend der Grösse der Distanz der zwei Anordnungen von Befestigungsmitteln ausgebildet ist. Eine auf dem Gerüstbrett angeordnete Abdeckung ermöglicht es, diesen Leerraum zumindest für zwei Positionen des Gerüstbrettes zu überbrücken.

[0038] Eine derartige Überbrückung schafft Arbeitssicherheit und verhindert ein Herunterfallen von sich beispielsweise auf dem Gerüstbrett befindlichen Gegenständen.

[0039] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung aus einer Befestigungskonsole, vorzugsweise wie vorliegend beschrieben und einem Gerüstelement, vorzugsweise wie vorliegend beschrieben. Insbesondere betrifft es eine Anordnung aus einer Befestigungskonsole und einem Vertikalrahmen, wobei die Befestigungskonsole ein Halteelement aufweist, welcher in eine Öffnung des Gerüstelementes derart einbringbar ist, dass eine Anschlagfläche der Befestigungskonsole sowie daran angeordnete seitliche Führungsflächen in Wirkverbindung mit dem Gerüstelement sind oder bringbar sind.

[0040] Dies ermöglicht eine einfache Fertigung und eine sichere Verbindung mit einem Gerüstelement.

[0041] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Anordnung aus einem Gerüstbrett, vorzugsweise wie vorliegend beschrieben und zwei Befestigungskonsolen, vorzugsweise wie vorliegend beschrieben. Die Anordnung umfasst ausserdem ein oder mehrere Gerüstelemente und insbesondere Vertikalrahmen. Die Befestigungskonsolen weisen Halteelemente auf, welche mit den Gerüstelementen verbunden oder verbindbar sind. Eine Anordnung von zwei oder mehr Befestigungsmitteln der Befestigungskonsole ist in Eingriff mit einer Anordnung von Befestigungselementen des Gerüstbrettes oder im Eingriff mit Befestigungselementen des Gerüstbrettes bringbar.

[0042] Eine derartige Anordnung ist leicht und schnell montier- und demontierbar.

[0043] Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Gerüst mit einer Befestigungskonsole wie vorliegend beschrieben und/oder einem Gerüstbrett wie vorliegend beschrieben.

[0044] Dies reduziert die Anzahl unterschiedlicher Teile, welche für ein Gerüst notwendig sind. Das Gerüst bleibt jedoch weiterhin flexibel und an unterschiedliche Gebäudehüllen anpassbar. Bei gleichem Funktionsumfang kann ein Gerüst kostengünstiger hergestellt werden.

[0045] Anhand von Figuren, welche lediglich Ausführungsbeispiele darstellen, wird die Erfindung näher erläutert.

[0046] Es zeigen:
Figur 1:
Eine perspektivische Darstellung einer Befestigungskonsole;
Figur 2:
eine Seitenansicht der Befestigungskonsole aus Figur 1,
Figur 3:
eine Draufsicht auf die Befestigungskonsole aus Figur 1,
Figur 4:
eine perspektivische Ansicht eines Gerüstbrettes,
Figur 5:
eine Draufsicht auf ein Gerüstbrett gemäss Figur 4,
Figuren 6, 6a, 6b:
Eine schematische Detail-Darstellung der Wirkweise und Abmessungen der Befestigungselemente und Befestigungsmittel,
Figur 7:
eine Seitenansicht des Gerüstbrettes aus Figur 4,
Figur 8:
eine schematische Darstellung der Positionierung von zwei Gerüstbrettern,
Figur 9:
eine erfindungsgemässe Anordnung aus Befestigungskonsolen und einem Gerüstbrett,
Figur 10:
eine Detailansicht aus Figur 9.


[0047] Figur 1 zeigt eine perspektivische Ansicht einer erfindungsgemässen Befestigungskonsole 1. Die Befestigungskonsole 1 umfasst einen Auslegearm 12, durch welchen sich eine Längsachse LA erstreckt, eine Anschlagfläche 10 und seitlich angeordnete Führungsflächen 101. Die Anschlagfläche 10 und die Kontaktflächen 101 sind vorliegend aus einem U-Profil gefertigt. Der Auslegearm 12 ist vorliegend in der Form eines C-Profils ausgebildet. In einer der seitlichen Führungsflächen 101 ist ein Halteelement 11 angeordnet, welches im Wesentlichen eine zylindrische Ausdehnung aufweist, durch das sich eine Längsachse AH erstreckt. Der Auslegearm 12 weist seitliche Kontaktflächen 122 auf, in welchen vorliegend jeweils zwei Anordnungen aus zwei Befestigungsmitteln 121a und 121b angeordnet sind. Die Befestigungsmittel 121a und 121b sind als Öffnungen ausgebildet, welche eine längliche Ausdehnung haben. Die längliche Ausdehnung einer ersten Anordnung der Befestigungsmittel 121a weist eine Neigung gegenüber der länglichen Ausdehnung der zweiten Anordnung der Befestigungsmittel 121b auf (siehe dazu ebenfalls Figur 2).

[0048] Figur 2 zeigt eine Seitenansicht der Befestigungskonsole 1 aus Figur 1. Deutlich zu erkennen sind die unterschiedlichen Neigungen der länglichen Ausdehnungen der Öffnungen der Befestigungsmittel 121a und 121b, welche sich auf einer Kontaktfläche 122 des Auslegearms 12 befinden. Wie deutlich zu sehen ist, ist eine der seitlichen Führungsflächen mit einer schrägen Kontur versehen, die es erlaubt, die Befestigungskonsole 1 in einer zur Darstellung in Figur 2 gezeigten geneigten Darstellung entlang des Halteelementes 11 zu verschieben.

[0049] Figur 3 zeigt eine Draufsicht der Befestigungskonsole 1 aus Figur 1. Der Auslegearm 12 weist beidseitig Kontaktflächen 122 auf, in welchen jeweils paarweise Befestigungsmittel 121a und 121b angeordnet sind (vorliegend nur eines bezeichnet). Gezeigt ist ebenfalls die Anschlagfläche 10 mit den seitlich daran angrenzenden Führungsflächen 101. Die Anschlagfläche 10 und die Führungsflächen 101 sind vorliegend aus einem U-Profil gebildet. Im Bereich des Halteelementes 11 befindet sich im eingebauten Zustand der Befestigungskonsole 1 ein Rohr eines Gerüstelementes (hier nicht gezeigt), welches in Wirkverbindung mit der Anschlagfläche 10 sowie zumindest einer der seitlichen Führungsflächen 101 ist.

[0050] Figur 4 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemässen Gerüstbrettes 20. Das Gerüstbrett 20 weist einen Belag 202 auf und daran angeordnet eine Abdeckung 204. Die Abdeckung 204 ist vorliegend als Winkel ausgebildet. Ebenfalls sichtbar ist eine Stirnseite 203, an welcher Befestigungselemente 201 angeordnet sind. Das Gerüstbrett 20 weist eine hier nur verdeckt dargestellte zweite Stirnseite mit Befestigungselementen auf.

[0051] Figur 5 zeigt eine Draufsicht auf das Gerüstbrett 20 aus Figur 4, wobei beidseits des Gerüstbretts Stirnseiten 203 mit Befestigungselementen 201 ersichtlich sind.

[0052] Figur 6 zeigt in einer schematischen Detail-Darstellung die Verbindung aus einer Befestigungskonsole 1 und einem Gerüstbrett 20, wobei die Darstellung entsprechend den Darstellungen aus den Figuren 3 und 5 in einer Draufsicht gezeigt ist. Die Befestigungsmittel 121a der Befestigungskonsole 1 stehen in Wirkverbindung mit den Befestigungselementen 201 des Gerüstbrettes 20. Das Befestigungselement 201 des Gerüstbretts 20 ist vorliegend als Zapfen ausgebildet, der in eine Stirnseite des Gerüstbrettes 20 eingeschraubt ist. Der Zapfen weist einen Hinterschnitt auf, der mit der entsprechenden Öffnung des Befestigungsmittels 121a in Wirkverbindung ist.

[0053] Figur 6a zeigt das Befestigungsmittel 121a der Befestigungskonsole 1, wobei das Befestigungsmittel 121a als Öffnung ausgebildet ist, welche einen ersten Bereich K1 und einen zweiten Bereich K2 aufweist. Der erste Bereich K1 weist einen ersten Querschnitt KQ1 auf und der zweite Bereich einen zweiten Querschnitt KQ2. Der erste Querschnitt KQ1 ist vorliegend ca. 1,5-mal so gross wie der zweite Querschnitt KQ2. Der Querschnitt KQ2 beträgt hier 15 mm und der Querschnitt KQ1 10 mm.

[0054] Figur 6b zeigt eine schematische Darstellung eines Befestigungselementes 201 eines Gerüstbrettes 20, welches vorliegend als Zapfen ausgebildet ist und eine im Wesentlichen komplementäre Kontur zum Befestigungsmittel 121a aus Figur 6a aufweist. Der Zapfen weist ebenfalls einen ersten Bereich B1 mit einem ersten Querschnitt BQ1 und einen zweiten Bereich B2 mit einem zweiten Querschnitt BQ2 auf. Der erste Querschnitt BQ1 ist ungefähr 1,8 Mal so gross wie der zweite Querschnitt BQ2. Der erste Querschnitt BQ1 ist hier 20 mm und der zweite Querschnitt ist hier 11 mm.

[0055] Figur 7 zeigt eine Seitenansicht des Gerüstbrettes aus Figur 4. Gut zu sehen ist die Stirnseite 203 mit einer darin angeordneten Anordnung aus Befestigungselementen 201. Zwischen den Befestigungselementen 201 ist ein Bolzen dargestellt, der das Gerüstbrett gegen ungewolltes Abheben sichert. Derartige Sicherungen sind aus dem Stand der Technik bekannt und werden hier nicht näher beschrieben. Ebenfalls gezeigt ist eine Abdeckung 204, welche an der Längsseite des Gerüstbrettes angeordnet und vorliegend aus einem Winkelprofil ausgebildet ist.

[0056] Figur 8 zeigt eine schematische Darstellung eines üblichen Gerüstbelages (ohne Bezugszeichen) und eines erfindungsgemässen Gerüstbrettes 20. Das Gerüstbrett 20 ist in zwei Positionen dargestellt, wobei die Abdeckung 204 in beiden Positionen die Lücke zwischen Gerüstbrett und Gerüstbelag überdeckt. Die Abdeckung 204 ist hier lediglich als Flachprofil ausgebildet.

[0057] Figur 9 zeigt eine erfindungsgemässe Anordnung eines Gerüstes. Das Gerüst weist zwei Vertikalrahmen 30 auf, an welchen jeweils eine Befestigungskonsole 1 angeordnet ist. Zwischen den Vertikalrahmen ist ein üblicher (hier nicht bezeichneter) Gerüstbelag angeordnet. Zwischen den beiden Befestigungskonsolen 1 ist ein erfindungsgemässes Gerüstbrett 20 angeordnet, wobei Befestigungselemente und Befestigungsmittel des Gerüstbrettes und der Befestigungskonsole miteinander in Wirkverbindung sind.

[0058] Figur 10 zeigt die Detailansicht einer einzelnen Befestigungskonsole 1 aus Figur 9 in einer perspektivischen Darstellung. Das Halteelement 11 der Befestigungskonsole 1 durchgreift ein Rohr des Vertikalrahmens 30, wobei die Befestigungskonsole 1 zum Verbinden mit dem Vertikalrahmen 30 mit ihrem hier im vorderen Bereich dargestellten Ende nach oben geschwenkt wurde, so dass ein Einführen des Halteelementes 11 in den Vertikalrahmen 30 möglich wurde. Durch Absenken der Befestigungskonsole 1 in die hier gezeigte Position wird die Anschlagfläche 10 in Wirkverbindung mit dem Vertikalrahmen 30 gebracht. Durch die seitlichen (hier nicht bezeichneten) Führungsflächen ist die Befestigungskonsole 1 am Vertikalrahmen 30 geführt. Das Gerüstbrett 20 ist in den Befestigungsmitteln 121a der Befestigungskonsole 1 eingehängt. Die Stirnseite 203 des Gerüstbrettes 20 steht mit der seitlichen Kontaktfläche 122 der Befestigungskonsole 1 in Kontakt.


Ansprüche

1. Befestigungskonsole (1) für Gerüstbretter (20) zur lösbaren Verbindung an einem Gerüstelement, insbesondere an einem Vertikalrahmen (30), umfassend ein Halteelement (11) zur Befestigung am Gerüstelement, eine Anschlagfläche (10) und einen Auslegearm (12) mit zumindest einer seitlichen Kontaktfläche (122), dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegearm (12) mindestens eine und vorzugsweise zwei Anordnungen von zwei oder mehr Befestigungsmitteln (121a, 121b) aufweist, welche in oder an der seitlichen Kontaktfläche (122) angeordnet sind und mit Befestigungselementen (201) eines Gerüstbrettes (20) in Wirkverbindung bringbar sind.
 
2. Befestigungskonsole (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagfläche (10) seitliche Führungsflächen (101) aufweist.
 
3. Befestigungskonsole (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse (AH) des Halteelementes (11) parallel zu einer durch die Anschlagfläche (10) gebildeten Ebene angeordnet ist.
 
4. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass eine Längsachse (LA) des Auslegearms (12) im Wesentlichen rechtwinklig zu der Anschlagfläche (10) angeordnet ist.
 
5. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslegearm (12) aus einem Hohlprofil oder einem Profil gefertigt ist, welches einen C-, U-, T- oder H-förmigen Querschnitt aufweist.
 
6. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (121a, 121b) einen ersten Bereich (K1) mit einem ersten Querschnitt (KQ1) und einen zweiten Bereich (K2) mit einem zweiten Querschnitt (KQ2) aufweisen, wobei die Aussenabmessung des ersten Querschnittes (KQ1) zumindest 1.1-mal, vorzugsweise 1.5-mal und besonders bevorzugt mindestens 2-mal grösser ist als die Aussenabmessung des zweiten Querschnittes (KQ2).
 
7. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (121a, 121b) als Öffnungen mit vorzugsweise einer länglichen Ausdehnung ausgebildet sind.
 
8. Befestigungskonsole nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die längliche Ausdehnung der Öffnungen einer ersten Anordnung von Befestigungsmitteln (121a, 121b) eine zu der länglichen Ausdehnung der Öffnungen einer zweiten Anordnung von Befestigungsmitteln (121a, 121b) unterschiedliche Neigung aufweist.
 
9. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsmittel (121a, 121b) als Zapfen und insbesondere als Gewindezapfen ausgebildet sind.
 
10. Befestigungskonsole (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine erste Anordnung von Befestigungsmitteln (121a, 121b) zu einer zweiten Anordnung von Befestigungsmitteln (121a, 121b) eine zur Anschlagfläche (10) unterschiedliche Distanz aufweist.
 
11. Gerüstbrett (20) zur Befestigung an einer Befestigungskonsole (1) insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, umfassend zumindest einen Belag (202) und eine Stirnseite (203), dadurch gekennzeichnet, dass das Gerüstbrett (20) eine Anordnung von zwei oder mehr Befestigungselementen (201) aufweist, welche in oder an der Stirnseite (203) angeordnet sind und mit Befestigungsmitteln (121a, 121b) einer Befestigungskonsole (1) in Wirkverbindung bringbar sind.
 
12. Gerüstbrett (20) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (201) einen ersten Bereich (B1) mit einem ersten Querschnitt (BQ1) und einen zweiten Bereich (B2) mit einem zweiten Querschnitt (BQ2) aufweisen, wobei die Aussenabmessung des ersten Querschnittes (BQ1) zumindest 1.1-mal, vorzugsweise 1.5-mal und besonders bevorzugt mindestens 2-mal grösser ist als die Aussenabmessung des zweiten Querschnittes (BQ2).
 
13. Gerüstbrett (20) nach einem der Ansprüche 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (201) als Öffnungen mit vorzugsweise einer länglichen Ausdehnung ausgebildet sind.
 
14. Gerüstbrett (20) nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungselemente (201) als Zapfen und insbesondere als Gewindezapfen ausgebildet sind, welche vorzugsweise an der Stirnseite befestigt oder befestigbar sind.
 
15. Gerüstbrett (20) nach einem der Ansprüche 11 bis 14 umfassend eine Abdeckung (204) zur Überbrückung von Leerstellen zu einem daran anschliessenden Gerüstbelag.
 
16. Anordnung aus einer Befestigungskonsole (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, und einem Gerüstelement, insbesondere einem Vertikalrahmen (30), wobei ein Halteelement (11) der Befestigungskonsole (1) in eine Öffnung (31) des Gerüstelementes derart einbringbar ist, dass eine Anschlagfläche (10) und daran angeordnete seitliche Führungsflächen (101) in Wirkverbindung mit dem Gerüstelement sind oder bringbar sind.
 
17. Anordnung aus einem Gerüstbrett (20), insbesondere nach einem der Ansprüche 11 bis 15, und zwei Befestigungskonsolen (1), insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, sowie einem oder mehreren Gerüstelementen, insbesondere Vertikalrahmen (30), wobei Halteelemente (11) der Befestigungskonsolen (1) mit den Gerüstelementen verbunden oder verbindbar sind und wobei eine Anordnung von zwei oder mehr Befestigungsmitteln (121a, 121b) der Befestigungskonsole (12) in Eingriff mit einer Anordnung von Befestigungselementen (201) des Gerüstbrettes (20) sind oder bringbar sind.
 
18. Gerüst, umfassend Befestigungskonsolen nach einem der Ansprüche 1 bis 10 und/oder Gerüstbretter nach einem der Ansprüche 11 bis 15.
 




Zeichnung
















Recherchenbericht









Recherchenbericht