[0001] Die Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für einen Datenträger, insbesondere
für Wertdokumente, Ausweisdokumente, Etiketten oder dergleichen, mit einem transluzenten
Trägersubstrat, dessen Vorderseite ein bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht
erkennbares erstes Motiv aufweist und dessen Rückseite ein bei Betrachtung im rückseitigen
Auflicht erkennbares zweites Motiv aufweist, wobei das bei Betrachtung im vorderseitigen
Auflicht erkennbare erste Motiv und das bei Betrachtung im rückseitigen Auflicht erkennbare
zweite Motiv bei Betrachtung im Durchlicht ein drittes Motiv ergeben. Die Erfindung
betrifft des Weiteren einen Datenträger, insbesondere ein Wertdokument, Ausweisdokument,
Etikett oder dergleichen, mit einem solchen Sicherheitselement.
[0002] Zum Schutz gegen Nachahmung, insbesondere mit Farbkopierern oder anderen Reproduktionsverfahren,
werden Datenträger, wie etwa Banknoten, Wertpapiere, Kreditkarten, Ausweisdokumente,
Pässe, Urkunden und Ähnliches, Verpackungen, Etiketten oder andere Elemente für die
Produktsicherung mit sogenannten Durchsichtsregistern ausgestattet, die ein beidseitig
bedrucktes, transluzentes Trägermaterial aufweisen. Der Fälschungsschutz eines solchen
Sicherheitselements beruht dabei darauf, dass neben den Druckbildern der beiden Seiten
des Trägermaterials visuell auch noch ein Bild wahrgenommen werden kann, das sich
im Durchlicht als Überlagerung der vorder- und rückseitigen Druckbilder ergibt (siehe
beispielsweise
R. L. van Renesse, "Optical Document Security", Second Edition, Artech House Publishers,
1998, Seiten 155-156). Das im Durchlicht erkennbare Bild kann von den oben genannten Reproduktionsgeräten
nicht oder nur unzureichend wiedergegeben werden, wodurch eine Fälschung leicht erkannt
werden kann.
[0003] Durchsichtsregister sind in der Regel als informationsbehaftete Motive ausgebildet,
beispielsweise als alphanumerische Zeichen oder anderweitige Symbole, die einem Betrachter
eine bestimmte Information, ggf. auch eine abstrakte Information, vermitteln. Ein
solches Motiv wird in zwei Elemente oder in eine Vielzahl von Elementen unterteilt,
die auf der Vorderseite und der Rückseite eines geeigneten Trägersubstrats angeordnet
sind, so dass diese Elemente bei Betrachtung im Durchlicht das gewünschte Motiv ergeben.
Hierfür werden die Motivelemente auf Vorder- und Rückseite des Trägersubstrats in
der Regel in Form von komplementierenden Strukturen mit einer ausreichenden Passergenauigkeit
auf Vorder- und Rückseite aufgebracht. Aus der
EP 1886 827 B1 ist beispielsweise ein gedrucktes Sicherheitselement bekannt, von welchem ein Teil
aus einem transluzenten Material gebildet ist, wobei das gedruckte Sicherheitselement
einen ersten Teil eines Bildes umfasst, der auf eine Seite des transluzenten Materials
gedruckt ist, und einen zweiten, komplementären Teil des Bildes umfasst, der auf die
gegenüberliegende Seite des transluzenten Materials gedruckt ist, wobei beide Teile
ausgerichtet gedruckt sind. Ein passergenauer, d.h. registergenauer, Druck der Vorder-
und Rückseiteninformation lässt sich zum Beispiel mittels eines Simultandruckwerks
bzw. Sammeldruckwerks verwirklichen.
[0004] Darüber hinaus können die Motivelemente auf der Vorder- und Rückseite des Trägersubstrats
auch in Form von teilüberlappenden Strukturen vorliegen. Hierbei sind die vorder-
und rückseitigen Motivelemente des Durchsichtsregisters nicht passergenau Stoß-an-Stoß
angeordnet, sondern weisen einen Überlappungsbereich auf.
[0005] Üblicherweise greift das im Durchlicht erkennbare Motiv eines Durchsichtsregisters
ein bereits auf dem Datenträger vorhandenes Motiv auf, um die Verifikation durch den
Betrachter zu vereinfachen. Im Falle einer Banknote handelt es sich hierbei in der
Regel um die Wiederholung der Wertzahl. Grundsätzlich sind solche Durchsichtsregister
mit Bezug auf die Attraktivität für den Laien nicht besonders interessant, so dass
eine Überprüfung durch den Laien selten stattfindet.
[0006] Ein weiterer Nachteil der bekannten Durchsichtsregister ist die problematische Integration
in das Design eines Datenträgers, insbesondere einer Banknote. Die Umsetzung gestaltet
sich in der Praxis häufig deswegen so schwierig, weil die einzelnen Elemente des Durchsichtsregisters
vom Betrachter oft als auf dem Datenträger störend empfunden werden.
[0007] Die
WO 2011/000878 A1 offenbart ein Sicherheitselement für einen Datenträger, umfassend ein transluzentes
Trägersubstrat, dessen Vorderseite ein bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht
erkennbares erstes Motiv mit ersten Motivelementen aufweist und dessen Rückseite ein
bei Betrachtung im rückseitigen Auflicht erkennbares zweites Motiv mit zweiten Motivelementen
aufweist, wobei die ersten Motivelemente und die zweiten Motivelemente versetzt angeordnet
sind und zusammen ein bei Betrachtung im Durchlicht erkennbares drittes Motiv bilden,
und die Vorderseite des Sicherheitselements im Bereich des ersten Motivs mit einem
die Erkennbarkeit des ersten Motivs im vorderseitigen Auflicht und die Erkennbarkeit
des dritten Motivs im Durchlicht im Wesentlichen nicht beeinträchtigenden optisch
variablen Element in Form einer Reflexionsschichtstruktur versehen ist.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Sicherheitselement der eingangs
genannten Art bereitzustellen, das mit Bezug auf die Attraktivität verbessert ist.
Darüber hinaus soll ein Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement bereitgestellt
werden.
[0009] Diese Aufgabe wird durch das im Anspruch 1 definierte Sicherheitselement gelöst.
Ein Datenträger mit einem solchen Sicherheitselement ist im Anspruch 11 definiert.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0010] Ein erster Aspekt der Erfindung betrifft ein Sicherheitselement für einen Datenträger,
umfassend ein transluzentes Trägersubstrat, dessen Vorderseite ein bei Betrachtung
im vorderseitigen Auflicht erkennbares erstes Motiv mit ersten Motivelementen aufweist
und dessen Rückseite ein bei Betrachtung im rückseitigen Auflicht erkennbares zweites
Motiv mit zweiten Motivele-menten aufweist, wobei die ersten Motivelemente und die
zweiten Motivelemente versetzt angeordnet sind und zusammen ein bei Betrachtung im
' Durchlicht erkennbares drittes Motiv bilden, und die Vorderseite des Sicherheitselements
im Bereich des ersten Motivs mit einem die Erkennbarkeit des ersten Motivs im vorderseitigen
Auflicht und die Erkennbarkeit des dritten Motivs im Durchlicht im Wesentlichen nicht
beeinträchtigenden optisch variablen Element versehen ist, wobei das optisch variable
Element mindestens einen ersten Bereich und einen zweiten Bereich aufweist, die bei
Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter einem ersten Aufsichtswinkel visuell
einheitlich erscheinen und bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter einem
zweiten Aufsichtswinkel visuell unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares
viertes Motiv bilden. Mit der Formulierung "Betrachtung unter einem ersten Aufsichtswinkel"
ist insbesondere eine senkrechte Betrachtung, d.h. in einem Winkel von etwa 90° zur
Ebene des Trägersubstrats, zu verstehen.
[0011] Mit der Formulierung "Betrachtung unter einem zweiten Aufsichtswinkel" ist insbesondere
eine schräge Betrachtung, d.h. in einem Winkel von etwa 20° bis 60° zur Ebene des
Trägersubstrats, zu verstehen.
[0012] Mit der Formulierung "versetzt angeordnet" ist gemeint, dass die Motivelemente auf
Vorder- und Rückseite des Trägersubstrats zum Beispiel in Form von komplementierenden
Strukturen mit einer ausreichenden Passergenauigkeit auf Vorder- und Rückseite aufgebracht
sind. Die Motivelemente auf der Vorder- und Rückseite des Trägersubstrats können aber
auch in Form von teilüberlappenden Strukturen vorliegen. Hierbei sind die vorder-
und rückseitigen Motivelemente nicht passergenau Stoß-an-Stoß angeordnet, sondern
weisen einen Überlappungsbereich auf.
[0013] Das bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht erkennbare erste Motiv, das im Durchlicht
erkennbare dritte Motiv und das bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter dem
zweiten Aufsichtswinkel erkennbare vierte Motiv stehen untereinander bevorzugt in
einem Sinnzusammenhang.
[0014] Es wird bevorzugt, dass das bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter dem
zweiten Aufsichtswinkel erkennbare vierte Motiv in Verbindung mit dem bei Betrachtung
im vorderseitigen Auflicht erkennbaren ersten Motiv und/ oder dem bei Betrachtung
im Durchlicht erkennbaren dritten Motiv dem Betrachter eine beim Verkippen des Sicherheitselements
erkennbare dynamische Bewegungsinformation vermitteln.
[0015] Insbesondere kann der erste Bereich des optisch variablen Elements einen transparenten
oder transluzenten Glanzlack aufweisen und der zweite Bereich des optisch variablen
Elements einen transparenten oder transluzenten Mattlack aufweisen, wobei der Glanzlack
und der Mattlack bei senkrechter Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und der
Glanzlack für den Betrachter bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis
60° in Form des vierten Motivs erkennbar ist.
[0016] Des Weiteren kann das optisch variable Element als transparentes oder transluzentes
diffraktives Element, vorzugsweise als Hologramm, Kinegramm oder Moviegramm, ausgebildet
sein, das entweder a) im ersten Bereich eine erste diffraktive Struktur aufweist und
im zweiten Bereich eine zweite diffraktive Struktur aufweist, wobei die erste diffraktive
Struktur und die zweite diffraktive Struktur bei senkrechter Betrachtung visuell einheitlich
erscheinen und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° visuell
unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares viertes Motiv bilden; oder
b) im ersten Bereich keine diffraktive Struktur aufweist und im zweiten Bereich eine
diffraktive Struktur aufweist und der erste Bereich und der zweite Bereich bei senkrechter
Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel
von 20° bis 60° visuell unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares
viertes Motiv bilden.
[0017] Des Weiteren kann der erste Bereich des optisch variablen Elements eine erste, gegebenenfalls
transparente oder transluzente, optisch variable Farbe aufweisen und der zweite Bereich
des optisch variablen Elements eine zweite, gegebenenfalls transparente oder transluzente,
optisch variable Farbe aufweisen, wobei die erste und die zweite, gegebenenfalls transparente
oder transluzente, optisch variable Farbe bei senkrechter Betrachtung einen identischen
Farbton aufweisen und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60°
einen unterschiedlichen Farbton aufweisen.
[0018] Des Weiteren können der erste Bereich des optisch variablen Elements und der zweite
Bereich des optisch variablen Elements jeweils eine linienförmige Prägung, die mit
einem parallelen, insbesondere opaken, Liniendruckmuster kombiniert ist, aufweisen,
wobei sich der erste Bereich und der zweite Bereich in der linienförmigen Prägung
und/oder im parallelen Liniendruckmuster unterscheiden.
[0019] Des Weiteren kann der erste Bereich des optisch variablen Elements eine rasterartig
aufgebrachte, auf Metallpigmenten basierende erste Farbe aufweisen und der zweite
Bereich des optisch variablen Elements eine rasterartig aufgebrachte, nicht auf Metallpigmenten
basierende zweite Farbe aufweisen, wobei die erste Farbe und die zweite Farbe bei
senkrechter Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und die erste Farbe für den
Betrachter bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° in Form des
vierten Motivs erkennbar ist.
[0020] Des Weiteren kann das optisch variable Element einen ersten Bereich mit einer ersten
Farbe, die optisch nicht variabel ist, einen zweiten Bereich mit einer zweiten Farbe,
die optisch variabel ist, und einen dritten Bereich mit einer dritten Farbe, die optisch
nicht variabel ist, aufweisen, wobei die erste, optisch nicht variable Farbe des ersten
Bereiches den gleichen Farbton wie den der zweiten, optisch variablen Farbe des zweiten
Bereiches bei senkrechter Betrachtung aufweist und die dritte, optisch nicht variable
Farbe des dritten Bereiches den gleichen Farbton wie den der zweiten, optisch variablen
Farbe des zweiten Bereiches unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° aufweist.
[0021] Des Weiteren kann das optisch variable Element durch eine Moire-Vergrößerungsanordnung
gebildet sein, die unter verschiedenen Aufsichtswinkeln verschiedene Strukturen oder
eine Bewegbildinformation zeigt.
[0022] Ein zweiter Aspekt der Erfindung betrifft einen Datenträger, der das Sicherheitselement
gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung umfasst. Der Datenträger kann insbesondere ein
Wertdokument, wie etwa eine Banknote oder ein Ausweisdokument, oder ein Etikett sein.
[0023] Die Erfindung wird nachstehend anhand von bevorzugten Ausführungsformen beschrieben.
[0024] Die beigefügten Figuren sind des besseren Verständnisses wegen stark schematisiert
und spiegeln nicht die realen Gegebenheiten wider. Insbesondere entsprechen die in
den Figuren gezeigten Proportionen nicht den in der Realität vorliegenden Verhältnissen
und dienen ausschließlich zur Verbesserung der Anschaulichkeit.
[0025] Im Einzelnen zeigen die Figuren:
- Figur 1
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer Ausführungsform;
- Figur 2
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer weiteren Ausführungsform;
- Figur 3
- ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer weiteren Ausführungsform; und
- Figur 4
- ein Ausführungsbeispiel eines Datenträgers mit einem erfindungsgemäßen Sicherheitselement.
[0026] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung wird unter einem "transparenten" Material ein
Material verstanden, das einfallende elektromagnetische Strahlung zumindest im sichtbaren
Wellenlängenbereich von ca. 380 nm bis ca. 780 nm im Wesentlichen vollständig hindurchlässt.
Bei einem "transparenten" Material im Rahmen der vorliegenden Erfindung ist der Transmissionsgrad
T insbesondere ≥ 0,8, wobei T als Quotient der durch das Material hindurch gelassenen
Strahlungsleistung L und der auf das Substrat eingestrahlten Strahlungsleistung L
0 definiert ist. Diese exakte Definition des Transmissionsgrades (T = L/L
0) entspricht der im "
Lexikon der Optik", Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2003, Band 2, Seite 366, Begriff "Transmissionsgrad" gegebenen Definition.
[0027] Ein "opakes" bzw. "undurchsichtiges" Material weist im Rahmen der vorliegenden Erfindung
insbesondere einen Transmissionsgrad T ≤ 0,1 auf, wobei T als Quotient L/Lo definiert
ist (siehe oben). Im Rahmen der vorliegenden Erfindung lässt ein opakes Material einfallende
elektromagnetische Strahlung daher zumindest im sichtbaren Wellenlängenbereich von
ca. 380 nm bis ca. 780 nm im Wesentlichen nicht durch.
[0028] Ein "transluzentes", "durchscheinendes" oder "semitransparentes" Material weist im
Rahmen der vorliegenden Erfindung zumindest im sichtbaren Wellenlängenbereich von
ca. 380 nm bis ca. 780 nm insbesondere einen Transmissionsgrad T größer 0,1 und kleiner
0,8 auf, d.h. 0,1 < T < 0,8.
[0029] Weiterhin wird vorliegend unter einer Betrachtung, beispielsweise eines Sicherheitselementes,
in Auflicht eine Beleuchtung von einer Seite und eine beispielsweise senkrechte Betrachtung
des Sicherheitselementes von derselben Seite verstanden. Eine Betrachtung in Auflicht
liegt somit dann vor, wenn die Vorderseite des Sicherheitselementes beleuchtet und
auch betrachtet wird. Zur Bestimmung des visuellen Eindrucks eines transluzenten Bereichs
findet die Betrachtung in Auflicht vorzugsweise vor einem weißen oder grauen Hintergrund
statt.
[0030] Unter einer Betrachtung im Durchlicht wird vorliegend eine Beleuchtung eines Sicherheitselementes
von einer Seite und eine Betrachtung des Sicherheitselementes von einer anderen Seite,
insbesondere der gegenüber liegenden Seite, verstanden. Eine Betrachtung im Durchlicht
liegt somit beispielsweise dann vor, wenn die Rückseite des Sicherheitselementes beleuchtet
und die Vorderseite des Sicherheitselementes betrachtet wird. Das Licht scheint somit
durch das Sicherheitselement hindurch und ein Betrachter nimmt das hindurchtretende
Licht wahr. Im Durchlicht wird der entstehende visuelle Eindruck des Betrachters durch
die Lichtdurchlässigkeit der verschiedenen Bereiche des Sicherheitselementes erzeugt.
Der Betrachter nimmt die auf der Vorderseite des Sicherheitselements aufgebrachten
Motivelemente und die auf der Rückseite des Sicherheitselements aufgebrachten Motivelemente
gleichzeitig wahr.
[0031] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement umfasst ein transluzentes Trägersubstrat
mit einer Vorderseite und einer Rückseite. Das Trägersubstrat ist üblicherweise flach.
Aufgrund der Transluzenz wird eine in Betrachtungsrichtung auf der Rückseite des Trägersubstrats
angeordnete Schicht bei vorderseitiger Betrachtung im Auflicht weitgehend verdeckt.
Das Trägersubstrat kann aus Papier, beispielsweise Baumwollpapier, einem papierartigen
Material, oder auch aus einer Folie, beispielsweise einer Kunststofffolie aus PET
(Polyethylenterephthalat) bestehen, welche durch eine geeignete Beschichtung oder
geeignete Zusatzstoffe transluzent ausgestaltet ist.
[0032] Die ersten und zweiten Motivelemente, die jeweils das erste Motiv bzw. das zweite
Motiv bilden, können insbesondere opak sein und lassen sich zweckmäßigerweise drucktechnisch
in Form von Farbschichten erzeugen, wobei mit Vorteil ein Simultandruckwerk (bzw.
Sammeldruckwerk) verwendet wird.
[0033] Die ersten und zweiten Motivelemente können aber auch mittels Folienapplikation erzeugt
werden. Bei der Heißfolienapplikation wird das Motivelement zunächst auf einer separaten
Trägerfolie in Form eines strukturierten (zum Beispiel gerasterten) Lack- oder Metall-Films
gebildet und in einem nachfolgenden Schritt mittels einer Heißsiegellackschicht auf
das transluzente Trägermaterial aufgebracht. Die Trägerfolie kann anschließend abgelöst
werden. Bei der Kaltfolienapplikation wird das jeweilige Motiv auf dem transluzenten
Trägermaterial zunächst in Form einer Klebschicht erzeugt. Anschließend wird das Klebschicht-Motiv
gegen eine vollflächig metallisierte Folie gepresst, so dass die Metallisierung nach
dem Ablösen der metallisierten Folie auf dem Klebschicht-Motiv verbleibt. Der Metall-Film
kann zum Beispiel auf Aluminium basieren und kann insbesondere mit einer Zusatzinformation
in Form von Matt- oder Glanzeffekten oder holographischen Strukturen ausgestattet
sein. Der Lack-Film kann eine Zusatzinformation in Form von Farbkippeffekten oder
zusätzlichen Lumineszenzstoffen aufweisen.
[0034] Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass der Betrachter beim Verifizieren
eines Durchsichtsregisters den relevanten Bereich des Datenträgers zunächst mit dem
Auge fixiert und den Datenträger in einem nachfolgenden Schritt verkippt, bis die
Durchsichtsinformation im Gegenlicht in einem guten Kontrast sichtbar ist. Der Mechanismus
des Verkippens wird gemäß der vorliegenden Erfindung in Form einer optisch variablen
Zusatzinformation nutzbar gemacht, die bevorzugt mit der Aufsichtsinformation und/oder
der Durchsichtsinformation in einem Sinnzusammenhang steht. Auf diese Weise kann die
Attraktivität eines Durchsichtsregisters beim Betrachter in beträchtlichem Maße gesteigert
werden. Die Attraktivität des Durchsichtsregisters kann noch weiter gesteigert werden,
wenn das optisch variable Element dem Betrachter in Verbindung mit der Aufsichtsinformation
und/oder der Durchsichtsinformation eine beim Verkippen des Sicherheitselements erkennbare
dynamische Bewegungsinformation vermittelt.
[0035] Bei der Erstellung von Mustern hat es sich als äußerst vorteilhaft erwiesen, dass
das im Durchlicht erkennbare Motiv aus einer Kombination von Bildbestandteilen und
alphanumerischen Zeichen, wie etwa Zahlen oder Buchstaben, besteht.
[0036] Das optisch variable Element ist so ausgestaltet, dass die Erkennbarkeit des ersten
Motivs im vorderseitigen Auflicht, bevorzugt bei senkrechter Betrachtung, und die
Erkennbarkeit des dritten Motivs im Durchlicht im Wesentlichen nicht beeinträchtigt
werden. Das optisch variable Element homogen aufgebaut oder weist einen mikrostrukturierten
Aufbau auf, zum Beispiel eine Rasterung. Entweder ist as optisch variable Element
kann homogen und mit einer geeigneten Transparenz oder Transluzenz beschaffen so dass
unterhalb des optisch variablen Elements angeordnete Motivelemente des ersten und/
oder zweiten Motivs für den Betrachter wahrnehmbar sind. Oder das optisch variable
Element weist einen mikrostrukturierten Aufbau, auf zum Beispiel eine Rasterung, der
von einem Betrachter nicht aufgelöst werden kann und insbesondere opak ist. Ein solcher
mikrostrukturierter Aufbau besitzt typischerweise Strukturlängen, zum Beispiel Rasterweiten,
unterhalb von 500 Mikrometer, bevorzugt unterhalb von 100 Mikrometer, weiter bevorzugt
unterhalb von 50 Mikrometer. Der mikrostrukturierte Aufbau kann zum Beispiel durch
ein Linienraster oder ein Punktraster gebildet werden. Auf diese Weise sind unterhalb
des optisch variablen Elements angeordnete Motivelemente des ersten und/oder zweiten
Motivs für den Betrachter im Auflicht bzw. Durchlicht selbst dann wahrnehmbar, wenn
das Raster durch eine opake Farbe gebildet ist.
[0037] Figuren 1A bis 1E zeigen ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer ersten
Ausführungsform, bei der das optisch variable Element auf einer Kombination eines
Mattlacks und Glanzlacks beruht.
[0038] Ein transluzentes Trägersubstrat 1 besitzt dabei eine in der Figur 1A oben liegende
Vorderseite und eine in der Figur 1A unten liegende Rückseite. Das transluzente Trägersubstrat
1 besteht aus Baumwollpapier. Auf der Vorderseite sind erste Motivelemente 2 in Form
eines Aufdrucks, das heißt einer aufgedruckten Farbschicht, aufgebracht. Auf der Rückseite
sind zweite Motivelemente 3 in Form eines Aufdrucks dargestellt. Oberhalb des Aufdrucks
der ersten Motivelemente 2 ist ein optisch variables Element 4 angeordnet, mit einem
ersten Bereich 5, in welchem ein transparenter oder transluzenter Glanzlack angeordnet
ist, und einem zweiten Bereich 6, in welchem ein transparenter oder transluzenter
Mattlack angeordnet ist.
[0039] In Figur 1B ist die Vorderseite des Sicherheitselements gemäß der ersten Ausführungsform
bei Betrachtung im Durchlicht dargestellt. Das optisch variable Element 4 stört die
Betrachtung im Durchlicht nicht. Aufgrund der Transparenz oder Transluzenz des optisch
variablen Elements 4, der Transluzenz des Trägersubstrats 1, und der Opazität der
ersten Motivelemente 2 und der zweiten Motivelemente 3 ist die gemeinsame Ausdehnung
von Vorderseiten- und Rückseitenstruktur 2, 3 als dunkle Struktur vor dem hellen Hintergrund
des Trägersubstrats 2 wahrnehmbar. In der dargestellten Ausführungsform liegen die
Vorderseiten- und Rückseitenstruktur 2,3 auf Vorder- bzw. Rückseite passergenau nebeneinander,
so dass sich ein so genannter komplettierender Ansatz für das Durchsichtsregister
ergibt.
[0040] In Figure 1C ist die Vorderseite des Sicherheitselements gemäß der ersten Ausführungsform
bei senkrechter Betrachtung im Auflicht dargestellt. Das optisch variable Element
4 wird von einem Betrachter kaum wahrgenommen und stört die Betrachtung der Vorderseite
des Sicherheitselements nicht. Das Trägersubstrat 1 besteht aus Papier, so dass die
Rückseitenstruktur 3 bei Betrachtung der Vorderseite im Auflicht nicht erkennbar ist.
Entsprechend ist bei senkrechter Betrachtung die Ausdehnung der Vorderseitenstruktur
erkennbar.
[0041] In Figur 1D ist der visuelle Eindruck bei Betrachtung im Auflicht unter dem Glanzwinkel
dargestellt. Der im ersten Bereich 5 aufgebrachte Glanzlack erscheint hell und blendet
vorzugsweise den darunter liegenden Bereich der Vorderseitenstruktur 2 aus. Außerhalb
des ersten Bereichs 5 kann die Vorderseitenstruktur 2 vorzugsweise auch bei Betrachtung
unter dem Glanzwinkel, welcher in der vorliegenden Ausführungsform 20° bis 60° beträgt,
durch den im zweiten Bereich 6 aufgebrachten transparenten oder transluzenten Mattlack
hindurch wahrgenommen werden.
[0042] Zur Bildung der glänzenden und matten Schicht in dem ersten und zweiten Bereich 5,
6 des optisch variablen Elements 4 können ein Matt- und ein Glanzlack mit Hilfe des
Offset- oder Flexodruckverfahrens aufgedruckt werden. Die beiden Farben unterscheiden
sich dabei vorzugsweise lediglich in dem Bindemittel, worüber der entstehende Glanz
eingestellt werden kann.
[0043] Alternativ kann zunächst auch im gesamten Bereich des optisch variablen Elements
4 zunächst eine matte Schicht aufgebracht werden. Anschließend wird im ersten Bereich
5 eine Spotlackierung mit einem Glanzlack durchgeführt.
[0044] Gemäß einer weiteren Alternative kann das optisch variable Element 4 als sogenannte
Hybridbeschichtung ausgeführt sein. Diese ist in der Schrift
WO 2010/057995 A1 beschrieben. Dabei wird zunächst eine den zweiten, matten Bereich des optisch variablen
Elements definierende, schwer benetzbare Zusammensetzung auf das Trägersubstrat aufgetragen.
Anschließend wird im gesamten Bereich des optisch variablen Elements, das heißt im
ersten, glänzenden und zweiten, matten Bereich eine Glanzlackschicht aufgetragen.
Dadurch entsteht im ersten Bereich des optisch variablen Elements, in dem die schwer
benetzbare Zusammensetzung nicht aufgebracht ist, eine glänzende Schicht, während
im zweiten Bereich des optisch variablen Elements, in dem die schwer benetzbare Zusammensetzung
aufgetragen ist, der Glanzlack keine glänzende Schicht ausbilden kann.
[0045] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann gemäß einer zweiten Ausführungsform
ein optisch variables Element aufweisen, das als transparentes oder transluzentes
diffraktives Element, vorzugsweise als Hologramm, Kinegramm oder Moviegramm, ausgebildet
ist und im in Figur 1A gezeigten ersten Bereich 5 eine erste diffraktive Struktur
aufweist und im zweiten Bereich 6 eine zweite diffraktive Struktur aufweist, wobei
die erste diffraktive Struktur und die zweite diffraktive Struktur bei senkrechter
Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel
von 20° bis 60° visuell unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares
Motiv bilden. Alternativ kann das optisch variable Elements so ausgestaltet sein,
dass es im ersten Bereich 5 keine diffraktive Struktur aufweist, sondern nur im zweiten
Bereich eine diffraktive Struktur aufweist und der erste Bereich und der zweite Bereich
bei senkrechter Betrachtung, visuell einheitlich erscheinen und bei Betrachtung unter
einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° visuell unterscheidbar sind und ein für den
Betrachter erkennbares viertes Motiv bilden.
[0046] Solche diffraktiven Elemente basieren typischerweise auf geprägten Folien oder Lackschichten,
die eine Metallisierung aufweisen. Es sind jedoch auch holographische Elemente ohne
eine solche Metallisierung (so genannte Transparenthologramme) oder mit einer nur
in einem Teilbereich vorgesehenen Metallisierung bekannt. Solche Folien können über
an sich bekannte Heiß- oder Kaltpräge-Folienapplikationsverfahren auf das Trägersubstrat
appliziert werden. Alternativ können solche diffraktiven Elemente mit holographischen
Strukturen auch mittels eines Druckverfahrens erzeugt werden, bei dem ein Prägelack
direkt auf das Trägersubstrat gedruckt, anschließend geprägt und gleichzeitig getrocknet
oder gehärtet wird (typischerweise mit UV-Licht) und ggf. mit einer metallischen Farbe
bedruckt wird. Eine andere Alternative ist beispielsweise eine Blindprägung mit diffraktiven
Strukturen in eine glänzende Fläche im Stichtiefdruckverfahren. Die glänzende Fläche
kann über eine partielle Lackierung, über eine partielle metallische Bedruckung oder
mittels einer Beschichtung mit eine Metallicfolie oder eine Transparentfolie erzeugt
werden.
[0047] Aus der
EP 2 035 235 B1 ist ein optisch variables Element mit zwei Bereichen bekannt, welche durch zwei verschiedene
Bereiche eines transparenten oder transluzenten Hologramms erzeugt werden. Beide Flächen
weisen dabei ein unterschiedliches Oberflächenrelief auf. Figur 1 und die zugehörige
Beschreibung in den Absätzen [0022] bis [0025] der
EP 2 035 235 B1 werden hiermit in den Offenbarungsgehalt der vorliegenden Anmeldung aufgenommen.
[0048] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann gemäß einer dritten Ausführungsform
ein optisch variables Element aufweisen, bei dem der in Figur 1A gezeigte erste Bereich
5 des optisch variablen Elements eine erste, gegebenenfalls transparente oder transluzente,
optisch variable Farbe aufweist und der zweite Bereich 6 des optisch variablen Elements
eine zweite, gegebenenfalls transparente oder transluzente, optisch variable Farbe
aufweist, wobei die erste und die zweite, gegebenenfalls transparente oder transluzente,
optisch variable Farbe bei senkrechter Betrachtung einen identischen Farbton aufweisen
und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° einen unterschiedlichen
Farbton aufweisen.
[0049] Der in Figur 1A gezeigte erste Bereich 5 kann beispielsweise durch eine Schicht aus
Perlglanzpigmenten und der zweite Bereich 6 durch eine Flüssigkristall-Schicht mit
Farbkippeffekt gebildet werden. Durch eine geeignete Wahl des Perlglanzpigments und
der Flüssigkristall-Schicht weisen der erste und der zweite Bereich bei senkrechter
Aufsicht die gleiche Farbe auf, bei Verkippung des Sicherheitselements nehmen die
beiden Bereiche eine unterschiedliche Farbe an. Optisch variable Elemente aus Perlglanzpigmenten
oder Flüssigkristall-Schichten sind zumeist transparent und sind im Stand der Technik
bekannt (siehe zum Beispiel die
WO 2006/034780 A1).
[0050] Optisch variable Farben sind nicht zwangsläufig transparent oder transluzent, sondern
können beispielsweise durch eine erhöhte Schichtdicke der Farbschicht opak ausgestaltet
werden. Im Falle eines optisch variablen Elements, das opake, optisch variable Farbe
aufweist, ist es zweckmäßig, die Farbschicht rasterartig aufzubringen.
[0051] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement kann gemäß einer vierten Ausführungsform
ein optisch variables Element aufweisen, bei dem der in Figur 1A gezeigte erste Bereich
5 des optisch variablen Elements und der zweite Bereich 6 des optisch variablen Elements
jeweils eine linienförmige Prägung, die mit einem parallelen, insbesondere opaken,
Liniendruckmuster kombiniert ist, aufweisen, wobei sich der erste Bereich 5 und der
zweite Bereich 6 in der linienförmigen Prägung und/ oder im parallelen Liniendruckmuster
unterscheiden.
[0052] Aus der
DE 195 41064 A1 ist ein optisch variables Element mit zwei Bereichen mit jeweils einer linienförmigen
Prägung, die mit einem parallelen Liniendruckmuster kombiniert ist, bekannt, wobei
sich beide Bereiche in der linienförmigen Prägung und/oder im parallelen Liniendruckmuster
unterscheiden. Ein solches optisch variables Element ist zum Beispiel durch das Stahltiefdruckverfahren
erhältlich. Durch eine geeignete Wahl der Prägung und/oder des Liniendruckmusters,
zum Beispiel durch eine WinkelÄnderung der linienförmigen Prägung oder des Liniendruckmusters
von horizontal zu vertikal, kann erreicht werden, dass bei Betrachtung unter schrägem
Einfallswinkel der erste Bereich 5 oder der zweite Bereich 6 seinen Farbton ändert
und somit ein Motiv erzeugt.
[0053] Die Qualität des optisch variablen Elements ist unter Anderem von der Gravurtiefe,
der Druckschärfe, der Gravurbreite und des Weißabstandes von Linie zu Linie abhängig.
Mit Vorteil wird für die Erzeugung des Liniendruckmusters eine opake Farbe gewählt.
Damit die Wahrnehmbarkeit der in Figur 1A gezeigten ersten und zweiten Motivelemente
2,3 nicht allzu sehr beeinträchtigt wird, werden die Farbstärke des Liniendruckmusters
nicht zu hoch und die Weißbereiche zwischen den Linien nicht zu sehr verringert.
[0054] In Figur 2 ist ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer fünften Ausführungsform
gezeigt, bei dem das optisch variable Element auf einer Kombination einer auf Metallpigmenten
basierenden Farbe und einer nicht auf Metallpigmenten basierenden Farbe basiert.
[0055] Metallpigment-Farben zeigen ähnlich wie die oben beschriebene erste Ausführungsform
ein Matt/Glanz-Verhalten ähnlich dem eines Spiegels. Der Effekt beruht in erster Linie
nicht auf den Bindemitteleigenschaften der Farbe, sondern auf den in der Farbe enthaltenen
metallischen Pigmenten (z. B. Aluminiumpigment oder Bronzepigment). Durch die Wahl
des Bindemittels ist es möglich, diesen Glanzeffekt noch zu verstärken. Kombiniert
man eine auf Metallpigmenten basierende Farbe mit einer nicht auf Metallpigmenten
basierenden Farbe, die außerhalb des Glanzwinkels der Metallpigment-Farbe den gleichen
Farbton wie die Metallpigment-Farbe aufweist, ist es möglich, ein optisch variables
Element zu erzeugen.
[0056] Vorteilhafte Farbkombinationen sind beispielsweise: eine Silberfarbe auf Basis von
Aluminiumpigmenten und Grau auf Basis von Ruß; eine Goldfarbe auf Basis von Bronzepigmenten
und Gelb auf Basis von organischen Gelbpigmenten wie z.B. "Yellow 83".
[0057] Da die Metall-Farben üblicherweise im Offsetdruck oder im indirekten Hochdruck verdruckt
werden und bei einem ausreichenden Matt/GlanzEffekt eine hohe Farbstärke und Deckfähigkeit
aufweisen, ist es zweckmäßig, das optisch variable Element rasterartig auszubilden.
Auf diese Weise wird die Wahrnehmbarkeit der in Figur 2 gezeigten ersten Motivelemente
2 und der zweiten Motivelemente 3 kaum beeinträchtigt.
[0058] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel ist die Metallpigment-Farbe 7 und die nicht
auf Metallpigmenten basierende Farbe 8 in Form eines Punktrasters aufgebracht.
[0059] In Figur 3 ist ein erfindungsgemäßes Sicherheitselement gemäß einer sechsten Ausführungsform
gezeigt, bei dem das optisch variable Element durch eine Moire-Vergrößerungsanordnung
gebildet wird, die unter verschiedenen Aufsichtswinkeln verschiedene Strukturen oder
eine Bewegbildinformation zeigt.
[0060] Die Moiré-Vergrößerungsanordnung umfasst vorzugsweise Mikroabbildungselemente, beispielsweise
sphärische Mikrolinsen, welche im in Fig. 3 gezeigten Beispiel in Form einer Mikrolinsenfolie
9 auf dem Trägersubstrat 1 fest oder abnehmbar angeordnet ist. Die Moiré-Vergrößerungsanordnung
umfasst weiterhin ein auf die Mikroabbildungselemente abgestimmtes Motiv 10. Im einfachsten
Fall sind die Mikroabbildungselemente in Form eines Gitters angeordnet (dieser Fall
ist in Fig. 3 nicht gezeigt; die Mikroabbildungselemente in Fig. 3 liegen vollflächig
in Form der Mikrolinsenfolie 9 vor) und das Motiv besteht aus einer Vielzahl von im
einfachsten Fall identischen Motivelementen, welche ebenfalls in einem Gitter, vorzugsweise
vom gleichen Gittertyp wie das Gitter der Mikroabbildungselemente, angeordnet sind,
wobei das Gitter der Motivelemente ein geringfügig andere Gitterkonstante als das
Gitter der Mikroabbildungselemente aufweist. Der Unterschied liegt typischerweise
im Bereich von 1%. Alternativ ist jedem Mikroabbildungselement ein darauf abgestimmtes
Motivelement zugeordnet, wobei die verschiedenen abgestimmten Motivelemente im Allgemeinen
voneinander verschieden sind, so dass bei Betrachtung des optisch variablen Elements
der gewünschte Vergrößerungseffekt und ggf. bei Verkippung des optisch variablen Elements
der gewünschte Bewegungseffekt auftritt.
[0061] In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel ist das Motiv 10 der Moiré-Vergrößerungsanordnung
auf dem Trägersubstrat 1 angeordnet. Die "ersten Bereiche" des optisch variablen Elements
werden durch die Motivelemente 10 in Verbindung mit den oberhalb der Motivelemente
10 angeordneten Abschnitten der Mikrolinsenfolie 9 gebildet. Die "zweiten Bereiche"
des optisch variablen Elements werden durch die oberhalb der ersten Motivelemente
2 angeordneten Abschnitte der Mikrolinsenfolie 9 gebildet.
[0062] Alternativ zu dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel kann das Motiv 10 auch auf der Mikrolinsenfolie
9 angeordnet sein. Vorzugsweise ist noch eine transparente Abstandsschicht vorgesehen,
die einen Abstand zwischen den Mikroabbildungselementen und den abzubildenden Motivelementen
schafft.
[0063] In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel umfasst das optisch variable Element Mikroabbildungselemente
9 außerhalb der "ersten Bereiche". Die Strukturgröße der das erste Motiv bildenden
Motivelemente 2 und der das zweite Motiv bildenden Motivelemente 3 ist nicht auf die
Strukturgröße der Mikroabbildungselemente abgestimmt. Daher verhält sich das Durchsichtsregister
im Bereich der Mikroabbildungselemente statisch, d.h. die das erste und zweite Motiv
bildenden Motivelemente 2,3 werden durch die Mikroabbildungselemente nicht beeinflusst.
[0064] Wie obenstehend erwähnt, muss die in Fig. 3 gezeigte Mikrolinsenfolie 9 nicht unbedingt
vollflächig vorliegen. Beispielsweise könnte die Mikrolinsenfolie 9 in Form eines
Gitters ausgestaltet sein, wobei die Gitterelemente oberhalb der auf die Mikroabbildungselemente
abgestimmten Motivelemente 10 angeordnet sind. In diesem Fall wären die das erste
Motiv bildenden Motivelemente 2, anders als in Fig. 3 gezeigt, nicht von Mikrolinsen
bedeckt.
[0065] In Figuren 4A bis 4C wird ein Ausführungsbeispiel eines Datenträgers 11, im vorliegenden
Fall eine Banknote, mit dem erfindungsgemäßen Sicherheitselement gemäß einer siebten
Ausführungsform beschrieben.
[0066] Das erfindungsgemäße Sicherheitselement weist gemäß einer siebten Ausführungsform
ein optisch variables Element auf, umfassend einen ersten Bereich (A.5) mit einer
ersten Farbe, die optisch nicht variabel ist und gegebenenfalls rasterartig aufgebracht
ist, einen zweiten Bereich (A.6) mit einer zweiten Farbe, die optisch variabel ist
und gegebenenfalls rasterartig aufgebracht ist, und einen dritten Bereich (A.4) mit
einer dritten Farbe, die optisch nicht variabel ist und gegebenenfalls rasterartig
aufgebracht ist, wobei
die erste, optisch nicht variable Farbe des ersten Bereiches (A.5) den gleichen Farbton
wie den der zweiten, optisch variablen Farbe des zweiten Bereiches (A.6) bei senkrechter
Betrachtung aufweist und
die dritte, optisch nicht variable Farbe des dritten Bereiches (A.4) den gleichen
Farbton wie den der zweiten, optisch variablen Farbe des zweiten Bereiches (A.6) unter
einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° aufweist.
[0067] Das in Fig. 4A dargestellte Sicherheitselement A zeigt einen Adler in einer Gebirgslandschaft.
Das Sicherheitselement A umfasst einen Bereich A.1, der den Korpus und den Kopf des
Adlers bildet. Es umfasst weiterhin Bereiche A.2 und A.3, die zusammen einen Stein
darstellen, auf dem der Adler sitzt, und eine gemeinsame Aussparung in Form des Buchstabens
"A" aufweisen. Das Sicherheitselement A umfasst weiterhin ein waagrechtes Flügelpaar
A.4 und ein angewinkeltes Flügelpaar A.5. Weiterhin umfasst das Sicherheitselement
A einen Bereich A.6, der einen Gebirgszug darstellt und einen gemeinsamen Hintergrund
für die Bereiche A.1 bis A.5 darstellt.
[0068] Der Korpus und der Kopf des Adlers, d.h. der Bereich A.1, sowie der obere Teil des
Steins, d.h. der Bereich A.2, werden durch die in Fig. 1A gezeigten Motivelemente
2 gebildet. Der untere Bereich des Steins, d.h. der Bereich A.3, wird durch die in
Fig. 1A gezeigten Motivelemente 3 gebildet.
[0069] Die Bereiche A.4 (waagrechtes Flügelpaar), A.5 (angewinkeltes Flügelpaar) und A.6
(Hintergrund) von Fig. 4A bilden gemeinsam das in Fig. 1 gezeigte optisch variable
Element 4. Innerhalb der Bereiche A.4, A.5 und A.6 von Fig. 4A können weitere, in
Fig. 1A gezeigte erste Motivelemente 2 und zweite Motivelemente 3 angeordnet sein,
die der Einfachheit halber in Fig. 4A nicht gezeigt sind.
[0070] Der Bereich des angewinkelten Flügelpaares A.5 ist mit einer ersten Farbe, die optisch
nicht variabel ist, versehen (Colorfix-Farbe). Der Hintergrund-Bereich A.6 ist mit
einer zweiten Farbe, die optisch variabel ist, versehen (Colorshift-Farbe). Die Colorshift-Farbe
hat bei senkrechter Betrachtung einen anderen Farbton als bei Betrachtung unter einem
Aufsichtswinkel von 20° bis 60°. Der Bereich des waagrechten Flügelpaares A.4 ist
mit einer dritten Farbe, die optisch nicht variabel ist, versehen (Colorfix-Farbe).
Die beiden Colorfix-Farben der Bereiche A.4 und A.5 sind dabei so auf die Colorshift-Farbe
des Bereiches A.6 abgestimmt, dass die Colorfix-Farbe des Bereiches A.5 den gleichen
Farbton wie den der Colorshift-Farbe des Bereiches A.6 bei senkrechter Betrachtung
aufweist, und die Colorfix-Farbe des Bereiches A.4 den gleichen Farbton wie den der
Colorshift-Farbe des Bereiches A.6 unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° aufweist.
[0071] Die für den Betrachter anhand der Colorfix-Farben der Bereiche A.4 und A.5 in Verbindung
mit der Colorshift-Farbe des Bereiches A.6 erkennbare Information ist in den Figuren
4B und 4C verdeutlicht.
[0072] Fig. 4B zeigt die durch das optisch variable Element A.4, A.5, A.6 vermittelte Information
bei senkrechter Bertrachtung des Datenträgers 11.
[0073] Fig. 4C zeigt die durch das optisch variable Element A.4, A.5, A.6 vermittelte Information
bei schräger Betrachtung des Datenträgers 11.
[0074] Wie bereits erwähnt, können innerhalb der das optisch variable Element bildenden
Bereiche A.4, A.5 und A.6 von Fig. 4A weitere, in Fig. 1A gezeigte erste Motivelemente
2 und/oder zweite Motivelemente 3 angeordnet sein, die zum Durchsichtsregister beitragen.
Damit die Erkennbarkeit der ersten bzw. zweiten Motivelemente 2,3 durch das optisch
variable Element im Wesentlichen nicht beeinträchtigt wird, bietet es sich an, die
in der Fig. 4A gezeigten, aus Colorfix-Farben gebildeten Flügelpaare A.4 und A.5 in
gerasterter Form (z.B. als Punkt- oder Linienraster) bereitzustellen.
[0075] Zur Erzeugung des Colorshift-Bereiches A.6 sind verschiedene Techniken bekannt. Beispielsweise
können optische Interferenzschichten entweder vollflächig oder in Pigmentform vorliegen.
Solche Interferenzschichten weisen typischerweise einen Dünnschichtaufbau auf, der
eine Reflexionsschicht, eine teildurchlässige Schicht und eine oder mehrere dazwischen
liegende dielektrische Abstandsschichten umfasst. Diese basieren beispielsweise auf
Glimmer, auf SiO
2 oder auf Al
2O
3. Solche Interferenzschichten werden entsprechend der Anzahl von dielektrischen Schichten
als ein- oder mehrschichtig bezeichnet. Druckfarben mit Pigmenten solcher Dünnschicht-Interferenzschichten
werden beispielsweise unter dem Namen Iriodin
® (einschichtig) oder Colorcrypt
® (mehrschichtig) von der Firma Merck KGaA vertrieben. Druckfarben mit mehrschichtigen
Interferenzschichtpigmenten werden ferner unter dem Namen OVI
® von der Firma SICPA vertrieben.
[0076] Eine Untergruppe von Interferenzschichten oder Interferenzschichtpigmenten sind cholesterische
oder anderweitige Flüssigkristalle, die auch verwendet werden können. Diese liegen
beispielsweise als flüssigkristalline Silikonpolymere vor oder auch als Pigmente in
so genannten STEP
®-Farben ("Shimmery Twin Effect Protection"). Weiterhin erzeugen auch diffraktive Strukturen,
wie Hologramme, welche typischerweise per Vakuumbedampfung hergestellte metallische
Schichten umfassen, oder Beugungsgitter unter verschiedenen Betrachtungswinkeln einen
verschiedenen optischen Eindruck für einen Betrachter.
1. Sicherheitselement für einen Datenträger (11), umfassend ein transluzentes Trägersubstrat
(1), dessen Vorderseite ein bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht erkennbares
erstes Motiv mit ersten Motivelementen (2) aufweist und dessen Rückseite ein bei Betrachtung
im rückseitigen Auflicht erkennbares zweites Motiv mit zweiten Motivelementen (3)
aufweist, wobei
die ersten Motivelemente (2) und die zweiten Motivelemente (3) versetzt angeordnet
sind und zusammen ein bei Betrachtung im Durchlicht erkennbares drittes Motiv bilden,
und
die Vorderseite des Sicherheitselements im Bereich und oberhalb des ersten Motivs
mit einem die Erkennbarkeit des ersten Motivs im vorderseitigen Auflicht und die Erkennbarkeit
des dritten Motivs im Durchlicht im Wesentlichen nicht beeinträchtigenden optisch
variablen Element (4) versehen ist, wobei
das optisch variable Element (4) mindestens einen ersten Bereich (5) und einen zweiten
Bereich (6) aufweist, die bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter einem ersten
Aufsichtswinkel, nämlich in einem Winkel von 90° zur Ebene des Trägersubstrats, visuell
einheitlich erscheinen und bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht unter einem
zweiten Aufsichtswinkel, nämlich in einem Winkel von 20° bis 60° zur Ebene des Trägersubstrats,
visuell unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares viertes Motiv bilden,
und
das optisch variable Element (4) homogen und mit einer geeigneten Transparenz oder
Transluzenz beschaffen ist, so dass unterhalb des optisch variablen Elements angeordnete
Motivelemente des ersten und/ oder zweiten Motivs für den Betrachter wahrnehmbar sind,
oder das optisch variable Element (4) einen mikrostrukturierten Aufbau, nämlich eine
Rasterung, aufweist, der von einem Betrachter nicht aufgelöst werden kann und opak
ist, so dass unterhalb des optisch variablen Elements angeordnete Motivelemente des
ersten und/ oder zweiten Motivs für den Betrachter wahrnehmbar sind.
2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, wobei das bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht
erkennbare erstes Motiv, das im Durchlicht erkennbare dritte Motiv und das bei Betrachtung
im vorderseitigen Auflicht unter dem zweiten Aufsichtswinkel erkennbare vierte Motiv
untereinander in einem Sinnzusammenhang stehen.
3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, wobei das bei Betrachtung im vorderseitigen
Auflicht unter dem zweiten Aufsichtswinkel erkennbare vierte Motiv in Verbindung mit
dem bei Betrachtung im vorderseitigen Auflicht erkennbaren ersten Motiv und/ oder
dem bei Betrachtung im Durchlicht erkennbaren dritten Motiv dem Betrachter eine beim
Verkippen des Sicherheitselements erkennbare dynamische Bewegungsinformation vermitteln.
4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Bereich (5) des
optisch variablen Elements (4) einen transparenten oder transluzenten Glanzlack aufweist
und der zweite Bereich (6) des optisch variablen Elements einen transparenten oder
transluzenten Mattlack aufweist, wobei der Glanzlack und der Mattlack bei senkrechter
Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und der Glanzlack für den Betrachter bei
Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° in Form des vierten Motivs
erkennbar ist.
5. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das optisch variable Element
(4) als transparentes oder transluzentes diffraktives Element, vorzugsweise als Hologramm,
Kinegramm oder Moviegramm, ausgebildet ist, das entweder
a) im ersten Bereich (5) eine erste diffraktive Struktur aufweist und im zweiten Bereich
(6) eine zweite diffraktive Struktur aufweist, wobei die erste diffraktive Struktur
und die zweite diffraktive Struktur bei senkrechter Betrachtung visuell einheitlich
erscheinen und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° visuell
unterscheidbar sind und ein für den Betrachter erkennbares viertes Motiv bilden; oder
b) im ersten Bereich (5) keine diffraktive Struktur aufweist und im zweiten Bereich
(6) eine diffraktive Struktur aufweist und der erste Bereich (5) und der zweite Bereich
(6) bei senkrechter Betrachtung visuell einheitlich erscheinen und bei Betrachtung
unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° visuell unterscheidbar sind und ein für
den Betrachter erkennbares viertes Motiv bilden.
6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Bereich (5) des
optisch variablen Elements (4) eine erste, gegebenenfalls transparente oder transluzente,
optisch variable Farbe aufweist und der zweite Bereich (6) des optisch variablen Elements
(4) eine zweite, gegebenenfalls transparente oder transluzente, optisch variable Farbe
aufweist, wobei die erste und die zweite, gegebenenfalls transparente oder transluzente,
optisch variable Farbe bei senkrechter Betrachtung einen identischen Farbton aufweisen
und bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° einen unterschiedlichen
Farbton aufweisen.
7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Bereich (5) des
optisch variablen Elements (4) und der zweite Bereich (6) des optisch variablen Elements
(4) jeweils eine linienförmige Prägung, die mit einem parallelen, insbesondere opaken,
Liniendruckmuster kombiniert ist, aufweisen, wobei sich der erste Bereich (5) und
der zweite Bereich (6) in der linienförmigen Prägung und/ oder im parallelen Liniendruckmuster
unterscheiden.
8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei der erste Bereich (5) des
optisch variablen Elements (4) eine rasterartig aufgebrachte, auf Metallpigmenten
basierende erste Farbe aufweist und der zweite Bereich (6) des optisch variablen Elements
eine rasterartig aufgebrachte, nicht auf Metallpigmenten basierende zweite Farbe aufweist,
wobei die erste Farbe und die zweite Farbe bei senkrechter Betrachtung visuell einheitlich
erscheinen und die erste Farbe für den Betrachter bei Betrachtung unter einem Aufsichtswinkel
von 20° bis 60° in Form des vierten Motivs erkennbar ist.
9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das optisch variable Element
(4) einen ersten Bereich (A.5) mit einer ersten Farbe, die optisch nicht variabel
ist, einen zweiten Bereich (A.6) mit einer zweiten Farbe, die optisch variabel ist,
und einen dritten Bereich (A.4) mit einer dritten Farbe, die optisch nicht variabel
ist, aufweist, wobei
die erste, optisch nicht variable Farbe des ersten Bereiches (A.5) den gleichen Farbton
wie den der zweiten, optisch variablen Farbe des zweiten Bereiches (A.6) bei senkrechter
Betrachtung aufweist und
die dritte, optisch nicht variable Farbe des dritten Bereiches (A.4) den gleichen
Farbton wie den der zweiten, optisch variablen Farbe des zweiten Bereiches (A.6) unter
einem Aufsichtswinkel von 20° bis 60° aufweist.
10. Datenträger (1), umfassend ein Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 19.
11. Datenträger nach Anspruch 10, wobei der Datenträger ein Wertdokument, insbesondere
eine Banknote, ein Ausweisdokument oder ein Etikett ist.
1. A security element for a data carrier (11), comprising a translucent carrier substrate
(1) the front side of which has a first motif with first motif elements (2) that is
recognizable upon viewing in incident light from the front side, and the back side
of which has a second motif with second motif elements (3) that is recognizable upon
viewing in incident light from the back side, wherein
the first motif elements (2) and the second motif elements (3) are arranged offset
and together form a third motif that is recognizable upon viewing in transmission,
and the front side of the security element in the region of and above the first motif
is supplied with an optically variable element (4) that does substantially not impair
the recognizability of the first motif in incident light from the front side and the
recognizability of the third motif in transmission, wherein
the optically variable element (4) has at least one first region (5) and one second
region (6) which, upon viewing in incident light from the front side at a first top
view angle, namely at an angle of 90° to the plane of the carrier substrate, appear
to be visually uniform, and upon viewing in incident light from the front side at
a second top view angle, namely at an angle of 20° to 60° to the plane of the carrier
substrate, are visually distinguishable and form a fourth motif recognizable for the
viewer, and
the optically variable element (4) is constituted homogeneously and with a suitable
transparency or translucence, such that motif elements of the first and/or second
motif arranged below the optically variable element are perceivable for the viewer,
or the optically variable element (4) has a microstructured configuration, namely
a screening, which cannot be resolved by a viewer and is opaque, such that motif elements
of the first and/or second motif arranged below the optically variable element are
perceivable for the viewer.
2. The security element according to claim 1, wherein the first motif recognizable upon
viewing in incident light from the front side, the third motif recognizable in transmission
and the fourth motif recognizable upon viewing in incident light from the front side
at the second top view angle are mutually related in meaningful fashion.
3. The security element according to claim 1 or 2, wherein the fourth motif recognizable
upon viewing in incident light from the front side at the second top view angle in
combination with the first motif recognizable upon viewing in incident light from
the front side and/or the third motif recognizable upon viewing in transmission convey
dynamic movement information to the viewer that is recognizable upon tilting the security
element.
4. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the first region
(5) of the optically variable element (4) has a transparent or translucent gloss lacquer
and the second region (6) of the optically variable element has a transparent or translucent
matte lacquer, wherein the gloss lacquer and the matte lacquer appear to be visually
uniform upon perpendicular viewing and the gloss lacquer is recognizable for the viewer
in the form of the fourth motif upon viewing at a top view angle of 20° to 60°.
5. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the optically
variable element (4) is configured as a transparent or translucent diffractive element,
preferably as a hologram, kinegram or moviegram, which either
a) has a first diffractive structure in the first region (5) and a second diffractive
structure in the second region (6), wherein the first diffractive structure and the
second diffractive structure appear to be visually uniform upon perpendicular viewing
and are visually distinguishable and form a fourth motif recognizable for the viewer
upon viewing at a top view angle of 20° to 60°; or
b) has no diffractive structure in the first region (5) and has a diffractive structure
in the second region (6) and the first region (5) and the second region (6) appear
to be visually uniform upon perpendicular viewing and are visually distinguishable
and form a fourth motif recognizable for the viewer upon viewing at a top view angle
of 20° to 60°.
6. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the first region
(5) of the optically variable element (4) has a first, possibly transparent or translucent,
optically variable ink and the second region (6) of the optically variable element
(4) has a second, possibly transparent or translucent, optically variable ink, wherein
the first and the second, possibly transparent or translucent, optically variable
ink have an identical color tone upon perpendicular viewing and a different color
tone upon viewing at a top view angle of 20° to 60°.
7. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the first region
(5) of the optically variable element (4) and the second region (6) of the optically
variable element (4) respectively have a line-shaped embossing combined with a parallel,
in particular opaque, line print pattern, wherein the first region (5) and the second
region (6) differ with regard to the line-shaped embossing and/or the parallel line
print pattern.
8. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the first region
(5) of the optically variable element (4) has a first ink applied in the fashion of
a screen and based on metal pigments and the second region (6) of the optically variable
element (4) has a second ink applied in the fashion of a screen and not based on metal
pigments, wherein the first ink and the second ink appear to be visually uniform upon
perpendicular viewing and the first ink is recognizable for the viewer in the form
of the fourth motif upon viewing at a top view angle of 20° to 60°.
9. The security element according to any of the claims 1 to 3, wherein the optically
variable element (4) has a first region (A.5) with a first ink that is optically non-variable,
a second region (A.6) with a second ink that is optically variable and a third region
(A.4) with a third ink that is optically non-variable, wherein
upon perpendicular viewing, the first optically non-variable ink of the first region
(A.5) has the same color tone as the second, optically variable ink of the second
region (A.6) and
at a top view angle of 20° to 60°, the third, optically non-variable ink of the third
region (A.4) has the same color tone as the second, optically variable ink of the
second region (A.6).
10. A data carrier (1) comprising a security element according to any of the claims 1
to 19.
11. The data carrier according to claim 10, wherein the data carrier is a value document,
in particular a banknote, an identification document or a label.
1. Élément de sécurité destiné à un support de données (11), comprenant un substrat porteur
(1) translucide dont la face avant comporte un premier motif à premiers éléments de
motifs (2) reconnaissable lors d'une observation en lumière incidente à l'avant et
dont la face arrière comporte un deuxième motif à deuxièmes éléments de motifs (3)
reconnaissable lors d'une observation en lumière incidente à l'arrière, cependant
que
les premiers éléments de motifs (2) et les deuxièmes éléments de motifs (3) sont agencés
en quinconce et forment ensemble un troisième motif reconnaissable lors d'une observation
en lumière transmise, et
la face avant de l'élément de sécurité étant, dans la zone du premier motif et au-dessus
de ce dernier, pourvue d'un élément (4) variable optiquement n'affectant essentiellement
pas la reconnaissabilité du premier motif en lumière incidente à l'avant ni la reconnaissabilité
du troisième motif en lumière transmise, cependant que
l'élément (4) variable optiquement comporte au moins une première zone (5) et une
deuxième zone (6) qui, lors d'une observation en lumière incidente à l'avant sous
un premier angle de vue de dessus, à savoir dans un angle de 90° par rapport au plan
du substrat porteur, apparaissent visuellement uniformes, et, lors d'une observation
en lumière incidente à l'avant sous un deuxième angle de vue de dessus, à savoir dans
un angle de 20° à 60° par rapport au plan du substrat porteur, apparaissent visuellement
distinguables et forment un quatrième motif reconnaissable pour l'observateur, et
l'élément (4) variable optiquement est homogène et de nature transparente ou translucide
appropriée, de telle sorte que des éléments de motifs du premier et/ou du deuxième
motif agencés en-dessous sont perceptibles pour l'observateur, ou l'élément (4) variable
optiquement présente une structure microstructurée, à savoir un tramage, qui ne peut
pas être résolue par un observateur et est opaque, de telle sorte que des éléments
de motifs du premier et/ou du deuxième motif agencés en-dessous de l'élément variable
optiquement sont perceptibles pour l'observateur.
2. Élément de sécurité selon la revendication 1, le premier motif reconnaissable lors
d'une observation en lumière incidente à l'avant, le troisième motif reconnaissable
en lumière transmise et le quatrième motif reconnaissable sous le deuxième angle de
vue de dessus lors d'une observation en lumière incidente à l'avant ayant entre eux
un rapport de sens.
3. Élément de sécurité selon la revendication 1 ou 2, cependant que le quatrième motif
reconnaissable sous le deuxième angle de vue de dessus lors d'une observation en lumière
incidente à l'avant, en relation avec le premier motif reconnaissable lors d'une observation
en lumière incidente à l'avant et/ou avec le troisième motif reconnaissable lors d'une
observation en lumière transmise, procurent à l'observateur une information dynamique
de mouvement reconnaissable lors du basculement de l'élément de sécurité.
4. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, la première zone (5) de
l'élément variable optiquement (4) comportant un vernis brillant transparent ou translucide
et la deuxième zone (6) de l'élément variable optiquement comportant un vernis mat
transparent ou translucide, le vernis brillant et le vernis mat apparaissant visuellement
uniformes lors d'une observation perpendiculaire, et le vernis brillant étant reconnaissable
pour l'observateur sous forme d'un quatrième motif lors d'une observation sous un
angle de vue de dessus de 20° à 60°.
5. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, l'élément (4) variable
optiquement étant réalisé sous forme d'élément diffractif transparent ou translucide,
de préférence sous forme d'hologramme, de kinégramme ou de moviegramme, lequel soit
a) dans la première zone (5), présente une première structure diffractive et, dans
la deuxième zone (6), présente une deuxième structure diffractive, la première structure
diffractive et la deuxième structure diffractive apparaissant visuellement uniformes
lors d'une observation perpendiculaire et étant visuellement distinguables lors d'une
observation sous un angle de vue de dessus de 20° à 60° et formant un troisième motif
reconnaissable pour l'observateur; soit
b) dans la première zone (5), ne présente pas de structure diffractive et, dans la
deuxième zone (6), présente une structure diffractive, et la première zone (5) et
la deuxième zone (6) apparaissent visuellement uniformes lors d'une observation perpendiculaire
et, lors d'une observation sous un angle de vue de dessus de 20° à 60°, sont visuellement
distinguables et forment un troisième motif reconnaissable pour l'observateur.
6. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, la première zone (5) de
l'élément (4) variable optiquement comportant une première encre variable optiquement,
le cas échéant transparente ou translucide, et la deuxième zone (6) de l'élément (4)
variable optiquement comportant une deuxième encre variable optiquement, le cas échéant
transparente ou translucide, la première et la deuxième encre variable optiquement,
le cas échéant transparente ou translucide, présentant lors d'une observation perpendiculaire
une teinte identique et présentant lors d'une observation sous un angle de vue de
dessus de 20° à 60° une teinte différente.
7. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, la première zone (5) de
l'élément (4) variable optiquement et la deuxième zone (6) de l'élément (4) variable
optiquement comportant respectivement un gaufrage linéaire combiné à un dessin linéaire
imprimé parallèle, en particulier opaque, la première zone (5) et la deuxième zone
(6) se différenciant quant au gaufrage linéaire et/ou au dessin linéaire imprimé parallèle.
8. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, la première zone (5) de
l'élément (4) variable optiquement comportant une première encre basée sur des pigments
métalliques appliquée d'une manière tramée et la deuxième zone (6) de l'élément variable
optiquement comportant une deuxième encre non basée sur des pigments métalliques appliquée
d'une manière tramée, la première encre et la deuxième encre apparaissant visuellement
uniformes lors d'une observation perpendiculaire et la première encre étant reconnaissable
pour l'observateur sous forme d'un quatrième motif lors d'une observation sous un
angle de vue de dessus de 20° à 60°.
9. Élément de sécurité selon une des revendications de 1 à 3, l'élément (4) variable
optiquement comportant une première zone (A.5) ayant une première encre qui n'est
pas variable optiquement, une deuxième zone (A.6) ayant une deuxième encre qui est
variable optiquement et une troisième zone (A.4) ayant une troisième encre qui n'est
pas variable optiquement, cependant que
la première encre non variable optiquement de la première zone (A.5) présente, lors
d'une observation perpendiculaire, la même teinte que celle de la deuxième encre variable
optiquement de la deuxième zone (A.6) et
la troisième encre non variable optiquement de la troisième zone (A.4) présente, sous
un angle de vue de dessus de 20° à 60°, la même teinte que celle de la deuxième encre
variable optiquement de la deuxième zone (A.6).
10. Support de données (1), comprenant un élément de sécurité selon une des revendications
de 1 à 19.
11. Support de données selon la revendication 10, le support de données étant un document
de valeur, en particulier un billet de banque, un document d'identification ou une
étiquette.