[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herstellung von mindestens
dreilagigen Flächenprodukten, insbesondere aus Tissue und/oder Tissue-ähnlichem Materialien,
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, ein mindestens
dreilagiges Flächenprodukt, hergestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. erfindungsgemäßen
Vorrichtung als auch dessen Verwendung.
[0002] Verfahren und Vorrichtungen zur Herstellung von Flächenprodukten, insbesondere aus
Tissue und/oder Tissue-ähnlichen Materialien, sind vielfältig aus dem Stand der Technik
bekannt. So offenbart beispielsweise
DE 699 31 631 T2 eine Vorrichtung, mit welcher ein dreilagiges saugfähiges Papierprodukt hergestellt
werden kann. Dort werden zwei Walzenpaare, bestehend jeweils aus einer Prägewalze
und einer Glatt- bzw. Gummigegenwalze eingesetzt, wobei die Prägewalzen Prägeerhebungen
aufweisen, auf welchen ein Leim mittels eines Leimwerkes aufbringbar ist. Die Prägeerhebungen
beider Walzen sind im Wesentlichen gleich hoch. Das mittels der Vorrichtung hergestellte
Papierprodukt weist eine Verbindung der Lagen über Kopfflächen von zumindest teilweise
gegenüber liegend angeordneten Prägepunkten auf, erzeugt durch entsprechende Prägeerhebungen
auf den Prägewalzen, wobei eine Synchronisation der Prägewalzen erfolgt. Dabei ist
eine Mittellage ohne jede Prägung vorgesehen. Mittels der dort offenbarten Vorrichtung
wird ein Papierprodukt erzeugt, welches gleichzeitig eine notwendige Weichheit und
Dicke zur Verfügung stellen soll.
[0003] Nachteilig bei diesen aus dem Stand der Technik bekannten geprägten Flächenprodukten
ist, dass, soweit diese mit Designmustern versehen sind, die Designmuster nicht besonders
scharf ausgebildet sind, und das die Weichheit und das Volumen/Dicke verbesserungswürdig
erscheint, damit die Haptik beim Anwender des Flächenproduktes verbessert ist. Auch
der Herstellungsprozess, insbesondere die Aufwicklung des erzeugten Flächenproduktes,
ist insbesondere bei größeren Rollendurchmessern verbesserungswürdig.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung, ein Verfahren
als auch ein Flächenprodukt zur Verfügung zu stellen, welches gegenüber dem Stand
der Technik verbesserte Eigenschaften aufweist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung von
mindestens dreilagigen Flächenprodukten mit einer Vorrichtung, umfassend mindestens
eine erste und eine zweite Prägewalze, umfassend eine Vielzahl mit einer im Wesentlichen
identischen Geometrie ausgebildeter erster Prägeerhebungen, wobei jeder Prägeerhebung
eine Kopffläche zugeordnet ist, und einen zwischen diesen ersten und zweiten Prägewalzen
angeordneten Spalt, in dem die ersten Prägeerhebungen der ersten und zweiten Prägewalzen
mit ihren Kopfflächen im Wesentlichen einander gegenüberliegend angeordnet sind und
eine erste Lage eines bahnförmigen Materiales über die erste Prägewalze und eine zweite
Lage eines bahnförmiges Materiales über die zweite Prägewalze zu und durch den Spalt
geführt und durch die ersten Prägeerhebungen mit im Wesentlichen identisch ausgebildeten
ersten Vertiefungen versehen werden, deren erste Gründe miteinander verbunden sind,
und wobei zwischen den ersten Gründen erste Verbindungsflächen angeordnet sind, wobei
das solchermaßen erhaltene zweilagige Produkt anschließend auf einer Seite desselben,
bevorzugt nur auf einer Seite desselben, mit mindestens einer dritten Lage eines bahnförmigen
Materiales verbunden wird, wobei die dritte Lage mit zweiten, bevorzugt unterschiedlich
ausgebildeten Vertiefungen, bevorzugt einer Vielzahl zweiter Vertiefungen, versehen
wird, so dass mindestens ein zweiter Grund, bevorzugt eine Mehrzahl zweiter Gründe,
der mindestens einen dritten Lage zumindest teilweise mit einer der ersten Verbindungsflächen
des zweilagigen Produktes verbunden wird. In einer alternativen Ausgestaltung kann
auch vorgesehen sein, dass die dritte Lage oder weitere Lage ohne jegliche Prägung
mit den ersten Verbindungsflächen des zweilagigen Produktes verbunden wird.
[0006] Das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens herstellbare Flächenprodukt kann aus
Tissue, Tissue-ähnlichem Material, Baumwollfasern und/oder Non-Woven Materialen und
deren Kombination hergestellt sein. Unter Non-Woven Materialen werden im Sinne der
vorliegenden Erfindung insbesondere solche verstanden, die aus natürlichen Fasern,
dabei vorzugsweise aus Papierfasern, und/oder synthetischen Fasern hergestellt werden.
Als synthetische Fasern werden vorzugsweise Polymerfasern und/oder Kombinationen aus
naturähnlichen oder synthetischen Fasern eingesetzt.
[0007] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter Tissue ein Erzeugnis verstanden, welches
der DIN 6730 entspricht. Demnach ist Tissue ein Erzeugnis, welches eine flächenbezogene
Masse von etwa 10 g/m
2 bis etwa 50 g/m
2 aufweist, bezogen auf ein einlagiges Material.
[0008] Im Sinne der vorliegenden Erfindung wird unter Tissue-ähnlichem Material ein Material
verstanden, welches im Unterschied zu Tissue-Material durch Veränderungen im Trockenvorgang
hergestellt wird. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Tissue und/oder Tissue-ähnlichem
Material kann beispielsweise Zellstoff, Altpapier, Bambus und/oder Stroh eingesetzt
werden.
[0009] Soweit in der vorliegenden Erfindung der Begriff "etwa" oder "im Wesentlichen" in
Bezug auf Merkmale, insbesondere Werte oder Wertebereiche, verwendet wird, ist hierunter
dasjenige zu verstehen, was der Fachmann in den gegebenen Zusammenhang als fachmännisch
üblich ansehen wird. Insbesondere sind Abweichungen der angegebenen Werten von +-
10 %, bevorzugt +- 5 %, von dem Begriff "etwa" bzw. "im Wesentlichen" umfasst. Solang
im Sinne der vorliegenden Erfindung der Begriff "im Wesentlichen" im Zusammenhang
mit der Geometrie von Prägeerhebungen oder aber der Ausbildung des Flächenproduktes
mit Vertiefungen, Gründen und Verbindungsflächen oder der Begriff "zumindest" im Zusammenhang
mit einer teilweisen Verbindung der ersten Verbindungsflächen mit den zweiten Gründen
verwendet wird, ist hierunter ebenfalls dasjenige zu verstehen, was der Fachmann in
dem gegebenen Zusammenhang als fachmännisch üblich ansehen wird. So werden bei der
Herstellung von Prägewalzen Prägeerhebungen mittels Laser-Verfahren, Ätzverfahren,
Moletierverfahren oder Kombinationen dieser erzeugt, wobei die dann fertiggestellte
Walze nachfolgend gereinigt und gebürstet werden kann. Beim Bürsten und Reinigen können
beispielsweise Kanten im Übergang der Kopfflächen zu den Seitenflächen bzw. Flanken
von Prägeerhebungen gebrochen oder abgerundet werden, was dazu führt, dass die Geometrie
auch benachbarter Prägeerhebungen nicht notwendigerweise 100 % identisch ist. Eine
(nur) teilweise Verbindung der ersten Verbindungsflächen mit den zweiten Gründen,
also keine vollflächige Verbindung derselben miteinander, bezogen auf erste Verbindungsflächen,
ist bevorzugt. Unter Umständen kann jedoch je nach Geometrie der ersten und zweiten
Prägeerhebungen und insbesondere der Abmessung derer Kopfflächen es in der Produktion
auch zu vollflächigen Verbindungen der ersten Verbindungsflächen mit den zweiten Gründen,
in der Regel in geringem Umfang von nicht mehr als 20 %, bevorzugt nicht mehr als
10 %, noch weiter bevorzugt nicht mehr als 5 %, bezogen auf die Gesamtzahl der ersten
Verbindungsflächen.
[0010] Soweit im Sinne der vorliegenden Erfindung der Begriff "mit einer im Wesentlichen
identischen Geometrie ausgebildeter" im Zusammenhang mit Prägeerhebungen verwendet
wird, ist hierunter zu verstehen, dass die Geometrie der Prägeerhebungen, die beispielsweise
kegelstumpfförmig oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet sein können, ohne Berücksichtigung
der möglichen Abweichungen, wie vorstehend im Zusammenhang mit dem Begriff "im Wesentlichen"
beschrieben, gleich sein können, jedoch deren Höhe oder Volumen unterschiedlich sein
kann. Der in Rede stehende Begriff bezieht sich daher auf die geometrische Grundform
der Prägeerhebungen. Damit kann im Sinne der vorliegenden Erfindung beispielsweise
die erste Prägewalze kegelstumpfförmige erste Prägeerhebungen mit einer Höhe von 1,2
mm und die zweite Prägewalze kegelstumpfförmige erste Prägeerhebungen mit einer Höhe
von 0,9 mm aufweisen.
[0011] Das Flächengewicht einer einzelnen Lage des mindestens dreilagigen Flächenproduktes,
hergestellt mit dem erfindungsgemäßen Verfahren, liegt vorzugsweise in einem Bereich
von etwa 6 g/m
2 bis 100 g/m
2, bevorzugt in einem Bereich von 9 g/m
2 bis etwa 35 g/m
2. Das Flächengewicht eines mittels des Verfahrens hergestellten dreilagigen Flächenproduktes
liegt vorteilhafterweise in einem Bereich von etwa 25 g/m
2 bis etwa 150 g/m
2. Entsprechend höher sind dann die Flächengewichte für vierlagige Flächenprodukte
oder noch mehrlagiger Flächenprodukte.
[0012] Die erste und die zweite Prägewalze sind vorteilhafterweise über ihre gesamte Prägefläche
gleichmäßig mit ersten Prägeerhebungen versehen. Die Prägewalzen sind bevorzugt aus
Stahl gefertigt. Die Oberfläche der Prägewalzen wird vorzugsweise mittels Laser-Verfahren,
Ätzverfahren, Moletierverfahren oder Kombinationen dieser hergestellt. Der zwischen
der ersten und der zweiten Prägewalze angeordnete Spalt weist eine Höhe in einem Bereich
von etwa 0,005 mm bis etwa 0,8 mm auf.
[0013] Soweit in der vorliegenden Erfindung von ersten und zweiten Gründen in den ersten,
zweiten, dritten, vierten bzw. weiteren Lagen gesprochen wird, können diese auch als
Böden bezeichnet werden, zwischen welchen Lagenabschnitte angeordnet sind, welche
erste und zweite Verbindungsflächen zur Verfügung stellen. Die Verbindung der ersten
Gründe erfolgt über eine jeweilige Außenfläche derselben, die einander zugewandt sind.
Die ersten Verbindungsflächen des zweilagigen Produktes sind, soweit die dritte, vierte
und jede weitere Lage nur auf einer Seite des zweilagigen Produktes, was bevorzugt
ist, aufgebracht wird, gebildet durch Lagenabschnitte zwischen ersten Gründen der
ersten bzw. zweiten Lage. Die Verbindungsfläche dieser Lagenabschnitte des zweilagigen
Produktes ist bezogen auf eine einzelne erste oder zweite Lage gegenüberliegend der
Außenfläche der ersten Gründe angeordnet, und ist zumindest teilweise gegenüberliegend
einem zweiten Grund einer dritten, vierten oder jeder weiteren Lage zugeordnet, so
dass über eine Außenfläche dieser zweiten Gründe der dritten, vierten oder jeder weiteren
Lage dann eine Verbindung mit der ersten Verbindungsfläche, gebildet durch den Lagenabschnitt
zwischen zwei Gründen der ersten und/oder zweiten Lage, erfolgen kann.
[0014] Durch die ersten Prägeerhebungen werden in der ersten und zweiten Lage letztendlich
Prägepunkte erzeugt und damit ein Prägemuster, wobei die Prägepunkte unterschiedlich
ausgebildet sein können, was abhängig ist von der Form der Kopffläche der ersten Prägeeerhebungen.
Dabei bilden die Prägepunkte ein Mikro- und/oder Makromuster, wobei ein Mikromuster
in der ersten oder zweiten Lage im Sinne der vorliegenden Erfindung mindestens dreißig
Prägepunkte pro cm
2 aufweist, bevorzugt mehr als 40 Prägepunkte pro cm
2, besonders bevorzugt etwa 30 bis etwa 50 Prägepunkte pro cm
2, wohingegen ein Makromuster weniger als 30 Prägepunkte pro cm
2, bevorzugt etwa 10 bis etwa 25 Prägepunkte pro cm
2, aufweist. Aus dem Vorstehenden folgt, dass die erste und zweite Prägewalze auch
erste Prägeerhebungen aufweisen können, die in bestimmten Bereichen ein Mikromuster,
und in anderen Bereichen ein Makromuster bilden. Wesentlich ist im Sinne der vorliegenden
Erfindung insofern nur, dass die ersten Prägeerhebungen im Bereich der zu bildenden
Mikro- bzw. Makromuster eine im wesentlichen identische Geometrie aufweisen, und die
Zuordnung derer Kopfflächen wie vorstehend beschrieben erfolgt. Die ersten Prägeerhebungen
können auf der ersten und der zweiten Prägewalze über den gesamten Prägebereich derselben
gleichmäßig verteilt angeordnet sein. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die
ersten Prägeerhebungen nicht gleichmäßig über die Prägeoberfläche der ersten und der
zweiten Prägewalze verteilt sind, sondern auch unregelmäßig. Es können beispielsweise
auch Bereiche gebildet sein, in welchen erste Prägeerhebungen weggelassen sind, wobei
diese Auslassungsbereiche dann auch die Form beispielsweise eines Designs wie einem
Blatt, einem Tier oder ähnlichem annehmen können. Es kann auch vorgesehen sein, dass
gewisse Bereiche der ersten Prägeerhebungen mit einer geringeren Höhe oder aber einer
größeren Höhe als eine zweite Gruppe von Prägeerhebungen aufweisen. Besonders bevorzugt
können bis zu 25 %, weiter bevorzugt bis zu 20 %, noch weiter bevorzugt bis zu 15
% der ersten Prägeerhebungen eine von sonstigen ersten Prägeerhebungen unterschiedliche
Höhe oder Geometrie aufweisen, insbesondere in Bereichen, die der Bildung eines Designmusters
dienen. Die erste und die zweite Prägewalze sind dabei derart zueinander zu synchronisieren,
dass eine möglichst große Zahl an Tip-to-Tip-Verbindungen der ersten Gründe beider
Lagen erzielt wird. Es kann dabei vorzugsweise vorgesehen sein, dass die Prägung der
ersten Lage und der zweiten Lage als reine "Tip-to-Tip"-Verbindung, bei der alle ersten
Gründe beider Lagen miteinander verbunden werden, mit einem oder mehreren Designs
durchgeführt wird, oder aber auch als sogenannte "randomTip-to-Tip"-Prägung mit einem
oder mehreren Designs, bei der z. B. eine Walze eine diagonale Anordnung von ersten
Prägeerhebungen aufweist und eine zweite Prägewalze eine entgegengesetzte diagonal
verlaufende Anordnung von ersten Prägeerhebungen. Bevorzugt sind bei
[0015] einem "random Tip-to-Tip"-Verfahren über etwa 50 % der Kopfflächen der ersten Prägeerhebungen
der ersten und zweiten Prägewalze im Wesentlichen einander gegenüberliegend angeordnet.
Das zweilagige Produkt, erhalten nach Prägung durch die erste und zweite Prägewalze,
weist im Wesentlichen eine "Tip-to-Tip"-Struktur auf. Als solches dient es als voluminöse
Grundlage, die dann mit einer Auflage, das heißt der dritten Lage, vierten Lage oder
jeder weiteren Lage, bevorzugt nur auf einer Seite, versehen wird. Durch die Verbindung
des zweilagigen Produktes als Grundlage mit der mindestens einlagigen Auflage durch
die dritte Lage und teilweise Verbindung zweiter Gründe der dritten Lage mit den ersten
Verbindungsflächen der Grundlage insbesondere dann, wenn die mindestens eine dritte
Lage mit einem Designmuster versehen ist, weist das erhaltene Flächenprodukt auf einer
Seite ein sehr klares optisches Muster in Form eines Designmusters auf und ist gleichzeitig
recht voluminös bei hoher Weichheit. Besonders bevorzugt ist die Ausbildung eines
vierlagigen Produktes, wobei die dritte Lage und vierte Lage auf einer Seite des zweilagigen
Produktes angeordnet werden, und bevorzugt zusammen, bevorzugt über eine dritte Prägewalze,
mit dem zweilagigen Produkt verbunden werden. Die aus zwei Lagen gebildete, im Wesentlichen
Tip-to-Tip verbundene voluminöse Grundlage weist bevorzugt ein Mikro- und/oder Makromuster,
wie vorstehend beschrieben, auf.
[0016] Die Höhe der ersten Prägeerhebungen, gemessen ausgehend vom Grund der ersten beziehungsweise
zweiten Prägewalze, liegen in einem Bereich von etwa 0,5 mm bis etwa 1,7 mm. Der Durchmesser
der Kopffläche der ersten Prägeerhebungen, soweit die Kopffläche rund ausgebildet
ist, was bevorzugt ist, liegt in einem Bereich zwischen etwa 0,35 mm bis etwa 1,7
mm.
[0017] Das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Flächenprodukt weist weiterhin
eine im Vergleich zu sonstigen aus dem Stand der Technik bekannten vergleichbaren
gerollten Produkten sehr gute Wickelhärte auf, so dass das erfindungsgemäß hergestellte
voluminöse Flächenprodukt bis zu einem definierten Rollendurchmesser zu einer fester
gewickelten Rolle führt, wodurch dann letztendlich der Herstellungsprozess stabiler
läuft. Die Wickelhärte berechnet sich nach folgender Formel:
[0018] Je niedriger der Wert für die solchermaßen bestimmte Wickelhärte, desto fester ist
die Rollenwicklung, desto stabiler läuft die Produktion, insbesondere der Wickelprozess.
Für eine Toilettenpapierrolle, die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren als vierlagiges
Flächenprodukt hergestellt wurde, die 150 Blätter aufweist mit einer Blattlänge von
135 mm und mit einer Dicke des vierlagigen Toilettenpapiers von 625 µm liegt die Wickelhärte
in einem Bereich von etwa 6,7. Dem gegenüber ist bei einem aus dem Stand der Technik
bekannten vierlagigen Toilettenpapier mit 150 Blättern und einer Blattlänge von 135
mm, welches eine Dicke von 500 µm aufwies, und welches insbesondere keinen "Tip-to-Tip"-Verbund
als Grundlage aufwies, die Wickelhärte in einem Bereich von etwa 7,4 bestimmbar. Dabei
betrug der Rollendurchmesser 120 mm und der Durchmesser der Hülse, auf welcher das
vierlagige Toilettenpapier gewickelt wurde, 45 mm. Beim erfindungsgemäß hergestellten
vierlagigen Toilettenpapier betrug der Rollendurchmesser 130 mm, wohingegen der Hülsendurchmesser
ebenfalls 45 mm betrug.
[0019] Zweite Vertiefungen mindestens einer dritten, vierten etc. Lage eines bahnförmigen
Materials werden bevorzugt erzeugt über eine dritte Prägewalze mit zweiten, bevorzugt
einer Vielzahl zweiter Prägeerhebungen, die die zweiten Vertiefungen ausbilden. Die
mindestens eine dritte, vierte etc. Lage wird dabei über die dritte Prägewalze geführt.
Besonders bevorzugt erfolgt dann unter Einsatz der dritten Prägewalze eine Verbindung
mit dem zweilagigen Produkt, also der voluminösen Grundlage. Die Verbindung erfolgt
vorteilhafterweise durch eine Führung des zweilagigen Produktes mit der mindestens
einen dritten, vierten etc. Lage in einen Verbindungsbereich zwischen der dritten
Prägewalze und einer diesen zugeordneten sogenannten Verheiratungs- oder Verbindungswalze
(marrying roll). Wenn die Verbindungswalze z.B. als Stahlwalze mit Gummiummantelung
ausgebildet ist, dringt die dritte Prägewalze dabei über ihre zweiten Prägeerhebungen
in das Gummimaterial der Verbindungswalze ein.
[0020] Besonders bevorzugt sind die zweiten Prägeerhebungen auf der dritten Prägewalze anders
angeordnet und/oder ausgebildet als die ersten Prägeerhebungen auf ersten und zweiten
Prägewalze. Besonders bevorzugt ist dabei, wenn die mittels den zweiten Prägeerhebungen
erzeugten zweiten Vertiefungen ein Mikromuster, ein Makromuster und/oder ein Designmuster
bilden, bevorzugt sowohl ein Mikromuster und/ oder Makromuster als auch ein Designmuster.
Dabei ist das Mikromuster und das Makromuster für die zweiten Prägeerhebungen identisch
in Hinblick auf die Abmessungen und Geometrie definiert, wie dies im Zusammenhang
mit den ersten Prägeerhebungen weiter oben erläutert ist. Besonders bevorzugt können
die zweiten Prägeerhebungen in der dritten, vierten oder jeder weiteren Lage entweder
ein Mikromuster und ein Designmuster oder aber ein Makromuster und ein Designmuster
bilden. Dabei können die zweiten Prägeerhebungen unterschiedliche Höhen aufweisen,
wobei bevorzugt die Höhen für das Mikro- und/oder Makromuster geringfügig niedriger
sind als die Höhen für das Designmuster, wobei die Höhen bestimmt werden zwischen
dem Walzengrund und der Kopffläche der zweiten Prägeerhebungen. So sind bevorzugt
die zweiten Prägeerhebungen, die ein Mikro- und/oder Makromuster zur Verfügung stellen,
etwa 0,15 mm bis etwa 1,5mm, bevorzugt etwa 0,2 mm bis etwa 0,7 mm, noch weiter bevorzugt
etwa 0,3 mm bis etwa 0,6 mm, niedriger ausgebildet als diejenigen der zweiten Prägeerhebungen,
die ein Designmuster ausbilden. Dementsprechend weisen die zweiten Vertiefungen der
dritten, vierten oder jeder weiteren Lage eine unterschiedliche Tiefe auf. Es kann
jedoch auch vorgesehen sein, dass ein Designmuster dadurch erzeugt wird, dass zweite
Prägeerhebungen in einem oder mehreren Bereichen der dritten Prägewalze ausgelassen
werden, so dass dann um den ausgelassenen Bereich herum zweite Prägeerhebungen, bevorzugt
identisch ausgebildet, angeordnet sind, die ein Mikro- und/oder Makromuster bilden.
Es kann auch vorgesehen sein, dass die Höhen der ein Designmuster erzeugenden zweiten
Prägeerhebungen um die vorstehend genannten Werte bzw. Bereiche niedriger ausgebildet
sind als die ein Mikro- und/oder Makromuster auszubildenden zweiten Prägeerhebungen
der dritten Prägewalze.
[0021] Ein Querschnitt durch eine ein Designmuster erzeugende zweite Prägeerhebung kann
bevorzugt größer sein als ein Querschnitt einer zweiten Prägeerhebung, die ein Mikro-
oder Makromuster bildet, insbesondere etwa 1,4-fach bis etwa 4-fach so groß wie bei
einer Mikro- oder Makromuster bildenden zweiten Prägeerhebung. Dementsprechend ändert
sich auch die Verbindung zwischen den zweiten Gründen mit den ersten Verbindungsflächen
in der Art, dass bevorzugte erste Verbindungsflächen durch einen zweiten Grund der
dritten, vierten etc. Lage überbrückend einen ersten Grund in der tip-to-tip Doppellage
verbunden werden. Hierdurch wird die Festigkeit des Produktes positiv beeinflusst.
[0022] Die zweiten Prägeerhebungen können dann, wenn diese ein Designmuster erzeugen, beispielsweise
auch als geschlossene Linien, gerade oder gebogene Linienstücke mit offenen Enden
oder ähnlich ausgebildet sein. Sie können beispielsweise die Form eines Tieres, einer
Blume oder eines sonstigen Motivs einnehmen. Um die zweiten Prägeerhebungen, die ein
Designmuster bilden, herum können dann zweite Prägeerhebungen, die ein Mikro- und/oder
Makromuster bilden, angeordnet sein, wobei zwischen den Designmuster bildenden zweiten
Prägeerhebungen und den ein Mikro- und/oder Makromuster bildenden zweiten Prägeerhebungen
auch ein Abstand vorgesehen sein kann, wodurch das Designmuster stärker hervortritt.
Werden zweite Prägeerhebungen mit unterschiedlichen Höhen verwendet, werden voneinander
verschiedene zweite Vertiefungen in der mindestens einen dritten Lage ausgebildet,
so dass dann eine Verbindung zwischen den ersten Verbindungsflächen und den zweiten
Gründen bevorzugt nur über diejenigen zweiten Gründe erfolgt, die durch die zweiten
Prägeerhebungen mit größerer Höhe, beispielsweise den ein Designmuster erzeugenden
zweiten Prägeerhebungen, erzeugt wurden.
[0023] Die Kopfflächen der ersten Prägeerhebungen und auch der zweiten Prägeerhebungen,
soweit diese ein Mikro- und/oder Makromuster bilden, betragen mindestens 0,05 mm
2, und liegen vorteilhafterweise in einem Bereich von etwa 0,06 mm
2 bis etwa 5 mm
2, bevorzugt etwa 0,1 mm
2 bis etwa 1,0 mm
2. Die Kopfflächen der zweiten Prägeerhebungen, soweit diese ein Designmuster bilden,
betragen hingegen mindestens 1mm
2, und liegen bevorzugt in einem Bereich von etwa 1,2 mm
2 bis etwa 5,1 mm
2, weiter bevorzugt bis etwa 8 mm
2. Ausgehend vom jeweiligen Grund der ersten, zweiten bzw. dritten Prägewalze können
die Prägeerhebungen in einem Öffnungswinkel von etwa 5° bis etwa 85° ausgebildet sein,
vorteilhafterweise in einem Winkel in einem Bereich von etwa 20° bis etwa 50°. Die
Seitenflächen der Prägeerhebungen müssen nicht identisch ausgebildet sein, und auch
nicht einen identischen Öffnungs- und/oder Flankenwinkel aufweisen. Sie können vielmehr
auch unterschiedlich, insbesondere asymmetrisch, ausgebildet sein. Bevorzugt im Sinne
der vorliegenden Erfindung sind sämtliche Prägeerhebungen, die auf der Oberfläche
der ersten, zweiten und dritten Prägewalze angeordnet sind, soweit im Hinblick auf
die dritte Prägewalze diese ein Mikro- und/oder Makromuster zur Verfügung stellen,
welches bevorzugt punktförmig auf den Lagen ausgebildet ist, kegel- oder pyramidenstumpfförmig
ausgebildet, bevorzugt symmetrisch, das heißt auch mit identischen Flankenwinkeln.
Die ersten Vertiefungen und zweiten Vertiefungen weisen in der ersten, zweiten, dritten
etc. Lage Gründe auf, die etwa den Kopfflächen der ersten bzw. zweiten Prägeerhebungen
entsprechen. Insbesondere die Kopfflächen der zweiten Prägeerhebungen, die ein Designmuster
bilden, können hingegen anders ausgebildet sein, und weisen bevorzugt auch eine andere
Geometrie, zum Beispiel eine linienförmige statt eine punktförmige, auf, und sind
vorteilhafterweise im Querschnitt gesehen trapezoidal ausgebildet.
[0024] Die Verbindung der dritten Lage erfolgt über deren zweiten Grund erfindungsgemäß
zumindest teilweise mit einer der ersten Verbindungsflächen des zweilagigen Produktes.
Dabei ist es im Sinne der vorliegenden Erfindung nicht notwendig, dass jeder zweite
Grund der dritten Lage mit einer der ersten Verbindungsflächen zumindest teilweise
verbunden ist. Vielmehr kann es durchaus auch sein, dass nur jeder zweite oder dritte
zweite Grund der mindestens einen dritten Lage zumindest teilweise mit einer der ersten
Verbindungsflächen des zweilagigen Produktes verbunden wird. Teilweise Verbindung
der dritten Bahn über mindestens einen zweiten Grund mit einer der ersten Verbindungsflächen
des zweilagigen Produktes bedeutet, dass vorzugsweise etwa 1 % bis etwa 85 %, bevorzugt
etwa 3 % bis etwa 20 % der Fläche des zweiten Grundes der dritten Lage oder einer
weiteren Lage mit einer der ersten Verbindungsflächen des zweilagigen Produktes verbunden
wird.
[0025] In einer bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens eine dritte und vierte Lage,
bevorzugt ungeprägt, aber auch mit Prägung wäre möglich, zusammen über die dritte
Prägewalze geführt, so dass in der mindestens einen dritten und vierten Lage durch
die zweiten Prägeerhebungen auf der dritten Prägewalze zweite Vertiefungen gebildet
werden. Diese zweiten Vertiefungen sind dabei vorteilhafterweise ineinander angeordnet,
und können auch als ineinander geschachtelte zweite Vertiefungen in einer bevorzugten
Ausführungsform angesprochen werden. Es kann erfindungsgemäß auch vorgesehen sein,
dass die vierte Lage getrennt von der dritten Lage von einem weiteren Prägewerk, bestehend
aus einer Prägewalze einer Glattwalze, zugeführt wird, und nachfolgend eine Verbindung
der dritten und der vierten Lage mit der voluminösen, zweilagigen Grundlage im Verbindungsbereich
mit der Verbindungswalze erfolgt. Die vierte oder jede weitere Lage, welche ebenfalls
auch von einem getrennten Prägewerk geführt sein kann, kann dann unmittelbar in den
Verbindungsbereich zwischen dritter Prägewalze und Verbindungswalze geführt werden.
[0026] Sämtliche Lagen eines bahnförmigen Materiales, die im Sinne der vorliegenden Erfindung
im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung eingesetzt
werden, können den Prägewalzen auch in einer geprägten, bevorzugt aber in einer ungeprägten
Form zugeführt werden. Der Vorteil der Zuführung in einer ungeprägten Form liegt darin,
dass es nicht zu Überprägungen kommt, so dass letztendlich ein schärferes und verbessertes
optisches Erscheinungsbild, insbesondere bei Einsatz eines Designmusters, erzielbar
ist. Zudem führt eine Überprägung zu nicht gewünschten Festigkeitsverlusten.
[0027] Besonders bevorzugt werden die zweiten Vertiefungen der mindestens einer dritten
Lage gebildet durch zweite Prägeerhebungen der dritten Prägewalze, die eine identische
oder eine unterschiedliche Höhe aufweisen, gemessen zwischen einem Grund der Walze
und den zweiten Kopfflächen der zweiten Prägeerhebungen, wie bereits vorstehend beschrieben.
[0028] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird die mindestens eine dritte Lage
vor Verbindung mit dem zweilagigen Produkt mit einem Leim versehen. Der Leim kann
dabei farbig sein, so dass hierdurch optische Effekte erzielbar sind. Der Leim wird
vorteilhafterweise über ein Leimwerk mit einer Leimauftragswalze auf die mindestens
eine dritte Lage im Bereich der zweiten Prägeerhebungen der dritten Prägewalze übertragen.
Soweit die dritte Prägewalze dabei zweite Prägeerhebungen aufweist, die eine unterschiedliche
Höhe aufweisen, wobei beispielsweise bei zweiten Prägeerhebungen zur Erzeugung eines
Designmusters selbige eine größere Höhe aufweisen als die ein Mikro- und/oder Makromuster
bildenden zweiten Prägeerhebungen, wird der vorteilhafterweise farbige Leim so gut
wie ausschließlich auf die mindestens eine dritte Lage im Bereich dieser zweiten Prägeerhebungen,
die das Designmuster erzeugen, aufgetragen, so dass selbiges optisch hervorgehoben
auf dem fertigen Flächenprodukt erscheint. Hierzu ist die Auftragswalze des Leimwerks
so eingestellt, dass der Leimauftrag eben ausschließlich auf diejenigen Prägeerhebungen
erfolgt, welche eine größere Höhe aufweisen. Bei Führung z. B. einer dritten und vierten
Lage über die dritte Prägewalze penetriert der Leim zumindest teilweise durch die
vierte Lage bzw. umgekehrt, wenn der Leim auf der vierten Lage aufgebracht wird, penetriert
dieser zumindest teilweise in die dritte Lage, so dass insgesamt ein guter Verbund
aller Lagen geschaffen wird. Selbiges gilt bei Vorsehung von einer fünften, sechsten
etc. Lage.
[0029] Auch bei der Herstellung des zweilagigen Produktes, der Grundlage, wird vorteilhafterweise
Leim eingesetzt, wobei dieser über ein Leimwerk, zugeordnet der ersten oder der zweiten
Prägewalze, auf die ersten Prägeerhebungen gleichmäßig übertragen wird. Dabei kann
der Leim wiederum farbig ausgebildet sein, so dass beispielsweise ein farbiges gleichförmiges
Punktmuster mit farbigen Prägepunkten dem zweilagigen Produkt mitgegeben wird. Dabei
kann die Farbe dieses Leims, der im zweilagigen Produkt eingesetzt wird, unterschiedlich
sein zu der Farbe desjenigen Leims, der auf die zweiten Prägeerhebungen der dritten
Prägewalze zumindest teilweise aufgetragen wird.
[0030] Die mindestens eine dritte Lage wird bevorzugt mit dem zweilagigen Produkt zwischen
die dritte Prägewalze und einer Verbindungswalze (marrying roll) geführt. Der Prägedruck
zwischen der dritten Prägewalze und der Verbindungswalze liegt in einem Bereich von
etwa 4 Bar bis etwa 8,2 Bar, bevorzugt in einem Bereich von etwa 5,7 Bar bis etwa
6,3 Bar. Der Prägedruck wird dabei durch Einstellung der Verbindungswalze, die als
Stahlwalze oder als Gummiwalze mit Stahlkern oder Gummiwalze mit Stahlkern und mit
Stahlmantel ausgebildet ist, im Verhältnis zu der Prägewalze eingestellt, wobei entweder
die Verbindungswalze oder aber die Prägewalze beweglich in der Prägevorrichtung angeordnet
ist. Dabei wird der Prägedruck im Hinblick auf das eingesetzte Material und das zu
erzielende Prägemuster, insbesondere, wenn dieses ein Designmuster aufweist, ausgewählt.
[0031] Vorzugsweise liegt ein Liniendruck bei der Prägung zwischen dritter Prägewalze und
Verbindungswalze in einem Bereich von etwa 15 N/mm bis etwa 25 N/mm, und liegt bevorzugt
in einem Bereich um etwa 20 N/mm herum. Der Liniendruck wird dabei errechnet aus dem
anliegenden Druck an den Pneumatikzylindern der Walzenpaare in Multiplikation mit
der Länge des Hebelarmes und dividiert durch die Prägebreite, welche durch die Breite
der Prägefläche der Prägewalze bestimmt ist.
[0032] Die vorliegende Erfindung betrifft des Weiteren eine Vorrichtung zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens mit einer ersten und einer zweiten Prägewalze und
einem zwischen diesen angeordneten Spalt, wobei die erste und zweite Prägewalze eine
Vielzahl im Wesentlichen mit einer identischen Geometrie ausgebildete erster Prägeerhebungen
aufweisen mit ersten Kopfflächen, die im Spalt im Wesentlichen gegenüberliegend angeordnet
sind, wobei in den Spalt zwei Lagen eines bahnförmigen Materiales führbar sind zur
Bildung eines zweilagigen Produktes mit ersten Vertiefungen und ersten Gründen und
ersten Verbindungsflächen, und nachfolgend dem Spalt eine dritte Prägewalze mit zweiten
Prägeerhebungen mit zweiten Kopfflächen vorgesehen ist, über die mindestens eine dritte
Lage eines bahnförmigen Materiales führbar ist, wobei die dritte Prägewalze derart
angeordnet ist, dass mindestens eine zweite Kopffläche der zweiten Prägeerhebungen
zumindest teilweise mindestens einer ersten Verbindungsfläche des zweilagigen Produktes
zuordbar ist. Die ersten Kopfflächen der ersten Prägeerhebungen weisen bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt eine im Wesentlichen identische
Fläche, auch eine identische Flächenform, auf, so dass die Kopfflächen im Wesentlichen
deckungsgleich aufeinander zu liegen kommen. Dabei können gleichwohl die Höhe der
ersten Prägeerhebungen als auch deren Volumen unterschiedlich ausgestaltet sein, so
dass beispielsweise die erste Prägewalze erste Prägeerhebungen mit einer ersten Höhe
und die zweite Prägewalze erste Prägeerhebungen mit einer zweiten Höhe aufweist. Auch
können die sich gegenüber liegenden ersten und zweiten Prägewalzen erste Prägeerhebungen
unterschiedlicher Höhe aufweisen, wobei dann die gegenüberliegende Walze komplementär
in Hinblick auf ihre ersten Prägeerhebungen ausgebildet ist.
[0033] Bevorzugt sind der ersten, zweiten und/oder dritten Prägewalze eine Glattwalze zugeordnet.
Die Glattwalze ist dabei vorzugsweise als Walze mit einem Kern aus Stahl und einer
Gummiummantelung gefertigt. Die Härte der Glattwalze beträgt etwa 30 bis etwa 80 ShoreA,
bevorzugt etwa 40 bis etwa 65 ShoreA. Hierdurch werden erfindungsgemäß mindestens
drei Walzenpaare gebildetWie bereits vorstehend erwähnt, ist zwischen der dritten
Prägewalze und einer Verbindungswalze (marrying roll) ein Verbindungsbereich gebildet,
durch welchen das mindestens dreilagige Flächenprodukt führbar ist. Dabei ist dieser
Verbindungsbereich derart ausgebildet, dass dort nicht eine übermäßige Komprimierung
insbesondere des zweilagigen Produktes, welches die voluminöse Grundlage darstellt,
erfolgt, so dass dessen Voluminösität nach Durchführung durch diesen Verbindungsbereich
im Wesentlichen derjenigen entspricht vor demVerbindungsbereich. Einfluss hierauf
hat auch das Material der Verbindungswalze, die bevorzugt einen Stahlkern aufweist
und mit einem Gummimantel beschichtet ist, oder aber zusätzlich noch eine Stahlummantelung
aufweist.
[0034] Weiter bevorzugt ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung der dritten Prägewalze
zugeordnet ein erstes Leimwerk, mittels welchem Leim auf die mindestens eine dritte
Lage im Bereich der zweiten Kopfflächen mindestens eines Teils der zweiten Prägeerhebungen
und damit im Bereich zweiter Gründe der mindestens einen dritten Lage aufbringbar
ist. Hierzu wird im Übrigen auf die diesbezüglichen Ausführungen im Zusammenhang mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren oben verwiesen.
[0035] Weiter ist bevorzugt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, dass die zweiten
Prägeerhebungen der dritten Prägewalze eine gleiche oder ungleiche Höhe aufweisen,
gemessend ausgehend von einem Grund der Walze und der zweiten Kopffläche der zweiten
Prägeerhebungen. Hierdurch können, wie bereits vorstehend im Zusammenhang mit dem
Verfahren beschrieben, insbesondere neben einem Mikro- und/oder Makromuster auch Designmuster
erzeugt werden. Dabei kann insbesondere auch vorgesehen sein, dass die zweiten Prägeerhebungen,
die eine größere Höhe aufweisen im Vergleich zu weiteren zweiten Prägeerhebungen,
die eine niedrigere Höhe aufweisen und das Mikro- und/oder Makromuster bilden, verantwortlich
sind für die Ausbildung eines Designmusters, wobei diese dann auch beispielsweise
mit einem farbigen Leim versehen werden können, wodurch das Designmuster stärker hervortritt.
Besonders bevorzugt weisen die zweiten Prägeerhebungen der dritten Prägewalze unterschiedliche
Geometrien auf. Hierdurch kann die Ausbildung eines Mikro- und/oder Makromusters neben
einem Designmuster erreicht werden.
[0036] Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein mindestens dreilagiges Flächenprodukt,
hergestellt gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren und/oder mit der erfindungsgemäßen
Vorrichtung. Das mindestens dreilagige Flächenprodukt weist vorteilhafterweise eine
Dicke von mindestens 400 µm auf. Ist es ein genau dreilagiges Flächenprodukt, liegt
die Dicke vorteilhafterweise in einem Bereich von etwa 400 µm bis etwa 550 µm, ist
es ein vierlagiges Flächenprodukt, liegt die Dicke vorteilhafterweise in einem Bereich
von etwa 550 µm bis etwa 750 µm.
[0037] Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung eines mindestens dreilagigen
Flächenproduktes als Toilettenpapier, Küchenpapier, Reinigungstuch, Kosmetiktuch,
Taschentuch, Serviette oder Papierhandtuch.
[0038] Diese und weitere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden an Hand der nachfolgenden
Figuren näher erläutert:
Fig.1: eine schematische Ansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung;
Fig.2: eine schematischen Darstellung der Zuordnung der dritten Prägewalze zu der
Verbindungswalze im Verbindungsbereich 48 betreffend ein mit der in Fig. 1 gezeigten
Vorrichtung erzeugtes dreilagiges Flächenprodukt;
Fig.3: eine schematische Ansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zur Herstellung eines vierlagigen Flächenproduktes;
Fig.4: eine schematische Darstellung der Zuordnung der dritten Prägewalze zu der Verbindungswalze
im Verbindungsbereich 48 für ein mittels der in der Fig. 3 gezeigten Vorrichtung hergestelltes
vierlagiges Flächenprodukt.
[0039] Zunächst sei vorausgeschickt, dass die in den Abbildungen dargestellten Ausführungsformen
lediglich beispielhaft und nicht einschränkend auszulegen sind. Insbesondere können
die dort beschriebenen Merkmale untereinander mit den weiter oben in der Beschreibung
der vorliegenden Erfindung beschriebenen weiteren Merkmalen zu weiteren Ausgestaltungen
kombiniert werden. Des Weiteren sei auch darauf hingewiesen, dass die in der Figurenbeschreibung
und die in den Ansprüchen angegebenen Bezugszeichen den Schutzbereich der vorliegenden
Erfindung nicht beschränken, sondern lediglich auf die in den Figuren bezeichneten
Ausführungsbeispiele verweisen. Insbesondere ist die Ausgestaltung der zweiten Prägeerhebungen
gemäß den Figuren 2 und 4 eine beispielhafte Ausgestaltung, ebenso wie die Figuren
beispielhaft die Herstellung eines dreilagigen und vierlagigen Flächenproduktes zeigen,
jedoch nach der vorliegenden Erfindung auch fünf- oder sechslagige, etc. Flächenprodukte
herstellbar sind. Auch kann vorgesehen sein, dass bereits vorgeprägte Bahnen eingesetzt
werden, wobei jedoch besonders bevorzugt ist, wovon auch die Ausführungsbeispiele
ausgehen, dass ungeprägtes bahnförmiges Material für die Lagen des Flächenproduktes
eingesetzt ist. Insbesondere ist auch darauf hinzuweisen, dass die zweiten Prägeerhebungen
in den Fig. 2 und 4 anders als dort gezeigt auch eine unterschiedliche Höhe und unterschiedliche
Geometrien aufweisen können. Darüber hinaus ist darauf hinzuweisen, dass in den Fig.
2 und 4 der Leim lediglich zur Verdeutlichung vergrößert dargestellt ist. Wie aus
dem anhand den Fig. 1 und 2 beschriebenen Verfahren verdeutlicht ist, wird der Leim
im Bereich der Kopfflächen der zweiten Prägeerhebungen 56 bzw. 58 der dritten Prägewalze
44 auf die dritte bzw. vierte Lage aufgebracht, und nicht auf die erste und zweite
Lage.
[0040] Fig.1 zeigt nun eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnete erfindungsgemäße
Vorrichtung, bei welcher zwei Materialbahnen als erste Lage 30 und zweite Lage 32
zusammengeführt werden zur Bildung eines zweilagigen Produktes 34. Als bahnförmiges
Material wird dabei ein Tissue-Material eingesetzt, und zwar sowohl für die erste
Lage 30 und zweite Lage 32 als auch für eine dritte Lage 54.
[0041] Die erste Lage 30 wird über eine erste Glattwalze 13 einer ersten Prägewalze 14,
die zusammen ein erstes Walzenpaar 12 bilden, zugeführt. Der ersten Prägewalze 14
zugeordnet ist ein zweites Leimwerk 24 mit einer Leimauftragsrolle 26. Über diese
kann insbesondere farbloser oder farbiger Leim auf der Prägewalze 14 angeordnete erste
Prägeerhebungen aufgetragen werden.
[0042] Die zweite Lage 32 wird über eine zweite Glattwalze 20 der zweiten Prägewalze 18,
die zusammen ein zweites Walzenpaar 16 bilden, zugeführt. In einem Spalt 22 zwischen
der ersten Prägewalze 14 und der zweiten Prägewalze 18 wird die erste Lage 30 und
die zweite Lage 32 zu dem zweilagigen Produkt 34 verbunden. Das zweilagige Produkt
34 ist dabei Tip-to-tip verbunden. Die ersten Prägeerhebungen sowohl auf der ersten
Prägewalze 14 als auch auf der zweiten Prägewalze 18 waren dabei identisch ausgebildet
mit einer kegelstumpfförmigen Geometrie mit identischen Höhen und Volumen.
[0043] Das zweilagige Produkt 34 wird einer dritten Prägewalze 44 zugeführt und nachfolgend
zu einem dreilagigen Produkt 60 mit dieser verbunden. Hierzu wird die dritte Lage
54 über eine dritte Glattwalze 42 der dritten Prägewalze 44, die zusammen ein drittes
Walzenpaar 40 bilden, zugeführt. Diese weist zweite Prägeerhebungen 56, 58 mit gleicher
Höhe auf, die jedoch unterschiedlich ausgebildet sind, wie Fig.2 zu entnehmen ist.
Alternativ können sie auch identisch ausgebildet sein. Dabei ist zur Erzeugung eines
Designmusters vorgesehen, dass zweite Prägeerhebungen 56 eine größere Kopffläche 57
aufweisen als zweite Prägeerhebung 58 mit einer Kopffläche 59. Insbesondere können
dabei die zweiten Prägeerhebungen 56 linienartig ausgebildet sein auf der Oberfläche
der dritten Prägewalze 44. Mittels eines ersten Leimwerks 50 wird über eine Leimauftragsrolle
52 farbloser oder farbiger Leim auf die dritte Lage 54 aufgetragen, der dort gleichmäßig
im Bereich der Kopfflächen 57, 59 der zweiten Prägeerhebungen 56, 58 (siehe Figur
2) der dritten Prägewalze 44 aufgetragen wird.
[0044] Nachfolgend wird die dritte Lage 54 mit einer Seite 33 des zweilagigen Produktes
34 in einem Verbindungsbereich 48 verbunden, wobei der Verbindungsbereich 48 gebildet
ist zwischen der dritten Prägewalze 44 und einer Verbindungswalze 46, die einen Stahlkern
mit einer Gummiummantelung aufweist. In Maschinenrichtung 62 wird dann das dreilagige
Flächenprodukt 60 der Vorrichtung 10 entnommen.
[0045] Fig. 2 zeigt die Verhältnisse im zweiten Verbindungsbereich 48 zwischen dritter Prägewalze
44 und Verbindungswalze 46 der Vorrichtung 10 gemäß Fig. 1. Wie bereits vorstehend
erläutert, weist die dritte Prägewalze 44 zweite Prägeerhebungen 56 und 58 auf, wobei
die zweite Prägeerhebung 56 eine größere Kopffläche 57 aufweist als die zweite Prägeerhebung
58 mit der Kopffläche 59. Im Bereich der Kopfflächen 57 und 59 auf der dritten Lage
54 ist Leim 70 schematisch angedeutet. Die zweiten Prägeerhebungen 56 und 58 sind
ausgehend von einem Walzengrund 45 auf der Prägewalze 44 angeordnet.
[0046] Das zweilagige Produkt 34 weist erste Vertiefungen 35 beziehungsweise 35' auf der
gegenüberliegenden Seite als auch erste Gründe 36.1 und 36.2 bzw. gegenüberliegend
36.1' und 36.2' auf, zwischen welchen Verbindungsflächen 38 und 38' für die beiden
Lagen des zweilagigen Produktes 34 gebildet sind, wobei eine Verbindung nur über erste
Verbindungsflächen 38' auf der Seite 33 des zweilagigen Produktes 34 erzeugt wird.
[0047] Die dritte Lage 54 weist eine Vielzahl von Vertiefungen 64, geformt von den zweiten
Prägeerhebungen 56 und 58, auf. Die dritte Lage54 weist weiterhin Erhebungen 68 zwischen
zwei Vertiefungen 64 auf, und die Vertiefungen 64 weisen zweite Gründe 66.1 und 66.2
auf. Diese zweiten Gründe 66.1 und 66.2 werden über deren dem zweilagigen Produkt
34 zugewandten Oberflächen zumindest teilweise mit Verbindungsflächen 38' der der
dritten Lage 54 zugewandten Lage des zweilagigen Produktes 34 auf dessen Seite 33
durch Prägung als auch durch den Leim 70 verbunden. Wie gut in Fig. 2 zu erkennen,
erfolgt dabei die Verbindung der dritten Lage 54 mit dem zweilagigen Produkt 34 ungleichmäßig.
Dies hat seinen Grund auch in den unterschiedlichen Abständen der zweiten Prägeerhebung
56 und 58 voneinander. Die Kopfflächen 57 und 59 der zweiten Prägeerhebungen 56 bzw.
58 sind zumindest teilweise der ersten Verbindungsflächen 38' des zweilagigen Produktes
34 zugeordnet, so dass dort eben über die zweiten Gründe 66.1 und 66.2, erzielt durch
die Prägung der dritten Lage 54 mittels der Prägewalze 44, im Bereich der Kopfflächen
57 und 59 zumindest teilweise eine Verbindung mit den ersten Verbindungsflächen 38'
erzielbar ist.
[0048] Fig.3 zeigt eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung
eines vierlagigen Flächenproduktes 90. Die Herstellung und der Aufbau des zweilagigen
Produktes 34 erfolgt dabei identisch wie in der Ausführungsform gemäß Fig.1 beschrieben.
Im Unterschied zu der dort beschriebenen Herstellung wird nicht nur eine dritte Lage
54 über eine Prägewalze 44 mit dem zweilagigen Produkt 34 verbunden, sondern zusätzlich
eine vierte Lage 80, die zusammen mit der dritten Lage 54 über die dritte Glattwalze
42 der dritten Prägewalze 44 zugeführt und verprägt werden, so dass eine ineinander
verschachtelte Prägung der dritten Lage 54 und der vierten Lage 80 erfolgt. Die dritte
Prägewalze 44 wies dabei wiederum zweite Prägeerhebungen 56 und 58 auf, die ausgebildet
sind wie in Fig.2 beschrieben. Da diese eine gleiche Höhe aufwiesen, wurde auch Leim
über das erste Leimwerk 50 gleichmäßig im Bereich sämtlicher Kopfflächen 57 bzw. 59
der zweite Prägeerhebung 56, 58 auf der dritten Lage 54 übertragen, und nachfolgend
dann die beiden Lagen 54 und 80 mit dem zweilagigen Produkt 34 dem Verbindungsbereich
48 zwischen dritter Prägewalze 44 und Verbindungswalze 46 zugeführt. Nachfolgend wurde
dann das vierlagige Flächenprodukt 90 der Vorrichtung 10 entnommen.
[0049] Fig.4 zeigt die Verhältnisse im Verbindungsbereich 48 zwischen dritter Prägewalze
44 und der gummiarmierten Verbindungswalze 46. Zusätzlich zu den Gründen 66 der dritten
Lage 54 treten nun im Vergleich zu dem Zustand gemäß der Fig.2 Gründe 82 der vierten
Lage 80 hinzu, die zusammen eine Verbindung mit ersten Verbindungsflächen 38' des
zweilagigen Produktes 34 durch Prägung als auch zusätzlich durch einen Leim 70 erfahren.
Der Leim 70 wird dabei auf die vierte Lage 80 im Bereich der Kopfflächen der zweiten
Erhebungen 56 bzw. 58 der dritten Prägewalze 44 übertragen und penetriert dabei zumindest
teilweise in die dritte Lage 54. Zwischen Vertiefungen 64, gebildet durch die dritte
Lage 54 und die vierte Lage 80, sind Erhöhungen 68 der dritten Lage 54 und Erhöhungen
81 der vierten Lage 80 erkennbar. Wie durch Linie 92 verdeutlicht, liegen sämtliche
Kopfflächen der zweiten Prägeerhebungen 56 und 58 auf einer gemeinsamen Höhe, so dass
sämtliche zweite Prägeerhebungen 56 und 58 mit Leim 70 versehen sind.
[0050] Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung und das erfindungsgemäße Verfahren ist es
möglich erfindungsgemäße Flächenprodukte, die mindestens dreilagig ausgestaltet sind,
zur Verfügung zu stellen, die eine hervorragende Voluminösität bei gleichzeitig sehr
guter Haptik und Weichheit für den Verbraucher aufweist. Zudem läuft der Produktionsprozess
für die Herstellung der erfindungsgemäßen Flächenprodukte stabiler, da insbesondere
die Wicklung derselben verbessert ist.
1. Verfahren zur Herstellung von mindestens dreilagigen Flächenprodukten (60, 90) mit
einer Vorrichtung (10), umfassend mindestens eine erste und eine zweite Prägewalze
(14, 18), umfassend eine Vielzahl mit einer im Wesentlichen identischen Geometrie
ausgebildeter erster Prägeerhebungen, wobei jeder Prägeerhebung eine Kopffläche zugeordnet
ist, und einen zwischen diesen ersten und zweiten Prägewalzen (14, 18) angeordneten
Spalt (22), in dem die ersten Prägeerhebungen der ersten und zweiten Prägewalzen (14,
18) mit ihren Kopfflächen im Wesentlichen einander gegenüberliegend angeordnet sind
und eine erste Lage (30) über die erste Prägewalze (14) und eine zweite Lage (32)
über die zweite Prägewalze (18) zu und durch den Spalt (22) geführt und durch die
ersten Prägeerhebungen mit im Wesentlichen identisch ausgebildeten ersten Vertiefungen
(35, 35') versehen werden, deren erste Gründe (36, 36') miteinander verbunden sind,
und wobei zwischen den ersten Gründen (36, 36') erste Verbindungsflächen (38,38')
angeordnet sind, wobei das solchermaßen erhaltene zweilagige Produkt (34) anschließend
auf einer Seite (33) desselben mit mindestens einer dritten Lage (54, 80) verbunden
wird, wobei die dritte Lage (54, 80) mit zweiten Vertiefungen (64) versehen wird,
so dass mindestens ein zweiter Grund (66) der mindestens einen dritten Lage (54, 80)
zumindest teilweise mit einer der ersten Verbindungsflächen (38, 38') des zweilagigen
Produktes (34) verbunden wird.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine dritte Lage (54,80) über eine dritte Prägewalze (44) mit zweiten
Prägeerhebungen (56, 58), die die zweiten Vertiefungen (64) ausbilden, geführt wird
zur Verbindung mit dem zweilagigen Produkt (34).
3. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Prägeerhebungen (56, 58) auf der dritten Prägewalze anders angeordnet
und/oder ausgebildet sind als die ersten Prägeerhebungen auf der ersten und zweiten
Prägewalze.
4. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Vertiefungen (64) ein Mikromuster, ein Makromuster und/oder ein Designmuster
bilden.
5. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine dritte und eine vierte Lage (54, 80) auf einer Seite (33) des zweilagigen
Produktes (34) angeordnet werden.
6. Verfahren gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine dritte und vierte Lage (54, 80) zusammen über die dritte Prägewalze
(44) geführt werden, so dass in der mindestens einen dritten und vierten Lage (54,
80) durch die zweiten Prägeerhebungen (56, 58) auf der dritten Prägewalze (44) zweite
Vertiefungen (64) gebildet werden.
7. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine dritte Lage (54, 80) vor Verbindung mit dem zweilagigen Produkt
(34) mit einem Leim (70) versehen wird.
8. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine dritte Lage (54, 80) mit dem zweilagigen Produkt (34) zwischen
die dritte Prägewalze (44) und eine Verbindungswalze (46) geführt wird.
9. Verfahren gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Vertiefungen (64) der mindestens einen dritten Lage (54, 80) gebildet
werden durch zweite Prägeerhebungen (56, 58) der dritten Prägewalze (44), die eine
identische oder eine unterschiedliche Höhe aufweisen, gemessen zwischen einem Walzengrund
(45) und zweiten Kopfflächen (57) der zweiten Prägeerhebungen (56, 58).
10. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 9 mit einer ersten und einer zweiten Prägewalze (14, 18) und einem zwischen
diesen angeordneten Spalt (22), wobei die erste und zweite Prägewalze (14, 18) eine
Vielzahl mit einer im Wesentlichen identischen Geometrie ausgebildete erste Prägeerhebungen
aufweisen mit ersten Kopfflächen, die im Spalt (22) im Wesentlichen gegenüberliegend
angeordnet sind, wobei in den Spalt (22) zwei Lagen eines bahnförmigen Materials führbar
sind zur Bildung eines zweilagigen Produktes (34) mit ersten Vertiefungen (35, 35')
und ersten Gründen (36, 36') und ersten Verbindungsflächen (38, 38'), und nachfolgend
dem Spalt (22) eine dritte Prägewalze (44) mit zweiten Prägeerhebungen (56, 58) mit
zweiten Kopfflächen (57) vorgesehen ist, über die mindestens eine dritte Lage (54,
80) eines bahnförmigen Materiales führbar ist, wobei die dritte Prägewalze (44) derart
angeordnet ist, dass mindestens eine zweite Kopffläche (57) der zweiten Prägeerhebungen
(56, 58) zumindest teilweise mindestens einer ersten Verbindungsfläche (38, 38') des
zweilagigen Produktes (34) zuordbar ist.
11. Vorrichtung gemäß Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der ersten, zweiten und/oder dritten Prägewalze (14, 18, 44) jeweils eine Glattwalze
(13, 20, 42) zugeordnet ist.
12. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der dritten Prägewalze (44) und einer Verbindungswalze (46) ein Verbindungsbereich
(48) gebildet ist, durch welchen das mindestens dreilagige Flächenprodukt (60, 90)
führbar ist.
13. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der dritten Prägewalze (44) zugeordnet ein erstes Leimwerk (50) ist, mittels welchem
Leim (70) auf die mindestens eine dritte Lage (54, 80) im Bereich der zweiten Kopfflächen
(57) mindestens eines Teils der zweiten Prägeerhebungen (56, 58) aufbringbar ist.
14. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Prägeerhebungen (56, 58) der dritten Prägewalze (44) eine gleiche oder
ungleiche Höhe aufweisen, gemessen ausgehend von einem Walzengrund (45) und der zweiten
Kopffläche (57) der zweiten Prägeerhebungen (56, 58).
15. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 10 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die zweiten Prägeerhebungen (56, 58) der dritten Prägewalze (44) unterschiedliche
Geometrien aufweisen.
16. Mindestens dreilagiges Flächenprodukt (60, 90), hergestellt mit einem Verfahren gemäß
einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9 und/oder einer Vorrichtung gemäß einem oder
mehreren der Ansprüche 10 bis 15.
17. Verwendung eines mindestens dreilagigen Flächenproduktes (60, 90) gemäß Anspruch 16
als Toilettenpapier, Küchenpapier, Reinigungstuch, Kosmetiktuch, Taschentuch, Serviette
oder Papierhandtuch.