(19) |
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(11) |
EP 2 826 887 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.03.2016 Patentblatt 2016/12 |
(22) |
Anmeldetag: 26.03.2014 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Verfahren zum Auftragen einer wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche eines
bewegten Stahlbands
Method for applying an aqueous treatment solution to the surface of a moving steel
strip
Procédé d'application d'une solution de traitement aqueuse à la surface d'une bande
d'acier mobile
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
16.07.2013 DE 102013107505
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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21.01.2015 Patentblatt 2015/04 |
(73) |
Patentinhaber: ThyssenKrupp Rasselstein GmbH |
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56626 Andernach (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Marmann, Andrea, Dr.
54498 Piesport (DE)
- Wild, Michael
56567 Neuwied Irlich (DE)
- Michels, Paul
56337 Arzbach (DE)
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(74) |
Vertreter: Charrier, Rapp & Liebau |
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Patentanwälte
Fuggerstrasse 20 86150 Augsburg 86150 Augsburg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 2 055 809 DE-A1-102005 045 034
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WO-A1-2014/006031 JP-A- S5 585 678
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Austragen einer wässrigen
Behandlungslösung auf die Oberfläche eines sich mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit
in einer Bandlaufrichtung bewegenden Stahlbands.
[0002] Aus dem Stand der Technik ist es bekannt, die beschichtete Oberfläche eines mit einer
metallischen Korrosionsschutzschicht beschichteten Stahlblechs nach dem Auftragen
der metallischen Beschichtung mit einem Nachbehandlungsmittel zu behandeln, um das
beschichtete Stahlblech oxidationsbeständig zu machen und den Reibwert zu erniedrigen,
damit das beschichtete Stahlblech bei der nachfolgenden Verarbeitung, beispielsweise
bei der Herstellung von Verpackungsbehältern, besser verarbeitbar zu machen. Aus der
DE 10 2005 045 034 A1 ist beispielsweise ein Verfahren zur Passivierung der Oberfläche von metallbeschichteten
Stahlbändern, insbesondere von Weißblech (verzinntes Stahlblech) bekannt, wobei auf
die Oberfläche des sich mit einer Bandgeschwindigkeit im Bereich von 100 m/min bis
600 m/min bewegenden Stahlbands eine wässrige Lösung einer oberflächenaktiven Substanz
aufgespritzt wird. Die oberflächenaktive Substanz wird dabei über mindestens ein Rohr
aufgesprüht, welches im Abstand zur beschichteten Stahlbandoberfläche angeordnet ist
und mindestens eine Bohrung aufweist, durch welche die wässrige Lösung der oberflächenaktiven
Substanz auf die oder jede metallbeschichtete Oberfläche des Stahlbands aufgesprüht
wird. Nach dem Aufsprühen der wässrigen Lösung wird der überschüssige Anteil der Lösung
mittels Quetschrollen von der Oberfläche abgequetscht. Der auf der beschichteten Stahlbandoberfläche
verbleibende Nassfilm der oberflächenaktiven Substanz wird schließlich getrocknet,
so dass ein trockener, dünner Film der oberflächenaktiven Substanz mit einer Auflage
zwischen 2 und 10 mg/m
2 auf der metallbeschichteten Oberfläche des Stahlbands verbleibt.
[0003] Ein weiteres Verfahren zur Behandlung eines mit einer Metallbeschichtung versehenen
Stahlbands, insbesondere eines Weißblech-Bands, mit einem Nachbehandlungsmittel ist
aus der
DE 10 2012 102 082 B3 bekannt. In diesem Verfahren wird eine wässrige Nachbehandlungslösung mittels eines
Sprühverfahrens auf die metallbeschichtete Oberfläche des Stahlbands aufgesprüht.
Als Alternative zum Aufsprühen der wässrigen Lösung des Nachbehandlungsmittels durch
ein Sprühverfahren kommt auch die Applizierung des Nachbehandlungsmittels durch ein
Tauchverfahren in Betracht, in dem das Stahlband durch einen mit dem flüssigen Nachbehandlungsmittel
gefüllten Tank geleitet wird. Sowohl bei den bekannten Sprühverfahren als auch bei
einem Tauchverfahren ist es zum Erzielung einer homogenen Verteilung des Behandlungsmittels
über die gesamte Oberfläche des Stahlbands erforderlich, die wässrige Lösung des Behandlungsmittels
im Überschuss auf die Oberfläche aufzubringen und den überschüssigen Anteil der Behandlungslösung
beispielsweise mittels Abquetschrollen wieder zu entfernen. Deshalb weisen sowohl
die herkömmlichen Sprühverfahren als auch die bekannten Tauchverfahren den Nachteil
auf, das große Mengen der wässrigen Behandlungslösung benötigt werden und dass der
überschüssige Teil der Behandlungslösung, welcher beispielsweise mittels Quetschrollen
von der Oberfläche des Stahlbands abgequetscht wird, in Sammelbehältern gesammelt
und einer Wiederaufbereitung zugeführt werden muss. Eine Wiederaufbereitung einer
Behandlungslösung, die bereits einmal auf einer metallbeschichteten Oberfläche eines
Stahlbands appliziert worden ist, erweist sich jedoch als aufwendig und teuer, weil
die Behandlungslösung durch das Applizieren auf die Stahlbandoberfläche verunreinigt
werden kann, beispielsweise durch Metallionen aus der Metallbeschichtung des Stahlbands.
So führt beispielsweise eine Applizierung einer wässrigen Behandlungslösung auf einer
Weißblechoberfläche zu einer Verunreinigung der Behandlungslösung mit Zinn-Ionen aus
der Zinnbeschichtung.
[0004] Insbesondere in den bekannten Tauchverfahren kommt es ferner häufig zu einem ungleichmäßigen
Auftrag der wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche des Stahlbands. Dies macht
sich vor allem dann bemerkbar, wenn das Stahlband mit einer hohen Bandgeschwindigkeit
von beispielsweise mehr als 400 m/min durch ein Tauchbad mit der Behandlungslösung
bewegt wird. Darüber hinaus besteht bei den Tauchverfahren das Problem einer Alterung
der wässrigen Behandlungslösung, die in dem Tauchbad (Tank) bevorratet wird. Beim
Durchleiten eines metallbeschichteten Stahlbands durch ein Tauchbad kommt es ebenfalls
zu einer Kontamination der Behandlungslösung, insbesondere durch verschmutzte Oberflächen
des Stahlbands und durch Ablösung von Metallionen aus dem Beschichtungsmaterial der
Metallbeschichtung des Stahlbands. Das Problem der Alterung von wässrigen Behandlungslösungen
in einem Tauchbad ergibt sich beispielsweise bei chromfreien Passivierungsmitteln,
welche zur Passivierung von Weißblechoberflächen verwendet werden.
[0005] Es besteht deshalb ein Bedürfnis für ein materialsparendes Verfahren zum Auftragen
einer wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche eines bewegten Stahlbands, mit
dem ein gleichmäßiger Auftrag der Behandlungslösung auf die Stahlbandoberfläche ermöglicht
wird. Eine Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren zum Auftragen
einer wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche eines bewegten Stahlbands aufzuzeigen,
mit dem unter Verwendung möglichst geringer Mengen der Behandlungslösung eine gleichmäßige
Applizierung der Behandlungslösung auf die Stahlbandoberfläche ermöglicht wird. Eine
weitere Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren zum Auftragen einer wässrigen
Behandlungslösung auf die Oberfläche eines bewegten Stahlbands bereit zu stellen,
mit dem zur Vermeidung von Alterungseffekten die Behandlungslösung möglichst frisch
nach ihrem Ansetzen auf die Stahlbandoberfläche appliziert werden kann. Das Applikationsverfahren
soll dabei auch bei hohen Bandgeschwindigkeiten des bewegten Stahlbands durchführbar
sein.
[0006] Diese Aufgaben werden mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
Zur Lösung der Aufgabe trägt ferner die Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs
14 bei.
[0007] In dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt eine Applizierung einer wässrigen Behandlungslösung
auf die Oberfläche eines sich mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit in einer
Bandlaufrichtung bewegenden Stahlbands durch Aufbringen der wässrigen Behandlungslösung
auf eine oder beide Oberflächen des bewegt Stahlbands mit einem Rotationssprüher,
welcher mehrere quer zur Bandlaufrichtung nebeneinander angeordnete Sprührotoren aufweist,
denen die wässrige Behandlungslösung zugeführt wird und welche von einem Antrieb in
Rotation versetzt werden, um die wässrige Behandlungslösung zentrifugalkraftbedingt
in Form eines feinen Sprühstrahls auf die oder jede Oberfläche des Stahlbands zu sprühen
und dort einen Nassfilm der wässrigen Lösung auszubilden. Vor dem Aufsprühen der wässrigen
Behandlungslösung wird das bewegte Stahlband mit einem Gasstrom getrocknet und gesäubert.
Nach dem Auftragen des Nassfilms der wässrigen Behandlungslösung wird diese mittels
angetriebener Glättrollen auf der Stahlbandoberfläche vergleichmäßigt. Die Glättrollen
sind dabei zweckmäßig in Bezug auf die Stahlbandoberfläche(n) so angeordnet, dass
sie keinen oder nur wenig Druck auf den Nassfilm der wässrigen Behandlungslösung ausüben
und daher keine oder nur einen minimalen Anteil der applizierten Behandlungslösung
von der Stahlbandoberfläche abquetschen. Nach der Vergleichmäßigung des aufgesprühten
Nassfilms wird dieser getrocknet, so dass eine Trockenauflage der Behandlungssubstanz
auf der oder den behandelten Stahlbandoberflächen verbleibt. Zweckmäßig beträgt die
Trockenauflage der Behandlungslösung nach dem Trocknen zwischen 1 und 50 mg/m
2.
[0008] Der Gasstrom, mit dem das bewegte Stahlband vor dem Applizieren der wässrigen Behandlungslösung
gereinigt und getrocknet wird, wird zweckmäßig durch ein Air-Knife bereitgestellt
und als laminarer Heißluftstrom auf die Oberfläche des sich bewegenden Stahlbands
aufgeblasen. Dadurch werden störende Fremdpartikel von der Stahlbandoberfläche abgeblasen
und die Stahlbandoberfläche wird getrocknet.
[0009] Die den Sprührotoren des Rotationssprühers pro Zeiteinheit zugeführte Menge der wässrigen
Behandlungslösung wird zweckmäßig an die Bandgeschwindigkeit angepasst. Es besteht
dabei bevorzugt ein linearer Zusammenhang zwischen der den Sprührotoren pro Zeiteinheit
zugeführten Menge der Behandlungslösung und der Bandgeschwindigkeit. Die den Sprührotoren
pro Zeiteinheit und bezogen auf die Breite des Stahlbands und pro Seite zugeführte
Menge der Behandlungslösung liegt bevorzugt zwischen 0,4 bis 5,5 Liter pro Minute
und Meter und liegt besonders bevorzugt in einem Bereich zwischen 1 bis 3,5 Liter
pro Minute und Meter, wobei die Bandgeschwindigkeit in der Regel zwischen 200 und
700 m/min liegt. Die mit den Sprührotoren auf die oder jede Oberflächenseite des Stahlbands
aufgesprühte Auflage des Nassfilms der Behandlungslösung liegt entsprechend im bevorzugten
Bereich von 2 bis 8 ml/m
2 pro Seite des Stahlbands und bevorzugt zwischen 4 und 6 ml/m
2 und besonders bevorzugt bei ca. 5 ml/m
2.
[0010] Um möglichst wenig überschüssige Behandlungslösung von der Stahlbandoberfläche abzuquetschen,
wird der aufgetragene Nassfilm der wässrigen Lösung mittels angetriebener Glättrollen
vergleichmäßigt, wobei die Glättrollen bevorzugt ein Glättrollenpaar umfassen mit
zwei angetriebenen und gegeneinander versetzt angeordneten Glättrollen. Der Abstand
der Glättrollen zur Stahlbandoberfläche ist dabei zweckmäßig einstellbar und an die
mit dem Rotationssprüher aufgesprühte Menge (Auflage) des Nassfilms der Behandlungslösung
anpassbar. Dadurch wird erreicht, dass in Abhängigkeit der aufgesprühten Menge bzw.
der Auflage des Nassfilms der Behandlungslösung zwar einerseits eine Vergleichmäßigung
des aufgetragenen Nassfilms über die gesamte Breite des Stahlbands ermöglicht wird,
ohne andererseits zu hohe Mengen des aufgesprühten Nassfilms wieder von der Stahlbandoberfläche
abzuquetschen. Infolgedessen ist es nicht mehr oder nur noch in sehr geringem Umfang
erforderlich, überschüssige Behandlungslösung, welche von der Stahlbandoberfläche
abgequetscht wird oder abtropft, wieder aufzusammeln und einer Aufbereitung zuzuführen.
[0011] Der Rotationssprüher 2 ist zweckmäßig über eine Zufuhrleitung mit einem Vorratsbehälter
verbunden, in dem die wässrige Behandlungslösung bevorratet wird. Die wässrige Behandlungslösung
kann dem Rotationssprüher aus dem Behälter und über die Zufuhrleitung mittels einer
Pumpe zugeführt werden. In dem Vorratsbehälter wird zweckmäßig nur frische Behandlungslösung
bevorratet, um Alterungsprobleme zu vermeiden. Anders als bei den bekannten Tauchverfahren
kommt die in dem Vorratsbehälter bevorratete Behandlungslösung vor ihrer Applikation
auf die Stahlbandoberfläche nicht in Kontakt mit einem (ggf. metallbeschichteten)
Stahlblech, was zu einer Verunreinigung der frischen Behandlungslösung (bspw. durch
Ablösen der Metallionen aus der Metallbeschichtung) führen könnte.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich in erster Linie durch seinen ressourcenschonenden
Umgang mit der zu applizierenden Behandlungslösung und durch seine Wirtschaftlichkeit
aus. Es wird, anders als bei den bekannten Applikationsverfahren, nur die genau benötigte
Menge der Behandlungslösung auf die Stahlbandoberfläche aufgesprüht, ohne dass ein
etwaiger Überschuss an Behandlungslösung wieder abgeblasen oder abgequetscht werden
müsste. Infolge dessen ist es auch nicht mehr erforderlich, von der Stahlbandoberfläche
abgequetschte Überschüsse der Behandlungslösung zu sammeln und einer Wiederaufbereitung
zuzuführen. Dadurch können auch nachzubehandelnde Abwässer, die in Wiederaufbereitungsverfahren
anfallen, vermieden werden.
[0013] Das erfindungsgemäße Applikationsverfahren eignet sich zum Auftragen von unterschiedlichen
Behandlungslösungen auf bewegte Stahlbänder. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren können
beispielsweise Passivierungslösungen oder Nachbehandlungslösungen zur Reduzierung
des Reibwerts auf Weißblechoberflächen aufgebracht werden. Das erfindungsgemäße Verfahren
kann jedoch auch in entsprechender Weise für das Auftragen anderer wässrigen Behandlungslösungen
auf Weißblechoberflächen oder auch auf die Oberfläche von Stahlbändern verwendet werden,
die mit anderen metallischen Beschichtungen (wie z.B. zink- oder chromhaltige Beschichtungen)
beschichtet sind. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch zum Auftragen von wässrigen
Behandlungslösungen auf unbeschichtete Stahlbänder verwendet werden, wie z.B. zum
Aufbringen einer wässrigen Konversionsbeschichtung auf die Oberfläche von Schwarzblech
(warm- oder kaltgewalztes, nicht entzundertes und unbeschichtetes Stahlblech).
[0014] Diese und weitere Merkmale sowie Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens und der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ergeben sich aus dem nachfolgend unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen näher beschriebenen Ausführungsbeispiel. Die Zeichnungen
zeigen:
- Fig. 1:
- Schematische Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
- Fig. 2:
- Detailansicht eines Ausschnitts der Vorrichtung von Figur 1 im Bereich des Rotationssprühers
sowie perspektivische Draufsicht auf diesen Rotationssprüher;
[0015] In Figur 1 ist eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
zum Auftragen einer wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche eines bewegten
Stahlbands schematisch dargestellt. Das Stahlband 1 wird dabei über mehrere Umlenkrollen
U geführt und bewegt sich mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit v in einer Bandlaufrichtung,
welche in Figur 1 mit einem Pfeil gekennzeichnet ist. Die Bandgeschwindigkeit beträgt
dabei regelmäßig mehr als 200 m/min und bis zu 750 m/min. Bei dem Stahlband 1 kann
es sich um ein mit einer Metallbeschichtung beschichtetes und kaltgewalztes Stahlband,
beispielsweise um ein Weißblechband oder ein verzinktes Stahlband, handeln. Es kann
sich jedoch auch um unbeschichtetes Stahlblech handeln, wie z.B. um ein Schwarzblech-Band.
[0016] Das Stahlband 1 wird von einer hier nicht dargestellten Transporteinrichtung mit
einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit v in eine Bandlaufrichtung bewegt und dabei
über Umlenkrollen U geführt. Zunächst wird das Stahlband 1 durch eine erste Trocknungseinrichtung
4 geleitet, um die Oberflächen des Stahlbands 1 zu trocknen und zu reinigen. Die erste
Trocknungseinrichtung 4 ist dabei beispielsweise durch ein "Air-Knife" gebildet, welches
einen laminaren Heißluftstrom auf die Oberflächen des sich mit der Bandgeschwindigkeit
v durchbewegenden Stahlbands 1 bläst, um dadurch die Stahlbandoberflächen zu trocknen
und störende Fremdpartikel abzublasen.
[0017] An die erste Trocknungseinrichtung 4 schließt sich ein Rotationssprüher 2 an. Der
Rotationssprüher ist in Figur 2 im Detail gezeigt. Der Rotationssprüher 2 weist mehrere
quer zu Bandlaufrichtung nebeneinander und im Abstand zueinander angeordnete Sprührotoren
3 auf. Die Sprührotoren 3 sind über eine zentrale Zufuhrleitung 6 und davon abgezweigte
Abzweigleitungen 6a, 6b, 6c, etc. mit einem Vorratsbehälter 9 verbunden. In dem Vorratsbehälter
9 ist die wässrige Behandlungslösung bevorratet, welche auf die Stahlbandoberfläche
appliziert werden soll. Die wässrige Behandlungslösung wird zweckmäßig mittels einer
Pumpe 8 in die Zufuhrleitung 6 gepumpt, von wo sie in die Abzweigleitungen 6a, 6b,
6c geleitet wird, wobei jede Abzweigleitung mit einem der Sprührotoren 3 verbunden
ist. Zur Erfassung der in die Zufuhrleitung 6 gepumpten Menge der wässrigen Behandlungslösung
ist in der Zufuhrleitung 6 zweckmäßig ein Durchflussmesser 11 vorgesehen.
[0018] Über die Zufuhrleitung 6 und den daran angeordneten Abzweigleitungen wird die wässrige
Behandlungslösung den Sprührotoren 3 des Rotationssprühers 2 zugeführt. Die Sprührotoren
3 weisen jeweils einen von einem Antrieb in Rotation versetzten Teller auf Aufgrund
der Rotation des Tellers der Sprührotoren 3 wird die zugeführte wässrige Behandlungslösung
durch die Zentrifugalkraft nach außen zum Tellerrand gefördert. Der Tellerrand ist
so geformt, dass die wässrige Behandlungslösung in Form feiner Tröpfchen von dem Tellerrand
des rotierenden Tellers wegfliegt. Der Tröpfchendurchmesser liegt, abhängig von der
Viskosität und der Oberflächenspannung der verwendeten Behandlungslösung, in der Regel
zwischen 30 und 70 Mikrometer. Die vom Tellerrand wegfliegenden Tröpfchen der Behandlungslösung
werden vollumfänglich um den rotierenden Teller der Sprührotoren 3 versprüht. Die
Sprührotoren 3 sind quer zur Bandlaufrichtung so angeordnet, dass sich die Sprühstrahlen
12 benachbarten Sprührotoren 3 auf der Oberfläche des Stahlbands 1 überlappen, um
einen gleichmäßigen Auftrag der wässrigen Behandlungslösung über die gesamte Breite
B des Stahlbands 1 sich zu stellen.
[0019] Die den Sprührotoren 3 pro Zeiteinheit zugeführte Menge der wässrigen Behandlungslösung
wird dabei zweckmäßig an die Bandgeschwindigkeit v angepasst, mit der sich das Stahlband
1 bewegt. Dabei besteht ein linearer Zusammenhang zwischen der den Sprührotoren pro
Zeiteinheit zugeführten Menge der Behandlungslösung und der Bandgeschwindigkeit v.
Die den Sprührotoren pro Zeiteinheit Δt und bezogen auf die Breite B des Stahlbands
1 zugeführte Menge M der Behandlungslösung variiert dabei in der Regel zwischen M/Δt
· B = 0,4 bis 5,5 Liter pro Minute und Meter und liegt bevorzugt zwischen M/Δt · B
= 1,0 bis 3,5 Liter pro Minute und Meter. Bei einer typischen Bandgeschwindigkeit
von 200 bis 700 m/min beträgt die mit den Sprührotoren 3 auf die Oberfläche des Stahlbands
1 aufgesprühte Menge des Nassfilms der Behandlungslösung zwischen 2 und 8 ml/m
2 und bevorzugt zwischen 4 und 6 ml/m
2 und besonders bevorzugt ca. 5 ml/m
2.
[0020] Die wässrige Behandlungslösung kann mittels des Rotationssprühers 2 entweder nur
auf eine Seite des Stahlbands 1 oder auch beidseitig auf die Oberflächen des Stahlbands
1 aufgesprüht werden. Ggf. sind hierfür zu beiden Seiten des durchgeführten Stahlbands
1 Rotationssprüher 2 angeordnet.
[0021] Nach dem Aufbringen der wässrigen Behandlungslösung als Nassfilm auf die oder jede
Oberfläche des Stahlbands 1 wird das Stahlband 1 zwischen drehend angetriebene Glättrollen
5a, 5b durchgeführt. Die Glättrollen 5 dienen zur Vergleichmäßigung des aufgetragenen
Nassfilms der wässrigen Lösung. Bevorzugt wird hierfür ein Glättrollenpaar 5 mit zwei
gegeneinander versetzt angeordneten Glättrollen 5a und 5b verwendet. Die versetzte
Anordnung der Glättrollen 5a, 5b ist in den Figuren dargestellt. Wie aus den Figuren
hervorgeht, sind die Glättrollen 5a, 5b so zueinander angeordnet, dass die Verbindungslinie
der parallel zueinander und parallel zur Stahlbandoberfläche verlaufenden Rotationsachsen
der Glättrollen im Querschnitt mit dem durch die beiden Glättrollen durchgeführten
Stahlband 1 einen Winkel von ca. 30° bis 60° und insbesondere von ca. 45° einschließt.
Anders als die aus dem Stand der Technik bekannten Abquetschrollen, welche symmetrisch
zum Stahlband angeordnet sind und einen Anpressdruck ausüben, um überschüssige Behandlungslösung
von der Stahlbandoberfläche abzuquetschen, üben die hier verwendeten Glättrollen keinen
Wesentlichen Anpressdruck auf die Stahlbandoberfläche aus. Dadurch wird keine oder
nur ein sehr geringer Anteil der aufgesprühten Behandlungslösung von der Stahlbandoberfläche
abgequetscht. Das Glättrollenpaar 5 führt nur zu einer Vergleichmäßigung des Nassfilms
der Behandlungslösung über die gesamte Oberfläche des Stahlbands. Dadurch wird ein
konstanter Auftrag eines Nassfilms der Behandlungslösung mit homogener Schichtdicke
über die gesamte Oberfläche des Stahlbands gewährleistet und es wird erreicht, dass
keine überschüssige Behandlungslösung anfällt, welche aufgesammelt und einer Wiederaufbereitung
zugeführt werden müsste.
[0022] Im Anschluss an die Glättrollen 5 wird das Stahlband 1 durch eine zweite Trocknungseinrichtung
7 geleitet. Bei der zweiten Trocknungseinrichtung 7 kann es sich um einen Trocknungsofen
oder um einen Infrarot- oder Heißluft-Trockner handeln.
[0023] Nach dem Trocknen verbleibt auf der oder jeder Oberfläche des Stahlbands 1 eine gleichmäßige
Trockenauflage der Behandlungslösung, wobei die Trockenauflage nach dem Trocknen in
der Regel zwischen 1 und 50 mg/m
2 und bevorzugt zwischen 2 und 30 mg/m
2 liegt. Besonders bevorzugt beträgt die Trockenauflage der Behandlungslösung ca. 10
mg/m
2.
[0024] Bei der wässrigen Behandlungslösung kann es sich beispielsweise um eine chromfreie,
oberflächenaktive Passivierungslösung handeln, wie sie in der
DE 10 2005 045 034 A1 zur chromfreien Passivierung von Weißblechoberflächen beschrieben worden ist. Bei
der wässrigen Behandlungslösung kann es sich auch um eine chromfreie Passivierungslösung
zur Passivierung von Weißblech handeln, welche wasserlösliche anorganische Verbindungen
der Elemente Zirkonium und Titan oder Aluminium enthält. Solche wässrigen Behandlungslösungen
können in einem zweistufigen Passivierungsverfahren zur Passivierung von Weißblech
verwendet werden, wobei in einer ersten Stufe eine anodische Oxidation der Weißblechoberfläche
durchgeführt und in einer zweiten Stufe die Applizierung der wässrigen Behandlungslösung
auf die Weißblechoberfläche erfolgt, wobei die Behandlungslösung wasserlösliche anorganische
Verbindungen der Elemente Zirkonium und/oder Titan oder Aluminium enthält. Die Applizierung
der wässrigen Behandlungslösung kann dabei mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erfolgen.
[0025] Der Applikation der wässrigen Behandlungslösung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
ist dann noch der erste Schritt der anodischen Oxidation der Weißblechoberfläche voranzustellen.
Hierfür wird - wie in Figur 1 schematisch gezeigt - das Stahlband 1 mit der vorgegebenen
Bandgeschwindigkeit v durch einen Tank 10 mit einem wässrigen Elektrolyten (bspw.
eine Soda-Lösung) geleitet und in einem elektrischen Stromkreis als Anode geschaltet,
um die Weißblechoberfläche anodisch zu oxidieren. Es hat sich gezeigt, dass sich durch
eine solche anodische Oxidation der Weißblechoberfläche eine besonders inerte Oxidationsschicht
an der verzinnten Oberfläche des Weißblechs ausbildet, die im Wesentlichen aus (inertem)
vierwertigen Zinnoxid SnO
2 besteht und die Weißblechoberfläche gegen natürliches Anwachsen einer Oxidschicht
durch Luftsauerstoff sowie gegen Reaktionen mit schwefelhaltigen Materialien schützt.
Eine solche anodische Oxidation einer Weißblechoberfläche mit anschließender Behandlung
der oxidierten Oberfläche mit einem chromfreien wässrigen Nachbehandlungsmittel, welches
insbesondere Titan und/oder Zirkonium enthält, kann die verzinnte Oberfläche des Stahlbands
daher flächendeckend gegen Korrosion und gegen eine Verfärbung der Oberfläche durch
Reaktion des Zinns mit Schwefel schützen.
[0026] Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann auch eine metallische oder organische Konversionsbeschichtung
auf einem Schwarzblech (unbeschichtetes, kalt- oder warmgewalztes Stahlblech) appliziert
werden. Es hat sich gezeigt, dass das erfindungsgemäße Verfahren beispielsweise zum
Applizieren von Konversionsbeschichtungen auf Schwarzblech geeignet ist, welche metallische
Bestandteile wie Titan, Zirkonium, Mangan, Zink oder auch Phosphor oder organische
Bestandteile wie Polyacrylat oder Polycarboxylat enthalten. Solche Konversionsbeschichtungen
bieten einen guten Schutz der Oberfläche des Schwarzblechs gegen Korrosion, so dass
entsprechend behandeltes Schwarzblech bspw. als Ersatz für Stahlblech verwendet werden
kann, welches mit einer metallischen Korrosionsschutzschicht aus Chrom (wie ECCS,
"electrolytic chromium coated steeel") beschichtet ist.
1. Verfahren zum Auftragen einer wässrigen Behandlungslösung auf die Oberfläche eines
sich mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit in einer Bandlaufrichtung bewegenden
Stahlbands (1), mit folgenden Schritten:
- Trocknen des sich bewegenden Stahlbands (1) mit einem Gasstrom,
- Aufbringen der wässrigen Lösung auf wenigstens einer Oberfläche des Stahlbands (1)
mit einem Rotationssprüher (2) mit mehreren quer zur Bandlaufrichtung nebeneinander
angeordneten Sprührotoren (3), denen die wässrige Behandlungslösung zugeführt wird
und welche von einem Antrieb in Rotation versetzt werden, um die Behandlungslösung
zentrifugalkraftbedingt in Form eines Sprühstrahls auf die Oberfläche des Stahlbands
(1) zu sprühen und dort einen Nassfilm der wässrigen Behandlungslösung auszubilden,
- Vergleichmäßigen des aufgetragenen Nassfilms der wässrigen Behandlungslösung mittels
angetriebener Glättrollen (5; 5a, 5b),
- Trocknen des aufgetragenen Nassfilms der wässrigen Behandlungslösung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Gasstrom zum Trocknen des sich bewegenden Stahlbands mit einem Air-Knife (4)
als laminarer Heißluftstrom auf die Oberfläche des sich bewegenden Stahlbands aufgeblasen
wird.
3. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die den Sprührotoren (3) pro Zeiteinheit zugeführte Menge der Behandlungslösung an
die Bandgeschwindigkeit angepasst ist, mit der sich das Stahlband (1) bewegt, wobei
bevorzugt ein linearer Zusammenhang zwischen der den Sprührotoren pro Zeiteinheit
zugeführte Menge der Behandlungslösung und der Bandgeschwindigkeit besteht.
4. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die den Sprührotoren (3)
pro Zeiteinheit (Δt) und bezogen auf die Breite (B) des Stahlbands zugeführte Menge
(M) der Behandlungslösung zwischen M/ Δt*B = 0,4 bis 5,5 Liter pro Minute und Meter
(1/min*m) und bevorzugt zwischen M/ Δt*B = 1,0 bis 3,5 Liter pro Minute und Meter
(1/ min*m) liegt.
5. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Bandgeschwindigkeit zwischen
200 und 700 m/min liegt.
6. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die mit den Sprührotoren
auf die oder jeder Oberflächenseite des Stahlbands aufgebrachte Menge des Nassfilms
der Behandlungslösung zwischen 2 ml/m2 und 8 ml/m2 und bevorzugt zwischen 4 ml/m2 und 6 ml/m2 liegt und besonders bevorzugt ca. 5 ml/m2 beträgt.
7. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Trockenauflage der Behandlungslösung
nach dem Trocknen zwischen 1,0 mg/m2 und 50 mg/m2 und bevorzugt zwischen zwischen 2 mg/m2 und 30 mg/m2 liegt und besonders bevorzugt ca. 10 mg/m2 beträgt.
8. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei die Vergleichmäßigung des
aufgetragenen Nassfilms der wässrigen Lösung mittels eines angetriebenen Glättrollenpaars
(5) mit zwei gegeneinander versetzt angeordneten Glättrollen (5a, 5b) erfolgt.
9. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Stahlband um ein verzinntes Stahlband (Weißblech) handelt und dass
es sich bei der wässrigen Behandlungslösung um eine Passivierungslösung zur Passivierung
der Zinnbeschichtung, insbesondere eine chromfreie Passivierungslösung handelt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei dem Stahlband um ein unbeschichtetes Stahlband (Schwarzblech) handelt
und dass es sich bei der wässrigen Behandlungslösung um eine metallhaltige oder eine
organische Behandlungslösung zum Aufbringen einer vor Korrosion schützenden Konversionsbeschichtung
auf die Oberfläche des Stahlbands (Schwarzblech) handelt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass vor dem Aufbringen der wässrigen Behandlungslösung eine anodische Oxidation der Oberfläche
des Stahlbands (1) durchgeführt wird, welche bevorzugt durch Durchführen des Stahlbands
mit der Bandgeschwindigkeit durch einen basischen Elektrolyten erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Behandlungslösung (Passivierungslösung) Copolymere von Acrylaten, Polymethylsiloxane
mit Polyetherseitenketten, saure Polyether, Polymere mit heterocyclischen Gruppen
und/oder saure Zusammensetzungen mit komplexen Metall-Fluorid-Anionen mit zwei- bis
vierwertigen Kationen und polymeren Stoffen enthält.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Behandlungslösung wenigstens einen der folgenden Bestandteile enthält:
Titan, Zirkonium, Aluminium, insbesondere Aluminiumnitrat, Mangan, Zink, Phosphor,
Polyacrylat oder Polycarboxylat.
14. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der voranstehenden Ansprüche,
mit:
- einer Transporteinrichtung zum Transport des Stahlbands (1) in einer Bandlaufrichtung
mit einer vorgegebenen Bandgeschwindigkeit (v);
- einer ersten Trocknungseinrichtung (4) zum Trocknen des Stahlbands (1),
- wenigstens einem Rotationssprüher (2) mit mehreren quer zur Bandlaufrichtung nebeneinander
angeordneten Sprührotoren (3), wobei der Rotationssprüher (2) zum Aufbringen der wässrigen
Behandlungslösung auf wenigstens eine Oberfläche des Stahlbands (1) im Abstand zu
dieser Oberfläche des Stahlbands (1) angeordnet ist;
- einer Zufuhreinrichtung (6, 8) zur Versorgung des Rotationssprüher (2) mit der Behandlungslösung,
mit einer Zufuhrleitung (6), welche mit dem Rotationssprüher (2) und mit einem Vorratsbehälter
(9) für die wässrige Behandlungslösung in Verbindung steht;
- einem Antrieb, mit dem die Sprührotoren (3) des Rotationssprühers (2) in Rotation
versetzt werden, um die wässrige Behandlungslösung zentrifugalkraftbedingt in Form
eines Sprühstrahls auf die Oberfläche des Stahlbands (1) zu sprühen und dort einen
Nassfilm der wässrigen Lösung auszubilden;
- einem Paar von angetriebenen Glättrollen (5a, 5b), welche dem Rotationssprüher (2)
in Bandlaufrichtung nachgeordnet sind und welche der Vergleichmäßigung des aufgetragenen
Nassfilms der wässrigen Lösung auf der Oberfläche des Stahlbands (1) dienen;
- einer zweiten Trocknungseinrichtung (7) zum Trocknen des aufgetragenen Nassfilms
der wässrigen Lösung.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zufuhreinrichtung (6, 8) eine Pumpe (8) umfasst, welche mit einer mit der Transporteinrichtung
gekoppelten Steuerung verbunden ist, um die dem Rotationssprüher (2) pro Zeiteinheit
zugeführte Menge der Behandlungslösung an die Bandgeschwindigkeit anzupassen.
1. Method for applying an aqueous treatment solution to the surface of a steel strip
(1) movingat a predetermined strip speed in a strip running direction, with the following
steps:
- drying of the moving steel strip (1) with a stream of gas,
- application of the aqueous solution to at least one surface of the steel strip (1)
with a rotary sprayer (2) with a plurality of spraying rotors (3) which are arranged
next to one another transversely to the strip running direction and to which the aqueous
treatment solution is fed and which are set in rotation by a drive in order to spray
the treatment solution through centrifugal force in the form of a spray jet onto the
surface of the steel strip (1) and there form a wet film of the aqueous treatment
solution,
- eveningout of the applied wet film of the aqueous treatment solution by means of
driven smoothing rollers (5; 5a, 5b),
- drying of the applied wet film of the aqueous treatment solution.
2. Method according to claim 1, characterised in that the stream of gas for drying the moving steel strip is blown onto the surface of
the moving steel strip with an air knife (4) in the form of a laminar stream of hot
air.
3. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the quantity of the treatment solution fed to the spraying rotors (3) per unit of
time is adapted to the strip speed at which the steel strip (1) is moving, wherein
preferably a linear relationship exists between the quantity of the treatment solution
fed to the spraying rotors per unit of time and the strip speed.
4. Method according to one of the preceding claims, wherein the quantity (M) of the treatment
solution fed to the spraying rotors (3) per unit of time (Δt) and in relation to the
breadth (B) of the steel strip lies between M/Δt*B = 0.4 to 5.5 litres per minute
and metre (1/min*m) and preferably between M/Δt*B = 1.0 to 3.5 litres per minute and
metre (1/min*m).
5. Method according to one of the preceding claims, wherein the strip speed lies between
200 and 700 m/min.
6. Method according to one of the preceding claims, wherein the quantity of the wet film
of the treatment solution applied to the or each surface side of the steel strip with
the spraying rotors lies between 2 ml/m2 and 8 ml/m2 and preferably between 4 ml/m2 and 6 ml/m2 and is particularly preferably approximately 5 ml/m2.
7. Method according to one of the preceding claims, wherein the dry film coating thickness
of the treatment solution after the drying lies between 1.0 mg/m2 and 50 mg/m2 and preferably between 2 mg/m2 and 30 mg/m2 and is particularly preferably approximately 10 mg/m2.
8. Method according to one of the preceding claims, wherein the evening out of the applied
wet film of the aqueous solution is carried out by means of a driven pair of smoothing
rollers (5) with two smoothing rollers (5a, 5b) arranged offset in relation to one
another.
9. Method according to one of the preceding claims, characterised in that the steel strip is a tinned steel strip (tinplate) and in that the aqueous treatment solution is a passivating solution for passivating the coating
of tin, in particular a chromium-free passivating solution.
10. Method according to one of claims 1 to 8, characterised in that the steel strip is an uncoated steel strip (black plate) and in that the aqueous treatment solution is a metal-containing or an organic treatment solution
for application of a conversion coating protecting against corrosion to the surface
of the steel strip (black plate).
11. Method according to one of claims 9 or 10, characterised in that before the application of the aqueous treatment solution anodic oxidation of the
surface of the steel strip (1) is carried out, preferably by passing the steel strip
at the strip speed through a basic electrolyte.
12. Method according to claim 9, characterised in that the aqueous treatment solution (passivating solution) contains copolymers of acrylates,
polymethyl siloxanes with polyether side chains, acid polyethers, polymers with heterocyclic
groups and/or acid compounds with complex metal fluoride anions with divalent to tetravalent
cations and polymeric substances.
13. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that the aqueous treatment solution contains at least one of the following constituents:
titanium, zirconium, aluminium, in particular aluminium nitrate, manganese, zinc,
phosphorus, polyacrylate or polycarboxylate.
14. Device for implementing the method according to one of the preceding claims, with:
- a transport device for transporting the steel strip (1) in a strip running direction
at a predetermined strip speed (v);
- a first drying device (4) for drying the steel strip (1) ;
- at least one rotary sprayer (2) with a plurality of spraying rotors (3) which are
arranged next to one another transversely to the strip running direction, wherein
the rotary sprayer (2) for application of the aqueous treatment solution to at least
one surface of the steel strip (1) is arranged a distance from this surface of the
steel strip (1);
- a feeding device (6, 8) for supplying the rotary sprayer (2) with the treatment
solution, with a feeding pipe (6) which is in connection with the rotary sprayer (2)
and with a supply container (9) for the aqueous treatment solution;
- a drive with which the spraying rotors (3) of the rotary sprayer (2) are set in
rotation in order to spray the aqueous treatment solution through centrifugal force
in the form of a spray jet onto the surface of the steel strip (1) and there form
a wet film of the aqueous solution;
- a pair of driven smoothing rollers (5a, 5b) which are arranged following the rotary
sprayer (2) in the strip running direction and which are used to even out the applied
wet film of the aqueous solution on the surface of the steel strip (1);
- a second drying device (7) for drying the applied wet film of the aqueous solution.
15. Device according to claim 14, characterised in that the feeding device (6, 8) comprises a pump (8) which is connected with a control
unit coupled with the transport device in order to adapt the quantity of the treatment
solution fed to the rotary sprayer (2) per unit of time to the strip speed.
1. Procédé servant à appliquer une solution de traitement aqueuse sur la surface d'une
bande d'acier (1) se déplaçant dans une direction de défilement de bande à une vitesse
de bande prédéfinie, comprenant des étapes qui suivent consistant à :
- sécher la bande d'acier (1) en déplacement à l'aide d'un flux de gaz ;
- appliquer la solution aqueuse sur au moins une surface de la bande d'acier (1) à
l'aide d'un pulvérisateur rotatif (2) pourvu de plusieurs rotors de pulvérisation
(3) disposés les uns à côté des autres de manière transversale par rapport à la direction
de défilement de bande, auxquels la solution de traitement aqueuse est amenée et qui
sont amenés en rotation par un entraînement, afin de pulvériser la solution de traitement
en lien avec la force centrifuge sous la forme d'un jet de pulvérisation sur la surface
de la bande d'acier (1) et d'y réaliser un film humide de la solution de traitement
aqueuse ;
- uniformiser le film humide appliqué de la solution de traitement aqueuse au moyen
de galets de lissage (5 ; 5a, 5b) entraînés ;
- sécher le film humide appliqué de la solution de traitement aqueuse.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le flux de gaz servant à sécher 1a bande d'acier en déplacement est soufflé à l'aide
d'une lame d'air (4) sous la forme d'un flux d'air chaud laminaire sur la surface
de la bande d'acier en déplacement.
3. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la quantité, amenée aux rotors de pulvérisation (3) par unité de temps, de la solution
de traitement est adaptée à la vitesse de bande, à laquelle la bande d'acier (1) se
déplace, sachant que de préférence il existe un lien linéaire entre la quantité, amenée
aux rotors de pulvérisation par unité de temps, de la solution de traitement et la
vitesse de bande.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que la quantité
(M), amenée aux rotors de pulvérisation (3) par unité de temps (Δt) et par rapport
à la largeur (B) de la bande d'acier, de la solution de traitement est comprise entre
M/Δt*B = 0,4 et 5,5 litres par minute et par mètre (1/min*m) et, de manière préférée,
entre M/Δt*B = 1,0 à 3,5 litres par minute et mètre (1/min*m).
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que la vitesse
de bande est comprise entre 200 et 700 m/min.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que la quantité,
appliquée à l'aide des rotors de pulvérisation, sur la ou chaque face superficielle
de la bande d'acier, du film humide de la solution de traitement est comprise entre
2 ml/m2 et 8 ml/m2 et, de manière préférée, entre 4 ml/m2 et 6 ml/m2, et est égale en particulier de manière préférée à environ 5 ml/m2.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que la couche
sèche de la solution de traitement présente, après le séchage, une épaisseur comprise
entre 1,0 mg/m2 et 50 mg/m2 et, de manière préférée, entre 2 mg/m2 et 30 mg/m2, et en particulier de manière préférée égale à environ 10 mg/m2.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, sachant que l'uniformisation
du film humide appliqué de la solution aqueuse est effectuée au moyen d'une paire
de galets de lissage (5) entraînée, à l'aide de deux galets de lissage (5a, 5b) disposés
de manière décalée l'un par rapport à l'autre.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la bande d'acier est une bande d'acier galvanisée (tôle blanche), et en ce que la solution de traitement aqueuse est une solution de passivation servant à passiver
le revêtement d'étain, en particulier une solution de passivation sans chrome.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 8, caractérisé en ce que la bande d'acier est une bande d'acier sans revêtement (tôle noire), et en ce que la solution de traitement aqueuse est une solution de traitement contenant du métal
ou organique servant à appliquer un revêtement de conversion de protection contre
la corrosion sur la surface de la bande d'acier (tôle noire).
11. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 ou 10, caractérisé en ce qu'est effectuée, avant l'application de la solution de traitement aqueuse, une oxydation
anodique de la surface de la bande d'acier (1), qui est effectuée de manière préférée
en faisant passer la bande d'acier à travers un électrolyte basique à la vitesse de
bande.
12. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que la solution de traitement aqueuse (solution de passivation) contient des copolymères
d'acrylates, des polyméthylsiloxanes comprenant des chaînes latérales de polyéther,
des polyéthers acides, des polymères comprenant des groupes hétérocycliques et/ou
des compositions acides comprenant des anions de fluorure de métal complexes comprenant
des cations bi-à quadrivalents et des substances polymères.
13. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la solution de traitement aqueuse contient au moins un des constituants suivants
: du titane, du zirconium, de l'aluminium, en particulier du nitrate d'aluminium,
du manganèse, du zinc, du phosphore, de polyacrylate ou du polycarboxylate.
14. Dispositif servant à mettre en oeuvre le procédé selon l'une quelconque des revendications
précédentes, comprenant :
- un système de transport servant au transport de la bande d'acier (1) dans une direction
de défilement de bande à une vitesse de bande (v) prédéfinie ;
- un premier système de séchage (4) servant à sécher la bande d'acier (1) ;
- au moins un pulvérisateur rotatif (2) pourvu de plusieurs rotors de pulvérisation
(3) disposés les uns à côté des autres de manière transversale par rapport à la direction
de défilement de la bande, sachant que le pulvérisateur rotatif (2) servant à appliquer
la solution de traitement aqueuse sur au moins une surface de la bande d'acier (1)
est disposé à distance de ladite surface de la bande d'acier (1) ;
- un système d'amenée (6, 8) servant à alimenter le pulvérisateur rotatif (2) avec
une solution de traitement, pourvu d'un conduit d'amenée (6), qui est en liaison avec
le pulvérisateur rotatif (2) et un réservoir (9) pour la solution de traitement aqueuse
;
- un entraînement, à l'aide duquel les rotors de pulvérisation (3) du pulvérisateur
rotatif (2) sont amenés en rotation afin de pulvériser la solution de traitement aqueuse
en lien avec la force centrifuge sous la forme d'un jet de pulvérisation sur la surface
de la bande d'acier (1) et d'y réaliser un film humide de la solution aqueuse ;
- une paire de galets de lissage (5a, 5b) entraînés, qui sont disposés en aval du
pulvérisateur rotatif (2) dans la direction de défilement de bande et qui sert à l'uniformisation
du film humide appliqué de la solution aqueuse sur la surface de la bande d'acier
(1) ;
- un deuxième système de séchage (7) servant à sécher le film humide appliqué de la
solution aqueuse.
15. Dispositif selon la revendication 14, caractérisé en ce que le système d'amenée (6, 8) comprend une pompe (8), qui est reliée à une commande
couplée au système de transport afin d'adapter la quantité, amenée au pulvérisateur
rotatif (2) par unité de temps, de la solution de traitement à la vitesse de bande.
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