Technisches Gebiet
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Bauelement zum Verbinden von zwei durch eine
Fuge getrennten Gebäudeteilen.
Stand der Technik
[0002] Bauelemente zum Verbinden von zwei durch eine Fuge getrennten Gebäudeteilen werden
verwendet, um eine kraftaufnehmende Verbindung zwischen den Gebäudeteilen zu schaffen,
die zudem eine Dämmung, insbesondere Schalldämmung der Gebäudeteile gegeneinander
gewährleistet. Derartige Bauelemente werden z.B. für die Verbindung eines Treppenpodests
mit einem Treppenkörper verwendet. Eine besondere Rolle spielt hier die Trittschalldämmung.
[0003] Aus der
DE 44 09 477 A1 ist ein trittschalldämmendes Auflagerelement zur Verbindung zweier Bauteile bekannt.
Das Auflagerelement weist einen einem der Bauteile zugeordneten Querkraftdorn und
eine dem anderen Bauteil zugeordnete Aufnahme für den Querkraftdorn auf. Der Querkraftdorn
kann zur Herstellung einer Vertikalkräfte übertragenden Wirkverbindung in die Aufnahme
eingebracht werden.
[0004] Ein ähnliches Querkraftlager ist aus der
DE 197 39 446 A1 bekannt. Neben Dorn und Hülse weist das Querkraftlager zwei massive Kopfplatten auf,
die beidseits einer Dehnfuge angeordnet werden. Die Kopfplatten sind mit der in das
jeweilige Bauteil hineinragenden Bewehrung verbunden und dienen dadurch als Drucklager
für die direkte Abstützung des Betons.
[0005] Die
EP 2 481 867 A1 zeigt ein Bauelement, welches im Bereich einer Trennfuge zwischen einem Treppenpodest
und einem Treppenkörper angeordnet ist. Das Bauelement enthält ein eine Trennplatte
durchsetzendes trogförmiges Schalteil, welches im Verlauf der Herstellung der Gebäudeteile
mit Beton vergossen wird, wodurch ein Kraftübertragungselement gebildet wird.
[0006] Die
EP 2 626 479 A2 zeigt ebenfalls ein Bauelement zum Einbau in der Trennfuge zwischen einem Treppenpodest
und einem Treppenkörper, bei welchem ein Bewehrungselement durch eine in der Trennfuge
angeordnete Trennplatte ragt und an seinem in den Treppenkörper ragenden Ende ein
Tragelement aufweist, welches nach dem Vergießen mit Beton zur Verankerung in dem
Treppenkörper dient.
[0007] Trotz dieser aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen besteht ein Bedarf an statisch
gut belastbaren und gut dämmenden Bauelementen für die schalldämmende Verbindung von
Gebäudeteilen.
Darstellung der Erfindung
[0008] Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Bauelement zum Verbinden von zwei durch eine Fuge
getrennten Gebäudeteilen zu schaffen, insbesondere ein Bauelement zum Verbinden eines
Treppenpodest mit einem Treppenkörper, welches eine gute Kraftübertragung und eine
gute Schalldämmung gewährleistet.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Bauelement mit den Merkmalen des Patentanspruchs
1 gelöst. Weitere vorteilhafte Aspekte, Details und Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen, der Beschreibung sowie den Zeichnungen.
[0010] Das erfindungsgemäße Bauelement zur schalldämmenden, kraftübertragenden Verbindung
eines ersten Gebäudeteils mit einem von dem ersten Gebäudeteil durch eine Fuge getrennten
zweiten Gebäudeteil, insbesondere zur schalldämmenden, kraftübertragenden Verbindung
einer Treppe mit einem Treppenpodest, umfasst eine im eingebauten Zustand in der Fuge
angeordnete Trennplatte, wenigstens ein sich im eingebauten Zustand des Bauelements
in das erste Gebäudeteil erstreckendes Bewehrungselement und wenigstens ein fest mit
dem Bewehrungselement verbundenes Kraftübertragungselement. Das Kraftübertragungselement
ist L-Profil-artig ausgebildet. Das L-Profil weist einen flächig ausgebildeten Flansch
und einen flächig ausgebildeten Steg auf. Der Flansch ist im eingebauten Zustand an
der dem ersten Gebäudeteil zugewandten Seite der Trennplatte angeordnet, erstreckt
sich im Wesentlichen parallel zur Trennplatte und liegt flächig an der Trennplatte
an. Der Steg schließt mit dem Flansch einen Winkel zwischen 45° und 135° ein und durchdringt
die Trennplatte. Er erstreckt sich im eingebauten Zustand in den zweiten Gebäudeteil,
vorzugsweise in einen Treppenkörper. Steg und Flansch des L-Profil-artig ausgebildeten
Kraftübertragungselements stellen die Kraftübertragung zwischen den Gebäudeteilen
sicher.
[0011] Das Kraftübertragungselement ist somit sehr gut in der Lage, die zwischen dem ersten
und zweiten Gebäudeteil auftretenden Kräfte, insbesondere Querkräfte, zu übertragen.
Durch das Zusammenwirken mit der Trennplatte wird dabei eine gute Schalldämmung erzielt.
[0012] Da der Flansch des Kraftübertragungselementes flächig an der Trennplatte anliegt,
schließt er in etwa mit der Oberfläche des zu betonierenden ersten Gebäudeteils, insbesondere
Treppenpodestes, ab, was zu einer optimalen Abstützung des Kraftübertragungselementes
an dem ersten Gebäudeteil führt.
[0013] Steg und Flansch des Kraftübertragungselements sind beide flächig ausgebildet, können
ansonsten aber eine beliebige Form aufweisen. So können Steg und Flansch in einer
Parallelprojektion ihrer jeweiligen Hauptflächen eine rechteckige, quadratische, ovale,
kreisrunde oder beliebige andere Form aufweisen. Bevorzugt sind Steg und Flansch in
ihrer Parallelprojektion rechteckig ausgebildet. In einem im eingebauten Zustand vertikalen
Schnitt senkrecht durch die zwischen den beiden Gebäudeteilen verlaufende Fuge sind
Steg und Flansch des Kraftübertragungselements mit im Wesentlichen ebenen Oberflächen
ausgestattet. In der genannten Schnittansicht können Steg und Flansch eine quadratische,
rechteckige, trapezförmige Gestalt aufweisen oder beispielsweise auch die Form eines
Parallelogramms aufweisen. Insbesondere der Steg kann in der genannten Schnittansicht
auch keilförmig, keilstumpfförmig oder an seinem dem Flansch abgewandten Ende sich
verjüngend ausgebildet sein.
[0014] Unter dem Winkel, den der Steg des Kraftübertragungselements mit dem Flansch des
Kraftübertragungselements einschließt, ist im Rahmen der vorliegenden Anmeldung der
Winkel zwischen den beiden Schwerpunktsebenen von Steg und Flansch zu verstehen. Der
Begriff "Schwerpunktsebene" ist dem Fachmann geläufig. Die Schwerpunktsebene des Stegs
oder des Flansches des Kraftübertragungselements ist eine Ebene, die Steg bzw. Flansch
des Kraftübertragungselements in zwei Hälften mit gleicher Masse unterteilt, wobei
die Schwerpunktsebene die beiden Oberflächen mit größter Ausdehnung von Steg bzw.
Flansch nicht schneidet. Im Falle eines quaderförmigen Abschnitts verläuft die Schwerpunktsebene
parallel zu den beiden Oberflächen mit größter Ausdehnung von Steg bzw. Flansch und
ist von diesen beiden Ebenen gleich weit beabstandet.
[0015] Vorzugsweise ist das im eingebauten Zustand des Bauelements sich in das erste Gebäudeteil
erstreckende Bewehrungselement im eingebauten Zustand vollständig von dem ersten Gebäudeteil
umschlossen.
[0016] Vorzugsweise erstreckt sich die Trennplatte zwischen den beiden Gebäudeteilen im
eingebauten Zustand vertikal, entsprechend dem üblichen Fugenverlauf zwischen Gebäudeteilen.
Das Bauelement kann in entsprechender Orientierung jedoch auch für horizontal verlaufende
oder geneigte Fugen verwendet werden.
[0017] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung schließt der Steg mit dem Flansch
einen Winkel zwischen 75° und 105°, bevorzugt einen Winkel zwischen 85° und 95°, besonders
bevorzugt einen Winkel von rund 90° ein, was dazu führt, dass sich der Steg im Wesentlichen
quer zur Trennfuge, d.h. üblicherweise horizontal in den zweiten Gebäudeteil, z.B.
den Treppenkörper, erstreckt. Eine derartige horizontale Anordnung kann die bei Belastung
des zweiten Gebäudeteils auftretenden Querkräfte am effektivsten aufnehmen.
[0018] Vorzugsweise ist die Trennplatte mehrschichtig aufgebaut, wobei zumindest eine Schicht
aus einem Dämmmaterial besteht. Eine derartige Trennplatte ist sehr gut in der Lage,
eine Schalldämmung zwischen dem ersten und dem zweiten Gebäudeteil zu schaffen. Vorzugsweise
ist die Trennplatte als Verbundplatte aufgebaut, die eine mittlere weiche Dämmschicht
aufweist, die beidseitig von einer festen Platte aus beispielsweise Kunststoff oder
Mineralwolle, bevorzugt Hartkunststoff, umgeben ist. Eine derartige Trennplatte hat
sowohl eine gute Schalldämmung und ist andererseits aufgrund der Konstruktion gut
in der Lage, Kräfte aufzunehmen. Sie kann auf der Baustelle einfach gehandhabt werden
und ist unempfindlich gegen Beschädigung.
[0019] Vorzugsweise ist der sich in das zweite Gebäudeteil erstreckende Steg des Kraftübertragungselementes
zumindest teilweise, vorzugsweise im Bereich seiner kraftübertragenden Fläche, mit
einer Elastomerschicht versehen, insbesondere überdeckt. Auf diese Weise wird auch
bei den kraftübertragenden Flächen des Kraftübertragungselements eine optimale Schalldämmung
realisiert.
[0020] Das Kraftübertragungselement ist vorzugsweise als massives Stahlteil ausgebildet,
um große Kräfte übertragen zu können. Da Stahl ein sehr guter akustischer Leiter ist,
ist es vorteilhaft, wenn sich der in den zweiten Gebäudeteil erstreckende Steg des
Kraftübertragungselements zumindest teilweise mit Dämmmaterial ummantelt ist. Auf
diese Weise wird die Schaffung von Schallbrücken zwischen den Gebäudeteilen vermieden
und somit eine gute akustische Entkopplung der beiden Gebäudeteile beidseitig der
Trennfuge realisiert.
[0021] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung deckt die Elastomerschicht im
eingebauten Zustand des Elementes die Oberseite des Stegs des Kraftübertragungselements
ab und das Dämmmaterial ummantelt die Unterseite und die Seitenflächen des Stegs des
Kraftübertragungselements. Auf diese Weise wird eine optimale Schalldämmung an der
kraftübertragenden Fläche des Kraftübertragungselement realisiert.
[0022] Vorzugsweise ist der Flansch an seiner der Trennplatte abgewandten Seite fest mit
dem sich in das erste Gebäudeteil ersteckende Bewehrungselement verbunden, insbesondere
verschweißt. Auf diese Weise wird der Flansch des Kraftübertragungselements sicher
in dem ersten Gebäudeteil verankert und gewährleistet somit eine sichere Kraftübertragung
zwischen dem ersten und zweiten Gebäudeteil.
[0023] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Bewehrungselement
einen parallel zur Trennwand verlaufenden, also im eingebauten Zustand vorzugsweise
horizontal orientierten Bewehrungsstab auf. Ein derartiger Bewehrungsstab kann mehrere
nebeneinander angeordnete Kraftübertragungselemente miteinander verbinden, so dass
hierdurch ein Bauelement mit mehreren Kraftübertragungselementen einfacher zu handhaben
ist.
[0024] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist das Bewehrungselement
wenigstens einen sich in einer Richtung von der Trennplatte weg in das erste Gebäudeteil
erstreckenden Bewehrungsstab auf. Ein derartiger Bewehrungsstab dient zu einer stabilen
Verankerung des Kraftübertragungselements in dem ersten Gebäudeteil. Besonders bevorzugt
sind pro Kraftübertragungselement zwei, sich in den ersten Gebäudeteil erstreckende
Bewehrungsstäbe vorgesehen. Beide Bewehrungsstäbe sind beabstandet zueinander fest
mit dem Flansch des jeweiligen Kraftübertragungselementes verbunden.
[0025] In einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist das Bewehrungselement wenigstens
einen kreisförmig oder spiralförmig verlaufenden Bewehrungsabschnitt auf. Unter dem
Begriff "kreisförmig" sind dabei auch Teile eines Kreises zu verstehen wie beispielsweise
ein Halbkreis oder ein Dreiviertelkreis. Im Falle eines spiralförmigen Bewehrungsabschnitts
verläuft die Achse der Spirale im eingebauten Zustand bevorzugt horizontal. Dabei
muss die Spirale keinen vollständigen, 360° umfassenden Abschnitt bilden. Vielmehr
kann es sich auch um eine Spirale handeln, die beispielsweise lediglich 180° oder
270° umläuft und damit in der Projektion in Richtung der Spiralachse einen Halbkreis
oder einen Dreiviertelkreis bildet. Der kreisförmig oder spiralförmig verlaufende
Bewehrungsabschnitt wird vorzugsweise an einem Bereich seines Umfangs mit dem Flansch
des Kraftübertragungselements verschweißt. Ein derartiger Bewehrungsabschnitt stellt
eine stabile Verankerung des Kraftübertragungselements in dem ersten Gebäudeteil sicher.
Aus Korrosionsgründen bestehen das Bewehrungselement und das Kraftübertragungselement
bevorzugt aus nichtrostendem Stahl.
[0026] Vorzugsweise enthält das Bauelement eine Trennplatte und mehrere im eingebauten Zustand
insbesondere horizontal nebeneinander angeordnete Kraftübertragungselemente. Um eine
optimale Kraftübertragung zu gewährleisten, sollten die Kraftübertragungselemente
in einem vorgegebenen Abstand angeordnet sein, der entsprechend der zwischen den Gebäudeteilen
zu übertragenden Kraft zu wählen ist. Durch das Vorsehen mehrerer nebeneinander angeordneter
Kraftübertragungselemente kann somit die Kraftübertragung entsprechend der Größe des
Verbindungsbereichs zwischen dem ersten und zweiten Gebäudeteil eingestellt werden.
[0027] Vorzugsweise ist das Kraftübertragungselement als massives Stahlteil ausgebildet,
was dazu führt, dass zum einen große Kräfte zwischen dem ersten und zweiten Gebäudeteil
übertragen werden können und zum anderen die Gefahr eines Versagens des Kraftübertragungselementes
aufgrund von Kerbwirkung entfällt, wie das bei Betonkraftübertragungselementen gemäß
EP 2 481 867 A1 vorkommen kann. Ein massives Stahlteil gleicht Spannungsüberhöhungen an beschädigten
Oberflächen aufgrund der Elastizität und des materialspezifischen Fließverhaltens
von Stahl aus.
[0028] Die oben beschriebenen Ausführungsformen der Erfindung können in beliebiger Weise
miteinander kombiniert werden.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0029] Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit
den Zeichnungen näher erläutert werden. Es wird aber ausdrücklich darauf hingewiesen,
dass die Erfindung nicht auf die angegebenen Beispiele beschränkt sein soll. Es zeigen
- Fig. 1
- einen vertikalen Schnitt durch ein Bauelement quer zur Trennplatte,
- Fig. 2a
- eine perspektivische Ansicht eines Kraftübertragungselementes,
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht eines weiteren Kraftübertragungselementes,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht des Bauelements von dem zweiten Gebäudeteils aus, und
- Fig. 4
- eine perspektivische Ansicht des Bauelements von dem ersten Gebäudeteil aus,
- Fig. 5a
- einen vertikalen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Bauelements quer
zur Trennplatte,
- Fig. 5b
- einen vertikalen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Bauelements quer
zur Trennplatte,
- Fig. 5c
- einen vertikalen Schnitt durch eine weitere Ausführungsform eines Bauelements quer
zur Trennplatte.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0030] Wie aus Figur 1 zu ersehen ist, umfasst das Bauelement 1 eine im eingebauten Zustand
sich vertikal erstreckende Trennplatte 2, die als Verbundplatte ausgebildet ist, die
eine von zwei Kunststoffplatten 11, 13 umgebene Dämmschicht 12 aufweist. Die Trennplatte
2 hat eine Ausnehmung 14, die von einem L-förmigen Kraftübertragungselement 4 (siehe
auch Fig. 2a) durchsetzt wird. Das Kraftübertragungselement 4 weist einen Flansch
5, der an der Trennplatte 2 anliegt und einen die Trennplatte durchsetzenden Steg
6 auf. Der Steg 6 ragt auf der dem zweiten Gebäudeteil B zugewandten Seite der Trennplatte
2 hervor und bildet die wesentliche Brücke für die Kraftübertragung zwischen den beiden
sich beidseitig der Trennplatte 2 erstreckende Gebäudeteilen A, B. Der Steg 6 des
Kraftübertragungselements 4 erstreckt sich somit von einem ersten Gebäudeteil A (in
der Zeichnung rechts der Trennplatte) durch die Trennplatte 2 hindurch in einen zweiten
Gebäudeteil B (links der Trennplatte). Der aus der Trennplatte 2 hervorstehende Bereich
des Stegs 6 ist an seiner Unterseite und den Seitenflächen von einem Dämmmaterial
8 umgeben, während seine kraftübertragende Oberfläche durch eine Elastomerschicht
7 abgedeckt ist.
[0031] Die Gebäudeteile A, B werden entweder erst nach der Montage des Bauelements 1 vor
Ort in Betonbauweise erstellt oder das Bauelement wird zusammen mit einem in Fertigteilbauweise
erstellten Gebäudeteil an die Baustelle geliefert. Das Bauelement 1 mit seiner Trennplatte
2 dient dabei als Schalungsteil. So wird der Steg 6 des Kraftübertragungselements
4 bei der Herstellung des zweiten Gebäudeteils B von Beton umgossen, während der Flansch
5 des Kraftübertragungselements 4 und das Bewehrungselement 3 bei der Herstellung
des ersten Gebäudeteils A von Beton umschlossen werden. Das Bauelement 1 wird somit
beim Herstellen der Gebäudeteile A, B in diesen verankert.
[0032] Sowohl der Flansch 5 als auch der Steg 6 des L-Profil-artigen Kraftübertragungselementes
4 sind flächig ausgebildet und bestehen aus massivem Stahl, was das Kraftübertragungselement
4 befähigt, große, zwischen dem ersten Gebäudeteil A und dem zweiten Gebäudeteil B
auftretende Kräfte zu übertragen.
[0033] An der der Trennplatte 2 abgewandten Seite des Flansches 5 ist ein Bewehrungselement
3 angeordnet, welches einen horizontalen Bewehrungsstab 9 aufweist. Das Bewehrungselement
3 umfasst weiterhin spiralförmige Abschnitte 10 aus Bewehrungsstahl, die im Zusammenhang
mit der Figur 4 noch näher beschrieben werden. Die spiralförmige Abschnitte 10 sind
mit dem Flansch 5 und mit dem Bewehrungsstab 9 verschweißt und erstrecken sich in
den ersten Gebäudeteil A hinein.
[0034] Der Flansch 5 und der Steg 6 des in Figur 2a dargestellten Kraftübertragungselementes
4 schließen einen Winkel von 90° miteinander ein. Zur Verdeutlichung sind in der Figur
2a die Schwerpunktsebenen von Flansch 5 und Steg 6 sowie der von diesen Schwerpunktsebenen
eingeschlossene Winkel α = 90° eingezeichnet. Der Steg 6 weist an seinem dem Flansch
5 abgewandten Ende eine konisch zulaufende Verjüngung auf.
[0035] Figur 2b zeigt eine Variante eines aus massivem Stahl bestehenden, L-Profil-artig
ausgebildeten Kraftübertragungselementes 4 mit flächig ausgebildetem Flansch 5 und
Steg 6. Der Steg 6 ist an seinem dem Flansch 5 abgewandten Ende leicht gekrümmt, wobei
die Krümmung im eingebauten Zustand nach unten orientiert ist. Der Flansch 5 und der
Steg 6 des in Figur 2b dargestellten Kraftübertragungselementes 4 schließen einen
Winkel von rund 80° miteinander ein. Zur Verdeutlichung sind in der Figur 2b die Schwerpunktsebenen
von Flansch 5 und Steg 6 sowie der von diesen Schwerpunktsebenen eingeschlossene Winkel
α ≈ 80° eingezeichnet.
[0036] Entsprechend der Breite des Bauelements sind mehrere horizontal nebeneinander angeordnete
Kraftübertragungselemente 4 vorgesehen, wie dies in den Fig. 3 und 4 dargestellt ist.
[0037] Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht des Bauelementes 1 von dem zweiten Gebäudeteil
B aus, in welches die Stege 6 der beiden Kraftübertragungselemente 4 hineinragen.
Das in der Zeichnung rechte Kraftübertragungselement 4 ist fertig montiert, d.h. umgeben
von Dämmmaterial 8 und der Elastomerschicht 7 dargestellt, womit die Schalldämmung,
insbesondere Trittschalldämmung verbessert werden. Der Steg 6 und dessen kraftübertragende
Oberfläche 15 des linken Kraftübertragungselements 4 sind zur Anschauung unverkleidet
dargestellt.
[0038] Fig. 4 zeigt das Bauelement 1 von dem ersten Gebäudeteil A aus. Die Flansche 5 der
beiden Kraftübertragungselemente 4 liegen an der Trennplatte 2 an. An der der Trennplatte
2 abgewandten Seite der Flansche 5 ist ein Bewehrungselement 3 angeordnet, welches
einen horizontalen Bewehrungsstab 9 aufweist. Das Bewehrungselement 3 umfasst weiterhin
spiralförmige Abschnitte 10 aus Bewehrungsstahl, die mit ihren Enden an den Flanschen
5 der beiden Kraftübertragungselemente 4 angeschweißt sind. Die spiralförmige Abschnitte
10 sind auch mit dem Bewehrungsstab 9 verschweißt und erstrecken sich in den ersten
Gebäudeteil hinein. Der Bewehrungsstab 9 verbindet somit die beiden Kraftübertragungselemente
4, wodurch diese an der Baustelle gemeinsam und damit leichter zu handhaben sind.
[0039] Die spiralförmigen Abschnitte bewirken eine intensive Verankerung der Kraftübertragungselemente
4 an dem ersten Gebäudeteil A nach dessen Fertigstellung. Werden beide Gebäudeteile
A, B vor Ort durch Betonieren hergestellt, so dient das Bauelement 1, insbesondere
die Trennplatte 2, als ein Teil der Schalung.
[0040] Die Figuren 5a, 5b und 5c zeigen Varianten des Bauelements 1, dessen Bestandteile
im Wesentlich dem in Figur 1 gezeigten Bauelement 1 entsprechen. Das Bauelement weist
jeweils eine im eingebauten Zustand sich vertikal erstreckende Trennplatte 2 auf,
die als Verbundplatte ausgebildet ist, die eine von zwei Kunststoffplatten 11, 13
umgebene Dämmschicht 12 aufweist. Die Trennplatte 2 hat eine Ausnehmung 14, die von
einem L-förmigen Kraftübertragungselement 4 durchsetzt wird. Das Kraftübertragungselement
4 weist einen Flansch 5, der an der Trennplatte 2 anliegt und einen die Trennplatte
durchsetzenden Steg 6 auf. Sowohl der Flansch 5 als auch der Steg 6 sind flächig ausgebildet
und bestehen aus massivem Stahl. Der Steg 6 ragt auf der dem zweiten Gebäudeteil B
zugewandten Seite der Trennplatte 2 hervor und bildet die wesentliche Brücke für die
Kraftübertragung zwischen den beiden sich beidseitig der Trennplatte 2 erstreckende
Gebäudeteilen A, B. Der Steg 6 des Kraftübertragungselements 4 erstreckt sich somit
von einem ersten Gebäudeteil A (in der Zeichnung rechts der Trennplatte) durch die
Trennplatte 2 hindurch in einen zweiten Gebäudeteil B (links der Trennplatte). Im
Gegensatz zu dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel weist der Steg 6 an seinem
dem Flansch 5 abgewandten Ende keine konisch zulaufende Verjüngung auf, sondern endet
mit einer im eingebauten Zustand vertikalen Fläche. Anders als bei dem in Figur 1
gezeigten Ausführungsbeispiel weist das Kraftübertragungselement 4 in dem Steg 6 und
Flansch 5 verbindenden Abschnitt eine Abrundung auf.
[0041] Wiederum ist der aus der Trennplatte 2 hervorstehende Bereich des Stegs 6 an seiner
Unterseite und den Seitenflächen von einem Dämmmaterial 8 umgeben, während seine kraftübertragende
Oberfläche durch eine Elastomerschicht 7 abgedeckt ist. An der der Trennplatte 2 abgewandten
Seite des Flansches 5 sind jeweils zwei voneinander beabstandete Bewehrungselemente
3 angeordnet, wobei in den Schnittdarstellungen der Figuren 5a, 5b und 5c jeweils
nur ein solches Bewehrungselement sichtbar ist. Der in allen Ausführungsbeispielen
der Figuren 5a, 5b und 5c vorgesehene Bewehrungsstab 9, der wie in Figur 4 gezeigt
im eingebauten Zustand horizontal verläuft, verbindet mehrere Kraftübertragungselemente
4, wodurch diese an der Baustelle gemeinsam und damit leichter zu handhaben sind.
Die Bewehrungsstäbe 16 sind mit dem Flansch 5 und mit dem Bewehrungsstab 9 verschweißt
und erstrecken sich in den ersten Gebäudeteil A hinein, wodurch die Bewehrungsstäbe
16 eine intensive Verankerung der Kraftübertragungselemente 4 in dem ersten Gebäudeteil
A nach dessen Fertigstellung bewirken. Je nach baulichen Anforderungen können die
Bewehrungsstäbe 16 beispielsweise gewinkelt (Figur 5a), linear (Figur 5b) oder mit
Krümmung (Figur 5c) in den ersten Gebäudeteil A hineinragen.
[0042] Die Erfindung ist durch die obigen Ausführungsbeispiele nicht beschränkt sondern
kann im Rahmen der nachfolgenden Ansprüche variiert werden.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Bauelement
- 2
- Trennplatte
- 3
- Bewehrungselement
- 4
- Kraftübertragungselement
- 5
- Flansch
- 6
- Steg
- 7
- Elastomerschicht
- 8
- Dämmmaterial
- 9
- Bewehrungsstab
- 10
- Spirale
- 11
- Hartkunststoffplatte
- 12
- Dämmschicht
- 13
- Hartkunststoffplatte
- 14
- Ausnehmung
- 15
- kraftübertragende Oberfläche des Stegs 6
- 16
- Bewehrungsstab
1. Bauelement (1) zur schalldämmenden, kraftübertragenden Verbindung eines ersten Gebäudeteils
(A) und eines von dem ersten Gebäudeteil (A) durch eine Fuge getrennten zweiten Gebäudeteils
(B), insbesondere zur schalldämmenden, kraftübertragenden Verbindung einer Treppe
mit einem Treppenpodest, aufweisend eine im eingebauten Zustand in der Fuge angeordnete
Trennplatte (2), wenigstens ein sich im eingebauten Zustand des Bauelements in das
erste Gebäudeteil (A) erstreckendes Bewehrungselement (3) und wenigstens ein fest
mit dem Bewehrungselement (3) verbundenes Kraftübertragungselement (4), wobei das
Kraftübertragungselement (4) L-Profil-artig ausgebildet ist, wobei das L-Profil einen
flächig ausgebildeten Flansch (5) und einen flächig ausgebildeten Steg (6) aufweist,
wobei der Flansch (5) im eingebauten Zustand an der dem ersten Gebäudeteil (A) zugewandten
Seite der Trennplatte (2) angeordnet ist, sich im Wesentlichen parallel zur Trennplatte
(2) erstreckt und flächig an der Trennplatte (2) anliegt, wobei der Steg (6) mit dem
Flansch (5) einen Winkel zwischen 45° und 135° einschließt, und wobei der Steg (6)
die Trennplatte (2) durchdringt und sich im eingebauten Zustand in das zweite Gebäudeteil
(B) erstreckt.
2. Bauelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennplatte (2) im eingebauten Zustand im Wesentlichen vertikal angeordnet ist.
3. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Steg (6) mit dem Flansch (5) einen Winkel zwischen 75° und 105°, bevorzugt einen
Winkel zwischen 85° und 95°, besonders bevorzugt einen Winkel von rund 90° einschließt.
4. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trennplatte (2) mehrschichtig (11, 12, 13) aufgebaut ist, wobei zumindest eine
Schicht (12) durch eine Dämmschicht gebildet ist.
5. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der sich in das zweite Gebäudeteil (B) erstreckende Steg (6) des Kraftübertragungselements
(4) zumindest teilweise mit einer Elastomerschicht (7) versehen ist.
6. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der sich in das zweite Gebäudeteil (B) erstreckende Steg (6) des Kraftübertragungselements
(4) zumindest teilweise mit einem Dämmmaterial (8) ummantelt ist.
7. Bauelement nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass im eingebauten Zustand die Elastomerschicht (7) eine kraftübertragende Oberfläche
(15) des Stegs (6) des Kraftübertragungselements (4) abdeckt und das Dämmmaterial
(8) die Unterseite und Seitenflächen des Stegs (6) des Kraftübertragungselements (4)
ummantelt.
8. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Flansch (5) an seiner der Trennplatte (2) abgewandten Seite mit dem Bewehrungselement
(3) verbunden, insbesondere verschweißt ist.
9. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewehrungselement (3) einen im eingebauten Zustand horizontal verlaufenden Bewehrungsstab
(9) aufweist.
10. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewehrungselement (3) wenigstens einen sich in einer Richtung von der Trennplatte
(12) weg in das erste Gebäudeteil (A) erstreckenden Bewehrungsstab (16) aufweist.
11. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Bewehrungselement (3) wenigstens einen spiralförmig verlaufenden Bewehrungsdraht
(10) aufweist, wobei die Achse der Spirale im eingebauten Zustand horizontal verläuft.
12. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Bauelement eine Trennplatte (2) und mehrere im eingebauten Zustand horizontal
nebeneinander angeordnete Kraftübertragungselemente (4) aufweist.
13. Bauelement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Kraftübertragungselement (4) als massives Stahlteil ausgebildet ist.