[0001] Die Erfindung betrifft einen Bohrkopf zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich, wie
er beispielsweise bei dem sogenannten HDD (Horizontal Direction Drilling) Bohrverfahren
einsetzbar ist. Der Bohrkopf hat eine erste mit einem Innengestänge des Doppelrohrgestänges
koppelbare Einheit und eine zweite mit einem Außengestänge des Doppelrohrgestänges
koppelbare Einheit. Die erste Einheit ist mit Hilfe des Innengestänges relativ zu
der mit Hilfe des Außengestänges antreibbaren zweiten Einheit um eine Drehachse drehbar.
Ferner betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich
mit einem solchen Bohrkopf.
[0002] Mit Hilfe von Bohrköpfen können sogenannte Pilotbohrungen zwischen einem Startpunkt
und einem Zielpunkt hergestellt werden, die dann mit Hilfe eines zweiten Bohrkopfs
und/oder Aufweitkopfs vergrößert werden können. Je nach Beschaffenheit des Erdreichs
durch das die Bohrung hergestellt werden soll, werden unterschiedliche Bohrköpfe eingesetzt,
wie beispielsweise sogenannte Felsräumer, die beispielsweise eine Rollenmeißelanordnung
umfassen oder sogenannte Erdraketen oder Imlochhämmer, durch die ein Schlagbohrvorgang
erfolgt. Sowohl die Pilotbohrungen als auch die Aufweitung einer Bohrung mit Hilfe
eines Aufweitwerkzeugs können flüssigkeitsunterstützt, insbesondere durch eine Bentonitspülflüssigkeit
unterstützt, erfolgen. Mit Hilfe der Spülflüssigkeit wird das abgebaute Erdreich aus
dem Bohrkanal ausgetragen. Pilotbohrungen und Aufweitbohrungen können beispielsweise
mit Hilfe einer von der Anmelderin unter der Bezeichnung "TERRA-JET" vertriebenen
Horizontalbohrvorrichtung erzeugt werden. Mit Hilfe dieser Bohrvorrichtung sind horizontale
richtungsgesteuerte Bohrungen möglich. Dazu hat der Bohrkopf, mit dessen Hilfe die
Pilotbohrung erzeugt wird, üblicherweise einen batteriebetriebenen ortbaren Sender,
so dass dessen Position mit Hilfe eines tragbaren Ortungsgeräts von der Erdoberfläche
aus exakt bestimmbar ist. Hierzu muss sich das Ortungsgerät jedoch unmittelbar über
der Sonde befinden. Ferner darf die Bohrtiefe nicht zu groß sein, damit das von der
Sonde ausgesendete Signal bis zur Erdoberfläche durchdringt. Ausgehend von der ermittelten
Position der Sonde kann der Bohrkopf derart gesteuert werden, dass ein gewünschter
Verlauf der zu erzeugenden Bohrung erreicht wird. Die vom Innengestänge angetriebene
erste Einheit kann Mittel zum Abbau des Erdreichs aufweisen. So sind beispielsweise
Felsbohrköpfe bekannt, die mit drei Rollenmeißeln ausgestattet sind, die jeweils mit
Hartmetallstiften bestückt sind. Solche Felsbohrköpfe werden mit 30 bis 300 Umdrehungen
pro Minute gedreht. Dabei wälzen sich die Rollenmeißel am Erdreich, insbesondere am
Fels, ab. Der Anpressdruck zwischen dem Hartmetallstiften des Rollenmeißels und dem
Fels führt dazu, dass Felsstücke, sogenannte Cuttings, abgebrochen werden, die dann
mit Hilfe der Spülflüssigkeit aus dem Bohrkanal nach hinten getragen werden. Die Bentonitspülflüssigkeit
stabilisiert gleichzeitig den Bohrkanal.
[0003] Bei der Verwendung eines pneumatischen Imlochhammers als Bohrkopf strömt durch die
innere Durchgangsöffnung des Innengestänges Druckluft in den Imlochhammer, die den
Schlagkolben des Imlochhammers mit bis zu 2500 Schlägen pro Minute antreibt. Der Schlagkolben
schlägt direkt auf den Felsbohrkopf, dessen Hartmetallstifte durch die Schläge den
Fels abbauen. Die Abluft des Imlochhammers bläst die abgebauten Erd- bzw. Felsteilchen
(Cuttings) nach hinten durch den Bohrkanal.
[0004] Um mit Hilfe dieser Bohrköpfe eine gesteuerte Bohrung, wie z.B. eine gesteuerte Horizontalbohrung,
herzustellen, ist die Mittelachse des Bohrkopfs gebogen oder geknickt. Die Knickstelle
bzw. die Biegung liegt üblicherweise im Bereich zwischen 1° und 3°. Wird der Bohrkopf
mit Hilfe des Innengestänges angetrieben und gleichzeitig das Gehäuse des Bohrkopfs
ohne Drehung in das Erdreich gedrückt, fährt der Bohrkopf entlang seiner Knickstelle
eine gekrümmte Bohrung. Um geradeaus zu bohren muss das Gehäuse des Bohrkopfs kontinuierlich
langsam gedreht werden. Üblicherweise wird das Gehäuse des Bohrkopfs mit 10 bis 30
Umdrehungen pro Minute gedreht, um eine gerade Bohrung herzustellen. Bei Imlochhämmern
kann die gesteuerte Bohrung auch alternativ zu dem Vorsehen der Biegung oder einer
Knickstelle in der Mittelachse des Imlochhammers durch eine zur Mittelachse nicht
symmetrische Ausbildung des vorzugsweise mit Hartmetallstiften besetzten Abbaubereichs
des Bohrkopfs erzeugt werden. Der Abbaubereich ist hierbei am vorderen Ende des Bohrkopfs
vorgesehen und steht im direkten Kontakt mit dem abzubauenden Erdreich. Durch die
unsymmetrische Ausbildung des Abbaubereichs würde der Bohrkopf ohne eine Drehung des
Imlochhammers mit Hilfe des Außengestänges eine nichtlineare Bohrung erzeugen. Um
eine lineare Bohrung mit Hilfe des Imlochhammers zu erzeugen, muss dieser mit Hilfe
des Außengestänges kontinuierlich langsam, vorzugsweise mit 30 bis 50 Umdrehungen
pro Minute, gedreht werden.
[0005] Um den Felsbohrkopf im Erdreich orten zu können, wird die bereits erwähnte elektronische
Sonde in eine Sondenkammer in dem mit Hilfe des Außengestänges drehbaren Außengehäuses
des Bohrkopfs eingelegt. Die Sonde umfasst eine Batterie oder einen Akkumulator zu
ihrer Energieversorgung. Vorzugsweise wird die Sonde durch Dämpfungselemente vor Stößen
und Schlägen geschützt. Die durch eine Öffnung gebildete Sondenkammer wird mit einer
Abdeckplatte verschlossen, in der sich ein relativ großer Schlitz befindet, durch
den das Sondensignal nach außen dringen kann. Alternativ kann die Abdeckplatte aus
einem das Sondensignal nicht abschirmenden Material, wie z.B. Plastik, hergestellt
sein. Ferner kann ein in einer Abdeckplatte aus Metall vorgesehener Schlitz durch
Kunststoff ausgefüllt oder abgedeckt sein.
[0006] Zur Ortung der Sonde läuft üblicherweise ein Mitarbeiter mit einem Ortungsgerät senkrecht
oberhalb des Bohrkopfs und ortet den Bohrkopf. Wird die Ortungstiefe jedoch zu groß
oder sind im Erdreich starke Störsignale vorhanden, ist eine Ortung von oben nicht
mehr möglich. Auch kann die Batterielebensdauer für die Dauer der Bohrung zu gering
sein, so dass einer Ortung einer batteriegespeisten Sonde von oben nicht möglich ist.
Auch bei einer Herstellung einer Bohrung unter einem Gewässer oder einer befahrenen
Straße hindurch ist eine Ortung des Bohrkopfs auf die beschriebene Weise nicht möglich.
[0007] Aus dem Dokument
DE 100 05 475 A1 ist eine Bohrvorrichtung mit einem Innengestänge und einem Außengestänge bekannt.
Für beide Gestänge ist eine gemeinsame Drehvorrichtung vorgesehen, die die Gestänge
synchron antreibt. Die Gestänge werden über separate Antriebsräder angetrieben, die
jeweils Bestandteil eines Getriebes sind. Eines der Getriebe kann in Vorschubrichtung
verschoben werden, um das Innengestänge relativ zum Außengestänge zu verschieben.
[0008] Aus dem Dokument
DE 112010 003 039 T5 ist eine Vertikalbohrvorrichtung mit einem Bohrlochwerkzeug bekannt, das eine Schleifringanordnung
umfasst, die radial zwischen einer Welle und einem Gehäuse eingesetzt ist. Die Schleifringanordnung
ist zum Bereitstellen von verschiedenen elektrischen Kommunikationskanälen zwischen
der Welle und dem Gehäuse konfiguriert.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bohrkopf und eine Vorrichtung zum Herstellen
einer Bohrung im Erdreich anzugeben, bei denen Informationen zur Position und/oder
Lage des Bohrkopfs auch dann ermittelt werden können, wenn einer Ortung einer im Bohrkopf
angeordneten Sonde von oben nicht ohne weiteres möglich ist.
[0010] Diese Aufgabe wird durch einen Bohrkopf zum Herstellen der Bohrung im Erdreich mit
den Merkmalen des Anspruchs 1 sowie durch eine Vorrichtung zum Herstellen einer Bohrung
im Erdreich mit einem solchen Bohrkopf gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung
sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0011] Durch einen Bohrkopf zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 ist es möglich, eine Sonde oder eine Sensoreinheit zum Ermitteln der Lage
des Bohrkopfs über einen im Innengestänge geführtes Kabel mit Energie, Daten und/oder
Signalen zu versorgen und/oder Daten und/oder Signale von der im Außengehäuse angeordneten
Sensoreinheit und/oder Sonde durch einen durch das Innengestänge geführte Kabel zur
Erdoberfläche zu übertragen. Dadurch kann die Sensoreinheit und/oder die Sonde direkt
mit einer Steuerund/oder Energieversorgungseinheit der Antriebseinheit zum Antrieb
des Doppelrohrgestänges verbunden werden. Dadurch ist die Bohrdauer nicht durch die
Batteriekapazität zum Versorgen einer im Bohrkopf angeordneten ortbaren Sonde begrenzt.
Ferner kann das Sondensignal über ein Kabel einfach zur Erdoberfläche übertragen werden,
so dass auch kein Mitarbeiter mit einem Ortungsgerät senkrecht oberhalb des Bohrkopfs
positioniert sein muss, der die Bewegung des Bohrkopfs mit Hilfe des Ortungsgeräts
verfolgt.
[0012] Durch die Gleitkontaktanordnung kann ein zur Energie-Daten- und/oder Signalübertragung
dienendes Kabel durch das Innengestänge geführt und die Energie-Daten und/oder Signale
über die Gleitkontaktanordnung zum Außengestänge übertragen werden. Hierbei sind die
Sonde und/oder die Sensoreinheit vorzugsweise in dem mit dem Außengestänge angetriebenen
Außengehäuse des Bohrkopfs, insbesondere in einer im Außengehäuse vorgesehenen Sondenkammer,
angeordnet. Alternativ kann das Kabel auch im Außengestänge geführt und die über das
Kabel übertragene Energie-Daten und/oder Signale über die Gleitkontaktanordnung zu
einer mit dem Innengestänge gekoppelten Einheit des Bohrkopfs übertragen werden, in
dem dann vorzugsweise der Sensor und/oder die Sonde angeordnet sind.
[0013] Die Gleitkontaktanordnung hat vorzugsweise einen einstückigen Grundkörper mit mindestens
einem Schleifring. Im Unterschied zu Schleifringen mit einem aus mehreren Segmenten
zusammengesetzten Grundkörper hat dies den Vorteil, dass der Grundkörper mit dem Schleifring
sowohl einfacher herzustellen als auch mechanisch robuster sowie weniger störanfällig
ist.
[0014] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Gleitkontaktanordnung neben dem einstückigen
Grundkörper mit dem Schleifring eine Kontaktbürste umfasst und dass der Grundkörper
mit dem Schleifring zusammen mit der Kontaktbürste als Baueinheit gemeinsam aus dem
Bohrkopf entnommen und in den Bohrkopf eingesetzt werden kann.
[0015] Vorzugsweise ist die erste Einheit eine Baugruppe des Bohrkopfs, die mit Hilfe des
Innengestänges um die Drehachse antreibbar ist. Die zweite Einheit ist vorzugsweise
eine Baugruppe des Bohrkopfs, die mit Hilfe des Außengestänges um die Drehachse antreibbar
ist. Die Drehachse ist vorzugsweise die Längsachse und/oder Mittelachse des Bohrkopfs.
Die erste Einheit ist vorzugsweise in zumindest einer Drehrichtung drehfest mit dem
Innengestänge verbindbar. Die zweite Einheit ist vorzugsweise zumindest in einer Drehrichtung
drehfest mit dem Außengestänge verbindbar. Die Drehrichtung und/oder Drehzahl von
Innengestänge und Außengestänge können dabei verschieden sein, wobei eine an der Erdoberfläche
angeordnete Antriebseinheit zum Antrieb des Doppelrohrgestänges eine erste Bohrgestängeaufnahme
zur Aufnahme eines Endes der Innengestänges und eine zweite Aufnahmeeinheit zur Aufnahme
des Endes des Außengestänges hat, wobei beide Aufnahmeeinheiten mit unterschiedlichen
Drehzahlen und/oder in unterschiedliche Drehrichtungen antreibbar sind.
[0016] Bei einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Gleitkontaktanordnung lösbar und wieder
verbindbar mit der ersten und/oder zweiten Einheit verbunden. Eine solche lösbare
und wieder verbindbare Verbindung kann beispielsweise über eine Klemmverbindung, über
eine Rastverbindung und/oder über eine Schraubverbindung erfolgen. Dadurch kann die
Gleitkontaktanordnung einfach aus dem Bohrkopf entnommen werden, wenn diese für eine
Bohrung nicht benötigt wird und wieder in den Bohrkopf integriert werden, wenn eine
Energie-Daten- und/oder Signalübertragung zwischen der ersten Einheit und der zweiten
Einheit erforderlich ist. Somit kann die Gleitkontaktanordnung insbesondere dann aus
dem Bohrkopf entnommen werden, wenn in dem Bohrkopf eine batteriebetriebene Sonde
eingesetzt wird, die mit Hilfe eines bekannten Ortungsgerätes geortet wird. Bei Bohrungen,
bei denen eine kabelgebundene Energieversorgung und/oder Daten-und/oder Signalübertragung
sinnvoll und/oder erforderlich ist, wird dann die Gleitkontaktanordnung wieder in
den Bohrkopf integriert. Dadurch ist eine einfache ressourcenschonende Verwendung
des Bohrkopfs je nach Anforderung möglich.
[0017] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die Gleitkontaktanordnung mindestens ein erstes,
vorzugsweise als Schleifring ausgebildetes, mit dem ersten Element drehfest verbundenes
Kontaktelement umfasst, und wenn die Gleitkontaktanordnung ein zweites, vorzugsweise
als Bürste ausgebildetes, mit dem zweiten Element drehfest verbundenes Kontaktelement
umfasst. Hierbei bilden das erste Kontaktelement und das zweite Kontaktelement einen
Gleitkontakt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn das erste Kontaktelement lösbar und
wieder verbindbar mit der ersten Einheit verbunden ist und wenn das zweite Kontaktelement
lösbar und wieder verbindbar mit der zweiten Einheit verbunden ist. Auch ist es vorteilhaft,
mehrere Gleitkontakte vorzusehen, wobei die ersten Kontaktelemente dieser Gleitkontakte
durch mehrere auf einem Grundkörper angeordnete Schleifringe und die zweiten Kontaktelemente
durch mehrere nebeneinander angeordnete Bürsten gebildet sind. Die Bürsten sind insbesondere
mit Hilfe einer Federkraft gegen einen Schleifring gedrückte elektrisch leitende Kontakte.
Dadurch ist eine einfache und kompakte Ausbildung der Gleitkontaktanordnung möglich.
[0018] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zweite Einheit eine vorzugsweise abgedichtete
Abdeckung hat, durch die zumindest ein Bauteil der Gleitkontaktanordnung bei geöffneter
Abdeckung in den Bohrkopf einsetzbar ist und aus diesem entnehmbar ist. Insbesondere
ist ein Grundkörper mit mindestens einem Schleifring bei geöffneter Abdeckung aus
dem Bohrkopf entnehmbar und in diesem wieder einsetzbar. Dadurch ist eine besonders
einfache Handhabung des Bohrkopfs und der Gleitkontaktanordnung möglich. Zum einen
ist dadurch eine einfache Wartung der Gleitkontaktanordnung und anderen ein einfaches
Entnehmen der Schleifkontaktanordnung möglich, so dass der Bohrkopf auch ohne die
Gleitkontaktanordnung betrieben werden kann, ohne dass hierfür ein großer Montageaufwand
erforderlich ist.
[0019] Ferner ist es vorteilhaft, wenn die zweite Einheit ein Außengehäuse des Bohrkopfs
umfasst und wenn die erste Einheit ein Innengestängeadapter umfasst, mit dem das Innengestänge
verbindbar ist. Ein erstes Kontaktelement der Gleitkontaktanordnung ist mit der zweiten
Einheit drehfest verbunden. Mindestens ein zweites Kontaktelement der Gleitkontaktanordnung
ist mit dem Innengestängeadapter, vorzugsweise drehfest, lösbar und wieder verbindbar,
verbunden. Dadurch ist eine einfache Integration der Gleitkontaktanordnung in den
Bohrkopf möglich. Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Gleitkontaktanordnung mindestens
zwei Gleitkontakte zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen der ersten
Einheit und der zweiten Einheit umfasst und wenn die zwei Gleitkontakte jeweils ein
erstes Kontaktelement und ein zweites Kontaktelement umfassen, wenn die beiden ersten
Kontaktelemente eine erste Kontaktanordnung bilden und die beiden zweiten Kontaktelemente
eine zweite Kontaktanordnung bilden und wenn die erste Kontaktanordnung lösbar und
wieder verbindbar mit der ersten Einheit und/oder die zweite Kontaktanordnung lösbar
und wieder verbindbar mit der zweiten Einheit verbunden ist. Dadurch können Energie,
Daten und/oder Signale einfach über eine Zweidrahtleitung von der Steuereinheit bis
zur Sensoreinheit und/oder Sonde im Bohrkopf übertragen werden. Die Übertragung von
elektrischer Energie, Signalen und/oder Daten über mindestens zwei elektrische Kontakte
bietet gegenüber der Verwendung nur eines Gleitkontakts den Vorteil einer sicheren
Übertragung, da andernfalls das Innen-/oder Außengestänge als elektrischer Leiter
zusätzlich genutzt werden müsste.
[0020] Besonders vorteilhaft ist es, wenn ein elektrisches Gerät in einer abgedichteten
verschließbaren Öffnung der zweiten Einheit angeordnet ist und wenn das elektrische
Gerät über ein Kabel mit dem zweiten Kontaktelement bzw. mit der zweiten Kontaktanordnung
elektrisch verbunden ist. Durch diese Öffnung wird insbesondere eine Sondenkammer
oder Sensorkammer gebildet. Vorzugsweise ist diese Kammer zusätzlich zur Gleitkontaktanordnung
hin abgedichtet. Das Kabel kann hierbei mit Hilfe bekannter Kabelverschraubungen abgedichtet
sein. Die Öffnung ist vorzugsweise mit Hilfe einer Abdeckung verschließbar, die im
Falle einer Sonde aus einem nicht oder nur gering abschirmenden Material hergestellt
ist oder einen Schlitz aufweist, der mit einem solchen Material verschlossen ist.
Dadurch ist sichergestellt, dass das Sondensignal aus dem Bohrkopf nach außen dringen
kann, so dass es mit entsprechenden Ortungsgeräten an der Erdoberfläche ortbar ist.
[0021] Hierbei ist es vorteilhaft, wenn das elektrische Gerät einen Sender zur Ortung mit
Hilfe eines an der Erdoberfläche angeordneten Ortungsgerätes, einen Sensor zum Ermitteln
der Position des Bohrkopfs, einen Sensor zum Ermitteln der Neigung und/oder einen
Sensor zum Ermitteln der Drehposition des Bohrkopfs umfasst. Hierdurch können für
die Bohrung notwendige oder hilfreiche Informationen ermittelt werden, mit deren Hilfe
die Bohrung entlang des gewünschten Verlaufs möglich ist.
[0022] Ferner ist es vorteilhaft, wenn der Bohrkopf mindestens eine Dichtung umfasst und
wenn die erste Einheit einen Innengestängeadapter umfasst, wobei die Dichtung den
am gestängeseitigen Ende des Innengestängeadapters vorhandenen Schmutz und/oder die
am gestängeseitigen Ende des Innengestängeadapters vorhandene Flüssigkeit von der
Gleitkontaktanordnung fernhält. Dadurch ist ein sicherer Schutz der Gleitkontaktanordnung
möglich, so dass die Funktion der Gleitkontaktanordnung nicht durch Schmutz und/oder
Feuchtigkeit beeinträchtigt wird.
[0023] Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn ein erstes Ende eines Kabels mit mindestens einem
ersten Kontaktelement der Gleitkontaktanordnung elektrisch verbunden ist und wenn
das Kabel durch einen Abschnitt der ersten Einheit hindurchgeführt ist. Dadurch kann
einfach ein von der Erdoberfläche durch das Gestänge zum Bohrkopf geführte Kabel bis
zur Gleitkontaktanordnung geführt werden, so dass eine sichere Energie, Signal und/oder
Datenübertragung über die Gleitkontaktanordnung möglich ist. Das Kabel ist vorzugsweise
entlang der Drehachse der ersten Einheit, vorzugsweise im Inneren des Innengestängeadapters,
geführt.
[0024] Ferner können das erste Kontaktelement und/oder die erste Kontaktanordnung mit einem
durch das Innengestänge geführten Kabel elektrisch verbindbar sein.
[0025] Die erste Einheit umfasst vorzugsweise eine mit dem Innengestänge koppelbare Rollenmeißelanordnung
und/oder einen mit dem Innengestänge und dem Außengestänge koppelbaren Imlochhammer.
Die Luft zum Antrieb des Imlochhammers wird vorzugsweise durch die Rohrabschnitte
des Innengestänges von der Erdoberfläche bis zum Imlochhammer geführt. Hierdurch kann
mit Hilfe des Bohrkopfs Erdreich, insbesondere Fels, abgebaut werden, so dass eine
Bohrung, insbesondere eine Horizontalbohrung einfach möglich ist.
[0026] Ferner ist es vorteilhaft, wenn eine am bohrkopfseitigen Ende des Doppelrohrgestänges
aus diesem austretende Bohrflüssigkeit durch den Bohrkopf zu dem dem gestängeseitigen
Ende des Bohrkopfs gegenüber liegenden vorderen Ende geleitet wird und dort aus dem
Bohrkopf austritt. Dadurch kann abgebautes Erdreich mit Hilfe der Spülflüssigkeit
durch das bereits erzeugte Bohrloch transportiert und ausgetragen werden. Somit dient
diese Bohrflüssigkeit auch als Spülflüssigkeit. Zusätzlich kann durch die Verwendung
einer geeigneten Bohrflüssigkeit eine Stabilisierung des Bohrkanals erfolgen. Vorzugsweise
wird eine Bentonitbohrflüssigkeit eingesetzt.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
die in Verbindung mit den beigefügten Figuren Ausführungsbeispiele der Erfindung angibt.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Seitenansicht eines Bohrkopfs gemäß einer ersten Ausführungsform;
- Fig. 2
- eine Schnittdarstellung des Bohrkopfs nach Figur 1;
- Fig. 3
- eine perspektivische Seitenansicht einer Gleitkontaktanordnung gemäß einer ersten
Ausführungsform;
- Fig. 4
- eine Schnittdarstellung der Gleitkontaktanordnung nach Figur 3;
- Fig. 5
- eine perspektivische Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Bohrkopfs nach den Figuren
1 und 2 mit der in den Bohrkopf eingesetzten Gleitkontaktanordnung nach den Figuren
3 und 4;
- Fig. 6
- eine perspektivische Schnittdarstellung des hinteren Ende des Bohrkopfs nach den Figuren
1 und 2;
- Fig. 7
- eine Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Bohrkopfs nach den Figuren 1 und 2;
- Fig. 8
- eine Schnittdarstellung eines weiteren Ausschnitts des Bohrkopfs nach den Figuren
1 und 2;
- Fig. 9
- eine perspektivische Seitenansicht eines Bohrkopfs gemäß einer zweiten Ausführungsform;
- Fig. 10
- eine weitere perspektivische Seitenansicht des Bohrkopfs nach Figur 9; und
- Fig. 11
- eine Schnittdarstellung einer Gleitkontaktanordnung gemäß einer zweiten Ausführungsform.
[0028] Fig.1 zeigt eine perspektivische Seitenansicht eines Felsbohrkopfs 10 gemäß einer
ersten Ausführungsform. Der Felsbohrkopf 10 hat an seinem vorderen Ende eine Rollenmeißelanordnung
12, die auch als Tricone bezeichnet wird, und an seinem hinteren Ende 14 eine erste
Schnittstelle 16 zum Verbinden des Felsbohrkopfs 10 mit dem Innengestänge eines Doppelrohrgestänges
und eine zweite Schnittstelle 18 zum Verbinden des Felsbohrkopfs 10 mit dem Außengestänge
des Doppelrohrgestänges. Die erste Schnittstelle 16 und die zweite Schnittstelle 18
haben jeweils ein konisches Innengewinde, in die ein am Ende des Innengestänges und
ein am Ende des Außengestänges jeweils vorhandenes konisches Außengewinde einschraubbar
ist. Bei anderen Ausführungsformen können die Schnittstellen 16, 18 und die Außengewinde
des Innengestänges und des Außengestänges nicht konische, d.h. zylindrische, Gewinde
oder andere Verbindungselemente haben.
[0029] Die Rollenmeißelanordnung 12 umfasst drei Rollenmeißel 12a bis 12c, die bei einer
Drehung des mit dem Felsbohrkopfs 10 verbundenen Innengestänge um eine Drehachse 20
an dem in Vortriebsrichtung P1 vor dem Felsbohrkopf 10 vorhandenen Erdreich abrollt
und dabei Erdteilchen, sogenannte Cuttings, vom Erdreich löst. Das Erdreich kann insbesondere
Felsgestein sein, wobei die Rollenmeißel dann Felsteilchen bei einer Drehung um die
Drehachse 20 lösen. Der Felsbohrkopf 10 kann in einer richtungsgesteuerten Bohreinrichtung,
insbesondere in einer Horizontalbohranlage, die als auch als Horizontal-Direction-Drilling-Vorrichtung
bezeichnet wird, eingesetzt werden. Dabei treibt eine Antriebseinheit das Innengestänge
und das Außengestänge des Doppelrohrgestänges mit unterschiedlichen Antriebsköpfen
an. Das Innengestänge sowie das Außengestänge sind jeweils aus mehreren Gestängeabschnitten
zusammensetzbar, wobei übliche Gestängeabschnitte eine Länge im Bereich von 3 bis
4,5 m haben. Die Gestängeabschnitte des Innengestänges werden üblicherweise miteinander
verschraubt. Auch die Gestängeabschnitte des Außengestänges werden miteinander verschraubt,
so dass sowohl die Gestängeabschnitte des Innengestänges als auch die Gestängeabschnitte
des Außengestänges in mindestens einer Drehrichtung drehfest miteinander verbunden
sind. Das Innengestänge treibt die Rollenmeißelanordnung 12 mit einer Drehzahl im
Bereich von üblicherweise 30 bis 300 Umdrehungen pro Minute an. Durch das Innere des
Innengestänges wird eine Bentonitbohrflüssigkeit gepumpt, die am vorderen Ende aus
dem Felsbohrkopf 10 im Bereich der Rollenmeißelanordnung 12 austritt und die von der
Rollenmeißelanordnung 12 abgebauten Erdteilchen durch den Bohrkanal nach hinten aus
dem Bohrkanal heraustransportiert. Gleichzeitig stabilisiert die Bentonitbohrflüssigkeit
den Bohrkanal. Der Felsbohrkopf 10 hat ein Außengehäuse 22 und ein Innenrohradapter
24, an dessen gestängeseitigem Ende die erste Schnittstelle 16 vorgesehen ist. Der
Innenrohradapter 24 ist über ein in Figur 1 nicht sichtbares Innenrohr mit der Rollenmeißelanordnung
12 drehfest verbunden, so dass der Innenrohradapter 24 und das Innenrohr die Drehbewegung
des Innengestänges zur Rollenmeißelanordnung 12 übertragen. Bei anderen Ausführungsformen
kann der Felsbohrkopf 10 auch eine Getriebestufe mit einer Übersetzung oder einer
Untersetzung haben, so dass die Drehzahl des Innengestänges und die Drehzahl der Rollenmeißelanordnung
12 unterschiedlich sein können.
[0030] Das Außengehäuse 22 hat eine als Flanschplatte 26 ausgebildete Abdeckung, die eine
im Außengehäuse 22 vorgesehene Sondenkammer 42 wasserdicht abdeckt. Die Flanschplatte
26 hat ein Fenster 28 aus einem sondensignaldurchlässigen Material, so dass ein Sondensignal
durch das Fenster 28 hindurchtreten kann. Dadurch ist es möglich, das von der Sonde
erzeugte Sondensignal mit Hilfe eines bekannten Ortungsgerätes von der Erdoberfläche
aus zu orten. Das Außengehäuse 22 weist einen Knick von 2° an einer Knickstelle 30
auf, so dass der Winkel der Mittelachse des Bereichs des Außengehäuses 22 vor der
Knickstelle 30 gegenüber der Mittelachse des Bereichs des Außengehäuses 22 nach der
Knickstelle 30 einen Winkel von 178° aufspannt. Bei anderen Ausführungsformen kann
die Knickstelle 30 auch einen Winkel im Bereich von 1° bis 10°, insbesondere 2° bis
5°, haben. Alternativ zu der Knickstelle 30 kann das Außengehäuse 22 auch eine entsprechende
Biegung aufweisen, durch die die Rollenmeißelanordnung 12 die gleiche relative Lage
zur ersten und zweiten Schnittstelle 16, 18 des Felsbohrkopfs 10 hat.
[0031] Durch die Knickstelle 30 bzw. durch eine entsprechende Biegung des Außengehäuses
22 des Felsbohrkopfs 10 ist eine gesteuerte Bohrung möglich. Je nach Winkelstellung
des Außengehäuses 22 ist der vordere Teil des Felsbohrkopfs 10 gegenüber dem hinteren
Teil des Felsbohrkopfs 10 um 2° nach unten, um 2° nach rechts, um 2° nach links oder
um 2° nach oben oder in einer entsprechenden Zwischenstellung zwischen diesen Lagen
geneigt, so dass der Bohrkopf 10 ohne eine Drehung des Außengehäuses 22 eine Bohrung
mit einem entsprechend gekrümmten Verlauf erzeugt. Um eine gerade Bohrung zu erzeugen,
muss das Außengehäuse 22 des Felsbohrkopfs 10 kontinuierlich mit einer Umdrehung im
Bereich von 30 bis 60 U/min gedreht werden. Hierzu ist das Außengehäuse 22 am hinteren
Ende 14 über die zweite Schnittstelle 18 mit dem Außengestänge des Doppelrohrgestänges
verbunden. Die zweite Schnittstelle 18 hat vorzugsweise ein Innengewinde, in das ein
Außengewinde des Außengestänges hineingeschraubt ist. Dadurch kann das Außengestänge
das Außengehäuse 22 des Felsbohrkopfs 10 zumindest in eine Drehrichtung drehen. Soll
die mit Hilfe des Felsbohrkopfs 10 hergestellte Bohrung einen gekrümmten Verlauf haben,
so wird die Drehung des Außengehäuses 22 abhängig von der gewünschten Richtung der
Biegung in einer dafür erforderlichen Winkelstellung gestoppt und nur noch das Innengestänge
zum Vortrieb des Felsbohrkopfs 10 angetrieben. Zusätzlich wird der Felsbohrkopf 10
über das Gestänge mit Hilfe einer Antriebseinheit weiter in das Erdreich hineingedrückt.
Erzeugt der Felsbohrkopf 10 eine Krümmung, d.h. fährt der Felsbohrkopf 10 eine Kurve,
so stützt er sich mit einer vorderen Stützplatte 32 und seiner hinteren Stützplatte
34 am Bohrkanal ab. Die an einem hinteren konischen Abschnitt 36 des Außengehäuses
22 angeordneten Hartmetallstifte 38 dienen dazu, den Felsbohrkopf 10 erforderlichenfalls
rückwärts aus einem Bohrkanal drehend herausziehen zu können.
[0032] Der Felsbohrkopf 10 hat neben der durch die Flanschplatte 26 verschließbare Sondenkammer
42 eine mit Hilfe einer Flanschplatte 40 wasserdicht verschließbare Schleifringkammer
52, in der eine Gleitkontaktanordnung bei Bedarf anordenbar ist, wie später noch ausführlich
erläutert wird.
[0033] Fig.2 zeigt eine Schnittdarstellung des Felsbohrkopfs 10 nach Fig.1. In dieser Darstellung
ist die mit Hilfe der Flanschplatte 26 abgedeckte Sondenkammer 42 gut sichtbar. In
der Sondenkammer 42 ist eine Sensoreinheit 44 angeordnet. Zwischen dem in Vortriebsrichtung
P1 gesehenen vorderen Ende der Sensoreinheit 44 und dem Außengehäuse 22 ist ein erstes
Dämpfungselement 46 und zwischen dem in Vortriebsrichtung P1 gesehenen hinteren Ende
der Sensoreinheit 44 und dem Außengehäuse 22 ist in der Sondenkammer 42 ein zweites
Dämpfungselement 48 vorgesehen. Die Dämpfungselemente 46, 48 schützen die elektronische
Sensoreinheit 44 vor Stößen und Schlägen, die insbesondere durch den Bohrvorgang auftreten.
Die Sensoreinheit 44 wird bei geöffneter Flanschplatte 26 von der Seite in die Sondenkammer
42 eingelegt. Durch den in der Flanschplatte 26 vorgesehenen Schlitz 28 kann ein von
der Sensoreinheit 44 ausgesendetes Positionssignal nach außen, vorzugsweise bis an
die Erdoberfläche oberhalb des Felsbohrkopfs 10 dringen. Die hierfür erforderliche
Energie sowie erforderliche Daten und/oder Signale können über ein Kabel 50 von der
Erdoberfläche durch das Doppelrohrgestänge hindurch bis zum Felsbohrkopf 10 übertragen
werden. Das Kabel 50 ist im Innengestänge des Doppelrohrgestänges bis zum Bohrkopf
10 geführt. Die Sondenkammer 42 befindet sich jedoch im Außengehäuse 22 des Felsbohrkopfs
10. Der Bohrkopf 10 hat eine im vorliegenden Ausführungsbeispiel zwei an einem drehfest
mit einem Innenrohradapter 24 verbundenen Grundkörper 54 umlaufend ausgebildete Schleifringe
56, 58 und im Außengehäuse 22 zu den Schleifringen 56, 58 komplementären Bürstenanordnung
zum Außengehäuse 22 übertragen, wobei ein weiteres Kabel zum Verbinden der Bürstenanordnung
und der Sensoreinheit 44 vorgesehen ist. Bei anderen Ausführungsbeispielen kann die
aus den Schleifringen 56, 58 und den komplementären Bürstenanordnungen bestehende
Gleitkontaktanordnung 60 auch nur einen Schleifring und eine komplementäre Bürstenanordnung
oder mehr als zwei Schleifringe und zwei komplementäre Bürstenanordnungen umfassen,
insbesondere vier Schleifringe und vier komplementäre Bürstenanordnungen. Bei vier
Schleifringen und vier komplementären Bürstenanordnungen können zwei Schleifringe
und zwei komplementäre Bürstenanordnungen zur Übertragung der für die Spannungsversorgung
der Sensoreinheit 44 erforderlichen Energie genutzt werden und zwei Leitungen zur
Daten- und/oder Signalübertragung zwischen einer an der Erdoberfläche angeordneten
Steuereinheit und der Sensoreinheit 44. Wird die Sensoreinheit 44 jedoch nur zum Aussenden
von von der Erdoberfläche ortbaren Positionssignalen genutzt, kann die Energieversorgung
der Sonde über das Kabel 50 und die Gleitkontaktanordnung 60 erfolgen. Hierdurch ist
es nicht erforderlich, Batterien oder Akkumulatoren mit im Felsbohrkopf 10 anzuordnen,
so dass insbesondere die Sondenkammer 42 entsprechend kleiner ausgeführt werden kann.
[0034] Zusätzlich oder alternativ kann die Sensoreinheit 44 die Position des Felsbohrkopfs
10 ermitteln und die ermittelte Position als Signal oder Daten die über die Gleitkontaktanordnung
60 und das Kabel 50 zu einer Steuereinheit an der Erdoberfläche übertragen. Zusätzlich
oder alternativ kann die Sensoreinheit 44 die Neigung des Felsbohrkopfs 10 und/oder
die Winkelposition des Außengehäuses 22 des Felsbohrkopfs 10 ermitteln und über die
Gleitkontaktanordnung 60 und das Kabel 50 zur Steuereinheit an die Erdoberfläche übertragen.
[0035] Alternativ zu der Sensoreinheit 44 kann dann, wenn bei einer vorgesehenen Bohrung
der Bohrkopf herkömmlich mit einem Ortungsgerät von der Erdoberfläche ortbar ist,
in die Sondenkammer 42 eine batteriebetriebene ortbare Sonde eingebracht werden. In
diesem Fall kann bei demontiertem Innenrohradapter 24 der Grundkörper mit den Schleifringen
56, 58 bei geöffneter Flanschplatte 40 aus der Schleifringkammer 52 entnommen werden.
Alternativ oder zusätzlich wird auch die Bürstenanordnung aus dem Felsbohrkopf 10
entnommen. Hierdurch kann der Felsbohrkopf 10 wie ein herkömmlicher Felsbohrkopf ohne
Gleitkontaktanordnung 60 genutzt werden und bei Bohrungen, die Energie-, Daten-und
oder Signalübertragung zu und/oder von der Sensoreinheit 44 über das Kabel 50 erfordern,
wieder in den Felsbohrkopf 10 eingesetzt werden. Hierdurch wird ein Verschleiß der
Gleitkontaktanordnung 60 vermieden, wenn diese für eine Bohrung nicht erforderlich
ist. Auch kann dann das Kabel 50 vollständig aus dem Innenrohradapter 24 entfernt
werden, so dass das Kabel 50 weder beschädigt noch die Montage des Innenrohrgestänges
mit dem Innenrohradapter 24 behindert wird. Die Kabeldurchführung des Kabels 50 in
die Schleifringkammer 52 hinein ist über eine geeignete Kabelverschraubung abgedichtet.
Beim Entfernen des Kabels 50 ist die Kabeldurchführung durch eine entsprechende Blindverschraubung
bzw. einen entsprechenden Verschlussstopfen abgedichtet, so dass die Schleifringkammer
52 auch dann ohne Kabel 50 abgedichtet ist und insbesondere keine Bohrflüssigkeit
in die Schleifringkammer 52 eindringen kann.
[0036] Sensoreinheiten 44, die über ein Kabel 50 mit einer Steuereinheit an der Erdoberfläche
verbunden sind, werden auch als Kabelsonden bezeichnet. Eine Kabelsonde ermöglicht
somit extreme Bohrungen mit großen Ortungstiefen und unter Oberflächen, die ein Mitführen
eines Ortungsgerätes an der Erdoberfläche senkrecht oberhalb des Bohrkopfes 10 nicht
zulassen. Beispielsweise ist bei Bohrungen unter Flüssen oder Seen das Mitführen von
Ortungsgeräten an der Erdoberfläche nicht ohne weiteres möglich. Auch sind Bohrungen
in Tiefen möglich, in denen eine Übertragung von batteriebetriebenen Sonden zu Ortungsgeräten
an der Erdoberfläche nicht möglich ist. Sowohl durch eine höhere Sendeleistung in
Folge einer Spannungsversorgung über das Kabel 50 als auch durch das aktive Ermitteln
der Position des Felsbohrkopfs 10 mit Hilfe der Sensoreinheit 44 und Übertragen einer
Positionsinformation über das Kabel 50 zur Erdoberfläche sind Bohrungen in großen
Tiefen möglich. Die Erfindung geht hierbei von der Erkenntnis aus, dass es günstiger
ist, das Kabel 50 im Inneren des Innengestänges zu führen, anstatt zwischen dem Innengestänge
und dem Außengestänge, da es dort aufgrund der unterschiedlichen Drehzahlen und/oder
Drehrichtungen leicht beschädigt werden kann. Stattdessen wird das Kabel 50 im Inneren
des Innengestänges bis in den Bohrkopf 10 hineingeführt, wobei die Energie, Daten
und/oder Signale vom Kabel 50 über eine Gleitkontaktanordnung 60 zum Außengehäuse
22 des Felsbohrkopfs 10 übertragen werden, in dem die Sensoreinheit 44 angeordnet
ist.
[0037] In Fig.3 ist die Gleitkontaktanordnung 60 im ausgebauten Zustand dargestellt, wobei
sowohl der Grundkörper 54 als auch die Bürstenanordnung 62 dargestellt sind. Fig.4
zeigt einen Schnitt durch die Gleitkontaktanordnung 60. Die Bürstenanordnung 62 ist
über eine Lasche 64 und eine durch eine Öffnung der Lasche 64 führbare Schraube mit
dem Außengehäuse 22 des Felsbohrkopfs 10 verbunden. Die Bürstenanordnung 62 ist über
die Lasche 64 drehfest mit der Sondenkammer 52 und somit mit dem Außengehäuse 22 verbunden.
Ferner ist die Bürstenanordnung 62 über ein Kabel 66 mit der Sensoreinheit 44 verbunden.
Der Grundkörper 54 mit den Schleifringen 56, 58 ist durch mehrere Gewindestifte 68
auf dem Außensechskant des Innengestängeadapters 24 gesichert. Die Gleitkontaktanordnung
60 dient, wie bereits erläutert, zur elektrischen Übertragung von Energie, Daten und/oder
Signalen vom Außengehäuse 22 zum Innengestänge. In gleicher Weise wie das Kabel 50
ist das Kabel 66 mit Hilfe einer Kabelverschraubung in einem in Fig.5 dargestellten
Abdichtbereich 70 wasserdicht abgedichtet. Der Ein- und Ausbau der Gleitkontaktanordnung
60 aus dem Felsbohrkopf 10 erfolgt durch das Entfernen der Flanschplatte 40 und das
Lösen der Gewindestifte 68. Ferner wird der Gewindegestängeadapter 24 gelöst und nach
hinten aus dem Bohrkopf 10 herausgezogen. Ferner werden die zur Abdichtung vorgesehenen
Kabelverschraubungen an den Kabeln 50, 66 gelöst. Anschließend kann die Gleitkontaktanordnung
60 mit den Kabeln 66, 50 aus der Schleifringkammer 52 herausgenommen werden. Das Kabel
50 ist aus mehreren Kabelabschnitten zusammengesetzt, die vorzugsweise der Länge der
Gestängeabschnitte des Doppelrohrgestänges entsprechen. Die Kabelenden der Kabelabschnitte
sind auf geeignete Art und Weise elektrisch verbunden und sowohl elektrisch isoliert
als auch gegenüber der zusätzlich durch das Innengestänge geförderten Bohrflüssigkeit
abgedichtet. Nach Lösen des Kabels 66 von der Sensoreinheit 44 kann die Gleitkontaktanordnung
60 zusammen mit den Kabelstücken 50, 66 vollständig aus der Schleifringkammer 52 und
dem Bohrkopf 10 entfernt werden. Anschließend kann, wie bereits erläutert, der Bohrkopf
10 mit herkömmlichen batteriebetriebenen Sondenanordnungen genutzt werden.
[0038] Fig.5 ist eine Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Felsbohrkopfs 10. Die Abdichtung
des durch den Innengewindeadapter 24 geführten Kabels 50 zur Schleifringkammer 52
hin erfolgt in den Bereichen 72 und 74.
[0039] Fig.6 zeigt einen Ausschnitt eines hinteren Endes des Felsbohrkopfs 10 und die in
Fig.7 dargestellte Detailansicht zeigt eine Steckverbindung zwischen dem Innenrohradapter
24 und einem Innenrohr 76 des Bohrkopfs 10, das die Drehbewegung des Innenrohradapters
24 zur Rollenmeißelanordnung 12 überträgt. Der Innengewindeadapter 24 ist über zwei
Lager 78, 80 im Außengehäuse 22 gelagert. Dabei handelt es sich typischerweise um
Kegelrollenlager. Beide Lager übernehmen Radialkräfte, Lager 80 zusätzlich Schubkräfte
in Vorschubrichtung P1, Lager 78 zusätzlich Zugkräfte entgegen der Vorschubrichtung
P1. Über eine über die Schleifringkammer 52 zugängliche Mutter 82, die auf ein Außengewinde
des Innengestängeadapters 24 geschraubt ist, wird der Innengestängeadapter 24 in dieser
Position gehalten. Um den Grundkörper 54 der Gleitkontaktanordnung 60 vom Innenrohradapter
24 zu lösen, muss nach dem Entfernen der Flanschplatte 40 ein Maulschlüssel in die
Schleifringkammer 52 gesteckt werden, durch den die Mutter in ihrer Lage gehalten
wird. Anschließend wird der Innengestängeadapter 24 gedreht, so dass der Innengestängeadapter
24 aus der Mutter herausgedreht und von dieser gelöst wird. Anschließend kann der
Innengestängeadapter 24 nach hinten aus dem Bohrkopf 10 herausgezogen werden. In der
Nähe seines vorderen Endes hat der Innengestängeadapter 24 einen Außensechskant 84
und eine umlaufende Nut 86, in die eine nicht dargestellte Dichtung, vorzugsweise
ein O-Ring, eingebracht ist. Das Außensechskant 84 hat ein großes Seitenspiel zu einer
mit dem Innenrohr 76 verbundenen Innensechskantmuffe 88, die wiederum relativ großes
Spiel zu einem Außensechskant des Innenrohrs 76 hat. Diese Verbindung erlaubt eine
Übertragung des Drehmoments bei gleichzeitigem Fluchtungsausgleich.
[0040] Fig.7 zeigt einen Ausschnitt der in Fig.6 dargestellten Elemente zum Fluchtungsausgleich
an der Schnittstelle zwischen dem Innenrohradapter 24 und dem Innenrohr 76. Wie dort
zu erkennen ist, hat das vordere Ende des Innengestängeadapters 24 eine umlaufende
Nut 86, in die eine nicht dargestellte Dichtung, vorzugsweise ein O-Ring, zur Abdichtung
zwischen dem Innengestängeadapter 24 und dem Innenrohr 76 eingebracht ist. Die Bohrflüssigkeit
wird vom Innengestänge durch den Innengestängeadapter 24 hindurch in das Innere des
Innenrohrs 76 geleitet und durch diese hindurch zur Rollenmeißelanordnung 12.
[0041] Fig.8 zeigt eine Schnittdarstellung eines Ausschnitts des Bohrkopfs 10 am Übergang
von dem Innenrohr 76 zur so genannten Rollenmeißelaufnahme 94. Diese Verbindung erfolgt
mit einem Fluchtungsausgleich. Das Innenrohr 76 hat am vorderen Ende einen Außensechskant
92, der mit seitlichem Spiel in einen komplementären Innensechskantabschnitt der Rollenmeißelaufnahme
94 ragt. Am vorderen Ende vor dem Innensechskant hat das Innenrohr 76 eine umlaufende
Nut 90, in die zur Abdichtung zwischen dem Innenrohr 76 und der Rollenmeißelaufnahme
94 eine Dichtung, vorzugsweise ein O-Ring, eingebracht ist. Ferner sind mehrere in
Vortriebsrichtung P1 hintereinander angeordnete Lager 96a bis 96f angeordnet, die
im vorliegenden Ausführungsbeispiel als Kugellager ausgebildet sind. Bei anderen Ausführungsbeispielen
können auch andere geeignete Lager vorgesehen sein. Die Lager 96a bis 96f führen und
halten die Rollenmeißelaufnahme 94.
[0042] In Fig.9 und Fig.10 ist eine perspektivische Seitenansicht eines Bohrkopfes 100 gemäß
einer zweiten Ausführungsform gezeigt. Der Bohrkopf 100 unterscheidet sich von dem
Felsbohrkopf 10 nach den Fig.1 bis 8 lediglich dadurch, dass anstatt der Rollenmeißelanordnung
12 ein Imlochhammer 102 vorgesehen ist. Dieser Imlochhammer 102 wird mit Hilfe von
durch das Innengestänge geleiteter Druckluft angetrieben, durch die der Schlagkolben
des Imlochhammers 102 mit bis zu 2.500 Schlägen pro Minute angetrieben wird. Der Schlagkolben
des Imlochhammers 102 schlägt direkt auf das Bohrwerkzeug 104, dessen Hartmetallstifte
das Erdreich, insbesondere Fels, abbauen. Die Abluft des Imlochhammers 102 bläst die
abgebauten Erdteilchen nach hinten durch den Bohrkanal. Hierbei kann das Innengestänge
nicht angetrieben werden oder alternativ in gleicher Weise wie beim Felsbohrkopf 10
angegeben gedreht werden. Das gesteuerte Bohren mit Hilfe des Bohrkopfs 100 erfolgt
in gleicher Weise wie in Verbindung mit dem Bohrkopf 10 beschrieben, da aufgrund der
Knickstelle 30 der Bohrkopf 100 eine gebogene Bohrung erzeugt und nur durch eine Drehung
des Außengehäuses 22 eine gerade Bohrung ermöglicht wird.
[0043] In Fig.11 ist eine Schnittdarstellung einer Gleitkontaktanordnung 110 gemäß einer
zweiten Ausführungsform gezeigt. Am Grundkörper 112 der Gleitkontaktanordnung 110
sind die Schleifringe nicht am Umfang des Grundkörpers 112 sondern an einem stirnseitigen
Abschnitt 114 vorgesehen. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel sind an dem Stirnflächenabschnitt
114 zwei Schleifringkontakte 116, 118 vorgesehen, wobei die in einem Stator 120 der
Gleitkontaktanordnung 110 komplementäre Bürstenanordnung zum Herstellen eines elektrischen
Kontakts zwischen den Schleifringkontakten 116, 118 und dem Stator 120 vorgesehen
ist. Die Gleitkontaktanordnung 110 kann alternativ zu der Gleitkontaktanordnung 60
in den Bohrköpfen 10, 100 eingesetzt werden.
[0044] Die Gleitkontaktanordnungen 60, 110 haben vorzugsweise einen Grundkörper 54, 112
mit mindestens einem Schleifring 56, 68, 116, 118. Der Grundkörper 54, 112 mit dem
Schleifring 56, 68, 116, 118 bildet zusammen mit mindestens einer komplementären Bürstenanordnung
62 eine Baueinheit, die vorzugsweise gemeinsam aus dem Bohrkopf entnommen und in diesen
eingesetzt werden kann.
[0045] Alternativ zu den im Bohrkopf 10, 100 anordenbaren Gleitkontaktanordnungen 60, 110
kann die Gleitkontaktanordnung auch als Adapter ausgebildet sein, der zwischen einem
konventionellen Bohrkopf und dem Doppelgestänge angeordnet ist.
Bezugszeichenliste
[0046]
- 10
- Bohrkopf
- 12
- Rollenmeißelanordnung
- 12a, 12b, 12c
- Rollenmeißel
- 14
- hinteres Ende
- 16
- erste Schnittstelle
- 18
- zweite Schnittstelle
- 20
- Drehachse
- 22
- Außengehäuse
- 24
- Innenrohradapter
- 26
- Flanschplatte
- 28
- Öffnung
- 30
- Knickstelle
- 32
- vordere Stützplatte
- 34
- hintere Stützplatte
- 36
- konischer Abschnitt
- 38
- Hartmetallstifte
- 40
- Flanschplatte
- 42
- Sondenkammer
- 44
- Sensoreinheit
- 46,48
- Dämpfungselement
- 50
- Kabel
- 52
- Schleifringkammer
- 54
- Grundkörper
- 56,68
- Schleifringe
- 60
- Gleitkontaktanordnung
- 62
- Stator mit Bürstenanordnung
- 64
- Lasche
- 66
- Kabel
- 68a, 68b
- Gewindestifte
- 70, 72, 74
- Abdichtbereich
- 76
- Innenrohr
- 78,80
- Lager
- 82
- Mutter
- 84
- Sechskant
- 86, 90
- umlaufende Nut
- 88
- Innensechskantmuffe
- 92
- Außensechskant
- 94
- Rollenmeißelaufnahme
- 96a bis 96f
- Lager
- 100
- Bohrkopf
- 102
- Imlochhammer
- 104
- Bohrwerkzeug
- 110
- Gleitkontaktanordnung
- 112
- Grundkörper
- 114
- stirnseitiger Abschnitt
- 116, 118
- Schleifringkontakt
- 120
- Stator
1. Bohrkopf zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich,
mit einer ersten mit einem Innengestänge eines Doppelrohrgestänges koppelbaren Einheit
(24,76),
mit einer zweiten mit einem Außengestänge des Doppelrohrgestänges koppelbaren Einheit
(22),
wobei die erste Einheit (24, 76) mit Hilfe des Innengestänges relativ zu der mit Hilfe
des Außengestänges antreibbaren zweiten Einheit (22) um eine Drehachse (20) drehbar
ist,
mit einer Gleitkontaktanordnung (60, 110) zum Herstellen einer elektrischen Verbindung
zwischen der ersten Einheit (24, 76) und der zweiten Einheit (22),
wobei die Gleitkontaktanordnung (60, 110) lösbar und wieder verbindbar mit der ersten
und/oder zweiten Einheit (24, 76, 22) verbunden ist.
2. Bohrkopf nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitkontaktanordnung (60, 110) mindestens ein erstes mit dem ersten Element
(24, 76) drehfest verbundenes Kontaktelement (56, 58, 116, 118) umfasst, und
dass die Gleitkontaktanordnung (60, 100) ein zweites mit dem zweiten Element (22)
drehfest verbundenes Kontaktelement (62, 118) umfasst, wobei das erste Kontaktelement
(56, 58, 116, 118) und das zweite Kontaktelement (62, 118) einen Gleitkontakt bilden.
3. Bohrkopf nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eines der Kontaktelemente (56, 58, 62, 116, 118) als mindestens ein auf einem einstückigen
Grundkörper ausgebildeter Schleifring und das jeweils andere Kontaktelement als zu
dem Schleifring komplementäre Bürstenanordnung ausgebildet ist, wobei der Grundkörper
(44) mit dem Schleifring zusammen mit der Bürstenanordnung eine Baueinheit bildet
die mit der ersten und/oder zweiten Einheit lösbar und wiederverbindbar verbunden
ist.
4. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einheit (22) eine vorzugsweise abgedichtete Abdeckung (40) hat, durch
die zumindest ein Bauteil der Gleitkontaktanordnung (60, 110) bei geöffneter Abdeckung
(40) in den Bohrkopf (10) einsetzbar ist und aus diesem entnehmbar ist.
5. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Einheit ein Außengehäuse (22) des Bohrkopfs (10) umfasst, und
dass die erste Einheit einen Innengestängeadapter (24) umfasst, mit dem das Innengestänge
verbindbar ist, wobei mindestens ein erstes Kontaktelement (56, 58, 116, 118) der
Gleitkontaktanordnung (60, 110) mit dem Innengestängeadapter (22, 24) drehfest verbunden
ist und wobei mindestens ein zweites Kontaktelement (62, 118) der Gleitkontaktanordnung
(60, 110) mit der zweiten Einheit (22) drehfest verbunden ist.
6. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gleitkontaktanordnung (60, 110) mindestens zwei Gleitkontakte zum Herstellen
einer elektrischen Verbindung zwischen der ersten Einheit (24, 76) und der zweiten
Einheit (22) umfasst,
dass die zwei Gleitkontakte jeweils ein erstes Kontaktelement (56, 58, 116, 118) und
ein zweites Kontaktelement (62, 118) umfassen,
dass die beiden ersten Kontaktelemente (56, 58, 116, 118) eine erste Kontaktanordnung
bilden und wobei die beiden zweiten Kontaktelemente (62, 118) eine zweite Kontaktanordnung
(6) bilden, und
dass die erste Kontaktanordnung lösbar mit der ersten Einheit (24, 76) und/oder die
zweite Kontaktanordnung lösbar mit der zweiten Einheit (22) verbunden ist.
7. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein elektrisches Gerät (44) in einer abgedichteten verschließbaren Öffnung (42) der
zweiten Einheit (22) angeordnet ist, und dass das elektrische Gerät (44) über ein
Kabel (66) mit dem zweiten Kontaktelement (62) bzw. der zweiten Kontaktanordnung elektrisch
verbunden ist.
8. Bohrkopf nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das elektrische Gerät (44) einen Sender zur Ortung mit Hilfe eines an der Erdoberfläche
angeordneten Ortungsgerätes, einen Sensor zum Ermitteln der Position des Bohrkopfs
(10, 100), einen Sensor zum Ermitteln der Neigung und/oder einen Sensor zum Ermitteln
der Drehposition des Bohrkopfs (10, 100) umfasst.
9. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die Gleitkontaktanordnung (60, 110) ein in der zweiten Einheit (22) angeordnetes
elektrisches Gerät (44) mit elektrischer Energie versorgt, Daten und/oder Signale
zum elektrischen Gerät (44) übertragen und/oder Daten und/oder Signale vom elektrischen
Gerät (44) übertragbar sind.
10. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Bohrkopf (10, 100) mindestens eine Dichtung umfasst, und dass die erste Einheit
einen Innengestängeadapter (24) umfasst, wobei die Dichtung den am gestängeseitigen
Ende (14, 16) des Innengestängeadapters (24) vorhandener Schmutz und/oder die am gestängeseitigen
Ende des Innengestängeadapters vorhandene Flüssigkeit von der Gleitkontaktanordnung
(60, 110) fernhält.
11. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein erstes Ende eines Kabels (50) mit mindestens einem ersten Kontaktelement der
Gleitkontaktanordnung (60, 110) elektrisch verbunden ist, und
dass das Kabel (50) durch einen Abschnitt der ersten Einheit (24) hindurchgeführt
ist.
12. Bohrkopf nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Kontaktelement (56, 58, 116, 118) und/oder die erste Kontaktanordnung mit
einem durch das Innengestänge (26) geführte Kabel (50) elektrisch verbindbar ist.
13. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Einheit eine mit dem Innengestänge koppelbare Rollenmeißelanordnung (12)
und/oder einen mit dem Innengestänge koppelbaren Imlochhammer (102) umfasst.
14. Bohrkopf nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine am bohrkopfseitigen Ende des Doppelrohrgestänges aus diesem austretende Bohrflüssigkeit
durch den Bohrkopf (10, 100) zu dem dem gestängeseitigen Ende des Bohrkopfs (10, 100)
gegenüberliegenden vorderen Ende geleitet wird und dort aus dem Bohrkopf (10, 100)
austritt.
15. Vorrichtung zum Herstellen einer Bohrung im Erdreich,
mit einem Bohrkopf (10, 100) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
mit einem Doppelrohrgestänge, und
mit einer Antriebseinheit, wobei die Antriebseinheit das Innengestänge und das Außengestänge
des Doppelrohrgestänges mit einer unterschiedlichen Drehzahl und/oder in unterschiedlicher
Drehrichtung antreibt.