Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Anzugsystem zum Sichern einer Person an einem
Sicherungselement sowie ein Verfahren zum Sichern einer Person an einem Sicherungselement.
Hintergrund der Erfindung
[0002] In riskanten Einsatzgebieten, wie beispielsweise in großen Höhen, müssen Arbeiter
gesichert werden, um einen Sturz abzufangen oder nach einem Unfall eine schnelle und
unkomplizierte Bergung zu ermöglichen. Hierzu werden beispielsweise Sitzgurte verwendet,
welche an einem Rettungsseil befestigbar sind.
[0003] Neben der Sicherung des Arbeiters bei einem Sturz oder einem Unfall kann es in vielen
Einsatzgebieten, wie beispielsweise in der Chemieindustrie, zudem notwendig sein,
den Arbeiter vor einer Kontamination zu schützen. Auch beispielsweise in dem maritimen
Bereich kann es erforderlich sein, den Arbeiter vor einem Eindringen eines kalten
Wassers zu schützen, um eine Unterkühlung des Arbeiters zu verhindern. Aus diesem
Grunde werden Anzüge, wie beispielsweise Überlebensanzüge, eingesetzt, welche den
Arbeiter vor einem Eindringen eines den Anzug umgebenden Fluids (beispielsweise eines
kalten Meerwassers oder toxisches Gases) schützen.
[0004] Damit der Arbeiter bei einem Sturz gehalten und gleichzeitig gegen eine Kontamination
geschützt werden kann, ist bekannt, einen Sitzgurt beispielsweise über einen fluiddichten
Überlebensanzug, welcher den Arbeiter gegenüber Fluiden aus der Umgebung schützt,
anzuziehen.
[0005] US 2,979,153 A offenbart einen Überlebensanzug, welcher einen Personenkörper in einer aufrechten
Position während eines Anhebens halten kann. Der Anzug weist Arm- und Beinbereiche
auf, welche dem Personenkörper übergezogen werden können. In dem Anzug verlaufen Schlaufen,
welche einerseits jeweils die Arme im Schulterbereich umschließen und andererseits
jeweils die Beine im Gesäßbereich umschließen. Die Schlaufen sind jeweils an ein zentrales
Bandelement befestigt, welches von den Beinbereichen in Richtung Armbereiche verläuft
und durch eine Kopföffnung des Anzugs austritt. An dem freien Ende des Bandelements
ist ein so genannter D-Ring befestigt, an welchem Hebemittel anbringbar sind.
Darstellung der Erfindung
[0006] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Anzug bereitzustellen, welcher
einen Arbeiter gegenüber Einflüssen aus der Umgebung schützt und gleichzeitig vor
einem Absturz sichert.
[0007] Die Aufgabe wird mittels eines Anzugsystems zum Sichern einer Person an einem Sicherungselement
und mit einem Verfahren zum Sichern einer Person an einem Sicherungselement gemäß
den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
[0008] Gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Anzugsystem zum Sichern
einer Person an einem Sicherungselement, wie z.B. einem Rettungsseil, beschrieben.
Das Anzugsystem weist einen Anzug, ein Sicherungsband und ein Koppelelement auf. Der
Anzug weist eine Innenseite und eine Außenseite auf. Ferner weist der Anzug einen
Oberkörperbereich auf, welcher an einem Oberkörper der Person platzierbar ist.
[0009] An der Innenseite des Anzugs ist eine Befestigungseinrichtung ausgebildet, welche
das Sicherungsband an der Innenseite befestigt. Die Befestigungseinrichtung ist derart
ausgebildet, dass das Sicherungsband entlang des Oberkörperbereichs verlaufend befestigt
ist, so dass das Sicherungsband um den Oberkörper der den Anzug tragenden Person eine
geschlossene Schlaufe bilden kann.
[0010] Das Koppelelement durchdringt den Anzug in dem Oberkörperbereich derart, dass der
Anzug an der Durchdringung mittels des Koppelelements fluiddicht ist, d.h., dass zwischen
dem Koppelelement und dem Anzug kein Fluid (Gas, Flüssigkeit) von der Umgebung des
Anzugs in ein Innenvolumen des Anzugs eindringbar ist.
[0011] Das Koppelelement ist einerseits mit dem Sicherungsband gekoppelt und andererseits
mit dem Sicherungselement koppelbar, so dass eine lasttragende Verbindung zwischen
dem Sicherungsband und dem Sicherungselement herstellbar ist.
[0012] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren zum Sichern
einer Person an einem Sicherungselement beschrieben. Gemäß dem Verfahren wird ein
Oberkörperbereich eines Anzugs an einem Oberkörper der Person platziert. An einer
Innenseite des Anzugs ist eine Befestigungseinrichtung ausgebildet, welche ein Sicherungsband
an der Innenseite befestigt, wobei die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet
ist, dass das Sicherungsband entlang des Oberkörperbereichs verlaufend befestigt ist.
Ferner wird eine geschlossene Schlaufe des Sicherungsbands gebildet, so dass das Sicherungsband
um den Oberkörper der den Anzug tragenden Person verläuft. Ein Koppelelement wird
mit dem Sicherungsband gekoppelt, wobei das Koppelelementden Anzug in dem Oberkörperbereich
derart durchdringt, dass der Anzug an der Durchdringung mittels des Koppelelements
fluiddicht ist. Das Koopelelement ist mit dem Sicherungselement koppelbar, so dass
eine lasttragende Verbindung zwischen dem Sicherungsband und dem Sicherungselement
herstellbar ist.
[0013] Als Anzug wird im Folgenden ein Überlebensanzug bzw. ein Schutzanzug verstanden,
welcher von der zu sichernden Person getragen werden kann. Der Anzug besteht beispielsweise
aus einem robusten natürlichem oder künstlichem Stoff bzw. Gewebe. Das Material des
Anzugs ist derart gewählt, dass ein den Anzug umgebendes Fluid, wie beispielsweise
eine Flüssigkeit oder ein Gas, nicht durch das Material (bzw. die Anzugmembran) in
das Innere des Anzugs eindringen kann. Der Anzug kann als Overall bzw. Ganzanzug ausgebildet
sein. Als Ganzanzug weist der Anzug beispielsweise einen Oberkörperbereich und einen
Beinbereich auf, so dass der Oberkörper sowie die Beine der Person in dem Anzug platziert
und eingehüllt werden können. Ferner weist der Oberkörperbereich Armbereiche auf,
welche die Arme der zu sichernden Person umhüllen. Um die Dichtigkeit des Anzugs zu
gewährleisten, können an Öffnungen des Anzugs, wie beispielsweise an einem Kopfbereich,
an einem Armbereich oder an einem Fußbereich des Anzugs entsprechende Hauben, Handschuhe
oder Schuhe dichtend befestigt werden.
[0014] Als Sicherungselement wird ein Element verstanden, an welchem die Person zur Sicherung
oder zur Bergung mittels des Koppelelements befestigt werden kann. Das Sicherungselement
ist ausgebildet um zumindest das Gewicht der Person zu tragen. Das Sicherungselement
kann beispielsweise eine Laufschiene, ein Geländer, ein Karabinerhaken oder ein Sicherungsseil
sein, welches mit einem Ende an dem Koppelement und mit dem anderen Ende an einem
festen Fundament (z.B. an einer Seilwinde oder an der Laufschiene) befestigt sein
kann.
[0015] An der Innenseite des Anzugs ist die Befestigungseinrichtung ausgebildet, welche
das Sicherungsband an der Innenseite befestigt. Die Befestigungseinrichtung kann beispielsweise
aus mehreren voneinander beabstandeten Laschen bestehen, durch welche das Sicherungsband
geführt werden kann. Insbesondere ist die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet,
dass das Sicherungsband eine geschlossene Schlaufe um den Oberkörper der Person bilden
kann. Das Sicherungsband ist mittels der Befestigungseinrichtung sozusagen fest im
Anzug an der Innenseite befestigt. Aufgrund der Befestigung des Sicherungsbandes in
einer Lasche bzw. in einem Tunnel, welche an der Innenseite des Anzugs befestigt sind
und die Befestigungseinrichtung bilden, kann das Sicherungsband austauschbar mit dem
Anzug befestigt werden, so dass das Sicherungsband beispielsweise für eine Inspektion
und einem Austausch entnehmbar ist.
[0016] Die geschlossene Schlaufe wird insbesondere in einer Ebene bereitgestellt, welche
im Wesentlichen parallel zu einer Standfläche verläuft, auf welcher die Person aufrecht
steht. Mit anderen Worten verläuft die Schlaufe an der Innenseite des Anzugs derart,
dass eine den Anzug tragende Person die Schlaufe unterhalb der Achseln und oberhalb
der Beine trägt, so dass das Sicherungsband von einem Brustbereich unterhalb eines
Achselbereichs zu einem Rückenbereich verläuft und von dem Rückenbereich unterhalb
des weiteren Achselbereichs wieder zu dem Brustbereich verläuft. Mit anderen Worten
verläuft das Sicherungsband rundherum um den Oberkörperbereich und unter den Achseln
einer den Anzug tragenden Person.
[0017] Das Sicherungsband kann beispielsweise ein flaches Band mit einer hohen Reißfestigkeit
darstellen. Das Sicherungsband kann sich mit seiner flachen Oberfläche ergonomisch
an den Oberkörper der den Anzug tragenden Person anschmiegen. Ferner kann das Sicherungsband
auch in einer Seilform mit einem runden Querschnitt ausgebildet werden.
[0018] An einem Koppelabschnitt ist das Sicherungsband mit dem Koppelelement gekoppelt.
Das Koppelelement ist beispielsweise ein robuster Bolzen, welcher den Anzug durchdringt
und von der Außenseite des Anzugs in die Umgebung ragt und gleichzeitig von der Innenseite
des Anzugs in das Innenvolumen des Anzugs hineinragt. An den jeweiligen Enden des
Koppelelements im Bereich der Innenseite oder der Außenseite des Anzugs kann das Koppelelement
Befestigungselemente aufweisen, um entsprechend mit dem Sicherungsband oder dem Sicherungselement
gekoppelt zu werden. Die Befestigungselemente sind beispielsweise Haken oder Ösen,
an welchen beispielsweise ein Karabinerhaken oder andere lastübertragende Vorkehrungen
befestigbar sind.
[0019] Im Bereich der Durchdringung des Koppelelements durch den Anzug kann das Koppelelement
Dichtelemente, wie beispielsweise Dichtlamellen zur Abdichtung des Anzugs aufweisen.
Ferner kann das Koppelelement im Bereich der Durchdringung flanschartige bzw. scheibenförmige
Bereiche aufweisen, welche mit der Innenseite und/oder der Außenseite des Anzugs einen
Flächenkontakt bilden, so dass eine bessere Dichtwirkung erreicht werden kann. Im
Bereich der Durchdringung kann das Koppelelement ferner eine stoffschlüssige Verbindung
aufweisen. Die stoffschlüssige Verbindung zwischen dem Koppelelement und dem Anzug
kann beispielsweise mittels Verlötens, Schweißens, Klebens oder Vulkanisierens zwischen
dem Koppelelement und dem Anzug erzielt werden. Das Koppelelement kann ferner fluiddicht
und belastbar an der Durchdringung mit dem Anzug befestigt werden, indem das Koppelelement
beispielsweise über einen geschraubten Klemmflansch und/oder über eine grobflächige
Flanschanklebung mit dem Anzug bzw. der Anzugmembrane befestigt wird.
[0020] Mittels der oben beschriebenen Erfindung wird ein Anzugsystem bereitgestellt, in
welchem eine Fallsicherung/Bergungssicherung integriert ist und gleichzeitig ein Kontaminationsschutz
gegeben ist. Zudem verlaufen alle zur Sicherung der Person benötigten Elemente, wie
beispielsweise das Sicherungsband, in einem geschützten Innenvolumen des Anzugs, so
dass die Sicherungselemente nicht von einem sich in der Umgebung befindenden Fluid
kontaminiert werden.
[0021] Da in dem Anzugsystem alle zur Sicherung notwendigen Elemente in dem Anzug integriert
sind, benötigt die zu sichernde Person nicht zwingend zusätzliche Sicherungselemente,
wie beispielsweise einen Sitzgurt, so dass durch Tragen des Anzugsystems alleine bereits
ein Fallschutz bereitgestellt wird. Insbesondere in Einsatzbereichen, in welchen das
Tragen eines Sicherungsgurts nicht zwingend vorgeschrieben ist, erhöht das Anzugsystem
die Arbeitssicherheit enorm. Gelangt eine Person überraschenderweise in eine Notsituation,
beispielsweise da die Person über Bord eines Schiffes gegangen ist, so kann aufgrund
des integrierten Sicherungsbandes und des Koppelelements des Anzugsystems eine sichere
und schnelle Bergung der Person ermöglicht werden, auch wenn diese keinen Sitzgurt
trägt.
[0022] Da das Sicherungsband entlang der Innenseite des Anzugs verläuft, stellt dies keine
Beeinträchtigung der Person während des Tragens des Anzugsystems dar. Das Sicherungsband
wird solange z.B. keine Zugkraft des Sicherungselements (z.B. des Rettungsseils) über
das Koppelelement übertragen wird locker um den Oberkörper der Person getragen. Erst
wenn das Koppelelement an dem Sicherungselement angehängt ist und eine Zugkraft von
dem Sicherungselement auf das Koppelelement übertragen wird, spannt sich die Schlaufe
des Sicherungsbands um die Person. Bei Zug z.B. des Rettungsseils wird die Gewichtskraft
der Person über das Sicherungsband und dem Koppelelement auf das Rettungsseil übertragen.
Das Sicherungsband schmiegt sich bei Zug an den Oberkörper der Person an. Insbesondere,
da das Sicherungsband unterhalb der Achseln der Person um den Oberkörper in der geschlossenen
Schlaufe verläuft, wird ein Herausrutschen der Person aus der Schlaufe des Sicherungsbandes
verhindert. Somit kann die Person gesichert werden, auch wenn diese keinen Sitzgurt
oder weitere Sicherungsmittel, wie beispielsweise weiteres Sicherungsgeschirr, am
Körper trägt.
[0023] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform durchdringt das Koppelelement
einen Vorderbereich des Oberkörperbereichs des Anzugs. Der Vorderbereich kann einen
Brustbereich der den Anzug tragenden Person abdecken. Da das Koppelelement den Vorderbereich
des Oberkörperbereichs des Anzugs durchdringt, kann die Person selbst in einfacher
Art und Weise das Sicherungselement an dem Koppelelement befestigen, da der Vorderbereich
des Anzugs im Blickfeld und im Greifbereich der Person liegt. Ferner ist die Kraftübertragung
von dem Koppelelement auf das Sicherungselement in dem Vorderbereich des Oberkörperbereichs
ergonomischer als eine Übertragung der Zugkraft des Sicherungselements auf ein Koppelelement,
welches beispielsweise einen Rückenbereich des Oberkörperbereichs des Anzugs durchdringt.
[0024] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist die Befestigungseinrichtung
ein schlauchförmiges Element (z.B. ein schlauchartiges Gewebe) auf, wobei das schlauchförmige
Element an der Innenseite des Anzugs befestigt ist. Das Sicherungsband wird innerhalb
des schlauchförmigen Elements zur Befestigung an der Innenseite des Anzugs angeordnet.
Das schlauchförmige Element bildet mit anderen Worten einen Tunnel bzw. einen Kanal
aus, welcher kontinuierlich oder in kurzen Abständen über Befestigungspunkte oder
-nähte an der Innenseite des Anzugs befestigt ist, beispielsweise mittels eines reißfesten
Garns oder mittels einer stofflichen Verbindung, wie beispielsweise mittels einer
Klebeverbindung. Da das schlauchförmiges Element das Sicherungsband umhüllt und eine
geschlossenen Tasche um das Sicherungsband bildet, verringert sich das Risiko, dass
die Person beim Anziehen des Anzugs zwischen dem Sicherungsband und der Innenseite
des Anzugs verkeilt. Somit werden das Anziehen und das Ausziehen des Anzugs erleichtert.
Zudem findet eine schonendere Kraftübertragung zwischen dem Sicherungsband, dem Anzug
und der Person statt, da das Sicherungsband nicht nur über wenige im Abstand voneinander
angeordnete Befestigungselemente, z.B. voneinander beabstandete Laschen, an der Innenseite
befestigt ist, sondern über eine gesamte Länge des schlauchförmigen Elements die Kraft
zwischen dem Sicherungsband und dem Anzug überträgt. Das schlauchförmige Element kann
nahezu vollständig das Sicherungsband der Länge nach einhüllen. Lediglich an dem Koppelabschnitt
des Sicherungsbandes mit dem Koppelelement ist das Sicherungsband frei von dem schlauchartigen
Gewebe, so dass eine direkte Kopplung zwischen dem Sicherungsband und dem Koppelelement
ermöglicht wird.
[0025] Das schlauchförmige Element kann z.B. aus einem reißfesten Natur- oder Kunstgarn
gewebt sein. Ferner kann in dem schlauchförmigen Element ein Polsterelement angeordnet
werden, so dass eine sanftere Kraftübertragung zwischen dem Sicherungsband und der
Person bereitgestellt wird. Insbesondere, wenn eine Zugkraft des Sicherungselements
auf das Sicherungsband und somit auf die Person übertragen wird, können Einschnürungen
an dem Körper der Person durch die Polsterelemente reduziert bzw. verhindert werden.
[0026] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Befestigungseinrichtung
ferner an der Innenseite des Anzugs derart ausgebildet, dass die Befestigungseinrichtung
einen zusätzlichen Abschnitt des Sicherungsbandes z.B. um einen weiteren Bereich,
z.B. einen Beinbereich, des Anzugs befestigt. Neben der durch das Sicherungsband gebildeten
und geschlossenen Schlaufe um den Oberkörper der Person kann zur besseren Kraftverteilung
einer eingeleiteten Zugkraft der zusätzliche Abschnitt des Sicherungsbandes um den
Beinbereich des Anzugs verlaufen. Der zusätzliche Abschnitt verläuft an der Person
bei Tragen des Anzugs somit beispielsweise ausgehend von einem vorderen Bereich der
geschlossenen Schlaufe des Sicherungsbandes zu dem vorderen Beckenbereich einer Person,
weiter zwischen den Beinen der Person und weiter entlang des Gesäßes der Person zurück
zu einem hinteren Bereich bzw. zu einem Rückenbereich der geschlossenen Schlaufe des
Sicherungsbandes. Ferner kann ein weiterer zusätzlicher Abschnitt des Sicherungsbandes
einen Oberschenkelbereich des Anzugs, welcher den Oberschenkel einer den Anzug tragenden
Person abdeckt, umlaufen, so dass eine weitere geschlossene Schlaufe um den Oberschenkel
der Person gebildet wird. Somit kann eine vorteilhafte und sanftere Krafteinleitung
zwischen der Person und dem Sicherungsband bei Übertragung einer Zugkraft des Sicherungselements
ermöglicht werden.
[0027] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Anzugsystem einen Sitzgurt
auf, welcher zwischen der Innenseite des Anzugs und der den Anzug tragenden Person
anordbar ist und an dieser befestigbar ist. Der Sitzgurt weist ein Befestigungselement
(z.B. Hacken, Öse oder Karabiner) auf, wobei das Befestigungselement an dem Sicherungsband
und/oder dem Koppelelement befestigbar ist, um eine weitere lasttragende Verbindung
zwischen dem Sicherungsband und dem Sitzgurt bereitzustellen. Mit dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel kann das Anzugsystem einerseits ohne Sitzgurt oder mit Sitzgurt
verwendet werden. Ist der Arbeitsbereich der Person beispielsweise in großen Höhen
vorgesehen, so dass eine permanente Sicherung der Person notwendig ist, so kann die
Person einen Sitzgurt und weiteres Sicherungsgeschirr bei sich tragen und über das
Sicherungsband und dem Koppelelement an das Sicherungselement (z.B. Rettungsseil,
Laufschiene etc.) koppeln. Ein Sitzgurt ist insbesondere zum permanenten freischwebenden
Halten einer Person vorgesehen, so dass dieser äußerst ergonomisch die Kräfte von
der Person auf das Rettungsseil und umgekehrt überträgt.
[0028] Ferner kann eine lösbare Verbindung zwischen dem Sitzgurt (bzw. Auffanggurt) und
dem Sicherungsband vorgesehen werden, so dass der Anzug abgelegt werden kann, ohne
den Sitzgurt ablegen zu müssen. Der Sitzgurt und das Sicherungsband sind aufgrund
der inneren Position zwischen dem Anzug und der Person gegen äußere Einflüsse, wie
beispielsweise gegen kaltes Wasser, insbesondere gegen aggressives, salzhaltiges Seewasser
oder anderen toxischen Fluiden in der Umgebung geschützt. Da der Auffanggurt und der
Sicherungsgurt z.B. über einen gemeinsamen Koppelpunkt, beispielsweise an der Kopplung
zwischen dem Sicherungsband und dem Sitzgurt, gekoppelt sind, finden keine gegenseitigen
Beeinträchtigungen in der Schutzwirkung der einzelnen Anzugkomponenten, insbesondere
zwischen dem Anzug, dem Sicherungsband und dem Sitzgurt statt.
[0029] Wird die Durchdringung des Koppelelements an einer integrierten zentrale Position
in Brusthöhe des Anzugs vorgesehen und wird in dieser zentralen Position (auch Anschlagpunkt
bezeichnet) das Sicherungsband und/oder der Sitzgurt an das Koppelelement befestigt,
kann eine effiziente Krafteinleitung des Sitzgurts auf das Sicherungsband und somit
dem Anzug bereitgestellt werden. Ferner kann die Person eine hängende oder sitzende
Position einnehmen oder beispielsweise ein Gefälle auf- und absteigen, ohne dass eine
Behinderung aufgrund des Koppelelements und der daran gekoppelten Elemente (z.B. Sicherungselement)
verursacht werden.
[0030] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Sicherungsband einen
Koppelabschnitt auf, wobei innerhalb des Koppelabschnitts das Koppelelement und das
Befestigungselement des Sitzgurts an das Sicherungsband angekoppelt sind. Beispielsweise
kann das Sicherungsband auf der einen Seite des Koppelabschnitts eine Vorkehrung zur
Kopplung des Koppelelements aufweisen und auf einer gegenüberliegenden anderen Seite
des Koppelabschnitts eine weitere Vorkehrung aufweisen, an welcher das Befestigungselement
des Sitzgurts angekoppelt ist. Somit wird nahezu eine direkte Kraftübertragung zwischen
dem Befestigungselement des Sitzgurts und dem Koppelelement hergestellt.
[0031] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Anzugsystem einen Verschluss
zum Verschließen und Öffnen auf, wobei der Verschluss entlang des Oberkörperbereichs
derart verläuft, dass der Verschluss den Anzug in ein Anzugoberteil z.B. mit Armbereichen
und in ein Anzugunterteil z.B. mit Beinbereichen zumindest teilweise trennt. Der Verschluss
kann beispielsweise ein Reißverschluss sein, welcher fluiddicht ausgebildet ist, so
dass durch den geschlossenen Verschluss kein Fluid von außen in den Anzug eindringen
kann.
[0032] Insbesondere trennt der Verschluss den Anzug in das Anzugoberteil und das Anzugunterteil.
Mit anderen Worten trennt der Verschluss den Anzug entlang einer im Wesentlichen horizontalen
Ebene, wenn die Person mit dem Anzug aufrecht in einer vertikalen Position steht.
Beispielsweise kann der Verschluss ausschließlich entlang der Vorderseite des Anzugs
verlaufen und der Anzug kann auf der Rückseite durchgängig verarbeitet sein und keinen
Verschluss aufweisen. Bei Öffnen des Verschlusses kann die Person beispielsweise die
Arme durch die Verschlussöffnung hindurchstecken und die Vorderseite des Anzugs über
den Kopf der Person nach hinten, in Richtung des Rückens der Person ausziehen. Diese
Anbringung des Verschlusses an dem Anzug erhöht im Vergleich zu einem Verschluss entlang
einer Vertikalebene ein ergonomisches An- und Ausziehen des Anzugs. Ferner kann bei
Anbringung des Verschlusses entlang der Horizontalebene eine große durchgängige Anzugfläche
auf der Vorderseite des Anzugs im Anzugoberteil geschaffen werden, so dass zentral
an der Vorderseite des Anzugoberteils die Durchdringung des Koppelelements bereitstellbar
ist, ohne dass in der Nähe des Durchdringungspunktes der Verschluss verläuft. Ein
Verlauf des Verschlusses in unmittelbarer Umgebung kann die Festigkeit des Anzugs
reduzieren.
[0033] Ferner kann durch den horizontalen Verlauf des Verschlusses das Anzugoberteil bei
physisch anstrengenden Arbeiten der Person einfach nach hinten geklappt werden, so
dass der Oberkörper der Person frei ist und eine Überhitzung der den Anzug tragenden
Person reduziert werden kann. Der Verschluss kann beispielsweise nach Art eines Känguru-Verschlusses
ausgebildet sein.
[0034] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform ist die Schlaufe des Sicherungsbandes
mit einem wiederverschließbaren Schnellverschluss, insbesondere mit einem Klickverschluss,
schließbar. Die Schlaufe des Sicherungsbandes kann somit geöffnet und geschlossen
vorliegen. Ist das Sicherungsband geöffnet, kann die Person ergonomisch und effizient
den Anzug an- und ausziehen, ohne sich durch die enge geschlossenen Schlaufe des Sicherungsbandes
zwängen zu müssen. In dem geöffneten Zustand des Sicherungsbandes kann die Person
einfach den Anzug anziehen, ohne dass das Sicherungsband das Anziehen des Anzugs behindert.
Nachdem die Person den Anzug angezogen hat, beispielsweise nachdem die Person den
Kopf durch eine Kopföffnung am Anzug, die Arme durch Armöffnungen am Anzug und die
Beine durch Beinöffnungen am Anzug hindurchgesteckt hat, kann die Person die Schlaufe
mittels des wiederverschließbaren Schnellverschlusses schließen. Das Sicherungsband
kann anschließend in lösbarer Art und Weise an dem Koppelelement gekoppelt werden.
Das Koppelelement kann auch in einer Ausführungsform permanent und integral mit dem
Koppelelement befestigt sein.
[0035] Der Schnellverschluss kann beispielsweise mit einem Klickverschluss oder mit einem
anderen festen und robusten wiederverschließbaren Verschluss ausgebildet sein.
[0036] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform des Verfahrens wird ein Sitzgurt
an der Person befestigt. Der Sitzgurt wird zwischen der Innenseite des Anzugs und
der den Anzug tragenden Person angeordnet und an dieser befestigt. Ein Befestigungselement
des Sitzgurts wird an einem Koppelabschnitt des Sicherungsbandes und/oder direkt an
dem Koppelelement befestigt, um eine weitere lasttragende Verbindung zwischen dem
Sicherungsband und/oder dem Koppelelement und dem Sitzgurt bereitzustellen. In dem
Koppelabschnitt ist das Koppelelement mit dem Sicherungsband gekoppelt.
[0037] Ferner kann in dem Anzug ein Rückenpolster eingearbeitet sein, welches entlang des
Rückens einer den Anzug tragenden Person verläuft. Am oberen Ende des Rückenpolsters
kann eine Halskrause zur Stützung des Halsbereichs der den Anzug tragenden Person
eingearbeitet sein. Das Rückenpolster kann beispielsweise mit dem Sicherungsband in
einer kraftübertragenden Verbindung stehen, so dass eine bessere Kraftverteilung zwischen
der Person und dem Sicherungsband bereitgestellt wird, da über eine größere Fläche,
nämlich über das Sicherungsband und der Fläche des Rückenpolsters, eine Kraftübertragung
auf das Koppelelement stattfinden kann.
[0038] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Anzug einen flexiblen
Anzugabschnitt auf. Der Anzug weist in dem flexiblen Anzugabschnitt einen Durchdringungsbereich
auf, in welchem das Koppelelement den Anzug durchdringt. Der flexible Anzugabschnitt
ist derart ausgebildet, dass bei Übertragung einer Zugkraft auf das Koppelelement
ein Teil des flexiblen Anzugabschnitts zusammen mit dem Koppelelement relativ zu einer
Anzugoberfläche des Anzugs, welche den flexiblen Anzugabschnitt umgibt, bewegbar ist.
[0039] Die Zugkraft wird beispielsweise über das Koppelelement auf das Sicherungsband übertragen,
wenn die Person an einem Rettungsseil hängt. Wird die Zugkraft über das Koppelelement
auf das Sicherungsband übertragen, so richten sich das Koppelelement und das Sicherungsband
in Richtung der Zugkraftrichtung aus. Durch das Verschieben bzw. das Ausrichten des
Koppelelements und des Sicherungsbands kann es zu Spannungen des Anzugs kommen, so
dass ein Teil der Zugkraft über den Anzug übertragen wird. Dies kann zu einer Rissbildung
in dem Anzug führen.
[0040] Um zu verhindern, dass ein Teil der Zugkraft von dem Koppelelement auf den Anzug
übertragen wird, wird der oben beschriebene flexible Anzugabschnitt um den Durchdringungsbereich
ausgebildet. Kommt es bei einem Verschieben des Koppelelements während der Zugkraftübertragung
zu einer Spannung im Anzug, so gibt der flexible Anzugabschnitt nach, bis das Koppelelement
und der Anzug derart ausgerichtet sind, dass die Zugkraft ausschließlich über das
Koppelelement in das Sicherungsband übertragen wird. Dieser Ausgleich kann insbesondere
dadurch geschaffen werden, indem der flexible Anzugabschnitt sich relativ zur Anzugoberfläche
bewegen, z.B. ausdehnen, kann, so dass in dem ausgedehnten Zustand des flexiblen Anzugabschnitts
der Durchdringungsbereich beabstandet von der Anzugoberfläche vorliegt.
[0041] Der flexible Anzugabschnitt kann in einer beispielhaften Ausführungsform mittels
eines elastisch verformbaren Materials ausgebildet werden. Tritt beispielsweise die
Verschiebung des Koppelelements relativ zu der Anzugoberfläche bei einer Übertragung
der Zugkraft auf, so dehnt sich entsprechend der flexible Anzugabschnitt bzw. sein
Material aus. Wird keine Zugkraft über das Koppelelement übertragen, so zieht sich
der flexible Anzugabschnitt entsprechend zusammen und tritt nicht bzw. kaum von der
Anzugoberfläche hervor.
[0042] Diese Funktionalität des flexiblen Anzugabschnitts kann in einer weiteren beispielhaften
Ausführungsform dadurch bereitgestellt werden, indem der flexible Anzugabschnitt balgförmig
faltbar ausgebildet ist, so dass bei der Übertragung der Zugkraft auf das Koppelelement
der flexible Anzugabschnitt von einer Anzugoberfläche balgförmig ausfahrbar bzw. entfaltbar
ist, so dass der Durchdringungsbereich bzw. ein Oberflächenbereich des flexiblen Anzugabschnitts
beabstandet von der Anzugoberfläche vorliegt.
[0043] Wird keine Zugkraft von dem Koppelelement übertragen, liegt der flexible Anzugabschnitt
beispielsweise zusammengefaltet vor, so dass die Oberfläche des Durchdringungsbereichs
in derselben Ebene wie die Anzugoberfläche vorliegt, welche den flexiblen Anzugabschnitt
umgibt.
[0044] Der flexible Anzugabschnitt bildet sozusagen eine Balgtasche aus, welche in einem
ausgefalteten Zustand ein zusätzliches Volumen zwischen dem Träger des Anzugs und
dem Durchdringungsbereich erzeugt.
[0045] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist der Anzug einen Randabschnitt
auf, welcher den flexiblen Anzugabschnitt zumindest teilweise überlappt, insbesondere
wenn das Koppelelement und der flexible Anzugabschnitt zugkraftfrei sind.
[0046] Der Randabschnitt bildet beispielsweise einen überlappenden Abschnitt aus, welcher
den flexiblen Anzugabschnitt überlappt. Der Randabschnitt ist sozusagen eine Art Patte,
welche den flexiblen Anzugsabschnitt zumindest teilweise überlappt. Insbesondere liegt
die Überlappung des Randabschnitts mit dem flexiblen Anzugabschnitt vor, wenn die
Oberfläche des Durchdringungsbereichs ungefähr in einer Ebene mit der Anzugoberfläche,
welche den Durchdringungsbereich umgibt, vorliegt. Der Randabschnitt schützt den flexiblen
Anzugabschnitt vor äußeren einflüssen. Ferner verhindert der Randabschnitt z.B. ein
ungewolltes Entfalten des balgförmigen flexiblen Anzugabschnitts, wenn keine Zugkraft
übertragen wird. Der Randabschnitt erzeugt somit einen gewissen Widerstand, welcher
ein Entfalten des balgförmigen flexiblen Anzugabschnitts verhindert. Erst bei Überschreiten
einer größeren Zugkraft gibt der Randabschnitt nach, so dass der flexible Anzugabschnitt
sich entfalten kann.
[0047] Gemäß einer weiteren beispielhaften Ausführungsform weist das Koppelelement an der
fluiddichten Durchdringung des Anzugs eine stoffschlüssige Verbindung zwischen dem
Koppelelement und dem Anzug auf. Die stoffschlüssige Verbindung kann beispielsweise
eine Lötverbindung, eine Schweißverbindung, eine Klebverbindung oder eine vulkanisierte
Verbindung aufweisen. Mit anderen Worten kann die stoffschlüssige Verbindung mittels
Lötens, mittels Schweißens, mittels Klebens oder mittels Vulkanisierens hergestellt
werden.
[0048] Die dichtende Verbindung zwischen dem Koppelelement und dem Durchdringungsbereich
des Anzugs kann beispielsweise auch über einen Klemmflansch bereitgestellt werden,
wobei beispielsweise an einer Innenseite des Anzugs eine erste Platte und an einer
Außenseite des Anzugs eine zweite Platte anliegt, wobei zwischen den Platten der Durchdringungsbereich
des Anzugs und eine entsprechend vorgesehene Auskragung des Koppelelement zusammengespannt
werden kann. Somit wird eine mechanische, dichtende Verbindung zwischen dem Koppelelement
und dem Durchdringungsbereich des Anzugs hergestellt.
[0049] Es wird darauf hingewiesen, dass Ausführungsformen der Erfindung mit Bezug auf unterschiedliche
Erfindungsgegenstände beschrieben wurden.
[0050] Insbesondere sind einige Ausführungsformen der Erfindung mit Vorrichtungsansprüchen
und andere Ausführungsformen der Erfindung mit Verfahrensansprüchen beschrieben.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0051] Im Folgenden werden zur weiteren Erläuterung und zum besseren Verständnis der vorliegenden
Erfindung Ausführungsbeispiele unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung des Anzugsystems gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung des Anzugsystems, welches von einer Person getragen
wird, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 3 eine schematische Darstellung des Anzugsystems mit einem Verschluss gemäß einer
beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung;
Fig. 4 eine schematische Darstellung des Anzugsystems, wobei das Anzugsystem an einem
Koppelelement eines Rettungsseils befestigt ist;
Fig. 5 ein Anzugsystem mit einem flexiblen Anzugabschnitt, bei welchem eine Zugkraft
auf das Koppelelement übertragen wird, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung; und
Fig. 6 ein Anzugsystem, bei welchem keine Zugkraft auf das Koppelelement übertragen
wird, gemäß einer beispielhaften Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Detaillierte Beschreibung von exemplarischen Ausführungsformen
[0052] Gleiche oder ähnliche Komponenten in unterschiedlichen Figuren sind mit gleichen
Bezugsziffern versehen. Die Darstellungen in den Figuren sind schematisch.
[0053] Fig. 1 zeigt ein Anzugsystem 100 zum Sichern einer Person 200 (siehe Fig. 2) an einem Sicherungselement
400 (siehe Fig. 4). Das Anzugsystem 100 weist einen Anzug 101, ein Sicherungsband
102 und ein Koppelelement 103 auf. Der Anzug 101 weist einen Kopfbereich 111, einen
Oberkörperbereich 112 und einen Beinbereich 113 auf.
[0054] Der Kopfbereich 111 umfasst beispielsweise eine Haube oder einen Kopfüberzug, so
dass der Kopf einer Person 200 beispielsweise gegenüber einem Fluid aus der Umgebung
des Anzugs 101 geschützt werden kann. In dem Kopfbereich 111 kann beispielsweise ebenfalls
ein Beatmungsgerät oder ähnliches angeschlossen oder integriert werden. Der Oberkörperbereich
112 beschreibt beispielsweise den Bereich des Anzugs 101, welcher die Arme, den Brustbereich
und den Bauchbereich einer den Anzug 101 tragenden Person 200 einhüllt und abdeckt.
Der Beinbereich 113 deckt beispielsweise die Hüfte und beide Beine der den Anzug tragenden
Person 200 ab.
[0055] An der Innenseite des Anzugs 101 ist eine Befestigungseinrichtung ausgebildet, welche
das Sicherungsband 102 an der Innenseite befestigt, wobei die Befestigungseinrichtung
derart ausgebildet ist, dass das Sicherungsband 102 entlang des Oberkörperbereichs
112 verlaufend befestigt ist, so dass das Sicherungsband 102 um den Oberkörper und
unter den Achseln der den Anzug 101 tragenden Person 200 eine geschlossene Schlaufe
bilden kann. Ein Koppelelement 103, wie beispielsweise ein Bolzen, durchdringt den
Anzug 101 im Oberkörperbereich 112 derart, dass der Anzug 101 an der Durchdringung
mittels des Koppelelements 103 fluiddicht ist.
[0056] Beispielsweise kann das Koppelelement 103 einen Flanschbereich im Bereich der Durchdringung
des Anzugs 101 aufweisen, so dass an der Innenseite oder an der Außenseite eine große
Auflagefläche mit dem Flansch des Koppelelements 103 bereitstellbar ist. Die große
Auflagefläche verbessert beispielsweise eine Klebeverbindung des Koppelelements 103
mit dem Stoff des Anzugs 101.
[0057] Das Koppelelement 103 ist einerseits mit dem Sicherungsband 102 gekoppelt und andererseits
mit dem Sicherungselement 400, wie z.B. einem Rettungsseil oder einer Laufschiene,
koppelbar. Dadurch wird eine lasttragende Verbindung zwischen dem Sicherungsband 102
und dem Rettungsseil 400 hergestellt.
[0058] Das Sicherungsband 102 bildet eine geschlossene Schlaufe um den Oberkörper der den
Anzug tragenden Person 200, so dass mittels der Schlaufe eine Person 200 in dem Anzug
101 an das Sicherungselement 400 angehängt werden kann, ohne dass die Person 200 zusätzlich
Sicherungsvorrichtungen, wie beispielsweise einen Sitzgurt oder anderes Sicherungsgeschirr,
zwingend tragen muss.
[0059] In Fig. 1 wird der Verlauf des Sicherungsbandes 102 gestrichelt dargestellt, um zu
verdeutlichen, dass das Sicherungsband 102 entlang einer Innenseite des Anzugs 101
verläuft.
[0060] Fig. 2 zeigt das Anzugsystem 100 einschließlich einer das Anzugsystem 100 tragenden Person
200 (gestrichelte Linien). Ferner ist in Fig. 2 das Gesicht der Person 200 dargestellt
um zu verdeutlichen, dass in Fig. 2 die Vorderseite der Person 200 und des Anzugs
101 dargestellt ist.
[0061] Im Brustbereich der Person 200, welche durch den Oberkörperbereich 112 des Anzugs
101 abgedeckt wird, verläuft das Sicherungsband 102 unter den Achseln und um den Oberkörper
der Person 200. Im Brustzentrum bzw. an der Vorderseite des Oberkörperbereichs 112
des Anzugs 101 ist das Koppelelement 103 mit dem Sicherungsband 102 gekoppelt. Ferner
befindet sich an dieser Position die Durchdringung des Koppelelements 103 durch den
Anzug 101. Somit kann die Person 200 an das Sicherungselement 400 angekoppelt werden
und in einer sitzenden oder hängenden Position mittels des Rettungselements 400 (z.B.
des Sicherungsseils) geborgen werden. Ferner stört eine Kopplung des Sicherungselements
400 mit dem in dem Brustzentrum angeordneten Koppelelement 103 nicht die Person 200
beispielsweise während des Laufens oder des Steigens.
[0062] Zusätzlich kann wie in Fig. 2 dargestellt die Person 200 optional einen Sitzgurt
201 tragen. Der Sitzgurt 201 umschließt beispielsweise die Beine der Person 200 und
den Beckenbereich der Person 200. Zudem ist der Sitzgurt 201 mit einem Befestigungselement
(wie beispielsweise einem Karabinerhaken, einem Haken oder einer Klickverbindung)
mit einem Koppelabschnitt des Sicherungsbandes 102 oder direkt mit dem Koppelelement
103 gekoppelt. Der Sicherungsgurt 201 ermöglicht eine ergonomische Kraftübertragung
des Körpergewichts der Person 200 auf das Sicherungselement 400, so dass beispielsweise
die Person 200 über einen längeren Zeitraum in einer Hängeposition, bei welcher die
Person 200 an dem Sicherungselement 400 hängt, arbeiten kann ohne Ermüdungserscheinungen
und Erschöpfungserscheinungen aufgrund des Hängens zu verspüren.
[0063] Fig. 3 zeigt eine weitere beispielhafte Ausführungsform des Anzugsystems 100. Der Anzug
101 weist wiederum den Kopfbereich 111, den Oberkörperbereich 112 und den Beinbereich
113 auf. In Fig. 3 ist das Gesicht der Person 200 angedeutet, um zu verdeutlichen,
dass in Fig. 3 die Vorderseite des Anzugs 101 dargestellt wird. Im Brustbereich bzw.
auf der Vorderseite des Anzugs 101 ist die Durchdringung des Koppelelements 103 dargestellt.
[0064] Ferner zeigt Fig. 3 einen Verschluss 301 des Anzugs 100, welcher beispielsweise als
Reißverschluss ausgebildet sein kann. Der Verschluss 301 verläuft unter den Achseln
der Person 200 entlang der Vorderseite des Anzugs 101. Der Verschluss 301 trennt den
Anzug 101 zumindest teilweise in ein Anzugoberteil I und ein Anzugunterteil II auf.
Auf der Rückseite des Anzugs 101 ist der Anzug 101 z.B. nicht durch den Verschluss
301 getrennt. Ist der Verschluss 301 geöffnet, kann die Person 200 den Anzug 101 über
Kopf ziehen und auf die Rückenseite der Person 200 stülpen (siehe Pfeil in Fig. 3).
Somit kann die Person 200 äußerst ergonomisch und schnell den Anzug 101 an- und ausziehen.
Darüber hinaus kann die Person 200 das Anzugoberteil I nach hinten umklappen und herunterhängen
lassen, wobei die Person 200 weiterhin das Anzug unterteil II trägt. Somit kann die
Person 200 weiterarbeiten, ohne den Anzug 101 komplett ausziehen zu müssen. Dies begünstigt
die Kühlung der Person 200 während der Arbeit, da die Person 200 bei Überhitzung das
Anzugoberteil I schnell nach hinten umklappen kann. In einer alternativen Ausführungsform
kann der Verschluss 300 vollumfänglich um den Oberkörperbereich 112 verlaufen, so
dass das Anzugoberteil I gänzlich von dem Anzugunterteil II abgenommen werden kann.
[0065] Fig. 4 zeigt das Anzugsystem 100, wobei das Anzugsystem 100 an das Sicherungselement 400
gekoppelt ist. In Fig. 4 wird ebenfalls ein Durchdringungsbereich 401 gezeigt, in
welchem das Koppelelement 103 den Anzug 101 durchdringt. Der Koppelbereich 401 befindet
sich im Oberkörperbereich 112 an der Vorderseite des Anzugs 101.
[0066] Um Spannungen zwischen dem Koppelelement 103 und dem Stoff des Anzugs 101 zu reduzieren,
kann der Anzug 101 im Durchdringungsbereich 401 ein zusätzliches Anzugmaterial bzw.
eine zusätzliche Stoffumhüllung (wie beispielsweise einen flexiblen Anzugabschnitt
501, welcher in Fig. 5 detaillierter dargestellt ist) aufweisen, welche Stoffumhüllung
auf der Außenseite des Anzugs 101 dichtend befestigt ist. Dies ermöglicht einen größeren
Zwischenraum zwischen dem Brustbereich der Person 200 und der Innenseite des Anzugs
101 im Durchdringungsbereich 401. Damit ist in dem Zwischenraum mehr Platz geschaffen
um innenseitig am Anzug 101 z.B. das Koppelement 103 und die Ankoppelelement des Sicherungsbands
102 und/oder des Sitzgurts 201 unterzubringen.
[0067] In Fig. 4 wird ferner der Verschluss 301 dargestellt, welcher unter den Achseln quer
von einer Körperseite zu einer gegenüberliegenden Körperseite entlang der Vorderseite
des Anzugs 101 verläuft und den Anzug in das Anzugoberteil I und das Anzugunterteil
II trennt.
[0068] Ferner wird in Fig. 4 die Person 200 in einer Hängeposition dargestellt, wobei die
Person 200 frei in der Luft hängend an dem Sicherungselement 400, welches als Rettungsseil
dargestellt wird, angekoppelt ist.
[0069] Da der Durchdringungsbereich 401 des Koppelelements 103 in dem Vorderbereich des
Oberkörperbereichs 112 des Anzugs 101 angeordnet ist, kann die Person 200 in der Hängeposition
ihren Oberkörper z.B. aufrecht richten, so dass auch in dieser Hängestellung eine
Bewegungsfreiheit der Arme und somit ein ergonomisches Arbeiten der Person 200 möglich
ist. In dieser Hängestellung wie in Fig. 4 dargestellt kann die Person 200 in einer
aufrechten Position koordiniert weiterhin ihre Hände einsetzen. Ferner ist das Blickfeld
der Person 200 aufgrund der dargestellten Hängeposition in Fig. 4 weiterhin auf die
Hände gerichtet, so dass eine kontrollierte Arbeit weiterhin möglich ist.
[0070] Fig. 5 zeigt das Anzugsystem 100, in welchem eine Zugkraft auf das Koppelelement 103 übertragen
wird. Der Anzug 101 in Fig. 5 weist den Durchdringungsbereich 401 auf, durch welchen
das Koppelelement 103 den Anzug 101 durchdringt. Um den Durchdringungsbereich 401
weist der Anzug 101 einen flexiblen Anzugabschnitt 501 auf.
[0071] Wie in Fig. 5 dargestellt, kann der flexible Anzugabschnitt 501 ausgezogen werden,
wenn eine Zugkraft auf das Koppelelement 103 übertragen wird und sich das Koppelelement
103 somit zur Zugkraftrichtung der Zugkraft ausrichtet. Somit werden Spannungen in
dem Anzug 101 vermieden, da der flexible Anzugabschnitt 501 sich entsprechend ausdehnt
bzw. entfaltet und die neue Position des Koppelelements 103 im Falle einer Zugkraftübertragung
ausgleicht.
[0072] Der flexible Anzugabschnitt 501 weist eine Oberfläche auf, an welcher die Durchdringung
des Koppelelements 103 ausgebildet ist. An der Durchdringung des Koppelelements 103
wird beispielsweise eine stoffschlüssige Verbindung 503 (z.B. eine Klebeverbindung)
eingesetzt, um die fluiddichte Durchführung des Koppelelements 103 zu gewährleisten.
[0073] Die Oberfläche des Durchdringungsbereichs 401 kann bei einer Zugkraftübertragung
beabstandet von einer Anzugoberfläche 505 vorliegen, welche den Durchdringungsbereich
401 bzw. den flexiblen Anzugabschnitt 501 umgibt. Ferner weist der Anzug 101 einen
Randabschnitt 504 auf, welcher den flexiblen Anzugabschnitt 501 umgibt und diesen
teilweise überlappt. Der Randabschnitt 504 verstärkt den Anzug 101 im Bereich um den
flexiblen Anzugabschnitt 501. Ferner verhindert der Randabschnitt 504 ein ungewolltes
Entfalten des balgförmigen Abschnitts 502 des flexiblen Anzugabschnitts 501, wenn
keine Zugkraft übertragen wird. Der Randabschnitt 504 erzeugt somit einen gewissen
Widerstand, welcher ein Entfalten des balgförmigen Abschnitts 502 des flexiblen Anzugabschnitts
501 verhindert. Erst bei Überschreiten einer größeren Zugkraft gibt der Randabschnitt
504 nach, so dass sich der balgförmige Abschnitt 502 des flexiblen Anzugabschnitts
501 entfalten kann.
[0074] Wie in Fig. 5 dargestellt, ist der flexible Anzugabschnitt 501 balgförmig faltbar
bzw. ausfaltbar ausgebildet. Bei Übertragung der Zugkraft entfaltet sich der balgförmige
Abschnitt 502 des flexiblen Anzugabschnitts 501, so dass die Oberfläche des Durchdringungsbereichs
401 beabstandet von der Anzugoberfläche 505 ist.
[0075] Fig. 6 zeigt die beispielhafte Ausführungsform des flexiblen Anzugabschnitts 501 gemäß Fig.
5, wobei in Fig. 6 keine Zugkraft über das Koppelelement 103 übertragen wird. Der
flexible Anzugabschnitt 501 ist somit in einem eingefahrenen Zustand dargestellt,
so dass sich die Oberfläche des Durchdringungsbereichs 401 ungefähr auf einer Ebene
wie die Anzugoberfläche 505, welche den flexiblen Anzugabschnitt 501 umgibt, befindet.
Der Randabschnitt 504 überlappt die Oberfläche des flexiblen Anzugabschnitts 501 zumindest
teilweise.
[0076] Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass "umfassend" keine anderen Elemente oder Schritte
ausschließt und "eine" oder "ein" keine Vielzahl ausschließt. Ferner sei darauf hingewiesen,
dass Merkmale oder Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele
beschrieben worden ist, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer
oben beschriebener Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in
den Ansprüchen sind nicht als Einschränkung anzusehen.
Bezugszeichenliste:
[0077]
- 100
- Anzugsystem
- 101
- Anzug
- 102
- Sicherungsband
- 103
- Koppelelement
- 111
- Kopfbereich
- 112
- Oberkörperbereich
- 113
- Beinbereich
- 200
- Person
- 201
- Sitzgurt
- 301
- Verschluss
- 400
- Sicherungselement, Rettungsseil
- 401
- Durchdringungsbereich
- 501
- flexibler Anzugabschnitt
- 502
- balgförmiger Abschnitt des flexiblen Anzugabschnitts
- 503
- stoffschlüssige Verbindung
- 504
- Randabschnitt
- 505
- Anzugoberfläche
- I
- Anzugoberteil
- II
- Anzugunterteil
1. Anzugsystem (100) zum Sichern einer Person (200) an einem Sicherungselement (400),
das Anzugsystem (100) aufweisend:
einen Anzug (101), welcher einen Oberkörperbereich (112), welcher an einem Oberkörper
der den Anzug (101) tragenden Person (200) anlegbar ist, und eine Befestigungseinrichtung,
welche an einer Innenseite des Anzugs (101) ausgebildet ist, aufweist;
ein Sicherungsband (102),welches an der Befestigungseinrichtung befestigt ist,
wobei die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass das Sicherungsband
(102) an der Innenseite des Oberkörperbereichs (112) verlaufend befestigt ist, sodass
das Sicherungsband (102) um den Oberkörper der den Anzug (101) tragenden Person (200)
eine geschlossene Schlaufe bilden kann; und
ein Koppelelement (103), welches den Anzug (101) in dem Oberkörperbereich (112) derart
durchdringt, dass der Anzug (101) an der Durchdringung mittels des Koppelements (103)
fluiddicht ist,
wobei das Koppelelement (103) einerseits mit dem Sicherungsband (102) gekoppelt ist
und andererseits mit dem Sicherungselement (400) koppelbar ist, so dass eine lasttragende
Verbindung zwischen dem Sicherungsband (102) und dem Sicherungselement (400) hergestellt
ist.
2. Anzugsystem (100) nach Anspruch 1,
wobei das Koppelelement (103) einen Vorderbereich des Oberkörperbereichs (112) durchdringt,
und
wobei mittels des Vorderbereichs ein Brustbereich der den Anzug (101) tragenden Person
(200) abdeckbar ist.
3. Anzugsystem (100) nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Befestigungseinrichtung ein schlauchförmiges Element aufweist,
wobei das schlauchförmige Element an der Innenseite des Anzugs (101) befestigt ist,
und
wobei das Sicherungsband (102) in dem schlauchförmigen Element zur Befestigung an
der Innenseite des Anzugs (101) befestigt ist.
4. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Befestigungseinrichtung ferner an der Innenseite des Anzugs (101) derart
ausgebildet ist, dass ein zusätzlicher Abschnitt des Sicherungsbands (102) um einen
Beinbereich (113) des Anzugs (101) verlaufend befestigt ist.
5. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, ferner aufweisend
einen Sitzgurt (201), welcher zwischen der Innenseite des Anzugs (101) und der den
Anzug (101) tragenden Person (200) anordbar ist und an dieser befestigbar ist,
wobei der Sitzgurt (201) ein Befestigungselement aufweist,
wobei das Befestigungselement an dem Sicherungsband (102) und/oder dem Koppelelement
(103) befestigbar ist, um eine weitere lasttragende Verbindung zwischen dem Sitzgurt
(201) einerseits und dem Sicherungsband (102) und/oder dem Koppelelement (103) andererseits
bereitzustellen.
6. Anzugsystem (100) nach Anspruch 5,
wobei das Sicherungsband (102) einen Koppelabschnitt aufweist,
wobei innerhalb des Koppelabschnitts das Koppelelement (103) und das Befestigungselement
des Sitzgurts (201) an das Sicherungsband (102) angekoppelt sind.
7. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, ferner aufweisend
einen Verschluss (301) zum Verschließen und Öffnen des Anzugs (101),
wobei der Verschluss (301) entlang des Oberkörperbereichs (112) derart verläuft, dass
der Verschluss (301) den Anzug (101) in ein Anzugoberteil (I) mit Armbereichen und
in ein Anzugunterteil (II) mit Beinbereichen zumindest teilweise auftrennt.
8. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Schlaufe des Sicherungsbands (102) mit einem wiederverschließbaren Schnellverschluss,
insbesondere mit einem KlickVerschluss (301), schließbar ist.
9. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei der Anzug (101) einen flexiblen Anzugabschnitt (501) aufweist,
wobei der Anzug (101) in dem flexiblen Anzugabschnitt (501) einen Durchdringungsbereich
(401) aufweist, in welchem das Koppelelement (103) den Anzug (101) durchdringt,
wobei der flexible Anzugabschnitt (501) derart ausgebildet ist, dass bei Übertragung
einer Zugkraft auf das Koppelelement (103) zumindest ein Teil des flexiblen Anzugabschnitts
(501) zusammen mit dem Koppelelement (103) relativ zu einer Anzugoberfläche (505)
des Anzugs (101), welche den flexiblen Anzugabschnitt (501) umgibt, bewegbar ist.
10. Anzugsystem (100) nach Anspruch 9,
wobei der flexible Anzugabschnitt (501) ein elastisch verformbares Material aufweist.
11. Anzugsystem (100) nach Anspruch 9 oder 10,
wobei der flexible Anzugabschnitt (501) balgförmig faltbar ausgebildet ist, derart,
dass bei der Übertragung der Zugkraft auf das Koppelelement (103) der flexible Anzugabschnitt
(501) von der Anzugoberfläche (505) balgförmig ausfaltbar ist.
12. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
wobei der Anzug (101) einen Randabschnitt (504) aufweist, welcher den flexiblen Anzugabschnitt
(501) zumindest teilweise überlappt, insbesondere wenn das Koppelelement (103) und
der flexible Anzugabschnitt (501) zugkraftfrei sind.
13. Anzugsystem (100) nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
wobei das Koppelelement (103) an der fluiddichten Durchdringung des Anzugs (101) eine
stoffschlüssige Verbindung (503) zwischen dem Koppelelement (103) und dem Anzug (101)
aufweist, und
wobei die stoffschlüssige Verbindung insbesondere eine Lötverbindung, eine Schweißverbindung,
eine Klebeverbindung oder eine vulkanisierte Verbindung aufweist.
14. Verfahren zum Sichern einer Person (200) an einem Sicherungselement (400), das Verfahren
aufweisend:
Platzieren eines Oberkörperbereichs eines Anzugs (101) an einem Oberkörper der Person
(200), wobei an einer Innenseite des Anzugs (101) eine Befestigungseinrichtung ausgebildet
ist, an welcher ein Sicherungsband (102) befestigt wird,
wobei die Befestigungseinrichtung derart ausgebildet ist, dass das Sicherungsband
(102) entlang des Oberkörperbereichs (112) verlaufend befestigt ist;
Bilden einer geschlossene Schlaufe des Sicherungsbands (102), sodass das Sicherungsband
(102) um den Oberkörper der den Anzug (101) tragenden Person (200) verläuft; und
Koppeln eines Koppelelements (103) mit dem Sicherungsband (102), wobei das Koppelelement
(103) den Anzug (101) in dem Oberkörperbereich (112) derart durchdringt, dass der
Anzug (101) an der Durchdringung mittels des Koppelements (103) fluiddicht ist,
wobei das Koppelelement (103) mit dem Sicherungselement (400) koppelbar ist, so dass
eine lasttragende Verbindung zwischen dem Sicherungsband (102) und dem Sicherungselement
(400) hergestellt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14, das Verfahren aufweisend:
Befestigen eines Sitzgurts (201) an der Person (200),
wobei der Sitzgurt (201) zwischen der Innenseite des Anzugs (101) und der den Anzug
(101) tragenden Person (200) angeordnet und an dieser befestigt wird; und
Befestigen eines Befestigungselements des Sitzgurts (201) an einem Koppelabschnitt
des Sicherungsbands (102) und/oder des Koppelelements (103), um eine weitere lasttragende
Verbindung zwischen dem Sitzgurt (201) einerseits und dem Sicherungsband (102) und/oder
dem Koppelelement (103) bereitzustellen,
wobei in dem Koppelabschnitt das Koppelelement (103) mit dem Sicherungsband (102)
gekoppelt ist.
1. Suit system (100) for securing a person (200) to a securing element (400), the suit
system (100) comprising:
a suit (101) which comprises an upper body region (112) which is attachable at an
upper body of the person (200) wearing the suit (101), and a fixing mechanism formed
at an inner side of the suit (101);
a securing band (102) which is fixed to the fixing mechanism,
wherein the fixing mechanism is formed such that the securing band (102) is fixed
running at the inner side of the upper body region (112), such that the securing band
(102) can form a closed loop around the upper body of the person (200) wearing the
suit (101); and
a coupling element (103) which penetrates the suit (101) in the upper body region
(112), such that the suit (101) at the penetration is fluid tight by the coupling
element (103),
wherein the coupling element (103) on the one hand is coupled with the securing band
(102) and on the other hand is couplable with the securing element (400), such that
a load bearing connection between the securing band (102) and the securing element
(400) is established.
2. Suit system (100) according to claim 1,
wherein the coupling element (103) penetrates a front region of the upper body region
(112), and
wherein a breastbone of the person (200) wearing the suit (101) is coverable by the
front region.
3. Suit system (100) according to claim 1 or 2,
wherein the fixing mechanism comprises a tubular element,
wherein the tubular element is fixed to the inner side of the suit (101), and
wherein the securing band (102) in the tubular element for fixing is fixed to the
inner side of the suit (101).
4. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 3,
wherein the fixing mechanism is further formed at the inner side of the suit (101),
such that an additional section of the securing band (102) is fixed running around
a leg region (113) of the suit (101).
5. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 4, further comprising
a sit harness (201) which is arrangeable between the inner side of the suit (101)
and the person (200) wearing the suit (101) and which is fixable to the person (200)
wearing the suit (101),
wherein the sit harness (201) comprises a fixing element,
wherein the fixing element is fixable to the securing band (102) and/or the coupling
element (103) in order to provide a further load bearing connection between the sit
harness (201) on the one hand and the securing band (102) and/or the coupling element
(103) on the other hand.
6. Suit system (100) according to claim 5,
wherein the securing band (102) comprises a coupling section,
wherein within the coupling section the coupling element (103) and the fixing element
of the sit harness (201) are coupled to the securing band (102).
7. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 6, further comprising
a closure (301) for closing and opening the suit (101),
wherein the closure (301) runs along the upper body region (112), such that the closure
(301) at least partially separates the suit (101) into a upper suit part (I) with
arm regions and into a lower suit part (II) with leg regions.
8. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 7,
wherein the loop of the securing band (102) is closable with a reclosable quick-acting
closure, in particular with a click closure (301).
9. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 8,
wherein the suit (101) comprises a flexible suit section (501),
wherein the suit (101) in the flexible suit section (501) comprises a penetration
region (401), in which the coupling element (103) penetrates the suit (101),
wherein the flexible suit section (501) is formed such that, when a tensile force
is transferred to the coupling element (103), at least a part of the flexible suit
section (501) is movable together with the coupling element (103) with respect to
a suit surface (505) of the suit (101), which suit surface (505) surrounds the flexible
suit section (501).
10. Suit system (100) according to claim 9,
wherein the flexible suit section (501) comprises an elastically formable material.
11. Suit system (100) according to claim 9 or 10,
wherein the flexible suit section (501) is formed bellows-shapedly foldable, such
that, when transferring the tensile force to the coupling element (103), the flexible
suit section (501) is bellows-shapedly unfoldable from the suit surface (505).
12. Suit system (100) according to one of the claims 9 to 11,
wherein the suit (101) comprises an edge section (504) which at least partially overlaps
the flexible suit section (501), in particular when the coupling element (103) and
the flexible suit section (501) are tensile force-free.
13. Suit system (100) according to one of the claims 1 to 12,
wherein the coupling element (103) at the fluid tight penetration of the suit (101)
comprises a substance-bonded connection (503) between the coupling element (103) and
the suit (101), and
wherein the substance-bonded connection in particular comprises a solder connection,
a welded connection, an adhesive connection or a vulcanized connection.
14. Method for securing a person (200) to a securing element (400), the method comprising:
positioning an upper body region of a suit (101) at an upper body of the person (200),
wherein at an inner side of the suit (101) a fixing mechanism is formed, at which
a securing band (102) is fixed,
wherein the fixing mechanism is formed such that the securing band (102) is fixed
running along the upper body region (112);
forming a closed loop of the securing band (102), such that the securing band (102)
runs around the upper body of the person (200) wearing the suit (101); and
coupling a coupling element (103) with the securing band (102),
wherein the coupling element (103) penetrates the suit (101) in the upper body region
(112), such that the suit (101) at the penetration is fluid tight by the coupling
element (103),
wherein the coupling element (103) is couplable with the securing element (400), such
that a load bearing connection between the securing band (102) and the securing element
(400) is established.
15. Method according to claim 14, the method comprising:
fixing a sit harness (201) to the person (200),
wherein the sit harness (201) is arranged between the inner side of the suit (101)
and the person (200) wearing the suit (101) and is fixed to the person (200) wearing
the suit (101); and
fixing a fixing element of the sit harness (201) to a coupling section of the securing
band (102) and/or the coupling element (103), in order to provide a further load bearing
connection between the sit harness (201) on the one hand and the securing band (102)
and/or the coupling element (103) on the other hand,
wherein in the coupling section the coupling element (103) is coupled with the securing
band (102).
1. Système formant une combinaison (100) servant à bloquer une personne (200) au niveau
d'un élément de blocage (400), le système formant une combinaison (100) présentant
:
une combinaison (101), qui présente une zone pour la partie supérieure du corps (112),
qui peut être placée au niveau d'une partie supérieure du corps de la personne (200)
portant la combinaison (101), et un dispositif de fixation, qui est réalisé au niveau
d'un côté intérieur de la combinaison (101) ;
une sangle de blocage (102), qui est fixée au niveau du dispositif de fixation,
le dispositif de fixation étant réalisé de telle manière que la sangle de blocage
(102) est fixée de manière à s'étendre au niveau du côté intérieur de la zone pour
la partie supérieure du corps (112) de sorte que la sangle de blocage (102) peut former
une boucle fermée autour de la partie supérieure du corps de la personne (200) portant
la combinaison (101) ; et
un élément de couplage (103), qui traverse la combinaison (101) dans la zone pour
la partie supérieure du corps (112) de telle manière que la combinaison (101) est
étanche aux fluides au niveau du passage au moyen de l'élément de couplage (103),
l'élément de couplage (103) étant couplé d'une part à la sangle de blocage (102) et
pouvant être couplé d'autre part à l'élément de blocage (400) de manière à établir
une liaison de support de charges entre la sangle de blocage (102) et l'élément de
blocage (400).
2. Système formant une combinaison (100) selon la revendication 1,
caractérisé en ce que l'élément de couplage (103) traverse une zone avant de la zone pour la partie supérieure
du corps (112),
et en ce qu'une zone pour le torse de la personne (200) portant la combinaison (101) peut être
recouverte au moyen de la zone avant.
3. Système formant une combinaison (100) selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que le dispositif de fixation présente un élément présentant une forme de tuyau flexible,
en ce que l'élément en forme de tuyau flexible est fixé au niveau du côté intérieur de la combinaison
(101), et
en ce que la sangle de blocage (102) est fixée dans l'élément présentant une forme de tuyau
flexible aux fins de la fixation au niveau du côté intérieur de la combinaison (101).
4. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 3,
caractérisé en ce que le dispositif de fixation est réalisé en outre au niveau du côté intérieur de la
combinaison (101) de telle manière qu'une section supplémentaire de la sangle de blocage
(102) est fixée de manière à s'étendre autour d'une zone pour les jambes (113) de
la combinaison (101).
5. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 4, présentant en outre
un baudrier (201), qui peut être disposé entre le côté intérieur de la combinaison
(101) et la personne (200) portant la combinaison (101) et qui peut être fixé au niveau
de celle-ci,
caractérisé en ce que le baudrier (201) présente un élément de fixation,
en ce que l'élément de fixation peut être fixé au niveau de la sangle de blocage (102) et/ou
au niveau de l'élément de couplage (103) afin de fournir une autre liaison de support
de charges entre le baudrier (201) d'une part et la sangle de blocage (102) et/ou
l'élément de couplage (103) d'autre part.
6. Système formant une combinaison (100) selon la revendication 5,
caractérisé en ce que la sangle de blocage (102) présente une section de couplage,
en ce que l'élément de couplage (103) et l'élément de fixation du baudrier (201) sont attachés
par couplage au niveau de la sangle de blocage (102) à l'intérieur de la section de
couplage.
7. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 6, présentant en outre
une fermeture (301) servant à fermer et à ouvrir la combinaison (101), caractérisé en ce que la fermeture (301) s'étend le long de la zone pour la partie supérieure du corps
(112) de telle manière que la fermeture (301) sépare au moins en partie la combinaison
(101) en une partie supérieure de combinaison (I) pourvue de zones pour les bras et
en une partie inférieure de combinaison (II) pourvue de zones pour les jambes.
8. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 7,
caractérisé en ce que la boucle de la sangle de blocage (102) peut être verrouillée à l'aide d'une fermeture
rapide refermable, en particulier à l'aide d'une fermeture à clic (301).
9. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 8,
caractérisé en ce que la combinaison (101) présente une section de combinaison (501) flexible,
en ce que la combinaison (101) présente, dans la section de combinaison (501) flexible, une
zone de passage (401), dans laquelle l'élément de couplage (103) traverse la combinaison
(101),
en ce que la section de combinaison (501) flexible est réalisée de telle manière que, lors
d'une transmission d'une force de traction sur l'élément de couplage (103), au moins
une partie de la section de combinaison (501) flexible peut être déplacée conjointement
avec l'élément de couplage (103) par rapport à une surface de combinaison (505) de
la combinaison (101), qui entoure la section de combinaison (501) flexible.
10. Système de combinaison (100) selon la revendication 9,
caractérisé en ce que la section de combinaison (501) flexible présente un matériau élastiquement déformable.
11. Système formant une combinaison (100) selon la revendication 9 ou 10,
caractérisé en ce que la section de combinaison (501) flexible est réalisée de manière à pouvoir être pliée
en forme de soufflet de telle manière que, lors de la transmission de la force de
traction sur l'élément de couplage (103), la section de combinaison (501) flexible
peut être dépliée de la surface de combinaison (505) de manière à présenter une forme
de soufflet.
12. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 9
à 11,
caractérisé en ce que la combinaison (101) présente une section de bord (504), qui chevauche au moins en
partie la section de combinaison (501) flexible, en particulier lorsque l'élément
de couplage (103) et la section de combinaison (501) flexible sont exempts de force
de traction.
13. Système formant une combinaison (100) selon l'une quelconque des revendications 1
à 12,
caractérisé en ce que l'élément de couplage (103) présente, au niveau du passage étanche aux fluides de
la combinaison (101), une liaison par liaison de matière (503) entre l'élément de
couplage (103) et la combinaison (101), et
en ce que la liaison par liaison de matière présente en particulier une liaison par brasage,
une liaison par soudage, une liaison par collage ou une liaison vulcanisée.
14. Procédé servant à bloquer une personne (200) au niveau d'un élément de blocage (400),
le procédé présentant :
le placement d'une zone pour la partie supérieure du corps d'une combinaison (101)
au niveau de la partie supérieure du corps de la personne (200),
un dispositif de fixation étant réalisé au niveau d'un côté intérieur de la combinaison
(101), au niveau duquel une sangle de blocage (102) est fixée,
le dispositif de fixation étant réalisé de telle manière que la sangle de blocage
(102) est fixée de manière à s'étendre le long de la zone pour la partie supérieure
du corps (112) ;
la formation d'une boucle fermée de la sangle de blocage (102) de sorte que la sangle
de blocage (102) s'étend autour de la partie supérieure du corps de la personne (200)
portant la combinaison (101) ; et
le couplage d'un élément de couplage (103) à la sangle de blocage (102),
l'élément de couplage (103) traversant la combinaison (101) dans la zone pour la partie
supérieure du corps (112) de telle manière que la combinaison (101) est,
au niveau du passage, étanche aux fluides au moyen de l'élément de couplage (103),
l'élément de couplage (103) pouvant être couplé à l'élément de blocage (400) de manière
à établir une liaison de support de charges entre la sangle de blocage (102) et l'élément
de blocage (400).
15. Procédé selon la revendication 14, le procédé présentant :
la fixation d'un baudrier (201) au niveau de la personne (200),
le baudrier (201) étant disposé entre le côté intérieur de la combinaison (101) et
la personne (200) portant la combinaison (101) et étant fixé au niveau de celle-ci
; et
la fixation d'un élément de fixation du baudrier (201) au niveau d'une section de
couplage de la sangle de blocage (102) et/ou de l'élément de couplage (103) afin de
fournir une autre liaison de support de charges entre le baudrier (201) d'une part
et la sangle de blocage (102) et/ou l'élément de couplage (103),
l'élément de couplage (103) étant couplé, dans la section de couplage, à la sangle
de blocage (102).