[0001] Die Erfindung betrifft eine Betriebsschaltung mit Leuchtdioden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Betreiben von Leuchtdioden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 8 und ein Verfahren zum Betreiben von Leuchtdioden gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 9.
Technisches Gebiet
[0002] Halbleiterlichtquellen wie beispielsweise Leuchtdioden sind während der letzten Jahre
für Beleuchtungsanwendungen zunehmend interessant geworden. Der Grund dafür liegt
unter anderem darin, dass entscheidende technische Innovationen und große Fortschritte
sowohl bei der Helligkeit als auch bei der Lichteffizienz (Lichtleistung pro Watt)
dieser Lichtquellen erzielt werden konnten. Nicht zuletzt durch die vergleichsweise
lange Lebensdauer konnten sich Leuchtdioden zu einer attraktiven Alternative zu herkömmlichen
Lichtquellen wie Glüh- oder Gasentladungslampen entwickeln.
[0003] Halbleiterlichtquellen sind aus dem Stand der Technik hinreichend bekannt und werden
im folgenden als LED (light-emitting-diode) abgekürzt. Dieser Begriff soll im folgenden
sowohl Leuchtdioden aus anorganischen Materialien als auch Leuchtdioden aus organischen
Materialien umfassen. Es ist bekannt, dass die Lichtabstrahlung von LEDs mit dem Stromfluss
durch die LEDs korreliert. Zur Helligkeitsregelung werden LEDs daher grundsätzlich
in einem Modus betrieben, in dem der Stromfluss durch die LED geregelt wird.
In der Praxis werden zur Ansteuerung einer Anordnung von einer oder mehrerer LEDs
vorzugsweise Schaltregler, beispielsweise Tiefsetzsteller (Step-Down oder Buck Converter)
verwendet. Ein solcher Schaltregler ist beispielsweise aus der
DE 10 2006 034 371 A1 bekannt. Dabei steuert eine Steuereinheit einen hochfrequent getakteten Schalter
(beispielsweise einen Leistungstransistor) an. Im eingeschalteten Zustand des Schalters
fließt Strom über die LED Anordnung und eine Spule, die dadurch aufgeladen wird. Die
zwischengespeicherte Energie der Spule entlädt sich im ausgeschalteten Zustand des
Schalters über die LEDs (Freilaufphase).
Der Strom durch die LED Anordnung zeigt einen zickzackförmigen zeitlichen Verlauf:
bei eingeschaltetem Schalter zeigt der LED-Strom eine ansteigende Flanke, bei ausgeschaltetem
Schalter ergibt sich eine abfallende Flanke.
Der zeitliche Mittelwert des LED-stroms stellt den Effektivstrom durch die LEDanordnung
dar und ist ein Maß für die Helligkeit der LEDs. Durch entsprechende Taktung des Leistungsschalters
kann der mittlere, effektive Strom geregelt werden.
[0004] Die Funktion des Betriebsgeräts ist nun, einen gewünschten mittleren Stromfluss durch
die LEDs einzustellen und die zeitliche Schwankungsbreite des Stroms, bedingt durch
das hochfrequente Ein- und Abschalten des Schalters (tpyischerweise im Bereich oberhalb
von 10 kHz), möglichst gering zu halten. Eine große Schwankungsbreite des Stroms (Welligkeit
oder Rippel) wirkt sich besonders bei LEDs nachteilig aus, da mit Veränderung der
Stromamplitude sich das Spektrum des emittierten Lichts verändern kann.
[0005] Um das emittierte Lichtspektrum während des Betriebs möglichst konstant zu halten,
ist es bekannt, bei LEDs für Helligkeitsregelungen nicht die Stromamplitude zu variieren,
sondern ein sogenanntes PWM (pulse-widthmodulation) - Verfahren anzuwenden. Dabei
werden den LEDs durch das Betriebsgerät niederfrequente (typischerweise mit einer
Frequenz im Bereich von 100-1000 Hz) PWM-Pakete mit (im zeitlichen Mittel) konstanter
Stromamplitude zugeführt. Dem Strom innerhalb eines niederfrequenten PWM-Pakets ist
der oben angeführter hochfrequente Rippel überlagert. Die Helligkeit der LEDs kann
nun durch die Zeitdauer oder die Wiederholfrequenz der niederfrequenten PWM-Pakete
gesteuert werden; die LEDs können beispielsweise gedimmt werden, indem die Breite
der niederfrequenten PWM-Pakete oder der zeitliche Abstand zwischen den niederfrequenten
PWM-Paketen vergrößert wird. Generell ist anzumerken, dass die niederfrequenten PWM-Pakete
eine Form von niederfrequenten Pulspaketen darstellen, und die
[0006] Änderung der Helligkeit über verschiedene bei Pulsmodulationen anwendbare Veränderungen
möglich ist (Pulsdauer, Pulsbreite, Pulsfrequenz usw.). Eine praktische Anforderung
an das Betriebsgerät ist, däss es möglichst flexibel und vielseitig eingesetzt werden
kann, beispielsweise unabhängig davon, wie viele LEDs als Last tatsächlich angeschlossen
sind und betrieben werden sollen. Die Last kann sich zudem während des Betriebs ändern,
wenn beispielsweise eine LED ausfällt.
[0007] Auch bei herkömmlichen Technologien werden die LEDs in einem sogenannten 'continuous
conduction mode' betrieben. Dieses Verfahren sei anhand von Figur 1 a und Figur 1
b näher erläutert (Stand der Technik). Im in Figur 1 a gezeigten Beispiel ist als
Grundschaltung ein Buck-Converter für den Betrieb zumindest einer LED (oder mehrerer
in Serie geschalteten LEDs) dargestellt, die einen Schalter S1 aufweist. Die Betriebsschaltung
wird mit einer Gleichspannung bzw einer gleichgerichteten Wechselspannung U0 versorgt.
Die bekannten Schaltungen benötigen zum Erreichen eines möglichst konstanten Stromes
oft aufwändige Mess-Schaltungen, um den Strom durch die LED während der Ausschaltphase
zu messen, beispielsweise kann dies durch eine Spannungsmessung über der LED erfolgen,
woraus auf den Strom geschlossen wird. Dafür ist aber eine Differenzspannungsmessung
auf hohem Potential notwendig.
[0008] Im eingeschalteten Zustand des Schalters S1 (während der Zeitdauer t_on) wird in
der Spule L1 Energie aufgebaut, die sich im ausgeschalteten Zustand des Schalters
S1 (Zeitdauer t_off) über zumindest eine LED entlädt. Der sich ergebende zeitliche
Stromverlauf ist in Figur 1 b abgebildet (Stand der Technik). Dabei sind zwei Pulspakte
des PWM dargestellt. Der Stromverlauf innerhalb eines niederfrequenten PWM-Pakets
ist zudem vergrößert dargestellt. Aus Gründen der Farbkonstanz soll innerhalb eines
niederfrequenten PWM-Pakets die Amplitude des Rippels möglichst gering sein. Dies
kann durch geeignete Wahl des Einschaltzeitpunkts t0 und Ausschaltzeitpunkts t1 erfolgen.
So können diese Zeitpunkte beispielsweise so gewählt werden, dass der Schalter S1
eingeschaltet wird, wenn der Strom einen bestimmten minimalen Referenzwert unterschreitet
und der Schalter ausgeschaltet wird, wenn der Strom einen maximalen Referenzwert überschreitet.
Der Ein- und Ausschaltzeitpunkt kann aber beispielsweise auch abhängig von einem erfassten
Mittelwert eingestellt werden.
[0009] Die Patentanmeldung
WO 2011/126374 offenbart eine Betriebsschaltung bzw. ein Verfahren gemäß dem einteitenden Teil der
unabhängigen Ansprüche 1 und 7-9.
[0010] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine gegenüber dem Stand der Technik
verbesserte Betriebsschaltung für wenigstens eine LED und ein Verfahren zum Betrieb
wenigstens einer LED bereitzustellen, welche auf einfache Art und Weise die Konstanthaltung
des Stroms und somit der LEDleistung ermöglicht.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Die abhängigen Ansprüche bilden den zentralen Gedanken der Erfindung in besonders
vorteilhafter Weise weiter.
[0012] Gemäß einem Aspekt der Erfindung wird der Betriebsschaltung für wenigstens eine LED
eine Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt. Erfindungsgemäß
wird mittels einer Spule und einem durch eine Steuer/Regeleinheit getakteten Schalter
eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED bereitstellt, wobei bei eingeschaltetem
Schalter in der Spule eine Energie zwischengespeichert wird, die sich bei ausgeschaltetem
Schalter über eine Diode und über wenigstens eine LED entlädt.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Schaltung wählt die Steuer/Regeleinheit den Einschaltverhältnis
des Schalters so, dass der Stromfluss durch die wenigstens eine LED möglichst nahe
am Nominalwert liegt und vorzugsweise einen möglichst geringen Rippel aufweist.
[0014] Die erfindungsgemäße Betriebsschaltung treibt wenigstens eine LED, der eine Gleichspannung
oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, und die mittels einer Spule
und einem durch eine Steuereinheit getakteten Schalter eine Versorgungsspannung für
wenigstens eine LED bereitstellt, wobei bei eingeschaltetem Schalter in der Spule
eine Energie zwischengespeichert wird, die sich bei ausgeschaltetem Schalter über
wenigstens eine LED entlädt.
[0015] Eine Steuer/Regeleinheit steuert den Schalter derart an, dass der LED Strom auf einen
vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit der LED werden jeweils
niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt (durch die Steuer/Regeleinheit).
[0016] Während eines niederfrequenten PWM-Paketes wird die Einschaltzeit des Schalters (S1)
nach mehreren Pulsen einer einstellbaren Einschaltzeit auf die nächst höher oder niedriger
einstellbaren Einschaltzeit geändert und die restlichen Pulse werden mit dieser geänderten
Einschaltzeit ausgegeben, so dass die Anzahl der Pulse mit den beiden eingestellten
Einschaltzeiten ein bestimmtes Verhältnis annehmen und sich ein gemittelter Wert des
Stromes durch die LED ergibt, der der Vorgabe durch einen Sollwert entspricht. Bei
Unterschreiten eines bestimmten Helligkeitswertes und somit einer bestimmten Breite
des niederfrequenten PWM-Paketes werden einzelne Pulse der einen eingestellten Einschaltzeit
weggelassen und somit weicht das Verhältnis der Anzahl der Pulse mit den beiden eingestellten
Einschaltzeiten im Vergleich zum Betrieb bei gleichem LED Strom während eines niederfrequenten
PWM-Paketes höherer Breite ab.
[0017] Der LED Strom wird auf einen vorgegebenen Wert geregelt und zum Einstellen der Helligkeit
der LED werden jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt.
Die Einschaltzeit des Schalters ergibt sich aus dem gemittelten Wert des Stromes durch
die LED während eines niederfrequenten PWM-Paketes. Zu Beginn eines nächsten niederfrequenten
PWM-Paketes wird die Einschaltzeit des Schalters um einen Aufschlagwert zusätzlich
zu dem sich aus der Regelschleife ergebenden Wert der Einschaltzeit erhöht.
[0018] Es wird auch ein Verfahren zum Betreiben von wenigstens einer LED bereitgestellt,
der eine Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, bei
dem durch einen getakteten Schalter eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED
bereitstellt wird, wobei bei eingeschaltetem Schalter in einer Spule eine Energie
zwischengespeichert wird, die sich bei ausgeschaltetem Schalter über wenigstens eine
LED entlädt, und eine Steuer/Regeleinheit den Schalter derart ansteuert, dass der
LED Strom auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit
der LED jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt werden, wobei
sich die Einschaltzeit des Schalters aus einer Regelschleife ergibt, die den Strom
durch die LED während eines niederfrequenten PWM-Paketes auf einen Nominalwert halten
soll, und zu Beginn eines nächsten niederfrequenten PWM-Paketes die Einschaltzeit
des Schalters um einen Aufschlagwert zusätzlich zu dem sich aus der Regelschleife
ergebenden Wert der Einschaltzeit erhöht wird.
[0019] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der LED Strom jeweils über eine bestimmte
Anzahl von Pulsen der hochfrequenten Ansteuerung gemessen werden und bei Unterschreiten
einer bestimmten Breite für das niederfrequente PWM-Paket kann die Dauer der Messung
zur Bestimmung des LED Stromes verringert werden, wobei vorzugsweise die Dauer der
Messung die Breite des niederfrequenten PWM-Paketes nicht überschreitet.
[0020] Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zum Betreiben von wenigstens einer LED,
der eine Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, bei
dem der durch getakteten Schalter eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED
bereitstellt, wobei bei eingeschaltetem Schalter in einer Spule eine Energie zwischengespeichert
wird, die sich bei ausgeschaltetem Schalter über wenigstens eine LED entlädt, und
eine Steuer/Regeleinheit den Schalter derart ansteuert, dass der LED Strom (iLED)
auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit der LED
jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt werden, wobei sich
die Einschaltverhältnis des Schalters aus einer Regelschleife für den Strom durch
die LED ergibt und die Frequenz des Schalters konstant ist, und zu Beginn eines niederfrequenten
PWM-Paketes die Einschaltzeit des Schalters um einen Aufschlagwert zusätzlich zu dem
sich aus der Regelschleife ergebenden Wert der Einschaltzeit erhöht wird.
[0021] In einer Ausführungsform der Erfindung weist die Betriebsschaltung eine Sensoreinheit
auf, die ein Sensorsignal erzeugt und den Strom durch die LED überwacht.
[0022] Erfindungsgemäß verwendet die Steuereinheit ein Signal der Sensoreinheit oder eine
Kombination mit dem Signal einer optionalen weiteren Sensoreinheit zur Festlegung
des Einschaltverhältnisses des Schalters.
[0023] In einer Ausführungsform der Erfindung wird die Sensoreinheit durch zwei miteinander
gekoppelte Energiespeicherelemente gebildet, beispielsweise durch einen Transformator
oder einen Hallsensor.
[0024] In einer möglichen Ausführungsform weist die Betriebsschaltung einen Kondensator
auf, der parallel zu der wenigstens eine LED angeordnet ist, und der während der Phase
der Entmagnetisierung der Spule den Strom durch die LED aufrecht erhält, sodass der
Strom durch die LEDs geglättet wird.
[0025] Weitere bevorzugte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand
weiterer Unteransprüche.
[0026] Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher beschrieben.
Figur 1 a zeigt eine Schaltungsanordnung gemäß dem bekannten Stand der Technik,
Figur 1b zeigt ein Diagram mit dem zeitlichen Verlauf des LEDstroms in der Schaltungsanordnung
von Figur 1a (Stand der Technik).
Figur 2a zeigt ein erstes Beispiel einer erfindungsgemäßen Betriebsschaltung (Buck)
für LEDs.
Figur 3a und Figur 3b zeigen spezielle Ausführungsformen der Erfindung.
Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung
Figur 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung (Buck-Boost).
Figur 6 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung zur LED Strommessung
Figur 7 eine grafische Darstellung eines möglichen Signalverlaufes gemäß der Erfindung,
Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung
Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung
Figur 10 eine grafische Darstellung eines möglichen Signalverlaufes gemäß der Erfindung
Figur 11 eine grafische Darstellung eines möglichen Signalverlaufes gemäß der Erfindung
Figur 12 eine grafische Darstellung der Einstellung des Farbortes gemäß dem Stand
der Technik
Figur 13 eine Darstellung der erfindungsgemäßen Einstellung des Farbortes
[0027] Figur 1 a und Figur 1 b zeigen den Stand der Technik.
[0028] Die in Figur 2a dargestellte Schaltungsanordnung dient zum Betrieb von wenigstens
einer (oder mehrerer in Serie oder auch parallel geschalteten) LED. Im dargestellten
Beispiel sind beispielsweise zwei LEDs in Serie geschaltet, es können natürlich nur
eine oder auch mehrere LEDs sein. Die LED bzw die seriell geschalteten LEDs werden
im Folgenden zusammengefasst als die LED bezeichnet (oder auch LED-strecke genannt).
Ein Vorteil der vorliegenden Erfindung ist, dass sich die Betriebsschaltung sehr flexibel
an die Art und Anzahl der seriell verbundenen LEDs anpasst. Der Schaltung wird eine
Gleichspannung U0 zugeführt, die natürlich auch eine gleichgerichtete Wechselspannung
sein kann. Die LEDs sind in Serie mit einer Spule L1 und einem Schalter S1 verbunden.
Zudem weist die Schaltungsanordnung eine Diode D1 (die Diode D1 und die Spule L1 sind
parallel zu den LEDs geschaltet) und optional einen zu den LEDs parallel geschalteten
Kondensator C1 auf.
[0029] Im eingeschalteten Zustand des Schalters S1 fließt Strom durch die LEDs und durch
die Spule L1, die dadurch magnetisiert wird. Im ausgeschalteten Zustand des Schalters
S1 entlädt sich die im Magnetfeld der Spule gespeicherte Energie in Form eines Stroms
über die Diode D1 und die LEDs. Parallel dazu wird am Beginn des Einschaltens des
Schalters S1 der Kondensator C1 geladen. Während der Ausschaltphase des Schalters
S1 (Freilaufphase) entlädt sich der Kondensator C1 und trägt zum Stromfluss durch
die LED-strecke bei.
[0030] Bei geeigneter Dimensionierung des optionalen Kondensators C1 kann dies zu einer
Glättung des Stroms durch die LEDs führen. Die Spule L1 kann auch Teil eines energieübertragenden
Transformators sein.
[0031] Als Schalter S1 wird vorzugsweise ein Feldeffekttransistor verwendet. Der Schalter
S1 wird hochfrequent geschaltet, typischerweise in einem Frequenzbereich von über
10 kHz.
[0032] Gemäß der Erfindung kann der Strom durch die LED gemessen werden und somit auf einem
vorgegebenen Wert bzw. in einem vorgegebenen Wertebereich gehälten werden.
[0033] In der Schaltung von Figur 2a ist weiters eine Steuer- und/oder Regeleinheit SR (im
folgenden auch als Steuer/Regeleinheit SR bezeichnet) vorgesehen, die zur Regelung
der LED-leistung oder des LED Stromes iLED die Taktung des Schalters S1 vorgibt. Die
Steuer/Regeleinheit SR verwendet zur Festlegung des Einschaltverhältnisses des Schalters
S1 als Eingangsgrößen Signale von einer Sensoreinheit SE1 und zumindest optional Signale
von einer weiteren Sensoreinheit SE2. Da die sich die Sensoreinheit SE2 in dem Pfad
befindet, wo eine Messung an der LED während der Ausschaltphase des Schalters S1 möglich
ist, wird diese Sensoreinheit im folgenden als die Sensoreinheit SE2 bezeichnet. Die
Sensoreinheit SE1 ermöglicht eine Messung während der Einschaltphase des Schalters
S1 und wird deswegen als die Sensoreinheit SE1 bezeichnet.
[0034] Die Sensoreinheit SE2 ist innerhalb des Stromzweiges, der während der Freilaufphase
vom Strom durchflossen wird, angeordnet, vorzugsweise in Serie zur LED oder alternativ
auch in Serie zu der Spule L1 (als SE2' gekennzeichnet). Mit Hilfe der Sensoreinheit
SE2 direkt oder indirekt der Strom durch die LED bestimmt werden. Die Sensoreinheit
SE2 kann auch ein Stromspiegel, Hallsensor oder ein Transformator sein oder es kann
auch eine Spannungsmessung ah der LED erfolgen.
[0035] Die einzelnen Stromverläufe, und der optimale Einschaltzeitpunkt des Schalters S1
sollen nunmehr näher erläutert werden.
[0036] Zum Zeitpunkt t_0 wird der Schalter S1 geschlossen und es beginnt ein Strom durch
die LED und die Spule L1 zu fliessen. Der Strom i_L zeigt einen Anstieg gemäß einer
Exponentialfunktion; wobei im hier interessierenden Bereich ein quasi-linearer Anstieg
des Stroms iLED und i_L erfolgt. iLED unterscheidet sich von i_L dadurch, dass ein
Teil des Stroms i_L zur Ladung des Kondensators C1 beiträgt. Das Öffnen des Schalters
S1 zum Zeitpunkt t_1 hat zur Folge, dass sich die im Magnetfeld der Spule L1 gespeicherte
Energie über die Diode D1 und die LEDs bzw. den Kondensator C1 entlädt. Der Strom
i_L fließt in die gleiche Richtung weiter, nimmt aber kontinuierlich ab und kann sogar
einen negativen Wert erreichen.
[0037] Ein negativer Strom (d.h. ein Stromfluss mit umgekehrter Richtung) kann erreicht
werden, wenn die Spule L1 entmagnetisiert. Dieser ist solange vorhanden, solange die
Ladungsträger, die zuvor in der leitend gepolten Diode D1 angereichert wurden, aus
der Sperrschicht der Diode D1 ausgeräumt sind. Der Strom iLED hingegen nimmt nur schwach
ab und wird aufrechterhalten, da der Kondensator C1 glättend wirkt. Zum Zeitpunkt
t_2, also wenn die Sperrschicht ausgeräumt ist, sperrt die Diode. Der Strom all nimmt
ab (ist aber weiter negativ) und geht gegen null. In dieser Phase werden parasitäre
Kapazitäten an der Diode D1 und weitere parasitäre Kapazitäten in der restlichen Schaltung
geladen.
[0038] Ein Wiedereinschaltzeitpunkt t_3 für den Schalter S1 kann gegeben sein, wenn der
Strom i_L einen vorgegebenen Minimalwert unterschreitet.
Ein Wiedereinschaltzeitpunkt t_3 für den Schalter S1 kann aber auch gegeben sein,
wenn der Strom i_L den Nulldurchgang, oder zumindest die Nähe des Nulldurchgangs,
erreicht. Zu diesem Zeitpunkt ist die Spule L1 nicht bzw. kaum magnetisiert. Der Schalter
S1 kann zu diesem Zeitpunkt mit sehr geringen Verlusten eingeschaltet werden, da kaum
Strom durch die Spule L1 fließt.
[0039] Da gemäß der Erfindung der Schalter S1 vorzugsweise mit einen fixen Frequenz und
einem variablen Einschaltverhältnis (Tastverhältnis) angesteuert wird, ist das Einschaltverhältnis
aufgrund der Regeischleife so zu wählen, dass der Strom durch die LED um den angestrebten
Nominalwert des LED Stromes pendelt. Es kann somit der Schalter S1 durch die Steuer/Regeleinheit
SR derart angesteuert werden, dass auf einen vorgegebenen Nominalwert des Stromes
iLED durch die LED geregelt wird.
[0040] Die Sensoreinheit SE1 ist in Serie zum Schalter S1 angeordnet und erfasst den Stromfluss
durch den Schalter S1. Dies dient zur Überwachung des Stromflusses durch den Schalter
S1. Übersteigt der Stromfluss durch den Schalter S1 einen bestimmten maximalen Referenzwert,
so wird der Schalter S1 ausgeschaltet. In einer vorteilhaften Ausführungsform kann
es sich bei der weiteren Sensoreinheit SE1 beispielsweise um einen Messwiderstand
(Shunt) handeln, wie er später als Messwiderstand RS in den Beispielsen der Figuren
3 bis 5 gezeigt ist,.
[0041] Zur Überwachung des Stromflusses kann nun der Spannungsabfall am Messwiderstand (Shunt)
RS abgegriffen werden und beispielsweise mittels eines Komparators mit einem Referenzwert
verglichen werden. Überschreitet der Spannungsabfall am Messwiderstand (Shunt) RS
einen bestimmten Wert, so wird der Schalter S1 abgeschaltet. Die Überwachung mittels
der Sensoreinheit SE1 kann zusätzlich oder alternativ zu der Sensoreinheit SE2 für
die Ermittlung des Einschaltverhältnisses des Schalters S1 genutzt werden.
[0042] Sie kann dabei auch als Schutz des Schalters S1 gegen Überströme im Fehlerfall genutzt
werden (in einem derartigen Fall kann der Schalter S1 sofort geöffnet werden).
[0043] Zur Detektion eines vorteilhaften Einschaltverhältnisses für Schalter S1 kann wie
bereits erwähnt auch die Sensoreinheit SE2 dienen. In einer ersten Ausführungsform
kann der Strom i_L durch die LED mittels des Transformators erfasst werden, wie dies
auch in der Folge anhand der Fig. 3a und 3 b beschrieben ist.
Der Strom iLED durch die LED oder alternativ der Strom i_L durch die Spule L1 kann
auch beispielsweise mittels eines Hallsensors erfasst werden.
[0044] Beispielsweise handelt es sich bei der Sensoreinheit SE2 um einen Serie zu den LED
geschalteten Transformator mit einer Primärwicklung T1) und einer Sekundärwicklung
T2. Ein Meßglied RM ist in Serie zu der Sekundärwicklung T2 angeordnet, so dass ein
Sekundärkreis gebildet wird, wobei in die Sekundärwicklung T2 ein definierter Strom
eingespeist wird und zumindest eine Messung auf der Sekundärseite erfolgt. Die Überwachung
des zeitlichen Spannungsverlaufs auf der Sekundärseite T2 ermöglicht eine Aussage
über den vorteilhaften Einschaltverhältnisses des Schalters S1. Da durch diese Messung
eines Gleichstromes ermöglicht wird, muß keine hysteretische Regelung angewendet werden,
sondern es kann auch eine Regelschleife angewendet werden, bei der nur ein Messwert
des LED Stromes iLED als Istgröße bewertet wird. Die Steuer/Regeleinheit SR kann den
Schalter S1 derart ansteuern, dass der LED Strom iLED auf einen vorgegebenen Wert
geregelt wird.
[0045] Die Steuer/Regeleinheit SR verwendet die Information von der Sensoreinheit SE1 und
/ oder der Sensoreinheit SE2 zur Festlegung des Einschaltverhältnisses des Schalter
S1. Die Regelung zur Einstellung des Stromes durch die LED durch die Steuereinheit/Regeleinheit
SR erfolgt somit in Form einer PWM-Regelung.
[0046] Die Regelung der (zeitlich gemittelten) LED-leistung durch die Steuereinheit/Regeleinheit
SR zur Einstellung der Helligkeit LED erfolgt vorzugsweise in Form von niederfrequenten
Pulspaketen (PWM- Pakete). Die Frequenz der niederfrequenten PWM-Pakete liegt typischerweise
in der Größenordnung von 100 - 1000 Hz. Der Schalter S1 selbst wird daher vorzugsweise
während der niederfrequenten PWM-Paketen mit einer deutlich höheren Frequenz als die
niederfrequenten PWM-Pakete ein- und ausgeschaltet und außerhalb der niederfrequenten
PWM-Paketen nicht angesteuert.
[0047] Die Steuer/Regeleinheit SR steuert den Schalter S1 derart an, dass der Strom (iLED)
durch die LED auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit
der LED jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt werden,
[0048] Die Einschaltzeit des Schalters S1 ergibt sich aus dem gemittelten Wert des Stromes
durch die LED während eines niederfrequenten PWM-Paketes und zu Beginn eines nächsten
niederfrequenten PWM-Paketes wird die Einschaltzeit des Schalters S1 um einen Aufschlagwert
zusätzlich zu dem sich aus der Regelschleife ergebenden Wert der Einschaltzeit erhöht.
[0049] Der Wert des Stromes (iLED) durch die LED kann mit Hilfe einer Messung des Stromes,
der durch den eingeschalteten Schalter S1 fließt, bestimmt werden. Der Wert des Stromes
(iLED) durch die LED mit kann auch Hilfe einer Messung der über der LED abfallenden
Spannung bestimmt werden.
[0050] Die Einschaltzeit kann solange um den Aufschlagwert erhöht werden, bis die nominale
Amplitude des niederfrequenten PWM-Paketes nahezu oder vollständig erreicht worden
ist. Es kann eine vorgegebene Anzahl von einem oder mehreren hochfrequenten Pulsen
mit einem Aufschlagwert erhöht werden, dabei kann die Anzahl der beaufschlagten Pulse
vom Heltigkeitswert und / oder dem Abstand zum Nominalwert abhängen.
[0051] Die Erhöhung der Einschaltzeit um einen Aufschlagwert kann beispielsweise auch nur
bei niedrigen Helligkeitswerten erfolgen.
[0052] Der Aufschlagwert kann hinzugefügt werden, wenn bei Erreichen der Einschaltzeit,
die sich aus der Regelschleife ergibt, die nominale Amplitude des niederfrequenten
PWM-Paketes nicht erreicht wurde.
[0053] Der Aufschlagwert kann zusätzlich oder alternativ auch zu anderen Zeitpunkten innerhalb
eines niederfrequenten PWM-Paketes hinzugefügt oder auch abgezogen werden, beispielsweise
kann er am Ende eines niederfrequenten PWM-Paketes abgezogen werden, um die abfallende
Flanke des niederfrequenten PWM-Paketes zu beeinflußen. Auf diese Weise kann auch
eine Farbkorrektur mittels der derart angesteuerten LED erfolgen oder auch ein Flackern
oder andere visuelle Effekte, ein Über- oder Unterschwingen oder auch die elektromagnetische
Verträglichkeit oder Störaussendung vermieden oder verringert werden.
[0054] Die Steuer/Regeleinheit SR kann durch einen Microcontroller gebildet werden, der
nur eine begrenzte Auflösung zur Erzeugung von PWM-Signalen besitzt (beispielsweise
zur Ausgabe von hochfrequenten Pulsen).
Somit kann auch eine LED-Beleuchtungseinheit aufgebaut werden, aufweisend mehrere
unabhängig voneinander ansteuerbare LEDs, wobei die LEDs jeweils durch eine erfindungsgemäße
Betriebsschaltung angesteuert werden.
[0055] Es wird auch Verfahren zum Betreiben von wenigstens einer LED ermöglicht, der eine
Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, bem der durch
getakteten Schalter S1 eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED bereitstellt,
wobei bei eingeschaltetem Schalter S1 in einer Spule L1 eine Energie zwischengespeichert
wird, die sich bei ausgeschaltetem Schalter S1 über wenigstens eine LED entlädt. Eine
Steuer/Regeleinheit SR steuert den Schalter S1 derart an, dass der LED Strom (iLED)
auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit der LED
jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt werden. Die Einschaltzeit
des Schalters S1 ergibt sich aus einer Regelschleife, die den Strom durch die LED
während eines niederfrequeriten PWM-Paketes auf einen Nominalwert halten soll, und
zu Beginn eines nächsten niederfrequenten PWM-Paketes wird die Einschaltzeit des Schalters
S1 um einen Aufschlagwert zusätzlich zu dem sich aus der Regelschleife ergebenden
Wert der Einschaltzeit erhöht.
[0056] Es wird auch Verfahren zum Betreiben von wenigstens einer LED ermöglicht, der eine
Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, bei dem der durch
getakteten Schalter S1 eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED bereitstellt,
wobei bei eingeschaltetem Schalter S1 in einer Spule L1 eine Energie zwischengespeichert
wird, die sich bei ausgeschaltetem Schalter S1 über wenigstens eine LED entlädt, und
eine Steuer/Regeleinheit SR den Schalter S1 derart ansteuert, dass der LED Strom (iLED)
auf einen vorgegebenen Wert geregelt wird und zum Einstellen der Helligkeit der LED
jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite erzeugt werden, wobei sich
das Einschaltverhältnis des Schalters S1 aus einer Regelschleife für den Strom durch
die LED ergibt und die Frequenz des Schalters S1 konstant ist, und zu Beginn eines
niederfrequenten PWM-Paketes die Einschaltzeit des Schalters S1 um einen Aufschlagwert
zusätzlich zu dem sich aus der Regelschleife ergebenden Wert der Einschaltzeit erhöht
wird.
[0057] Eine mögliche Ausführung der Erfindung ist in den Fig. 3 (3a und 3b) dargestellt.
[0058] Dort ist eine Betriebsschaltung für wenigstens eine LED gezeigt, der eine Gleichspannung
oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, und die mittels einer Spule
L1 und einem durch eine Steuer/Regeleinheit SR getakteten Schalter S1 eine Versorgungsspannung
für wenigstens eine LED bereitstellt. Bei eingeschaltetem Schalter S1 wird in der
Spule L1 eine Energie zwischengespeichert, die sich bei ausgeschaltetem Schalter S1
über wenigstens eine LED entlädt. Die Betriebsschaltung kann so gesteuert werden,
daß die Steuer/Regeleinheit SR das Einschaltverhältnis des Schalters S1 abhängig von
der Messung des Stromes iLED durch die LED bestimmt.
[0059] Dabei kann die Steuer/Regeleinheit SR den Strom durch die LED mittels eines in Serie
zu der LED geschalteten Transformators mit einer Primärwicklung T1 und einer Sekundärwicklung
T2 bestimmen. Dabei kann die Steuer/Regeleinheit SR einen ansteigenden Strom in die
Sekundärwicklung T2 des Transformators einspeisen. Vorzugsweise erfolgt dies durch
eine in der Steuer/Regeleinheit SR angeordnete Stromquelle loff. Die Steuer/Regeleinheit
SR kann die Spannung über der Sekundärwicklung T2 des Transformators über einen Analog-Digital-Wandler
ADC überwachen. Es erfolgt also die Messung des Stromes durch die LED iLED mittels
einer Sensoreinheit SE2 anhand eines Transformators.
[0060] Der definierte Strom, der in die Sekundärwicklung T2 durch die Stromquelle loff eingespeist
wird, kann ein Dreiecksstrom sein.
Der definierte Strom, der in die Sekundärwicklung T2 durch die Stromquelle loff eingespeist
wird, kann auch ein Dreiecksstrom mit einem festgelegtem Gleichspannungsanteil DC-Offset
sein.
Der definierte Strom, der in die Sekundärwicklung T2 durch die Stromquelle loff eingespeist
wird, kann aber auch beispielsweise ein DC-Referenzstrom mit fixer Amplitude sein,
dem ein Wechselspannungsanteil mit definierter Amplitude und Frequenz überlagert wird.
[0061] Es ist anzumerken, dass abhängig von der Art und Qualität der Stromquelle loff der
definierte Strom eine unterschiedliche Stabilität aufweisen kann, dies kann insbesondere
bei Erreichen der Sättigung in der Sekundärwicklung T2 der Fall sein. Abhängig von
der Art der verwendeten Stromquelle loff können verschiedene Signalformen für den
definierten Strom vorteilhaft sein, und die Methode zur Auswertung der Messung an
der Sekundärseite kann der Art der verwendeten Stromquelle loff angepasst werden.
[0062] Somit wird eine Strommessung ermöglicht, durch die sehr genau ein zu überwachender
Strom bestimmt werden kann, wobei es sich bei dem Strom auch um einen Gleichstrom
handeln kann. Dabei kann diese Strommessung derart erfolgen, dass eine Potentialtrennung
zwischen dem zu messenden Strompfad und der messenden Auswerteschaltung (T2 und SR)
gegeben ist.
[0063] Vorzugsweise hat der zu messende Strom (wobei dies wie bereits erwähnt auch ein Gleichstrom
sein kann) eine Amplitude, die über dem Sättigungsstrom des Transformators liegt,
vorzugsweise liegt der zu messende Strom signifikant über dem Sättigungsstrom des
Transformators, um eine sichere Messung zu gewährleisten.
[0064] Somit wird der Transformator in Sättigung betrieben, wenn der zu messende Strom mit
einer entsprechenden Amplitude durch den Transformator (d.h. durch die Primärwicklung
T1) fließt.
[0065] Wenn nunmehr in die Sekundärwicklung T2 ein definierter Strom eingespeist wird, der
eine ansteigende Amplitude aufweist, dann baut sich aufgrund des Stromes durch die
Sekundärwicklung T2 und dem sich daraus ergebenden Spannungsabfall über der Sekundärwicklung
T2 ein magnetischer Fluss.
Da die Primärwicklung T1 und die Sekundärwicklung T2 magnetisch gekoppelt sind, werden
sich die von den Strömen durch die Primärwicklung T1 und die Sekundärwicklung T2 hervorgerufenen
magnetischen Flüsse aufheben, sobald deren Werte auf gleichem Niveau sind.
[0066] Bei einem Wicklungsverhältnis von Primärwicklung T1 zu Sekundärwicklung T2 von 1:1
(d.h. die Anzahl der Primärwicklungen ist gleich der Anzahl der Sekundärwicklungen)
heben sich somit die magnetischen Flüsse in dem Transformator auf, sobald der sekundärseitig
in den Transformator eingespeiste Strom dem primärseitig überwachten Strom entspricht.
[0067] Wenn nunmehr der in die Sekundärwicklung T2 eingespeiste definierte Strom den zu
überwachenden Strom übersteigt, geht die Sekundärwicklung T2 in Sättigung, was durch
eine sekundärseitige Überwachung (beispielsweise über die Messung am Widerstand RM)
erkennbar ist. Für das in Fig. 3a und 3b dargestellte Beispiel würde über dem Widerstand
RM ein erkennbarer Anstieg der über dem Widerstand RM abfallenden Spannung eintreten,
sobald die Sekundärwicklung T2 in Sättigung geht.
[0068] Somit bildet die Primärwicklung T1 ein erstes Energiespeicherelement, wobei ein Strom
durch die LED und durch die Primärwicklung T1 als ein erstes Energiespeicherelement
fließt, wobei die Primärwicklung T1 als erstes Energiespeicherelement mit der Sekundärwicklung
T2 als ein zweites Energiespeicherelement gekoppelt ist. Wenn die Primärwicklung T1
als das erste Energiespeicherelement aufgrund des Stromes durch die LED seine maximale
Energiespeicherfähigkeit zumindest erreicht hat (also in Sättigung ist), und in Sekundärwicklung
T2 als das zweite Energiespeicherelement ein definierter Strom mit vorzugsweise ansteigender
Amplitude gespeist wird, so kann somit der Zeitpunkt erkannt werden, zu dem das erste
Energiespeicherelement aufgrund des Stromes durch das zweite Energiespeicherelement
wieder eine Energiespeicherfähigkeit erlangt, also die Primärwicklung T1 den Zustand
der Sättigung verlässt.
[0069] Eine Steuer/ Regeleinheit SR kann die Spannung über der Sekundärwicklung T2 über
einen Analog-Digital-Wandler ADC überwachen, beispielsweise am Messpunkt C3 an dem
Widerstand RM. Anstelle eines Analog-DigitalWandlers ADC kann die Messung aber beispielsweise
auch mittels eines Komparators erfolgen. Sobald die überwachte Spannung eine dem Komparator
zugeführte Referenzspannung überschreitet, kann so beispielsweise festgestellt werden,
dass der Transformator nicht mehr aufgrund des LED Stromes auf der Primärseite in
Sättigung ist.
[0070] Der Unterschied zwischen den beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig. 3a und Fig.
3b besteht darin, dass bei dem Beispiel gemäß Fig. 3a die Steuer/ Regeleinheit SR
nur einen Anschluß C2 für die Einspeisung des definierten Stromes in die Sekundärwicklung
T2 und die Überwachung der Sekundärwicklung T2 benötigt.
[0071] Gemäß diesem Beispiel der Fig. 3a ist die Steuer/ Regeleinheit SR derart ausgelegt,
dass sie über den gleichen Anschluß sowohl einen Strom speisen kann (mittels der integrierten
Stromquelle loff als auch gleichzeitig die Spannung an dem Anschluß C2 überwachen
kann (mittels eines Analog-Digital-Wandlers ADC), um damit die Messung an der Sekundärwicklung
T2 durchzuführen.
[0072] Gemäß dem Beispiel der Fig. 3b ist die Steuer/ Regeleinheit SR derart ausgelegt,
dass sie über einen ersten Anschluß C2 einen Strom in die Sekundärwicklung T2 speisen
kann (mittels der integrierten Stromquelle loff) und mittels des Anschlüßes C3 die
Spannung über dem Widerstand RM überwachen kann (mittels eines Analog-Digital-Wandlers
ADC), um damit die Messung an der Sekundärwicklung T2 durchzuführen.
Bei der Messung an der Sekundärwicklung T2 können auch mehrere Messwerte innerhalb
eines vorgegebenen Zeitintervalls erfasst werden und gemeinsam ausgewertet werden.
So kann beispielweise bei der Einspeisung eines Dreiecksstroms in die Sekundärwicklung
T2 sowohl für die steigende als auch die fallende Flanke die Spannung über dem Widerstand
RM zu dem Zeitpunkt erfasst werden, zu dem festgestellt wird, dass der Transformator
nicht mehr aufgrund des LED Stromes auf der Primärseite in Sättigung ist bzw. wieder
in Sättigung ist. Zusätzlich kann auch der maximale Spitzenwert der Spannung über
dem Widerstand RM erfasst werden, der erreicht wird, wenn der in die Sekundärwicklung
T2 eingespeiste Strom seinen Maximalwert erreicht.
[0073] Anzumerken ist, dass beispielsweise bei Einspeisen eines Dreiecksstroms als definierten
Strom in die Sekundärwicklung T2 bei der fallenden Flanke natürlich der entgegengesetzte
Ablauf im Vergleich zur steigenden Flanke eintritt. Solange in die Sekundärwicklung
T2 als das zweite Energiespeicherelement ein definierter Strom mit einer derart hohen
Amplitude gespeist wird, dass dieser den Strom auf der Primärseite des Transformators
übersteigt, wird sich die Sekundärwicklung T2 im Zustand der Sättigung befinden. Wenn
nun der Strom durch die Sekundärwicklung T2 soweit abfällt, dass der auf der Sekundärseite
induzierte magnetische Fluß nicht mehr den der Primärseite übersteigt, dann wird die
Sekundärwicklung T2 den Zustand der Sättigung verlassen und stattdessen wieder die
Primärwicklung T1 den Zustand der Sättigung erreichen. Dadurch ist bei der fallenden
Flanke der Zeitpunkt Ausschlag gebend, zu dem die Primärwicklung T1 den Zustand der
Sättigung erreicht.
[0074] Die Überwachung an dem Anschluß C2 kann auch mittels eines Komparators erfolgen.
Insbesondere bei der Variante, wo durch die Stromquelle loff ein DC-Referenzstrom
mit fixer Amplitude überlagertem Wechselspannungsanteil mit definierter Amplitude
und Frequenz gespeist wird, kann vorzugsweise zur Auswertung auch ein Komparator vorgesehen
sein, der ständig toggelt (also insbesondere die Referenz umschaltet), um beide Flanken
des definierten Stroms zur Überwachung nutzen zu können. Es können beispielsweise
unterschiedliche Referenzen für die steigende und fallende Flanke vorgesehen sein.
[0075] Es kann bei der Überwachung auch das Signal über die Zeit überwacht und bewertet
werden. Dabei kann insbesondere die Zeitdauer überwacht werden, bis festgestellt wird,
dass der Transformator nicht mehr aufgrund des LED Stromes auf der Primärseite in
Sättigung ist.
Unter Berücksichtigung des Anstiegs des definierten Stroms kann anhand dieser Zeitdauer
auf die Höhe des überwachten Stromes geschlossen werden.
[0076] Die Referenz des Komparators kann beispielsweise auch durch einen Digital-Analog-Wandler
vorgegeben werden.
[0077] Die Steuer/ Regeleinheit SR kann die Messung des Stromes derart ausführen, dass der
definierte Strom in die Sekundärwicklung T2 durch die Stromquelle loff nur während
der Ausschaltphase des Schalters S1 eingespeist wird.
[0078] Die Steuer/ Regeleinheit SR kann die Messung des Stromes iLED durch die LED (mittels
der Spannung über Sekundärwicklung T2) während der Ausschaltphase durchführen.
[0079] Es kann also wie bereits erwähnt die Messung des Stromes durch die LED mittels einer
Sensoreinheit SE2 mittels eines Transformators erfolgen.
[0080] Die Sensoreinheit SE2 kann aber auch ein Hallsensor sein, insbesondere durch miteinander
gekoppelte Elemente eines Hallsensors gebildet werden.
[0081] Figuren 4 und Figur 5 zeigen spezielle Ausführungsformen der Erfindung.
[0082] Figur 4 zeigt eine Modifikation von der Schaltung in Figur 3 dahingehend, dass zusätzlich
ein zweiter Schalter S2 parallel zu den LEDs und dem Kondensator C1 angeordnet ist.
Der Schalter S2 ist selektiv/unabhängig ansteuerbar und kann beispielsweise ein Transistor
sein. Wird der Schalter S2 geschlossen, so wird der Entladevorgang des Kondensators
C1 beschleunigt. Durch die beschleunigte Entladung des Kondensators C1 wird erreicht,
dass der Stromfluss durch die LED möglichst schnell gegen null geht.
Dies ist beispielsweise am Ende eines niederfrequenten PWM-Pakets erwünscht, wo der
Stromfluss durch die LED möglichst schnell abfallen soll d.h. die abfallende Flanke
des Stromsverlaufs möglichst steil sein soll (aus Gründen der Farbkonstanz).
[0083] Vorzugsweise kann der Schalter S2 bei niedrigem Dimmlevel aktiviert und angesteuert
werden, wo die niederfrequenten PWM-Pakete sehr kurz sind und es wichtig ist, dass
der Strom durch die LED am Ende eines niederfrequenten PWM-Pakets rasch gegen null
geht. Beispielsweise kann durch geeignete Ansteuerung des Schalters S2 ein noch niedrigeres
Dimmlevel erreicht werden.
[0084] Eine weitere Funktion dieses Schalters S2 ist, dass er im eingeschalteten Zustand
die LEDs überbrückt. Dies ist beispielsweise erforderlich, wenn die LEDs ausgeschaltet
werden sollen, d.h. kein Licht emittieren sollen, aber die Versorgungsspannung U0
noch anliegt. Ohne die Überbrückung durch den Schalter S2 würde ein (zwar kleiner)
Strom über die LEDs und die Widerstände R1 und R2 fließen und die LEDs (geringfügig)
leuchten.
[0085] Es sei angemerkt, dass die Anordnung eines zweiten Schalters S2 parallel zu den LEDs
und dem Kondensator C1 zur beschleunigten Entladung des Kondensators C1 nicht nur
auf die spezielle Ausführungsform der Schaltungsanordnung von Figur 4 beschränkt ist,
sondern bei allen Ausführungsformen der Erfindung angewandt werden kann.
Es sei bemerkt, dass das erfindungsgemäße Verfahren natürlich auf andere Schaltungstopologien
angewandt werden kann, so beispielsweise für einen sogenannten Buck-Boost Konverter,
einen Halbbrückenwandler oder einen sogenannten Forward Konverter (Durchflußwandler).
[0086] Figur 5 zeigt eine Modifikation der Schaltung von Figur 2a dahingehend, dass die
Anordnung der Drossel L1, der Diode D1 sowie die Orientierung der LED-strecke modifiziert
ist. Die gezeigte Schaltung stellt einen sog. Buck-Boost Konverter, auch als Inverterschaltung
bezeichnet, dar.
[0087] In Serie zu den LED ist wiederum ein Transformator mit einer Primärwicklung T1 und
einer Sekundärwicklung T2 angeordnet. Ein Meßglied RM ist in Serie zu der Sekundärwicklung
T2 angeordnet, so dass ein Sekundärkreis gebildet wird, wobei in die Sekundärwicklung
T2 ein definierter Strom eingespeist wird und zumindest eine Messung auf der Sekundärseite
zur Überwachung des LED Stromes iLED erfolgt.
[0088] Grundsätzlich ist wie bereits erwähnt durch die Erfindung eine potentialgetrennte
Strommessung für eine LED möglich, unabhängig von der eingesetzten Topologie zur Ansteuerung
der LED.
[0089] Fig. 6 zeigt einen Ausschnitt einer Betriebsschaltung für wenigstens eine LED analog
zu den Schaltungen der bisherigen Beispiele.
[0090] Eine solche Betriebsschaltung treibt typischerweise wenigstens eine LED, der eine
Gleichspannung oder gleichgerichtete Wechselspannung zugeführt wird, und die mittels
einer Spule L1 und einem durch eine Steuer/Regeleinheit SR getakteten Schalter S1
eine Versorgungsspannung für wenigstens eine LED bereitstellt, wobei bei eingeschaltetem
Schalter S1 in der Spule L1 eine Energie zwischengespeichert wird, die sich bei ausgeschaltetem
Schalter S1 über wenigstens eine LED entlädt, wobei in Serie zu der LED ein Transformator
mit einer Primärwicklung T1 und einer Sekundärwicklung T2 angeordnet ist, und ein
Meßglied RM in Serie zu der Sekundärwicklung T2 angeordnet ist, so dass ein Sekundärkreis
gebildet wird, wobei in die Sekundärwicklung T2 ein definierter Strom eingespeist
wird und zumindest eine Messung auf der Sekundärseite erfolgt. Vorzugsweise wird der
definierte Strom IM durch eine Stromquelle loff, welche mit der Sekundärwicklung T2
verbunden ist, in die Sekundärwicklung T2 eingespeist. Das Meßglied kann ein Widerstand
RM (z.B. ein Strommess-Shunt) sein.
[0091] Mittels der Messung kann auf der Sekundärseite der Strom iLED durch die LED bestimmt
werden.
[0092] Der definierte Strom IM, der in die Sekundärwicklung T2 als die gekoppelte Wicklung
eingespeist wird, kann ein Dreiecksstrom sein.
[0093] Der Zeitpunkt kann erkannt werden, bei dem der eingespeiste Dreiecksstrom den Strom
iLED durch die LED übersteigt.
[0094] Dieser Zeitpunkt kann durch eine Spannungsüberwachung oder Messung an der Sekundärwicklung
T2 als gekoppelte Wicklung erkannt werden.
[0095] Es kann der Zeitpunkt erkannt werden, bei dem der eingespeiste Dreiecksstrom einen
Wert erreicht, dass der Transformator nicht mehr aufgrund des LED Stromes iLED auf
der Primärseite in Sättigung ist. Dieser Zeitpunkt kann durch eine Spannungsüberwachung
oder Messung an der Sekundärwicklung T2 als gekoppelte Wicklung erkannt werden.
[0096] Anhand des erkannten Zeitpunktes kann auf die Höhe des Stromes iLED durch die LED
geschlossen werden. Dabei kann das Wicklungsverhältnis des Transformators bei der
Bestimmung des Stromes berücksichtigt werden. Vorzugsweise ist das Wicklungsverhältnis
des Transformators eins zu eins (1:1).
[0097] Der Transformator kann die Sensoreinheit SE2 bilden.
[0098] Die Sensoreinheit SE2 kann aber auch ein Hallsensor sein, insbesondere kann die Sensoreinheit
SE2 durch miteinander gekoppelte Elemente eines Hallsensors gebildet werden.
[0099] Ein Kondensator C1 kann parallel zu der wenigstens eine LED angeordnet sein, und
der während der Phase der Entmagnetisierung der Spule L1 den Strom iLED durch die
LED aufrecht erhält, so dass der Strom iLED durch die LEDs geglättet wird.
[0100] Ein Schalter S2 kann der parallel zu dem Kondensator C1 und den LEDs angeordnet ist
und unabhängig ansteuerbar sein.
[0101] Der Schalter S2 kann geschlossen werden, um den Entladevorgang des Kondensators C1
zu beschleunigen.
[0102] Eine Steuer/Regeleinheit SR kann die Spannung über der Sekundärwicklung T2 über einen
Analog-Digital-Wandler ADC überwachen.
[0103] Die miteinander gekoppelten Energiespeicherelemente bilden somit die Sensoreinheit
SE2 und können durch magnetisch gekoppelte Wicklungen eines Transformators T1, T2
gebildet werden.
[0104] Die miteinander gekoppelten Energiespeicherelemente, die die Sensoreinheit SE2 bilden,
können aber auch durch miteinander gekoppelte Elemente eines Hallsensors gebildet
werden.
[0105] Die Schaltreglerschaltung bildet dabei eine Betriebsschaltung für zumindest eine
LED.
[0106] Fig. 7 zeigt einen beispielhaften Messablauf für eine LED Beleuchtung mit drei unabhängigen
LEDs. Die LEDs werden jeweils durch eine Betriebsschaltung gespeist. Der LED Strom
(iLED) wird für alle drei Kanäle auf einen vorgegebenen Wert geregelt und zum Einstellen
der Helligkeit der LED werden jeweils niederfrequente PWM-Pakete einstellbarer Breite
erzeugt.
[0107] Fig. 7 zeigt im oberen Teil den Strom durch die erste LED (gespeist durch eine erste
Betriebsschaltung) sowie darunter den Strom durch den Schalter S1 der ersten Betriebsschaltung.
Darunter ist eine beispielhafte Abfolge von niederfrequenten PWM-Paketen für drei
jeweils durch eine Betriebsschaltung angesteuerte LEDs dargestellt und auch die Abfolge
der Messungen wird durch die schraffierten Blöcke angedeutet.
[0108] Wie in Fig. 7 dargestellt, wird vorzugsweise der Strom durch die LED während der
Hälfte der Einschaltzeit des Schalter S1 gemessen. Während der Einschaltzeit des Schalters
S1 entspricht der Strom durch die LED dem Strom durch den Schalter S1, da sie in Serie
verbunden sind. In Kenntnis des Einschaltverhältnisses und der Frequenz kann aufgrund
dieser Messung der mittlere Strom durch die LED bestimmt werden. Vorzugsweise wird
der mittlere Strom durch die LED durch mehrere aufeinanderfolgende Messungen ermittelt,
beispielsweise durch mehrere Messungen bei aufeinanderfolgenden Pulsen immer bei der
Hälfte der Einschaltzeit.
[0109] Die Einschaltzeit des Schalters (S1) ergibt sich aus dem gemittelten Wert des Stromes
durch die LED während eines niederfrequenten PWM-Paketes und die darauffolgenden niederfrequenten
PWM-Pakete werden mit dem Einschaltverhältnis angesteuert, wie es aufgrund der Messung
während des vorangegangen niederfrequenten PWM-Paketes ermittelt wurde. Dabei kann
der Wert des erforderlichen Einschaltverhältnisses auch für mehrere niederfrequenten
PWM-Pakete beibehalten werden, beispielsweise wenn nicht bei jedem niederfrequenten
PWM-Paket eine Messung erfolgt. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der gleiche
Eingang einer Steuer/Regeleinheit SR für die Messung der Ströme an mehreren LEDs genutzt
wird. In dem Beispiel der Fig. 7 werden sequentiell die drei verschiedenen LED (auch
LED Kanäle genannt) überwaht. Dabei wird zuerst die erste LED (LF PWM Channel 1) dann
die zweite LED (Channel 2), dann die dritte LED (LF PWM Channel 3) und dann wieder
die erste LED jeweils während einen niederfrequenten PWM-Paketes überwacht. Vorzugsweise
wird für eine bestimmte Zeit am Ende eines niederfrequenten PWM-Paketes der LED Strom
gemessen und ausgewertet. Dabei kann bei jedem Paket zumindest der Zeitraum von N
hochfrequenten Pulsen (beispielsweise 16) zur Messung des Stromes genutzt werden.
[0110] Somit ergibt sich das während einem niederfrequenten PWM-Paket einzustellende Einschaltverhältnis
und somit die Einschaltzeit aus der Messung während eines vorhergegangenen niederfrequenten
PWM-Paketes. Zu Beginn eines nächsten niederfrequenten PWM-Paketes wird nunmehr die
Einschaltzeit des Schalters (S1) um einen Aufschlagwert erhöht, der zusätzlich zu
dem sich aus der Regelschleife ergebenden Wert der Einschaltzeit heraufaddiert wird.
[0111] Das Beispiel der Fig. 9 und 8 zeigt die erfindungsgemäße Ansteuerung des Schalter
S1 durch die Steuereinheit SR, wie es beispielsweise auf die Schaltung nach dem Beispiel
der Fig. 2 anwendbar ist. In der Fig. 9 sind das niederfrequente Signal (LF) und das
hochfrequente Signal (HF) sowie das sich ergebende Dimm-signal (FET) in ihrem beispielhaften
zeitlichen Verlauf dargestellt, die genaue Funktionsweise wird im Folgenden anhand
des Beispiels der Fig. 8 erläutert.
[0112] Eine mögliche Implementierung ist in Fig. 8 dargestellt. Die Steuereinheit SR steuert
den ersten Schalter S1 mit einem Dimm-Signal an, wobei das Dimm-Signal durch eine
Verknüpfung eines niederfrequenten Signals und eines hochfrequenten Signals erzeugt
wird.
[0113] Das niederfreqeunte Signal kann an einem ersten Ausgang (PWM_LF) und das hochfrequente
Signal an einem zweiten Ausgang (PWM_HF) der Steuereinheit SR ausgegeben werden. Der
erste Ausgang (PWM_LF) und der zweite Ausgang (PWM_HF) können über ein Koppelglied
verknüpft sein. Das Koppelglied kann durch einen ohmschen Widerstand (Resistor) gebildet
wird.
[0114] Der zweite Ausgang (PWM_HF) kann als Open Kollektor Ausgang innerhalb der Steuereinheit
SR ausgebildet sein.
[0115] Vorzugsweise ist das niederfrequente Signal ein gepulstes, insbesondere PWM-Signal,
insbesondere im Bereich von etwa 100Hz. Vorzugsweise ist das hochfrequente Signal
ein gepulstes, insbesondere PWM-Signal, beispielsweise im Bereich von etwa 50 kHz
oder darüber.
[0116] Das Dimm-Signal, über welches die Helligkeit der LED eingestellt wird, wird also
aus Pulspaketen gebildet, vorzugsweise als ein resultierendes PWM-Signal, wobei die
Pulspakete durch längere Pausen unterbrochen sind. Somit gibt das Dimm-signal über
die Ansteuerung des Schalters S1 die niederfrequenten PWM-Pakete vor, die durch den
Betrieb der Betriebsschaltung entstehen. Das Dimm-signal kann von einer von außen,
beispielsweise durch einen Nutzer, vorgegebenen Helligkeitsvorgabe abhängig sein.
Diese Helligkeitsvorgabe kann durch das zugeführte niederfrequente Signal beeinflusst
werden.
[0117] Das niederfrequente Signal kann vom angestrebten Dimmlevel der LED abhängig sein.
Das niederfrequente Signal kann auch von einem weiteren integrierten Steuerschaltkreis
wie beispielsweise einem Microcontroller, der als zentraler Controller angeordnet
ist, vorgegeben werden (HL) und nur von der Steuereinheit SR durchgeschleift werden.
Das niederfrequente Signal kann auch von einem weiteren Microcontroller, der als zentraler
Controller angeordnet ist, vorgegeben werden und muß nicht zwangsläufig von der Steuereinheit
SR ausgegeben oder durchgeschleift werden.
[0118] Das hochfrequente Signal kann vom Strom und / oder der Spannung durch die LED abhängig
sein. Das hochfrequente Signal ist von einer Regelschleife abhängig, wobei abhängig
von zumindest einem vorgegebenen Sollwert für einen Strom und / oder eine Spannung
innerhalb der Betriebsschaltung und dem Vergleich mit einem Istwert zumindest der
erste Schalter S1 durch eine hochfrequente Ansteuerung getaktet wird. Beispielsweise
kann die Betriebsschaltung im PWM-Betrieb, wie oben erläutert, betrieben werden, wobei
der Schalter S1 abhängig vom eingestellten Einschaltverhältnis ein- und ausgeschaltet
wird. Dabei muß bei dieser Regelschleife-nicht zwingend Rücksicht auf die aktuelle
Helligkeit der LED genommen werden. Gemäß der Erfindung wird dabei die Einschaltzeit
des hochfrequenten Signals zeitweise um einen Aufschlagwert erhöht, beispielsweise
solange der Nominalwert des LED Stromes nicht erreicht ist oder nach dem Einsetzen
eines Hochpegels des niederfrequenten Signals.
[0119] Somit ergibt sich durch die Erfindung der Vorteil, dass die Regelschleife für die
Regelung des Stromes durch die LED von der Vorgabe der Helligkeit entkoppelt werden
kann und trotzdem eine Ansteuerung des Schalters über ein einzelnes Ansteuersignal
möglich ist (wobei die Verknüpfung vom hochfrequenten Signal der Regelschleife mit
dem niederfrequenten Signal für die Helligkeit extern der Steuereinheit SR verknüpft
wird).
[0120] Die Steuereinheit SR kann durch einen Microcontroller, FPGA, PAL oder auch einen
anwendungsspezifischen integrierten Schaltkreis gebildet werden.
[0121] Die erfindungsgemäße Ansteuerung ist nicht auf die Topologie oder Schaltungsanordnung
der Fig. 8 begrenzt, es sind genauso Implementierungen nach den Schaltungen der Fig.
1 bis 6 möglich. Beispielsweise kann diese Erfindung bei einem Tiefsetzsteller, Hochsetzsteller,
Inverter (Buck-Boost-Konverter), isolierten Sperrwandler (Flayback-Konverter), Sepic-Wandler
oder auch anderen Topologien und Schaltungsanordnungen angewendet werden.
[0122] Die Erfindung betrifft grundsätzlich Betriebsschaltungen für wenigstens eine LED,
die mittels eines Schaltreglers über einen getakteten ersten Schalter S1 versorgt
werden, wobei über die Frequenz und / oder das Einschaltverhältnis des getakteten
Schalters S1 der Strom durch die LED beeinflusst wird, und die Frequenz und / oder
das Einschaltverhältnis des getakteten Schalters S1 durch eine Steuereinheit SR mittels
eines Dimm-Signal als Ansteuersignal vorgegeben wird, wobei das Dimm-Signal durch
eine Verknüpfung eines niederfrequenten Signals und eines hochfrequenten Signals erzeugt
wird. Das niederfrequente Signal (LF) und das hochfrequente Signal (HF) werden vorzugsweise
über ein Koppelglied verknüpft. Die Steuereinheit SR kann dabei sowohl das niederfrequente
Signal an einem ersten Ausgang (PWM_LF) als auch das hochfrequente Signal an einem
zweiten Ausgang (PWM_HF) ausgeben.
[0123] Die Beispiele der Fig. 9 oder 8 (und die anderen natürlich auch) kann dahingehend
erweitert werden, dass mehrere Betriebsschaltungen gemäß der Figuren 9 oder 8 vorhanden
sind.
[0124] Die Steuereinheiten SR der einzelnen Betriebsschaltungen können von einem gemeinsamen
Microcontroller aus angesteuert werden. Es wäre aber auch möglich, die Funktion der
zentralen Ansteuerung der einzelnen Betriebsschaltungen durch einen zentralen Controller
und die Regelung des Betriebs der Betriebsschaltungen durch die Steuereinheiten SR
in einem gemeinsamen Microcontroller anzuordnen. Die einzelnen Betriebsschaltungen
können beispielsweise LED-stränge unterschiedlicher Wellenlänge oder Farbe ansteuern.
Die Ansteuerung des Microcontrollers kann über eine Schnittstelle (drahtlos oder leitungsgebunden)
erfolgen. Dabei können Steuersignale zum Einstellen der Helligkeit oder Farbe oder
auch Statusinformationen über die Schnittstelle übertragen werden.
[0125] Somit wird auch ein Verfahren zur Ansteuerung wenigstens einer LED ermöglicht, wobei
die Steuereinheit SR den Schalter S1 mit einem Dimm-Signal ansteuert, und wobei das
Dimm-Signal durch eine externe Verknüpfung eines niederfrequenten Signals und eines
hochfrequenten Signals erzeugt wird.
[0126] Figur 10c zeigt eine vorteilhafte Implementierung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Dieses Verfahren dient zur Steuerung eines elektrischen Verbrauchers, vorzugsweise
eines Leuchtmittels, wie bspw. LED oder OLED, wobei zum Erreichen eines vorgegebenen
Strom- oder Leistungswertes für das Leuchtmittel ein hochfrequentes PWM-Signal mit
in diskreten Schritten einstellbarem Einschaltverhältnis genutzt wird.
[0127] Beispielsweise wird zur Ansteuerung einer LED als Leuchtmittel ein Schaltregler mit
zumindest einem aktiv getaktetem Schalter wie beispielsweise ein Tiefsetzsteller genutzt,
und die der LED zugeführte Leistung bzw. der Strom durch die Einstellung des Einschaltverhältnisses
des aktiv getaktetem Schalters eingestellt wird. Zur Erreichung des vorgegebenen Strom-
oder Leistungswertes wird das Einschaltverhältnis abhängig vom Über- oder Unterschreiten
des vorgegebenen Strom- oder Leistungswertes das Einschaltverhältnis geändert, derart,
dass bei Nichterreichen des vorgegebenen Strom- oder Leistungswertes ein wiederholter
Wechsel zwischen den zwei Schritten des diskret veränderbaren Einschaltverhältnisses
erfolgt, welche sich aufgrund der Regelschleife einstellen, wobei der wiederholte
Wechsel nach einem vorgebbaren Muster erfolgt.
[0128] In dem Beispiel der Fing. 10a ist das Einschaltverhältnis derart eingestellt, dass
der momentane Mittelwert nicht den Wert des gewünschten Mittelwertes erreicht. Diese
Situation kann bei begrenzter Auflösung der möglichen Einschaltzeit sowohl bei einem
Stellbetrieb (open loop) als auch bei einem Regelbetrieb mit geschlossener Regelschleife
(closed loop) auftreten. Eine Erhöhung der Einschaltzeit kann bei begrenzter Auflösung
der möglichen Einschaltzeit dazu führen, dass bei einer Erhöhung der Einschaltzeit
um einen Schritt der gewünschte Wert für den LED Strom ILED überschritten wird (dargestellt
in Fig. 10b). Es ist somit aufgrund der begrenzten Auflösung der möglichen Einschaltzeit
unter Umständen nicht möglich, den gewünschten Mittelwert für den LED Strom zu erreichen.
[0129] Eine erfindungsgemäße Lösung für das anhand der Fig. 10a und 10b geschilderte Problem
stellt die Fig. 10c beispielhaft dar.
[0130] In einer bevorzugten Betriebsweise wird der ersten Schalter S1 vorzugsweise derart
geregelt, dass anhand der Einstellung des Einschaltverhältnisses bei einer fixen Frequenz
der Schalter S1 derart angesteuert wird, dass sich ein Mittelwert des LED Stromes
ILED einstellt, der dem vorgegebenen Sollwert entspricht. Die hochfrequente Ansteuerung
(mittels eines hochfrequenten Signals) des Schalters S1 kann somit vom Strom und /
oder der Spannung durch die LED abhängig sein.
[0131] Die hochfrequente Ansteuerung des Schalters S1 ist von einer Regelschleife abhängig,
wobei abhängig von zumindest einem vorgegebenen Sollwert für einen Strom und / oder
eine Spannung innerhalb der Betriebsschailtung und dem Vergleich mit einem Istwert
zumindest der erste Schalter S1 durch eine hochfrequente Ansteuerung getaktet wird.
[0132] Beispielsweise kann die Betriebsschaltung auch in einem Continuous Conduction Modus
betrieben werden, wobei der Schalter S1 abhängig vom Vergleich eines Sollwerts mit
einem Istwert des gemittelten LED Stromes ein- und ausgeschaltet wird.
[0133] Wenn nunmehr festgestellt wird, dass trotz Regelschleife der gewünschte Sollwert
nicht erreicht werden kann, sondern nur ein Mittelwert in der Nähe des Sollwertes,
dann kann ein wiederholter Wechsel zwischen den zwei nächstliegenden Schritten des
diskret veränderbaren Einschaltverhältnisses erfolgen, welche sich aufgrund der Regelschleife
einstellen. Vorzugsweise erfolgt der wiederholte Wechsel nach einem vorgebbaren Muster.
[0134] Das vorgebbare Muster kann dabei beispielsweise durch den Abstand zwischen des Sollwertes
und des aktuellen Istwertes gewählt werden. Es kann beispielsweise zumindest zeitweise
ein Betrieb erst mit einem Einschaltverhältnis erfolgen, bei dem sich ein Mittelwert
unterhalb des erwünschten Sollwertes einstellt (wie bei Fig. 10a), und dann ein Betrieb,
bei dem sich ein Mittelwert oberhalb des erwünschten Sollwertes einstellt (wie bei
Fig. 10b). Es kann nunmehr der Abstand des jeweiligen momentanen Mittelwertes (Istwertes)
zu den vorgegebenen Sollwerten bestimmt werden und abhängig davon das Muster für den
Wechsel des Einschaltverhältnisses angepasst werden. So kann beispielsweise eine höhere
Anzahl der höheren Einschaltzeit (bzw. Einschaltverhältnisses) gewählt werden, wenn
festgestellt wird, dass der sich einstellende Mittelwert bei dem Betrieb oberhalb
des erwünschten Sollwertes einen geringeren Abstand zum Sollwert hat als der sich
einstellende Mittelwert bei dem Betrieb unterhalb des erwünschten Sollwertes.
Es kann auch eine Änderung des Muster nach dem Zufallsprinzip erfolgen, beispielsweise
kann der Wechsel geändert werden, dass heißt es kann die Anzahl der jeweils aufeinanderfolgender
Schritte mit gleicher Einschaltzeit kann geändert werden. Vorzugsweise ist bei einer
Änderung der Abfolge des Musters der sich ergebende Mittelwert der Einschaltzeit bzw.
das Einschaltverhältnis im zeitlichen Mittel konstant.
[0135] Es ist aber auch möglich, dass die Steuer/ Regeleinheit SR das Verhältnis von Einschaltzeit
und sich daraus ergebendem LED-Strom kennt oder in einer Initialisierungsphase ermittelt
und beispielsweise in einer Wertetabelle oder mittels einer Funktion die Abhängigkeit
des LED Stromes von der Einschaltzeit bzw. dem Einschaltverhältnis abgelegt ist. Im
Betrieb kann dann auch anhand des einzustellenden LED Stromes mittels der bekannten
Abhängigkeit des LED Stromes von der Einschaltzeit bzw. dem Einschaltverhältnis der
entsprechende Wert für die Einschaltzeit bzw. das Einschaltverhältnis ausgewählt werden.
Wenn nunmehr festgestellt wird, dass der angestrebte Wert nicht durch einen einstellbaren
Wert der Einschaltzeit erreicht werden kann, kann vorzugsweise rechnerisch die notwendige
Anzahl von verfügbaren nächst höheren und nächst niedrigeren Werten für die Einschaltzeit
ermittelt werden und die Ansteuerung des Schalters S1 kann mit einem entsprechenden
hochfrequenten Signal mit einer Mischung der ausgewählten Einschaltzeiten angesteuert
werden.
[0136] Beispielsweise kann eine Änderung um ein LSB des PWM-Registers der Steuer/ Regeleinheit
SR (zur Ausgabe des hochfrequenten Signals) eine Änderung um 32mA beim LED Strom bewirken.
So kann der PWM-Wert X einen LED Strom von 380 mA ergeben. Der nächst höhere PWM-Wert
X+1 kann somit einen LED Strom von 412 mA ergeben.
[0137] Wenn nunmehr ein LED Strom von 392 mA eingestellt werden soll, werden bei einer Anzahl
von 32 niederfrequenten Pulsen (innerhalb des niederfrequenten PWM-Paketes) zuerst
12 Pulse mit einer Einschaltzeit von 412 mA ausgegeben und darauffolgend 20 Perioden
mit einer Einschaltzeit von 380 mA. Bei dieser Kombination ergibt sich im Mittel ein
Strom von 392 mA.
[0138] Die Vorgabe für den Strom durch die LED kann beispielsweise durch eine Vorgabe für
die einzustellende Farbe des zu betreibenden LED-Moduls erfolgen. Gerade wenn das
LED Beleuchtungssystem durch mehrere verschiedenfarbige LEDs gebildet wird (z.B. drei
LED Kanäle wie in den Beispielen beschrieben) und zur Farbmischung dient, kann für
die verschiedenen einzustellenden Farborte für jede LED jeweils abhängig von der Helligkeitsvorgabe
und der Farbvorgabe eine Wertetabelle für den einzustellenden Strom vorgegeben sein.
Dieser Strom muß dann durch die Steuer/ Regeleinheit SR eingestellt werden, wenn die
LED entsprechend betrieben werden soll.
[0139] Die Ermittlung der einzustellenden Kombination aus den einzustellenden Einschaltzeiten
für ein niederfrequentes PWM-Paket oder zumindest eine Pulsfolge kann auch anhand
einer Messung des LED Stromes während eines vorangegangenen niederfrequenten PWM-Paketes
erfolgen, so wie diese Möglichkeit anhand der Fig. 7 erläutert worden ist.
[0140] Im Folgenden soll gemäß Fig. 10 nochmals eine vorzugsweise Variante des Verfahrens
zur Einstellung des hochfrequenten Signals Ansteuerung eines elektrischen Verbrauchers,
vorzugsweise eines Leuchtmittels, wie bspw. LED oder OLED, erläutert werden.
[0141] Zur Einstellung eines gewünschten Betriebsparameters des Verbrauchers, insbesondere
des Betriebsstromes oder der Betriebsspannung, wird ein Puls-Signal mit in diskreten
Schritten einstellbarer Einschaltzeit genutzt. In diesem Fall wird der Strom ILED
durch eine LED über die Einstellung einer entsprechenden Einschaltzeit für das Puls-Signal
erreicht. In dem oberen Teil dieser Figur ist gezeigt, wie aufgrund der begrenzten
Anzahl an diskreten Schritten die Einschaltzeit (ON-Time) nicht exakt genug eingestellt
werden kann, um den gewünschten Betriebsparameter (den Strom ILED) zu erreichen. Bei
der Fig. 10a wird gemäß dem Beispiel der gewünschte Strom erreicht, sondern unterschritten,
und zwar mit einer Abweichung. Die gemäß diesem Beispiel (Fig. 10a) eingestellte Einschaltzeit
reicht nicht aus, um den gewünschten Betriebsparameter (den Strom ILED) zu erreichen.
Wenn jetzt jedoch die Einschaltzeit für das Puls-Signal um einen diskreten Schritt
erhöht wird, ist der eingestellte Strom ILED höher ist als der gewünschte Wert des
Stromes ILED (Fig. 10b).
[0142] Die bevorzugte Lösung ist in Fig. 10c dargstellt. Bei Nichterreichen des gewünschten
Betriebsparameters aufgrund der begrenzten Anzahl an diskreten Schritten der einstellbaren
Einschaltzeit wird das Puls-Signal durch eine Kombination von zwei Pulsfolgen mit
unterschiedlicher Einschaltzeit gebildet, wobei diese derart gewählt sind, dass die
erste Pulsfolge eine Einschaltzeit aufweist, die der Vorgabe zum Erreichen des gewünschten
Betriebsparameters an nächsten ist, und die zweite Pulsfolge in ihrer Einschaltzeit
vorzugsweise um einen diskreten Schritt nach oben oder unten von der ersten Pulsfolge
abweicht. Jede der beiden Pulsfolgen kann zumindest durch einen Puls, vorzugsweise
durch mindestens drei Pulse gebildet werden.
[0143] Beim Dimmen, d.h. einer Veränderung eines gewünschten Betriebsparameters, kann eine
sukzessive Veränderung des Verhältnisses der Anzahl der Pulse von den ersten Pulspaketen
zu den zweiten Pulspaketen oder umgekehrt erfolgen, abhängig von der Richtung der
Änderung des gewünschten Betriebsparameters. Das heißt, je nachdem, welches der beiden
Pulspakete besser für das Erreichen des geänderten Betriebsparameters geeignet ist,
wird in weiterer Folge im Vergleich zu dem anderen Pulspaket in seinem Anteil erhöht
und somit kann der Betriebswert sukzessiv erreicht werden.
[0144] Die Anzahl der Pulse für beide Pulspakete kann periodisch oder zufällig verändert
werden. Es kann auch das Verhältnis der Anzahl der Pulse der beiden Pulspakete zueinander
periodisch oder zufällig verändert werden. Die Frequenz des Puls-Signals kann höher
als 10kHz gewählt sein.
[0145] Es soll angemerkt sein, dass in diesem Beispiel der Strom durch die LED (ILED) als
über die Zeit gemittelter Wert betrachtet wird, im Falle einer Auslegung der entsprechenden
Schaltung mit einer Regelung würde der erfasste Strom gemittelt (integriert) und dann
mit einem Sollwert verglichen.
[0146] Es kann eine integrierte Schaltung insbesondere ASIC, Mikroprozessor oder Hybrid
davon, vorhanden sein, welche zur Durchführung eines solchen Verfahrens ausgebildet
ist. Es kann ein Betriebsgerät für Leuchtmittel, insbesondere LEDS oder OLEDs, aufgebaut
werden, aufweisend eine Schaltung gemäß der Erfindung.
[0147] Es kann auch ein Beleuchtungsmodul, aufweisend Leuchtmittel, insbesondere LEDs oder
OLEDs, sowie ein erfindungsgemäßes Betriebsgerät enthalten. Somit kann auch ein Beleuchtungssystem,
aufweisend wenigstens ein erfindungsgemäßes Beleuchtungsmodul, das über eine Signalleitung
mit einer Zentraleinheit verbunden ist, die zur Aussendung von Dimmvorgaben ausgelegt
ist, insbesondere gemäss dem DALI-Standard, errichtet werden.
[0148] Die Erfindung lässt sich auch bei einem PWM-Betrieb anwenden, wo die Einstellung
der Helligkeit mittels niederfrequenter Pulspakete (typischerweise mit einer Frequenz
im Bereich von 100-1000 Hz) mit im zeitlichen Mittel konstanter Stromamplitude angesteuert
werden, wobei diese Pulspakete jeweils durch eine hochfrequente Ansteuerung der Betriebsgerätes,
insbesondere eines getakteten Schalters S1, gebildet werden, Es werden also eine niederfrequente
und eine hochfrequente Ansteuerung überlagert. Dem Strom innerhalb eines Pulspakets
weist dabei einen hochfrequenten Rippel auf. Die Erfindung kann nunmehr dazu genutzt
werden, um die Amplitude während der Hoch-Phase eines niederfrequenten PWM-Paketes
einzustellen.
[0149] Anhand der Fig. 11a und 11 b soll nunmehr eine spezielle Ausführungsform der Erfindung
beschrieben werden. Bei der Fig. 11a ist ein Signal dargestellt, welches ein Einschaltverhältnis
von 10% für das niederfrequente PWM-Paket aufweist. Das hochfrequenten Signal zur
Einstellung des LED Stromes während eines niederfrequenten PWM-Paketes ist hier auch
aus einer Mischung von Pulsen mit den ausgewählten Einschaltzeiten zur Erreichung
eines anzustrebenden LED Stromes gebildet (Mischung aus Pulsen mit zwei verschiedenen
Einschaltzeiten, wodurch sich eine gewünschte mittlere Einschaltzeit ergibt).
[0150] Aufgrund von technischen Beschränkungen der Steuer/Regeleinheit SR kann die Einstellung
der gewünschten mittleren Einschaltzeit über eine Kombination von einer Folge von
Pulsen mit zwei verschiedenen Einschaltzeiten nur bis zu einer bestimmten Anzahl von
Pulsen möglich sein. Wenn zu wenig Pulse innerhalb eines niederfrequenten PWM-Paketes
zur Verfügung stehen, ist es nicht mehr möglich, den gewünschten Strom durch die LED
exakt zu erreichen, da eine entsprechende Kombination von Einschaltzeiten nicht einstellbar
ist. Es kann aber bei Unterschreiten einer bestimmten minimalen Breite des niederfrequenten
PWM-Paketes in einen Betriebsmodus gewechselt werden, wo eine ungenauere Einstellung
des LED Stromes durch die Mischung der Pulse mit zwei verschiedenen Einschaltzeiten
erfolgt. Während dieses Betriebsmodus kann auch die Breite des Überwachungsfensters
zur Messung des LED Stromes verkleinert werden. Beispielsweise können dann anstelle
von 16 Pulsen nur noch 8 Pulse gemessen werden (mit Verweis auf die anhand der Fig.
7 dargestellten Messmethode). Ein Beispiel für einen derartigen Betriebsmodus ist
in Fig. 11 b dargestellt. Es können in diesem Betrieb einzelne Pulse der einen zu
wählenden Einschaltzeit weggelassen werden, da die mögliche Anzahl der Pulse begrenzt
ist. Es kann dabei aber jeweils ein derartiger Betrieb erfolgen, dass innerhalb eines
niederfrequenten PWM-Paketes ein Puls der höheren Einschaltzeit weggelassen wird und
im nachfolgenden niederfrequenten PWM-Paket ein Puls der niedrigeren Einschaltzeit
weggelassen wird. Dadurch kann der sich einstellende LED Strom wieder ausgemittelt
werden.
[0151] Bei dem oben angeführten Rechenbeispiel stehen bei einer Verringerung der Anzahl
der Pulse von 32 auf ungefähr ein Fünftel nur noch 6 Pulse ur Verfügung. Nunmehr lassen
sich diese 6 Pulse aber nicht mehr im gleichen Verhältnis wie die 32 Pulse aufteilen,
um den LED Strom von 392 mA zu erreichen. Somit muß beispielsweise eine Kombination
von 3 Pulsen mit 380 mA und 3 Pulsen von 412 mA gewählt werden. Somit ergibt sich
aber ein Strom von 396 mA. Zur Kompensation dieser Abweichung können nunmehr niederfrequenten
PWM-Pakete mit 4 Pulsen von 380 mA und 2 Pulsen von 412 mA dazwischengefügt werden.
[0152] Es kann eine Abstimmung zwischen dem hochfrequenten Signal und dem niederfrequenten
Signal vorgesehen sein. So kann beispielsweise der Beginn eines niederfrequenten Signals
weitergegeben werden, damit der Aufschlagwert für die Einschaltzeit gesetzt werden
kann oder die Abstimmung der Pulsfolge mit Pulsen mit verschiedener Einschaltzeit
erfolgen kann.
[0153] Eine weitere mögliche Nutzung der Erfindung soll anhand der Fig. 13 beschrieben werden.
Grundlage ist die anhand von Figur 12 dargestellte bekannte Erzeugung einer PWM-Impulsfolge
zum Einstellen des Farbortes anhand des von einem Leuchtmittel abgestrahlten Lichtes
durch Veränderung von Pulsweite der Impulse der Impulsfolge und damit von deren Tastverhältnis.
Dazu werden bspw. in einer Zentrale digitale Steuersignale erzeugt (oder anderweitig
Steuersignale erzeugt), aus denen mittels eines empfangsseitig vorgesehenen Mikroprozessors
eine Impulsfolge zur Steuerung mit pulsweiten-modulierten Impulsen, die letztendlich
zur Einstellung der Helligkeit des von dem Leuchtmittel abgegebenen Lichtes dienen.
Die Änderung des Tastverhältnisses der PWM-Impulse erfolgt dabei entsprechend der
Auflösung des Mikroprozessors in diskreten Schritten. Die Auflösung, bspw. zwischen
10 und 14 Bit kann dabei geringer sein als die Auflösung des Dimmvorgabewerts, wenn
dieser digital oder auch analog ist (quasi unendlich feine Auflösung).
[0154] Figur 12 zeigt beispielhaft die Einstellung des Tastverhältnisses der Impulsfolge
bzw. der PMW-Einstellung von drei verschiedenen Leuchtmittelgruppen, hier für die
Farben Rot, Grün und Blau. Auf diese Weise kann eine beliebige Farbe im RGB Raum eingestellt
werden. Je nach einzustellender Farbe oder Farbort wird dabei für jede der Leuchtmittelgruppen
die Pulsbreite entsprechend eingestellt.
Bei diesem Verfahren nach dem Stand der Technik kann aber das Problem auftreten, dass
zu schmale Pulsbreiten nicht stabil erzeugt werden können oder beispielsweise wahrnehmbare
Geräusche erzeugen.
[0155] In Figur 13 ist ein Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Impulsfolge mit einer
Pulsfolgefrequenz von z.B. 100 Hz (1/T) dargestellt.
[0156] Dabei wird ein Verfahren zur Einstellung eines Farbortes bei einer Dimmsteuerung
eines elektrischen Verbrauchers, vorzugsweise eines Leuchtmittels, wie bspw. LED oder
OLED, ermöglicht, wobei das Leuchtmittel zumindest zwei unabhängig voneinander ansteuerbare
Leuchtmittelgruppen aufweist, die sich in ihrer Farbwiedergabe oder in ihrem Farbspektrum
unterscheiden. Zum Erreichen eines Dimmvorgabewertes für einen einzustellenden Farbort
wird das Leuchtmittel mit PWM-Signalen mit in diskreten Schritten einstellbarem Tastverhältnis
angesteuert. Zur Einstellung des Farbortes können für zumindest eine Leuchtmittelgruppe
mehrere aufeinanderfolgende niederfrequenten PWM-Pakete zusammengefasst werden und
somit wird anstelle der Folge von niederfrequenten PWM-Paketen nur ein zusammengefasstes
niederfrequentes PWM-Paketerzeugt, auf welches dann entsprechend ein oder mehrere
nachfolgende niederfrequente PWM-Pakete weggelassen werden.
[0157] Während eines niederfrequenten PWM-Paketes kann die Einschaltzeit des Schalters (S1)
nach mehreren Pulsen einer einstellbaren Einschaltzeit auf die nächst höher oder niedriger
einstellbaren Einschaltzeit geändert wird und die restlichen Pulse mit dieser geänderten
Einschaltzeit ausgegeben werden, wie anhand der Fig. 10 und 11 beschrieben.
[0158] Die einzelnen Leuchtmittelgruppen können dabei von jeweils einer Treiberschaltung
angesteuert werden, wobei vorzugsweise eine gemeinsame Steuerschaltung die Ansteuerung
der einzelnen Leuchtmittelgruppen beeinflussen oder auch regeln kann.
[0159] Ein zusammengefasstes niederfrequentes PWM-Paket wird vorzugsweise dann erzeugt,
wenn die Pulsbreite eines niederfrequenten PWM-Pakets kleiner als ein vorgegebener
Minimalanteil der möglichen Pulsbreite eines niederfrequenten PWM-Pakets, beispielsweise
die Hälfte der maximal möglichen Pulsbreite eines niederfrequenten PWM-Pakets, ist.
[0160] Im Falle der gleichzeitigen Erzeugung mehrerer zusammengefasster niederfrequenter
PWM-Pakete für die verschiedenen Leuchtmittelgruppen können die zusammengefassten
niederfrequenten PWM-Pakete zueinander versetzt ausgegeben werden, so dass gleichzeitig
zu einem weggelassenen niederfrequenten PWM-Paket für eine Leuchtmittelgruppe ein
zusammengefasstes niederfrequentes PWM-Paket für eine weitere Leuchtmittelgruppe erzeugt
wird.
[0161] Die Position der zusammengefassten niederfrequenten PWM-Pakete kann innerhalb der
Gruppe periodisch oder zufällig verändert werden.
[0162] Der Dimmvorgabewert kann digital vorliegen.
[0163] Die Pulsfolge-Frequenz kann so hoch gewählt werden, dass ein durch die Erzeugung
der zusammengefassten niederfrequenten PWM-Pakete entstehendes Flackern der Helligkeit
des von dem Leuchtmittel abgegebenen Lichtes durch die Trägheit des menschlichen Auges
nicht mehr wahrgenommen wird.
[0164] Die Frequenz der PWM-Impulse kann auch höher als 200 Hz gewählt werden. Auf diese
Weise kann die existierende Hardware zur Ansteuerung von Leuchtmitteln für eine Farbmischung
optimal ausgenutzt werden und bestehende Einschränkungen können somit überwunden werden.
Die Variation der Pulsweite muss im übrigen nicht immer in Richtung zu größeren Werten
erfolgen, sondern kann ebenso in die andere Richtung erfolgen.
[0165] Auf diese Weise kann ein großer Farbbereich über einen weiten Helligkeitsbereich
abgedeckt und sicher erzeugt werden.