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EP 2 916 094 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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23.03.2016 Patentblatt 2016/12 |
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Anmeldetag: 18.02.2015 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Handfeuerwaffe mit einem Schlosssystem
Hand gun with a lock system
Arme de poing dotée d'un système de verrouillage
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
03.03.2014 DE 102014102774
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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09.09.2015 Patentblatt 2015/37 |
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Patentinhaber: L&O Hunting Group GmbH |
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88316 Isny im Allgäu (DE) |
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Erfinder: |
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- Herburger, Johannes
88167 Maierhöfen (DE)
- Popikov, Sergej
87480 Weitnau (DE)
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Vertreter: Charrier, Rapp & Liebau |
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Patentanwälte
Fuggerstrasse 20 86150 Augsburg 86150 Augsburg (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A2- 2 068 110 DE-A1- 4 026 482 DE-A1- 19 749 290 DE-B3-102004 041 054
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EP-A2- 2 113 734 DE-A1- 10 118 046 DE-A1-102008 003 722 DE-U1- 29 719 803
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Handfeuerwaffe mit einem Schlosssystem nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Handfeuerwaffe ist aus der
EP 2 068 110 A2 bekannt. Diese weist ein Schlosssystem mit zwei in einem Systemkasten verschiebbar
angeordneten Schlagstücken, den Schlagstücken zugeordneten Schlagstückhaltern zur
Halterung oder Freigabe der Schlagstücke, den Rasthebeln zugeordneten Rasthebeln,
durch einen Abzug betätigbare Zwischenhebel zum Eingriff mit den Rasthebeln und eine
innerhalb des Systemkastens bewegliche und mit den Zwischenhebeln gekoppelte Trägheitsmasse
zur Unterbrechung des Kontakts zwischen den Zwischenhebeln und den Rasthebel bei unerwünschten
Stößen umfasst. Bei dieser bekannten Handfeuerwaffe sind die Zwischenhebel an einem
Grundkörper angeordnet, der zusammen mit einem blockförmigen Führungsteil in dem Systemkasten
in dessen Längsrichtung verschiebbar geführt ist. Der Grundkörper und das blockförmige
Führungsteil bilden die Trägheitsmasse, welche den Kontakt oder die Unterbrechung
der Zwischenhebel mit den Rasthebeln steuert. Diese Sicherung zur Verhinderung einer
unerwünschten Schussabgabe ist allerdings nur bei Stößen in Waffenlängsrichtung wirksam
und soll vor allem das Doppeln, d.h. das ungewollte Auslösen eines zweiten Schusses
beim Abfeuern des beabsichtigten ersten Schusses, verhindern.
[0003] Aus der
DE 10 2004 041 054 B3 ist ein Schlosssystem für eine mehrläufige Waffe mit mindestens zwei an einem Baskülenteil
verschiebbar angeordneten Schlagstücken, jeweils einem jedem Schlagstück zugeordneten
Schlagstückhalter und einer Abzugsvorrichtung bekannt, die den Schlagstücken zugeordnete
Abzugsstangen, einen Abzug und einen Umschaltmechanismus enthält. Der Umschaltmechanismus
weist ein auf dem Baskülenteil verschiebbares Umschaltstück mit einer an dem Umschaltstück
beweglich angeordneten Wippe auf. An dem Umschaltstück ist eine Pendelmasse über einen
Führungszapfen in einer entsprechenden Öffnung drehbar gelagert. Die Pendelmasse ist
mit der Wippe derart verbunden, dass der Abstand zwischen der Wippe und den Abzugsstangen
bei einer durch die Beschleunigung oder Verzögerung des Umschaltstücks bedingten Auslenkung
der Pendelmasse aus einer vorgegeben Ausgangsstellung vergrößert wird.
[0004] In der
DE 101 18 046 A1 ist ein Schlosssystem für ein mehrläufiges Gewehr mit einem Umschaltmechanismus zur
automatischen Verbindung eines Abzugs mit einer Abzugsstange eines noch nicht freigegebenen
zweiten Schlagstücks nach der Abgabe eines ersten Schusses offenbart. Der Umschaltmechanismus
enthält einen in Längsrichtung des Gewehrs verschiebbaren Grundkörper mit einem an
diesem drehbar angeordneten und durch den Abzug betätigbaren Abzugshebel, der im gespannten
Zustand der Schlagstücke von den Abzugsstangen beabstandet ist und erst durch Beendigung
der Rückfederung des Gewehrs mit der zum zweiten Schlagstück gehörenden Abzugsstange
zur Abgabe des zweiten Schusses in Eingriff gelangt.
[0005] Die
DE 197 49 290 A1 offenbart eine Abzugsvorrichtung für doppelläufige Gewehre mit zwei Schlagstücken,
die durch jeweils einen Sperrhebel in der Spannstellung gehalten sind. Die Abzugsvorrichtung
enthält einen gemeinsamen Abzug und ein am Abzugsblatt um eine erste Schwenkachse
schwenkbares Umschaltstück, welches nach einer ersten Betätigung des Abzugs unter
der Wirkung einer Feder in eine Umschaltstellung gelangt und bei einer zweiten Betätigung
des Abzugs die Freigabe des zweiten Sperrhebels bewirkt. An einem Verschlussgehäuse
ist eine mit dem Umschaltstück zusammenwirkende Pendelmasse um eine zur ersten Schwenkachse
parallele zweite Schwenkachse drehbar angelenkt. Durch die Pendelmasse wird das Umschaltstück
sowohl bei der Rückstoßbewegung des Gewehrs als auch bei der anschließenden Rückfederung
in einer Passivstellung gehalten, so dass ein Doppeln wirksam verhindert werden kann.
[0006] Aus der
DE 42 44 168 C1 ist ein Gewehrschloss mit einem beweglichen Sicherungsteil bekannt, das in einer
Sicherungsstellung eine Schlossstange übergreift, so dass sie nicht aus einer Rast
an einem Schlagstück herausspringen kann. Das Sicherungsteil ist über eine Querachse
schwenkbar an einem Schlossblech gelagert und steht in Schwenkrichtung unter der Kraft
einer Feder, die das Sicherungsteil außer Eingriff an der Schlossstange hält. Die
Kraft der Feder und das Trägheitsmoment des um die Querachse schwenkbaren Sicherungsteils
sind so gewählt, dass durch den von einem losgegangenen Schuss ausgeübten Rückstoß
das Sicherungsteil aufgrund seiner Trägheit gegen die Kraft der Feder vorübergehend
in die Sicherungsstellung schwenkt.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Handfeuerwaffe der eingangs genannten Art zu schaffen,
die eine höhere Sicherheit gegen ein unbeabsichtigtes Auslösen eines Schusses auch
beim Umfallen der Handfeuerwaffe und bei diversen Sturzsituationen ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Handfeuerwaffe mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Handfeuerwaffe enthält ein Schlosssystem das mindestens ein
im Verschlussgehäuse verschiebbar angeordnetes Schlagstück, einen dem Schlagstück
zugeordneten Schlagstückhalter zur Halterung oder Freigabe des Schlagstücks, einen
dem Schlagstückhalter zugeordneten Rasthebel, einen mittels eines Abzugs betätigbaren
Zwischenhebel zum Eingriff mit dem Rasthebel und eine innerhalb des Verschlussgehäuses
bewegliche, mit dem Zwischenhebel gekoppelte Trägheitsmasse zur Unterbrechung des
Kontakts zwischen dem Zwischenhebel und dem Rasthebel bei unerwünschten Stößen umfasst.
Der Zwischenhebel ist schwenkbar an dem Abzug angeordnet und die Trägheitsmasse ist
als ein über ein Langloch auf einer Querachse in dem Verschlussgehäuse beweglich angeordnetes
Pendelgewicht mit mindestens einer Steuerfläche zur Anlage eines gegen die Steuerfläche
gedrückten oberen Hebelarms des Zwischenhebels ausgebildet. Über die Langlochverbindung
kann sich das Pendelgewicht aus einer Ausgangsstellung heraus nicht nur nach oben
und unten drehen, sondern auch in Schussrichtung gesehen nach hinten bewegen und dadurch
den mit dem Pendelgewicht über die Steuerfläche gekoppelten Zwischenhebel außer Kontakt
mit dem Rasthebel bringen. Dadurch ist die Sicherungseinrichtung nicht nur bei in
Längsrichtung der Handfeuerwaffe wirkenden Stößen, sondern auch bei Stößen oder Erschütterungen
in anderen Richtungen wirksam. Es können mehrere Bewegungsrichtungen abgedeckt und
dadurch die Sicherheit bei verschiedenen Kipp- und Sturzsituationen verbessert werden.
Das Sicherungssystem ist direkt wirkend und kompakt aufbaut, wobei eine hohe Sicherheit
gewährleistet wird.
[0010] Zweckmäßige Weiterbildungen und vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind
Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] So kann der Zwischenhebel in einer konstruktiv besonders günstigen Ausführung einen
von dem oberen Hebelarm abgewinkelten unteren Hebelarm enthalten, an dem eine Rückstellfeder
zum Andrücken einer vorderen Anlagefläche des oberen Hebelarms gegen die Steuerfläche
des Pendelgewichts angreift. Der Zwischenhebel ist zweckmäßigerweise über einen nach
innen ragenden Lagerzapfen schwenkbar an dem Abzug gelagert.
[0012] In einer weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung weist der Zwischenhebel eine vordere
Rastkante zum Eingriff mit einer nach hinten vorstehenden Nase des Rasthebels auf.
In dem Pendelgewicht ist vorzugsweise eine seitliche Ausnehmung zur Aufnahme des Zwischenhebels
vorgesehen.
[0013] Die Steuerfläche an dem Pendelgewicht wirkt mit einer vorderen Anlagefläche des Zwischenhebels
vorzugsweise so zusammen, dass das Pendelgewicht durch den Zwischenhebel in eine Ausgangsstellung
zum Anheben des Rasthebels gedreht wird und der Zwischenhebel bei einer Drehung des
Pendelgewichts gegenüber der Ausgangsstellung und einer Verschiebung des Pendelgewichts
entgegen der Schussrichtung außer Kontakt mit dem Rasthebel gelangt.
[0014] In weiterer vorteilhafter Weise kann ein Spannhebel zum Spannen einer in dem Schlagstück
angeordneten Spannfeder einen Hebelarm zur Halterung des Pendelgewichts in einer oberen
Anlagestellung enthalten. Durch den Hebelarm des Spannhebels kann das Pendelgewicht
so z.B. bei nicht gespannter Handfeuerwaffe gegen eine Anlage gedrückt und somit eine
Bewegung bzw. ein Klappern des Pendelgewichts bei nicht gespannter Handfeuerwaffe
vermieden werden.
[0015] Weitere Besonderheiten und Vorzüge der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Es zeigen:
- Figur 1
- ein Schlosssystem einer Handfeuerwaffe in Perspektive von vorne links;
- Figur 2
- das Schlosssystem von Figur 1 in einer Perspektive von hinten rechts;
- Figur 3
- einen Längsschnitt durch das Schlosssystem von Figur 1 in einer gespannten Stellung
und
- Figur 4
- einen Längsschnitt durch das Schlosssystem von Figur 1 in einer entspannten Stellung.
[0016] In den Figuren 1 bis 4 ist ein oberer Teil 1 eines Verschlussgehäuses bzw. Systemkastens
2 einer hier als Kipplaufwaffe ausgebildeten Handfeuerwaffe mit einem Schlosssystem
in verschiedenen Ansichten gezeigt. Das Schlosssystem enthält bei der gezeigten Ausführung
zwei nebeneinander liegende Schlosse mit jeweils einem Schlagstück 3 und 4, die innerhalb
des Systemkastens 2 parallel zueinander verschiebbar geführt und zur Betätigung -
hier nicht dargestellter - Schlagbolzen ausgebildet sind.
[0017] Wie aus den Figuren 3 und 4 hervorgeht, weisen die beiden Schlagstücke 3 und 4 jeweils
eine Längsbohrung 5 auf, in denen jeweils eine Schlagfeder 6 und ein am hinteren Ende
der Schlagfeder 6 anliegender Schlagfederbolzen 7 angeordnet sind. Zum Spannen der
beiden Schlagfedern 6 sind die beiden Schlagfederbolzen 7 über einem zwischen den
beiden Schlagstücken 3 und 4 angeordneten und um eine Querachse 8 schwenkbaren Spannhebel
9 und eine durch die beiden Spannbolzen 7 und den Spannhebel 9 quer verlaufende Übersetzungsachse
10 miteinander verbunden. Der Spannhebel 9 ist als L-förmig abgewinkelter, zweiarmiger
Hebel mit einem gegenüber den Schlagstücken 3 und 4 nach oben vorstehenden oberen
Hebelarm 11 und einem abgewinkelten unteren Hebelarm 12 ausgeführt. Der Spannhebel
9 ist durch einen auf der Oberseite des oberen Teils 1 des Systemkastens 2 verschiebbar
geführten Spannschieber 13 schwenkbar. Hierzu ist an einem Unterteil des Spannschiebers
13 ein Querstift 14 angeordnet, der in eine Nut 15 an dem gegenüber den Schlagstücken
3 und 4 nach oben vorstehenden oberen Hebelarm 11 des Spannhebels 9 eingreift.
[0018] Den beiden Schlagstücken 3 und 4 ist ein in den Figuren 1 und 2 von beiden Seiten
dargestellter Abzugsmechanismus mit jeweils einem zwischen einer Haltestellung und
einer Freigabestellung drehbaren Schlagstückhalter 16 und 17 und jeweils einem mit
dem jeweiligen Schlagstückhalter 16 bzw. 17 zusammenwirkenden Rasthebel 18 und 19
zugeordnet. Die Betätigung der beiden Rasthebel 18 und 19 zur Freigabe der Schlagstückhalter
16 und 17 erfolgt durch jeweils einen Zwischenhebel 20 und 21, die an zwei separaten
Abzügen 22 und 23 schwenkbar angeordnet sind. Die beiden Abzüge 22 und 23 sind um
in Figur 3 und 4 gezeigte Querstifte 24 und 25 drehbar in dem Systemkasten 2 gelagert
und weisen zwei hintereinander angeordnete Abzugszüngel 26 und 27 auf.
[0019] In den Figuren 1 und 2 ist erkennbar, dass die beiden nebeneinander angeordneten,
hebelartigen Schlagstückhalter 16 und 17 um einen Querstift 28 drehbar in dem Systemkasten
2 gelagert sind. Sie weisen jeweils obere Rastnasen 29 bzw. 30 zur Halterung der beiden
Schlagstücke 3 und 4 und jeweils eine untere Rast 31 und 32 zum Eingriff mit einer
Gegenrast 33 bzw. 34 an den Rasthebeln 18 und 19 auf. Die Rasten 31 und 32 an dem
Schlagstückhalter 16 und 17 sind als Rastnase und die Gegenrasten 33 und 34 als Rastnut
an der Unterseite der in Schussrichtung gesehen hinteren Hebelarme 35 und 36 der beiden
als zweiarmige Schwenkhebel ausgebildeten Rasthebel 18 und 19 ausgeführt. An der Unterseite
der in Schussrichtung gesehen vorderen Hebelarme 37 und 38 der beiden Rasthebel 18
und 19 greift jeweils eine Druckfeder 39 und 40 an, durch welche die hinteren Hebelarme
35 und 36 der Rasthebel 18 und 19 nach unten gedrückt werden. Die beiden Rasthebel
18 und 19 sind um einen in Figur 3 dargestellten Querstift 41 drehbar in dem Systemkasten
2 angeordnet.
[0020] Aus Figur 3 ist ersichtlich, dass der als Unterbrecher dienende Zwischenhebel 20
um einen nach innen ragenden Zapfen 42 drehbar an einem Abzugsblatt 43 des Abzugs
22 gelagert ist. Der L-förmige Zwischenhebel 20 und auch der hier nicht gezeigte Zwischenhebel
21 auf der anderen Seite weist einen nach oben ragenden Hebelarm 44 und einen in Schussrichtung
gesehen nach vorne vorstehenden unteren Hebelarm 45 auf. Durch eine am unteren Hebelarm
45 angreifende Rückstellfeder 46 wird der Zwischenhebel 20 entgegen der Uhrzeigerrichtung
in die in Figur 3 gezeigte Bereitschaftsstellung gedrückt, in der eine vordere Rastkante
47 am nach oben ragenden Hebelarm 44 des Zwischenhebels 20 eine nach hinten vorstehende
Nase 48 am hinteren Hebelarm 35 des Rasthebels 18 untergreift.
[0021] In dem Systemkasten 2 ist außerdem ein Pendelgewicht 49 um eine im Systemkasten angeordnete
und in Figur 1 gezeigte Querachse 50 schwenkbar angeordnet. Das Pendelgewicht 49 enthält
an der Rückseite einen in Figur 1 erkennbaren Schlitz 51, in den der abgewinkelte
untere Hebelarm 12 des Spannhebels 9 eingreift.
[0022] Wie in den Figur 3 gezeigt ist, weist das Pendelgewicht 49 an seinen beiden Seitenflächen
jeweils eine Ausnehmung 52 mit jeweils einer schrägen Steuerfläche 53 zur Anlage einer
in Schussrichtung gesehen vorderen Anlagefläche 57 des nach oben ragenden Hebelarms
44 der beiden Zwischenhebel 19 und 20 auf. Das Pendelgewicht 49 ist über ein im vorderen
Bereich des Pendelgewichts 49 angeordnetes Langloch 54 auf der Querachse 50 angeordnet
und ist dadurch gegenüber der Querachse 50 verschiebbar. An der Oberseite des Pendelgewichts
49 ist ein aus Gummi oder einem anderen elastischen Material bestehendes Dämpfungselement
55 angeordnet. Außerdem befindet sich an der Rückseite des Pendelgewichts 49 ein durch
den Schlitz 51 quer verlaufender Anlagestift 56.
[0023] Im Folgenden wird die Funktionsweise des vorstehend beschriebenen Schlosssystems
anhand der Figuren 3 und 4 erläutert, die das in Schussrichtung gesehen linke Schloss
mit dem Abzugsmechanismus zur Betätigung des linken Schlagstücks 3 zeigen. Das rechte
Schloss mit dem Abzugsmechanismus zur Betätigung des rechten Schlagstücks 4 ist entsprechend
aufgebaut.
[0024] In Figur 3 ist die Handfeuerwaffe in gespannter und zum Schuss bereiter Stellung
gezeigt. Der Spannschieber 13 ist nach vorne geschoben, so dass die Schlagfeder 6
über den Schlagfederbolzen 7 und den Spannhebel 9 gespannt ist. Das durch die Schlagfeder
6 beaufschlagte Schlagstück 3 liegt an der Rastnase 29 des durch den Rasthebel 18
in der Haltestellung gehaltenen Raststückhalters 16 an. Der Raststückhalter 16 wird
durch Eingriff der unteren Rast 31 in die Gegenrast 33 an dem durch die Druckfeder
39 nach unten gedrückten hinteren Hebelarm 35 des Rasthebels 18 in der oberen Haltestellung
gehalten. Bei nicht betätigtem Abzug 22 und ruhig gehaltener Waffe wird die nach hinten
vorstehende Nase 48 des Rasthebels 18 von der vorderen Rastkante 47 am nach oben ragenden
Hebelarm 44 des Zwischenhebels 20 untergriffen. Durch die gegen die Steuerfläche 53
gedrückte vordere Anlagefläche 57 des oberen Hebelarms 44 des Zwischenhebels 20 wird
das Pendelgewicht 49 in der in Figur 3 gezeigten Ausgangsstellung gehalten. Der abgewinkelte
untere Hebelarm 12 des Spannhebels 9 ist innerhalb des Schlitzes 51 in dem Pendelgewicht
49 nach unten geschwenkt, so dass sich das Pendelgewicht 49 nach oben und unten drehen
und über das Langloch 54 auch nach hinten bewegen kann. Wird in dieser Stellung der
Abzug 22 betätigt, wird der hintere Hebelarm 35 des Rasthebels 18 von dem Zwischenhebel
20 angehoben, so dass die untere Rast 31 des Raststückhalters 16 außer Eingriff mit
der Gegenrast 33 des Rasthebels 18 gelangt und das Schlagstück 3 unter der Kraft der
Schlagfeder 6 nach vorne auf den nicht gezeigten Schlagbolzen zur Abgabe eines Schusses
schlagen kann.
[0025] Wenn die Waffe z.B. durch Umfallen, Erschütterungen oder bei einem Rückprall von
der Schulter des Schützen nach der Abgabe eines Schusses einen unerwünschten Stoß
erfährt, kann sich das Pendelgewicht 49 um die Querachse 50 je nach Stoßrichtung nach
oben bzw. unten drehen oder über das Langloch in Schussrichtung gesehen auch nach
hinten bewegen, wobei dann die Rastkante 47 des Zwischenhebels 20 gemäß Figur 4 über
die Steuerfläche 53 des Pendelgewichts 49 außer Kontakt mit der Nase 48 des Rasthebels
18 gebracht wird und so der Rasthebel 18 nicht mehr über den Zwischenhebel 20 betätigt
werden kann.
[0026] Durch den unteren Hebelarm 12 des Spannhebels 9 kann das Pendelgewicht 49 über den
Anlagestift 56 bei nicht gespannter Handfeuerwaffe in eine obere Anlagestellung geschwenkt
und über das Dämpfungselement 55 zur Anlage an der Unterseite der Schlagstücke 3 und
4 gebracht werden, wie dies in Figur 4 gezeigt ist. Auch in dieser oberen Anlagestellung
ist die Rastkante 47 des Zwischenhebels 20 von dem Rasthebel 18 getrennt, so dass
der Rasthebel 18 nicht durch den Abzug 22 betätigt werden kann. Auch in der ungespannten
Stellung ist die Handfeuerwaffe somit gesichert.
[0027] Das vorstehend beschriebene Schlosssystem ist nicht nur für Handfeuerwaffen mit zwei
nebeneinander angeordneten Schlagstücken geeignet, sondern ist auch bei Handfeuerwaffen
mit nur einem Schlagstück einsetzbar.
1. Handfeuerwaffe mit einem Schlosssystem, das mindestens ein in einem Verschlussgehäuse
(2) verschiebbar angeordnetes Schlagstück (3; 4), einen dem Schlagstück (3; 4) zugeordneten
Schlagstückhalter (16; 17) zur Halterung oder Freigabe des Schlagstücks (3; 4), einen
dem Schlagstückhalter (16: 17) zugeordneten Rasthebel (18; 19), einen mittels eines
Abzugs (22; 23) betätigbaren Zwischenhebel (20; 21) zum Eingriff mit dem Rasthebel
(18; 19) und eine mit dem Zwischenhebel (20; 21) zusammenwirkende Trägheitsmasse zur
Unterbrechung des Kontakts zwischen dem Zwischenhebel (20; 21) und dem Rasthebel (18;
19) bei unerwünschten Stößen umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (20; 21) schwenkbar an dem Abzug (22; 23) angeordnet und die Trägheitsmasse
als ein über ein Langloch (54) auf einer Querachse (50) in dem Verschlussgehäuse (1)
in mehrere Bewegungsrichtungen beweglich angeordnetes Pendelgewicht (49) mit mindestens
einer Steuerfläche (53) zur Anlage eines gegen die Steuerfläche (53) gedrückten oberen
Hebelarms (44) des Zwischenhebels (20; 21) ausgebildet ist.
2. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (20; 21) einen von dem oberen Hebelarm (44) abgewinkelten unteren
Hebelarm (45) aufweist, an dem eine Rückstellfeder (46) zum Andrücken einer vorderen
Anlagefläche (57) des oberen Hebelarms (44) gegen die Steuerfläche (53) des Pendelgewichts
(49) angreift.
3. Handfeuerwaffe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (20; 21) über einen nach innen ragenden Lagerzapfen (42) schwenkbar
an dem Abzug (22; 23) gelagert ist.
4. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Zwischenhebel (20; 21) eine vordere Rastkante (47) zum Eingriff mit einer nach
hinten vorstehenden Nase (48) des Rasthebels (18; 19) enthält.
5. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Pendelgewicht (49) eine seitliche Ausnehmung (52) zur Aufnahme des Zwischenhebels
(20; 21) enthält.
6. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerfläche (53) an dem Pendelgewicht (49) mit einer vorderen Anlagefläche (57)
des Zwischenhebels (20; 21) so zusammenwirkt, dass das Pendelgewicht (49) durch den
Zwischenhebel (20; 21) in eine Ausgangsstellung zum Anheben des Rasthebels (18) gedreht
wird und der Zwischenhebel (20; 21) bei einer Drehung des Pendelgewichts (49) gegenüber
der Ausgangsstellung und einer Verschiebung des Pendelgewichts (49) entgegen der Schussrichtung
außer Kontakt mit Rasthebel (18) gelangt.
7. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Spannhebel (9) zum Spannen einer in dem Schlagstück (3; 4) angeordneten Spannfeder
(6) einen Hebelarm (12) zur Halterung des Pendelgewichts (49) in einer oberen Anlagestellung
enthält.
8. Handfeuerwaffe nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Pendelgewicht (49) einen Schlitz (50) zur Aufnahme des Spannhebels (9) enthält.
9. Handfeuerwaffe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass im Pendelgewicht (49) ein durch den Schlitz (51) verlaufender Anlagestift (56) zur
Anlage des Hebelarms (12) des Spannhebels (12) angeordnet ist.
10. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Oberseite des Pendelgewichts (49) ein Dämpfungselement (55) angeordnet ist.
11. Handfeuerwaffe nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlosssystem zwei nebeneinander angeordnete Schlagstücke (3, 4) mit jeweils
einem Schlagstückhalter (16, 17), jeweils einem jedem Schlagstückhalter (16, 17) zugeordneten
Rasthebel (18, 19) und jeweils einem jedem Rasthebel (18, 19) zugeordneten Zwischenhebel
(20. 21) in jeweils einem Abzug (22, 23) enthält.
1. Hand firearm with a lock system which comprises at least one striker (3; 4) arranged
so as to be displaceable in a receiver housing (2), a striker holder (16; 17) associated
with the striker (3; 4) for holding or releasing the striker (3; 4), a detent lever
(18; 19) associated with the striker holder (16; 17), an intermediate lever (20; 21)
which can be operated by means of a trigger (22; 23) for engagement with the detent
lever (18; 19) and an inertia mass cooperating with the intermediate lever (20; 21)
to break the contact between the intermediate lever (20; 21) and the detent lever
(18; 19) in the event of undesired knocks,
characterised in that the intermediate lever (20; 21) is arranged so as to be able to swivel on the trigger
(22; 23) and the inertia mass is embodied in the form of a pendulum weight (49) which
is arranged so as to be able to move in a plurality of directions of movement by means
of an elongated slot (54) on a transverse pivot (50) in the receiver housing (1) and
exhibits at least one control face (53) for bearing of an upper lever arm (44) of
the intermediate lever (20; 21) pressed against the control face (53).
2. Hand firearm according to claim 1, characterised in that the intermediate lever (20; 21) exhibits a lower lever arm (45) which is offset at
an angle on the upper lever arm (44) and on which a return spring (46) acts to press
a front bearing face (57) of the upper lever arm (44) against the control face (53)
of the pendulum weight (49).
3. Hand firearm according to claim 1 or 2, characterised in that the intermediate lever (20; 21) is mounted on the trigger (22; 23) so that it is
able to swivel by means of an inwardly projecting pivot pin (42).
4. Hand firearm according to one of claims 1 to 3, characterised in that the intermediate lever (20; 21) comprises a front detent edge (47) for engagement
with a rearwardly projecting nose (48) of the detent lever (18; 19).
5. Hand firearm according to one of claims 1 to 4, characterised in that the pendulum weight (49) comprises a lateral recess (52) for receiving the intermediate
lever (20; 21).
6. Hand firearm according to one of claims 1 to 5, characterised in that the control face (53) on the pendulum weight (49) cooperates with a front bearing
face (57) of the intermediate lever (20; 21) so that the pendulum weight (49) is pivoted
by the intermediate lever (20; 21) into a starting position to raise the detent lever
(18) and when the pendulum weight (49) is pivoted out of the starting position and
the pendulum weight (49) is displaced in the opposite direction to the firing direction
the intermediate lever (20; 21) loses contact with the detent lever (18).
7. Hand firearm according to one of claims 1 to 6, characterised in that a cocking lever (9) for cocking a cocking spring (6) arranged in the striker (3;
4) comprises a lever arm (12) for holding the pendulum weight (49) in an upper bearing
position.
8. Hand firearm according to claim 7, characterised in that the pendulum weight (49) comprises a slot (50) for receiving the cocking lever (9).
9. Hand firearm according to claim 8, characterised in that a bearing pin (56) running through the slot (51) is arranged in the pendulum weight
(49) for bearing of the lever arm (12) of the cocking lever (12).
10. Hand firearm according to one of claims 1 to 9, characterised in that a damping element (55) is arranged on the upper side of the pendulum weight (49).
11. Hand firearm according to one of claims 1 to 10, characterised in that the lock system comprises two strikers (3, 4) which are arranged next to one another,
each having a striker holder (16, 17), a detent lever (18, 19) associated with each
striker holder (16, 17) and an intermediate lever (20, 21) associated with each detent
lever (18, 19) in a trigger (22, 23) in each case.
1. Arme de poing comprenant un système à verrou, qui comprend au moins une pièce de percussion
(3 ; 4) disposée de manière à pouvoir coulisser dans un boîtier de culasse (2), un
support de pièce de percussion (16 ; 17) associé à la pièce de percussion (3 ; 4),
servant à supporter ou à libérer la pièce de percussion (3 ; 4), un levier à cran
d'arrêt (18 ; 19) associé au support de pièce de percussion (16 ; 17), un levier intermédiaire
(20 ; 21) pouvant être actionné au moyen d'une détente (22 ; 23) destiné à venir en
prise avec le levier à cran d'arrêt (18 ; 19) et une masse d'inertie coopérant avec
le levier intermédiaire (20 ; 21) servant à mettre fin au contact entre le levier
intermédiaire (20 ; 21) et le levier à cran d'arrêt (18 ; 19) en cas de coups non
souhaités, caractérisée en ce que le levier intermédiaire (20 ; 21) est disposé de manière à pouvoir pivoter au niveau
de la détente (22 ; 23), et en ce que la masse d'inertie est réalisée sous la forme d'une masselotte (49) disposée de manière
mobile au-dessus d'un trou oblong (54) sur un axe transversal (50) dans le boîtier
de culasse (1) dans plusieurs directions de déplacement, pourvue d'au moins une surface
de commande (53) servant à l'appui d'un bras de levier (44) supérieur, poussé contre
la surface de commande (53), du levier intermédiaire (20 ; 21).
2. Arme de poing selon la revendication 1, caractérisée en ce que le levier intermédiaire (20 ; 21) présente un bras de levier (45) inférieur formant
un angle avec le bras de levier (44) supérieur, au niveau duquel s'engrène un ressort
de rappel (46) servant à presser une surface d'appui (57) avant du bras de levier
(44) supérieur contre la surface de commande (53) de la masselotte (49).
3. Arme de poing selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que le levier intermédiaire (20 ; 21) est monté, par l'intermédiaire d'un tenon de palier
(42) dépassant vers l'intérieur, de manière à pouvoir pivoter au niveau de la détente
(22 ; 23).
4. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que le levier intermédiaire (20 ; 21) contient une arête à cran d'arrêt (47) avant destinée
à venir en prise avec un ergot (48), faisant saillie vers l'arrière, du levier à cran
d'arrêt (18 ; 19).
5. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la masselotte (49) contient un évidement (52) latéral servant à recevoir le levier
intermédiaire (20 ; 21).
6. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la surface de commande (53) au niveau de la masselotte (49) coopère avec une surface
d'appui (57) avant du levier intermédiaire (20 ; 21) de telle sorte que la masselotte
(49) est tournée par le levier intermédiaire (20 ; 21) dans une position de départ
afin de relever le levier à cran d'arrêt (18) et que le levier intermédiaire (20 ;
21) se retrouve, lors d'une rotation de la masselotte (49) par rapport à la position
de départ et lors d'un coulissement de la masselotte (49) à l'encontre de la direction
de tir, hors contact avec le levier à cran d'arrêt (18).
7. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 6, caractérisée en ce qu'un levier de serrage (9) servant à serrer un ressort de serrage (6) disposé dans la
pièce de percussion (3 ; 4) contient un bras de levier (12) servant à supporter la
masselotte (49) dans une position d'appui supérieure.
8. Arme de poing selon la revendication 7, caractérisée en ce que la masselotte (49) contient une entaille (50) servant à recevoir le levier de serrage
(9) .
9. Arme de poing selon la revendication 8, caractérisée en ce qu'une tige d'appui (56) s'étendant à travers l'entaille (51) servant à l'appui du bras
de levier (12) du levier de serrage (12) est disposée dans la masselotte (49).
10. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 9, caractérisée en ce qu'un élément d'amortissement (55) est disposé sur le côté supérieur de la masselotte
(49).
11. Arme de poing selon l'une quelconque des revendications 1 à 10, caractérisée en ce que le système à verrou contient deux pièces de percussion (3, 4) disposées l'une à côté
de l'autre, pourvues respectivement d'un support de pièce de percussion (16, 17),
de respectivement un levier à cran d'arrêt (18, 19) associé à chaque support de pièce
de percussion (16, 17) et de respectivement un levier intermédiaire (20, 21) associé
à chaque levier à cran d'arrêt (18, 19) dans respectivement une détente (22, 23).
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