[0001] Die Erfindung betrifft ein Holzbauteil für eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion, wobei
zum flächigen Verbinden des Holzbauteils mit Beton in der Verbundfläche zum Beton
wenigstens eine mit dem Beton in Eingriff bringbare und/oder verfüllbare Ausnehmung
vorgesehen ist, welche zur Aufnahme von Schubkräften zwischen Beton und Holzbauteil
wenigsten eine im Wesentlichen quer zur Verbundfläche ausgerichtete Flanke aufweist.
[0002] Ferner betrifft die Erfindung eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion aus wenigstens
einem derartigen Holzbauteil sowie ein Lagerelement und eine Profileinlage für eine
Holz-Beton-Verbundkonstruktion.
[0003] Holz-Beton-Verbundkonstruktionen sind seit langem aus dem Stand der Technik bekannt
und bestehen aus Holzelementen bzw. Holzbauteilen, welche mit einem an eine Verbundfläche
des Holzbauteils angrenzenden Betonbauteil schubfest verbunden sind. Holz-Beton-Verbundkonstruktionen
werden im Bauwesen insbesondere dort eingesetzt, wo die Vorteile des Bauwerkstoffs
Holz mit den Vorteilen des Bauwerkstoffs Beton kombiniert werden sollen. Eine derartige
Konstruktion basiert auf der Grundidee, dem Holz im Verbundquerschnitt vor allem die
Zugkräfte und dem Beton die Druckkräfte zuzuweisen.
[0004] Holz-Beton-Verbundkonstruktion können sowohl im Neubau als auch bei der Ertüchtigung
bestehender Holz- bzw. Holzwerkstoffkonstruktionen als tragendes und/oder raumabschließendes
Bauteil eingesetzt werden.
[0005] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung sind unter dem Begriff Holzbauteil sämtliche
tragende und/oder raumabschließende Holzkonstruktionen, zu verstehen, die mit Beton
zu einer Holz-Verbund-Konstruktion kombiniert werden können. Dies können sowohl decken-
als wandbildende Konstruktionen sein.
[0006] Bei der Deckenbildung kommen u.a. die sogenannte Balkenbauweise, bestehend aus einer
Balkenlage und ggf. darauf angeordneter Holzschalung, und die sogenannte Brettstapelbauweise
aus nebeneinander stehend angeordneten, miteinander vernagelten oder verdübelten Seitenbrettern
zum Einsatz.
[0007] Darüber hinaus werden vermehrt sogenannte Brettsperrholz- oder Kreuzlagenholz-Konstruktionen
verwendet. Dabei handelt es sich um kreuzweise verleimte Lagen aus nebeneinander angeordneten
Brettern, ähnlich dem Aufbau üblicher Sperrholzplatten. Aufgrund ihres flächigen Aufbaus
eigenen sich derartige Holzbauteile sowohl für decken- als auch wandbildende Konstruktionen.
[0008] Um die Vorteile einer Holz-Beton-Verbundkonstruktion ausnutzen zu können, muss sichergestellt
sein, dass zwischen dem Holzbauteil und dem Betonbauteil eine dauerhafte Verbindung
besteht, so dass sowohl Längs- als auch Querkräfte von dem Verbundelement aufgenommen
werden können und das Verbundelement unter allen Belastungssituationen als statische
Einheit anzusehen ist.
[0009] Zur Aufnahme von Schubkräften zwischen Beton- und Holzbauteil ist es aus dem Stand
der Technik bekannt, in der Verbundfläche des Holzbauteils Ausnehmungen, vorzugsweise
sogenannte Kerven, vorzusehen, die mit Beton verfüllt werden bzw. mit dem Beton in
Eingriff stehen. Um die im Wesentlichen parallel zur Verbundfläche verlaufenden Schubkräfte
in das Holzbauteil einzuleiten, weisen die Ausnehmungen als Widerlager für den Beton
im Wesentlichen quer zur Verbundfläche ausgerichtete Flanken auf. Unter dem Begriff
quer ist im Rahmen der vorliegenden Erfindung nicht nur eine zur Verbundfläche senkrechte
Flankenausrichtung, sondern auch jede geneigte, von 0° bzw. 180° verschiedene Flankenausrichtung
zu verstehen.
[0010] Um ein Abheben der Betonplatte aufgrund des im Bereich der Ausnehmung entstehenden
Extensitätsmoments zu verhindern bzw. um Querkräfte zwischen Holz- und Betonbauteil
aufzunehmen, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Verbindungsmittel bekannt,
die einerseits mit dem Beton und andererseits mit dem Holzbauteil fest verbunden sind.
Neben Klebeverbindungen kommen vornehmlich mechanische Verbindungsmittel wie Schrauben,
Dübel, Nägel u. dgl. zum Einsatz. So werden beispielsweise in die über das Holzbauteil
verteilten Ausnehmungen lange Holzschrauben oder -dübel eingedreht, die senkrecht
zur Verbundfläche über den Holzquerschnitt hinausragen und ankerartig mit dem Beton
in Eingriff stehen. Neben Einzelschrauben und -dübeln sind auch Verbundsysteme aus
gekreuzten, gegenüber der Verbundfläche unter 45°geneigten Schrauben- oder Dübelpaaren
bekannt.
[0011] Ferner ist aus
DE 298 24 534 U1 ein Brettstapelelement bekannt, zwischen dessen Lamellen Bleche oder Kanthölzer angeordnet
sind, die als Stege in die Betonplatte hineinragen. Der Verbund zwischen Holz und
Beton erfolgt über sogenannte Querkräftanker, welche in Aussparungen der Stege eingeschoben
werden.
[0012] Derartige Verbindungsmittel gehen jedoch meist mit sehr hohen Herstellungs- und Materialkosten
einher und erlauben darüber hinaus nur einen geringen Vorfertigungsgrad. Insbesondere
besteht die Gefahr, dass die über das Holzbauteil hinausragenden Verbindungsmittel
beim Transport mehrerer übereinander gestapelter Holzelemente beschädigt werden. Auch
das Begehen der Holzelemente auf der Baustelle und das Verlegen der Betonbewehrung
wird durch die hervorstehenden Verbindungselemente erschwert.
[0013] Aus
DE 298 16 002 U1 ist eine Verbundkonstruktion bekannt, bei der die gleichzeitige Aufnahme von Schub-
und Querkräften durch einen Formschluss zwischen Beton und Holz erreicht wird. Hierzu
weist die Holz-Beton-Verbundkonstruktion im Bereich der Verbundfläche bewehrte Betonleisten,
aufgeleimte Profilholzleisten oder eingefräste Vertiefungen auf, welche quer zur Spannrichtung
der Verbundkonstruktion verlaufen. Die Leisten bzw. Vertiefungen weisen im Querschnitt
eine konische Form und damit eine Hinterschneidung auf, welche zur Aufnahme von Querzugkräften
dient.
[0014] Alle zuvor genannten Verbindungsmittel haben gemeinsam, dass sie einen starren Verbund
zwischen dem Beton- und dem Holzbauteil erzeugen. Als Folge dessen müssen die Stege,
Leisten, Ausnehmungen und/oder Verbindungsmittel zur Verankerung des Betons bzw. Fixierung
der Leisten und/oder Stege entsprechend der Verbundbeanspruchung, d. h. entsprechend
dem Verlauf der Schubkräfte über die Verbundkonstruktion, mit veränderlichen Abständen
zueinander angeordnet werden, da andernfalls der Ausnutzungsgrad der Verbundkonstruktion
bei einer Anordnung mit konstantem Abstand wesentlich geringer ausfiele. Entsprechend
muss die Anordnung der Ausnehmungen und Verbundmittel für jede konkrete Verbundkonstruktion
neu berechnet werden. Darüber hinaus grenzt die starre Verbundkonstruktion im Bereich
größerer Spannweiten an ihre Leistungsfähigkeit, da das Kraftübertragungspotential
im Bereich der Ausnehmungen lokal beschränkt ist.
[0015] Um zumindest eine äquidistante Anordnung der Profilleisten-Verbindungsmittel unabhängig
vom Verlauf der Längsschubkräfte zu ermöglichen, schlägt
DE102 54 043 B4 eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion vor, bei der zur Herstellung eines kraftschlüssigen
Verbundes profilierte Holzrippen mit einer negativen Flankensteigung, d.h. mit einer
Hinterschneidung, an der Verbundfläche zum Beton angeordnet sind, die jedoch im Gegensatz
zu den Profilholzleisten in
DE 298 16 002 U1 parallel zur Haupttragerichtung des Verbundquerschnittes verlaufen. Zur Fixierung
der in den Beton hineinragenden Rippen auf dem Holzbauteil sind stift- oder schraubenförmige
Verbindungsmittel oder flächige Verleimungen vorgesehen. Aufgrund des mehrteiligen
Aufbaus gestaltet sich der Fertigungs- und Herstellungsaufwand aber auch hier entsprechend
aufwendig.
[0016] Die
EP 1 582 644 A1 betrifft eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion. Um eine möglichst stabile Verbindung
zwischen den Materialien Holz und Beton zu gewährleisten, werden in schwalbenschwanzartigen
Ausnehmungen des Holzbauteils entsprechend angepasste Verbindungsstücke, z. B. aus
Stahlblech, eingefügt, deren Auskragungen über das Holzbauteil hinaus und in die Betonschicht
hineinreichen. Dieses Dokument offenbart ein Holzbauteil gemäß dem Oberbegriff des
Anspruchs 1 und eine Holz-Beton-Verbindkonstruktion gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs
15.
[0017] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, Holzbauteile und Holz-Beton-Verbundkonstruktionen
der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein flächiger, dauerhafter
und tragfähiger Verbund zwischen Beton und Holz unabhängig vom konkreten Verlauf der
Längsschubkräfte erzielt werden kann. Ferner soll der Kosten- und Zeitaufwand gegenüber
den bekannten Holz-Beton-Verbundkonstruktionen weiter reduziert und gleichzeitig ein
hoher Vorfertigungsgrad erreicht werden.
[0018] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Holzbauteil gemäß Anspruch 1 sowie eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion
gemäß Anspruch 15. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindungen sind Gegenstand der
jeweiligen Unteransprüche.
[0019] Gemäß der Erfindung zeichnet sich das Holzbauteil dadurch aus, dass an der wenigstens
einen im Wesentlichen quer zur Verbundfläche ausgerichteten Flanke der Ausnehmung
ein Lagerelement aus einem elastisch verformbaren Material vorgesehen ist. In erfindungsgemäßer
Weise wurde erkannt, dass durch ein Lagerelement aus einem elastisch verformbaren
Material an der Flanke, d.h. in jenem Bereich der Ausnehmung, in dem die Druckkräfte
aus dem Beton unmittelbar in das Holzbauteil eingeleitet werden, eine gewisse Längsverschieblichkeit
zwischen Beton und Holzbauteil erzielt werden kann, aus der sich eine effektive Umverteilung
der Schubkräfte innerhalb des Holzbauteils ergibt. Insbesondere kann ein Versagen
der Verbindungsmittel in den Bereich höchster Beanspruchung, d.h. im Bereich der Ausnehmungen,
vermieden werden, da durch die Umverteilung der Schubkräfte die Tragfähigkeit des
Holzbauteils in ansonsten weniger beanspruchten Bereichen mit ausgeschöpft wird. Durch
die Umverteilung kann ferner die Anordnung der Ausnehmungen unabhängig vom konkreten
Verlauf der Längsschubkräfte erfolgen. Insbesondere können die Ausnehmungen bzw. Verbundmittel
im Wesentlichen in gleichen Abständen angeordnet werden. Da durch die Lagerelemente
aus einem elastisch verformbaren Material alle Verbundmittel bzw. Ausnehmungen die
annähernd gleiche Beanspruchung erfahren, wird auch der Rechenaufwand zur Bestimmung
der genaue Anzahl und Verteilung der Ausnehmungen bei einer konkreten Verbundkonstruktion
erheblich reduziert. Das Holzbauteil ist folglich für verschiedene Anwendungen universell
einsetzbar und weniger fehleranfällig in seiner Herstellung. Da insbesondere eine
differenzierte Abstandsanordnung der Verbundmittel über die Länge des Trägerelements
entfällt, kann somit insgesamt ein schneller und systematischer Produktionsablauf
gewährleistet werden.
[0020] Um eine ausreichende Verformbarkeit des Lagerelements im Bereich der normalen Gebrauchstauglichkeit
des Holzbauteils zu erreichen, besteht das Lagerelement aus einem elastisch verformbaren
Material. Denkbar ist beispielsweise ein elastomerer Kunststoff, Gummi und/oder Bitumen.
Durch eine geeignete Materialauswahl kann der Grad der Verformbarkeit und damit der
Grad der Kräfteumverteilung gezielt beeinflusst werden. Desweiteren kann es vorgesehen
sein, dass die Verformbarkeit im Grenzzustand der Tragfähigkeit der Konstruktion in
eine plastische bzw. duktile Verformbarkeit übergeht, um das Umlagerungsvermögen voll
auszunutzen.
[0021] Je nach Ausgestaltung der Ausnehmung des Holzbauteils kann das Lagerelement im Wesentlichen
stab-, streifen-, schienenförmig oder dergleichen ausgebildet sein. So sind als Ausnehmungen
etwa eingefräste, quer zur Haupttragerichtung verlaufende Kerven denkbar, an deren
Flanken längliche, streifen- oder schienenförmige Lagerelemente, also beispielsweise
Schienenprofile aus einem elastomeren Kunststoff oder Bitumenstreifen, angeordnet
sind.
[0022] Um die planmäßig einzustellende Verschieblichkeit zwischen Beton- und Holzbauteil
und damit die Umverteilung der Längsschubkräfte zu gewährleisten, kann das Lagerelement
nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung Hohlräume und/oder Kammern
aufweisen, die bei entsprechender Krafteinwirkung eine Verformung des Lagerelementes
erlauben.
[0023] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist das Lagerelement mit der Flanke,
in die die Schubkräfte aus dem Beton in das Holzbauteil eingeleitet werden, fest verbunden.
Vorzugsweise ist das Lagerelement an die Flanke geklebt, genagelt, geklammert und/oder
geschraubt. Selbstverständlich sind auch andere Befestigungsvarianten denkbar. Entsprechend
lassen sich die Lagerelemente am Holzbauteil werksseitig vormontieren, wodurch sich
der Vorfertigungsgrad der Holz-Beton-Verbundkonstruktion erhöhen lässt.
[0024] Da das Lagerelement an der Flanke und damit innerhalb der Ausnehmung angeordnet ist,
stehen keine Verbindungsmittel über das Holzbauteil hinaus, so dass ein Transport
mehrerer übereinander gestapelter Holzbauteile problemlos möglich ist.
[0025] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist die wenigstens
eine Ausnehmung als Kerve, insbesondere als in das Holzbauteil eingefräste Kerve ausgebildet.
Das Einfräsen der Kerve erlaubt eine besonders einfache und schnelle Fertigung des
Holzbauteils.
[0026] Alternativ können nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung an
der Verbundfläche zum Beton wenigstens zwei seitlich beabstandete, vorzugsweise aufgeleimte
und/oder aufgeschraubte und/oder aufgenagelte Stege, Leisten, Latten, Bretter oder
dergleichen vorgesehen sein, zwischen denen die wenigstens eine Ausnehmung gebildet
ist. Zur Fixierung der Stege, Leisten, Latten, Bretter und dergleichen sind beispielsweise
Schraub-, Nagel-, oder Leimverbindungen denkbar.
[0027] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die wenigstens
eine Ausnehmung zur Aufnahme von Querzugkräften zwischen Beton und Holzbauteil wenigstens
eine, vorzugsweise im Querschnitt keilförmige, Hinterschneidung auf. Durch die Hinterschneidung
entsteht eine Verzahnung zwischen dem Holzbauteil und dem mit der Ausnehmung in Eingriff
stehenden Beton, so dass ein Abheben des Betons vom Holzbauteil vermieden wird.
[0028] Um eine Kombinationswirkung zur Aufnahme von Schub- und Querzugskräften zwischen
Beton und Holzbauteil zu erreichen, sind nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung an der Verbundfläche zum Beton wenigstens zwei kreuzweise aufeinander
angeordnete Lagen aus jeweils wenigstens zwei seitlich zueinander beabstandeten, vorzugsweise
aufgeleimten und/oder aufgeschraubten und/oder aufgenagelten Stegen, Leisten, Latten,
Bretter oder dergleichen vorgesehen, zwischen denen wenigstens eine Ausnehmung gebildet
ist. Durch diese Anordnung ergeben sich zwischen den kreuzweise angeordneten Lagen
aus zueinander beabstandeten Brettern gleichzeitig auch Hinterschneidungen. Ein derartiger
Aufbau eignet sich bevorzugt bei Verwendung von sogenannten Brettsperrholz- bzw. Kreuzlagenholz-Konstruktionen.
Dabei handelt es sich um kreuzweise verleimte Bretter analog der Herstellung eines
üblichen Sperrholzes. Die zuvor beschriebene Anordnung kann beispielsweise dadurch
erreicht werden, dass die beiden oberen Lagen des Brettsperrholzes nicht vollflächig
ausgebildet sind, sondern dass die einzelnen Bretter auf Lücke gesetzt sind, so dass
zwischen die entstehenden Ausnehmungen und Hinterschneidungen Beton eingebracht werden
kann. Entsprechend können die aus der Verbundwirkung entstehenden Zugkräfte durch
die Verzahnung des Betons mit der oberen Brettlagen abgetragen werden.
[0029] Um eine Überbeanspruchung der Verbindungsstelle zwischen den oberen Brettlagen und
dem übrigen Holzbauteilquerschnitt zu vermeiden, ist an wenigstens einer Flanke der
beiden oberen Brettlagen, vorzugsweise an wenigstens einer Flanke eines jeden Brettes
der beiden Lagen, ein Lagerelement aus einem elastisch verformbaren Material vorgesehen,
so dass Zugbeanspruchungen zwischen Beton und Holzquerschnitt auf annähernd alle gekreuzten
Brettlagen gleichmäßig verteilt werden können. Insbesondere dann, wenn wenigstens
eine Flanke eines jeden Brettes der beiden oberen Lagen ein Lagerelement aus einem
elastisch verformbaren Material aufweist, kann aufgrund der gekreuzten Anordnung in
vorteilhafter Weise ein zweiachsiger Lastabtrag in der Holz-Beton-Verbundkonstruktion
erzielt werden.
[0030] Nach einer weiter vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist wenigstens eine
Ausnehmung eine an ihren Querschnitt angepasste Profileinlage auf, die die Ausnehmung
vorzugsweise vollständig, wenigstens jedoch im Bereich der Flanke, der Hinterschneidung
und/oder des Bodens auskleidet. In vorteilhafter Weise kann die an den Querschnitt
der Ausnehmung angepasste Profileinlage dazu genutzt werden, um an dem der Flanke
zugeordneten Bereich der Profileinlage das verformbare Lagerelement festzulegen. Vorzugswiese
weist die Profileinlage eine ausreichende Steifigkeit oder Formbeständigkeit auf,
um das Lagerelement tragen zu können. Die Profileinlage sollte aber umgekehrt auch
noch ausreichend flexibel oder verformbar sein, um sie ggf. in Hinterschneidungen
der Ausnehmung einführen zu können.
[0031] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann es vorgesehen
sein, dass die Profileinlage die Verbundfläche im Randbereich der Ausnehmung zumindest
teilweise abdeckt, so dass sich die Profileinlage auch auf der Verbundfläche abstützt.
[0032] Durch das Auskleiden der Ausnehmung mit der Profileinlage wird ferner erreicht, dass
die Holzoberflächen im Bereich der Ausnehmung, insbesondere relativ stark saugende
Stirnholzbereiche von dem sonst unmittelbar angrenzenden Beton isoliert werden. Dadurch
wird verhindert, dass dem beim Verfüllen der Ausnehmung frisch eingebrachten Beton
durch das Holz Feuchtigkeit entzogen wird, die für den Abbindeprozess und folglich
für eine gute Betonqualität unabdingbar ist, da andernfalls lokale Festigkeitsverluste
drohen. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Holz-Beton-Verbundkonstruktionen
mit Kerven bzw. Ausnehmungen wird die Saugwirkung des Stirnholzes dadurch vermieden,
dass eine Folie oder eine zusätzliche, dickflüssige Betonschlempe in die Ausnehmungen
eingebracht werden. Durch die Profileinlage kann dieser Arbeitsgang und der entsprechende
Materialaufwand eingespart werden.
[0033] In vorteilhafter Weise ist die Profileinlage an die Form, insbesondere an den Querschnitt
der Ausnehmung angepasst. Denkbar ist beispielsweise, dass die Profileinlage wannenförmig
bzw. U-förmig ausgebildet ist und von oben in die Ausnehmung bzw. Kerve eingelegt
wird. Vorzugsweise ist die Profileinlage auch an die Kontur der beispielsweise keilförmigen
Hinterschneidung angepasst. Die Länge der Profileinlage bemisst sich ebenfalls in
vorteilhafter Weise nach der Länge der Ausnehmung bzw. Kerve.
[0034] Um den Vorfertigungsgrad der Holz-Beton-Verbundkonstruktion zu steigern, können die
Profileinlage, vorzugsweise mit daran festgelegtem Lagerelement, bereits werksseitig
in die Ausnehmungen bzw. Kerven eingebracht werden.
[0035] Für die oben beschriebenen Kreuzlagenholz- bzw. Brettsperrholz-Konstruktionen eignen
sich vorteilhaft ebenfalls an die Brettbreite und -länge angepasste, U-förmige Profileinlagen.
Diese können etwa, was die oberste Brettlage betrifft, in einfacher Weise mit der
U-Öffnung nach unten weisend über die auf Lücke gesetzten Bretter gestülpt werden
können. Entsprechend werden die Profileinlagen für die zweitoberste Brettlage mit
der U-Öffnung nach oben weisend, vorzugsweise vor dem Aufbringen bzw. Aufleimen der
obersten Brettlage, in die von den Brettlücken gebildeten Ausnehmungen eingelegt.
[0036] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann das Lagerelement
entweder auf der dem Holzbauteil zugewandten Seite oder auf der dem Beton zugewandten
Seite der Profileinlage festgelegt, insbesondere festgeklebt und/oder aufkaschiert
sein.
[0037] Bevorzugt besteht die Profileinlage aus Kunststoff und/oder Metall. Denkbar ist beispielsweise
ein Metallblech, vorzugsweise ein verzinktes Stahlblech. Neben den geringen Materialkosten
lassen sich diese Materialien sehr einfach an die Form der Ausnehmung anpassen. Ferner
weisen Metallbleche in vorteilhafter Weise eine ausreichende Steifigkeit bzw. Formfestigkeit
zum Aufnehmen und Festlegen des Lagerelementes auf, sind aber gleichzeitig hinreichend
flexibel bzw. verformbar, um ggf. in Hinterschneidungsbereiche eingeführt werden zu
können.
[0038] Weiterhin denkbar ist, dass die Profileinlage an dem Holzbauteil festgelegt ist,
insbesondere über wenigstens eine Schraubverbindung. Bevorzugt erfolgt die Schraubverbindung,
sofern vorhanden, im Bereich der Hinterschneidung, so dass die Hinterschneidung durch
die Schraubverbindung automatisch mitverstärkt wird. Entsprechend lassen sich über
die Hinterschneidung größere Querzugkräfte aufnehmen. Als Schrauben genügen beispielsweise
kurze Vollgewindeschrauben mit einer Länge von etwa 5 cm, welche deutlich günstiger
sind als die zur Aufnahme von Querzugkräften sonst üblichen Verbundschrauben oder
-dübel mit einer Länge von mindestens 20 cm.
[0039] Ein weiterer Gedanke der Erfindung betrifft eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion mit
wenigstens einem Betonteil und wenigstens einem erfindungsgemäßen Holzbauteil, wobei
das Betonbauteil mit wenigstens einer Ausnehmung in der Verbundfläche des Holzbauteils
in Eingriff steht. Zur Aufnahme von Schubkräften zwischen Beton und Holzbauteil weist
die Ausnehmung wenigstens eine im Wesentlichen quer zur Verbundfläche ausgerichtete
Flanke auf. Gemäß der Erfindung ist es vorgesehen, dass zur Umverteilung der Schubkräfte
innerhalb des Holzbauteils an der wenigstens einen Flanke wenigstens ein Lagerelement
aus einem elastisch verformbaren Material angeordnet ist.
[0040] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand
der Zeichnung.
[0041] Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundkonstruktion,
- Fig. 2
- eine Detailansicht des Querschnitts gemäß Fig. 1,
- Fig. 3
- eine isometrische Ansicht der Profileinlage der Holz-Beton-Verbundkonstruktion gemäß
Fig. 1,
- Fig. 4
- eine isometrische Ansicht eines zweiten Ausführungsbeispiels einer erfindungsgemäßen
Holz-Beton-Verbundkonstruktion ohne Beton,
- Fig. 5
- einen Querschnitt durch die Holz-Beton-Verbundkonstruktion gemäß Fig. 4, und
- Fig. 6
- einen Längsschnitt durch die Holz-Beton-Verbundkonstruktion gemäß Fig. 4.
[0042] Die Fig. 1 und 2 zeigen ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundkonstruktion
100, welche aus einem Holzbauteil 1 und einem damit über die Verbundfläche 4 flächig
verbundenen Betonbauteil bzw. Beton 30 besteht. Zur Aufnahme von Zugkräften weist
das Holzbauteil 1 mehrere Ausnehmungen 2, insbesondere Kerven 3, auf, die mit Beton
30 verfüllt sind bzw. mit denen der Beton 30 in Eingriff steht. Dabei werden etwaige
Schubkräfte zwischen Beton 30 und Holzbauteil 1 von den im Wesentlichen quer zur Verbundfläche
ausgerichteten Flanken 5 der Ausnehmungen 2 aufgenommen.
[0043] Gemäß der Erfindung ist an jeder der Flanken 5 ein Lagerelement 10 aus einem elastisch
verformbaren Material vorgesehen. Dieses besteht vorzugsweise aus einem elastomeren
Kunststoff, wodurch sich zwischen Beton 30 und Holzbauteil 1 eine gewisse, über die
Materialeigenschaften des Lagerelements 10 planmäßig einzustellende Verschieblichkeit.ergibt.
Diese wiederum bewirkt in erfindungsgemäßer Weise eine effektive Umverteilung der
Schubkräfte und damit eine gleichmäßige Beanspruchung des Holzquerschnittes erreicht.
Ferner wird erreicht, dass die Ausnehmungen 2, welche im ersten Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 und 2 als in das Holzbauteil 1 eingefräste Kerven 3 ausgebildet sind,
unabhängig vom Verlauf der Längsschubkräfte gleichmäßig über den Holzquerschnitt verteilt
werden können.
[0044] Da durch die ve.rformbaren Lagerelemente alle Verbundmittel bzw. Ausnehmungen 2 die
annähernd gleiche Beanspruchung erfahren, wird auch der Rechenaufwand zur Bestimmung
der genauen Anzahl und Verteilung der Ausnehmungen 2 bei der konkreten Verbundkonstruktion
erheblich reduziert. Das Holzbauteil 1 ist folglich für verschiedene Anwendungen universell
einsetzbar und weniger fehleranfällig in seiner Herstellung.
[0045] Darüber hinaus weisen die Ausnehmungen 2 bzw. Kerven 3 jeweils eine im Querschnitt
keilförmige Hinterschneidung 6 auf. Diese dient zur Aufnahme von Querzugkräften, die
aus der Verbundwirkung zwischen Beton 30 und Holzbauteil 1 resultieren, so dass ein
Abheben des Betons 30 vom Holzbauteil 1 vermieden wird. Die Hinterschneidungen 6 zeigen
jeweils von den beiden Enden des Holzbauteils 1 ausgesehen aus statischen Gründen
zu dessen Mitte hin.
[0046] Wie insbesondere Fig. 2 zu entnehmen ist, sind die Ausnehmungen 2 bzw. Kerven 3 im
Bereich der Flanke 5, der Hinterschneidung 6 und des Bodens 7 mit einer an ihre Form
angepassten Profileinlage 20 ausgekleidet, welche ebenfalls die Verbundfläche 4 im
Randbereich 4a, 4b der Ausnehmung 2 zumindest teilweise abdeckt. Hierdurch wird erreicht,
dass das Holzbauteil 1 in den Ausnehmungen 2, insbesondere in den Bereichen des stark
saugenden Stirnholzes, von dem angrenzenden Beton 30 isoliert ist, so dass das Holz
dem Beton 30 beim Ausfüllen der Kerven 3 keine Feuchtigkeit entzieht kann. Für die
Hydratation des Zementes ist somit stets ausreichend Feuchtigkeit vorhanden, so dass
der Beton 30 über den gesamten Querschnitt eine ausreichend gute Qualität und insbesondere
lokal ausreichende Druck- und Festigkeitseigenschaften erzielen kann.
[0047] Wie insbesondere Fig. 3 zu entnehmen ist, dient die Profileinlage 20 ferner zum Befestigen
bzw. zur Aufnahme des Lagerelementes 10. Dieses ist beim ersten Ausführungsbeispiel
gemäß den Fig. 1 und 2 an der dem Holzbauteil 1 zugewandten Seite der Profileinlage
20, im Bereich der Flanke 5, festgeklebt.
[0048] Die Profileinlage 20 mit daran befestigtem Lagerelement 10 kann insbesondere als
Vormontageeinheit ausgebildet sein und stellt entsprechend einen unabhängigen Gedanken
der Erfindung dar. In vorteilhafter Weise kann diese Vormontageeinheit in einem Arbeitsgang
in die ausgefrästen Kerven 3 eingelegt werden. Das Einlegen in die Kerven 3 kann entweder
auf der Baustelle oder bereits werksseitig bei der Herstellung des Holzbauteils 1
erfolgen, wodurch sich der Vorfertigungsgrad der Verbundkonstruktion entsprechend
erhöht.
[0049] Bei dem vorliegenden ersten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 1 bis 3 besteht die
Profileinlage 20 aus einem verzinkten Stahlblech, das im Querschnitt der Kontur der
Kerven 3 angepasst ist. In Längserstreckung entspricht die Länge der Profileinlage
20 der Länge der Ausnehmung 2 bzw. Kerve 3. In dem der Flanke 5 zugeordneten Bereich
der Profileinlage 20 ist als Lagerelement 10 eine Kunststoffleiste aus einem elastomeren
Polymer festgeklebt. Denkbar sind aber auch andere, insbesondere mechanische oder
chemische, Verbindungsarten, etwa Verschrauben, Nageln oder Aufkaschieren.
[0050] Neben verzinktem Stahlblech sind selbstverständlich aber auch andere Materialien
für die Profileinlage 20 denkbar, etwa Kunststoff oder andere Metallbleche. Auch das
Lagerelement 10 kann aus anderen Materialien hergestellt sein, beispielsweise Gummi
oder Bitumen. Neben der Leistenform sind desweiteren schienen-, stab- oder streifenförmige
Lagerelemente 10 denkbar. Ferner kann die Verformbarkeit des Lagerelements 10 auch
durch Kammern und Hohlräume innerhalb des Lagerelementes 10 realisiert werden.
[0051] Um den Holzquerschnitt im Bereich der Ausnehmung lokal zu verstärken, können zusätzliche
Schrauben 40 o. dgl. Befestigungsmittel in das Holz eingebracht werden. Wie insbesondere
Fig. 2 zu entnehmen ist, ist die Schraube 40 vorteilhaft im Bereich der Hinterschneidung
6 in das Holzbauteil 1 eingebracht und dient dort gleichzeitig zur Fixierung der Profileinlage
20 am Holzbauteil 1 und zur Aufnahme der resultierenden Querzugkräfte.
[0052] Das Holzbauteil 1 mit eingebrachter Profileinlage 20 und daran festgelegtem Lagerelement
10, gemäß dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2, bietet weiterhin Vorteile, was
den Transport angeht. So stehen bei einem derartigen Holzbauteil 1, ohne Beton 30,
weder Schrauben noch sonstige Verbindungsmittel aus der Konstruktion hervor, so dass
mehrere dieser Elemente stapelweise übereinander transportiert werden können. Außerdem
können derartige Elemente problemlos auf der Baustelle begangen werden, ohne dass
die Gefahr besteht, dass hervorstehende Verbindungsmittel abbrechen oder in sonstiger
Weise beschädigt werden könnten. Weiterhin ergeben sich Vorteile für das Verlegen
der Betonbewehrung. Diese kann auf den erfindungsgemäßen Holzbauteilen 1 mit einfachen
Abstandhaltern problemlos positioniert werden, ohne ein aufwendiges Verlegen um etwaige
hervorstehende Verbindungsmittel herum.
[0053] Die Fig. 4 bis 6 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Holz-Beton-Verbundkonstruktion
100. Diese basiert auf einem Holzbauteil 1 in Brettsperrholz- bzw. Kreuzlagenholzbauweise,
also einer Holzkonstruktion mit kreuzweise verleimten Brettern analog der Herstellung
eines üblichen Sperrholzes. Mit der hier gezeigten Konstruktion lässt sich vorteilhaft
eine Kombinationswirkung zur Aufnahme von Schub- und Querzugskräften erreichen lässt.
[0054] Zur Bildung von Ausnehmungen 2 und entsprechenden Hinterschneidungen 6 sind die beiden
oberen Brettlagen des Kreuzlagenholzes gemäß Fig. 4 bis 6 nicht vollflächig angeordnet.
Vielmehr sind die einzelnen Bretter 8 auf Lücke gesetzt, so dass sich zwischen den
Brettern 8 bzw. Brettlagen Hohlräume bilden, die mit Beton (hier nicht dargestellt)
verfüllt werden können. Durch die dabei erzeugte Verzahnung des Betons mit der oberen
Brettlage können die aus der Verbundwirkung entstehenden Zugkräfte effektiv abgetragen
werden.
[0055] Beim vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 bis 6 sind die einzelnen Bretter
8 bzw. Brettlagen miteinander verleimt bzw. verklebt. Denkbar sind aber auch andere
Verbindungsmittel wie beispielsweise Verschraubungen oder Vernagelungen.
[0056] Um aufgrund der Verbundwirkung keine Überbeanspruchung der Klebefuge 9 zwischen den
Bretter 8 der beiden oberen Lagen und dem übrigen Querschnitt zu erzeugen, sind an
wenigstens einer Längsseite der Bretter 8 - entsprechend den Kervenflanken 5 beim
ersten Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 bis 3 - verformbare Lagerelemente 10 angeordnet.
Durch die Verformbarkeit ergibt sich auch hier eine etwa über die Materialeigenschaften
des Lagerelements einstellbare Verschieblichkeit zwischen Beton und Kreuzlagenholz,
so dass die Schubbeanspruchung auf annähernd alle gekreuzten Brettlagen gleichmäßig
verteilt wird. Durch die kreuzweise Anordnung ergibt sich neben der gleichmäßigen
Beanspruchung der Leimfugen 9 der zusätzliche Vorteil eines zweiachsigen Lastabtrags.
Zudem werden - wie bereits oben erläutert - die aus der Verbundwirkung entstehenden
Zugkräfte durch die Verzahnung des Betons mit der oberen Brettlage abgetragen.
[0057] Auch bei dem zweiten Ausführungsbeispiel gemäß den Fig. 4 bis 6 sind Profileinlagen
20 vorgesehen, an denen die Lagerelemente 10 befestigt sind und die die Ausnehmungen
2 zumindest teilweise auskleiden bzw. abdecken.
[0058] Für die Kreuzlagenholz-Konstruktionen gemäß den Fig. 4 bis 6 eignen sich vorteilhaft
an die Brettbreite und -länge angepasste, U-förmige Profileinlagen, etwa aus verzinkten
Stahlblech. Diese können, was die oberste Brettlage betrifft, in einfacher Weise mit
der U-Öffnung nach unten weisend über die auf Lücke gesetzten Bretter 8 gestülpt werden.
Entsprechend werden die Profileinlagen für die zweitoberste Brettlage, vorzugsweise
vor dem Aufbringen bzw. Aufleimen der obersten Brettlage, mit der U-Öffnung nach oben
weisend in die zwischen den Brettern 8 gebildeten Lücken eingelegt. Zum Festlegen
der Lagerelemente sind ebenfalls verschiedenen Verbindungsmittel denkbar, etwa Schraubverbindungen
oder Klebverbindungen oder Aufkaschieren.
Bezugszeichenliste
[0059]
- 1
- Holzbauteil
- 2
- Ausnehmung
- 3
- Kerve
- 4
- Verbundfläche
- 5
- Flanke
- 6
- Hinterschneidung
- 7
- Boden der Ausnehmung
- 8
- Brett
- 9
- Klebefuge
- 10
- Lagerelement
- 20
- Profileinlage
- 30
- Beton
- 40
- Schraube
- 100
- Holz-Beton-Verbundkonstruktion
1. Holzbauteil (1) für eine Holz-Beton-Verbundkonstruktion (100), wobei zum flächigen
Verbinden des Holzbauteils (1) mit Beton (30) in der Verbundfläche (4) zum Beton (30)
wenigstens eine mit dem Beton (30) in Eingriff bringbare und/oder verfüllbare Ausnehmung
(2) vorgesehen ist, welche zur Aufnahme von Schubkräften zwischen Beton (30) und Holzbauteil
(1) wenigstens eine im Wesentlichen quer zur Verbundfläche (4) ausgerichtete Flanke
(5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Umverteilung der Schubkräfte innerhalb des Holzbauteils (1) an der wenigstens
einen Flanke (5) ein Lagerelement (10) aus einem elastisch verformbaren Material vorgesehen
ist.
2. Holzbauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das elastisch verformbare Material beispielsweise aus einem elastomeren Kunststoff,
Gummi und/oder Bitumen, besteht.
3. Holzbauteil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (10) im Wesentlichen stab-, streifen-, schienenförmig o. dgl. ausgebildet
ist.
4. Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (10) Kammern und/oder Hohlräume aufweist.
5. Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (10) mit der Flanke (5) fest verbunden ist, vorzugsweise an die
Flanke (5) geklebt, genagelt, geklammert und/oder geschraubt ist.
6. Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung (2) als, insbesondere in das Holzbauteil (1) eingefräste,
Kerve (3), ausgebildet ist.
7. Holzbauteil (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es an der Verbundfläche (4) zum Beton (30) wenigstens zwei seitlich zueinander beabstandete,
vorzugsweise aufgeleimte und/oder aufgeschraubte und/oder aufgenagelte, Stege, Leisten,
Latten, Bretter (8) o. dgl. aufweist, zwischen denen die wenigstens eine Ausnehmung
(2) gebildet ist.
8. Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wenigstens eine Ausnehmung (2) zur Aufnahme von Querzugkräften zwischen Beton
(30) und Holzbauteil (1) wenigstens eine, vorzugsweise im Querschnitt keilförmige,
Hinterschneidung (6) aufweist.
9. Holzbauteil (1) nach einem der vorgehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zur Aufnahme von Schub- und Querzugkräften an der Verbundfläche (4) zum Beton (30)
wenigstens zwei kreuzweise aufeinander angeordnete Lagen aus jeweils wenigstens zwei
seitlich zueinander beabstandeten, vorzugsweise aufgeleimten und/oder aufgeschraubten
und/oder aufgenagelten, Stegen, Leisten, Latten, Brettern (8) o. dgl. vorgesehen sind,
zwischen denen wenigstens eine Ausnehmung (2) mit wenigstens einer Hinterschneidung
(6) gebildet ist.
10. Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine Ausnehmung (2) eine an ihren Querschnitt angepasste Profileinlage
(20) aufweist, die die Ausnehmung (2) vorzugsweise vollständig, wenigstens jedoch
im Bereich der Flanke (5), der Hinterschneidung (6) und/oder des Boden (7) auskleidet.
11. Holzbauteil (1) nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Profileinlage (20) die Verbundfläche (4) im Randbereich (4a, 4b) der Ausnehmung
(2) zumindest teilweise abdeckt.
12. Holzbauteil (1) nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, das die Profileinlage (20) an dem Holzbauteil (1), insbesondere über wenigstens
eine Schraubverbindung, festgelegt ist.
13. Holzbauteil (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekenntzeichnet, das die
Profileinlage (20) aus Kunststoff und/oder Metall, insbesondere aus einem Metallblech,
vorzugsweise aus einem verzinkten Stahlblech, besteht.
14. Holzbauteil (1) nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das Lagerelement (10) an der Profileinlage (20) in dem der Flanke (5) zugeordneten
Bereich, vorzugsweise auf der dem Holzbauteil (1) zugewandten Seite der Profileinlage
(20), festgelegt, insbesondere festgeklebt und/oder aufkaschiert, ist.
15. Holz-Beton-Verbundkonstruktion (100) mit wenigstens einem Betonbauteil (30) und wenigstens
einem Holzbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das Betonbauteil
(30) mit wenigstens einer Ausnehmung (2) in der Verbundfläche (4) des Holzbauteils
(1) in Eingriff steht, welche zur Aufnahme von Schubkräften zwischen Beton (30) und
Holzbauteil (1) wenigstens eine im Wesentlichen quer zur Verbundfläche (4) ausgerichtete
Flanke (5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Umverteilung der Schubkräfte innerhalb des Holzbauteils (1) an der wenigstens
einen Flanke (5) ein Lagerelement (10) aus einem elastisch verformbaren Material vorgesehen
ist.
1. Wooden structural part (1) for a composite wood-concrete structure (100), wherein
for the purpose of a large-area connection of the wooden structural part (1) to the
concrete (30) at least one recess (2) is provided in the bonding surface (4) to the
concrete (30) which can be brought in mesh and/or can be filled with the concrete
(30) and which for the purpose of receiving shear forces between the concrete (30)
and the wooden structural part (1) comprises at least one shoulder (5) that is aligned
so as to be substantially oblique to the bonding surface (4), characterized in that a bearing element (10) that is made of an elastically deformable material is provided
at the at least one shoulder (5) for the purpose of redistributing the shear forces
within the wooden structural part (1).
2. Wooden structural part (1) according to claim 1, characterized in that the elastically deformable material consists of an elastomeric synthetic material,
rubber and/or bitumen, for example.
3. Wooden structural part (1) according to claim 1, characterized in that the bearing element (10) is configured so as to be substantially bar-shaped, strip-shaped,
rail-shaped or the like.
4. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the bearing element (10) comprises chambers and/or cavities.
5. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the bearing element (10) is fixedly connected to the shoulder (5), preferably is
bonded, nailed, clasped and/or screwed to the shoulder (5).
6. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the at least one recess (2) is configured as a birdsmouth (3), in particular one
that is milled into the wooden structural part ( 1 ).
7. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that, at the bonding surface (4) to the concrete (30), it comprises at least two webs,
bars, rails, boards (8) or the like, which are arranged at a lateral distance to one
other, preferably by being glued on and/or screwed on and/or nailed on, and between
which the at least one recess (2) is formed.
8. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that the at least one recess (2) comprises at least one undercut (6), preferably one that
has a wedge-shaped cross-section, for the purpose of receiving transverse tensile
forces between the concrete (30) and the wooden structural part (1).
9. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that, for the purpose of receiving shear forces and transverse tensile forces, at least
two layers are provided at the bonding surface (4) to the concrete (30) that are arranged
crosswise on top of one other and are comprised of respectively at least two webs,
bars, rails, boards (8) or the like, which are preferably glued on and/or screwed
on and/or nailed on and which are arranged at a distance from one other, forming at
least one recess (2) with at least one undercut (6) in between them.
10. Wooden structural part (1) according to one of the preceding claims, characterized in that at least one recess (2) comprises a profile insert (20) that is adjusted to its cross-section
and that lines the recess (2) preferably completely, but at least in the area of the
shoulder (5), the undercut (6) and/or the base (7).
11. Wooden structural part (1) according to claim 10, characterized in that the profile insert (20) covers the bonding surface (4) in the edge area (4a, 4b)
of the recess (2) at least in certain parts.
12. Wooden structural part (1) according to claim 10 or 11, characterized in that the profile insert (20) is fixedly arranged at the wooden structural part (1), in
particular by means of at least one screw connection.
13. Wooden structural part (1) according to one of the claims 10 to 12, characterized in that the profile insert (20) consists of a synthetic material and/or metal, in particular
a sheet metal, preferably made of a galvanized steel sheet.
14. Wooden structural part (1) according to one of the claims 10 to 13, characterized in that the bearing element (10) is fixedly arranged, in particular glued on and/or laminated,
at the profile insert (20) in the area that is allocated to the shoulder (5), preferably
on that side of the profile insert (20) which is facing the wooden structural part
(1).
15. Composite wood-concrete structure (100), comprising at least one concrete structural
part (30) and at least one wooden structural part (1) according to one of the preceding
claims, wherein the concrete structural part (30) is in mesh with at least one recess
(2) in the bonding surface (4) of the wooden structural part (1), which for the purpose
of receiving shear forces between the concrete (30) and the wooden structural part
(1) comprises at least one shoulder (5) that is aligned so as to be substantially
oblique with respect to the bonding surface (4), characterized in that a bearing element (10) that is made of an elastically deformable material is provided
at the at least one shoulder (5) for the purpose of redistributing the shear forces
within the wooden structural part (1).
1. Composant en bois (1) pour une construction composite en bois et béton (100), au moins
un logement (2) pouvant être amené en prise et/ou pouvant être rempli avec le béton
(30) étant prévu pour la liaison à plat du composant en bois (1) avec le béton (30)
dans la surface de liaison (4) avec le béton (30), lequel logement, pour absorber
les forces de cisaillement entre le béton (30) et le composant en bois (1), présente
au moins un flanc (5) orienté essentiellement transversalement à la surface de liaison
(4), caractérisé en ce que pour la répartition des forces de cisaillement à l'intérieur du composant en bois
(1), un élément de support (10) constitué d'un matériau déformable élastiquement est
prévu au niveau de l'au moins un flanc (5).
2. Composant en bois (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau déformable élastiquement se compose par exemple d'un plastique élastomère,
de caoutchouc et/ou de bitume.
3. Composant en bois (1) selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'élément de support (10) est réalisé essentiellement en forme de barre, de bande,
de rail ou similaire.
4. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de support (10) présente des chambres et/ou des cavités.
5. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'élément de support (10) est connecté fixement au flanc (5), de préférence est collé,
cloué, agrafé et/ou vissé au flanc (5).
6. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'au moins un logement (2) est réalisé sous forme d'entaille (3) notamment découpée
par fraisage dans le composant en bois (1).
7. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il présente au niveau de la surface de liaison (4) au béton (30), au moins deux nervures,
baguettes, lattes, planches (8) ou similaires espacées latéralement les unes des autres,
de préférence collées et/ou vissées et/ou clouées, entre lesquelles est formé l'au
moins un logement (2) .
8. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'au moins un logement (2) pour recevoir des forces de traction transversales entre
le béton (30) et le composant en bois (1) présente au moins une contre-dépouille (6)
de préférence de section transversale en forme de clavette.
9. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que pour recevoir les forces de cisaillement et les forces de traction transversales
au niveau de la surface de liaison (4) au béton (30), au moins deux couches disposées
en croix les unes au-dessus des autres, composées chacune d'au moins deux nervures,
baguettes, lattes, planches (8) ou similaires espacées latéralement les unes des autres,
de préférence collées et/ou vissées et/ou clouées les unes aux autres, sont prévues,
entre lesquelles est formé au moins un logement (2) avec au moins une contre-dépouille
(6).
10. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins un logement (2) présente un insert profilé (20) adapté à sa section transversale,
lequel habille le logement (2) de préférence complètement, toutefois au moins dans
la région du flanc (5), de la contre-dépouille (6) et/ou du fond (7).
11. Composant en bois (1) selon la revendication 10, caractérisé en ce que l'insert profilé (20) recouvre au moins partiellement la surface de liaison (4) dans
la région des bords (4a, 4b) du logement (2).
12. Composant en bois (1) selon la revendication 10 ou 11, caractérisé en ce que l'insert profilé (20) est fixé au composant en bois (1), en particulier par le biais
d'au moins une connexion vissée.
13. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications 10 à 12, caractérisé en ce que l'insert profilé (20) se compose de plastique et/ou de métal, en particulier d'une
tôle métallique, de préférence d'une tôle d'acier zinguée.
14. Composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications 10 à 13, caractérisé en ce que l'élément de support (10) est fixé, notamment collé et/ou contrecollé, à l'insert
profilé (20) dans la région associée au flanc (5), de préférence sur le côté de l'insert
profilé (20) tourné vers le composant en bois (1).
15. Construction composite en bois et béton (100) comprenant au moins un composant en
béton (30) et au moins un composant en bois (1) selon l'une quelconque des revendications
précédentes, le composant en béton (30) étant en prise avec au moins un logement (2)
dans la surface de liaison (4) du composant en bois (1), lequel logement, pour absorber
les forces de cisaillement entre le béton (30) et le composant en bois (1), présente
au moins un flanc (5) orienté essentiellement transversalement à la surface de liaison
(4), caractérisée en ce que pour la répartition des forces de cisaillement à l'intérieur du composant en bois
(1), un élément de support (10) constitué d'un matériau déformable élastiquement est
prévu au niveau de l'au moins un flanc (5).