Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung liegt auf dem Gebiet der Schienenfahrzeugtechnik und betrifft insbesondere
eine Antriebseinheit für eine Trittstufe eines Schienenfahrzeugs. Die Erfindung betrifft
auch eine Trittstufeneinheit, sowie ein Schienenfahrzeug mit einer Trittstufeneinheit.
Vorbekannter Stand der Technik
[0002] Die
DE 195 31 284 A1 beschreibt ein Schienenfahrzeug, bei dem unterhalb einer Tür ein quer zur Wagenlängsachse
verschiebbares Steuerteil angeordnet ist. Am Steuerteil ist eine von einem ersten
und zweiten Linearantrieb beaufschlagbare Trittfläche angelenkt. Die Trittfläche ist
von einer innerhalb des vorgegebenen Lichtraumprofils des Schienenfahrzeugs befindlichen
Ruheposition in eine dem Fahrzeugboden des Schienenfahrzeugs niveaugleiche horizontale
Lage schwenkbar.
[0003] EP 0 940 315 B1 beschreibt eine bewegliche Trittstufe für Schienenfahrzeuge, die als Klappstufe ausgebildet
ist und mittels eines Elektromotors gegen die Kraft einer die Trittstufe in Einfahrrichtung
beaufschlagenden Feder geöffnet wird. Eine Ankerbremse ist für den Elektromotor vorgesehen,
um die Klappstufe in der geöffneten Lage zu halten, ohne den Elektromotor bestromen
zu müssen.
[0004] Die
EP 1 826 063 A1 beschreibt ein Transportfahrzeug mit einer relativ zum Chassis des Transportfahrzeugs
bewegbaren Zugangsvorrichtung, die zwischen einer ausgefahrenen Stellung, in welcher
die genannte Zugangsvorrichtung sich in der Nähe einer Straßen- oder Bordsteinkante
befindet, und einer eingefahrenen Stellung, in welcher die genannte Zugangsvorrichtung
unter das Fahrzeugchassis zurückgefahren ist, bewegbar ist. Das Transportfahrzeug
umfasst weiterhin ein Verschiebesystem für die Zugangsvorrichtung, wobei das Verschiebesystem
mit einem Gas gefüllt ist und in der Art eines Balges zwischen einem gefalteten Zustand
und einem geöffneten Zustand beweglich ist. Das Verschiebesystem ist mit der Zugangsvorrichtung
dergestalt verbunden, dass das Verschiebesystem in seinem geöffneten Zustand die Zugangsvorrichtung
in ihre ausgefahrene Stellung bringt und in seinem gefalteten Zustand die Zugangsvorrichtung
in ihre eingefahrene Stellung bringt.
Nachteile des Standes der Technik
[0005] Die vorbekannten Lösungen für bewegbare Trittstufen sind teilweise sehr aufwendig
ausgeführt und daher fehleranfällig. So führt beispielsweise die Trittfläche der
DE 195 31 284 A1 eine komplizierte Schwenkbewegung durch, was zeitaufendig und daher für den Personennahverkehr
nur bedingt geeignet ist. Die Antriebseinheiten müssen daher entsprechend aufwendig
ausgeführt sein.
[0006] Die Lösung der
EP 1 826 063 A1 erfordert dagegen ein aufwendiges pneumatisches System und einen druckdichten Balg.
Dieser ist jedoch gegenüber mechanischer Beschädigung anfällig.
Problemstellung
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Antriebseinheit für eine Trittstufe
eines Schienenfahrzeugs bereitzustellen, die robust ist und einen vergleichsweise
einfachen Aufbau aufweist.
Erfindungsgemäße Lösung
[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Antriebseinheit für beispielsweise eine Trittstufe
gemäß Anspruch 1, durch eine Trittstufeneinheit nach Anspruch 9, oder durch ein Schienenfahrzeug
nach Anspruch 11 gelöst. Weitere Ausführungsformen, Modifikationen und Verbesserungen
ergeben sich anhand der folgenden Beschreibung und gemäß den beigefügten Ansprüchen.
[0009] Gemäß einer Ausführungsform weist eine Antriebseinheit, insbesondere für eine Trittstufe
eines Schienenfahrzeugs, einen Linearantrieb und eine Teleskopführung auf. Der Linearantrieb
umfasst ein Gehäuse und eine in einer axialen Bewegungsrichtung relativ zum Gehäuse
angetriebene Schubstange. Die Teleskopführung umfasst ein relativ zum Gehäuse des
Linearantriebs feststehendes Außenlager und eine relativ zum Außenlager in einer Axialrichtung
der Teleskopführung verschiebbare Hubstange. Die Hubstange ist mittels der Schubstange
des Linearantriebs relativ zum Außenlager in axialer Richtung verschiebbar. Die axiale
Bewegungsrichtung der Schubstange ist parallel zur Axialrichtung der Teleskopführung,
und die Hubstange ist zur Aufnahme von senkrecht zur Axialrichtung wirkenden Kräfte
am Außenlager der Teleskopführung abgestützt.
[0010] Bei der hier vorgestellten Lösung sind der eigentliche Antrieb und die mechanische
Fixierung bzw. Kraftaufnahme getrennt und werden von unterschiedlichen Einheiten bereitgestellt.
Die Teleskopführung dient dazu, die Hubstange in Axialrichtung zu führen und die auf
die Hubstange in Quer- oder Radialrichtung wirkenden Kräfte, die bei Benutzung der
Trittstufe auftreten, aufzunehmen und in den Wagenkasten des Schienenfahrzeugs einzuleiten.
Die Hubstange wird dazu bevorzugt spielfrei in radialer Richtung gehalten, wobei sie
in Axialrichtung bewegbar ist. Die Bewegung der Hubstange kann dadurch auf eine 1-dimensionale
Bewegung in Axialrichtung beschränkt werden.
[0011] Im Gegensatz zur Teleskopführung, welche die bei Benutzung der Trittstufe auftretenden
Kräfte aufnimmt, muss der Linearantrieb dagegen keine externen Kräfte aufnehmen, da
er lediglich die Funktion übernimmt, die Hubstange in Axialrichtung zu bewegen. Der
Linearantrieb kann daher auch kleiner dimensioniert sein. Der Linearantrieb muss lediglich
eine Kraft aufbringen, die ausreicht, die Hubstange zusammen mit der an sich lastfreien
Trittstufe zu verschieben, ggf. gegen ein beispielsweise mechanisches Rückstellelement.
Dadurch wirken, im Gegensatz zur Teleskopführung, auf den Linearantrieb lediglich
axial wirkende Kräfte ein.
[0012] Bei der hier vorgestellten Lösung sind darüber hinaus auch keine zusätzlichen mechanischen
Übertragungsglieder notwendig, welche beispielsweise eine lineare Bewegung des Linearantriebs
in eine Drehbewegung oder Schwenkbewegung umsetzen müssen. Dadurch kann der Materialeinsatz
und damit das Gewicht reduziert werden. Außerdem wird dadurch die Zuverlässigkeit
der Antriebseinheit verbessert, sodass die Antriebseinheit auch unter harschen Umweltbedingungen
eingesetzt werden kann.
[0013] Die Antriebseinheit kann daher als Direktantrieb angesehen werden, da die lineare
Bewegung des Linearantriebs unmittelbar in die Bewegung der Trittstufe überführt wird.
[0014] Der Linearantrieb kann beispielsweise am Außenlager der Teleskopführung befestigt
sein und von diesem getragen werden. Konkret kann das Gehäuse des Linearantriebs am
Außenlager der Teleskopführung unmittelbar oder über entsprechende Haltelemente starr
befestigt sein. Die Antriebseinheit kann dann als vormontierte Einheit für die Befestigung
am Wagenkasten bereitgestellt werden. Die Antriebseinheit kann lösbar mit dem Wagenkasten
oder den lastaufnehmenden Strukturen verbunden sein, um eine leichte Austauschbarkeit
zu gewährleisten.
[0015] Es ist auch möglich, dass der Linearantrieb und die Teleskopführung jeweils einzeln
befestigt sind, beispielsweise am Wagenkasten oder an lastaufnehmenden Strukturen,
die am Wagenkasten festgelegt sind. In jedem Fall liegt der Linearantrieb relativ
zum Außenlager der Teleskopführung fest und ermöglicht somit eine Bewegung der Hubstange
relativ zum Außenlager.
[0016] Bevorzugt wird die Antriebseinheit zur Realisierung des Einstiegstritts für den Triebfahrzeugführer
verwendet, ohne darauf beschränkt zu sein.
[0017] Bevorzugt handelt es sich bei dem Linearantrieb um ein elektrisches Verstellglied,
wodurch aufwendige pneumatische oder hydraulische Antriebe vermieden werden. Der Linearantrieb
kann beispielsweise einen definierten Hub in axialer Bewegungsrichtung aufweisen,
wobei er weiterhin für die Schubstange fest vorgegebene Haltepositionen oder Haltepositionen
an beliebigen Positionen in axialer Bewegungsrichtung ermöglichen kann.
[0018] Die Teleskopführung muss nicht geschlossen sein, sondern kann auch teilweise offen
sein. Das Außenlager der Teleskopführung kann beispielsweise zwei voneinander in Axialrichtung
beabstandete Gleitlager umfassen, welche lediglich eine Bewegung in Axialrichtung
zulassen. Diese Gleitlager können dann mit entsprechenden Befestigungsschnittstellen
zum Befestigen am Wagenkasten, oder an lastaufnehmenden Strukturen, die am Wagenkasten
festgelegt sind, ausgestattet sein.
[0019] Alternativ kann das Außenlager auch ein Linearlager, beispielsweise ein Lineargleitlager
oder ein Linearkugellager sein.
[0020] Unabhängig von der konkreten Ausgestaltung des Außenlagers weist die Teleskopführung,
typischerweise das Außenlager, entsprechende Befestigungsschnittstellen zur Befestigung
am Wagenkasten oder an lastaufnehmenden Strukturen, die am Wagenkasten festgelegt
sind, auf. Die Befestigungsschnittstellen sind dabei so dimensioniert, dass sie die
bei Benutzung der Trittstufe auftretenden Kräfte in den Wagenkasten oder die lastaufnehmenden
Strukturen einleiten können.
[0021] Die bei der Benutzung der Trittstufe auftretenden Kräfte führen insbesondere zu Kippmomenten,
welche auf das Außenlager einwirken. Das Außenlager und die Befestigungsschnittstellen
sollen daher eine ausreichende Dimensionierung und Festigkeit aufweisen, diese Kippmomente
sicher in den Wagenkasten oder die lastaufnehmenden Strukturen einzuleiten.
[0022] Der Linearantrieb und die Teleskopführung sind typischerweise in Axialrichtung hintereinander
angeordnet, und die axiale Bewegungsrichtung der Schubstange und die Axialrichtung
der Teleskopführung, d.h. die Bewegungsrichtung der Hubstange, sind parallel zueinander.
Bevorzugt sind die Schubstange und die Hubstange koaxial zueinander angeordnet, da
hier beim Zusammenwirken von Schubstange und Hubstange andere als axiale wirkende
Kräfte vermieden werden.
[0023] Allerdings ist eine strenge koaxiale Anordnung nicht notwendig. Beispielsweise kann
ein Linearantrieb gleichzeitig auch die Hubstangen von zwei parallel zueinander angeordneten
Teleskopführungen antreiben. Durch Erhöhen der Anzahl der Teleskopführungen können
diese kleiner dimensioniert werden, was sich vorteilhaft auf das Gesamtgewicht auswirken
kann.
[0024] Gemäß einer Ausführungsform sind der Linearantrieb und die Teleskopführung - bezüglich
der jeweiligen Aus- und Einfahrrichtung und bezüglich einer normalen Betriebsposition
des Schienenfahrzeugs - im Wesentlichen in waagrechter Art und Weise unter dem Fußboden
des Wagenkastens befestigt. Damit erfolgt die Bewegung der Schubstange des Linearantriebs
und der Hubstange der Teleskopführung beim Aus- und Einfahren im Wesentlichen in einer
horizontalen Richtung. Entsprechend verlaufen die axiale Bewegungsrichtung der Schubstange
und die Axialrichtung der Teleskopführung horizontal bzw. waagerecht, insbesondere
im Wesentlichen parallel zum Fußboden des Schienenfahrzeugs.
[0025] Die Schubstange und die Hubstange können miteinander verbunden sein. Es ist aber
auch möglich, dass die Schubstange lediglich stumpf gegen ein der Schubstange zugewandtes
Ende der Hubstange drückt. In diesem Fall dient der Linearantrieb nur zum "Ausfahren"
der Hubstange. Das "Zurückfahren" erfolgt dann durch ein Rückstellelement, welches
auf die Hubstange einwirkt und diese zusammen mit der Schubstange zurück schiebt.
[0026] Gemäß einer Ausführungsform ist das Außenlager der Teleskopführung ein Außenrohr,
welches die Hubstange axial führt, wobei die Schubstange des Linearantriebs in Axialrichtung
der Teleskopführung in das Außenrohr eingreift und die Hubstange im Außenrohr verschiebt.
Die Teleskopführung kann somit beispielsweise in Form eines Teleskoprohrs ausgebildet
sein.
[0027] Gemäß einer Ausführungsform weist das Außenrohr mindestens ein Gleitlager an einem
vom Linearantrieb abgewandten Ende auf, welches die Hubstange radial im Wesentlichen
spielfrei hält, in axialer Richtung führt und radial auf die Hubstange einwirkende
Kräfte aufnimmt.
[0028] Das Gleitlager kann beispielsweise ein aus zwei Lagerschalen bestehende Gleitlager
sein. Das Gleitlager muss nicht notwendigerweise eine Rotation verhindern. Jedoch
sollte es in radialer Richtung praktisch eine spielfreie und lastaufnehmende Lagerung
ermöglichen.
[0029] Die konkrete Ausgestaltung des Gleitlagers hängt unter anderem vom Querschnitt der
Hubstange ab. Diese kann gemäß einer Ausführungsform einen kreisförmigen Außenquerschnitt
haben. Ein etwa rechteckiger Querschnitt, beispielsweise mit abgerundeten Ecken, ist
ebenfalls möglich.
[0030] Gemäß einer Ausführungsform umfasst die Teleskopführung ein Rückstellelement, welches
einer Bewegung der Hubstange bei ihrer Verschiebung durch die Schubstange entgegenwirkt.
[0031] Das Rückstellelement kann beispielsweise ein mechanisches Rückstellelement sein,
beispielsweise in Form eines Kraftspeichers. Das Rückstellelement dient dazu, die
Hubstange und die Schubstange wieder in ihre Ausgangslage zurückzuführen, d.h. die
Trittstufe einzufahren. Der Linearantrieb muss daher nur für eine Bewegungsrichtung
ausgelegt sein. Die Rückstellung erfolgt über das Rückstellelement, welches die dazu
erforderliche Energie beispielsweise in einem Federelement speichert, das durch die
Bewegung der Schubstange gespannt wird.
[0032] Das Rückstellelement kann beispielsweise in die Teleskopstange integriert sein, beispielsweise
zwischen Außenlager und Hubstange. Es ist auch möglich, das Rückstellelement an der
Außenseite des Außenlagers oder separat zur Teleskopführung vorzusehen.
[0033] Gemäß einer Ausführungsform umfasst der Linearantrieb eine elektromechanische Haltebremse,
um die Schubstange in einer beliebigen Position zu halten. Dadurch kann die Position
der Trittstufe beliebig gewählt werden. Außerdem kann so die Schubstange auch gegen
die Wirkung des Rückstellelements gehalten werden. Der Linearantrieb kann dann stromlos
geschaltet werden.
[0034] In einer bevorzugten Ausführungsform ist die elektromechanische Haltebremse derart
ausgestaltet, dass die Schubstange in der ausgefahrenen Position der Trittstufe gehalten
wird. Die Endlage des Antriebes kann durch eine Überstromerfassung detektiert werden,
indem der durch den Linearantrieb zu überwindende Widerstand zu groß wird. Zur Vorbestimmung
der ausgefahrenen Position kann bei der ausgefahrenen Position eine vordefinierte
Spannung des Rückstellelementes eingestellt sein. Alternativ kann ein Anschlag vorgesehen
sein, gegen den die Schubstange in ausgefahrener Position stößt.
[0035] Durch das Rückstellelement wirkt die Hubstange der Schubstange entgegen und würde
die Schubstange zurückschieben, wenn entweder die elektromechanische Haltebremse nicht
vorhanden wäre, oder der Linearantrieb nicht stromlos geschaltet wird.
[0036] Auf ein Rückstellelement kann jedoch verzichtet werden, wenn der Linearantrieb die
Schubstange sicher in einer vorgegebenen Position halten kann.
[0037] Gemäß einer Ausführungsform weist der Linearantrieb und/oder die Teleskopführung
einen Sensor zur Erfassung einer maximal zulässigen Verschiebung von Schubstange und/oder
Hubstange auf. Damit kann eine maximal zulässige Verschiebung erfasst und dadurch
die Bewegung begrenzt werden.
[0038] Gemäß einer Ausführungsform weist der Linearantrieb und/oder die Teleskopführung
einen Endlagerschalter zur Erfassung der korrekten Zurückführung von Schubstange und/oder
Hubstange auf. Dadurch kann sichergestellt werden, dass insbesondere die Hubstange
wieder vollständig in ihre ursprüngliche Position zurückgekehrt ist und die Trittstufe
vollständig wieder eingefahren ist.
[0039] Gemäß einer Ausführungsform weist die Antriebseinheit weiter eine Steuereinheit auf,
welche mit dem Linearantrieb verbunden ist und den Linearantrieb ansteuert. Die Steuereinheit
kann auch mit dem Endlagerschalter und dem Sensor verbunden sein und deren Ausgabesignale
erfassen und auswerten. Die Steuereinheit kann mindestens eine Kommunikationsschnittstelle
für Datenaustausch mit übergeordneten Steuereinheiten des Schienenfahrzeugs aufweisen.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform weist eine Trittstufeneinheit mindestens eine Antriebseinheit
und eine Trittstufe auf, welche mit der Hubstange der Antriebseinheit starr verbunden
ist und welche durch Bewegen der Hubstange in Axialrichtung der Teleskopführung bewegbar
ist.
[0041] Die Trittstufe wird durch die Antriebseinheit in einer Linearbewegung geführt und
insbesondere seitlich aus dem Umgrenzungsprofil des Schienenfahrzeugs herausgeführt
und wieder zurückgeführt.
[0042] Die Anordnung der Trittstufeneinheit kann gemäß einer weiteren Ausführungsform derart
erfolgen, dass deren Linearantrieb und Teleskopführung im Wesentlichen waagerecht
ausgerichtet unter dem Fußboden des Wagenkastens angeordnet sind. Die Bewegung beim
Aus- und Einfahren der Trittstufen erfolgt somit im Wesentlichen in horizontaler Richtung,
bzw. in Axialrichtung.
[0043] Gemäß einer Ausführungsform weist die Trittstufeneinheit mindestens zwei Antriebseinheiten
auf, die parallel zueinander angeordnet sind, wobei die Trittstufe die Hubstangen
der beiden Antriebseinheiten starr miteinander verbindet.
[0044] Die Antriebseinheiten können gemäß einer Ausführungsform vorzugsweise derart ausgelegt
sein, dass eine Antriebseinheit zur Betätigung der Trittstufeneinheit ausreicht. Die
Leistung einer Antriebseinheit ist bevorzugt ausreichend groß, um die Trittstufe gegen
die Wirkung sämtlicher Rückstellelemente auszufahren. Entsprechend können vorgesehene
elektromechanische Haltebremsen derart ausgelegt sein, dass eine Haltebremse ausreicht,
die Trittstufeneinheit in ausgefahrener Position zu halten.
[0045] Damit wird eine Redundanz des Antriebs ermöglicht. Außerdem wird die Trittstufe durch
zwei voneinander beabstandete Teleskopführungen gehalten.
[0046] Die Trittstufe ist im ausgefahrenen Zustand außerhalb des Schienenfahrzeuges angeordnet,
d.h. ragt über das Umgrenzungsprofil des Schienenfahrzeugs hinaus. Im eingefahrenen
Zustand grenzt die Trittstufe, d.h. deren nach außen weisende Seite, unmittelbar an
das Umgrenzungsprofil an und kann einen Teil der Außenseite des Schienenfahrzeugs
bilden.
[0047] Im eingefahrenen Zustand ist die Funktionsweise der Trittstufe von außen nicht zu
erkennen.
[0048] Gemäß einer Ausführungsform umfasst ein Schienenfahrzeug einen Wagenkasten, mindestens
eine Tür und eine Trittstufeneinheit, wobei das oder die Außenlager der Teleskopführung
oder der Teleskopführungen am Wagenkasten befestigt sind.
Figuren
[0049] Die beiliegenden Zeichnungen veranschaulichen Ausführungsformen und dienen zusammen
mit der Beschreibung der Erläuterung der Prinzipien der Erfindung. Die Elemente der
Zeichnungen sind relativ zueinander und nicht notwendigerweise maßstabsgetreu. Gleiche
Bezugszeichen bezeichnen ähnliche Teile.
Fig. 1 zeigt ein Schienenfahrzeug gemäß einer Ausführungsform der Erfindung.
Fig. 2 zeigt eine Schnittansicht entlang eines Teilbereichs der Linie AA in Fig. 1.
Fig. 3 zeigt eine Schnittansicht entlang der Linie CC in Fig. 2.
Fig. 4 zeigt eine Trittstufeneinheit mit zwei Antrieben gemäß Ausführungsformen der
Erfindung.
Fig. 5A bis 5C zeigen verschiedene Ausführungsformen von Teleskopführungen.
Ausführungsbeispiele
[0050] Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen beschrieben, ohne
darauf beschränkt zu sein.
[0051] Fig. 1 zeigt ein Schienenfahrzeug 10 mit einer Trittstufeneinheit 100 gemäß einer
Ausführungsform. Die Trittstufeneinheit 100 ist unterhalb der dem Fahrzeugführerstad
nächstliegenden Passagiertür 15 angeordnet. Die Trittstufeneinheit 100 dient gemäß
der vorliegenden Ausführungsform dazu, dem Fahrzeugführer den Einstieg und Ausstieg
aus dem Schienenfahrzeug 10 außerhalb von Bahnhöfen zu gestatten. Die Erfindung ist
jedoch nicht darauf beschränkt, sondern kann auch auf Trittstufen für Passagiere angewendet
werden. In der vorliegenden Ausführungsform ist die Trittstufe in einem gewissen Abstand
unterhalb des Fußbodens 14 des Schienenfahrzeugs angeordnet, da die Trittstufe nicht
für den Ausstieg zu einem Bahnsteig sondern für den Ausstieg auf beispielsweise freier
Strecke dient.
[0052] Fig. 2 zeigt einen Schnitt entlang der in Fig. 1 angedeuteten Linie AA. Die Trittstufeneinheit
100 umfasst einen Linearantrieb 120 und eine Teleskopführung 110, welche koaxial zueinander
angeordnet sind. Die Teleskopführung 110 ist am Wagenkasten 13 des Schienenfahrzeugs
10 befestigt, damit die auf die Trittstufe 50 einwirkenden Kräfte vom Wagenkasten
13 aufgefangen werden können. Der Linearantrieb 120 muss dagegen keine nennenswerten
Kräfte aufnehmen, da eine Trennung zwischen Antrieb und Lagerung erfolgt.
[0053] Fig. 2 zeigt die Trittstufeneinheit 100 im eingefahrenen und auch im ausgefahrenen
Zustand. Im eingefahrenen Zustand ist die Trittstufe 50 der Trittstufeneinheit 100
innerhalb des zulässigen Umgrenzungsprofils 12 des Schienenfahrzeugs 10. Die Trittstufe
50 kann dazu einen Teil der Außenkontur des Schienenfahrzeugs 10 bilden. In diesem
Fall kann die Trittstufe 50 eine Blende aufweisen, welche bündig mit der umgebenden
Außenkontur des Schienenfahrzeugs 10 abschließt, sodass eine aerodynamisch im Wesentlichen
geschlossene Außenkontur gebildet wird.
[0054] Die Teleskopführung 110 und der Linearantrieb 120 sind jeweils einzeln am Wagenkasten
13 oder an lastaufnehmenden Strukturen, die am Wagenkasten festliegen, befestigt.
Wie in Fig. 2 zu erkennen ist, kann die Befestigung dabei so ausgeführt sein, dass
die Teleskopführung 110 und der Linearantrieb 120 - bezüglich ihrer axialen Bewegungsrichtung
beim Aus- und Einfahren - im Wesentlichen waagerecht angeordnet sind. Die Trittstufe
50, und damit auch die Schubstange 122 und die Hubstange 112 bewegen sich gemäß Fig.
2 im Wesentlichen in einer horizontalen Richtung, insbesondere heißt das in Axialrichtung.
[0055] Fig. 2 zeigt, dass die Teleskopführung teilweise in eine Öffnung im Wagenkasten hineinreicht
und, bei ausgefahrener Hubstange, die Trittstufe 50 in eine Position außerhalb des
Umgrenzungsprofils 12 bringt.
[0056] Die Trittstufe 50 kann an ihrem zum Wagenkasten 13 weisenden Ende einen Anschlag
51 aufweisen, um die Endposition der Trittstufe 50 im eingefahrenen Zustand relativ
zum Wagenkasten zu definieren.
[0057] Fig. 2 zeigt weiterhin, dass die Trittstufe 50 mit Abstand unterhalb des Fußbodens
14 des Schienenfahrzeugs angeordnet ist. Dadurch wird dem Triebfahrzeugführer der
Einstieg oder Ausstieg auf freier Strecke erleichtert. Die Trittstufe 50 ist daher
unterhalb der Bahnsteigkante angeordnet und würde bei Halt an einem Bahnsteig mit
Bahnsteigkante auf der Höhe des Fußbodens 14 im Türbereich 15 nicht zur Anwendung
kommen.
[0058] Fig. 3 zeigt eine Trittstufeneinheit umfassend zwei Antriebseinheiten mit jeweils
einem Linearantrieb 120 und einer Teleskopführung 110. Die Schubstangen 122 der Linearantriebe
120 sind im vollständig eingefahrenen Zustand von den Hubstangen 112 entfernt und
greifen, bei Ausfahren, in das Außenlager 111 der jeweiligen Teleskopführung 110,
welches hier in Form eines Rohres ausgebildet ist, ein.
[0059] Erkennbar sind auch die im Wagenkasten 13 vorgesehenen Öffnungen 17, durch welche
die Teleskopführungen 110 hindurchgreifen.
[0060] Fig. 4 stellt eine Schnittansicht durch eine Trittstufeneinheit 100 dar, welche zwei
parallel zueinander angeordneten Antriebseinheiten 101 umfasst. Die beiden Antriebseinheiten
101 sind in der vorliegenden Ausführungsform identisch aufgebaut.
[0061] Das Außenlager 111 der Teleskopführung 110 ist in der vorliegenden Ausführungsform
als Rohr ausgeführt, welches an seinem dem Linearantrieb 120 abgewandten Ende ein
Gleitlager 114 aufweist. Dieses Gleitlager 114 führt die Hubstange 112 axial und hält
diese radial. Die Hubstange 112 hat ihrerseits an ihrem dem Linearantrieb 120 zugewandten
Ende einen Gleitschuh 113, welcher sich radial an der Innenwand des rohrförmigen Außenlagers
111 axial gleitend abstützt und damit ebenfalls die Hubstange 112 radial stützt und
axial führt. Die Innenwand des rohrförmigen Außenlagers 111 bildet für den Gleitschuh
113 ein Gleitlager.
[0062] Das Außenlager 111 der Teleskopführung 110 ist am Wagenkasten 13 festgelegt. Das
Gehäuse 121 des Linearantriebs 120 ist ebenfalls am Wagenkasten 13 befestigt, sodass
das Gehäuse 121 des Linearantriebs 120 relativ zum Außenlager 111 der Teleskopführung
110 festliegt. Alternativ kann das Gehäuse 121 auch direkt am Außenlager 111 befestigt
sein.
[0063] Mittels des Gleitschuhs 113 und des Gleitlagers 114 werden die auftretenden und auf
die Hubstange 112 einwirkenden Kippmomente von dem Außenlager 111 aufgenommen und
über hier nicht dargestellte Befestigungsschnittstellen in den Wagenkasten 13 eingeleitet.
Die Befestigungsschnittstellen können beispielsweise integral mit dem Außenlager bzw.
Außenrohr 111 verbundene Schellen sein. Ebenfalls ist es möglich, wenn des Außenlager
bzw. Außenrohr 111 einzelne lastaufnehmende Strukturen, beispielsweise Längsträger,
durchsetzt und an diesen festgeschweißt ist.
[0064] Die Schubstange 122 des Linearantriebs 120 ist koaxial zur Hubstange 112 angeordnet
und schiebt diese in Richtung zum vorderen Gleitlager 114. Dies ist mit den Pfeilen
in Fig. 4 angedeutet.
[0065] Die Teleskopführung 110 kann ein hier nicht gezeigtes mechanisches Rückstellelement
aufweisen, welches beispielsweise innerhalb des Außenlagers 111 angeordnet ist und
sich zwischen dem Außenlager 111, konkret beispielsweise dem Gleitlager 114, und der
Hubstange 112, konkret beispielsweise dem Gleitschuh 113, abstützt. Das Rückstellelement
wirkt der mit dem Pfeil in Fig. 4 angedeuteten Bewegung der Schubstange 122 entgegen.
Die Schubstange 122 verrichtet daher Arbeit gegen das Rückstellelement und führt diesem
Energie zu, die das Rückstellelement speichert und zur Rückstellung der Hubstange
112, und damit der Schubstange 122 nutzt. Im einfachsten Fall ist das Rückstellelement
ein Federelement. Alternativ kann das Rückstellelement auch ein pneumatisches Rückstellelement
sein.
[0066] Sofern das Rückstellelement ein Federelement ist, kann die Teleskopführung 110 auch
als Federrohr bezeichnet werden.
[0067] Die beiden Hubstangen 112 sind an ihrem vorderen, vom jeweiligen Linearantrieb 120
abgewandten Ende starr mit der Trittstufe 50 verbunden. Die Trittstufe 50 kann beispielsweise
eine Brücke umfassen, welche die eigentliche starre Verbindung zwischen den beiden
Hubstangen 112 herstellt. Eine Trittfläche kann dann mit der Brücke verbunden sein.
Außerdem kann die Brücke einen Teil der Außenverkleidung des Schienenfahrzeugs in
Form einer Blende tragen.
[0068] Die Trittstufeneinheit 100 umfasst weiterhin eine Steuereinheit 140, einen Endlagerschalter
123 sowie eine Haltebremse 124. Die Haltebremse 124 dient dazu, die Schubstange 122
in einer bevorzugt beliebigen Position auch gegen die Rückstellwirkung des Rückstellelements
zu halten. Der Linearantrieb 110 kann dadurch bei Betätigung der Haltebremse 124 stromlos
geschaltet werden.
[0069] Mittels des Endlagerschalters 123 wird dagegen geprüft, ob die Schubstange 122 vollständig
zurückgefahren wurde, damit sichergestellt ist, dass sich die Trittstufe 50 vollständig
innerhalb des Umgrenzungsprofils 12 befindet und die Weiterfahrt des Schienenfahrzeugs
freigegeben werden kann. Die Steuereinheit 140 kann dazu eine Kommunikationsschnittstelle
für die Kommunikation mit übergeordneten Steuereinheiten aufweisen.
[0070] Der Endlagerschalter 123 kann auch in der Teleskopführung 110 vorgesehen sein, um
unmittelbar die Position der Hubstange 112 zu erfassen. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die Hubstange 112 und die Schubstange 122 nicht fest miteinander
verbunden sind.
[0071] Die Trittstufeneinheit 100 kann weiterhin einen Sensor aufweisen, welche die Position
der Hubstange 112 und/oder der Schubstange 122 erfasst, um so die aktuelle Position
der Trittstufe 50 zu ermitteln. Damit kann die Ausfahrweite der Trittstufe 50 auf
unterschiedlichen Positionen eingestellt werden. Die maximale Position kann auch durch
Erfassen des Stroms ermittelt werden, der dem Linearantrieb 120 zugeführt wird, da
hier bei Erreichen eines mechanischen Widerstands durch den Linearantrieb 120 ein
Überstrom fließt. Der Sensor kann daher auch ein Überstromsensor sein.
[0072] Die Antriebseinheiten 101 können als Direktantrieb zur Realisierung des Trittes für
den Triebfahrzeugführer unter Berücksichtigung kritischer Umgebungsbedingungen, insbesondere
des Umgrenzungsprofils 12, verwendet werden.
[0073] Die Trittstufeneinheit 100 kann dabei insbesondere die Steuereinheit 140, zwei Antriebseinheiten
101 mit jeweils einem Linearantrieb 120, beispielsweise in Form eines Elektroverstellers
mit Haltebremse 124 und Endlagenschalter 123, und einer Teleskopführung 110 mit mechanischer
Rückstelleinheit, sowie die Trittstufe 50 aufweisen. Es ist auch möglich, dass nur
eine Antriebseinheit 101 und eine zusätzliche Teleskopführung 110 verwendet werden,
da für das Ausfahren der Trittstufe 50 keine großen Axialkräfte aufgebracht werden
müssen. Für die Aufnahme der Kippmomente dienen dann die beiden Teleskopführungen
110.
[0074] Durch Betätigung eines Schaltelementes, fährt Linearantrieb 120 die Schubstange 122
aus, welche dadurch die Hubstange 112 axial verschiebt. Gleichzeitig wird ein auf
die Hubstange 112 einwirkendes Rückstellelement unter Vorspannung gesetzt. Die Trittstufe
50 fährt dabei gleichzeitig aus.
[0075] Eine Überstromerfassung des Linearantriebs 120 erfasst die Endlage und oder mögliche
Fremdkörper im Wirkbereich des Linearantriebs 120 und/oder der Trittstufe 50. Die
elektromagnetische Haltebremse 124 wird betätigt und der Linearantrieb 120 kann stromlos
geschaltet werden. Die Trittstufe 50 befindet sich in der Position "Ausgefahren".
[0076] Zum "Einfahren" der Trittstufe 50 wird die Versorgungsspannung der Haltebremse 124
abgeschaltet, wodurch die Haltefunktion der Haltebremse 124 beendet wird. Mittels
des Rückstellelementes werden die Hubstange 112, die Schubstange 122 und dadurch auch
die Trittstufe 50 eingefahren. Über den Endlagensensor 123 wird die Endlage erfasst
und das Signal an die Steuereinheit 140 gegeben.
[0077] Die Trittstufeneinheit kann aus Sicherheitsgründen redundant ausgeführt sein, d.h.
es werden zwei Antriebseinheiten 101 verwendet. Das mechanische Verbindungselement
für die Hubstangen 112 ist die Trittstufe 50, wodurch die Bewegung beider Antriebseinheiten
101 synchron erfolgt und die Bewegung einer Antriebseinheit mittels der Trittstufe
50 auch auf eine eventuell ausgefallene Antriebseinheit übertragen wird. Fällt beispielsweise
ein Rückstellelement aus, erfolgt somit trotzdem die Rückstellung beider Antriebseinheiten
101, konkret der Hubstange 112 und der Schubstange 122.
[0078] Die sichere Rückführung der Trittstufe 50 erfolgt insgesamt durch das oder die Rückstellelemente,
die separat zu den Linearantrieben 120 sind.
[0079] Die Position "sicheres Eingefahren" kann über den Endlagerschalter 123 oder auch
andere Sensoren, die beispielsweise am Linearantrieb 120 vorgesehen sind, erfasst
werden.
[0080] Die Realisierung der Redundanz erfolgt über die Installation eines zweiten Linearantriebs
und der geeigneten Dimensionierung jedes Rückstellelements für beide Antriebseinheiten
101.
[0081] Fig. 5A bis 5C zeigen verschiedene Ausführungsformen von Teleskopführungen. Fig.
5A zeigt eine Ausführungsform einer Teleskopführung 110a mit etwa rechteckigem Querschnitt
mit abgerundeten Ecken von Hubstange 112a und Außenlager 111a, das hier als Rohr vorliegt.
Fig. 5B zeigt dagegen eine Ausführungsform einer Teleskopführung 110b mit etwa rundem
und insbesondere kreisförmigem Querschnitt von Hubstange 112b und Außenlager 111b,
das hier ebenfalls als Rohr vorliegt. Die Hubstangen der in Fig. 5A und 5B gezeigten
Ausführungsformen sind mittels entsprechender Gleitlager (nicht dargestellt) am Außenlager
gelagert.
[0082] Fig. 5C zeigt dagegen eine Ausführungsform, bei der die Hubstange 112c ein teilweise
offenes Profil ist und sich über Laufkugeln 118 oder Walzen gegen die Innenwand des
rohrförmigen Außenlagers 111c abstützt.
[0083] Die vorstehend beschriebenen Ausführungsformen können beliebig miteinander kombiniert
werden. Wenngleich hierin spezifische Ausführungsformen dargestellt und beschrieben
worden sind, liegt es im Rahmen der vorliegenden Erfindung, die gezeigten Ausführungsformen
geeignet zu modifizieren, ohne vom Schutzbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
Die nachfolgenden Ansprüche stellen einen ersten, nicht bindenden Versuch dar, die
Erfindung allgemein zu definieren.
Bezugszeichenliste
[0084]
- 10
- Schienenfahrzeug
- 12
- Umgrenzungsprofil
- 13
- Wagenkasten
- 14
- Fußboden
- 15
- Türbereich
- 17
- Öffnung
- 50
- Trittstufe
- 51
- Anschlag
- 100
- Trittstufeneinheit
- 101
- Antriebseinheit
- 110, 110a, 110b, 110c
- Teleskopführung / Federrohr / Teleskoprohr
- 111, 111a, 111b, 111c
- Außenlager/Außenrohr
- 112, 112a, 112b, 112b
- Hubstange
- 113
- Gleitschuh
- 114
- Gleitlager
- 115
- Innenraum
- 118
- Laufkugeln / Walzen
- 120
- Linearantrieb
- 121
- Gehäuse
- 122
- Schubstange
- 123
- Endlagerschalter
- 124
- Haltebremse
- 140
- Steuereinheit
1. Antriebseinheit (101), insbesondere für eine Trittstufe eines Schienenfahrzeugs, aufweisend:
- einen Linearantrieb (120) mit einem Gehäuse (121) und einer in einer axialen Bewegungsrichtung
relativ zum Gehäuse (121) angetriebenen Schubstange (122):
- eine Teleskopführung (110) mit einem relativ zum Gehäuse (121) des Linearantriebs
feststehendem Außenlager (111) und einer relativ zum Außenlager (111) in einer Axialrichtung
der Teleskopführung (110) verschiebbarer Hubstange (112),
- wobei die Hubstange (112) mittels der Schubstange (122) des Linearantriebs (120)
relativ zum Außenlager (111) in axialer Richtung verschiebbar ist,
- die axiale Bewegungsrichtung der Schubstange (122) parallel zur Axialrichtung der
Teleskopführung (110) ist, und
- wobei die Hubstange (112) zur Aufnahme von senkrecht zur Axialrichtung wirkenden
Kräften am Außenlager (111) der Teleskopführung (110) abgestützt ist.
2. Antriebseinheit nach Anspruch 1, wobei das Außenlager (111) der Teleskopführung (110)
ein Außenrohr ist, welches die Hubstange (112) axial führt, und wobei die Schubstange
(122) des Linearantriebs (120) in Axialrichtung der Teleskopführung (110) in das Außenrohr
(111) eingreift.
3. Antriebseinheit nach Anspruch 2, wobei das Außenrohr (111) mindestens ein Gleitlager
(114) an einem vom Linearantrieb (120) abgewandten Ende aufweist, welches die Hubstange
(112) radial im Wesentlichen spielfrei hält, in axialer Richtung führt und radial
auf die Hubstange (112) einwirkende Kräfte aufnimmt.
4. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei die Teleskopführung (110)
ein Rückstellelement aufweist, welches einer Bewegung der Hubstange (112) bei ihrer
Verschiebung durch die Schubstange (122) entgegenwirkt.
5. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Linearantrieb (120) eine
elektromechanische Haltebremse aufweist, um die Schubstange (122) in einer beliebigen
Position, insbesondere in einer ausgefahrenen Position zu halten.
6. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Linearantrieb (120) und/oder
die Teleskopführung (110) einen Sensor zur Erfassung einer maximal zulässigen Verschiebung
von Schubstange (122) und/oder Hubstange (112) aufweist.
7. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei der Linearantrieb (120) und/oder
die Teleskopführung (110) einen Endlagerschalter zur Erfassung der korrekten Zurückführung
von Schubstange (122) und/oder Hubstange (112) aufweist.
8. Antriebseinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 7, weiter aufweisend eine Steuereinheit
(140), welche mit dem Linearantrieb (120) verbunden ist und den Linearantrieb (120)
ansteuert.
9. Trittstufeneinheit (100), aufweisend:
- mindestens eine Antriebseinheit (101) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, und
- eine Trittstufe (50), welche mit der Hubstange (112) der Antriebseinheit (101) starr
verbunden ist und welche durch Bewegen der Hubstange (112) in Axialrichtung der Teleskopführung
(110) bewegbar ist.
10. Trittstufeneinheit (100) nach Anspruch 9, wobei die Trittstufeneinheit (100) mindestens
zwei Antriebseinheiten (101) aufweist, die parallel zueinander angeordnet sind, wobei
die Trittstufe (50) die Hubstangen (112) der beiden Antriebseinheiten starr miteinander
verbindet.
11. Schienenfahrzeug, aufweisend:
- einen Wagenkasten (13);
- mindestens eine Tür (15); und
- eine Trittstufeneinheit (100) nach einem der Ansprüche 9 oder 10, wobei das oder
die Außenlager (111) der Teleskopführung oder der Teleskopführungen (110) am Wagenkasten
(13) befestigt sind.