[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Erfassung einer Drehung
eines Rades eines stromlos geschalteten Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs
wie einem Zug und/oder Nutzfahrzeugs und/oder Personenkraftwagens.
[0002] Zur Steuerung eines Systems aus mehreren Fahrzeugen, zum Beispiel Zügen, können die
Fahrzeuge mit einer Steuerzentrale kommunizieren, solange sie eingeschaltet sind.
Das Fahrzeug meldet dabei der Steuerzentrale seine Position, so dass die Steuerzentrale
das gesamte System koordinieren kann. Werden die Fahrzeuge stromlos geschaltet, so
ist es vorteilhaft, wenn festgestellt werden kann, ob sich das Fahrzeug in dem stromlos
geschalteten Zustand bewegt. Falls sich das Fahrzeug nicht bewegt hat, so kann beim
Einschalten dieser Stillstand an die Steuerzentrale gemeldet werden und die Steuerzentrale
kann die zuletzt benutzte Position des Fahrzeugs weiterverwenden. Eine aufwändige
Initialisierungsprozedur kann beim Stillstand daher entfallen und nur durchgeführt
werden, wenn sich das Fahrzeug zwischenzeitlich bewegt hat.
[0003] Aus dem Stand der Technik sind Systeme bekannt, die eine eigene Stromversorgung aufweisen
und detektieren, ob sich das Fahrzeug bewegt. Eine solche Lösung ist jedoch aufwändig
und aufgrund begrenzter Speicherkapazitäten nur für eine begrenzte Zeit nutzbar. Ferner
ist aus der
US 2012/0241566 A1 eine Vorrichtung bekannt, bei der beim Stromlosschalten des Fahrzeuges, auch Abrüsten
genannt, ferromagnetische Elemente einer starr mit dem Fahrzeug verbundenen Vorrichtung
in Richtung eines relativ zur Vorrichtung beweglichen, mit der Achse rotierenden Elementes
ausgelenkt werden und aufgrund einer magnetischen Haltekraft an dem mit der Achse
rotierenden Element halten, wenn sie sich in den Nähe eines Halteabschnittes des rotierenden
Elementes befinden. Bewegt sich nun das Fahrzeug, so bewegt sich das mit der Achse
rotierbare Element und ein Abschnitt, in dem die ferromagnetischen Elemente nicht
haften bleiben, bewegt sich zu den ferromagnetischen Elementen hin, so dass diese
aufgrund der Gravitation abfallen und in einer Linearführung nach unten absinken.
In der abgesunkenen Position können die ferromagnetischen Elemente detektiert werden.
Nachteilig bei dieser Lösung ist jedoch, dass die Gravitationskraft zwar immer vorhanden,
jedoch meist vergleichsweise klein ist. Es kann daher vorkommen, dass die ferromagnetischen
Elemente aufgrund von zu großer Reibung in der Linearführung nicht nach unten absinken.
Eine Bewegung des Fahrzeuges kann in diesem Fall nicht detektiert werden. Diese Lösung
ist folglich nicht sehr zuverlässig.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Lösung bereitzustellen, die zuverlässig ist und
stromlos arbeitet.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies gelöst durch eine Vorrichtung umfassend eine Sensoreinrichtung
mit einem stromlos in Abhängigkeit von der Drehung des Rades von einer Anfangs- in
eine in Bewegungsindikationsstellung beweglichen Abgreiforgan, und eine in Abhängigkeit
von der Drehung des Rades relativ zur Sensoreinrichtung bewegliche Auslenkeinrichtung,
wobei das Abgreiforgan mit der Auslenkeinrichtung mechanisch zusammenwirkt.
[0006] Ein erfindungsgemäßes Verfahren umfasst die Schritte: Umschalten wenigstens einer
Sensoreinrichtung durch Bewegung eines Abgreiforgans von einer Bewegungsindikationsstellung
in eine Anfangsstellung; Stromlosschalten des Fahrzeugs; mechanisches Auslenken wenigstens
eines Abgreiforgans in die Bewegungsindikationsstellung bei Bewegung des Fahrzeugs;
Anschalten der Stromzufuhr des Fahrzeugs; automatisches Erfassen der Anzahl der Abgreiforgane,
die sich in der Bewegungsindikationsstellung befinden.
[0007] Die mechanische Zusammenwirkung von Abgreiforgan und Auslenkeinrichtung ist stromlos.
Durch das mechanische Auslenken wenigstens eines Abgreiforgans durch die Auslenkeinrichtung
ist sichergestellt, dass das Abgreiforgan bei einer Bewegung des Fahrzeugs sicher
in die Bewegungsindikationsstellung gebracht wird und die Bewegung des Fahrzeugs sicher
detektiert wird. Eine solche Vorrichtung ist zuverlässiger.
[0008] Die erfindungsgemäße Lösung kann durch die folgenden, jeweils für sich vorteilhaften
Ausgestaltungen und Weiterentwicklungen weiter verbessert werden. Die Weiterentwicklungen
und Verbesserungen können insbesondere auch unabhängig von der oben geschilderten
Entwicklung sein und eigenständige Erfindungen darstellen.
[0009] Das Abgreiforgan kann schwerkraftunabhängig in der Anfangs- und/oder in der Bewegungsindikationsstellung
gehalten sein. Dies ermöglicht eine Benutzung der Vorrichtung unabhängig von der Lage.
So kann die Vorrichtung beispielsweise unten, oben oder seitlich angebracht sein.
Das Abgreiforgan kann beispielsweise magnetisch gehalten sein. So können etwa Permanentmagneten
vorhanden sein, die ein ferromagnetisches Abgreiforgan in der Anfangs- und/oder in
der Bewegungsindikationsstellung halten. Umgekehrt kann das Abgreiforgan auch einen
Permanentmagneten umfassen, der an ferromagnetischen Elementen gehalten wird. Eine
solche Ausgestaltung ist einfach umzusetzen und besonders robust. Sie ermöglicht zudem
hohe Haltekräfte. Insbesondere können Halteeinrichtungen und/oder Halteelemente vorhanden
sein, die das Abgreiforgan halten.
[0010] Die Sensoreinrichtung kann eine bistabile Ausgestaltung aufweisen, bei der das Abgreiforgan
in der Anfangs- und in der Bewegungsindikationsstellung jeweils schwerkraftunabhängig
stabil gehalten ist. Bei einer solchen Ausgestaltung kann das Abgreiforgan unabhängig
von einer Auslenkeinrichtung von der Sensoreinrichtung stabil und schwerkraftunabhängig
gehalten sein. Halteeinrichtungen oder Halteelemente, wie Permanentmagneten, die einen
ferromagnetischen Teil des Abgreiforgans in der Anfangs- und/oder in der Bewegungsindikationsstellung
stabil halten, können an der Sensoreinrichtung angeordnet sein. Umgekehrt kann das
Abgreiforgan ein permanentmagnetisches Teil aufweisen, das an ferromagnetischen Teilen
im Rest der Sensoreinrichtung gehalten werden kann. Dadurch kann die Vorrichtung unabhängig
von der Auslenkeinrichtung sein. Die Auslenkeinrichtung muss keine Haltefunktion übernehmen
und muss insbesondere nicht, wie im Stand der Technik, ferromagnetisch sein. Dies
erlaubt die Benutzung von nicht ferromagnetischen Materialien an der Auslenkeinrichtung,
zum Beispiel bestimmten nichtmagnetischen Stählen, Kunststoffen oder keramischen Materialien.
Die Materialien für die Auslenkeinrichtung können dabei bezüglich anderer Parameter,
wie beispielsweise einer Härte oder einer Witterungsbeständigkeit, optimiert werden.
[0011] Die Auslenkeinrichtung kann eine in einer Axialrichtung und/oder einer radialen Richtung
vorspringende Auslenkfläche aufweisen, die dem Abgreiforgan zugewandt ist. Durch die
Auslenkfläche kann das Abgreiforgan mit der Auslenkeinrichtung zusammenwirken. Insbesondere
kann das Abgreiforgan an der Auslenkfläche anliegen, zum Beispiel unter Federspannung.
Durch eine solche Federspannung kann das Abgreiforgan in die Anfangsstellung gedrückt
sein. Eine Ausgestaltung, bei der die Auslenkfläche in einer Axialrichtung vorspringt,
ist vorteilhaft, wenn in der radialen Richtung wenig Platz vorhanden ist. Eine Ausgestaltung,
bei der die Auslenkfläche in einer radialen Richtung vorspringt, ist vorteilhaft,
wenn in der Axialrichtung wenig Platz vorhanden ist.
[0012] Um zu vermeiden, dass das Abgreiforgan abgenutzt wird, wenn es permanent an der Auslenkeinrichtung
anliegt und Vibrationen auftreten, kann das Abgreiforgan beispielsweise ein Kugellager
insbesondere im Form einer einzelnen drehbar gelagerten Kugel an einer Spitze des
Abgreiforgans aufweisen.
[0013] Auslenkflächen können an einem Vorsprung angeordnet sein, der in einer Axialrichtung
oder in einer Radialrichtung vorspringt. Solche Vorsprünge können beispielsweise Nocken
sein. Eine Auslenkeinrichtung kann beispielsweise eine Nockenscheibe, ein Nockenring
oder eine Nockenrille sein. Die Auslenkeinrichtung kann mit dem Rad des Fahrzeugs
drehbar verbunden sein und insbesondere koaxial zum Rad angeordnet sein.
[0014] Die Auslenkeinrichtung kann starr mit der Achse des Rades oder Radsatzes verbunden
sein, um eine einfache Konstruktion zu erlauben. Alternativ kann die Auslenkeinrichtung
auch über ein Getriebe mit der Achse verbunden sein, so dass beispielsweise eine Rotation
der Achse um 360° durch das Getriebe zu einer Rotation der Auslenkeinrichtung um mehr
oder weniger als 360°, beispielsweise um 180°, 540° oder 720° führt. Dadurch kann
die Empfindlichkeit der Vorrichtung vergrößert oder verkleinert werden.
[0015] Um auch eine Bewegung des Abgreiforgans in die Anfangsstellung zu ermöglichen, wenn
das Abgreiforgan beim Stromlosschalten des Fahrzeugs an einer Auslenkfläche anliegt,
kann die Sensoreinrichtung und/oder die Auslenkeinrichtung in einer Axialrichtung,
einer Radialrichtung und/oder in einer Tangentialrichtung lageveränderlich sein. Die
relative Lage des Abgreiforgans zur Auslenkfläche kann dadurch verändert werden und
in der veränderten Lage eine Auslenkung des Abgreiforgans in die Anfangsstellung möglich
sein. Insbesondere kann nur ein Teil der Sensoreinrichtung, speziell nur das Abgreiforgan
oder ein das Abgreiforgan haltendes oder führendes Element lageveränderlich sein.
Eine solche Lageveränderung kann beispielsweise durch Rotieren um eine Achse, durch
Kippen oder durch Verschieben erfolgen.
[0016] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es ausreichen, wenn lediglich ein einziges
Abgreiforgan vorhanden ist. Wird das Abgreiforgan vor dem Stromlosschalten des Fahrzeugs
in die Anfangsstellung gebracht und befindet es sich nach dem Einschalten des Fahrzeugs
in der Bewegungsindikationsstellung, so hat eine Bewegung stattgefunden.
[0017] Um eine genauere Bestimmung der Umdrehung des Rades zu ermöglichen, kann eine Mehrzahl
von Abgreiforganen vorgesehen sein. Jedem Abgreiforgan kann dabei ein Vorsprung der
Auslenkeinrichtung zugeordnet sein. Dies kann eine Konstruktion von Paaren von Abgreiforganen
und Vorsprüngen unabhängig von anderen Paaren von Abgreiforganen und Vorsprüngen ermöglichen.
Beispielsweise können radial vorspringende Vorsprünge in einer Axialrichtung zueinander
versetzt sein, so dass jeder Vorsprung nur jeweils eines von mehreren, ebenfalls axial
versetzten Abgreiforganen auslenkt.
[0018] Die Abgreiforgane können um eine Achse herum verteilt sein, insbesondere können sie
gleichmäßig um eine Achse herum verteilt sein. Dies erlaubt eine einfache Konstruktion.
Beispielsweise können die Abgreiforgane äquigonal um eine Achse herum verteilt sein,
beispielsweise in Form eines gleichmäßigen Dreiecks, Vierecks usw. Es können mindestens
zwei Abgreiforgane vorhanden sein und in jeder Drehwinkelposition der Achse mindestens
ein Abgreiforgan sich in der Anfangsstellung befinden. Dadurch ist sichergestellt,
dass unabhängig davon, in welcher Drehwinkelposition sich die Achse beim Stromlosschalten
des Fahrzeugs befindet, immer eine sichere Erfassung einer Drehung des Rades möglich
ist, da beim Stromlosschalten des Fahrzeuges nie alle Abgreiforgane sich gleichzeitig
in der Bewegungsindikationsstellung befinden.
[0019] Insbesondere können drei oder mehr Abgreiforgane vorhanden sein. Bei jeder Drehwinkelposition
befinden sich dabei vorteilhafterweise alle Abgreiforgane bis auf maximal eines in
der Anfangsstellung. Bei einer solchen Ausgestaltung ist eine Erfassung einer Drehung
eines Rades besonders einfach. Wird nach dem Wiedereinschalten der Stromzufuhr gemessen,
dass sich zwei oder mehr Abgreiforgane in der Bewegungsindikationsstellung befinden,
so bedeutet das, dass das Fahrzeug auf jeden Fall bewegt wurde. Hierbei muss man nicht
wissen, ob vor dem Stromlosschalten kein Abgreiforgan oder ein Abgreiforgan in der
Bewegungsindikationsstellung verblieben ist, da ein Auslenken in die Anfangsstellung
aufgrund eines davorliegenden Vorsprunges nicht möglich war. Befinden sich nämlich
nach dem Einschalten der Stromzufuhr zwei oder mehr Abgreiforgane in der Bewegungsindikationsstellung,
so wurde mindestens eines davon durch eine Drehung der Achse von der Anfangsstellung
in die Bewegungsindikationsstellung bewegt. Auf zusätzliche Speicher, die den Zustand
der Abgreiforgane vor dem Stromlosschalten speichern, und auf eine Messung vor dem
Stromlosschalten kann daher verzichtet werden.
[0020] In einer vorteilhaften Ausgestaltung umfasst die Sensoreinrichtung weiter eine betätigbare
Aktuationseinrichtung, die bei einer Betätigung an jedem der Abgreiforgane ein das
Abgreiforgan in die Anfangsstellung drückende Kraft erzeugt. Mit der Aktuationseinrichtung
kann jedes der Abgreiforgane von der Bewegungsindikationsstellung in die Anfangsstellung
bewegt werden, sofern es sich nicht direkt vor einem Vorsprung der Auslenkeinrichtung
befindet. Insbesondere kann eine solche Bewegung automatisch und ohne manuelles Verschieben
der Abgreiforgane erfolgen. Eine Aktuationseinrichtung kann insbesondere einen oder
mehrere Elektromagneten, beispielsweise Spulen umfassen. Die Abgreiforgane können
wiederum ferromagnetisch oder magnetisiert/permanentmagnetisch sein.
[0021] Eine Aktuationseinrichtung kann auch bei einer Betätigung an jedem der Abgreiforgane
eine das Abgreiforgan in die Bewegungsindikationsstellung drückende Kraft erzeugen.
Dies kann beispielsweise dazu dienen, die nicht durch eine Bewegung in die Bewegungsindikationsstellung
bewegten Abgreiforgane zurückzubewegen, so dass sie eine Bewegung der Achse nicht
blockiert wird, wenn das Fahrzeug wieder in den regulären Betrieb versetzt wird.
[0022] Die Sensoreinrichtung umfasst in einer vorteilhaften Ausgestaltung weiterhin eine
Messvorrichtung zur Erzeugung eines für die Anzahl der in der Bewegungsindikationsstellung
befindlichen Abgreiforgane repräsentativen Signals. Eine solche Messvorrichtung kann
beispielsweise magnetisch messen, etwa mit einem Reed-Schalter. Insbesondere wenn
das Abgreiforgan schon ferromagnetisch oder magnetisiert ist, um es zu halten, kann
eine solche Messung besonders einfach sein. Auch Messungen mit anderen Prinzipien,
beispielsweise optischen Messungen oder eine kontaktierende Messung, sind möglich.
Eine Messvorrichtung kann auch ein für die Anzahl der in der Anfangsstellung befindlichen
Abgreiforgane repräsentatives Signal erzeugen. Dies kann beispielsweise dazu benutzt
werden, zu prüfen, ob sich die Abgreiforgane in die Anfangsstellung bewegen lassen
oder ob ein Fehler vorliegt.
[0023] Die Sensoreinrichtung kann weiter eine Analyseeinrichtung umfassen. Eine solche Analyseeinrichtung
kann beispielsweise einen Komparator aufweisen, der die momentan gemessenen Stellungen
der Abgreiforgane mit einem vorbestimmten Wert vergleicht. Eine Analyseeinrichtung
kann ferner einen Speicher für die Anzahl und/oder die Nummern der in der Bewegungsindikationsstellung
und/oder in der Anfangsstellung befindlichen Abgreiforgane aufweisen. Diese Speicher
können genutzt werden, um die vor dem Schalten in dem stromlosen Zustand gemessenen
Werte zu speichern. Nach dem erneuten Anschalten der Stromzufuhr kann ein Komparator
diese Werte mit dem momentan gemessenen Werten vergleichen.
[0024] Das Abgreiforgan kann geführt sein. Dazu kann die Sensoreinrichtung eine Führung
aufweisen. Insbesondere kann das Abgreiforgan linear geführt sein und die Sensoreinrichtung
eine Linearführung aufweisen. Auch andere Ausgestaltungen, beispielsweise dass das
Abgreiforgan als Arm oder Hebel ausgestaltet ist und senkrecht zu einer Längserstreckung
des Armes ausgelenkt wird, sind möglich und können etwa weniger Platz beanspruchen.
[0025] Im Folgenden wird die Erfindung anhand vorteilhafter Ausgestaltungen beispielhaft
mit Bezug auf die Zeichnungen näher erläutert. Die dabei gezeigten vorteilhaften Weiterentwicklungen
und Ausgestaltungen sind jeweils voneinander unabhängig und können beliebig miteinander
kombiniert werden.
[0026] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische, seitliche Perspektivansicht einer zweiten Ausführungsform einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung;
- Fig. 3A
- eine schematische Schnittansicht durch eine Sensoreinrichtung zur Verwendung in einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Anfangsstellung;
- Fig. 3B
- eine schematische Schnittansicht durch eine Sensoreinrichtung zur Verwendung in einer
erfindungsgemäßen Vorrichtung in Bewegungsindikationsstellung;
- Fig. 4
- eine schematische Perspektivansicht einer dritten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
- Fig. 5
- die Vorrichtung aus Fig. 4 aus einer anderen Perspektive;
- Fig. 6
- die Vorrichtung aus Fig. 4 aus einer weiteren Perspektive;
- Fig. 7
- die Vorrichtung aus Fig. 4 zusammen mit einem Deckel;
- Fig. 8
- die Vorrichtung aus Fig. 4 zusammen mit einem Deckel aus einer weiteren Perspektive.
[0027] In Fig. 1 ist eine erste Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 zur
Erfassung einer Drehung eines Rades eines stromlos geschalteten Fahrzeugs gezeigt.
Die Vorrichtung 1 umfasst eine Sensoreinrichtung 2. Die Sensoreinrichtung 2 ist starr
auf einem Teil 20 des Fahrzeugs angeordnet. Dazu verfügt die Sensoreinrichtung 2 über
einen Flansch 21, der an dem Teil 20 angebracht werden kann, beispielsweise mittels
Schrauben.
[0028] Die Vorrichtung 1 umfasst ferner eine Auslenkeinrichtung 3, die hier als eine Nockenscheibe
30 ausgestaltet ist. Die Auslenkeinrichtung 3 ist starr mit einer Achse des Fahrzeugs
verbunden, so dass sich bei einer Bewegung der Achse, insbesondere bei einer Drehung
der Achse, die Auslenkeinrichtung 3 mit der Achse mit bewegt. In Abhängigkeit von
der Drehung des Rades bewegt sich auch die Auslenkeinrichtung 3 relativ zur Sensoreinrichtung
2.
[0029] Die Sensoreinrichtung 2 verfügt über hier nur teilweise sichtbare Abgreiforgane 4.
Insgesamt sind drei Abgreiforgane 4 vorhanden. Diese lassen sich stromlos in Abhängigkeit
von der Drehung des Rades von einer Anfangsstellung 10 in eine Bewegungsindikationsstellung
11 bewegen. Dabei wirkt das Abgreiforgan 4 mit der Auslenkeinrichtung 3 stromlos mechanisch
zusammen. Die Ausgestaltung gemäß Fig. 1 zeigt, dass ein an der Auslenkeinrichtung
3 befindlicher Vorsprung 31 in Form eines Nockens 32 gerade das Abgreiforgan 4, das
in Fig. 1 rechts oben liegt, auslenkt. Das Abgreiforgan 4 liegt dazu an einer Auslenkfläche
33 an. Es berührt die Auslenkfläche 33.
[0030] Wird die Achse weiter rotiert, so liegt der Nocken 32 bei Rotation um 120° vor einem
der zwei anderen Abgreiforgane 4 und lenkt diese Abgreiforgane 4 in die Bewegungsindikationsstellung
11 aus.
[0031] Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird beim Abrüsten des Fahrzeugs, d.h. beim
Stromlosschalten, die Sensoreinrichtung 2 umgeschaltet, d.h. auf die Abgreiforgane
4 wird eine Kraft ausgeübt, die sie in die Anfangsstellung 10 zu drücken versucht.
Liegt kein Vorsprung 31 vor dem Abgreiforgan 4, so wird dieses in die Anfangsstellung
10 ausgelenkt.
[0032] Die Auslenkeinrichtung 3 verfügt hier auch über einen zweiten Vorsprung 31, der dem
ersten Vorsprung 31 um 180° um die Achse in Richtung A gedreht gegenüberliegt, die
in Fig. 1 jedoch verdeckt ist. Eine solche Ausgestaltung gewährleistet, dass bei jeder
Drehwinkelposition der Achse und damit der Auslenkeinrichtung 3, jeweils höchstens
ein Abgreiforgan 4 nicht in die Anfangsstellung 10 bewegt werden kann. Anfangs sind
also entweder alle oder alle bis auf ein Abgreiforgan 4 in der Anfangsstellung 10.
Wird das Fahrzeug nun im abgerüsteten Zustand bewegt, so wird bei einer ausreichend
großen Rotation der Achse und damit der Auslenkvorrichtung 3 mindestens ein Abgreiforgan
4 in die Bewegungsindikationsstellung 11 bewegt. Sowohl die Anfangsstellung 10 als
auch die Bewegungsindikationsstellung 11 sind stabil. Die Abgreiforgane 4 werden jeweils
schwerkraftunabhängig in der Anfangsstellung 10 und in der Bewegungsindikationsstellung
11 gehalten. Durch diese Ausgestaltung kann eine Bewegung erfasst werden, da sich
die Abgreiforgane 4 nicht selbsttätig in die Anfangsstellung 10 zurückbewegen können.
[0033] Wird das Fahrzeug nun wieder in den Betriebszustand versetzt, so kann aus den Zuständen
der Abgreiforgane 4 geschlossen werden, ob sich das Fahrzeug zwischenzeitlich bewegt
hat. In einer vorteilhaften Ausgestaltung erfolgt dies lediglich durch eine Messung
der Stellungen der Abgreiforgane 4 bei der Wiederinbetriebnahme. Wird dabei festgestellt,
dass sich zwei oder mehr Abgreiforgane 4 in der Bewegungsindikationsstellung 11 befinden,
so muss sich das Fahrzeug bewegt haben, da vor dem Abrüsten maximal ein Abgreiforgan
4 in der Bewegungsindikationsstellung 11 sein kann. In einer anderen Ausgestaltung
können auch die Stellungen der Abgreiforgane 4 vor dem Abrüsten gemessen und eventuell
gespeichert werden. Unterscheidet sich die Anzahl der in der Bewegungsindikationsstellung
10 befindlichen Abgreiforgane 4 nach dem Stillstand von der vorher gemessenen Anzahl
um mindestens eins, so kann dies als Bewegung gewertet werden. Um auch kleinere Bewegungen
zu tolerieren, kann die Auswertung auch so sein, dass erst eine größere Differenz
dazu führt, dass dies als Bewegung im abgerüsteten Zustand gewertet wird. Beispielsweise
kann erst eine Differenz von zwei als Bewegung gewertet werden. Bei dem vorher beschriebenen
Verfahren, bei dem nur nach dem Wiedereinschalten gemessen wird, kann entsprechend
erst ab mindestens zwei in der Bewegungsindikationsstellung 11 befindlichen Abgreiforganen
4 eine Bewegung geschlossen werden.
[0034] In Fig. 1 ist die Ausgestaltung mit drei Abgreiforganen 4 gezeigt. In anderen Ausgestaltungen
können auch mehr Abgreiforgane 4 vorhanden sein. Es können auch mehr Vorsprünge 31
vorhanden sein, beispielsweise können drei, vier oder fünf Vorsprünge vorhanden sein,
insbesondere können auch mehr Vorsprünge als Abgreiforgane 4 vorhanden sein, um eine
genauere Messung zu ermöglichen. Andererseits kann auch bei einer hohen Anzahl von
Abgreiforganen 4 ein einziger Vorsprung 31 ausreichen.
[0035] Um insbesondere bei einer hier nicht gezeigten Ausgestaltung mit nur einem einzigen
Abgreiforgan 4 eine Bewegung des Abgreiforgans 4 in die Ausgangsstellung zu ermöglichen,
können die Abgreiforgane 4, Teile der Sensoreinrichtung 2, die gesamte Sensoreinrichtung
2 oder die Auslenkeinrichtung lageveränderlich in der Axialrichtung A, einer Radialrichtung
R und/oder in einer Tangentialrichtung T sein. Liegt ein Vorsprung 31 direkt vor einem
Abgreiforgan 4 und verhindert die Auslenkung in die Ausgangsstellung 10, so kann die
relative Lage der beiden verändert werden, sodass eine Auslenkung in die Ausgangsstellung
10 möglich ist.
[0036] In Fig. 2 ist eine zweite Ausgestaltung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 1 gezeigt.
Im Gegensatz zu der Ausgestaltung in Fig. 1, in der die Abgreiforgane 4 in einer Axialrichtung
A ausgelenkt werden, d.h. die Bewegungsrichtung B der Abgreiforgane 4 parallel mit
der Axialrichtung A ist, werden die Abgreiforgane 4 der Ausgestaltung der Fig. 1 in
Radialrichtungen R ausgelenkt. Dies geschieht wieder durch Vorsprünge 31, die sich
an einer Auslenkvorrichtung 3 in Form eines Nockenrings 34 befinden. Der Nockenring
34 ist starr mit einer Achse verbunden und rotiert mit der Achse. Die Sensoreinrichtung
2, die insbesondere die Abgreiforgane 4 umfasst, rotiert nicht mit der Achse sondern
ist starr an einem Teil des Fahrzeugs angebracht. Die hier gezeigte Ausgestaltung
verfügt über zwei Vorsprünge 31, die radial nach innen vorspringen. In anderen Ausgestaltungen
können die Vorsprünge 31 beispielsweise auch nach außen radial vorspringen und mit
außen liegenden, nach innen orientierten Abgreiforganen 4 zusammenwirken.
[0037] In Fig. 2 wirken zwei Vorsprünge 31, die um 180° versetzt liegen, mit drei Abgreiforganen
4, die um 120° zueinander versetzt sind, zusammen. Dabei können jeweils mindestens
zwei der Abgreiforgane 4 bei jeder Drehwinkelposition der Achse in die Anfangsstellung
10 gebracht werden. Höchstens jeweils ein Abgreiforgan 4 liegt an einer Nocke 32 an
und kann nicht in die Anfangsstellung 10 ausgelenkt werden.
[0038] Auch hier kann mit einem Verfahren, das analog zu dem Verfahren, das mit Bezug auf
die Fig. 1 geschildert wurde, gearbeitet werden. Es reicht wiederum aus, wenn beim
erneuten Aufrüsten des Fahrzeuges festgestellt wird, wie viele der Abgreiforgane 4
sich in der Bewegungsindikationsstellung 11 befinden. Sind mindestens zwei der Abgreiforgane
4 in der Bewegungsindikationsstellung 11, so kann, beispielsweise von einer Analyseeinrichtung,
dies als Bewegung des Zuges gewertet werden.
[0039] In Fig. 2 sind die Abgreiforgane 4 gleichmäßig um die Achse verteilt und bilden ein
gleichseitiges Dreieck.
[0040] In Fig. 3A ist ein Teil einer Sensoreinrichtung 2 zu sehen. Die Sensoreinrichtung
2 umfasst ein Abgreiforgan 4, das mit einer Auslenkeinrichtung 3 zusammenwirken kann.
Das Abgreiforgan 4 kann von der in Fig. 3A dargestellten Anfangsstellung 10 in eine
Bewegungsindikationsstellung 11 gebracht werden, indem es nach rechts ausgelenkt wird.
Das Abgreiforgan 4 ist starr mit einem Permanentmagneten 5 verbunden. In der Anfangsstellung
10 liegt der Permanentmagnet 5 an einer ersten Spule 6 an.
[0041] In Fig. 3B ist ein Teil einer Sensoreinrichtung 2 zu sehen, bei der sich das Abgreiforgan
4 in Bewegungsindikationsstellung 11 befindet. In dieser Bewegungsindikationsstellung
11 liegt der Permanentmagnet 5 an einer zweiten Spule 6 an. Das Abgreiforgan 4 ist
schwerkraftunabhängig in der Anfangsstellung 10 und in der Bewegungsindikationsstellung
11 gehalten. Insbesondere können die Spulen 6 ferromagnetische Materialien enthalten
und insbesondere selbst magnetisiert sein, so dass der Permanentmagnet 5 magnetisch
an den Spulen 6 haftet. Die Spulen 6 dienen als Haltevorrichtungen 7 oder Halteelemente.
Die Haltevorrichtungen 7 sind dabei Teil der Sensoreinrichtung 2. Die Spulen 6 können
ihre Funktion als Haltevorrichtung 7 auch in einem stromlosen Zustand erfüllen.
[0042] Die Spulen 6 dienen weiter als Aktuationseinrichtungen 8. Mit den Aktuationseinrichtungen
8 kann das Abgreiforgan 4 in die Anfangsstellung 10 bewegt werden. Dazu wird mindestens
eine Spule 6 mit Strom beaufschlagt, sodass sie den Permanentmagneten an dem Abgreiforgan
anzieht oder abstößt. Weiter kann das Abgreiforgan 4 mit den Aktuationseinrichtungen
8 in die Bewegungsindikationsstellung 11 gebracht werden, etwa um bei einem erneuten
Einschalten zu verhindern, dass die Abgreiforgane 4 eine Bewegung des Rades verhindern.
Bei Betätigung der Aktuationseinrichtung 8 wird am Abgreiforgan 4 eine das Abgreiforgan
4 in die Anfangsstellung 10 oder in die Bewegungsindikationsstellung 11 drückende
Kraft erzeugt.
[0043] Die Sensoreinrichtung 2 umfasst ferner zwei Positionssensoren 9. Die Positionssensoren
9 sind hier als Reed-Sensoren ausgestaltet, die in Abhängigkeit von einem Magnetfeld
einen angeschlossenen elektrischen Kreis schließen oder öffnen. Die Positionssensoren
9 sind so angeordnet, dass jeweils einer das Vorhandensein des Abgreiforgans 4 in
der Anfangsstellung 10 bzw. in der Bewegungsindikationsstellung 11 detektiert.
[0044] Wenn das Abgreiforgan 4 in der Anfangsstellung 10 angeordnet ist, kann ein Signal
des ersten Positionssensors 9A gemessen werden. Wenn das Abgreiforgan 4 in der Bewegungsindikationsstellung
11 angeordnet, kann ein Signal des zweiten Positionssensors 9B gemessen werden. Die
Positionssensoren 9 sind Teil einer Messvorrichtung 22 zur Erzeugung eines für die
Anzeige der in der Bewegungsindikationsstellung 11 befindlichen Abgreiforgane 4 repräsentativen
Signals.
[0045] In den Fig. 4 bis 8 ist eine dritte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
gezeigt. In den Fig. 4 bis 6 ist dabei ein Deckel 26 entfernt, um einen Blick in das
Innere zu ermöglichen. In den Fig. 7 und 8 ist dieser Deckel 26 vorhanden.
[0046] Bei der Ausführungsform der Fig. 4 bis 8 wirken drei Abgreiforgane 4 mit drei Vorsprüngen
31 der Auslenkeinrichtung 3 zusammen. Dabei wirkt jeweils ein
[0047] Abgreiforgan 4 nur mit einem ihm zugeordneten Vorsprung 31 zusammen. Um dies zu erreichen,
sind die in Radialrichtungen R vorspringenden Vorsprünge 31 in einer Axialrichtung
A versetzt. Entsprechend sind auch die Abgreiforgane 4 in der Axialrichtung A versetzt.
So wirkt ein erstes Abgreiforgan 4A mit einem ersten Vorsprung 31A zusammen. Entsprechend
wirken ein zweites Abgreiforgan 4B und ein drittes Abgreiforgan 4C mit einem zweiten
Vorsprung 31 B bzw. einem dritten Vorsprung 31C zusammen.
[0048] Das zweite Abgreiforgan 4B ist um 90° um die Axialrichtung A herum vor dem dritten
Abgreiforgan 4C und 90° um die Axialrichtung A hinter dem ersten Abgreiforgan 4A angeordnet.
Zwischen dem ersten Abgreiforgan 4A und dem dritten Abgreiforgan 4C liegt also ein
Winkel von 180°. Um zu erreichen, dass jeweils bei einer Rotation um 120° eines der
Abgreiforgane 4 ausgelenkt wird, sind entsprechend der erste Vorsprung 31A und der
dritte Vorsprung 31C um ± 30° zum zweiten Vorsprung 31 B versetzt.
[0049] Die Abgreiforgane 4 der ersten Ausführungsform sind in der Bewegungsindikationsstellung
11 dargestellt. Aus dieser Bewegungsindikationsstellung 11 können sie beim Abstellen
eines Fahrzeuges in die Anfangsstellung 10 versetzt werden, indem sie in Richtung
der Achse in die Auslenkeinrichtung 3 gedrückt werden. Wie am Beispiel des zweiten
Abgreiforganes 4B in Fig. 4 zu sehen ist, kann jedoch ein vor dem Abgreiforgan 4 liegender
Vorsprung 31, 31 B verhindern, dass das Abgreiforgan 4 in die Anfangsstellung 10 bewegt
wird. Aufgrund der Ausgestaltung der relativen Positionen der Vorsprünge 31 und der
Abgreiforgane 4 zueinander, werden jedoch immer mindestens zwei der drei Abgreiforgane
4 in die Bewegungsindikationsstellung 11 gedrückt. Dies führt dazu, dass es nicht
notwendig ist, die Stellungen der Abgreiforgane 4 vor dem Abschalten zu speichern
und später mit dem nach dem Wiedereinschalten gemessenen Werten zu vergleichen. Vielmehr
reicht es aus, wenn die Stellungen der Abgreiforgane 4 nach dem Wiedereinschalten
gemessen werden. Wird dabei gemessen, dass zwei oder drei der Abgreiforgane 4 sich
in der Bewegungsindikationsstellung 11 befinden, so bedeutet dies, dass eine Bewegung
stattgefunden hat. In einer alternativen Ausgestaltung kann nichtsdestotrotz auch
vor dem Abschalten gemessen und gespeichert werden, welche der Abgreiforgane 4 sich
in der Bewegungsindikationsstellung 11 bzw. in der Anfangsstellung 10 befinden. Ist
die Anzahl der in der Bewegungsindikationsstellung 11 befindlichen Abgreiforgane 4
nach dem Wiedereinschalten um mindestens eins höher als vor dem Ausschalten, so kann
dies als Bewegung gewertet werden. Um kleinere Bewegungen zu tolerieren, kann auch
erst eine Differenz von zwei oder mehr als Bewegung gewertet werden.
[0050] Die Abgreiforgane 4 befinden sich jeweils im Gehäuse 40, die mit durchgängigen Löchern
41 versehen sind, so dass die Gehäuse 40 beispielsweise über Schrauben an einem äußeren
Gehäuse 23 befestigt werden können. Das äußere Gehäuse 23 verfügt wiederum über durchgängige
Löcher 24, um die Sensoreinrichtung 2 mit dem Zug verbinden zu können. Nicht gezeigt
sind insbesondere Kabel, die die in dem Gehäuse 40 befindlichen Positionssensoren
9 kontaktieren und diese Signale über einen Kabelausgang 25 nach außen leiten. Eine
zur Auswertung benutzte Analyseeinrichtung kann außerhalb des Gehäuses 23 angebracht
sein. Auch eine Anordnung im Inneren des Gehäuses 23 ist möglich. Eine Analyseeinrichtung
kann insbesondere auch Teil der schon am Fahrzeug befindlichen Elektronik sein. Dadurch
kann auf eine eigene Analyseeinrichtung verzichtet werden, wodurch die Vorrichtung
1 einfacher und kostengünstiger sein kann. Da in dem oben beschriebenen Verfahren
eine Analyse sehr einfach ist und nur festgestellt werden muss, ob sich nach dem Wiederaufrüsten
mindestens zwei Abgreiforgane 4 in der Bewegungsindikationsstellung 11 sind, kann
die Analyseeinrichtung auch sehr einfach ausgestaltet sein und beispielsweise ohne
aufwendige Elektronik wie Prozessoren auskommen.
[0051] In den Fig. 7 und 8 ist die Vorrichtung 1 mit einem Deckel 26 verschlossen. Der Deckel
26 verfügt über Löcher 27, die zur Verbindung mit einem unteren Teil 28 des Gehäuses
23 dienen. Ein weiteres Loch 29 dient zur Befestigung am Zug. Das Loch 29 setzt sich
in dem Loch 24 des unteren Teils 28 des Gehäuses 23 fort.
1. Vorrichtung (1) zur Erfassung einer Drehung eines Rades eines bevorzugt stromlos geschalteten
Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs und/oder Nutzfahrzeugs und/oder Personenkraftwagens,
umfassend:
- eine Sensoreinrichtung (2) mit einem stromlos in Abhängigkeit von der Drehung des
Rades von einer Anfangsstellung (10) in eine Bewegungsindikationsstellung (11) beweglichen
Abgreiforgan (4), und
- eine in Abhängigkeit von der Drehung des Rades relativ zur Sensoreinrichtung (2)
bewegliche Auslenkeinrichtung (3),
dadurch gekennzeichnet, dass das Abgreiforgan (4) bevorzugt schwerkraftunabhängig in der Anfangsstellung (10)
und/oder in der Bewegungsindikationsstellung (11) gehalten ist.
2. Vorrichtung (1) nach Anspruch 1, wobei die Sensoreinrichtung (2) eine bistabile Ausgestaltung
aufweist, bei der das Abgreiforgan (4) in der Anfangsstellung (10) und in der Bewegungsindikationsstellung
(11) jeweils schwerkraftunabhängig stabil gehalten ist.
3. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei das Abgreiforgan (4) durch
eine Federspannung in die Anfangsstellung gedrückt wird.
4. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei das Abgreiforgan (4) mit der
Auslenkeinrichtung (3) mechanisch zusammenwirkt.
5. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Auslenkeinrichtung (3)
eine in einer Axialrichtung (A) und/oder einer Radialrichtung (R) vorspringende Auslenkfläche
(33) aufweist, die dem Abgreiforgan (4) zugewandt ist.
6. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Sensoreinrichtung (2)
und/oder die Auslenkeinrichtung (3) in einer Axialrichtung (A), einer Radialrichtung
(R) und/oder in einer Tangentialrichtung (T) lageveränderlich sind.
7. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, wobei eine Mehrzahl von Abgreiforganen
(4) vorgesehen ist und jedem Abgreiforgan (4) ein Vorsprung (31) der Auslenkeinrichtung
(3) zugeordnet ist.
8. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 7, wobei mindestens zwei Abgreiforgane
(4) vorhanden sind und in jeder Drehwinkelposition der Achse mindestens ein Abgreiforgan
(4) sich in der Anfangsstellung (10) befindet.
9. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei die Sensoreinrichtung (2)
weiter umfasst: eine betätigbare Aktuationseinrichtung (8), die bei einer Betätigung
an jedem der Abgreiforgane (4) eine das Abgreiforgan (4) in die Anfangsstellung (10)
drückende Kraft erzeugt.
10. Vorrichtung (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, wobei die Sensoreinrichtung (2)
weiter umfasst: eine Messvorrichtung (22) zur Erzeugung eines für die Anzahl der in
der Bewegungsindikationsstellung (11) befindlichen Abgreiforgane (4) repräsentativen
Signals.
11. Sensoreinrichtung (2) für eine Vorrichtung (1) zur Erfassung einer Drehung eines Rades
eines stromlos geschalteten Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs, umfassend
ein in Abhängigkeit von der Drehung des Rades von einer Anfangsstellung (10) in eine
Bewegungsindikationsstellung (11) bewegliches Abgreiforgan (4), dadurch gekennzeichnet, dass das Abgreiforgan (4) dazu ausgestaltet ist, mit einer in Abhängigkeit von der Drehung
des Rades relativ zur Sensoreinrichtung (2) beweglichen Auslenkeinrichtung (3) mechanisch
zusammenzuwirken.
12. Verfahren zur Erfassung einer Drehung eines Rades eines bevorzugt stromlos geschalteten
Fahrzeugs, insbesondere eines Schienenfahrzeugs und/oder Nutzfahrzeugs und/oder Personenkraftwagens,
umfassend die Schritte:
- Umschalten wenigstens einer Sensoreinrichtung (2) durch Bewegung wenigstens eines
Abgreiforgans (4) von einer Bewegungsindikationsstellung (11) in eine Anfangsstellung
(10);
- mechanisches Auslenken wenigstens eines Abgreiforgans (4) in die Bewegungsindikationsstellung
(11) bei Bewegung des Fahrzeugs;
- automatisches Erfassen der Anzahl der Abgreiforgane (4), die sich in der Bewegungsindikationsstellung
(11) befinden.
13. Verfahren nach Anspruch 12, weiter umfassend den Schritt:
- Erfassen der Anzahl der Abgreiforgane, die sich in der Bewegungsindikationsstellung
befinden, nachdem das wenigstens eine Abgreiforgan (4) von der Bewegungsindikationsstellung
(11) in die Anfangsstellung (10) bewegt wurde.
14. Verfahren nach Anspruch 12 weiter umfassend den Schritt:
- Stromlosschalten des Fahrzeugs bevor das wenigstens eine Abgreiforgan (4) in die
Bewegungsindikationsstellung (11) bei Bewegung des Fahrzeuges mechanisch ausgelenkt
wird wobei die Stromzufuhr des Fahrzeugs nach der mechanischen Auslenkung wenigstens
eines Abgreiforgans (4) in die Bewegungsindikationsstellung (11) bei Bewegung des
Fahrzeugs erfolgt ist.