[0001] Die Erfindung betrifft eine Dichtvorrichtung und einen Verbinder mit der Dichtvorrichtung.
[0002] Der Einsatz von EDV-Anlagen, Telefonanlagen und anderen elektrischen Geräten in Außenbereichen
oder in industriellen Anlagen erfordert es, daß selbst in einer staubigen oder feuchten
Umgebung Kontaktierungsfehler bzw. Kurzschlüsse innerhalb des Verbinders verhindert
werden müssen. Beispielsweise ist es notwendig, daß ein Verbinder die Schutznorm IP67
erfüllt, um ein zuverlässiges Betreiben von elektrischen Anlagen zu ermöglichen. Deshalb
besteht insbesondere ein Bedarf für Verbinder, deren Inneres gegenüber der Umwelt
in besonders sicherem Maße abgedichtet ist. Insbesondere gilt es zu verhindern, daß
Feuchtigkeit an der Schnittstelle zwischen dem Gehäuse des Verbinders und einem aus
dem Verbinder austretenden Kabel in das Innere des Verbinders eindringt.
[0003] Es ist somit eine Aufgabe der Erfindung eine Dichtvorrichtung bereitzustellen, welche
einfach ausgebildet ist und eine verbesserte Abdichtung gegenüber Feuchtigkeit ermöglicht.
Eine weitere Aufgabe ist es, einen Verbinder bereitzustellen, der eine verbesserte
Dichtigkeit gegenüber Feuchtigkeit aufweist.
[0004] Diese Aufgabe wird durch eine Dichtungsvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
1, ein Verbinder mit den Merkmalen des Anspruchs 5 und ein Verfahren zum Herstellen
des Verbinders mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen
sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
Dichtungsvorrichtung gemäß einem Aspekt
[0005] Ein Aspekt betrifft eine Dichtungsvorrichtung, insbesondere für einen Verbinder,
aufweisend:
- Eine Kabeldurchführöffnung, durch welche ein Kabel entlang einer Kabeldurchführrichtung
D durchführbar oder durchgeführt ist,
- einen Dichtbereich, der mit einem komplementären Dichtbereich eines Verbinders kontaktierbar
ist,
- zumindest ein dehnbares Haftvermittlungselement, welches an der Mantelfläche der Dichtungsvorrichtung
angeordnet ist und welches eine Öffnung zu einem Fluidreservoir abdeckt,
- zumindest einen Fluidkanal, durch welchen ein Fluid entlang der Kabeldurchführrichtung
D zu dem Fluidreservoir fließen kann,
wobei das Haftvermittlungselement durch das Beaufschlagen des Fluidreservoirs mit
einem Fluid eines vorbestimmten Drucks derart dehnbar und/oder zumindest bereichsweise
verlagerbar ist, daß der Durchmesser der Dichtungsvorrichtung im Bereich des Haftvermittlungselements
vergrößerbar ist.
[0006] Die Dichtungsvorrichtung ist insbesondere dazu ausgelegt, daß Kabel gegenüber einem
weiteren Element, insbesondere einem weiteren Element eines Verbinders, feuchtigkeitsdicht
abzudichten, wobei das Fluidreservoir bevorzugt mit einer Dichtmasse befüllbar ist.
Vorteilhafterweise kann mittels des Haftvermittlungselements eine verbesserte Haftung
zwischen der Dichtungsvorrichtung bzw. der Dichtmasse und dem weiteren Element erreicht
werden, insbesondere, wenn die Kontaktfläche zwischen der Dichtungsvorrichtung bzw.
der Dichtmasse und dem weiteren Element gleichzeitig eine Kontaktfläche zwischen unterschiedlichen
Materialien darstellt, beispielsweise zwischen einem Kunststoff und einem Metall.
[0007] Die Dichtungsvorrichtung weist eine Kabeldurchführöffnung auf, welche sich im wesentlichen
entlang der Kabeldurchführrichtung D erstreckt. Bevorzugt kann die Dichtungsvorrichtung
im wesentlichen rotationssymmetrisch um eine Achse ausgebildet sein, welche parallel
zur Kabeldurchführrichtung D orientiert ist.
[0008] Die Dichtungsvorrichtung kann in einer ersten Alternative eine Kabeldurchführöffnung
aufweisen, welche als durchgehende Öffnung ausgebildet ist, so daß das Kabel entlang
der Kabeldurchführrichtung D durch die Kabeldurchführöffnung geschoben werden kann.
Der Durchmesser des Kabels bzw. der Kabeldurchführöffnung wird zweckmäßigerweise derart
gewählt, daß ein Reibschluß zwischen dem Isolationsmantel des Kabels und der Dichtungsvorrichtung
auftritt, wobei bevorzugt bereits eine fluiddichte Verbindung zwischen dem Isolationsmantel
des Kabels und der Dichtungsvorrichtung ausgebildet wird.
[0009] Die Dichtungsvorrichtung kann in einer zweiten Alternative fest mit dem Isolationsmantel
des Kabels verbunden sein, so daß das Kabel bereits durch Kabeldurchführöffnung durchgeführt
ist. Mit anderen Worten kann die Dichtungsvorrichtung auch an dem Kabel angeformt
sein. In diesem Fall ist das Kabel durch die Kabeldurchführöffnung durchgeführt und
gleichzeitig an der Dichtungsvorrichtung befestigt bzw. damit zumindest partiell verschweißt
oder verschmolzen. Beispielsweise kann die Dichtungsvorrichtung durch Spritzgießen
um ein bereitgestelltes Kabel herum ausgebildet sein. Dabei kann insbesondere der
Isolationsmantel des Kabels bei der Ausbildung der Dichtungsvorrichtung partiell aufgeschmolzen
werden. Zweckmäßigerweise ist die Dichtungsvorrichtung zumindest in dieser Alternative
aus einem thermoplastischen Polymer, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer,
ausgebildet. Daher ist das Kabel unlösbar mit der Dichtungsvorrichtung verbunden und
nicht mehr aus der Kabeldurchführöffnung herausziehbar bzw. einführbar. Vielmehr ist
das Kabel nach dem Ausbilden der Dichtungsvorrichtung entlang der Kabeldurchführrichtung
D bereits in der Kabeldurchführöffnung angeordnet und mit der Dichtungsvorrichtung
verbunden.
[0010] Bevorzugt kann die Dichtungsvorrichtung in beiden Alternativen auch zumindest einen
Fluidzufuhrkanal zwischen der Kabeldurchführöffnung und dem Isolationsmantel des Kabels
aufweisen, wenn das Kabel in der Kabeldurchführöffnung angeordnet ist. Der zumindest
eine Fluidzufuhrkanal kann eine fluidische Verbindung zwischen dem Fluidreservoir
und dem Äußeren herstellen, so daß das Fluidreservoir von außen über den zumindest
einen Fluidzufuhrkanal mit einem Fluid beschickt werden kann.
[0011] Die Dichtungsvorrichtung weist einen Dichtbereich auf, der mit dem an einem Gehäuse
des Verbinders angeordneten komplementären Dichtbereich kontaktierbar ist, so daß
die Verbindung zwischen dem in der Dichtungsvorrichtung gehaltenen Kabel und dem Verbindergehäuse
fluiddicht ist. Vorteilhafterweise können die elektrischen Kontakte innerhalb des
Verbinders vor Feuchtigkeit und somit vor Kurzschlüssen und Korrosion geschützt werden.
[0012] Das Haftvermittlungselement ist dehnbar bzw. zumindest bereichsweise verlagerbar
ausgeführt, so daß das Haftvermittlungselement von einem initialen Zustand, in welchem
das Haftvermittlungselement mit einem bestimmten Außendurchmesser an der Dichtungsvorrichtung
angeordnet ist, in einen gedehnten bzw. verlagerten Zustand überführbar ist, in welchem
das Haftvermittlungselement bzw. die Dichtungsvorrichtung zumindest bereichsweise
einen größeren Außendurchmesser aufweist als im initialen Zustand. Es versteht sich,
daß insbesondere Randbereiche des Haftvermittlungselements beim Übergang von dem initialen
Zustand in den gedehnten Zustand einen in etwa konstanten Außendurchmesser aufweisen
können, so daß das Haftvermittlungselement auch im gedehnten Zustand zumindest mit
den Randbereichen an der Mantelfläche der restlichen Dichtungsvorrichtung anliegen
kann.
[0013] Das Haftvermittlungselement kann durch das Anlegen eines Fluiddrucks im Fluidreservoir
von dem initialen Zustand in den gedehnten Zustand überführt werden, da das Haftvermittlungselement
zumindest eine Öffnung des Fluidreservoirs abdeckt und daher im Bereich der Öffnung
der Fluiddruck des Fluidreservoirs auf das Haftvermittlungselement wirkt. Mit anderen
Worten ist die zumindest eine Öffnung der Dichtungsvorrichtung, welche eine fluidische
Verbindung zu dem Fluidreservoir aufweist, nicht durchgängig bis zum Äußeren der Dichtvorrichtung
bzw. bis zur Atmosphäre, da die zumindest eine Öffnung durch das Haftvermittlungselement
der Dichtungsvorrichtung abgedeckt ist. Für den Fall, daß das Haftvermittlungselement
nicht zur Dichtungsvorrichtung gehört, beispielsweise separat davon ist und erst später
an der Dichtungsvorrichtung anordenbar ist, kann auch von einer Dichtvorrichtung mit
zumindest einem an der Dichtungsvorrichtung angeordnetem Haftvermittlungselement gesprochen
werden, wobei das Haftvermittlungselement die Öffnungen (die in diesem Fall durchgängige
Öffnungen zum Fluidreservoir sind, solange das Haftvermittlungselement nicht angeordnet
ist) des Fluidreservoirs der Dichtungsvorrichtung abdeckt.
[0014] Über den zumindest einen Fluidkanal kann das Fluidreservoir mit einem Fluid beschickt
werden bzw. mit einem Fluiddruck beaufschlagt werden. Das Fluid, insbesondere eine
viskose Flüssigkeit, kann entlang der Kabeldurchführrichtung D durch den zumindest
einen Fluidkanal zu dem Fluidreservoir fließen. Ab einem vorbestimmten Druck innerhalb
des Fluidreservoirs wird das Haftvermittlungselement durch den Fluiddruck gedehnt,
wodurch der Durchmesser des Haftvermittlungselements bzw. der Durchmesser der Dichtungsvorrichtung
im Bereich des Haftvermittlungselements vergrößert wird.
[0015] Vorzugsweise ist das Haftvermittlungselement als ein Band ausgebildet, welches entlang
des Umfangs der Mantelfläche die Dichtungsvorrichtung umfängt. Insbesondere kann das
Haftvermittlungselement einstückig ausgebildet sein. Beispielsweise kann das Haftvermittlungselement
als ein Band ausgebildet sein, welches zumindest bereichsweise, insbesondere vollständig,
entlang des Umfangs der Dichtungsvorrichtung um diese herumgeschlungen ist.
[0016] Bevorzugt deckt das Haftvermittlungselement zumindest eine Fluidreservoiröffnung
ab, so daß das Haftvermittlungselement von der Seite der Fluidreservoiröffnung mit
einem Anpreßdruck beaufschlagt werden kann, wenn das Fluidreservoir mit einem Fluid
gefüllt wird. Insbesondere kann das Haftvermittlungselement die Fluidreservoiröffnung
fluiddicht abdecken. Es versteht sich, daß die Dichtungsvorrichtung auch zwei, drei,
vier oder mehr Fluidreservoiröffnungen aufweisen kann, welche durch ein oder mehrere
Haftvermittlungselement(e) abgedeckt werden. Die Fluidreservoiröffnungen sind bevorzugt
an dem Umfang bzw. der Mantelfläche der Dichtungsvorrichtung ausgebildet.
[0017] Das Haftvermittlungselement ist bevorzugt derart ausgelegt, daß es die Haftung zwischen
einem Polymer und einem Metall vermittelt. Insbesondere kann das Polymer ein thermoplastisches
Polymer bzw. ein thermoplastisches Elastomer umfassen. Das Metall kann beispielsweise
Weißblech, eine Aluminiumlegierung bzw. eine Zinnlegierung umfassen. Insbesondere
ermöglicht das Haftvermittlungselement eine verbesserte Haftung zwischen einem flüssig
aufgetragenen und anschließend erstarrten Polymer auf der einen Seite und einem Metall
auf der anderen Seite.
[0018] Vorzugsweise ist das Haftvermittlungselement als ein doppelseitiges Klebeband ausgebildet.
Vorteilhafterweise kann das Haftvermittlungselement dann durch Kleben an der Mantelfläche
der Dichtungsvorrichtung befestigt sein. Weiter kann das doppelseitige Klebeband durch
Kleben an einem weiteren Element haften, welches insbesondere aus Metall ausgebildet
ist. Vorteilhafterweise kann mittels des Fluids in dem Fluidreservoir ein Anpreßdruck
an das Haftvermittlungselement angelegt werden, welches das Haftvermittlungselement
gegen das weitere Element anpreßt, um so die Klebung zu verbessern. Das weitere Element,
an welches das Haftvermittlungselement angepreßt wird, kann bevorzugt die Innenwandung
einer Dichtungsvorrichtungsaufnahme eines Verbinders sein.
[0019] Vorzugsweise ist der Dichtbereich konusförmig ausgebildet und verjüngt sich entlang
der Kabeldurchführrichtung D. Vorteilhafterweise kann der konusförmige Dichtbereich
in einfacher Weise fluiddicht durch einen formkongruent ausgebildeten komplementären
Dichtbereich aufgenommen werden, beispielsweise durch Einführen der Dichtungsvorrichtung
entlang einer Einführrichtung E in eine Dichtungsvorrichtungsaufnahme. Insbesondere
können der Dichtbereich und der komplementäre Dichtbereich durch einen Reibschluß
fluiddicht miteinander verbunden sein. Bevorzugt werden der Dichtbereich und/oder
der komplementäre Dichtbereich zumindest bereichsweise durch das Anordnen des Dichtbereichs
an den komplementären Dichtbereich verformt, insbesondere elastisch verformt. Insbesondere
kann der Dichtbereich aus einem Elastomer bestehen. Alternativ oder zusätzlich kann
auch der komplementäre Dichtbereich aus einem Elastomer bestehen.
Verbinder gemäß einem Aspekt
[0020] Ein Aspekt betrifft einen Verbinder mit einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung,
wobei der Verbinder eine Dichtungsvorrichtungsaufnahme aufweist, die ausgelegt ist,
die Dichtungsvorrichtung zumindest bereichsweise aufzunehmen. Insbesondere kann die
Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme aus einem Material bestehen, welches
verschieden von dem Material der Dichtungsvorrichtung ist. Beispielsweise kann die
Dichtungsvorrichtung, zumindest in dem Bereich, welcher der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
zugewandt ist und gegebenenfalls damit kontaktiert, aus einem Polymer oder einem Elastomer
bestehen, um eine Abdichtung des Verbinders gegenüber Feuchtigkeit zu bewirken. Bevorzugt
kann der Verbinder hinsichtlich der Feuchtigkeitsdichte die Anforderungen der Norm
IP 67 erfüllen. Dagegen kann die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme aus
einem Metall bestehen, wodurch der Verbinder vorteilhafterweise eine erhöhte Stabilität
aufweist.
[0021] Der Verbinder kann weiter eine Kabelendvorrichtung aufweisen, welche an einem durch
die Dichtungsvorrichtung hindurchgeführten Ende des Kabels montiert ist. Die Kabelendvorrichtung
kann zumindest einen elektrischen Kontakt aufweisen, welche mit einer zugeordneten
elektrische Leitung des Kabels kontaktiert ist. Die Kabelendvorrichtung ist bevorzugt
mittelbar über die Dichtungsvorrichtungsaufnahme und die darin aufgenommene Dichtungsvorrichtung
mit dem Kabel mechanisch verbunden, so daß vorteilhafterweise auf das Kabel wirkende
Zugkräfte über diese mittelbare Verbindung auf die Kabelendvorrichtung wirken, wohingegen
die Kontaktstelle zwischen dem zumindest einen elektrische Kontakt und der zugeordneten
Leitung des Kabels im wesentlichen zugfrei bzw. belastungsfrei bleibt. Somit kann
beispielsweise verhindert werden, daß die Verbindung zwischen dem zumindest einen
elektrischen Kontakt und der zugeordneten Leitung, welche insbesondere durch Löten
hergestellt ist, löst.
[0022] Vorzugsweise ist das Haftvermittlungselement zumindest bereichsweise an einer Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme angeordnet. Durch ein Anordnen der Dichtungsvorrichtung
in die Dichtungsvorrichtungsaufnahme kann das Haftvermittlungselement derart positioniert
werden, daß das Haftvermittlungselement der Innenwandung mit einem vorbestimmten Abstand
gegenüberliegt. Der Spalt zwischen dem Haftvermittlungselement und der Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme kann bevorzugt zwischen etwa 0,5 mm und etwa 3 mm
liegen. Dabei ist das Haftvermittlungselement dehnbar bzw. verlagerbar ausgebildet,
so daß das Haftvermittlungselement durch Anlegen eines Fluiddrucks in dem Fluidreservoir,
insbesondere zerstörungsfrei, derart gedehnt bzw. verlagert wird, daß die Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme durch das Haftvermittlungselement mechanisch kontaktiert
wird. Insbesondere kann ein vorbestimmter Anpreßdruck mittels der Haftvermittlungselements
an die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme angelegt werden.
[0023] Vorzugsweise ist das Fluidreservoir mit einer erstarrten Dichtmasse gefüllt, so daß
das zumindest eine Haftvermittlungselement zumindest bereichsweise an die Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme gepreßt ist. Die Dichtmasse besteht dabei vorzugsweise
aus einem flüssig in das Fluidreservoir einfüllbaren Material, welches innerhalb des
Fluidreservoirs erstarren kann, beispielsweise durch ein Abkühlen des Materials. Vorzugsweise
umfaßt die erstarrte Dichtmasse ein thermoplastisches Elastomer oder ein thermoplastisches
Polymer. Insbesondere ist die Dichtmasse feuchtigkeitsdicht und ermöglicht ein feuchtigkeitsdichtes
Verschließen des Fluidreservoirs bzw. des zumindest einen Fluidkanals. Insbesondere
ist das Haftvermittlungselement dazu ausgelegt besser an der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
zu haften, als die Dichtmasse, welche in das Fluidreservoir eingefüllt ist. Bevorzugt
kann die in das Fluidreservoir eingebrachte Dichtmasse zumindest teilweise aus den
Öffnungen, die an der Mantelfläche der Dichtungsvorrichtung angeordnet und durch das
Haftvermittlungselement abgedeckt sind, austreten, wenn der Fluiddruck der Dichtmasse
im Fluidreservoir einen vorbestimmten Wert übersteigt. Daher kann die Dichtmasse bevorzugt
auch unmittelbar die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme benetzen bzw.
kontaktieren, wenn die Dichtmasse in das Fluidreservoir eingepreßt wird, nachdem die
Dichtungsvorrichtung in der Dichtungsvorrichtungsaufnahme angeordnet wurde.
[0024] Die Dichtmasse kann insbesondere verwendet werden, um die Dichtungsvorrichtung in
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme durch Verkleben bzw. Vergießen zu fixieren. Insbesondere
kann die Dichtmasse einen Spalt zwischen der Dichtungsvorrichtung und der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
feuchtigkeitsdicht verschliessen.
[0025] Weiter kann die Dichtmasse das Haftvermittlungselement zumindest bereichsweise benetzen
und gegen die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme pressen. Aufgrund der
haftvermittelnden Wirkung des Haftvermittlungselements ist die mittelbare Haftung
der Dichtmasse an der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme im Bereich des
Haftvermittlungselements stärker als die unmittelbare Haftung zwischen der Dichtmasse
und der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme. Insbesondere ist das Haftvermittlungselement
feuchtigkeitsdichtend ausgebildet, so daß die Dichtmasse zusammen mit dem Haftvermittlungselement
eine feuchtigkeitsdichte Verbindung mit der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
ausbildet.
Verfahren gemäß einem Aspekt
[0026] Ein Aspekt betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Verbinders umfassend die Schritte:
- Bereitstellen einer erfindungsgemäßen Dichtungsvorrichtung, durch welche ein Kabel
entlang einer Kabeldurchführrichtung D durchgeführt ist;
- zumindest bereichsweises Anordnen der Dichtungsvorrichtung in die Dichtungsvorrichtungsaufnahme,
so daß das Haftvermittlungselement zumindest bereichsweise an einer Innenwandung der
Dichtungsvorrichtungsaufnahme angeordnet ist;
- Füllen des Fluidreservoirs mit einer flüssigen Dichtmasse, wobei das zumindest eine
Haftvermittlungselement zumindest bereichsweise an die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
gepreßt wird;
- Erstarren der Dichtmasse.
[0027] Bevorzugt kann das Bereitstellen der Dichtungsvorrichtung ein Durchführen eines Endbereichs
des Kabels durch die Kabeldurchführöffnung der Dichtungsvorrichtung umfassen. Weiter
bevorzugt kann eine Kabelendvorrichtung an dem Endbereich des Kabels befestigt werden,
wobei zumindest ein elektrischer Kontakt der Kabelendvorrichtung mit einer zugeordneten
elektrischen Leitung des Kabel elektrisch kontaktiert wird, beispielsweise durch verlöten,
vercrimpen, verschrauben, verkleben oder ähnliches.
[0028] Das Füllen des Fluidreservoirs kann insbesondere innerhalb einer Spritzgußform erfolgen,
wobei die Dichtmasse durch Spritzgießen in das Fluidreservoir eingebracht wird. Gleichzeitig
mit dem Füllen des Fluidreservoirs kann zumindest ein weiteres Element des Verbinders
durch Spritzgießen ausgebildet werden.
[0029] Vorzugsweise umfaßt das Bereitstellen der Dichtungsvorrichtung die folgenden Schritte:
- Bereitstellen eines Kabels;
- Ausformen einer Dichtungsvorrichtung an dem Isolationsmantel des Kabels mittels eines
flüssig aufgetragenen, erstarrungsfähigen Polymers bzw. Elastomers.
[0030] Eine bevorzugte Ausführungsform wird im folgenden im Hinblick auf die beigefügten
Figuren beschrieben. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Schnittansicht einer bevorzugten Ausführungsform einer Dichtvorrichtung;
- Fig. 2
- einen Schnitt durch die in der Figur 1 gezeigte Ausführungsform;
- Fig. 3
- einen Schnitt durch eine Dichtungsvorrichtungsaufnahme, in welche die in den Figuren
1 und 2 gezeigte Dichtungsvorrichtung aufgenommen ist;
- Fig. 4
- die in der Figur 3 gezeigte Ausführungsform, wobei zum Ausbilden eines Verbinders
ein Polymer in das Fluidreservoir der Dichtungsvorrichtung eingefüllt wird;
- Fig. 5
- eine Schnittansicht durch einen fertiggestellten Verbinder, welcher durch das in Figur
4 gezeigte Einfüllen ausgebildet wurde.
[0031] Die Figuren 1 und 2 zeigen verschiedene Ansichten eines Kabels 3 und einer an einem
Ende des Kabels 3 befestigten Kabelendvorrichtung 5, wobei an einem Endbereich des
Kabels 3 und beabstandet von der Kabelendvorrichtung 5 eine Dichtungsvorrichtung 7
an dem Kabel angeordnet ist. Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anordnung des Kabels
3, der Kabelendvorrichtung 5 und der Dichtungsvorrichtung 7 stellt einen ersten Zustand
innerhalb eines Verfahrens zur Herstellung eines Verbinders 1 (in Figur 5 gezeigt)
dar.
[0032] Der in den Figuren 1 und 2 gezeigte Zustand der Anordnung kann auf verschiedene Weisen
erreicht werden. In einer ersten Alternative wird eine Dichtungsvorrichtung 7 bereitgestellt,
welche in der gezeigten Ausführungsform eine im wesentlichen rotationssymmetrisch
ausgebildete Form aufweist. Die Dichtungsvorrichtung 7 umfaßt eine Kabeldurchführöffnung
11, welche sich im wesentlichen entlang der Kabeldurchführrichtung D erstreckt und
als durchgehende Öffnung ausgebildet ist. Das Kabel 3 kann entlang der Kabeldurchführrichtung
D durch die Kabeldurchführöffnung 11 geschoben werden, bis das Ende des Kabels 3 vollständig
durch die Dichtungsvorrichtung 3 hindurchgeführt ist. Mit anderen Worten ist die Dichtungsvorrichtung
7 dann an dem Kabel 3 angeordnet. Insbesondere kann die Dichtungsvorrichtung 7 im
Bereich der Kabeldurchführöffnung 11 mit dem Isolationsmantel 3a des Kabels 3 in Reibschluß
bzw. Formschluß gelangt sein. Mit anderen Worten ist eine vorbestimmte Kraft notwendig,
um das Kabel 3 weiter entlang der Kabeldurchführrichtung D durch die Kabeldurchführöffnung
11 zu verlagern. Das durch die Dichtungsvorrichtung 7 hindurchgeführte Ende des Kabels
3 kann mit der Kabelendvorrichtung 5 verbunden werden, wobei elektrische Leitungen
3b des Kabels 3 mit zugeordneten elektrischen Kontakten 5a der Kabelendvorrichtung
5 elektrisch kontaktiert werden.
[0033] Gemäß einer zweiten Alternative kann die Dichtungsvorrichtung 7 an dem Isolationsmantel
3a des Kabels 3 ausgebildet werden. Beispielsweise kann die Dichtvorrichtung 7 durch
Spritzgießen an dem bereitgestellten Kabel 3 ausgebildet werden, wobei ein flüssiges
Polymer in eine Form gegeben wird, in welcher das Kabel 3 bereits angeordnet ist,
so daß das flüssige Polymer den Isolationsmantel 3a des Kabels 3 in der Form umgibt
und anschließend erstarrt, so daß die Dichtungsvorrichtung 7 ausgebildet wird. Vorteilhafterweise
kann dadurch eine innige Verbindung zwischen dem Isolationsmantel 3a des Kabels 3
und der Dichtvorrichtung 7 erzeugt werden. Weiter vorteilhafterweise ist die Dichtungsvorrichtung
7 in diesem Fall fest mit dem Kabel 3 verbunden, so daß die Dichtungsvorrichtung 7
nicht mehr relativ zum Kabel 3 verlagerbar oder vom Kabel 3 lösbar ist. Zweckmäßigerweise
ist die Dichtungsvorrichtung 7 gemäß der zweiten Alternative aus einem thermoplastischen
Polymer, insbesondere aus einem thermoplastischen Elastomer, ausgebildet. Die Kabelendvorrichtung
5 kann in der zweiten Alternative vor oder nach der Ausbildung der Dichtvorrichtung
7 mit dem Kabel 3 verbunden werden.
[0034] Die Dichtungsvorrichtung 7 weist ein Fluidreservoir 13 auf, welches einerseits über
zumindest einen Fluidkanal 15 fluidisch mit dem Äußeren der Dichtvorrichtung 7 verbunden
ist, und zum anderen zumindest eine Öffnung 17, welche mit einem zugeordneten Haftvermittlungselement
19 abgedeckt ist.
[0035] Es versteht sich, daß die Dichtungsvorrichtung 7 eine einzige Öffnung 17 oder eine
Mehrzahl von Öffnungen 17 aufweisen kann. Insbesondere kann die Dichtungsvorrichtung
7 zwei, drei, vier, fünf, sechs oder mehr Öffnungen 17 aufweisen. Die zumindest eine
Öffnung 17 kann durch genau ein Haftvermittlungselement 19 abgedeckt sein oder eine
Mehrzahl von Haftvermittlungselementen 19 kann vorgesehen sein, um jeweils zumindest
eine zugeordnete Öffnung 17 abzudecken. Bevorzugt kann genau ein Haftvermittlungselement
19 alle Öffnungen 17 der Dichtungsvorrichtung 7 abdecken. Insbesondere kann das Haftvermittlungselement
19 bandförmig ausgebildet sein, so daß das Haftvermittlungselement 19 bevorzugt entlang
des Umfangs der Dichtungsvorrichtung 7 gewickelt sein kann, um die zumindest eine
Öffnung, vorzugsweise alle Öffnungen, abzudecken. Mit anderen Worten kann das Haftvermittlungselement
19 um den Mantel der Dichtvorrichtung 7 gewickelt sein bzw. kann das Haftvermittlungselement
19 als Teil der Dichtvorrichtung 7 die Mantelfläche der Dichtvorrichtung 7 zumindest
bereichsweise ausbilden.
[0036] Das Haftvermittlungselement 19 ist entlang einer Verlagerungsrichtung V dehnbar bzw.
verlagerbar ausgeführt, so daß das Haftvermittlungselement 19 von einem initialen
Zustand, wie in den Figuren 1 und 2 gezeigt, zumindest bereichsweise entlang der Verlagerungsrichtung
V verlagerbar bzw. dehnbar ist. Durch das Verlagern bzw. Dehnen des Haftvermittlungselements
19 wird der Außendurchmesser des Haftvermittlungselements 19 bzw. der Außendurchmesser
der Dichtungsvorrichtung 7 im Bereich des Haftvermittlungselements 19 gegenüber dem
initialen Zustand vergrößert.
[0037] Das Verlagern bzw. Dehnen des Haftvermittlungselements 19 kann insbesondere dadurch
erfolgen, daß ein Fluiddruck innerhalb des Fluidreservoirs 13 erzeugt wird, welcher
dann im Bereich der zumindest einen Öffnung 17 auf das Haftvermittlungselement 19
wirkt, da das Haftvermittlungselement 19 zumindest bereichsweise eine Wandung des
Fluidreservoirs 13 darstellt und somit das Haftvermittlungselement 19 dem in dem Fluidreservoir
13 herrschenden Fluiddruck ausgesetzt ist.
[0038] Das Fluidreservoir 13 kann über den zumindest einen Fluidkanal 15 mit einem Fluiddruck
beaufschlagt werden. Ein Fluid im Sinne der Anmeldung kann beispielsweise ein Gas,
eine Flüssigkeit oder ein Gemisch davon sein. Insbesondere kann das Fluid ein erstarrbares
Fluid sein, welches nach dem Einfüllen in das Fluidreservoir 13 in den festen Aggregatzustand
übergeht (beispielsweise die in den Figuren 4 und 5 gezeigte Dichtmasse 27). Insbesondere
kann das Übergehen in den festen Aggregatzustand durch Abkühlen, durch Polymerisation,
durch Verdunsten eines Lösungsmittels oder auf andere Weise erfolgen. Bevorzugt umfaßt
das Fluid ein thermoplastisches Polymer bzw. ein thermoplastisches Elastomer, welches
in flüssigem Zustand über den zumindest einen Fluidkanal 15 in das Fluidreservoir
13 eingebracht wird, und dann durch Abkühlen unterhalb der Schmelztemperatur innerhalb
des Fluidreservoirs 13 und des zumindest einen Fluidkanals 15 erstarrt.
[0039] Der zumindest eine Fluidkanal 15 kann durch das Erstarren des Fluids bzw. der Dichtmasse
27 verschlossen, insbesondere feuchtigkeitsdicht verschlossen, werden. Weiter können
die Dichtungsvorrichtung 7 und das Kabel 3 relativ zueinander mittels des erstarrten
Fluids bzw. der Dichtmasse 27 fixiert werden, insbesondere durch eine Klebewirkung
des Fluids bzw. der Dichtmasse 27. Insbesondere kann der Isolationsmantel 3a durch
ein flüssiges Fluid zumindest partiell aufgeschmolzen werden und sich mit dem erstarrten
Fluid bzw. der Dichtmasse 27 fest verbinden.
[0040] Die Dichtungsvorrichtung 7 umfaßt vorzugsweise einen Dichtbereich 21, welcher ausgelegt
ist in einen komplementären Dichtbereich 23 einer Dichtvorrichtungsaufnahme 25 (in
den Figuren 3 bis 5 gezeigt) zumindest bereichsweise aufgenommen zu werden. Der Dichtbereich
21 ist bevorzugt konusförmig ausgebildet und verjüngt sich entlang der Kabeldurchführrichtung
D. Mit anderen Worten nimmt der Außendurchmesser der Dichtungsvorrichtung 7 im Bereich
des Dichtbereichs 21 entlang der Kabeldurchführrichtung D ab.
[0041] Vorteilhafterweise kann ein konusförmiger Dichtbereich 21 in einfacher Weise zuverlässig
fluiddicht an den formkongruent ausgebildeten komplementären Dichtbereich 23 angeordnet
werden, insbesondere durch Einführen der Dichtvorrichtung 7 entlang einer Einführrichtung
E in die komplementäre Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25. Bevorzugt können die Einführrichtung
E und die Kabeldurchführrichtung D parallel zueinander orientiert sein.
[0042] Die Figur 3 zeigt die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Anordnung von Kabel 3, Kabelentfeuchtung
5 und Dichtungsvorrichtung 7, wobei die Dichtungsvorrichtung 7 durch ein Einführen
entlang der Einführrichtung E in die Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 eingeführt und
darin aufgenommen ist. Die Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 umfaßt weitere Gehäuseteile
des Verbinders 1 (in Figur 5 gezeigt), welche notwendig sind, um den Verbinder zu
handhaben. In dem in Figur 3 gezeigten Zustand kontaktierten der Dichtbereich 21 und
der komplementäre Dichtbereich 23 miteinander, so daß beide fluiddicht miteinander
verbunden sind. Bevorzugt können der Dichtbereich 21 und/oder der komplementäre Dichtbereich
23 zumindest bereichsweise aus einem rückstellfähigen Material ausgebildet sein, wie
beispielsweise einem Elastomer. Durch das Anordnen der Dichtungsvorrichtung 7 in die
Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 können der Dichtbereich 21 und/oder der komplementäre
Dichtbereich 23 zumindest bereichsweise rückstellfähig, insbesondere elastisch, verformt
sein.
[0043] Die Dichtungsvorrichtung 7 kann bevorzugt durch einen Reibschluß mit der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
25 in der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 gehalten werden. Insbesondere kann die
Dichtvorrichtung 7 Dichtrippen 7a aufweisen, welche ausgelegt sind mit der Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 in Reibschluß zu gelangen, um zum einen eine
fluiddichte Verbindung zwischen der Dichtungsvorrichtung 7 und der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
25 herzustellen und zum anderen eine Verlagerung der Dichtungsvorrichtung 7 entgegen
der Einführrichtung E aus der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 zu verhindern bzw.
zu hemmen.
[0044] Die in der Figur 3 gezeigte Anordnung aus Kabel 3, Kabelendvorrichtung 5, Dichtungsvorrichtung
7 und Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 kann in einer Spritzgußform angeordnet werden,
wobei die Spritzgußform anschließend mit einem thermoplastischen Polymer bzw. Elastomer
beschickt wird, um den zumindest einen Fluidkanal 15 mit dem thermoplastischen Polymer
bzw. Elastomer zu beschicken und vorzugsweise um einen Dichtkragen an dem Kabel 3
auszubilden, welcher die Dichtungsvorrichtung 7 mit dem Kabel 3 verbindet.
[0045] Figur 4 zeigt einen Schnitt durch die Anordnung von Kabelendvorrichtung 5, Kabel
3, Dichtungsvorrichtung 7 und der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 während des Spritzgießens
einer Dichtmasse 27, welche bevorzugt aus einem thermoplastischen Polymer bzw. einem
thermoplastischen Elastomer besteht. Die Spritzgußform an sich ist in Figur 4 nicht
gezeigt, jedoch ist die Spritzgußform formkongruent zu dem mittels der Dichtmasse
27 ausgebildeten Dichtkragen 29 ausgebildet.
[0046] Die während des Spritzgießens zugeführte Dichtmasse 27 fließt durch den zumindest
einen Fluidkanal 15 in das Fluidreservoir 13 und füllt dieses, wie dies insbesondere
in der Ausschnittsvergrößerung in Figur 4 gezeigt ist. Die aus dem Fluidreservoir
13 durch das Einfüllen der Dichtmasse 27 entweichende Luft kann insbesondere über
die Öffnungen 17 abgeführt werden, wozu das Haftvermittlungselement 19 zumindest bereichsweise
gasdurchlässig ausgebildet sein kann. Insbesondere kann das Haftvermittlungselement
19 aus einem gasdurchlässigen Material bestehen oder zumindest eine gasdurchlässige
Öffnung bzw. Perforation aufweisen. Zweckmäßigerweise wird das Haftvermittlungselement
19 erst zum Ende des Spritzgießens von der Dichtmasse 27 benetzt.
[0047] Figur 5 zeigt einen Schnitt durch den Verbinder 1, welcher nach dem Spritzgießen
des Dichtkragens 29 fertiggestellt ist. Der Dichtkragen 29 bewirkt eine fluiddichte
bzw. feuchtigkeitsdichte Verbindung zwischen dem Kabel 3 und der daran angeordneten
Dichtungsvorrichtung 7. Wie insbesondere in der Ausschnittsvergrößerung in Figur 5
zu sehen ist, verschließt die Dichtmasse 27 sowohl den zumindest einen Fluidkanal
15 als auch das Fluidreservoir 13, wobei das Haftvermittlungselement 19 aufgrund des
Fluiddruckes, welcher durch die Dichtmasse 27 während des Spritzgießens erzeugt wurde,
entlang der Verlagerungsrichtung V verlagert bzw. gedehnt wurde. Das Haftvermittlungselement
19 kontaktiert nun mit einer Seite, welche dem Fluidreservoir 13 zugewandt ist, die
Dichtmasse 27 und mit einer gegenüberliegenden bzw. entgegengesetzten Seite die Innenwandung
der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25.
[0048] Die Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 kann vorzugsweise zumindest bereichsweise aus
einem Metall ausgebildet sein, wobei insbesondere der Bereich der Innenwandung der
Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 aus einem Metall ausgebildet sein kann, an welchem
die Dichtungsvorrichtung 7 bzw. das Haftvermittlungselement 19 angeordnet ist. Mit
anderen Worten kontaktiert das Haftvermittlungselement 19 mit der dem Fluidreservoir
13 abgewandten Seite ein Metall und mit der dem Fluidreservoir 13 zugewandten Seite
ein Polymer, wobei durch das Haftvermittlungselement 19 eine verbesserte Haftung bzw.
Feuchtigkeitsdichtigkeit zwischen der metallenen Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
25 und der Dichtmasse 27 ausgebildet wird als dies durch einen direkten Kontakt der
Dichtmasse 27 und der Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme 25 möglich wäre.
[0049] Zusätzlich kann die Dichtmasse 27 die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme
25 kontaktieren. Insbesondere kann die Dichtmasse 27 aus Öffnungen austreten, durch
welche während des Spritzgießens das in dem Fluidreservoir 13 befindliche Gas entwichen
ist.
Bezugszeichenliste
[0050]
- 1
- Verbinder
- 3
- Kabel
- 3a
- Isolationsmantel des Kabels 3
- 3b
- Elektrische Leitung des Kabels 3
- 5
- Kabelendvorrichtung
- 5a
- Elektrischer Kontakt der Kabelendvorrichtung 5
- 7
- Dichtungsvorrichtung
- 7a
- Dichtrippe
- 11
- Kabeldurchführöffnung
- 13
- Fluidreservoir
- 15
- Fluidkanal
- 17
- Öffnung
- 19
- Haftvermittlungselement
- 21
- Dichtbereich
- 23
- Komplementärer Dichtbereich
- 25
- Dichtungsvorrichtungsaufnahme
- 27
- Dichtmasse
- 29
- Dichtkragen
- D
- Kabeldurchführrichtung
- E
- Einführrichtung
- V
- Verlagerungsrichtung
1. Dichtungsvorrichtung (7), für einen Verbinder (1), aufweisend:
- eine Kabeldurchführöffnung (11), durch welche ein Kabel (3) entlang einer Kabeldurchführrichtung
(D) durchführbar oder durchgeführt ist,
- einen Dichtbereich (21), der mit einem komplementären Dichtbereich (23) eines Verbinders
(1) kontaktierbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtungsvorrichtung (7) aufweist:
- zumindest ein dehnbares Haftvermittlungselement (19), welches an der Mantelfläche
der Dichtungsvorrichtung (7) angeordnet ist und welches eine Öffnung zu einem Fluidreservoir
(13) abdeckt,
- zumindest einen Fluidkanal (15), durch welchen ein Fluid entlang der Kabeldurchführrichtung
(D) zu dem Fluidreservoir (13) fließen kann,
wobei das Haftvermittlungselement (19) durch das Beaufschlagen des Fluidreservoirs
(13) mit einem Fluid eines vorbestimmten Drucks derart dehnbar und/oder zumindest
bereichsweise verlagerbar ist, daß der Durchmesser der Dichtungsvorrichtung (7) im
Bereich des Haftvermittlungselements vergrößerbar ist.
2. Dichtungsvorrichtung (7) gemäß Anspruch 1, wobei das Haftvermittlungselement (19)
als ein Band ausgebildet ist, welches entlang des Umfangs der Mantelfläche die Dichtungsvorrichtung
(7) umfängt.
3. Dichtungsvorrichtung (7) gemäß Anspruch 2, wobei das Haftvermittlungselement (19)
als ein doppelseitiges Klebeband ausgebildet ist.
4. Dichtungsvorrichtung (7) gemäß einem der vorigen Ansprüche, wobei der Dichtbereich
(21) konusförmig ausgebildet ist und sich entlang der Kabeldurchführrichtung (D) verjüngt.
5. Verbinder (1) mit einer Dichtungsvorrichtung (7) gemäß einem der vorigen Ansprüche,
wobei der Verbinder (1) eine Dichtungsvorrichtungsaufnahme (25) aufweist, die ausgelegt
ist, die Dichtungsvorrichtung (7) zumindest bereichsweise aufzunehmen.
6. Verbinder (1) gemäß Anspruch 5, wobei das Haftvermittlungselement (19) zumindest bereichsweise
an einer Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme (25) angeordnet ist.
7. Verbinder (1) gemäß Anspruch 6, wobei das Fluidreservoir (13) mit einer erstarrten
Dichtmasse (27) gefüllt ist, so daß das zumindest eine Haftvermittlungselement (19)
zumindest bereichsweise an die Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme (25)
gepreßt ist.
8. Verbinder (1) gemäß Anspruch 7, wobei die erstarrte Dichtmasse (27) ein thermoplastisches
Elastomer umfaßt.
9. Verfahren zum Herstellen eines Verbinders (1) umfassend die Schritte:
- Bereitstellen einer Dichtungsvorrichtung (7) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4,
durch welche ein Kabel (3) entlang einer Kabeldurchführrichtung (D) durchgeführt ist;
- zumindest bereichsweises Anordnen der Dichtungsvorrichtung (7) in eine Dichtungsvorrichtungsaufnahme
(25) des Verbinders (1), so daß das Haftvermittlungselement (19) zumindest bereichsweise
an einer Innenwandung der Dichtungsvorrichtungsaufnahme (25) angeordnet ist;
- Füllen des Fluidreservoirs (13) mit einer flüssigen Dichtmasse (27), wobei das zumindest
eine Haftvermittlungselement (19) zumindest bereichsweise an die Innenwandung der
Dichtungsvorrichtungsaufnahme (25) gepreßt wird;
- Erstarren der Dichtmasse (27).
10. Verfahren gemäß Anspruch 9, wobei das Bereitstellen der Dichtungsvorrichtung (7) die
folgenden Schritte umfaßt:
- Bereitstellen eines Kabels (3);
- Ausformen einer Dichtungsvorrichtung (7) an dem Isolationsmantel des Kabels (3)
mittels eines flüssig aufgetragenen, erstarrungsfähigen Polymers.
1. A seal device (7) for a connector having:
- a cable guide-through opening (11), through which a cable is guidable or guided
along a cable guide-through direction (D),
- sealing area (21), that is contactable with a complementary sealing area of a connector
(1),
characterised in that the seal device (7) comprises:
- at least a ductile bonding element (19), which is arranged at the mantle surface
of the seal device (7) and which covers an opening to a fluid reservoir (13),
- at least a fluid channel (15), through which a fluid can flow along the cable guide-through
direction (D) to the fluid reservoir (13), wherein by supplying of the fluid reservoir
(13) with a fluid of a certain pressure the bonding element (19) is ductile in such
manner and/or at least in certain areas displaceable, that the diameter of the sealing
device (7) in the area of the adhesion element is enlargeable.
2. A seal device (7) according to claim 1, wherein the bonding element (19) is formed
as a tape, which surrounds the seal device (7) along the circumference of the shell
area.
3. Seal device (7) according to claim 2, wherein the bonding element (19) is formed as
a double sided adhesive tape.
4. Seal device (7) according to one of the preceding claims, wherein the sealing area
(21) is formed cone shaped and tapers along the cable guide-through direction (D).
5. A connector (1) with a seal device (7) according to one of the preceding claims, wherein
the connector (1) comprises a seal device housing (25), which is designed to house
the seal device (7) at least in certain areas.
6. Connector (1) according to claim 5, wherein the bonding element (19) is arranged at
least in certain areas at an inner wall of the seal device housing (25).
7. Connector (1) according to claim 6, wherein the fluid reservoir (13) is filled with
a solidified sealing mass (27), so that at least a bonding element (19) in at least
certain areas is pressed against the inner wall of the seal device housing (25).
8. Connector (1) according to claim 7, wherein the solidified sealing mass (27) comprises
a thermoplastic elastomer.
9. Method for manufacturing a connector (1) comprising the steps:
- providing a seal device (7) according to one of the claims 1 to 4, through which
a cable (3) is guided along a cable guide-through direction (D);
- arranging of the seal device (7) at least certain areas in a seal device housing
(25) of the connector (1), so that the bonding element (19) is arranged at least in
certain areas at an inner wall of the seal device housing (25);
- filling of the fluid reservoir (13) with a liquid sealing mass (27), wherein the
at least one bonding element (19) is pressed against at least certain areas at the
inner wall of the seal device housing (25);
- solidification of the sealing mass (27).
10. Method according to claim 9, wherein providing of the seal device (7) comprises following
steps:
- providing a cable (3);
- forming of a seal device (7) at the isolation mantle of the cable (3) by means of
a liquid solidifiable polymer.
1. Dispositif d'étanchéité (7) pour un connecteur (1) présentant :
- une ouverture de passage de câble (11) à travers laquelle un câble (3) peut être
passé ou est passé le long d'une direction de passage de câble (D),
- une région d'étanchéité (21) qui peut venir en contact avec une région d'étanchéité
complémentaire (23) d'un connecteur (1),
caractérisé en ce que le dispositif d'étanchéité (7) présente :
- au moins un élément promoteur d'adhésion extensible (19) qui est disposé sur la
face d'enveloppe du dispositif d'étanchéité (7) et qui recouvre une ouverture vers
un réservoir de fluide (13),
- au moins un canal de fluide (15) à travers lequel un fluide peut s'écouler le long
de la direction de passage de câble (D) vers le réservoir de fluide (13), dans lequel
l'élément promoteur d'adhésion (19) est extensible et/ou déplaçable au moins par région
par la sollicitation du réservoir de fluide (13) avec un fluide d'une pression prédéfinie
de telle sorte que le diamètre du dispositif d'étanchéité (7) peut être augmenté dans
la région de l'élément promoteur d'adhésion.
2. Dispositif d'étanchéité (7) selon la revendication 1, dans lequel l'élément promoteur
d'adhésion (19) est réalisé en tant que ruban qui entoure le dispositif d'étanchéité
(7) le long de la périphérie de la face d'enveloppe.
3. Dispositif d'étanchéité (7) selon la revendication 2, dans lequel l'élément promoteur
d'adhésion (19) est réalisé en tant que ruban adhésif double face.
4. Dispositif d'étanchéité (7) selon une des revendications précédentes, dans lequel
la région d'étanchéité (21) est réalisée en forme de cône et se rétrécit le long de
la direction de passage de câble (D).
5. Connecteur (1) avec un dispositif d'étanchéité (7) selon une des revendications précédentes,
dans lequel le connecteur (1) présente un logement de dispositif d'étanchéité (25)
qui est conçu pour recevoir le dispositif d'étanchéité (7) au moins par région.
6. Connecteur (1) selon la revendication 5, dans lequel l'élément promoteur d'adhésion
(19) est disposé au moins par région sur une paroi interne du logement de dispositif
d'étanchéité (25).
7. Connecteur (1) selon la revendication 6, dans lequel le réservoir de fluide (13) est
rempli d'une masse d'étanchéité solidifiée (27) de sorte que l'au moins un élément
promoteur d'adhésion (19) est pressé au moins par région sur la paroi interne du logement
de dispositif d'étanchéité (25).
8. Connecteur (1) selon la revendication 7, dans lequel la masse d'étanchéité solidifiée
(27) comprend un élastomère thermoplastique.
9. Procédé de fabrication d'un connecteur (1) comprenant les étapes :
- mise à disposition d'un dispositif d'étanchéité (7) selon une des revendications
1 à 4, à travers lequel un câble (3) est passé le long d'une direction de passage
de câble (D) ;
- disposition au moins par région du dispositif d'étanchéité (7) dans un logement
de dispositif d'étanchéité (25) du connecteur (1) de sorte que l'élément promoteur
d'adhésion (19) est disposé au moins par région sur une paroi interne du logement
de dispositif d'étanchéité (25) ;
- remplissage du réservoir de fluide (13) d'une masse d'étanchéité fluide (27), dans
lequel l'au moins un élément promoteur d'adhésion (19) est pressé au moins par région
sur la paroi interne du logement de dispositif d'étanchéité (25) ;
- solidification de la masse d'étanchéité (27).
10. Procédé selon la revendication 9, dans lequel la mise à disposition du dispositif
d'étanchéité (7) comprend les étapes suivantes :
- mise à disposition d'un câble (3) ;
- moulage d'un dispositif d'étanchéité (7) sur l'enveloppe d'isolation du câble (3)
au moyen d'un polymère appliqué à l'état fluide, capable de solidification.