[0001] Die Erfindung betrifft einen Knaufzylinder für eine Tür oder ein Fenster, mit einem
Schließzylinder, der einen Schließbart zur Betätigung einer Schließeinrichtung aufweist,
mit einer Handhabe zur Drehbetätigung einer Antriebswelle, wobei eine Bewegungskopplung
der Antriebswelle mit dem Schließbart mittels eines Aktors so steuerbar ist, dass
in einem Freigabezustand des Aktors der Schließbart mittels der Handhabe betätigbar
ist und dass in einem Sperrzustand des Aktors der Schließbart nicht betätigbar ist,
wobei zur Ansteuerung des Aktors eine Steuereinrichtung vorgesehen ist, welche eine
Empfangseinheit zum Empfang eines Berechtigungssignals aufweist.
[0002] Bei Knaufzylindern der vorstehend genannten Art wird ein Berechtigungssignal zur
Freigabe des Knaufzylinders verwendet. Das Berechtigungssignal wird beispielsweise
von einem mobilen elektronischen Schlüssel in Form eines Transmitters oder Transponders
bereitgestellt und an die Empfangseinheit übertragen. Bei Empfang eines Berechtigungssignals
wird der Aktor in seinen Freigabezustand überführt, sodass eine Drehbetätigung der
Handhabe mittels der Antriebswelle auf den Schließbart übertragbar ist. Der Schließbart
dient dann zum Antrieb weiterer Schlossteile, beispielsweise einer Falle oder eines
Riegels, welche Schlossteile dann so betätigt werden, dass die Tür oder das Fenster
freigegeben wird und geöffnet werden kann.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen möglichst
angriffssicheren Knaufzylinder bereitzustellen.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Knaufzylinder der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass der Knaufzylinder eine Sensoranordnung umfasst, welche eine Manipulation
von Teilen des Knaufzylinders erfasst, wobei die Steuereinrichtung bei Erfassung einer
Manipulation von Teilen des Knaufzylinders den Aktor in seinem Sperrzustand deaktiviert.
[0006] Der erfindungsgemäße Knaufzylinder ermöglicht es, eine Manipulation von Teilen des
Knaufzylinders zu erfassen und als Reaktion hierauf den Aktor in seinem Sperrzustand
zu deaktivieren. Dies ermöglicht es, eine manipulative Überführung des Aktors in dessen
Freigabezustand zu verhindern.
[0007] Der erfindungsgemäße Knaufzylinder ermöglicht einen hohen Angriffsschutz. Beispielsweise
kann ein gewaltsamer Aufbruchversuch, der mit einer entsprechenden Veränderung von
Teilen des Knaufzylinders verbunden ist, mittels der Sensoreinrichtung erfasst werden,
und es kann bereits direkt nach dem Beginn des Manipulationsvorgangs die Deaktivierung
des Aktors eingeleitet werden, sodass dieser in seinem Sperrzustand verbleibt und
nicht mehr - durch weitere Manipulation - in den Freigabezustand überführbar ist.
[0008] Bei der zu erfassenden Manipulation handelt es sich insbesondere um eine mechanische
Manipulation von Teilen des Knaufzylinders. Dies betrifft beispielsweise das Aufbohren,
Aufsägen, Aufschlagen oder Abschlagen von Teilen des Knaufzylinders, welche von der
Außenseite des Schlosses her zugänglich sind. Bei diesen Teilen handelt es sich beispielsweise
um die Handhabe, Bestandteile der Handhabe oder um einen mit der Handhabe verbundenen
Abschnitt der Antriebswelle. Bei diesen Teilen kann es sich insbesondere aber auch
um Teile der Steuereinrichtung handeln, deren Manipulation so frühzeitig erfasst wird,
dass die Deaktivierung des Aktors in seinem Sperrzustand bereits veranlasst werden
kann, bevor Teile der Steuereinrichtung infolge der mechanischen Manipulation offenliegen
und für eine weitere Manipulation (beispielsweise eine Fremdbestromung) zugänglich
sind.
[0009] Es ist möglich, dass die Antriebswelle eine Sollbruchstelle umfasst, welche bei gewaltsamer
Einwirkung auf die Antriebswelle oder die Handhabe versagt, sodass eine mechanische
Verbindung zwischen der Handhabe und einem weiter innen liegenden Abschnitt der Antriebswelle
zerstört ist. Auch eine solche mechanische Manipulation kann mittels der Sensoreinrichtung
erfasst werden, um die Deaktivierung des Aktors in dessen Sperrzustand einzuleiten.
Eine mechanische Manipulation von Teilen des Knaufzylinders kann auch darin bestehen,
Teile der Handhabe, beispielsweise eine Knaufkappe, zu entfernen. In diesem Fall dient
die Sensoreinrichtung also zur Überwachung des Fügezustands von unterschiedlichen
Teilen des Knaufzylinders.
[0010] Es ist auch denkbar, dass es sich bei der Manipulation von Teilen des Knaufzylinders
um eine thermische Manipulation handelt, also die Beaufschlagung von Teilen des Knaufzylinders
mit Kälte oder Hitze. Dies kann durch einen entsprechende Sensoranordnung mit Temperatursensor
erfasst werden.
[0011] Unabhängig von der Art der Manipulation ist es bevorzugt, wenn die Sensoranordnung
an oder in der Handhabe angeordnet ist. Dies hat den Vorteil, dass die Sensoranordnung
keinen zusätzlichen Bauraum beansprucht. Ferner ist es möglich, die Sensoranordnung
versteckt, vorzugsweise innerhalb der Handhabe, anzuordnen.
[0012] Die Sensoranordnung umfasst in vorteilhafterweise einen Körperschallsensor. Ein solcher
Sensor dient zur Erfassung von Körperschall, der bei einer mechanischen Einwirkung
auf Teile des Knaufzylinders auftritt, insbesondere beim Aufbohren oder Aufsägen.
Es ist möglich, dass eine Auswerteinheit zur Auswertung von Körperschallsignalen vorgesehen
ist, sodass der von der Sensoranordnung erfasste Körperschall im Hinblick auf bestimmte
Körperschallmuster (beispielsweise Frequenzen) überprüft werden kann.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es auch, den Körperschallsensor als Weckeinrichtung zu
verwenden, sodass in einem passiven, nicht manipulierten Zustand des Knaufzylinders
die Steuereinrichtung in einem Stromsparmodus betrieben werden kann.
[0014] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
die Sensoranordnung einen Kontaktschalter umfasst. Ein solcher Kontaktschalter ist
beispielsweise in einem nicht manipulierten Zustand des Knaufzylinders offen und wird
dadurch geschlossen, dass Teile des Kontaktschalters infolge der Manipulation (beispielsweise
das Entfernen oder gewaltsame Verformen eines Bauteils) miteinander in Kontakt kommen.
Eine solche Manipulation kann beispielsweise durch oder in dem Verbiegen eines Bauteils
begründet sein.
[0015] In entsprechender Weise ist es möglich, dass die Sensoranordnung einen kapazitiven
Sensor umfasst, dessen Kapazität sich infolge der mechanischen Manipulation von Teilen
des Knaufzylinders verändert.
[0016] Für eine besonders raumsparende Integration der Sensoranordnung in Teile des Knaufzylinders,
insbesondere in dessen Handhabe, ist es bevorzugt, wenn die Sensoranordnung einen
Folienaufbau umfasst. Ein solcher Folienaufbau kann beispielsweise einen Kontaktschalter
bilden und/oder einen kapazitiven Sensor.
[0017] Ferner ist es bevorzugt, wenn die Steuereinrichtung mehrteilig ist und einen auf
der Außenseite eines Bohrschutzes angeordneten Außenteil und einen auf der Innenseite
des Bohrschutzes angeordneten Innenteil umfasst, wobei der Außenteil und der Innenteil
miteinander kommunizieren. Auf diese Weise ist es möglich, den Innenteil der Steuereinrichtung
mittels des Bohrschutzes vor Angriffen zu schützen, aber andererseits auch Teile der
Steuereinrichtung außerhalb eines auf der Innenseite beschränkten Bauraums anordnen
zu können. Teile, die sich für die Anordnung auf der Außenseite eignen, sind insbesondere
die Empfangseinheit, welche zum Empfang der Berechtigungssignale ausgebildet ist.
Diese umfasst beispielsweise eine Antenne, die bei Anordnung auf der Außenseite des
Bohrschutzes eine verbesserte Empfangsqualität hat.
[0018] Darüber hinaus ist es möglich, dass die Sensoranordnung mit dem Außenteil kommuniziert
und/oder dass der Aktor mit dem Innenteil kommuniziert. Auf diese Weise kann die Deaktivierung
des Aktors in seinem Sperrzustand von dem durch den Bohrschutz geschützten Innenteil
der Steuereinrichtung aus erfolgen, auch dann, wenn der Außenteil im Zuge eines fortgeschrittenen
Angriffs entfernt oder manipuliert, beispielsweise fremdbestromt wird.
[0019] Bei der Manipulation von Teilen des Knaufzylinders kann es sich also alternativ oder
zusätzlich zu einer mechanischen Manipulation um eine elektrische Manipulation handeln,
welche dadurch erfasst werden kann, dass die Sensoranordnung eine elektrische Zustandsänderung
erfasst. Ein Beispiel für eine elektrische Manipulation besteht in der vorstehend
genannten Fremdbestromung im Zuge eines fortgeschrittenen Angriffs auf den Knaufzylinder
oder aber auch in einer Unterbrechung einer Stromversorgung der Steuereinrichtung
und/oder des Aktors.
[0020] Insbesondere für den Schutz vor einer elektrischen Manipulation ist es bevorzugt,
wenn die Sensoranordnung Teil der Steuereinrichtung ist. Beispielsweise können Sensoranordnungsteile,
welche die Veränderung einer angelegten Spannung erfassen, in die Steuereinrichtung
integriert sein. Hierbei kann es sich beispielsweise um Überwachungseingänge einer
Platine und/oder um Bauteile handeln, welche einen Kurzschluss erfassen und/oder Kapazitätsmessungen
durchführen.
[0021] Bevorzugt ist es ferner, wenn eine Inbetriebnahme der Steuereinrichtung mit einer
Deaktivierung des Aktors in dessen Sperrzustand einhergeht. Wenn nach Ausfall einer
Energieversorgung der Steuereinrichtung diese also erstmalig wieder mit einer Energieversorgung
verbunden wird, wird der Aktor in einen Grundzustand versetzt, in welchem er deaktiviert
ist und seinen Sperrzustand einnimmt.
[0022] Es ist möglich, dass der Aktor ein Verriegelungselement aufweist, welches in dem
Freigabezustand des Aktors nicht wirksam ist, also eine Drehbewegung der Antriebswelle
und die Übertragung einer Drehbewegung von der Handhabe auf den Schließbart nicht
blockiert. In einem Sperrzustand eines solchen Aktors wirkt dessen Verriegelungselement
als Drehsperre, welche die Antriebswelle in Drehrichtung blockiert. Für eine Bedienperson
wirkt sich das an der Handhabe so aus, dass die Handhabe infolge der Sperrung durch
das Verriegelungselement des Aktors in Drehrichtung blockiert ist und nicht verdreht
werden kann.
[0023] Es ist aber auch möglich, dass der Aktor eine Kupplung umfasst, welche in einem Freigabezustand
des Aktors geschlossen ist, sodass eine Drehbewegung der Handhabe über die Antriebswelle
und die geschlossene Kupplung auf den Schließbart übertragen wird. In einem Sperrzustand
eines solchen Aktors ist dessen Kupplung geöffnet, sodass eine Drehbewegung der Handhabe
zwar möglich ist, infolge der offenen Kupplung aber nicht auf den Schließbart übertragen
wird; die Handhabe dreht also "ins Leere".
[0024] Die Deaktivierung des Aktors in dessen Sperrzustand bedeutet, dass ein bereits eingenommener
Sperrzustand des Aktors beibehalten wird, oder dass der Aktor aus seinem Freigabezustand
in seinen Sperrzustand überführt und dann in diesem Sperrzustand verbleibt.
[0025] Es ist möglich ,dass die Deaktivierung des Aktors beendet wird, sobald die Sensoreinrichtung
einen manipulationsfreien Zustand erfasst. Dies hat zur Folge, dass der Aktor wieder
in den Freigabezustand überführbar ist.
[0026] Besonders bevorzugt ist es jedoch, wenn eine Aufhebung der Deaktivierung des Aktors
erst dann erfolgt, wenn die Empfangseinheit ein Entsperrsignal empfängt. Insbesondere
ist es bevorzugt, dass eine Aufhebung der Deaktivierung des Aktors erst dann erfolgt,
wenn die Sensoreinrichtung einen manipulationsfreien Zustand erfasst und wenn gleichzeitig
die Empfangseinheit ein Entsperrsignal empfängt.
[0027] Bei dem Entsperrsignal kann es sich um das Berechtigungssignal handeln, welches im
nicht manipulierten Zustand des Knaufzylinders empfangen wird, um mittels der Steuereinrichtung
eine Überführung des Aktors aus dessen Sperrzustand in dessen Freigabezustand zu bewirken.
Es ist aber auch möglich, dass das Entsperrsignal ein von dem Berechtigungssignal
verschiedenes Signal ist und beispielsweise mittels eines zusätzlichen elektronischen
Schlüssels, insbesondere eines Service-Transponders, bereitgestellt werden muss.
[0028] Es ist möglich, dass die Aufhebung der Deaktivierung des Aktors lediglich bewirkt,
dass der Aktor nach Aufhebung der Deaktivierung wieder Steuersignale empfangen kann,
welche eine Überführung des Aktors in den Freigabezustand ermöglichen. Es ist aber
auch möglich, dass die Aufhebung der Deaktivierung des Aktors unmittelbar mit einer
Überführung des Aktors aus dessen Sperrzustand in dessen Freigabezustand einhergeht.
[0029] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind Gegenstand der nachfolgenden Beschreibung
und der zeichnerischen Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels.
[0030] In der Zeichnung zeigt
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Ausführungsform eines Knaufzylinders.
[0031] Eine Ausführungsform eines Knaufzylinders ist in Figur 1 dargestellt und dort insgesamt
mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet. Der Knaufzylinder 10 dient in an sich bekannter
Art und Weise dazu, den Öffnungszustand einer Tür oder eines Fensters zu kontrollieren.
[0032] Der Knaufzylinder 10 umfasst einen Schließzylinder 12, der einen Schließbart 14 zur
Betätigung einer an sich bekannten und daher nur schematisch dargestellten Schließeinrichtung
16 umfasst. Bei der Schließeinrichtung 16 handelt es sich beispielsweise um einen
Wechsel, welcher seinerseits einen Riegel betätigt.
[0033] Zur Betätigung des Schließbarts 14 ist eine Antriebswelle 18 vorgesehen, welche mittels
einer Handhabe 20 drehbetätigbar ist. Bei der Handhabe 20 handelt es sich insbesondere
um einen Knauf 22.
[0034] Der Knaufzylinder 10 umfasst außerdem einen Aktor 24 mit einem Stellelement 26. Das
Stellelement 26 ist beispielsweise in Form einer Kupplung ausgebildet, welche öffen-
und schließbar ist. In einem geöffnetem Zustand der Kupplung wird die Übertragung
einer Drehbewegung eines außenliegenden Antriebswellenabschnitts 18a auf einen innenliegenden
Antriebswellenabschnitt 18b verhindert, sodass eine Drehbewegung der Handhabe 20 nicht
zu einer Verdrehung des Antriebswellenabschnitts 18b und zu einer entsprechenden Bewegung
des Schließbarts 14 führt. Dies entspricht dem Sperrzustand des Aktors 24.
[0035] Der Freigabezustand des Aktors 24 bei Ausbildung des Stellelements 26 als Kupplung
wird dadurch erreicht, dass die Kupplung geschlossen wird, sodass die Antriebswellenabschnitte
18a und 18b miteinander drehfest verbunden sind und eine Drehbewegung der Handhabe
20 über den Antriebswellenabschnitt 18a, die Kupplung und den Antriebswellenabschnitt
18b auf den Schließbart 14 übertragen wird.
[0036] Bei dem Stellelement 26 kann es sich bei einer alternativen Ausführungsform um einen
mechanischen Riegel handeln, welcher in einem Sperrzustand eine Drehbewegung der Antriebswelle
18 verhindert. Hierdurch ist die Handhabe 20 in Drehrichtung blockiert, und der Schließbart
14 ist nicht betätigbar. Durch Entriegelung des Stellelements 26 mittels des Aktors
24 kann diese Blockierung aufgehoben werden, sodass der Aktor 24 seinen Freigabezustand
einnimmt und eine Drehbewegung der Handhabe 20 mittels der Antriebswelle 18 auf den
Schließbart 14 übertragbar ist.
[0037] Zur Ansteuerung des Aktors 24 ist eine Steuereinrichtung 28 vorgesehen, welche insgesamt
mit dem Bezugszeichen 28 bezeichnet ist. Die Steuereinrichtung 28 umfasst einen Außenteil
30 sowie einen Innenteil 32. Der Außenteil 30 ist auf einer Außenseite 34 des Knaufzylinders
10 angeordnet, vorzugsweise in einem Innenraum 56 des Knaufs 22; der Innenteil 32
auf einer Innenseite 36 des Knaufzylinders 10. Die Grenze zwischen Außenseite 34 und
Innenseite 36 ist durch eine Ebene 38 bestimmt, welche ihrerseits durch die Erstreckung
eines Bohrschutzelements 39 definiert ist. Vorzugsweise verläuft die Antriebswelle
18 quer zu dem Bohrschutzelement 39 und durchdringt dieses im Bereich einer Durchtrittsöffnung
43.
[0038] Es ist möglich, dass die Antriebswelle 18 eine Sollbruchstelle 40 aufweist, welche
bezogen auf das Bohrschutzelement 39 auf der Außenseite 34 angeordnet ist. Ein gewaltsames
Abschlagen der Handhabe 20 führt dann dazu, dass die Antriebswelle 18 mit Ihren Antriebswellenabschnitten
18a und 18b an dem Knaufzylinder 10 verbleiben, wobei insbesondere die Durchtrittsöffnung
43 des Bohrschutzelements 39 durch den Antriebswellenabschnitt 18a blockiert ist.
[0039] Zur Energieversorgung der Steuereinrichtung 28 bzw. des Außenteils 30 und des Innenteils
32 sowie zur Energieversorgung des Aktors 24 sind eine Batterie 41 und Versorgungsleitungen
42, 44, 46 vorgesehen.
[0040] Zur Kommunikation zwischen den Teilen 30 und 32 der Steuereinrichtung 28 ist eine
Datenleitung 48 vorgesehen.
[0041] Der Innenteil 32 kommuniziert mittels einer Steuerleitung 50 mit dem Aktor 24.
[0042] Der Knaufzylinder 10 umfasst ferner eine Sensoranordnung 52, welche beispielsweise
einen Körperschallsensor 54 umfasst. Der Körperschallsensor 54 ist vorzugsweise in
dem Innenraum 56 des Knaufs 22 angeordnet, welcher von einem Knaufkappenteil 58 überfangen
ist.
[0043] Zur Kommunikation zwischen der Sensoranordnung 52 mit der Steuereinrichtung 28, insbesondere
mit dem Außenteil 30 der Steuereinrichtung 28, ist eine Leitung 60 vorgesehen.
[0044] Die Steuereinrichtung 28, insbesondere der Außenteil 30 der Steuereinrichtung 28,
umfasst eine Empfangseinheit 62, welche zum Empfang von Berechtigungssignalen ausgebildet
ist. Solche Berechtigungssignale werden mittels eines elektronischen Schlüssels 64
bereitgestellt, der vorzugsweise eine Sendeeinheit 66 zum Senden eines Berechtigungssignals
aufweist.
[0045] In einem nicht manipulierten Normalzustand des Knaufzylinders 10 nimmt der Aktor
24 einen Sperrzustand ein und verhindert somit eine Betätigung des Schließbarts 14
mittels der Handhabe 20. Bei Annäherung einer Person mit einem elektronischen Schlüssel
64 empfängt die Empfangseinheit 62 ein Berechtigungssignal, welches von dem Außenteil
30 auf den Innenteil 32 der Steuereinrichtung 28 übertragen wird, um mittels der Steuerleitung
50 eine Überführung des Aktors 24 aus dem Sperrzustand in den Freigabezustand zu veranlassen,
sodass dann eine Drehbewegung der Handhabe 20 mittels der Antriebswelle 18 übertragbar
ist, um den Schließbart 14 zu betätigen.
[0046] Wenn ausgehend von dem vorstehend beschriebenen Normalzustand des Knaufzylinders
10 (Aktor 24 befindet sich im Sperrzustand) Teile des Knaufzylinders 10 manipuliert
werden, beispielsweise wenn versucht wird, das Bohrschutzelement 39 aufzubohren, um
Zugriff zu der Batterie 41 und/oder zu dem Innenteil 32 der Steuereinrichtung 28 zu
bekommen, erfasst der Körperschallsensor 54 entsprechende Schallsignale, welche beispielsweise
für das hochfrequente Drehen eines Bohrers charakteristisch sind. Auf diese Weise
kann eine Manipulation von Teilen des Knaufzylinders 10 erfasst werden, also ein Körperschallsignal
1 von dem Körperschallsensor 54 an den Außenteil 30 der Steuereinrichtung 28 gesendet
werden. Überschreitet das Signal 1 eine vorgebbare Schwelle (Muster und/oder Intensität)
erzeugt der Außenteil 30 ein zweites Signal 2, welches der Außenteil 30 an den Innenteil
32 sendet. Der Empfang des zweiten Signals 2 veranlasst den Innenteil 32 der Steuereinrichtung
28, ein Sperrsignal 3 an den Aktor 24 zu senden, der somit deaktiviert wird und in
seinem Sperrzustand verbleibt. Sofern der Aktor 24 seinen Sperrzustand noch nicht
eingenommen hat, wird der Aktor 24 in den Sperrzustand verbracht, und der Aktor 24
verbleibt dann in seinem Sperrzustand.
[0047] Eine weitere Möglichkeit zur Deaktivierung des Aktors 24 in seinem Sperrzustand besteht
darin, dass der Innenteil 32 nach einer insbesondere manipulativen Unterbrechung der
Energieversorgung von der Batterie 41 ein viertes Signal 4 erzeugt, welches die Deaktivierung
des Aktors 24 auslöst. In diesem Fall erzeugt der Innenteil 32 ein zusätzliches fünftes
Signal 5, welches über die Datenleitung 48 an den Außenteil 30 der Steuereinrichtung
28 kommuniziert wird.
[0048] Eine Aufhebung der Deaktivierung des gesperrten Aktors 24 erfordert nun kumulativ
folgende Bedingungen 1. und 2.:
- 1. Es liegt kein manipulierter Zustand des Knaufzylinders 10 vor. Beispielsweise liegen
keine von dem Körperschallsensor 54 erfassten Körperschallsignale vor.
- 2. Die Empfangseinheit 62 empfängt ein Entsperrsignal 70, welches beispielsweise von
dem elektronischen Schlüssel 64 bereitgestellt wird.
[0049] Wenn beide der vorstehend genannten Bedingungen 1. und 2. gleichzeitig erfüllt sind,
sendet der Außenteil 30 ein sechstes Signal 6 an den Innenteil 32, sodass dieses ein
siebtes Signal 7 an den Aktor 24 sendet, um die Deaktivierung des Aktors 24 in dessen
Sperrzustand aufzuheben.
[0050] Nach Aufhebung der Deaktivierung des Aktors 24 kann dieser (nach Empfang eines Berechtigungssignals)
wieder in seinen Freigabezustand überführt werden.
[0051] Bei der Fertigung eines Knaufzylinders 10 erhalten der Außenteil 30 und der Innenteil
32 der Steuereinrichtung 28 einen gemeinsamen Pairing-Schlüssel. Damit bilden die
beiden Teile 30 und 32 der Steuereinrichtung 28 eine Einheit, bei der es nicht möglich
ist, eines der Teile 30 oder 32 unter Beibehaltung des anderen Teils 32 oder 30 auszutauschen.
[0052] Zu einem beliebigen Zeitpunkt (kann auch zeitversetzt vor einem Manipulationsversuch
liegen) erzeugt der Innenteil 32 eine Zufallszahl und schickt diese zusammen mit einer
beiden Teilen 30 und 32 bekannten Sequenz (z.B. einer Seriennummer) mit dem Pairing-Schlüssel
verschlüsselt an den Außenteil 30. Der Außenteil 30 sendet die Zufallszahl dann in
Verbindung mit dem Entsperrsignal 70 an den Innenteil 30. Der Innenteil 30 erkennt
an der Identität der Zufallszahl mit der lokal in dem Innenteil 30 hinterlegten Zufallszahl,
dass es sich um ein legitimiertes Entsperrsignal 70 handelt.
[0053] Der Zweck der Zufallszahl, die von dem Innenteil 32 zum Außenteil 30 gesendet wird,
liegt also darin, dass ein Entsperrsignal 70, das von außen eingespeist wird, um die
Zufallszahl erweitert wird und somit einmalig ist. Da der Innenteil 32 dem Außenteil
30 eine nur diesen beiden Komponenten bekannte Zufallszahl übermittelt und da das
später versendete Entsperrsignal 70 dann um die Zufallszahl erweitert ist, ist ein
manipulativ eingebrachtes Signal ungeeignet, die Entsperrung zu bewirken, da der Innenteil
32 das Fehlen der Zufallszahl erkennt. Die Zufallszahl sorgt also dafür, dass das
Entsperrsignal 70 nicht manipulativ bereitgestellt werden kann.
1. Knaufzylinder (10) für eine Tür oder ein Fenster, mit einem Schließzylinder (12),
der einen Schließbart (14) zur Betätigung einer Schließeinrichtung (16) aufweist,
mit einer Handhabe (20) zur Drehbetätigung einer Antriebswelle (18), wobei eine Bewegungskopplung
der Antriebswelle (18) mit dem Schließbart (14) mittels eines Aktors (24) so steuerbar
ist, dass in einem Freigabezustand des Aktors (24) der Schließbart (14) mittels der
Handhabe (20) betätigbar ist und dass in einem Sperrzustand des Aktors (24) der Schließbart
(14) nicht betätigbar ist, wobei zur Ansteuerung des Aktors (24) eine Steuereinrichtung
(28) vorgesehen ist, welche eine Empfangseinheit (62) zum Empfang eines Berechtigungssignals
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Knaufzylinder (10) eine Sensoranordnung (52) umfasst, welche eine Manipulation
von Teilen des Knaufzylinders erfasst, wobei die Steuereinrichtung (28) bei Erfassung
einer Manipulation von Teilen des Knaufzylinders (10) den Aktor (24) in seinem Sperrzustand
deaktiviert.
2. Knaufzylinder (10) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Manipulation von Teilen des Knaufzylinders (10) eine mechanische Manipulation
ist.
3. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) an oder in der Handhabe (20) angeordnet ist.
4. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) einen Körperschallsensor (54) umfasst.
5. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) einen Kontaktschalter umfasst.
6. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) einen kapazitiven Sensor umfasst.
7. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) einen Folienaufbau umfasst.
8. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (28) mehrteilig ist und einen auf der Außenseite (34) eines
Bohrschutzelements (39) angeordneten Außenteil (30) und einen auf der Innenseite (36)
des Bohrschutzelements (39) angeordneten Innenteil (32) umfasst, wobei der Außenteil
und der Innenteil (32) miteinander kommunizieren.
9. Knaufzylinder (10) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) mit dem Außenteil (30) kommuniziert und/oder dass der Aktor
(24) mit dem Innenteil (32) kommuniziert.
10. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Manipulation von Teilen des Knaufzylinders (10) eine elektrische Manipulation
ist, insbesondere eine Unterbrechung einer Stromversorgung der Steuereinrichtung (28)
und/oder des Aktors (24), und dass die Sensoranordnung (52) eine elektrische Zustandsänderung
erfasst.
11. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Sensoranordnung (52) Teil der Steuereinrichtung (28) ist.
12. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Inbetriebnahme der Steuereinrichtung (28) mit einer Deaktivierung des Aktors
(24) in dessen Sperrzustand einhergeht.
13. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhebung der Deaktivierung des Aktors (24) erfolgt, wenn die Sensoreinrichtung
(52) einen manipulationsfreien Zustand erfasst.
14. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Aufhebung der Deaktivierung des Aktors (24) erfolgt, wenn die Empfangseinheit
(62) ein Entsperrsignal (70) empfängt.
15. Knaufzylinder (10) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufhebung der Deaktivierung des Aktors (24) mit einer Überführung des Aktors
(24) aus seinem Sperrzustand in seinen Freigabezustand einhergeht.