[0001] Die Erfindung betrifft einen Kolben für eine Dosierpumpe zum Dosieren von fließfähigen
Füllgut, insbesondere Nahrungsmitteln unter sterilen Bedingungen, in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit
mit koaxialer metallischer Kolbenstange und metallischem Kolbenkern als Innenteil,
bei welcher Einheit ein radial erweiterter Bereich des Kolbens als Außenteil einen
kegelstumpfförmigen Bund aus Kunststoff mit einer ringförmigen Dichtlippe aufweist,
die mit ihrem größten Durchmesser an der Zylinderinnenfläche des Zylinders der Kolben-Zylinder-Einheit
hermetisch abdichtend hin und her zu gleiten bestimmt ist, wobei der die Dichtlippe
aufweisende Außenteil des Kolbens unter Zwischenlage einer Feder den Kolbenkern umgibt.
[0002] Derartige Dosierpumpen dienen dem Dosieren beispielsweise von sterilen Nahrungsmitteln
in verschiedenste Behälter. Der Kolbenkern und die Kolbenstange werden regelmäßig
aus Edelstahl gefertigt.
[0003] Es ist nun ein Kolben dieser Art bekannt, welcher aus einem einstückigen Kompositstoff
mit den Bestandteilen Edelstahl, Gummi und PTFE-Compound besteht, wobei der Kolbenkern
von einem anliegenden inneren Mantel aus Gummi als Feder umgeben ist, den wiederum
ein äußerer Mantel aus PTFE (Polytetrafluorethylene) anliegend umschließt, welcher
die Dichtlippe aufweist. Dabei soll der innere Gummi dem äußeren PTFE eine radiale
Federung ermöglichen, derart, dass derselbe mit der Dichtlippe federnd an der Zylinderinnenfläche
anliegt. Gleichwohl verfügt hier die Dichtlippe trotz der Gummiverwendung über eine
relativ geringe Nachgiebigkeit, so dass bereits der Einbau des Kolbens in den Zylinder
zwecks Herstellung der Kolben-Zylinder-Einheit, bei welchem Einbau der Durchmesser
der Dichtlippe ja etwas verringert werden muss, um in den Zylinder eingeführt werden
zu können, schwierig ist und nicht selten zu einer Beschädigung der Dichtlippe führt.
Dies auch vor allem deshalb, weil durch die vorhergehende Sterilisation und die sich
daraus ergebende Wärmeausdehnung einerseits und Erhöhung des Innendrucks andererseits
eine Durchmesservergrößerung entstanden ist. Alles dies lässt dann den bekannten Kolben
zu Ausschuss werden und verbietet seine Verwendung a priori. Außerdem ergibt sich
selbst dann, wenn ein einwandfreier Einbau gelungen sein sollte, anschließend ein
erhöhter Verschleiß durch erhöhte Reibung,
[0004] Ferner ist die Lebensdauer der Dichtlippe des bekannten Kolbens verhältnismäßig kurz,
da er aus den genannten Gründen nur über eine relativ geringe Möglichkeit verfügt,
sich radial zu erweitern und den durch die erhebliche Reibung an der Zylinderinnenfläche
zwangsläufig auftretenden Abrieb auszugleichen. Durch die zu Beginn recht hohe Anpressung
der Dichtlippe des bekannten Kolbens tritt ferner zuweilen der nachteilige sogenannte
Slip-Stick-Effekt auf, nämlich eine Stotterbewegung des Kolbens relativ zum Zylinder
infolge eines wiederholten Übergangs von Haft- zu Gleitreibung bzw. umgekehrt zwischen
den beiden, was zu einer stoßhaften Dosierung des Füllguts mit nachteiliger Spritzerbildung
führt. Da diese bekannten Kolben nun einmal einstückig ausgebildet sind, ist somit
ein relativ häufiger Austausch derselben in ihrer Gesamtheit erforderlich, was mit
erheblichen Kosten verbunden ist.
[0005] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, einen Kolben der
genannten Art zu schaffen, der einerseits die Möglichkeit eines Druckausgleichs in
der Sterilisationsphase seines Einbaus bietet und damit eine Durchmesservergrößerung
zum größten Teil vermeidet, der andererseits die Möglichkeit der Feststellung eines
Undichtgewordenseins des Kolbens bietet, und der schließlich insgesamt unter Vermeidung
der oben erwähnten Nachteile eine höhere Lebensdauer aufweist, d. h. in der Lage ist,
über einen längeren Zeitraum als der bekannte Kolben seine Funktion zu erfüllen
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0007] Vorteilhaft kann nämlich bereits bei der ersten Sterilisation des Kolbens der gerade
erst eingebauten Dosierpumpe und vor dem Beginn der eigentlichen Funktion der Dosierpumpe
durch Ansaugen und Abfüllen einer Produktdosis des abzufüllenden Füllguts eine Kontrolle
der einwandfreien Abdichtfunktion des Kolbens erfolgen. Befindet sich der Kolben nämlich
in seiner Sterilisierstellung im oberen Raum des Zylinders der Dosierpumpe und wird
er dem Sterilisierfluid in Form von Dampf oder Flüssigkeit ausgesetzt, dann würde
eine eventuelle Undichtheit des Kolbens durch ein Austreten des Fluids aus der seitlichen
Öffnung angezeigt. Ferner ist die erfindungsgemäße Ausgestaltung zur Feststellung
einer Leckage des Kolbens auch noch insofern von Vorteil, als sie es ermöglicht, einen
Druckausgleich in der Ausnehmung bzw. dem gesamten Hohlraum zwischen Innenteil und
Außenteil zu bewirken, Somit lässt sich ein Überdruck z. B. bei den hohen Temperaturen
einer Sterilisation abbauen, der den Durchmesser des Außenteils des Kolbens auftreiben
könnte, wie auch ein Unterdruck bei Abfüllprodukten, die bei niedrigen Temperaturen
abgefüllt werden müssen, der zu einer unerwünschten Verringerung des Durchmessers
des Außenteils führen könnte.
[0008] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll auch die Aufgabe gelöst werden, es zu
vermeiden, dass der Kolben am Ende seiner Funktionsfähigkeit hinsichtlich einer zuverlässigen
Abdichtung zwischen Kolben und Zylinderinnenfläche zur Gänze ausgetauscht werden muss,
was einen erheblichen wirtschaftlichen Verlust zu bedeuten pflegt.
[0009] Hierzu ist der Kolben zweiteilig aus einem die Dichtlippe aufweisenden und den erweiterten
Bereich bildenden gesonderten Außenteil aus Kunststoff und aus einem den Kolbenkern
bildenden Innenteil aus Metall gebildet, welch letzterer im Wesentlichen kegelstumpfförmig
ausgebildet ist und mit seinem im Durchmesser kleineren Ende voran in eine ihn aufnehmende
rotationssymmetrische Ausnehmung des Außenteils eingesetzt ist. Diese Ausgestaltung
bietet die Möglichkeit eines Austauschs lediglich des die Dichtlippe aufweisenden
gesonderten Außenteils des Kolbens.
[0010] Somit wird insgesamt erreicht, dass die Dichtlippe sich einerseits beim Einbau des
Kolbens in den Zylinder der Kolben-Zylinder-Einheit leichter radial nach innen verengen
lässt und dabei ihre Beschädigung vermieden werden kann, und dass sie andererseits
unter der Wirkung der Feder sich auch besonders gut radial nach außen erweitern kann
und dadurch in der Lage ist, den beim Betrieb der Dosierpumpe über die Zeit entstehenden
Abrieb an der Dichtlippe länger auszugleichen. Die erfindungsgemäße Dichtlippe verfügt
somit über eine vergrößerte radiale Flexibilität. Ferner ist der Außenteil aus Kunststoff,
vorzugsweise aus dem bekannten PTFE, ein gesondertes Verschleißteil und damit auswechselbar
geworden, sodass nicht mehr der gesamte Kolben aus in der Regel im Wesentlichen Edelstahl
ausgetauscht werden muss, wenn das Ende der Nutzungsdauer des Kolbens erreicht worden
ist, vielmehr genügt ein Austausch des verhältnismäßig preiswerten gesonderten Außenteils,
was eine ganz erhebliche Kostenersparnis erbringt, da der wesentlich teurere Innenteil
weiter verwendet werden kann, weil er praktisch keinem Verschleiß unterliegt.
[0011] Die Erfindung und ihre sich aus den weiteren Unteransprüchen ergebenden vorteilhaften
Ausgestaltungen sind im Folgenden an Hand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0012] Es zeigt:
Fig. 1
eine Dosierpumpe in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit mit einem in Längsrichtung
aufgeschnittenen Zylinder;
Fig. 2
den Kolben mit seiner Kolbenstange nach Fig. 1 in einem Längsschnitt bei weggelassenem
oberen Ende der Kolbenstange in einem gegenüber Fig. 1 vergrößertem Maßstab gemäß
einer ersten Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 3
den Kolben gemäß Fig. 2 mit nur dem Ansatz seiner Kolbenstange in gegenüber der Fig.
2 vergrößertem Maßstab;
Fig. 4
einen Ausschnitt aus Fig. 3 längs der dortigen Linie IV-IV in gegenüber der Fig. 3
vergrößertem Maßstab;
Fig. 5
eine bevorzugte Ausführungsform der als Feder verwendeten Ringfeder in schaubildlicher
Ansicht.
[0013] In Fig. 1 ist ein Kolben 1 für eine Dosierpumpe 2 zum Dosieren von fließfähigen Füllgut,
insbesondere Nahrungsmitteln unter sterilen Bedingungen, dargestellt. Die Dosierpumpe
2 ist eine Kolben-Zylinder-Einheit, bestehend aus einem Kolben 1, einer koaxialen
metallischen Kolbenstange 4 und einem Zylinder 3, wobei der Kolben 1 einen metallischen
Kolbenkern als Innenteil 10 und eine radial erweiterte Kolbenführung 5 als Außenteil
9 aufweist, der einen kegelstumpfförmigen Bund 5' aus Kunststoff mit einer ringförmigen
Dichtlippe 6 besitzt, die mit ihrem größten Durchmesser an der Zylinderinnenfläche
7 des Zylinders 3 der Kolben-Zylinder-Einheit hermetisch abdichtend hin und her zu
gleiten bestimmt ist, wobei der die Dichtlippe 6 aufweisende Bereich des Außenteils
9 unter Zwischenlage einer Feder den Innenteil 10 umgibt.
[0014] Der die Dichtlippe 6 aufweisende Bereich des Kolbens 1 besteht aus einem Kunststoff,
insbesondere aus PTFE (Polytetrafluorethylene).
[0015] Diese Dosierpumpe 2 saugt bei einer Bewegung des Kolbens 1 in Pfeilrichtung A eine
bestimmte Menge an fließfähiger Füllgut aus einem nicht gezeigten Reservoir durch
einen Ansaug- und Füllstutzen 8 in Pfeilrichtung B an. Bei einer anschließenden Bewegung
des Kolbens 1 in Pfeilrichtung C wird diese Menge wieder durch den Ansaug- und Füllstutzen
8 in Pfeilrichtung D in einen nicht gezeigten Behälter abgegeben. Das dafür erforderliche
Ventil mit seinen Wegen einerseits zum Reservoir und andererseits zum Behälter ist
ebenfalls nicht gezeigt.
[0016] Wie die Fig. 2 und 3 zeigen, weist die Kolbenstange 4 eine koaxiale Durchbrechung
32 auf, die in der Kolbenstange 4 als Kanal 33 zu einer in Abstand vom Kolben 1 angeordneten
Öffnung 34 zum Außenbereich hin führt, wobei diese Durchbrechung 32 mit einem scheibenförmigen
radialen Hohlraum 35 zwischen Innenteil 10 und Außenteil 9 des Kolbens 1 verbunden
ist, welcher Hohlraum 35 seinerseits über mindestens einen Durchlass 36 mit einem
an die Dichtlippe 6 angrenzenden Ringraum 18 in Verbindung steht, derart, dass einerseits
ein Druckausgleich zwischen Ringraum 18 und Öffnung 34 stattfinden kann, und dass
andererseits bei einem Undichtwerden der Dichtlippe 6 durch einen Riss in ihr selber
oder in einer der an sie angrenzenden Wände 13, 14 oder durch ihren mit der Zeit auftretenden
Verschleiß das fließfähige Füllgut über den Ringraum 18 und den Kanal 33 aus dessen
Öffnung 34 austreten und sichtbar werden kann, und dass die Feder eine in dem Ringraum
angeordnete Feder ist.
[0017] Auf den durch diese Ausgestaltung ermöglichten Druckausgleich und dessen Vorteile
wurde bereits hingewiesen. Ein zusätzlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Kolbens
1 besteht darin, dass bereits bei der ersten Sterilisation des Kolbens 1 der gerade
erst eingebauten Dosierpumpe 2 und vor dem Beginn der eigentlichen Funktion der Dosierpumpe
2 durch Ansaugen und Abfüllen einer Produktdosis der abzufüllenden Substanz bzw. des
Füllguts eine Kontrolle der einwandfreien Abdichtfunktion des Kolbens 1 erfolgen kann.
Befindet sich der Kolben 1 nämlich in seiner nicht gezeigten Sterilisierstellung oben
im Raum 42 des Zylinders 3 der Dosierpumpe 2 (Fig. 1) und wird er dem Sterilisierfluid
in Form von Dampf oder Flüssigkeit ausgesetzt, dann würde seine eventuelle Undichtheit
durch ein Austreten des Fluids aus der seitlichen Öffnung 34 angezeigt.
[0018] Vorteilhaft besteht der Kolben 1 zweiteilig aus einem die Dichtlippe 6 aufweisenden
und einen erweiterten Bereich 5 als Kolbenführung bildenden gesonderten Außenteil
9 aus Kunststoff und dem den Kolbenkern bildenden Innenteil 10 aus Metall, vorzugsweise
aus Edelstahl, an dem die Kolbenstange 4 koaxial angeordnet ist, welcher Innenteil
10 im Wesentlichen kegelstumpfförmig ausgebildet ist und mit seinem im Durchmesser
kleineren Ende 11 voran in eine ihn aufnehmende rotationssymmetrische Ausnehmung 12
des Außenteils 9 eingesetzt ist.
[0019] Dabei ist zweckmäßig die Ausnehmung 12 unter Bildung auch des Hohlraums 35 und des
Ringraums 18 derart ausgehöhlt, dass die an die Dichtlippe 6 angrenzenden und den
Ringraum 18 nach außen abschließenden Bereiche des Außenteils 9 eine im Wesentlichen
axiale Wand 13 und eine im Wesentlichen radiale Wand 14 bilden, und wobei diese beiden
Wände (13, 14) derart flexibel sind, dass die Dichtlippe (6) unter der Wirkung der
in der zum Ringraum (18) gehörenden Ausnehmung (12) zwischen der an die Dichtlippe
(6) angrenzenden axialen Wand (13) des Außenteils (9) und einer kegelstumpfförmigen
Ringwandfläche (15) des Innenteils (10) einspannbaren Feder (16) radial sowohl nach
außen vorspannbar als auch beim Einsetzen des Kolbens (1) in den Zylinder (3) der
Kolben-Zylinder-Einheit unter der verengenden Wirkung der Zylinderinnenfläche (7)
radial nach innen federnd nachgiebig ist. Dabei weist die sich radial erstreckende
Wand 14 zweckmäßig mindestens eine in Umfangsrichtung umlaufende, sich in den Ringraum
18 hinein erstreckende und radial flexible Falte 17 auf, die nach Art eines Faltenbalges
eine radiale Bewegung der Dichtlippe 6 erleichtert.
[0020] Die im Wesentlichen radiale Wand 14 mit ihrer hier zweckmäßigen einzigen Falte 17
lässt sich ausbilden, weil das freie Ende 9' des Außenteils 9 in seinem Durchmesser
gegenüber dem Durchmesser der Dichtlippe 6 entsprechend verringert ist. Im vorliegenden
Fall besteht die radiale Wand 14 praktisch nur aus der Falte 17.
[0021] Die Feder 16 ist in dem einen Teil der Ausnehmung 12 bildenden Ringraum 18 zwischen
Innenteil 9 und Außenteil 10 angeordnet und ist hier beispielsweise eine Ringfeder.
Sie weist einen umgekehrt U-förmigen axialen Querschnitt mit radial inneren Stegen
19 und radial äußeren Stegen 20 und Stegverbindungen 21 auf. Die radial inneren Stege
19 greifen an der kegelstumpfförmigen Ringwandfläche 15 des Innenteils 10 und die
radial äußeren Stege 20 greifen an der im Wesentlichen axial verlaufenden und an die
Dichtlippe 6 angrenzenden Innenfläche 22 der axialen Wand 13 des Außenteils 9 an.
Die Vorspannung der Ringfeder 16 ist durch koaxiale Verlagerung des Innenteils 10
in das Außenteil 9 hinein erzeugbar. Dabei halten zwei Flächen die Ringfeder 16 in
Position, nämlich eine Bundfläche 15', die Druck von oben ausübt, und die kegelstumpfförmige
Ringwandfläche 15 als Schrägfläche, welche letztlich für die Vorspannung der Dichtlippe
6 verantwortlich ist.
[0022] Die in Fig. 5 dargestellte vorzugsweise Ausführungsform der Feder 16 weist mindestens
einen Durchgang 41 auf, derart, dass bei einem Undichtwerden der Dichtlippe 6 ein
Durchtritt des nicht gezeigten Füllguts zu mindestens einem Durchlass 36 zwischen
Hohlraum 35 und einem Anschlusskanal 40 gewährleistet ist.
[0023] Wie die Fig. 5 zeigt, weist diese Ausführungsform der Feder 16 in Umfangsrichtung
und in Abstand voneinander eine Mehrzahl von Durchgängen 41 auf, die sich über den
gesamten Umfang der Feder 16 erstrecken.
[0024] Außerdem besitzt die Feder 16 in diesem Fall in Umfangsrichtung zwei einander gegenüberliegende
und einen Abstand T voneinander aufweisende Enden 42 und 43, wobei dieser Abstand
T ebenfalls einen Durchgang bildet.
[0025] Die Durchgänge 41 sind hier Ausschnitte, die sich von den Stegverbindungen 21 des
U zu den Rändern 19' und 20' der Stege 19, 20 der Feder 16 hin erstrecken.
[0026] Dabei können vorteilhaft zur Steigerung der Wirksamkeit der Ringfeder 16 die Stege
19 und 20 zu ihren Rändern 19' und 20' hin mit einer Spreizung versehen werden, wobei
nur die Ränder 20' des radial äußeren Stegs 20 an der Innenfläche 22 der axialen Wand
13 anliegen und dabei Linienberührung aufweisen, während die radial inneren Stege
19 flächig an der kegelstumpfförmigen Ringwandfläche 15 des Innenteils 10 anliegen.
[0027] Ein Slip-Stick-Effekt zwischen Dichtlippe 6 und Zylinderinnenfläche 7 lässt sich
beim Gegenstand der Erfindung durch Auswahl einer passenden Federstärke der Ringfeder
16 und damit durch eine Variation des Anpressdruckes vermeiden, denn beispielsweise
bei der Abfüllung eines hochviskosen Füllguts mit geringerer Schmierwirkung lässt
sich der Anpressdruck der Dichtlippe 6 gegen die Zylinderinnenfläche 7 durch Verringerung
der Federstärke entsprechend geringer wählen.
[0028] Vorteilhaft weist das Außenteil 9 am oberen Rand seiner Ausnehmung 12 einen radial
nach innen vorstehenden Bund 23 auf, der beim Einsetzen des Innenteils 10 in die Ausnehmung
12 aufweitbar ist, derart, dass der Bund 23 nach dem Einsetzen des Innenteils 10 über
dessen oberen Rand 24 schnappbar ist und das Innenteil 10 im Außenteil 9 hält. Dabei
sind die Abmessungen derart, dass die Endfläche 10a des Innenteils 10 an der inneren
Endfläche 9a des Außenteils 9 anliegt.
[0029] Bei der gezeigten Ausführungsform sind Innenteil 10 und Außenteil 9 mittels einer
Verschraubung miteinander verbunden. Diese Verschraubung besteht hier aus einer zentralen
Schraube 25, welche das Innenteil 10 durchdringt, mit ihrem Kopf 26 in einer Eintiefung
27 des Innenteils 10 anliegt und mit ihrem Gewindeteil 28 in ein koaxiales Sackgewinde
29 des Außenteils 9 eingeschraubt ist.
[0030] Die Kolbenstange 4 besitzt hier eine koaxiale Endplatte 30, die mit dem Innenteil
10 fest verbunden ist, wobei die Verbindung hier aus einer Verschraubung mit mindestens
einer Schraube 31 besteht.
[0031] Der Hohlraum 35 ist bei der gezeigten Ausführungsform zwischen Endplatte 30 und Innenteil
10 ausgebildet und im Innenteil 10 ist mindestens ein Durchlass 36 zwischen diesem
Hohlraum 35 und einem Anschlusskanal 40 in einer Stirnseite 10a des Innenteils 10
vorgesehen, welcher Anschlusskanal 40 auf diese Weise mit der Öffnung 34 verbunden
ist, derart, dass ein Durchtritt zwischen dem Ringraum 18 der Ausnehmung 12 und der
Öffnung 34 vorhanden ist.
[0032] Somit kann bei einem Undichtwerden der Dichtlippe 6 durch einen Riss in ihr selber
oder in einer der angrenzenden Wände 13, 14, oder durch Verschleiß, das fließfähige
Füllgut über den Ringraum 18 der Ausnehmung 12 an der Ringfeder 16 vorbei, durch den
Anschlusskanal 40, den Durchlass 36, die Hohlkammer 35, den Kanal 33 und die Öffnung
34 austreten und sichtbar werden. Dabei ist die marktgängige Ringfeder 16 kein Hindernis,
wie erläutert.
[0033] Durch Variieren der Art und Form der Durchgänge 41 kann außerdem die Flexibilität
und Federkraft der Ringfeder 16 verändert und an unterschiedliche Füllmedien angepasst
werden.
[0034] Es ist ersichtlich, dass Außenteil 9 und Innenteil 10 sich nur in zwei Bereichen
berühren, nämlich zum einen im Bereich der Endfläche 10a des Innenteils 10, die an
der inneren Endfläche 9a des Außenteils 9 anliegt, und zum anderen im Bereich des
Bundes 23 des Außenteils 9, der den oberen Rand 24 des Innenteils 10 übergreift. Zwischen
diesen beiden Bereichen wahren das Außenteil 9 und das Innenteil 10 einen Abstand
voneinander, welcher die offene Verbindung zwischen dem Ringraum 18 und der Öffnung
34 sicherstellt, derart, dass in der erläuterten Weise einerseits ein Druckausgleich
und andererseits eine Leckanzeige gewährleistet ist.
[0035] Dabei ist bei der gezeigten und bevorzugten Ausführungsform das Innenteil 10 in Richtung
auf seine Endfläche 10a hin stufenförmig nach innen abgeschrägt, um die kegelstumpfförmige
Innenwandfläche 15 und die Bundfläche 15' für die Einspannung der Ringfeder 16 zu
bilden.
[0036] Bei der gezeigten bevorzugten Ausführungsform erstreckt sich der Ringraum 18 axial
zum Hohlraum 35 hin über die Feder 16 hinaus und bietet dabei im Bereich dieser seiner
Erstreckung die in den Fig. 2 bis 4 dargestellte Möglichkeit, zwischen dem Ringraum
18 und dem Durchlass 36 mindestens eine offene Verbindung 44 anzuordnen, die einen
Durchtritt von Füllgut zur Öffnung 34 auch dann gewährleistet, wenn die Ausgestaltung
der jeweiligen Feder 16 einen Durchtritt des Füllguts an ihr vorbei bzw. durch sie
hindurch, wie dies bei der oben beschriebenen Feder 16 der Fall ist, nicht ermöglicht.
[0037] Diese offene Verbindung 44 ist zweckmäßig mindestens eine Bohrung.
[0038] Es könnten nämlich gegebenenfalls in Abhängigkeit von den im Einzelfall gewünschten
Federcharakteristiken auch geschlossene Federn Verwendung finden, die ein Hindernis
für den Durchtritt von Füllgut bilden können. In solchen Fällen stellt die offene
und damit durchlässige Verbindung 44 sicher, dass im Falle einer Leckage der beschriebenen
Art trotzdem ein Durchtritt von Füllgut zur Öffnung 34 erfolgen kann.
[0039] Damit wird gleichzeitig deutlich, dass es bei Vorhandensein der beschriebenen offenen
Verbindung 44 einer weiteren Möglichkeit für einen Durchtritt von Füllgut zur Öffnung
34, wie sie als Ausführungsbeispiel weiter oben beschrieben wurde, nicht mehr bedarf,
es genügt, wenn mindestens eine offene und damit durchlässige Verbindung 44 vorhanden
ist. Diese kann entweder in der gezeigten Weise als durchgängige Verbindung zwischen
Ringraum 18 und einem Durchlass 36 ausgebildet sein, oder auch als eine solche zwischen
Ringraum 18 und direkt dem Hohlraum 35, mit dem bei der gezeigten Ausführungsform
der Durchlass 36 bzw. die Durchlässe verbunden ist bzw. sind, beispielsweise mittels
mindestens einer nicht gezeigten Schrägbohrung
[0040] Es versteht sich, dass auch der gewünschte Druckausgleich über die offene Verbindung
44 gewährleistet ist.
1. Kolben (1) für eine Dosierpumpe (2) zum Dosieren von fließfähigen Füllgut, insbesondere
Nahrungsmitteln unter sterilen Bedingungen, in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit,
bestehend aus dem Kolben (1), einer koaxialen metallischen Kolbenstange (4) und einem
Zylinder (3), wobei der Kolben (1) einen metallischen Kolbenkern als Innenteil (10)
und eine radial erweiterte Kolbenführung (5) als Außenteil (9) aufweist, der einen
kegelstumpfförmigen Bund (5') aus Kunststoff mit einer ringförmigen Dichtlippe (6)
besitzt, die mit ihrem größten Durchmesser an der Zylinderinnenfläche (7) des Zylinders
(3) der Kolben-Zylinder-Einheit hermetisch abdichtend hin und her zu gleiten bestimmt
ist, wobei der die Dichtlippe (6) aufweisende Bereich des Außenteils (9) unter Zwischenlage
einer Feder den Innenteil (10) umgibt,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenstange (4) eine koaxiale Durchbrechung (32) aufweist, die in der Kolbenstange
(4) als Kanal (33) zu einer in Abstand vom Kolben (1) angeordneten Öffnung (34) zum
Außenbereich hin führt,
dass diese Durchbrechung (32) mit einem radialen Hohlraum (35) zwischen Innenteil (10)
und Außenteil (9) des Kolbens (1) verbunden ist, der seinerseits mit einem an die
Dichtlippe (6) angrenzenden Ringraum (18) in Verbindung steht, derart, dass einerseits
ein Druckausgleich zwischen Ringraum (18) und Öffnung (34) stattfinden kann, und dass
andererseits bei einem Undichtwerden der Dichtlippe (6) durch einen Riss in ihr selber
oder in einer der an sie angrenzenden Wände (13, 14) oder durch ihren mit der Zeit
auftretenden Verschleiß das fließfähige Füllgut über den Ringraum (18) und den Kanal
(33) aus dessen Öffnung (34) austreten und sichtbar werden kann,
und dass die Feder eine in dem Ringraum (18) angeordnete Feder (16) ist.
2. Kolben (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Kolben (1) zweiteilig aus einem die Dichtlippe (6) aufweisenden und einen erweiterten
Bereich (5) bildenden gesonderten Außenteil (9) aus Kunststoff und dem den Kolbenkern
bildenden Innenteil (10) aus Metall besteht, vorzugsweise aus Edelstahl, an dem die
Kolbenstange (4) koaxial angeordnet ist, welcher Innenteil 10 im Wesentlichen kegelstumpfförmig
ausgebildet ist und der mit seinem im Durchmesser kleineren Ende (11) voran in eine
ihn aufnehmende rotationssymmetrische Ausnehmung (12) des Außenteils (9) eingesetzt
ist.
3. Kolben (1) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausnehmung (12) unter Bildung auch des Hohlraums (35) und des Ringraums (18)
derart ausgehöhlt ist, dass die an die Dichtlippe (6) angrenzenden und den Ringraum
(18) nach außen abschließenden Bereiche des Außenteils (9) eine im Wesentlichen axiale
Wand (13) und eine im Wesentlichen radiale Wand (14) bilden, und wobei diese beiden
Wände (13, 14) derart flexibel sind, dass die Dichtlippe (6) unter der Wirkung der
in der zum Ringraum (18) gehörenden Ausnehmung (12) zwischen der an die Dichtlippe
(6) angrenzenden axialen Wand (13) des Außenteils (9) und einer kegelstumpfförmigen
Ringwandfläche (15) des Innenteils (10) einspannbaren Feder (16) radial sowohl nach
außen vorspannbar als auch beim Einsetzen des Kolbens (1) in den Zylinder (3) der
Kolben-Zylinder-Einheit unter der verengenden Wirkung der Zylinderinnenfläche (7)
radial nach innen federnd nachgiebig ist.
4. Kolben (1) nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die sich radial erstreckende Wand (14) mindestens eine in Umfangrichtung umlaufende,
sich in die Ausnehmung (12) hinein erstreckende und radial flexible Falte (17) aufweist,
die nach Art eines Faltenbalges einer radialen Bewegung der Dichtlippe (6) dient.
5. Kolben nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (16) in dem einen Teil der Ausnehmung (12) bildenden Ringraum (18) zwischen
Innenteil (10) und Außenteil (9) angeordnet ist,
dass die Feder (16) eine Ringfeder (16) ist und einen umgekehrt U-förmigen axialen Querschnitt
mit radial inneren Stegen (19) und radial äußeren Stegen (20) und Stegverbindungen
(21) aufweist,
dass die radial inneren Stege (19) an der kegelstumpfförmigen Ringwandfläche (15) des
Innenteils (10) und die radial äußeren Stege (20) an einer im Wesentlichen axial verlaufenden
und an die Dichtlippe (6) angrenzenden ringförmigen Innenfläche (22) der axialen Wand
(13) des Außenteils (9) angreifen, und
dass die Vorspannung der Feder (16) durch koaxiale Verlagerung des Innenteils (10) in
das Außenteil (9) hinein erzeugbar ist.
6. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (16) mindestens einen Durchgang (41) aufweist, derart, dass bei einem Undichtwerden
der Dichtlippe (6) ein Durchtritt des Füllguts zum mindestens einen Durchlass (36)
zwischen Hohlraum (35) und einem Anschlusskanal (40) zum Ringraum (18) gewährleistet
ist.
7. Kolben nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Feder (16) in Umfangsrichtung zwei einander gegenüberliegende und einen Abstand
(T) voneinander aufweisende Enden (41, 42) besitzt, wobei der Abstand (T) ebenfalls
einen Durchgang bildet.
8. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stege (19, 20) der Feder (16) zu ihren Rändern (19', 20') hin mit einer Spreizung
versehen sind, wobei nur die Ränder (20') der radial äußeren Stege (20) an der Innenfläche
(22) der axialen Wand (13) anliegen und dabei Linienberührung aufweisen, während die
radial inneren Stege (19) flächig an der kegelstumpfförmigen Ringwandfläche (15) des
Innenteils (10) anliegen.
9. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass durch Veränderung der Geometrien der kegelstumpfförmigen Ringwandfläche (15) und
der Bundfläche (15') am Innenteil (10) ohne Tausch der Feder (16) die Federspannung
veränderbar ist.
10. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Außenteil (9) am oberen Rand seiner Ausnehmung (12) einen radial nach innen vorstehenden
Bund (23) aufweist, der beim Einsetzen des Innenteils (10) in die Ausnehmung (12)
aufweitbar ist, derart, dass der Bund (23) nach dem Einsetzen des Innenteils (10)
über dessen oberen Rand (24) schnappbar ist und das Innenteil (10) im Außenteil (9)
hält.
11. Kolben nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass Innenteil (10) und Außenteil (9) mittels mindestens einer Verschraubung miteinander
verbunden sind.
12. Kolben nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verschraubung eine zentrale Schraube (25) aufweist, welche das Innenteil (10)
durchdringt, mit ihrem Kopf (26) in einer Eintiefung (27) des Innenteils (10) anliegt
und mit ihrem Gewindeteil (28) in ein koaxiales Sackgewinde (29) des Außenteils (9)
eingeschraubt ist.
13. Kolben nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Kolbenstange (4) eine koaxiale Endplatte (30) aufweist, die mit dem Innenteil
(10) fest verbunden ist.
14. Kolben nach den Ansprüchen 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung aus einer mindestens Verschraubung (31) besteht.
15. Kolben nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hohlraum (35) zwischen Endplatte (30) und Innenteil (10) ausgebildet ist und
im Innenteil (10) mindestens ein Durchlass (36) zwischen diesem Hohlraum (35) und
mindestens einem Anschlusskanal (40) in einer Stirnseite (10a) des Innenteils (10)
vorgesehen ist, welcher Anschlusskanal (40) auf diese Weise mit der Öffnung (34) verbunden
ist, derart, dass ein Durchlass zwischen dem Ringraum (18), der Ausnehmung (12) und
der Öffnung (34) an der Feder (16) vorbei vorhanden ist.
16. Kolben nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass Außenteil (9) und Innenteil (10) sich nur in zwei Bereichen berühren, nämlich zum
einen im Bereich der Endfläche (10a) des Innenteils (10), die an der inneren Endfläche
(9a) des Außenteils (9) anliegt, und zum anderen im Bereich des Bundes (23) des Außenteils
(9), der den oberen Rand (24) des Innenteils (10) übergreift, wobei zwischen diesen
beiden Bereichen das Außenteil (9) und das Innenteil (10) einen Abstand voneinander
wahren, welcher eine offene Verbindung zwischen dem Ringraum (18) und der Öffnung
(34) an der Feder (16) vorbei sicherstellt.
17. Kolben (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich der Ringraum (18) axial zum Hohlraum (35) hin über die Höhe der Feder (16) hinaus
erstreckt und zwischen dem Ringraum 18 und dem mindestens einen Durchlass 36 mindestens
eine offene Verbindung 44 angeordnet ist, die einen Durchtritt von Füllgut zur Öffnung
34 auch dann gewährleistet, wenn die Ausgestaltung der jeweiligen Feder 16 einen Durchtritt
des Füllguts an ihr vorbei bzw. durch sie hindurch nicht ermöglicht.
18. Kolben (1) nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass die offene Verbindung mindestens eine Bohrung ist.