[0001] Die Erfindung betrifft ein Leitsystem für eine Liftanlage für Skifahrer. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Projektionsleuchtmodul zur Montage unter Schneedecken für
ein solches Leitsystem und eine Liftanlage mit einem solchen Leitsystem. Schließlich
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Leiten von Skifahrern auf einer Liftanlage,
speziell im Bereich des Ein- und Ausstieges.
[0002] Am Einstieg und dem Ausstieg von Liftanlagen für Skifahrer tritt das Problem auf,
dass Skifahrer sich nicht immer vorschriftsmäßig verhalten. Beispielsweise gibt es
in Bewegungsrichtung des Skiliftes üblicherweise einen Bereich, in dem die Skifahrer
den Einstiegsvorgang oder Ausstiegsvorgang abgeschlossen haben sollten, um einen störungsfreien
Ablauf des Transports der Skifahrer zu gewährleisten. Weiterhin kommt es auch vor,
dass Skifahrer beim Ausstieg zwar sich rechtzeitig vom Skilift abkoppeln aber anschließend
im Ausstiegsbereich verharren, sei es dass sie nicht bemerken, dass sie sich in einer
Gefahrenzone befinden oder dass sie von vor ihnen fahrenden Personen an einer schnellen
Weiterfahrt gehindert werden. Zudem kann auch die Situation auftreten, dass es vor
dem Einstiegsbereich oder Ausstiegsbereich zu Gedränge oder Kollisionen kommt, da
mehrere Skifahrer den gleichen Weg nehmen und sich nicht rechtzeitig ausweichen.
[0003] In
JP 05-68770 U ist ein Anzeigesystem für Passagiere einer Seilbahn gezeigt, wobei in Querrichtung
verlaufende Leuchtelemente an der Ausstiegsstelle und der Einstiegsstelle der Seilbahn
auf dem Boden montiert sind. Weiterhin sind auch die Sitzposition auf einer Bank eines
Sessellifts mit mehreren Sitzen anzeigende in Längsrichtung verlaufende Anzeigeelemente
auf dem Boden montiert, welche den Benutzern eine Position anzeigen sollen, relativ
zu der sie ihre Beine rechts und links stellen sollen, so dass sie genau an der richtigen
Position in Querrichtung auf dem Sessel zum Sitzen kommen. Die Anzeigeelemente sind
dabei ebenerdig angeordnet und mit einem Kunststoff umgeben, auf dem die Benutzer
zum Stehen kommen. Der Kunststoff der Anzeigeelemente ist so gewählt, dass die Gleitfläche
von Skiern, welche darüber gleiten, nicht so leicht beschädigt wird. Zudem ist die
richtige Schneehöhe einer im Eingangsbereich und im Ausgangsbereich vorhandenen präparierten
Schneedecke entscheidend dafür, so dass die dort montierten Anzeigeelemente bündig
mit der Schneedecke abschließen und nicht nach oben aus dem Schnee hervorragen, so
dass sie kein Hindernis für die Skifahrer darstellen.
[0004] In
EP 2 447 128 A1 ist eine Seilbahnanlage beschrieben, welche Leuchtengruppen aufweist, die quer zur
Bewegungsrichtung der Seilbahn an den Einstiegsstellen montiert sind. Die Leuchtengruppen
sind mit Sensoren gekoppelt, die die Position der Skifahrer ermitteln. Auf Basis dieser
Positionsinformation werden die Passagiere mit Hilfe von von den Leuchtengruppen ausgesandten
Lichtsignalen darüber in Kenntnis gesetzt, ob sie sich an der richtigen Stelle zum
Ausstieg oder Einstieg befinden. Auch hier kommen die Leuchtengruppen in Kontakt mit
dem Skiern, weshalb sie mit einem Kunststoff mit niedrigem Reibungskoeffizienten umgeben
sind, um die Reibung mit den Skiern zu reduzieren und so etwaige Schäden an der Gleitfläche
von Skiern oder dem Gehäuse der Leuchtengruppen zu minimieren.
[0005] Allerdings tritt im Stand der Technik weiterhin das Problem von Kollisionen von Passagieren
und nicht erlaubten Spurwechseln auf, falls eine Mehrzahl von Passagieren gleichzeitig
an der Einstiegsstelle oder der Ausstiegsstelle eintreffen. Dies gilt insbesondere
am Ausstieg, wenn die Skifahrer relativ schnell den Gefahrenbereich verlassen wollen
und unkoordiniert die Anlage verlassen. Zudem können unerfahrene Skifahrer den Gefahrenbereich
nicht identifizieren, da sie den Ein- bzw. Ausstiegspunkt und die Abgrenzung der eigenen
Fahrbahn in der Seilbahnanlage, speziell bei einer Sesselbahnanlage, nicht kennen
und erkennen können. Ferner unterliegen die beschriebenen herkömmlichen Anzeigesysteme,
da sie in Kontakt mit den Skiern der Benutzer treten, einem Verschleiß. Zudem stellen
sie auch eine gewisse Verletzungsgefahr dar, da die Festigkeit und der Reibungskoeffizient
der Oberfläche der Anzeigeelemente nicht genau mit den entsprechenden Eigenschaften
des Schnees unter der Liftanlage übereinstimmen. Überdies muss bei den herkömmlichen
Anzeigesystemen darauf geachtet werden, dass sie nicht aus der Schneedecke herausragen,
weil sie sonst eine ernste Unfallgefahr darstellen. Es bedarf als bei den herkömmlichen
Anzeigesystemen einer ständigen Überwachung der Schneeverhältnisse im Einstiegsbereich
und im Ausstiegsbereich einer Liftanlage.
[0006] Es kann folglich ein der Erfindung zugrundeliegendes Problem darin gesehen werden,
ein im Vergleich zum Stand der Technik sichereres, benutzerfreundlicheres und weniger
wartungsintensives Leitsystem für eine Liftanlage zu entwickeln.
[0007] Diese Aufgabe wird durch ein Leitsystem gemäß Patentanspruch 1, ein Projektionsleuchtmodul
gemäß Anspruch 11, eine Liftanlage gemäß Patentanspruch 12 und ein Verfahren gemäß
Patentanspruch 15 gelöst.
[0008] Das erfindungsgemäße Leitsystem für eine Liftanlage für Skifahrer weist eine Projektionseinrichtung
auf (und bevorzugt eine damit gekoppelte Steuereinrichtung, im einfachsten Fall nur
ein Ein- oder Ausschalter), welche dazu eingerichtet ist, Lichtsignale auf eine präparierte
Schneedecke zur Markierung zumindest eines vorbestimmten Fahrwegs für die Skifahrer
zu projizieren.
[0009] Anders als beim o.g. Stand der Technik werden also nicht Lichtelemente direkt in
die Oberfläche der Schneedecke eingelassen, sondern die präparierte, vorzugsweise
verdichtete Schneedecke wird als Projektionsfläche wie eine "Leinwand" genutzt, wobei
diese Projektion, wie nachfolgend noch erläutert wird, von oben erfolgen kann und/oder
in Form einer Rückprojektion von unten durch geeignete Leuchtelemente, die im Schnee
eingegraben sind. In der gesamten Anmeldung sind übrigens die Richtungen "oben" und
"unten" auf eine Orientierung in bestimmungsgemäßer Gebrauchsanordnung bezogen.
[0010] Durch die erfindungsgemäße Projektion der Lichtsignale auf die Schneedecke wird erreicht,
dass die das Signal erzeugenden Baugruppen nicht in Kontakt mit den Skiern der Skifahrer
kommen, was einerseits einen mechanischen Verschleiß an den Anzeigeelementen verhindert
und andererseits auch Unfälle aufgrund eines Kontakts der Skifahrer mit der Oberfläche
der Anzeigeelemente vermeiden hilft.
[0011] Durch die Markierung mehrerer nebeneinander laufender Fahrwege für die einzelnen
Skifahrer welche durch die projizierten Lichtsignale definiert sind, werden die Skifahrer
quasi auf virtuellen Fahrspuren geleitet, wodurch eine Kollision bei dem gleichzeitigen
Eintreffen von mehreren Skifahrern an dem markierten Bereich vermieden wird. Dabei
verlaufen die Spuren bevorzugt über einen weiten Bereich vor dem Einstieg und insbesondere
auch über einen weiten Bereich nach dem Ausstieg, vorzugsweise über eine Länge von
mindestens 1, 80 m, besonders bevorzugt mindestens 2,7 m, ganz besonders bevorzugt
mindestens 6 m, nach der Ausstiegstelle, an der die Skifahrer den Lift bzw. die Sessel
des Lifts verlassen sollen.
[0012] Die präparierte Schneedecke weist bevorzugt eine bestimmte Mindesthöhe auf, besonders
bevorzugt eine Mindesthöhe von 2 cm, besonders bevorzugt mindestens 5 cm, ganz besonders
bevorzugt mindestens 10 cm, weiter besonders bevorzugt mindestens 15 cm, über den
Leuchtelementen auf, falls die Projektionseinrichtung in einer Ausgestaltung der Erfindung
die Lichtsignale von unten auf die Schneedecke "rückprojiziert".
[0013] Ein hierzu genutztes erfindungsgemäßes Projektionsleuchtmodul bzw. "Unterschnee-Projektionsleuchtmodul",
im Folgenden auch kurz Leuchtmodul genannt, welches von unten ein Lichtsignal auf
eine Schneedecke projizieren kann und dementsprechend zur Montage unter Schneedecken,
insbesondere für eine Projektionseinrichtung eines Leitsystems dient, weist ein in
Längsrichtung verlaufendes elektrisch isolierendes Basiselement auf. Weiterhin weist
es ein auf dem Basiselement montiertes Wämeleitungsblechprofil, welches vorzugsweise
seitlich über das Abdeckgehäuse hinausragt und im bestimmungsgemäßen Einbau in den
Schnee hineinragt, ein auf dem Wärmeleitungsblechprofil angeordnetes elektrisch isolierendes
Abdeckgehäuse, eine Mehrzahl von Aussparungen in dem Abdeckgehäuse, eine Mehrzahl
von Leuchtelementen, welche im Bereich der Aussparungen unter dem Abdeckgehäuse angeordnet
sind und mit dem Wärmeleitungsblechprofil wärmeleitend verbunden sind, und eine Mehrzahl
von transparenten Leuchtelementabdeckungen, welche gegen Feuchtigkeit isolierend in
den Aussparungen in dem Abdeckgehäuse montiert sind, auf. Ein solches Projektionsleuchtmodul
ist ideal für eine Anordnung unter der Schneedecke geeignet, da einerseits durch den
Kunststoffaufbau die Gefahr reduziert wird, dass durch Schneewasser ein Kurzschluss
im Leuchtmodul erzeugt werden kann und dadurch Lichter ausfallen können, andererseits
aber durch das Wärmeleitungsblechprofil die an den einzelnen Leuchtelementen auftretende
Wärme gut auf eine größere Umgebungsfläche im Schnee abgeleitet wird, so dass nicht
der Schnee lokal über den einzelnen Leuchtelementen wegschmilzt.
[0014] Eine erfindungsgemäße Liftanlage, bevorzugt eine Liftanlage mit fixer Seilkupplung,
weist im Einstiegsbereich und/oder im Ausstiegsbereich der Liftanlage das erfindungsgemäße
Leitsystem auf.
[0015] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Leiten von Skifahrern auf einer Liftanlage,
werden dementsprechend Lichtsignale von oben und /oder von unten auf eine Schneedecke
eines vorbestimmten Fahrwegs projiziert.
[0016] Besonders bevorzugt wird ein solches Leitsystem an einer Liftanlage mit fixer Seilkupplung
eingesetzt, ganz besonders bevorzugt zumindest im Ausstiegsbereich, da hierdurch aufgrund
der (im Vergleich zu einer auskuppelbaren Liftanlage) relativ hohen Geschwindigkeit
immer mal wieder Skifahrer in Panik geraten und dann orientierungslos quer über Bereiche
aus dem Lift fahren, die eigentlich von anderen, im gleichen Liftsessel mitfahrenden
Skifahrer benötigt werden. Auch vermittelt das System den Ausstiegspunkt und animiert
zum Verlassen des Gefahrenbereiches. Der sichere Bereich wird ebenfalls markiert.
Hier können besonders einfach mit der Erfindung Unfälle vermieden werden. Im Einstiegsbereich
eignet sich das Leitsystem besonders bei Bahnen ohne Einstiegsförderband, z. B. als
Bewegungsanreiz zur Durchquerung des Gefahrenbereiches, zur Markierung des Einstiegspunktes
sowie ebenfalls zur Vermeidung von Zusammenstößen mit anderen Fahrgästen.
[0017] Weitere besonders vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung. Dabei
können die Verfahrensansprüche auch entsprechend den Vorrichtungsansprüchen weitergebildet
sein.
[0018] Besonders bevorzugt sind die Lichtsignale als eine Kette von Lichtzeichen, welche
längs von vorbestimmten Fahrwegen der Skifahrer angeordnet sind, ausgebildet. Die
Lichtsignale sind dabei bevorzugt zwischen den vorbestimmten Fahrwegen der Skifahrer
angeordnet, so dass nebeneinander verlaufende Fahrtwege durch die projizierten Lichtsignale
voneinander getrennt sind, d. h. die Lichtsignale dienen der seitlichen Abgrenzung
jeweils eines vorbestimmten Fahrwegs für die einzelnen Skifahrer. Auf diese Weise
wird erreicht, dass nebeneinander fahrende Skifahrer, vorzugsweise sogar in ausreichendem
Sicherheitsabstand, klar voneinander getrennt sind und Gefährdungen durch Unachtsamkeit
oder gar Kollisionen vermieden werden. Anschaulich gesagt, wird durch die Lichtsignale
eine Mehrzahl von Fahrspuren festgelegt, auf denen die Skifahrer sicher nebeneinander
herfahren können.
[0019] In einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Leitsystems weist die Projektionseinrichtung
eine Mehrzahl von Leuchtelementen, vorzugsweise Laser oder LED-Leuchten, auf. Laser
eignen sich aufgrund ihrer hohen Leuchtenergie besonders gut für Fernprojektionen,
insbesondere Projektionen von oben, während LED-Leuchten, welche einen geringen Wärmeverlust
aufweisen, bevorzugt für Projektionseinrichtungen für Projektionen von unten geeignet
sind, da auf diese Weise die Wahrscheinlichkeit reduziert wird, dass aufgrund einer
starken Wärmeentwicklung einer über den Leuchtelementen befindliche Schneedecke schmilzt.
[0020] Besonders bevorzugt weist die Projektionseinrichtung mehrere unter der Schneedecke
des Fahrwegs angeordnete Leuchtelemente auf, d. h. es wird eine Rückprojektionsmethode
genutzt. Im Gegensatz zu einer Projektion von oben hat dies den Vorteil, dass die
Lichtsignale nicht durch die Skifahrer abgedeckt werden können, d. h. die Lichtsignale
sind unabhängig davon zu sehen, wie viele Personen sich gerade im Einstiegs- bzw.
Ausstiegsbereich befinden und wo diese sich genau aufhalten, es sei denn eine Person
befindet sich unmittelbar auf der Projektionsstelle der Schneedecke.
[0021] In einer besonders praktikablen Variante weist das erfindungsgemäße Leitsystem eine
Steuerung bzw. Steuerungseinrichtung auf, um die Leuchtelemente so anzusteuern, dass
die Lichtsignale als sich in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung der Skifahrer bewegende
Lauflichter ergeben. Die sich in Bewegungsrichtung der Skifahrer bewegenden Lauflichter
können den Skifahrern, je nach genauer Art der Ansteuerung, nicht nur die richtige
Fahrtrichtung anzeigen, sondern die Skifahrer, beispielsweise durch die Geschwindigkeit
der sich bewegenden Lichtsignale, zum Fahren mit einer bestimmten Geschwindigkeit
animieren. Somit kann zum Beispiel in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit des Lifts
selbst oder der Geschwindigkeit der sich in einer Umgebung des einzelnen Skifahrers
befindlichen Skifahrer eine Signallaufgeschwindigkeit gewählt werden, welche den betreffenden
Skifahrer dazu anleitet, mit der optimalen Geschwindigkeit zu fahren. Durch eine an
die Situation angepasste Geschwindigkeit wird die Sicherheit der Skifahrer erhöht
und außerdem der allgemeine Verkehrsfluss der Skifahrer verbessert.
[0022] Grundsätzlich können die Begrenzungen einer Fahrspur über einen längeren Bereich
oder vollständig parallel verlaufen. Um aber der mit der Entfernung von einem Ausstiegspunkt
oder einem Einstiegspunkt zunehmenden Geschwindigkeit der Skifahrer und auch dem Platzbedarf
Rechnung zu tragen, ist es bevorzugt, dass die Lichtsignale so angeordnet sind, d.
h. dass die Leuchtelemente bzw. die Projektionseinrichtung so angeordnet sind und/oder
angesteuert werden, dass sich die Fahrwege bzw. Fahrspuren in Bewegungsrichtung der
Skifahrer am Ausstieg erweitern und/oder sich zum Einstieg hin verengen. Somit wird
insbesondere am Ausstieg erreicht, dass die Skifahrer mit zunehmender Geschwindigkeit
in Querrichtung mehr Platz haben, was sie dazu bringt, ihre Geschwindigkeit zu erhöhen
und so schneller aus der Gefahrenzone zu kommen und den Verkehrsfluss auf der Skipiste
zu fördern. Im Einstiegsbereich werden die Skifahrer umgekehrt dazu angeleitet, ihre
Geschwindigkeit langsam zu verringern, und andererseits auch einen der jeweiligen
Fortbewegungsgeschwindigkeit angemessenen Seitenabstand zu einem Nebenmann gewährleistet.
[0023] Vorteilhaft werden die Lichtsignale in einer besonders umweltfreundlichen Variante
des erfindungsgemäßen Leitsystems in Abhängigkeit von der Anwesenheit von Skifahrern
in einem Gefahrenbereich angezeigt. Damit wird erreicht, dass die Lichtsignale nur
dann angezeigt werden, wenn sich auch ein Skifahrer in einem bestimmten Gefahrenbereich,
beispielsweise einem Ausstiegsbereich oder einem Einstiegsbereich befindet, was Energie
sparen hilft. Andererseits kann auch zum Beispiel durch ein der Gefahrensituation
angepasstes Signal mit einer bestimmten Signalfolge oder Intensität einem Skifahrer
ein realistisches Bild einer Gefahrensituation vermittelt werden.
[0024] Besonders bevorzugt weist die erfindungsgemäße Projektionseinrichtung eine Mehrzahl
von in Längsrichtung miteinander verbundenen Projektionsleuchtmodulen bzw. Leuchtmodulen
auf, wobei jedes der Leuchtmodule eine Mehrzahl von in Längsrichtung angeordneten
Leuchtelementen umfasst. Die einzelnen Leuchtmodule selbst können vorteilhaft relativ
kurz sein und in Längsrichtung miteinander derart verbunden sein, dass eine vorbestimmte
Geometrie bzw. Spurform oder Spurweite realisiert wird. Somit wird eine besonders
große Flexibilität bei dem Aufbau einer bestimmten Anordnung der Fahrspuren der Skifahrer
erreicht. Die Länge der Leuchtmodule beträgt vorzugsweise mindestens 60 cm. Ganz besonders
bevorzugt weisen die Leuchtmodule eine Länge von 90 cm oder mehr auf.
[0025] Weiterhin kann der Abstand der Leuchtmodule in Querrichtung voneinander durch in
Querrichtung verlaufende Schwellenelemente definiert sein. Die Schwellenelemente erlauben
eine Fixierung der Leuchtmodule sowohl in Querrichtung als auch aneinander in Längsrichtung.
Diese Schwellenelemente können beispielsweise Profile oder Stäbe aus Holz, Kunststoff
und oder Metall sein, die vorzugsweise geeignete Bohrungen oder Befestigungselemente
aufweisen, mittels derer die Schwellenelemente an den Leuchtmodulen und/oder am Boden
befestigt werden können.
[0026] Besonders vorteilhaft weisen die Lichtsignale verschiedene Farben auf, beispielswiese
rot und grün. Dabei kann zum Beispiel durch "rot" eine Gefahrensituation oder ein
Verbot. eine bestimmte Fahrspur an einer bestimmten Stelle zu benutzen, angezeigt
werden, während durch "grün" die Erlaubnis, eine bestimmte Fahrspur an einer bestimmten
Stelle zu benutzen, angezeigt werden kann.
[0027] Das erfindungsgemäße Leuchtmodul weist besonders bevorzugt drei Leuchtelemente, insbesondere
bei einer Länge des Leuchtmoduls von 90 cm auf.
[0028] Die Lichtsignale können wie erwähnt vorteilhaft im Einstiegsbereich oder im Ausstiegsbereich
angeordnet sein. Wie oben beschrieben, sollte dafür gesorgt sein, dass insbesondere
bei der Variante mit der Rückprojektion die Schneedecke ein bestimmtes Mindestmaß
aufweist. Um den für die Präparation zuständigen Aufsichtspersonen das Einhalten dieser
Mindestkriterien zu erleichtern, weist die erfindungsgemäße Liftanlage in einer besonders
bevorzugten Ausführungsform im Einstiegsbereich und/oder im Ausstiegsbereich eine
Präparierkante auf, welche von einer Bodenfläche aus, beispielsweise im Ausstiegsbereich
auf der dort befindlichen Rampe, nach oben ragt, und dadurch eine Mindesthöhe der
in dem jeweiligen Bereich befindlichen Schneedecke markiert. Vorzugsweise sind eine
oder mehrere solcher Präparierkanten in Längsrichtung der Fahrspuren verlaufend angeordnet,
beispielsweise am seitlichen Rand der Ausstiegsrampe. Es musste dann nur dafür gesorgt
werden, dass die Schneedecke auf den Präparierkanten und zwischen den Präparierkanten
(wo sich die Leuchtmodule befinden) immer mindestens so hoch ist, dass die Präparierkanten
nicht zu sehen sind. Die Präparierkante befindet sich bevorzugt seitlich außerhalb
des Ausstiegsbereichs und stellt somit keine Gefahr für die Fahrgäste beim Verlassen
der Bahn dar. Zudem sichert die Päparierkante die normkonforme Präparation der Ausstiegsrampe.
[0029] Besonders bevorzugt können hierzu die Präparierkanten zumindest obenseitig, d. h.
entlang ihrer Oberseite, eine Signalfarbe, beispielsweise rot, aufweisen, so dass
es leicht zu erkennen ist, wenn die Schneedecke zu niedrig wird. Zusätzlich oder alternativ
können sie obenseitig eine andere optische Markierung aufweisen, wie z. B. relativ
schwache LEDs, die beispielsweise erst bei einer sehr dünnen Schneedecke von unter
2 cm sichtbar werden. Solche Präparierkanten können z. B. aus Holz, Metall und/oder
Kunststoff bestehen und können einfach auf den Boden bzw. die Ausstiegsrampe aufgeschraubt
werden.
[0030] Die Erfindung wird im Folgenden unter Hinweis auf die beigefügten Figuren anhand
von Ausführungsbeispielen noch einmal näher erläutert. Dabei sind in den verschiedenen
Figuren gleiche oder ähnliche Komponenten mit identischen Bezugsziffern versehen.
Es zeigen:
Figur 1 einen Ausstiegsbereich einer Liftanlage mit einem Leitsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Figur 2 einen Einstiegsbereich einer Liftanlage mit einem Leitsystem gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Figur 3 eine Projektionseinrichtung mit einer Projektion von Lichtsignalen von oben
auf eine Schneedecke,
Figur 4 eine Projektionseinrichtung mit einer Projektion von Lichtsignalen von unten
auf eine Schneedecke,
Figur 5 eine perspektivische Ansicht eines Projektionsleuchtmoduls gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Figur 6 eine stirnseitige Ansicht des in Figur 5 gezeigten Projektionsleuchtmoduls,
Figur 7 einen Längsschnitt des in Figur 5 gezeigten Projektionsleuchtmoduls,
Figur 8 eine Explosionsansicht des in Figur 5 gezeigten Projektionsleuchtmoduls,
Figur 9 ein Flussdiagramm, welches ein Verfahren zum Leiten von Skifahrern auf einer
Liftanlage gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
[0031] In Figur 1 ist eine Draufsicht eines Ausstiegsbereichs 1 einer Liftanlage 100 mit
einem Leitsystem 3 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
[0032] Im Ausstiegsbereich 1 sind in Bewegungsrichtung, d. h. nach rechts, sich aufweitende
Fahrspuren 4 gezeigt. Die Fahrspuren 4 werden von Lichtsignalen definiert, die mittels
Projektionseinrichtungen 5 erzeugt werden. Die Lichtsignale bzw. hier Projektionseinrichtungen
5 bilden die Trennlinien der einzelnen Fahrspuren 4. Die Projektionseinrichtungen
5 weisen eine Mehrzahl von Projektionsleuchtmodulen 6 auf, welche in Längsrichtung
miteinander verbunden sind, d. h. jeweils an ihren beiden schmalen Enden in Längsrichtung
mit benachbarten Projektionsleuchtmodulen 6 verbunden sind.
[0033] Weiterhin ist auf der linken Seite oberhalb der Fahrspuren 4 ein Sessel 7 der Liftanlage
100 gezeigt. Rechts von dem Sessel 7 befinden sich vier Skifahrer 8, welche gerade
den Sessel 7 verlassen oder verlassen wollen und denen jeweils eine eigene Fahrspur
4 zugeordnet ist. Ganz rechts im Bild sind vier Skifahrer 8 (beispielsweise vom vorhergehenden
Sessel der Liftanlage 100) gezeigt, wie sie den jeweiligen Fahrspuren 4 folgend den
Ausstiegsbereich 1 verlassen haben. Dabei weiten sich die Fahrspuren 4, je weiter
sie sich von dem Ausstiegsbereich 1 entfernen, zunehmend auf, so dass die Skifahrer
8 mit zunehmender Geschwindigkeit ausreichend Platz zum Nebenmann haben.
[0034] In dem Ausstiegsbereich 1 der Liftanlage 100 ist ferner auch eine Seilscheibe 12
gezeigt, welche das Seil (nicht gezeigt), an dem die Sessel 7 der Liftanlage 100 hängen,
bewegt.
[0035] Zusätzlich ist in Längsrichtung des Ausstiegsbereichs 1 im Wesentlichen parallel
zu den Fahrspuren 4 auch eine Präparierkante 13 angeordnet, mit der eine Mindesthöhe
einer im Ausstiegsbereich präparierten Schneedecke definiert wird. Eine solche Präparierkante
13 ist hier nur einseitig gezeigt. Prinzipiell können aber im Ausstiegsbereich 1 auch
mehrere solcher Präparierkanten angeordnet sein, beispielsweise auf beiden Seiten
im Wesentlichen parallel zu den Fahrspuren oder auf oder zwischen den Fahrspuren.
Ebenso können auch zu Beginn oder zum Ende der Fahrspuren Präparierkanten vorgesehen
sein.
[0036] Die in Figur 1 gezeigten Projektionsleuchtmodule 5 weisen hier jeweils drei Leuchtelemente
(im Folgenden auch Leuchteinheiten genannt) 9 auf, die von einer Steuereinheit 10
über Datenübertragungsleitungen 11 angesteuert werden. Die Steuereinheit 10 kann zum
Beispiel einen Schaltschrank mit Anschlüssen für Steuerkabel bzw. die genannten Datenübertragungsleitungen
11 umfassen.
[0037] Die im Anfahrtsbereich 91 auf der linken Seite der Figur 1 angeordneten Leuchteinheiten
werden in dem gezeigten Ausführungsbeispiel derart angesteuert, dass sie ein rotes
Dauerlicht anzeigen. Dieses soll die Information vermitteln, dass in diesem Bereich
91 die Skifahrer 8 noch nicht aussteigen sollen, weil beispielsweise eine optimale
Position des Sessels 7 noch nicht erreicht ist. Die im mittleren Bereich 92 der Figur
1 gezeigten Leuchteinheiten werden derart angesteuert, dass sie ein sich von links
nach rechts bewegendes grünes Lauflicht anzeigen. Das grüne Lauflicht soll den Skifahrern
8 die Information übermitteln, dass sie in diesem Abschnitt des Ausstiegsbereichs
1 aussteigen und sich in Richtung der Bewegung des Lauflichts aus dem Ausstiegsbereich
1 entfernen sollen. Die ganz rechts angeordneten Leuchteinheiten im rechten Bereich
93 werden so von der Steuereinheit 10 angesteuert, dass sie ein grünes Dauerlicht
anzeigen, das die Botschaft übermittelt, dass die Skifahrer 8 das Ende der Gefahrenzone
des Ausstiegsbereichs 1 erreicht haben und frei weiterbewegen können. Durch die sich
von links nach rechts, also in Bewegungsrichtung der Sessel 7 und der Skifahrer 8,
voneinander entfernenden Signallinien, welche von den Projektionseinrichtungen 5 definiert
werden, werden die Skifahrer 8 automatisch vom jeweiligen Nebenmann separiert, so
dass eine Kollision von in Querrichtung benachbarten Skifahrern 8 vorteilhaft verhindert
wird. Ganz besonders bevorzugt kann die Projektionseinrichtung auch so gesteuert werden,
dass das Lauflicht mit zunehmendem Abstand von der Ausstiegstelle (d. h. dem Ende
des Anfahrtsbereichs 91) und mit zunehmender Breite der Fahrspuren schneller verläuft,
so dass auch die Skifahrer 8 intuitiv die Geschwindigkeit erhöhen. Die Länge der Fahrspuren
beträgt vom Ende des Anfahrtsbereichs 91 aus gerechnet bei diesem Ausführungsbeispiel
7,2 m, bevorzugt sollte sie aber mindestens 2,7 m betragen.
[0038] In Figur 2 ist eine Draufsicht eines Einstiegsbereichs 2 einer Liftanlage 100 mit
einem Leitsystem 3 gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht.
[0039] Im Einstiegsbereich 2 sind in Bewegungsrichtung des Lifts, d. h. von links nach rechts
leitende Fahrspuren 4 gezeigt. Die Fahrspuren 4 werden wie in Figur 1 von Lichtsignalen
der Projektionseinrichtungen 5 definiert. Die Lichtsignale bzw. Projektionseinrichtungen
5 bilden auch hier wieder die Trennlinien der einzelnen Fahrspuren 4. Allerdings ändert
sich ihre Breite im Gegensatz zu den Fahrspuren des Ausstiegsbereichs 1 (siehe Figur
1) nicht. Die Projektionseinrichtungen 5 weisen hierzu wieder eine Mehrzahl von Projektionsleuchtmodulen
6 auf, welche in Längsrichtung miteinander verbunden sind, d. h. jeweils an ihren
beiden schmalen Enden in Längsrichtung mit benachbarten Projektionsleuchtmodulen 6
verbunden sind.
[0040] Weiterhin ist auf der rechten Seite oberhalb der Fahrspuren 4 ein Sessel 7 der Liftanlage
gezeigt, welcher sich bereits von links nach rechts über einen Teil des Einstiegsbereichs
2 hinwegbewegt hat. Rechts von dem Sessel 7 befinden sich vier Skifahrer 8, welche
den Sessel 7 besteigen wollen und sich jeweils in einer eigenen Fahrspur 4 aufgestellt
haben. Ganz rechts im Bild sind vier Skifahrer 8 gezeigt, wie sie den jeweiligen Fahrspuren
4 folgend, gerade den Einstiegsbereich 2 betreten wollen.
[0041] Die in Figur 2 gezeigten Projektionsleuchtmodule 5 weisen jeweils 3 Leuchtelemente
oder Leuchteinheiten 9 auf, die von einer Steuereinheit 10 über Datenübertragungsleitungen
11 angesteuert werden.
[0042] Die auf der rechten Seite der Figur 1 gezeigten Leuchteinheiten im rechten Bereich
bzw. dem direkten Einstiegsbereich 93 werden in dem gezeigten Ausführungsbeispiel
derart angesteuert, dass sie ein grünes Dauerlicht anzeigen. Dieses Dauerlicht soll
die Information vermitteln, dass in diesem Bereich die Skifahrer 8 einsteigen sollen,
weil an dieser Position beispielsweise eine optimale Position des Sessels 7 erreicht
ist. Die links von den Leuchteinheiten im rechten Bereich 93 in der Figur 2 gezeigten
Leuchteinheiten im Einfädelbereich 92 werden derart angesteuert, dass sie ein sich
von links nach rechts bewegendes grünes Lauflicht anzeigen. Das grüne Lauflicht soll
den Skifahrern 8 anzeigen, dass sie sich in diesem Abschnitt des Einstiegsbereichs
2 in Richtung der Bewegung des Lauflichts bewegen sollen, aber in diesem Einfädelbereich
92 noch nicht den Sessel 7 besteigen sollen, weil dieser sich noch in einer nicht
optimalen Position Höhe befindet. In dem Einstiegsbereich 2 ist ferner auch eine Seilscheibe
12 gezeigt, welche das Seil (nicht gezeigt), an dem die Sessel 7 der Liftanlage hängen,
bewegt.
[0043] Zusätzlich ist in Längsrichtung des Einstiegsbereichs parallel zu den Fahrspuren
4 auch eine Präparierkante 13 angeordnet, mit der eine Mindesthöhe einer im Einstiegsbereich
2 präparierten Schneedecke definiert wird, wobei auch hier wie bei dem Beispiel nach
Figur 1 mehrere solcher Präparierkanten 13 angeordnet sein können. Die Länge der Fahrspuren
beträgt vom Anfang des linken Bereichs 92 bis zum Ende des rechten Bereichs 93 gerechnet
bei diesem Ausführungsbeispiel 9 m, bevorzugt sollte sie aber mindestens 2,7 m betragen.
[0044] In Figur 3 ist ein Leitsystem 3 einer Liftanlage 100 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung mit einer Laser-Projektionseinrichtung 5' gezeigt. Bei diesem speziellen
Ausführungsbeispiel werden die Lichtsignale LS nicht wie bei dem Ausführungsbeispiel
in Figur 1 und 2 von unten, sondern von oben von einem Laser 9' oder einer anderen
starken Lichtquelle, welche mit einer Steuerungseinrichtung 10 gekoppelt ist, auf
eine Schneedecke 14 projiziert. In Figur 3 ist das Leitsystem 3 lediglich beispielhaft
in einem Ausstiegsbereich montiert, wobei auch eine Seilscheibe 12 sowie ein an einem
um die Seilscheibe 12 geführten Seil 17 hängender Sessel 7 gezeigt ist. Ebenso kann
diese Variante auch im Einstiegsbereich genutzt werden. Auch kann die Position der
Laser-Projektionseinrichtung 5' anders sein, als in Figur 3 dargestellt. Beispielsweise
kann sie auch näher am Boden positioniert sein. Weiterhin ist es auch möglich, mehrere
Laser-Projektionseinrichtungen 5' an verschiedenen Positionen zu verwenden, die koordiniert
angesteuert werden.
[0045] In Figur 4 ist die Funktionsweise von Projektionsleuchtmodulen 6 veranschaulicht,
welche unter der Schneedecke 14 vergraben sind und die Schneedecke 14 von unten anstrahlen.
Eine Präparierkante 13 zeigt die Mindesthöhe der an dieser Stelle präparierten Schneedecke
14 an. Falls die Präparierkante 13 an einer Stelle nicht mehr vom Schnee bedeckt ist,
wie es in der Figur 4 in der Mitte angedeutet ist, sollte das Wartungspersonal die
Schneedecke 14 entsprechend erneuern, so dass die Präparierkante 13 wieder vollständig
vom Schnee bedeckt ist. Da die Projektionsleuchtmodule 6 ausreichend tief vergraben
sind, sind sie selbst bei einer Unterschreitung der Präparierkante 13 durch die Schneedecke
14, wie es in Figur 4 in der Mitte angedeutet ist, noch ausreichend geschützt gegen
einen Kontakt mit einem Ski eines Skifahrers. Auf diese Weise werden Unfälle und Verschleiß
aufgrund von Berührungen und Kollisionen mit den Leuchtmodulen 6 verhindert. Die von
den Projektionsleuchtmodulen 6 ausgesandten Lichtstrahlen werden bei diesem Ausführungsbeispiel
von unten auf die Schneedecke 14 projiziert und können bei ausreichender Leuchtenergie
der Leuchtelemente 9 der Projektionsleuchtmodule 6 von Skifahrern ohne weiteres als
Lichtsignale LS auf der obenseitigen Schneeoberfläche erkannt werden. Die Dicke d
der Schneedecke über den Leuchtmodulen 6 liegt vorzugsweise bei mindestens 2 cm, vorzugsweise
mindestens 5 cm. Die Lichtstärke der einzelnen Leuchtelemente beträgt bevorzugt mindestens
80 Im, besonders bevorzugt mindestens 140 Im. Vorzugsweise beträgt die Schichtdicke
d der Schneedecke, insbesondere bei Verwendung, solcher Leuchtelemente maximal 25
cm.
[0046] In den Figuren 5 bis 8 ist ein Projektionsleuchtmodul 6 gemäß einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung im Detail gezeigt. Das Projektionsleuchtmodul 6 umfasst ein in Längsrichtung
verlaufendes elektrisch isolierendes Basiselement 15, beispielsweise aus Kunststoff.
Das Basiselement 15 weist in dieser Ausführungsform eine im Wesentlichen rechteckige
Grundfläche auf. Das Basiselement 15 ist in zwei in Längsrichtung verlaufende Randbereiche
16 und einen Mittelabschnitt 18 aufgeteilt. Der Mittelabschnitt 18 weist ein etwas
größeres Höhenmaß auf als die Randbereiche 16, so dass der Mittelabschnitt 18 nach
oben hin gegenüber den Randbereichen 16 etwas hervorsteht. Anders ausgedrückt, tritt
der Mittelabschnitt 18 gegenüber den beiden Randbereichen 16 schwellenartig hervor.
In den Randbereichen 16 sind in gleichmäßigen Abständen in Längsrichtung erste und
zweite Bohrungen 19, 20 ausgebildet. Die ersten Bohrungen 19 sind zu den Außenkanten
der Längsseite des Basiselements 15 hin in Längsrichtung des Basiselements 15 angeordnet,
während die zweiten Bohrungen 20 zu dem Mittelabschnitt 18 hin ebenfalls in Längsrichtung
des Basiselements 15 angeordnet sind. Während die ersten Bohrungen 19 zur Montage
von Abstandshaltern bzw. Modulverbindungselementen, wie zum Beispiel Schwellenelementen
(nicht gezeigt), verwendet werden, dienen die zweiten Bohrungen 20 der Befestigung
eines sich über die gesamte Länge des Basiselements 15 erstreckenden Wärmeleitungsblechprofils
21, welches einen U-förmigen Querschnitt aufweist und über dem Mittelabschnitt 18
des Basiselements 15 sowie über den zweiten Bohrungen 20 angeordnet ist.
[0047] Das Wärmeleitungsblechprofil 21 ist beispielsweise mit Hilfe von Schrauben (nicht
gezeigt), welche in die zweiten Bohrungen 20 geschraubt sind, an dem Basiselement
15 fixiert. Im Bereich des Mittelabschnitts 18 des Basiselements 15 befindet sich
zwischen dem Wärmeleitungsblechprofil 21 und dem Basiselement 15 ein in Längsrichtung
verlaufender Hohlraum (siehe Figur 7), so dass das Wärmeleitungsblechprofil 21 und
das Basiselement 15 nur im Bereich der zweiten Bohrungen 20 miteinander im direkten
Kontakt sind. Das Wärmeleitungsblechprofil 21 weist zu den zweiten Bohrungen 20 korrespondierende
Bohrungen 22 auf. Zusätzlich weist das Wärmeleitungsblechprofil 21 auf seiner nach
oben gewandten Seite, d. h. auf seiner von dem Basiselement 15 entfernten Seite, weitere
Bohrungen (siehe Figur 8) zur Durchführung von Elektroleitungen (nicht gezeigt) und
zur Montage eines Abdeckgehäuses 23 auf dem Wärmeleitungsblechprofil 21 auf. Das Wärmeleitungsblechprofil
dient unter anderem der Ableitung der von den Leuchtelementen 9 des Projektionsleuchtmoduls
6 erzeugten Wärme auf eine möglichst große Fläche, d. h. die Fläche des Basiselements.
Damit soll ein lokales Schmelzen des Schnees in der Umgebung der einzelnen Leuchtelemente
9 des Projektionsleuchtmoduls 6 verhindert oder zumindest gemildert werden.
[0048] Das auf dem Wärmeleitungsblechprofil 21 montierte Abdeckgehäuse 23 ist ebenfalls
elektrisch isolierend. Beispielsweise ist es aus Kunststoff. Durch den Kunststoffaufbau
wird die Gefahr reduziert wird, dass durch Schneewasser ein Kurzschluss im Leuchtmodul
6 erzeugt werden kann und dadurch Lichter ausfallen. Das Abdeckgehäuse 23 umfasst
eine Mehrzahl von Aussparungen 24. In bzw. unter den Aussparungen 24 sind Leuchtelemente
9 angeordnet und mit dem Wärmeleitungsblechprofil 21 wärmeleitend verbunden. Die Leuchtelemente
9 sind von transparenten Leuchtelementabdeckungen 25, welche gegen Feuchtigkeit isolierend
in den Aussparungen 24 in dem Abdeckgehäuse 23 montiert sind, gegen Einwirkungen von
außen, seien es Feuchtigkeit oder mechanische Belastungen, geschützt. An den Außenseiten
in Längsrichtung des Projektionsleuchtmoduls 6 sind zwischen dem Abdeckgehäuse 25
und dem Basiselement 15 seitliche Abdeckungen 26 angeordnet, um ein Eindringen von
Feuchtigkeit oder Fremdkörpern in das Innere des Projektionsleuchtmoduls 6 zu verhindern.
Diese Abdeckungen werden bevorzugt mit Dichtgummi vor dem Einbau ummantelt. An dem
Ende, an welchem die Steuerkabel das Gehäuse verlassen, besitzen die seitlichen Abdeckungen
bevorzugt kleine Aussparungen. Die Steuerkabel und die Aussparungen werden bevorzugt
ebenfalls mit Dichtgummi oder Silikon oder ähnlichem aufgefüllt, so dass der innere
Raum möglichst komplett abgedichtet ist.
[0049] In Figur 6 ist eine stirnseitige Ansicht des in Figur 5 gezeigten Projektionsleuchtmoduls
6 veranschaulicht. Hier ist gut erkennbar, dass auf dem Basiselement 15 mit den Randbereichen
16 und dem Mittelbereich 18 das Wärmeleitungsblechprofil 21 mit einem U-förmigen Querschnitt
montiert ist. Darauf ist das Abdeckgehäuse 23 angeordnet. Zu beiden Seiten in Längsrichtung
wird das Projektionsleuchtmodul 6 von Abdeckungen 26 gegen Feuchtigkeit und Schmutz
abgeschlossen. Weiterhin ist in Figur 6 auch eine mit dem Buchstaben B gekennzeichnete
Ebene für einen Längsschnitt (siehe Figur 7) eingezeichnet.
[0050] In Figur 7 ist ein in Richtung der in Figur 6 mit dem Buchstaben B gekennzeichneten
Ebene ausgeführter Längsschnitt des in den Figuren 5 und 6 gezeigten Projektionsleuchtmoduls
6 veranschaulicht. Wie in Figur 7 zu erkennen ist, wird von dem Basiselement 15, den
seitlichen Abdeckungen 26, dem Wärmeleitungsblechprofil 21 und dem Abdeckungsgehäuse
23 ein Hohlraum 28 gebildet, der gegen Feuchtigkeit und Schmutz geschützt ist und
beispielsweise elektrische Einrichtungen, wie zum Beispiel elektrische Versorgungskabel
oder Anschlusskabel, aufnehmen kann. Weiterhin ist in Figur 7 zu sehen, dass das Abdeckgehäuse
23 mit Hilfe von Fixierelementen 27 an dem Wärmeleitungsblechprofil 21 befestigt ist.
Ferner ist in Figur 7 gut zu erkennen, dass bei diesem Ausführungsbeispiel die Leuchtelemente
9 von unten in die Aussparungen 24 des Abdeckgehäuse 23 eingefügt, beispielsweise
geschraubt sind, während die bereits erwähnten Leuchtelementabdeckungen 25 von oben
in das Abdeckungsgehäuse 23 eingefügt, zum Beispiel geschraubt, sind.
[0051] In Figur 8 ist das in den Figuren 5 bis 7 veranschaulichte Projektionsleuchtmodul
6 noch einmal in einer Explosionsansicht gezeigt. Dabei ist sehr gut zu erkennen,
wie die einzelnen Bauelemente zusammengefügt sind. Beispielsweise ist das Basiselement
15 mit dem Wärmeleitungsblechprofil 21 mit Hilfe der an dem Basiselement 15 angeordneten
zweiten Bohrungen 20 und der in dem Wärmeleitungsblechprofil 21 hierzu korrespondierend
angeordneten Bohrungen 22 verbunden. Ferner ist das Abdeckgehäuse 23 mit dem Wärmeleitungsblechprofil
21 mit Hilfe von an dem Wärmeleitungsblechprofil 21 angeordneten Bohrungen 29 und
in dem Abdeckgehäuse 23 montierten Befestigungselementen 27 Gewindebohrungen verbunden.
Überdies sind an den mit den Aussparungen 24 für die Leuchtelemente 9 korrespondierenden
Positionen auf dem Wärmeleitungsblechprofil 21 jeweils eine Mehrzahl von Kabeldurchführungen
30 ausgebildet, durch welche Anschlusskabel (nicht gezeigt) zu den Leuchtelementen
9 geführt sind. Die Anschlusskabel können beispielsweise durch den Hohlraum 28 in
Längsrichtung zu den Abdeckungen 26 hindurchgeführt sein und durch eine dort ausgebildete
Öffnung mit den Anschlusskabeln benachbarter Projektionsleuchtmodule 6 elektrisch
verbunden sein.
[0052] In Figur 9 wird ein Verfahren zum Leiten von Skifahrern auf einer Liftanlage gemäß
einem Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Hilfe eines Flussdiagramms veranschaulicht.
[0053] Bei dem Schritt 9.I wird mit Hilfe einer Sensoreinrichtung ermittelt, ob sich Skifahrer
in einem Gefahrenbereich, beispielsweise einem Einstiegsbereich einer Liftanlage,
befinden. Falls sich Skifahrer in dem Gefahrenbereich der Liftanlage befinden, was
in Figur 9 mit "j" gekennzeichnet ist, werden bei dem Schritt 9.II Lichtsignale auf
eine Schneedecke eines vorbestimmten Fahrwegs der Skifahrer projiziert. Anschließend
wird zu dem Schritt 9.I zurückgekehrt. Falls sich keine Skifahrer in dem Gefahrenbereich
befinden, was in Figur 9 mit "n" gekennzeichnet ist, werden bei dem Schritt 9.III
eventuell noch eingeschaltete Leuchtelemente ausgeschaltet und anschließend wird zu
dem Schritt 9.I zurückgekehrt.
[0054] In einer einfacheren Variante ist es aber auch möglich, dass das Leitsystem mit der
Projektionseinrichtung dauerhaft so in Betrieb ist, dass die Lichtsignale unabhängig
von der Anwesenheit von Skifahrern angezeigt werden.
[0055] Es wird abschließend noch einmal darauf hingewiesen, dass es sich bei den vorhergehend
detailliert beschriebenen Leitsystemen, Liftanlagen, Leuchtmodulen und dem beschriebenen
Verfahren zum Leiten von Skifahrern auf einer Liftanlage lediglich um Ausführungsbeispiele
handelt, welche vom Fachmann in verschiedenster Weise modifiziert werden können, ohne
den Bereich der Erfindung zu verlassen. Weiterhin schließt die Verwendung der unbestimmten
Artikel "ein" bzw. "eine" nicht aus, dass die betreffenden Merkmale auch mehrfach
vorhanden sein können. Ebenso schließen die Begriffe "Einheit", "Modul" oder "Element"
nicht aus, dass die betreffenden Komponenten aus mehreren zusammenwirkenden Teil-Komponenten
bestehen, die gegebenenfalls auch räumlich verteilt sein können.
1. Leitsystem (3) für eine Liftanlage (100) für Skifahrer (8), welche eine Projektionseinrichtung
(5, 5') aufweist, welche dazu eingerichtet ist, Lichtsignale (LS) auf eine Schneedecke
(14) zur Markierung zumindest eines vorbestimmten Fahrwegs (4) für die Skifahrer (8)
zu projizieren.
2. Leitsystem (3) nach Anspruch 1, wobei die Lichtsignale (LS) als eine Kette von Lichtzeichen,
welche längs von vorbestimmten Fahrwegen (4) der Skifahrer (8) angeordnet sind, ausgebildet
sind.
3. Leitsystem (3) nach Anspruch 1 oder 2, wobei die Lichtsignale (LS) zwischen den vorbestimmten
Fahrwegen (4) der Skifahrer (8) angeordnet sind, so dass nebeneinander verlaufende
Fahrwege (4) durch die projizierten Lichtsignale (LS) voneinander getrennt sind.
4. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Projektionseinrichtung
(5, 5') eine Mehrzahl von Leuchtelementen (9, 9'), vorzugsweise LED-Leuchten (9) oder
Laser (9'), aufweist.
5. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Projektionseinrichtung
(5) mehrere unter der Schneedecke (14) angeordnete Leuchtelemente (9) aufweist.
6. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, umfassend eine Steuerungseinheit
(10), um die Leuchtelemente (9, 9') so anzusteuern, dass die Lichtsignale (LS) als
sich in einer vorbestimmten Bewegungsrichtung der Skifahrer (8) bewegende Lauflichter
ausgebildet sind.
7. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 2 bis 6, wobei die Lichtsignale (LS) so angeordnet
sind, dass sich die Fahrwege (4) in Bewegungsrichtung der Skifahrer (8) im Ausstiegsbereich
(1) der Liftanlage (100) erweitern und/oder im Einstiegsbereich (2) der Liftanlage
(100) verengen.
8. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei die Lichtsignale (LS) in Abhängigkeit
von der Anwesenheit von Skifahrern (8) in einem Gefahrenbereich angezeigt werden.
9. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Projektionseinrichtung
(5) eine Mehrzahl von in Längsrichtung miteinander verbundenen Projektionsleuchtmodulen
(6) aufweist, wobei jedes der Projektionsleuchtmodule (6) eine Mehrzahl von in Längsrichtung
angeordneten Leuchtelementen (9) umfasst.
10. Leitsystem (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei der Abstand der Projektionsleuchtmodule
(6) voneinander in einer quer zu einer vorbestimmten Bewegungsrichtung der Skifahrer
verlaufenden Querrichtung durch in Querrichtung verlaufende Schwellenelemente definiert
ist.
11. Projektionsleuchtmodul (6) zur Montage unter Schneedecken (14), insbesondere für eine
Projektionseinrichtung (5) eines Leitsystems (3) nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
aufweisend
- ein in Längsrichtung verlaufendes elektrisch isolierendes Basiselement (15),
- ein auf dem Basiselement montiertes Wämeleitungsblechprofil (21),
- ein auf dem Wärmeleitungsblechprofil (21) angeordnetes elektrisch isolierendes Abdeckgehäuse
(23),
- eine Mehrzahl von Aussparungen (24) in dem Abdeckgehäuse (23),
- eine Mehrzahl von Leuchtelementen (9), welche im Bereich der Aussparungen (24) unter
dem Abdeckgehäuse (23) angeordnet sind und mit dem Wärmeleitungsblechprofil (21) wärmeleitend
verbunden sind,
- eine Mehrzahl von transparenten Leuchtelementabdeckungen (25), welche in den Aussparungen
(24) in dem Abdeckgehäuse (23) montiert sind.
12. Liftanlage (100), bevorzugt Liftanlage (100) mit fixer Seilkupplung, welche im Einstiegsbereich
(2) und /oder im Ausstiegsbereich (1) der Liftanlage (100) ein Leitsystem (3) nach
einem der Ansprüche 1 bis 10 aufweist.
13. Liftanlage (100) nach einem der Anspruch 12, aufweisend eine Präparierkante (13) im
Einstiegsbereich (2) und /oder im Ausstiegsbereich (1), welche eine Mindesthöhe der
in dem jeweiligen Bereich (1, 2) befindlichen Schneedecke (14) markiert.
14. Liftanlage (100) nach Anspruch 13, wobei die Präparierkante (13) zumindest obenseitig
eine Signalfarbe oder eine andere optische Markierung aufweist.
15. Verfahren zum Leiten von Skifahrern (8) an einer Liftanlage (100), vorzugsweise im
Einstiegsbereich (2) oder im Ausstiegsbereich (1), wobei Lichtsignale (LS) von oben
und /oder von unten auf eine Schneedecke (14) zur Markierung eines vorbestimmten Fahrwegs
(4) projiziert werden.