BEZEICHNUNG DER ERFINDUNG
[0001] Mehradriges Kabel und Verfahren zur Herstellung eines mehradrigen Kabels
[0002] Die Erfindung betrifft ein konfektioniertes Kabel, welches insbesondere einen Steckverbinder
beziehungsweise ein Kupplungselement umfasst, zur Übertragung von elektrischen Strömen
oder Spannungen gemäß dem Anspruch 1 sowie ein Verfahren zur Herstellung eines derartigen
Kabels gemäß dem Anspruch 10.
GEBIET DER TECHNIK
[0003] Die betreffenden Kabel sind etwa in Kraftfahrzeugen oder Luftfahrzeugen einsetzbar
und werden meist in großen Stückzahlen benötigt. Zur kostengünstigen Bereitstellung
entsprechender Kabel sind ein einfacher Aufbau und eine einfache Konfektionierbarkeit
von großer Bedeutung. Derartige Kabel müssen prozesssicher mit hoher Präzision hergestellt
sein wie dies zum Beispiel für eine qualitativ hochwertige Messsignalübertragung erforderlich
ist. Zusätzlich unterliegen die Kabel hohen Anforderungen im Hinblick auf Robustheit,
insbesondere bezüglich Dichtigkeit gegenüber Wasser oder anderen Flüssigkeiten.
STAND DER TECHNIK
[0004] Aus der Offenlegungsschrift
DE 40 13 509 A1 im dort vorgestellten Beispiel 2, also den Figuren 6 bis 9 und der dazugehörenden
Beschreibung, ist ein mehradriges Kabel bekannt, welches einen Winkelstecker aufweist.
Dort soll insbesondere ein Verfahren gezeigt werden, das eine exakte Dimensionierung
und Abstandshaltung der eingebetteten Kontaktzungen gewährleistet. Die Bauweise gemäß
der
DE 40 13 509 A1 hat unter anderem den Nachteil, dass die Herstellung des entsprechenden Kabels vergleichsweise
aufwändig ist.
ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabel zu schaffen, welches qualitativ
hochwertig ist und dennoch mit relativ geringem Herstellungsaufwand fertigbar ist.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 1 gelöst.
[0007] Weiterhin soll ein Herstellungsverfahren geschaffen werden, welches eine mit relativ
wenig Aufwand durchführbare Produktion von hochwertigen Kabeln erlaubt.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruches 10 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß umfasst das Kabel eine Leitung und einen Steckverbinder, wobei die
Leitung mehrere Adern und der Steckverbinder einen Kontaktträger aufweist. Weiterhin
ist jeweils an einem Ende einer Ader ein Kontakt befestigt beziehungsweise sind an
Enden der Adern Kontakte befestigt. Die Kontakte sind vom Kontaktträger so aufgenommen,
dass diese mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer ersten Richtung
orientiert ist, im Kontaktträger angeordnet sind. Am Kontaktträger ist ein Kragen
angeformt, wobei die Leitung durch den Kragen fixiert ist. Der Kragen ist derart ausgeführt
beziehungsweise die Leitung ist derart am Kragen fixiert, dass die Adern mit einer
Richtungskomponente, welche parallel zu einer zweiten Richtung orientiert ist, vom
Kragen umgelenkt sind, wobei die erste Richtung orthogonal zur zweiten Richtung orientiert
ist.
[0010] Die Adern können im Bereich des Kragens durch den Kragen folglich so umgelenkt sein,
dass die Adern im Bereich des Kragens orthogonal relativ zu den Kontakten im Kontaktträger
orientiert sind.
[0011] Insbesondere während des Herstellungsprozesses dient der Kargen als positionsgenauer
Halter für die Leitung.
[0012] Die Kontakte sind elektrisch leitende Endstücke der Adern beziehungsweise Endstücke
der Leiter und können als Pins oder als Buchsen ausgeführt sein.
[0013] Der Kontaktträger weist mit Vorteil Durchführungen auf, wobei die Durchführungen
innen im Kontaktträger angeordnet sind und parallel zur ersten Richtung orientiert
sind. Die Kontakte sind dementsprechend in den Durchführungen so aufgenommen, dass
diese mit einer Richtungskomponente, welche parallel zur ersten Richtung orientiert
ist, im Kontaktträger angeordnet sind.
[0014] In vorteilhafter Bauweise ist das Kabel so ausgestaltet, dass der Steckverbinder
eine Umspritzung aufweist und die Adern zumindest teilweise von der Umspritzung umgeben
sind. Der Begriff teilweise bezieht sich insbesondere auf die Länge der Adern, so
dass also die Adern zumindest über einen Längenabschnitt hinweg vollständig von der
Umspritzung umgeben sind. Zudem kann der Kragen zumindest teilweise von der Umspritzung
umgeben sein.
[0015] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Leitung einen isolierenden Mantel,
welcher am Ende der Leitung entfernt ist. Der Steckverbinder weist eine Umspritzung
auf, wobei die Adern über eine Länge, entlang welcher der Mantel entfernt ist, also
im abgemantelten Bereich der Leitung, von der Umspritzung (insbesondere vollständig)
umgeben sind.
[0016] Ferner kann der Mantel in einer Teillänge (des Mantels beziehungsweise der Leitung)
von der Umspritzung umgeben sein.
[0017] Das Kabel kann so ausgestaltet sein, dass die Adern über der Länge, entlang welcher
der Mantel entfernt ist, um näherungsweise 90° gebogen sind und in diesem gebogenen
Bereich von der Umspritzung (insbesondere vollständig) umgeben sind.
[0018] Mit Vorteil weist die Leitung einen isolierenden Mantel auf, wobei der Mantel am
Kragen, insbesondere klemmend, fixiert ist. Der Kragen kann also so ausgestaltet sein,
dass durch diesen die Leitung, insbesondere der Mantel klemmend am Kontaktträger fixierbar
ist.
[0019] In vorteilhafter Bauweise umfasst die Leitung einen isolierenden Mantel und der Kragen
weist einen Anschlag auf, an dem der Mantel stirnseitig anliegt. Der Mantel weist
demnach eine Stirnseite, z. B. eine Schnittfläche, auf, die am Anschlag des Kragens
anliegt, wobei die Stirnseite durch vorhergehendes Abmanteln des Endes der Leitung
erzeugt werden kann.
[0020] Mit Vorteil weisen die Adern unterschiedliche Längen auf. Zudem kann das Kabel Adern
aufweisen, deren Leiter unterschiedliche Querschnittsflächen haben. Diese Bauweise
kann insbesondere dann Anwendung finden, wenn das Kabel dazu bestimmt ist nicht nur
Signale, beispielsweise analoge Messsignale, sondern zusätzlich auch elektrische Energie
beziehungsweise Leistung zu übertragen. Häufig weisen dann diejenigen Adern, welche
zur Übertragung der elektrischen Energie dienen sollen eine größere Querschnittsfläche
auf.
[0021] Das Kabel kann im Übrigen ungeschirmt ausgestaltet sein.
[0022] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Kontakte mit den Adern durch eine
Crimpung verbunden.
[0023] Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung eines
Kabels mit einem Steckverbinder mit folgenden Schritten:
Bereitstellen einer Leitung mit mehreren Adern und darauffolgendes Befestigen jeweils
eines Kontaktes an einem Ende einer Ader beziehungsweise darauffolgendes Befestigen
von Kontakten an den Enden der Adern;
Einsetzen der Kontakte in einen Kontaktträger, insbesondere in Durchführungen des
Kontaktträgers, so dass die Kontakte mit einer Richtungskomponente, welche parallel
zu einer ersten Richtung orientiert ist, im Kontaktträger angeordnet sind;
Fixieren der Leitung an einem Kragen, welcher am Kontaktträger angeformt ist, in einer
Weise, dass die Adern mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer zweiten
Richtung orientiert ist, vom Kragen umgelenkt werden, wobei die erste Richtung orthogonal
zur zweiten Richtung orientiert ist;
Umspritzen der Adern, so dass diese zumindest teilweise von der Umspritzung umgeben
sind.
[0024] In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens wird die Umspritzung in einer Weise vorgenommen,
dass der Kragen zumindest teilweise von der Umspritzung umgeben ist. Mit Vorteil ist
der Kragen vollständig von der Umspritzung umgeben.
[0025] In vorteilhafter Weiterentwicklung des Verfahrens umfasst die Leitung einen isolierenden
Mantel, der üblicherweise an einem Ende der Leitung entfernt wird, wobei der Kragen
einen Anschlag aufweist, an dem der Mantel so fixiert wird, dass dieser stirnseitig
am Kragen anliegt. Der Mantel wird üblicherweise so entfernt, dass zunächst ein umlaufender
Schnitt in den Mantel vorgenommen wird, entlang einer Kreisline, deren Mittelpunkt
auf der Längsachse der Leitung zu liegen kommt. Durch die Kreisline wird eine Kreisfläche
eingegrenzt, welche von der Längsachse orthogonal durchdrungen wird. Der Schnitt muss
nicht unbedingt vollständig umlaufend ausgeführt sein. Beispielsweise können auch
zwei v-förmige Messer radial in den Mantel eindringen, so dass also kein vollständig
um 360° umlaufender Schnitt beziehungsweise Einschnitt vorgenommen wird. Nach dem
Schneiden beziehungsweise Einschneiden wird dann der Abschnitt des Mantels von der
Leitung abgezogen, so dass eine im Wesentlichen ringförmige Stirnfläche am Mantel
entsteht, welche am Anschlag des Kragens als Anlage dienen kann.
[0026] Mit Vorteil werden die Kontakte an den Enden der Adern durch einen Crimpprozess befestigt.
[0027] In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens umfasst die Leitung einen isolierenden Mantel,
so dass eine stirnseitige Fläche des Mantels hergestellt wird, welche für die Ablängung
der Adern als Referenz dient. Das betreffende Ende der Leitung wurde insbesondere
vor diesem Schritt abgemantelt.
[0028] In vorteilhafter Weiterentwicklung des Verfahrens werden die Adern mit unterschiedlicher
Länge abgelängt.
[0029] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung entnimmt man den abhängigen Ansprüchen.
[0030] Weitere Einzelheiten und Vorteile des erfindungsgemäßen Kabels beziehungsweise erfindungsgemäßen
Herstellungsverfahrens des ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
anhand der beiliegenden Figuren.
KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
[0031] Es zeigen die
- Figur 1
- eine Seitenansicht eines Kabels,
- Figur 2
- eine stirnseitige Ansicht einer Leitung in einem Zustand während des Konfektionierungsprozesses,
- Figur 3
- eine Seitenansicht der Leitung in einem Zustand während des Konfektionierungsprozesses,
- Figur 4
- eine perspektivische Ansicht der Leitung mit Kontakten in einem Zustand während des
Konfektionierungsprozesses,
- Figur 5
- eine perspektivische Ansicht eines Kontaktträgers,
- Figur 6
- eine Frontalansicht des Kontaktträgers,
- Figur 7
- eine Detailansicht eines Kragens des Kontaktträgers,
- Figur 8
- eine perspektivische Ansicht auf den Kontaktträger mit montierter Leitung vor dem
Umspritzen.
BESCHREIBUNG DER AUSFÜHRUNGSFORMEN
[0032] In der Figur 1 ist ein Kabel zur Übertragung von elektrischer Energie und Signalen,
etwa zur Übertragung von Messinformationen, gezeigt, das insbesondere zum Einbau in
einem Fahrzeug bestimmt ist. Das Kabel ist gemäß dem Ausführungsbeispiel ungeschirmt
ausgestaltet.
[0033] Gemäß der Figur 1 umfasst das Kabel eine Leitung 1, die in der Figur nur teilweise
dargestellt ist, und einen Steckverbinder 2 beziehungsweise ein Kupplungselement,
so dass das Kabel durch den Steckverbinder 2 an einem Ende lösbar mit einem entsprechenden
Gegenstück einer anderen Komponente, beispielsweise einem Element einer Bordelektronik
im Sinne einer Steckverbindung verbunden werden kann. Am anderen Ende des Kabels,
welches in der Figur 1 nicht dargestellt ist, kann ebenfalls ein Kupplungselement
vorgesehen sein. Der Steckverbinder 2 umfasst einen Kontaktträger 2.1 und eine Umspritzung
2.2. Die Umspritzung 2.2 ist eine Komponente des Steckverbinders 2, die durch Umspritzen
des Kontaktträgers 2.1 und einem Teil der Leitung 1 mit einem Kunststoffmaterial hergestellt
wurde. Auf diese Weise kann vergleichsweise einfach eine hermetisch dichte Ausführung
des Kabels an seinem Ende beziehungsweise im Bereich des Steckverbinders 2 erreicht
werden.
[0034] In der Figur 2 ist eine Ansicht auf eine Stirnseite der Leitung 1 in einem Zustand
während des Konfektionierungsprozesses gezeigt. Die Leitung 1 weist im vorgestellten
Ausführungsbeispiel vier Adern 1.1 auf. Die Adern 1.1 umfassen jeweils einen Leiter
1.11, zum Beispiel in Form von mehreren Einzeldrähten, welche von einer Isolierschicht
1.12 umgeben sind. Demgemäß können im vorgestellten Ausführungsbeispiel die Adern
1.1 auch als Litzen bezeichnet werden. Im Ausführungsbeispiel weisen die Leiter 1.11
zwei verschiedene Querschnittsflächen auf, wobei dasjenige Paar der Adern 1.1 mit
der kleineren Querschnittsfläche zur Übertragung von Signalen bestimmt ist, während
das andere Paar mit der größeren Querschnittsfläche zur Übertragung von elektrischer
Energie dienen soll. Weiterhin umfasst die Leitung 1 einen isolierenden Mantel 1.2,
welcher die Adern 1.1 umschließt.
[0035] Im Zuge der Herstellung des Kabels wurde zunächst der Mantel 1.2 am Ende der Leitung
1 entlang einer Umfangsline eingeschnitten und danach abgezogen beziehungsweise entfernt.
Folglich liegt dann gemäß den Figuren 2 und 3 eine stirnseitige ringförmige (Schnitt-)
Fläche 1.21 am Ende des Mantels 1.2 vor.
[0036] Die stirnseitige Fläche 1.21 dient als Anschlagfläche zum Ablängen der Adern 1.1.
Diese wurden in zwei unterschiedlichen Längen a4, a2 ausgehend von der stirnseitigen
Fläche 1.21 abgeschnitten. Danach wurden die Isolierschichten 1.12 entlang einer Umfangslinie
eingeschnitten und in diesem Endbereich entfernt. Die Schnittlinien in den Isolierschichten
1.12 weisen einen Abstand a3 beziehungsweise a1 von der Fläche 1.21 auf.
[0037] An die so vorbereitete Leitung 1 werden nun Kontakte 1.13 befestigt. Insbesondere
wird an den abisolierten Enden der Adern 1.1 beziehungsweise an die Leiter 1.11 jeweils
ein Kontakt 1.13 fixiert, hier durch einen Crimpprozess. Dementsprechend liegt dann
eine Leitung 1 mit Kontakten 1.13 an den Leitern 1.11 gemäß der Figur 4 vor. In dieser
Figur 4 sind die Adern 1.1 entsprechend der bestimmungsgemäßen Ausrichtung im verbauten
Zustand der Leitung 1 um 90° gebogen dargestellt.
[0038] In den Figuren 5, 6 und 7 ist der dielektrische Kontaktträger 2.1, welcher als Spritzgussteil
ausgestaltet ist, gezeigt. Der Kontaktträger 2.1 umfasst mehrere Durchführungen 2.12,
welche in der Figur 6 in einer Frontalansicht des Kontaktträgers 2.1 sichtbar sind.
Vorliegend weist der Kontaktträger 2.1 sechs Durchführungen 2.12 auf, wobei im vorgestellten
Ausführungsbeispiel mit der vieradrigen Leitung 1 entsprechend nur vier Durchführungen
2.12 bestückt werden. Dieser Kontaktträger 2.1 kann alternativ auch im Zusammenwirken
mit einer sechsadrigen Leitung verwendet werden. Die Durchführungen 2.12 sind parallel
zu einer ersten Richtung x orientiert. Damit die später aufzubringende Umspritzung
2.2 den Kontaktträger 2.1 fest umschließen kann, sind am Kontaktträger 2.1 Rippen
2.13 angeformt.
[0039] Weiterhin ist an dem einstückigen beziehungsweise monolithischen Kontaktträger 2.1
ein Kragen 2.11 angeformt. Der Kragen 2.11 weist, wie in der Figur 7 gezeigt, eine
konkave Fläche 2.111 auf. Die konkave Fläche 2.111 ist um eine Achse Y, die parallel
zu einer zweiten Richtung y orientiert ist, gekrümmt ausgestaltet. Die konkave Fläche
2.111 ist zumindest bereichsweise mit einem Radius r von der Achse Y beabstandet.
[0040] Weiterhin weist der Kragen 2.11 ein Anschlagselement 2.112 auf, das einen geringeren
Abstand zur Achse Y aufweist als die konkave Fläche 2.111. Das Anschlagselement 2.112
weist insbesondere eine orthogonal zur Richtung y orientierte Fläche auf (die betreffende
Fläche weist folglich einen Normalenvektor parallel zur Richtung y auf). Am Kontaktträger
2.1 sind ferner Rippen 2.113 vorgesehen.
[0041] Im weiteren Fortgang des Herstellungsprozesses des Kabels werden die Kontakte 1.13
in den Kontaktträger 2.1, beziehungsweise in die Durchführungen 2.12, eingesetzt,
so dass die Kontakte 1.13 parallel zur ersten Richtung x im Kontaktträger 2.1 angeordnet
sind. Die Durchführungen 2.12 sind derart ausgestaltet, dass diese die Kontakte 1.13
zumindest in einem sich längs der Richtung x erstreckenden Teilabschnitt über ihren
Umfang geschlossen umgeben (Figur 8). Ein Einbringen der Kontakte 1.13 kann also dementsprechend
nur aus axialer Richtung (Richtung x) erfolgen und nicht aus radialer bzw. tangentialer
Richtung. Durch diese Bauweise kann im Hinblick auf eine positionsgenaue Lage der
Endstücke 1.1 ein überaus hohes Maß an Präzision erreicht werden.
[0042] Dann wird die Leitung 1 am Kragen 2.11 insbesondere durch Klemmung fixiert. Dabei
umschließt die konkave Fläche 2.111 des Kragens 2.11 den Mantel 1.2. Der Mantel 1.2
hat gemäß der Figur 3 einen Durchmesser D, welcher geringfügig größer ist als der
doppelte Radius r der konkaven Fläche 2.111 des Kragens 2.11 gemäß der Figur 7. Durch
diese Dimensionierung ist die Leitung 1 im Kragen 2.11 elastisch geklemmt. Diese Klemmung
erfolgt nach dem Prinzip eines Clips und kann werkzeuglos durchgeführt werden.
[0043] Ferner liegt die stirnseitige Fläche 1.21 des Mantels 1.2 am Anschlagselement 2.1112
beziehungsweise an der orthogonal zur Richtung y orientierten Fläche des Anschlagselements
2.1112 an, so dass eine passgenaue Positionierung der Leitung 1 relativ zum Kontaktträger
2.1 hergestellt ist. Wenn die Leitung 1 in dieser Weise fixiert ist, werden die Adern
1.1 durch die vom Kragen 2.11 eingeleiteten Haltekräfte elastisch verformt und so
umgelenkt, dass diese im Bereich des Kragens 2.11 parallel zur zweiten Richtung y
orientiert sind. Die Biegekräfte der Adern 1.11 werden alleine von Kontaktträger 2.1
abgefangen, so dass die Haltekraft des Kragens 2.11 zumindest so groß sein muss, dass
die Biegekräfte der Adern 1.11 aufgenommen werden können.
[0044] Die am Kontaktträger 2.1 positionsgenau fixierte Leitung 1 wird in eine Umspritzmaschine
eingelegt. Dabei ist durch die spezielle Bauweise der Leitung 1 und des Kontaktträgers
2.1 sichergestellt, dass eine unerwünschte auch nur geringfügige Verlagerung der Leitung
1 gegenüber dem Kontaktträger 2.1 in diesem Herstellungsschritt (beziehungsweise zwischen
dem Herstellungsschritt Fixieren der Leitung 1 und Umspritzen der Adern 1.1) praktisch
ausgeschlossen werden kann.
[0045] Darauffolgend werden die Leitung 1 und der Kontaktträger 2.1 teilweise mit dielektrischem
Material (z. B. mit Kunststoff oder mit einem Elastomer) umspritzt, so dass der Kragen
2.11, die um näherungsweise 90° gebogenen Adern 1.1 und das verbliebene Ende des Mantels
1.2 von der Umspritzung 2.2 umgeben sind. Im vorgestellten Ausführungsbeispiel erstreckt
sich der umspritzte Bereich des Mantels 1.2 auf eine Länge b (Figur 3) von 11 mm.
Der in der Figur 3 mit ξ bezeichnete Bereich am Ende der Leitung 1 wird vollständig
umspritzt.
[0046] Die Umspritzung 2.2 umgibt also erste Bereiche der Adern 1.1, in denen die Adern
mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer ersten Richtung x orientiert
ist, verlaufen. Zudem umgibt die Umspritzung 2.2 zweite Bereiche der Adern 1.1, in
denen die Adern mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer zweiten Richtung
y orientiert ist, verlaufen. Die ersten Bereiche der Adern 1.1 sind derjenige Bereiche
in denen die Adern 1.1 beziehungsweise deren Kontakte 1.13 in den Kontaktträger 2.1
eintreten, die zweiten Bereiche der Adern 1.1 sind derjenige Bereiche in denen die
Leitung 1 durch den Kragen 2.11 gehalten ist und wo der Mantel von der Umspritzung
2.2 umgeben ist (Abschnitt b in Figur 3).
1. Kabel umfassend eine Leitung (1) und einen Steckverbinder (2), wobei die Leitung (1)
mehrere Adern (1.1) und der Steckverbinder (2) einen Kontaktträger (2.1) aufweisen,
wobei weiterhin an den Enden der Adern (1.1) Kontakte (1.13) befestigt sind und die
Kontakte (1.13) vom Kontaktträger (2.1) so aufgenommen sind, dass die Kontakte (1.13)
mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer ersten Richtung (x) orientiert
ist, im Kontaktträger (2.1) angeordnet sind, und
am Kontaktträger (2.1) ein Kragen (2.11) angeformt ist, wobei die Leitung (1) durch
den Kragen (2.11) fixiert ist, und
der Kragen (2.11) derart ausgeführt ist, dass die Adern (1.1) mit einer Richtungskomponente,
welche parallel zu einer zweiten Richtung (y) orientiert ist, vom Kragen (2.11) umgelenkt
sind, wobei die erste Richtung (x) orthogonal zur zweiten Richtung (y) orientiert
ist.
2. Kabel gemäß dem Anspruch 1, wobei der Steckverbinder (2) eine Umspritzung (2.2) aufweist
und die Adern (1.1) zumindest teilweise von der Umspritzung (2.2) umgeben sind.
3. Kabel gemäß dem Anspruch 1 oder 2, wobei der Steckverbinder (2) eine Umspritzung (2.2)
aufweist und der Kragen (2.11) zumindest teilweise von der Umspritzung (2.2) umgeben
ist.
4. Kabel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitung (1) einen isolierenden
Mantel (1.2) umfasst, welcher am Ende der Leitung (1) entfernt ist und der Steckverbinder
(2) eine Umspritzung (2.2) aufweist, wobei die Adern (1.1) über eine Länge (a2, a4),
entlang welcher der Mantel (1.2) entfernt ist, von der Umspritzung (2.2) umgeben sind.
5. Kabel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitung (1) einen isolierenden
Mantel (1.2) aufweist und der Mantel (1.2) am Kragen (2.11) fixiert ist.
6. Kabel gemäß dem Anspruch 5, wobei der Mantel (1.2) am Kragen (2.11) klemmend fixiert
ist.
7. Kabel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Leitung (1) einen isolierenden
Mantel (1.2) umfasst und der Kragen (2.11) einen Anschlag (2.111) aufweist, an dem
der Mantel (1.2) stirnseitig anliegt.
8. Kabel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Adern (1.1) unterschiedliche
Längen (a2, a4) aufweisen.
9. Kabel gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Kontakte (1.13) mit den
Adern (1.1) durch eine Crimpung verbunden sind.
10. Verfahren zur Herstellung eines Kabels mit einem Steckverbinder (2) umfassend folgende
Schritte:
- Bereitstellen einer Leitung (1) mit mehreren Adern (1.1) und Befestigen von Kontakten
(1.13) an den Enden der Adern (1.1);
- Einsetzen der Kontakte (1.13) in einen Kontaktträger (2.1) in einer Weise, dass
die Kontakte (1.13) mit einer Richtungskomponente, welche parallel zu einer ersten
Richtung (x) orientiert ist, im Kontaktträger (2.1) angeordnet sind;
- Fixieren der Leitung (1) an einem Kragen (2.11), welcher am Kontaktträger (2.1)
angeformt ist, in einer Weise, dass die Adern (1.1) mit einer Richtungskomponente,
welche parallel zu einer zweiten Richtung (y) orientiert ist, vom Kragen (2.11) umgelenkt
werden, wobei die erste Richtung (x) orthogonal zur zweiten Richtung (y) orientiert
ist;
- Umspritzen der Adern (1.1), so dass diese zumindest teilweise von der Umspritzung
(2.2) umgeben sind.
11. Verfahren gemäß dem Anspruch 10, wobei die Umspritzung in einer Weise vorgenommen
wird, dass der Kragen (2.11) zumindest teilweise von der Umspritzung (2.2) umgeben
ist.
12. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, wobei die Leitung (1) einen isolierenden
Mantel (1.2) umfasst, wobei der Kragen (2.11) einen Anschlag aufweist, an dem der
Mantel (1.2) so am Kragen (2.11) fixiert wird, dass dieser stirnseitig am Kragen (2.11)
anliegt.
13. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei die Kontakte (1.13) an den Enden
der Adern (1.1) durch einen Crimpprozess befestigt werden.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, wobei die Leitung (1) einen isolierenden
Mantel (1.2) umfasst, der an einem Ende der Leitung (1) entfernt wird, so dass eine
stirnseitige Fläche (1.21) des Mantels (1.2) hergestellt wird, welche für die Ablängung
der Adern (1.1) als Referenz dient.
15. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14, wobei die Adern (1.1) mit unterschiedlicher
Länge abgelängt werden.