[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Stator für eine Exzenterschneckenpumpe,
eine Exzenterschneckenpumpe und ein Verfahren zur Herstellung eines Stators gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes der Ansprüche 1, 5 und 7.
Stand der Technik
[0002] Exzenterschneckenpumpen sind Pumpen zur Förderung einer Vielzahl von Medien, insbesondere
von dickflüssigen, hochviskosen und abrasiven Medien wie zum Beispiel Schlämmen, Gülle,
Erdöl und Fetten. Aus dem Stand der Technik bekannte Exzenterschneckenpumpen sind
aus einem Rotor und einem Stator gebildet, wobei der Rotor im Stator aufgenommen ist
und sich im Stator exzentrisch bewegt. Der Stator wird durch ein Gehäuse mit einer
schneckenförmig gewendelten Innenseite gebildet. Aus der Bewegung des Rotors und gegenseitiger
Anlage werden zwischen Stator und Rotor wandernde Förderräume gebildet, vermittels
welchen flüssige Medien entlang des Stators transportiert werden können. Der Rotor
vollführt dabei eine exzentrische Drehbewegung um die Statorachse beziehungsweise
um die Längsachse der Exzenterschneckenpumpe. Die äußere Schnecke, d.h. der Stator,
hat in der gängigsten Ausführung die Form eines zweigängigen Gewindes, während die
Rotorschnecke in diesem Fall eingängig ausgebildet ist. Mehrgängige Ausführungen funktionieren
nach demselben kinematischen Prinzip. Beispielsweise eignen sich Exzenterschneckenpumpen
zum Fördern von Wasser, Erdölen und einer Vielzahl weiterer Flüssigkeiten. Die Form
der Förderräume ist bei der Bewegung des Rotors innerhalb des Stators konstant, so
dass das Fördermedium nicht gequetscht wird. Bei passender Auslegung können mit Exzenterschneckenpumpen
nicht nur Fluide, sondern auch Festkörper gefördert werden.
[0003] Der Rotor besteht üblicherweise aus einem hoch abriebfesten Material wie zum Beispiel
Stahl. Der Stator besteht hingegen für viele Anwendungen aus einem elastischen Material,
zum Beispiel Gummi. Für viele Anwendungen ist das Elastomer in einem als Statormantel
bezeichneten rohrförmigen Metallgehäuse einvulkanisiert.
[0004] Derartig ausgebildete Pumpen arbeiten vollständig zufriedenstellend bei Anwendungen,
in denen Temperaturen von 140°C nicht überschritten werden. Bei höheren Temperaturen
können Statoren aus Elastomer nicht mehr verwendet werden. Zum einen hält das Elastomermaterial
diesen Temperaturen nicht stand. Zum anderen erfordern die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten
von Stahl und Elastomer Rotoren mit Untermaß, das heißt der maximale Außendurchmesser
des Rotors ist geringer als der Innendurchmesser des Stators. Dadurch wird der Rotor
nicht zu fest in dem Stator gehalten und die Pumpe kann somit immer ordentlich arbeiten.
[0005] Um diese Nachteile zu überwinden, beschreibt
US 6082980 eine Exzenterschneckenpumpe, bei der Rotor und der Stator jeweils aus Materialien
bestehen, die Wärmeausdehnungskoeffizienten aufweisen, so dass Temperaturänderungen
in einem Temperaturbereich zwischen 5°C und 300°C jeweils entsprechende Materialausdehnungen
an Stator und Rotor bewirken, wobei ein weitgehend konstanter Abstand zwischen dem
Rotor und dem Stator gehalten wird.
[0006] Für viele Anwendungen werden Statoren bevorzugt, die eine zylindrische Außenmantelform
aufweisen. Eine Herstellung analog zur Herstellung eines Elastomerkerns mit zylindrischer
Außenmantelform, der anschließend in einen Stahlmantel o.ä. eingeschoben und verklebt
oder anderweitig fixiert wird, ist denkbar. Weiterhin beschreibt
US 2009/0110578 A1 einen geteilten Stator, der mindestens zwei radial auftrennbare Statorteile aufweist.
Wird einer dieser Statorteile entfernt, dann ist der im Stator angeordnete Rotor und
/ oder der Innenraum des Stators zumindest teilweise zugänglich.
[0007] DE 3902740 C2 beschreibt die Herstellung eines Stators mittels zerspanender Bearbeitung. Hierbei
werden an stangenartigen Rohlingen jeweils Teilsegmente des zu bildenden Innenlochprofils
des Stators als äußere Bearbeitungsflächen mittels üblicher spangebender Bearbeitung
erzeugt. Die Rohlinge werden sodann in Richtung ihrer Längsachsen jeweils in eine
vorgegebene Anzahl von Teilstücken in der Weise zerteilt, dass jedes Teilstück ein
Teilsegment des Innenlochprofils aufweist, und diese Teilstücke werden anschließend
so miteinander zusammengesetzt, dass sich die Teilsegmente zu dem kompletten Innenlochprofil
des Stators ergänzen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist, einen Stator für eine Exzenterschneckenpumpe beziehungsweise
eine Exzenterschneckenpumpe mit einem Stator bereitzustellen, wobei der Stator aus
einem Statorkern aus einem ersten temperaturbeständigen Material besteht und in einem
Statormantel fixiert ist.
[0009] Die obige Aufgabe wird durch einen Stator für eine Exzenterschneckenpumpe, eine Exzenterschneckenpumpe
und ein Verfahren zur Herstellung eines Stators gelöst, die die Merkmale in den Patentansprüchen
1, 5 und 7 umfassen. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen werden durch die Unteransprüche
beschrieben.
Beschreibung
[0010] Die Erfindung betrifft einen Stator für eine Exzenterschneckenpumpe beziehungsweise
eine Exzenterschneckenpumpe mit einem entsprechenden Stator. Der Stator weist einen
inneren Hohlraum mit einer schneckenförmig gewendelten Innenkontur zur Aufnahme eines
Rotors auf. Im Betrieb der Exzenterschneckenpumpe werden durch die Bewegung des Rotors
im inneren Hohlraum des Stators zwischen dem Rotor und der Innenkontur des Stators
wandernde Förderräume zum Transport von Fördergut ausgebildet.
[0011] Der Stator umfasst einen in einem Statormantel angeordneten Statorkern. Der Statorkern
besteht aus mindestens zwei radial trennbaren Kernteilen.
[0012] Erfindungsgemäß bestehen die mindestens zwei radial trennbaren Kernteile jeweils
aus einem metallischen Werkstoff oder einem technischen Keramikwerkstoff, d.h aus
einem Werkstoff, der auch in einem höheren Temperaturbereich, beispielsweise bei Temperaturen
um 300°C materialbeständig ist und ein zuverlässiges Arbeiten einer Exzenterschneckenpumpe
mit einem solchen Stator ermöglicht. Als technische Keramik werden Keramikwerkstoffe
bezeichnet, die in ihren Eigenschaften auf technische Anwendungen hin optimiert wurden.
Sie unterscheidet sich von den dekorativ eingesetzten Keramiken oder Geschirr, Fliesen
oder Sanitärobjekten u.a. durch die Reinheit und die enger tolerierte Korngröße ihrer
Ausgangsstoffe sowie oft durch spezielle Brennverfahren. Abhängig vom Herstellungsverfahren
kann technische Keramik recht unterschiedliche Materialeigenschaften aufweisen.
[0013] Der Statormantel wird durch ein Statorrohr aus einem metallischen Werkstoff gebildet
und ist auf den Statorkern aufgeschrumpft. Insbesondere erfolgt eine Fixierung des
Statormantels am Statorkern ohne Verwendung eines Klebemittels oder Ähnlichem.
[0014] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weisen die Kernteile jeweils
eine Teilinnenkontur auf. Im zusammengesetzten Statorkern bilden die Teilinnenkonturen
der mindestens zwei Kernteile die Innenkontur des Statorkerns aus. Die entsprechend
ausgebildete Teilinnenkontur wird in den jeweiligen Kernteil vorzugsweise durch mehrachsiges
Formfräsen oder ein anderes geeignetes Verfahren derart eingebracht, dass die zu dem
Statorkern zusammengesetzten Kernteile die Innenkontur des Statorkerns ausbilden.
[0015] Vorzugsweise ist der Statorkern in einer die zentrale Statorlängsachse umfassenden
Ebene geteilt, das heißt der Statorkern wird durch zwei gleich große Kernteile gebildet.
[0016] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung weist mindestens ein erster Kernteil
auf einer Kontaktfläche zu dem mindestens einen zweiten Kernteil mindestens einen
Positionierstift auf. Weiterhin weist der mindestens eine zweite Kernteil an einer
korrespondierenden Position einer Kontaktfläche zu dem mindestens einen ersten Kernteil
mindestens eine korrespondierende Vertiefung zur Aufnahme des Positionierstifts auf.
Diese Positioniermittel dienen insbesondere dazu, dass die Teilinnenkonturen der Kernteile
derart einander zugeordnet werden, dass die Innenkontur des Statorkerns ausgebildet
wird. Wichtig ist hierbei, dass an den Kontaktbereichen die Teilinnenkonturen derart
aneinandergrenzen, dass kein Versatz der Teilinnenkonturen gegeneinander ausgebildet
ist, der die Bewegung des Rotors stören würde. Insbesondere werden die mindestens
zwei Kernteile derart zusammengefügt, dass der mindestens eine Positionierstift des
mindestens einen ersten Kernteils in die mindestens eine korrespondierende Vertiefung
des mindestens einen zweiten Kernteils formschlüssig möglichst spielfrei eingreift.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung weist der aus mindestens zwei Kernteilen
zusammengesetzte Statorkern vor dem Aufschrumpfen des Statormantels bei einer Umgebungstemperatur
in einem Temperaturbereich zwischen 5°C bis 25°C in einem Bereich einer Außenmantelfläche
einen Außenumfang auf, der zumindest geringfügig größer ist als der Innenumfang des
Statormantels bei der genannten Umgebungstemperatur.
[0018] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung eines oben beschriebenen
Stators. Dieser wird aus einem Statorkern aus einem metallischen Werkstoff oder einem
technischen Keramikwerkstoff und einem Statormantel aus einem metallischen Werkstoff
gefertigt. Ein den Statormantel bildendes Statorrohr wird auf den Statorkern aufgeschrumpft,
das heißt die Fixierung des Statorkerns im Statormantel benötigt keine zusätzlichen
Verbindungs- und / oder Klebemittel.
[0019] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird der aus mindestens zwei
Kernteilen zusammengesetzte und verstiftete Statorkern auf eine erste Temperatur abgekühlt.
Durch das Abkühlen des Statorkerns zieht sich das Material, aus dem der Statorkern
gebildet wird zusammen, so dass der Außenumfang des abgekühlten Statorkerns geringer
ist als der Außenumfang des Statorkerns bei normaler Umgebungstemperatur von ca. 5°C
bis 25°C. Insbesondere ist der Außenumfang des abgekühlten Statorkerns geringer als
der Innenumfang des Statormantels bei einer Umgebungstemperatur in dem genannten Temperaturbereich.
Der abgekühlte Statorkern wird in den Statormantel eingeschoben, wobei darauf geachtet
wird, dass der Radialabstand zwischen Statorkern und Statormantel überall gleich ist.
Durch den Temperaturausgleich zwischen dem Statorkern und dem Statormantel und / oder
durch das Anpassen von Statorkern und Statormantel an die Umgebungstemperatur wird
der Statorkern in den Statormantel einschrumpft.
[0020] Gemäß einer weiteren Ausführungsform des Verfahrens wird der aus mindestens zwei
zusammengesetzten Kernteilen bestehende Statorkern auf eine erste Temperatur abgekühlt.
Parallel dazu wird der Statormantel auf eine zweite Temperatur erwärmt. Durch das
Erwärmen dehnt sich der Statormantel aus. Insbesondere ist das Material des Statormantels
derart gewählt, dass sich der Innenumfang des Statormantels durch das Erwärmen vergrößert.
Der zweite Außenumfang des abgekühlten Statorkern ist zumindest geringfügig geringer
als der Innenumfang des erwärmten Statormantels. Der abgekühlte Statorkern wird in
den erwärmten Statormantel eingeschoben, wobei darauf geachtet wird, dass der Radialabstand
zwischen dem abgekühlten Statorkern und dem erwärmten Statormantel überall gleich
ist. Durch den Temperaturausgleich zwischen dem abgekühlten Statorkern und dem erwärmten
Statormantel und / oder durch das Anpassen von Statorkern und Statormantel an die
Umgebungstemperatur wird der Statormantel auf den Statorkern aufgeschrumpft.
[0021] Vorzugsweise wird der Statorkern auf eine erste Temperatur in einem ersten Temperaturbereich
zwischen -50°C und -250°C abgekühlt. Beispielsweise wird der Statorkern in flüssigem
Stickstoff auf eine erste Temperatur von ca. -200°C abgekühlt. Der Statormantel wird
beispielsweise auf eine zweite Temperatur in einem zweiten Temperaturbereich zwischen
35°C und 150°C erwärmt.
[0022] Das Verfahren kann alternativ oder zusätzlich zu den beschriebenen Merkmalen ein
oder mehrere Merkmale und / oder Eigenschaften der zuvor beschriebenen Vorrichtung
umfassen. Ebenfalls kann die Vorrichtung alternativ oder zusätzlich einzelne oder
mehrere Merkmale und / oder Eigenschaften des beschriebenen Verfahrens aufweisen.
[0023] Der erfindungsgemäße Stator ist insbesondere für die Verwendung in Exzenterschneckenpumpen
zur Förderung von Öl- Gas- Wasser- Gemischen bei Umgebungs- und Fördermediumtemperaturen
von mehr als 150°C, beispielsweise in Bohrlöchern oder Ähnlichem geeignet.
[0024] Durch die geteilte Ausführung des Statorkerns ist eine präzisere Fertigung möglich.
Zudem können mit entsprechenden Exzenterschneckenpumpen bessere Wirkungsgrade erzielt
werden, da ein engerer und gleichmäßigerer Spalt zwischen Stator und Rotor möglich
ist. Zudem haben Statoren aus einem metallischen Werkstoff oder einer technischen
Keramik geringere Verschleißprobleme im Vergleich zu Statoren mit einem Elastomerkern.
Figurenbeschreibung
[0025] Im Folgenden sollen Ausführungsbeispiele die Erfindung und ihre Vorteile anhand der
beigefügten Figuren näher erläutern. Die Größenverhältnisse der einzelnen Elemente
zueinander in den Figuren entsprechen nicht immer den realen Größenverhältnissen,
da einige Formen vereinfacht und andere Formen zur besseren Veranschaulichung vergrößert
im Verhältnis zu anderen Elementen dargestellt sind.
Figuren 1 zeigen schematische Ansichten der wesentlichen Bestandteile eines erfindungsgemäßen
Stators vor dem Zusammenbau des Stators.
Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäß hergestellten Stators.
Figuren 3 zeigen schematisch die Verfahrensschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Stators.
[0026] Für gleiche oder gleich wirkende Elemente der Erfindung werden identische Bezugszeichen
verwendet. Ferner werden der Übersicht halber nur Bezugszeichen in den einzelnen Figuren
dargestellt, die für die Beschreibung der jeweiligen Figur erforderlich sind. Die
dargestellten Ausführungsformen stellen lediglich Beispiele dar, wie die erfindungsgemäße
Vorrichtung oder das erfindungsgemäße Verfahren ausgestaltet sein können und stellen
keine abschließende Begrenzung dar.
[0027] Figuren 1A und B zeigen schematische Ansichten der wesentlichen Bestandteile eines
erfindungsgemäßen Stators 1 vor dem Zusammenbau des Stators 1 (vergleiche Figur 2)
und Figur 2 zeigt eine schematische Ansicht eines erfindungsgemäß hergestellten Stators
1. Figur 1A zeigt zwei Kernteile 3a, 3b, die zusammen einen Statorkern 2 bilden. Der
Statorkern 2 hat einen im Wesentlichen zylindrischen Außenmantel 6 ausgebildet. Die
Kernteile 3a, 3b haben jeweils eine Teilkontur 8a, 8b ausgebildet, die nach dem Zusammenfassen
der Kernteile 3a, 3b die Innenkontur 7 des Stators 1 ausbilden (vergleiche Figur 2).
Die Teilkonturen 8a, 8b werden durch mehrachsiges Formfräsen mit hoher Präzision gefertigt.
Wichtig ist hierbei dass die beiden Kernteile 3a, 3b einen gemeinsamen Bezugspunkt
haben. Das eine Kernteil 3a umfasst an seinen Kontaktflächen 5a zum zweiten Kernteil
3b zwei Passstifte 9-1, 9-2 und das zweite Kernteil 3b weist an korrespondierenden
Positionen seiner Kontaktflächen 5b zum ersten Kernteil 3a zwei Stiftaufnahmen 10-1,
10-2 auf. Die beiden Kernteile 3a, 3b werden zusammengefügt und mit Hilfe der Passstifte
9-1, 9-2 und Stiftaufnahmen 10-1, 10-2 miteinander auf Position verstiftet.
[0028] Figur 1B zeigt einen Statormantel 4, beispielsweise ein Stahlrohr. Vorzugsweise werden
die Kernteile 3a, 3b auf Übermaß gefertigt, das heißt die verstifteten Kernteile 3a,
3b bilden einen Statorkern 2, der im unverbauten Zustand einen Außenumfang aufweist,
der größer ist als der Innenumfang des rohrförmigen Statormantels 4.
[0029] Figuren 3 zeigen schematisch die Verfahrensschritte zur Herstellung eines erfindungsgemäßen
Stators 1. Zu Beginn weisen die Bestandteile des Stators, insbesondere der aus mindestens
zwei Kernteilen 3 zusammengesetzte und verstiftete Statorkern 2 und der Statormantel
4, die Umgebungstemperatur T(U) auf (vergleiche Figur 3A).
[0030] In einem ersten Verfahrensschritt I wird der verstiftete Statorkern 2 abgekühlt,
indem diesem Wärme Q1 entzogen wird, wodurch der Statorkern auf eine erste Temperatur
T(1), die unterhalb der Umgebungstemperatur T(U) liegt, abgekühlt wird. Beispielsweise
wird der verstiftete Statorkern 2 mittels flüssigen Stickstoffs auf ca. -200°C abgekühlt.
Durch das Abkühlen des Statorkerns 2 zieht sich das Material, aus dem die Kernteile
3 des Statorkern 2 gebildet sind, zusammen, so dass der Außenumfang des auf die erste
Temperatur T(1) abgekühlten Statorkerns 2
T(1) geringer ist als der Außenumfang des Statorkerns 2 bei normaler Umgebungstemperatur
T(U).
[0031] Parallel dazu wird der Statormantel 4 durch Zuführung von Wärme Q2 auf eine zweite
Temperatur T(2) erwärmt. Durch das Erwärmen dehnt sich der Statormantel 4 aus. Insbesondere
ist das Material des Statormantels 4 derart gewählt, dass sich der Innenumfang des
Statormantels 4 durch das Erwärmen erhöht.
[0032] Insbesondere ist der Außenumfang des auf die erste Temperatur T(1) abgekühlten Statorkerns
2
T(1) geringer als der Innenumfang des erwärmten Statormantels 4
T(2).
[0033] In einem zweiten Verfahrensschritt II wird der abgekühlte Statorkern 2
T(1) in den Statormantel 4
T(2) eingeschoben (vergleiche Figur 4C) und positioniert, wobei darauf geachtet wird,
dass der Radialabstand zwischen Statorkern 2
T(1) und Statormantel 4
T(2) überall gleich ist
[0034] In einem dritten Verfahrensschritt III führt ein kontinuierlicher Wärmeaustausch
zwischen Statorkern 2 und Statormantel 4 zu einem Temperaturausgleich zwischen dem
Statorkern 2 und dem Statormantel 4, wodurch der Statormantel 4 auf den Statorkern
2 aufschrumpft. In dem dadurch hergestellten Stator 1 ist damit eine dauerhaft feste
Verbindung zwischen Statorkern 2 und dem Statormantel 4 hergestellt.
[0035] Diese dauerhaft feste Verbindung ist insbesondere bei den Temperaturschwankungen
zwischen 15°C bis 300°C im laufenden Betrieb einer Exzenterschneckenpumpe mit einem
Stator 1 beständig, da keine Klebemittel verwendet werden, die bei hohen Temperaturen
Probleme bereiten können.
[0036] Die Erfindung wurde unter Bezugnahme auf eine bevorzugte Ausführungsform beschrieben.
Es ist jedoch für einen Fachmann vorstellbar, dass Abwandlungen oder Änderungen der
Erfindung gemacht werden können, ohne dabei den Schutzbereich der nachstehenden Ansprüche
zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 1
- Stator
- 2
- Statorkern
- 3
- Kernteil
- 4
- Statormantel
- 5
- Kontaktfläche
- 6
- Außenmantel
- 7
- Innenkontur
- 8
- Teilkontur
- 9
- Passstift
- 10
- Stiftaufnahme
- I,II,III
- Verfahrensschritte
1. Stator (1) für eine Exzenterschneckenpumpe mit einem inneren Hohlraum mit einer schneckenförmig
gewendelten Innenkontur (7) zur Aufnahme eines Rotors, wobei der Stator (1) einen
in einem Statormantel (4) angeordneten Statorkern (2) umfasst, wobei der Statorkern
(2) aus mindestens zwei radial trennbaren Kernteilen (3a, 3b) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei radial trennbaren Kernteile (3a, 3b) jeweils aus einem metallischen
Werkstoff oder einem technischen Keramikwerkstoff bestehen, dass der Statormantel
(4) durch ein Statorrohr aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist und dass der
Statormantel (4) auf den Statorkern (2) aufgeschrumpft ist bzw. dass der Statorkern
(2) in den Statormantel (4) eingeschrumpft ist.
2. Stator (1) nach Anspruch 1, wobei die Kernteile (3a, 3b) jeweils eine Teilinnenkontur
(8a, 8b) aufweisen, und wobei die Teilinnenkonturen (8a, 8b) der mindestens zwei Kernteile
(3a, 3b) im zusammengesetzten Statorkern (2) die Innenkontur (7) des Statorkerns (2)
ausbilden.
3. Stator (1) nach Anspruch 1 oder 2, wobei mindestens ein erster Kernteil (3a) auf einer
Kontaktfläche (5a) zu mindestens einem zweiten Kernteil (3b) mindestens einen Positionierstift
(9-1) aufweist und wobei der mindestens eine zweite Kernteil (3b) an einer korrespondierenden
Position einer Kontaktfläche (5b) zu dem mindestens einen ersten Kernteil (3a) mindestens
eine korrespondierende Vertiefung (10-1) zur Aufnahme des Positionierstifts (9) aufweist.
4. Stator (1) nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei der aus mindestens zwei
Kernteilen (3a, 3b) zusammengesetzte Statorkern (2) vor dem Aufschrumpfen des Statormantels
(4) bzw. vor dem Einschrumpfen in den Statormantel (4) bei einer Umgebungstemperatur
(T(U)) in einem Bereich zwischen 5°C bis 25°C einen Außenumfang aufweist, der zumindest
geringfügig größer ist als der Innenumfang des Statormantels (4) bei einer Umgebungstemperatur
(T(U)) in einem Bereich zwischen 5°C bis 25°C.
5. Exzenterschneckenpumpe umfassend einen Stator (1) mit einem inneren Hohlraum mit einer
schneckenförmig gewendelten Innenkontur (7) zur Aufnahme eines gewendelten Rotors,
wobei durch den Rotor und den Stator (1) im Betrieb der Exzenterschneckenpumpe wandernde
Förderräume zum Transport von Fördergut ausgebildet sind, wobei der Stator (1) einen
in einem Statormantel (4) angeordneten Statorkern (2) umfasst, wobei der Statorkern
(2) aus mindestens zwei radial trennbaren Kernteilen (3a, 3b) besteht, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei radial trennbaren Kernteile (3a, 3b) jeweils aus einem metallischen
Werkstoff oder einem technischen Keramikwerkstoff bestehen, dass der Statormantel
(4) durch ein Statorrohr aus einem metallischen Werkstoff gebildet ist und dass der
Statormantel (4) auf den Statorkern (2) aufgeschrumpft ist bzw. dass der Statorkern
(2) in den Statormantel (4) eingeschrumpft ist.
6. Exzenterschneckenpumpe nach Anspruch 5, umfassend einen Stator (1) nach Anspruch 2
bis 4.
7. Verfahren zur Herstellung eines Stators (1) bestehend aus einem in einem Statormantel
(4) angeordneten Statorkern (2), der Statorkern (2) umfassend einen inneren Hohlraum
mit einer schneckenförmig gewendelten Innenkontur (7) zur Aufnahme eines Rotors, wobei
der Statorkern (2) aus mindestens zwei radial trennbaren Kernteilen (3a, 3b) besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens zwei radial trennbaren Kernteile (3a, 3b) des Statorkerns (2) aus
einem metallischen Werkstoff oder einem technischen Keramikwerkstoff gefertigt werden,
dass der Statormantel (4) als Statorrohr aus einem metallischen Werkstoff gefertigt
wird und dass der Statormantel (4) auf den Statorkern (2) aufgeschrumpft wird bzw.
dass der Statorkern (2) in den Statormantel (4) eingeschrumpft wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, wobei der Statorkern (2) aus zwei Kernteilen (3a, 3b) gefertigt
wird, die durch eine Ebene durch die zentrale Statorlängsachse aufgeteilt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, wobei eine entsprechend ausgebildete Teilinnenkontur
(8a, 8b) in die jeweiligen Kernteile (3a, 3b) durch mehrachsiges Formfräsen derart
eingebracht wird, dass die zu dem Statorkern (2) zusammengesetzten Kernteile (3a,
3b) die Innenkontur (7) des Statorkerns (2) ausbilden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, wobei an mindestens einem ersten Kernteil
(3a) auf einer Kontaktfläche (5a) zu mindestens einem zweiten Kernteil (3b) mindestens
ein Positionierstift (9-1) angebracht wird und wobei an mindestens einem zweiten Kernteil
(3b) an einer korrespondierenden Position einer Kontaktfläche (5b) zu dem mindestens
einen ersten Kernteil (3a) mindestens eine korrespondierende Vertiefung (10-1) zur
Aufnahme des Positionierstifts (9-1) ausgebildet wird, wobei die mindestens zwei Kernteile
(3a, 3b) derart zusammengefügt werden, dass der mindesten eine Positionierstift (9-1)
des mindestens einen ersten Kernteils (3a) in die mindestens eine korrespondierende
Vertiefung (10-1) des mindestens einen zweiten Kernteils (3b) eingreift.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei der aus mindestens zwei Kernteilen
(3a, 3b) zusammengesetzte Statorkern (2) vor dem Einschrumpfen in den Statormantel
(4) bei einer Umgebungstemperatur (T(U)) in einem Bereich zwischen 5°C bis 25°C einen
ersten Außenumfang aufweist, der zumindest geringfügig größer ist als der Innenumfang
des Statormantels (4) bei einer Umgebungstemperatur (T(U)) in einem Bereich zwischen
5°C bis 25°C, wobei der aus mindestens zwei Kernteilen (3a, 3b) zusammengesetzte Statorkern
(2) auf eine erste Temperatur (T(1)) abgekühlt wird, wobei der abgekühlte Statorkern
(2T(1)) bei der ersten Temperatur (T(1)) einen zweiten Außenumfang aufweist, der zumindest
geringfügig geringer ist als der Innenumfang des Statormantels (4), wobei der abgekühlte
Statorkern (2T(1)) in den Statormantel (4) eingeschoben wird, so dass der Radialabstand zwischen dem
abgekühlten Statorkern (2T(1)) und dem Statormantel (2) überall gleich ist, wobei der Statorkern (2T(1)) durch einen Temperaturausgleich zwischen Statorkern (2T(1)) und Statormantel (4) und / oder durch Anpassen an eine Umgebungstemperatur (T(U))
in den Statormantel (4) einschrumpft.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 10, wobei der aus mindestens zwei Kernteilen
(3a, 3b) zusammengesetzte Statorkern (2) vor dem Aufschrumpfen des Statormantels (4)
bei einer Umgebungstemperatur (T(U)) in einem Bereich zwischen 5°C bis 25°C einen
ersten Außenumfang aufweist, der zumindest geringfügig größer ist als der Innenumfang
des Statormantels (4) bei einer Umgebungstemperatur (T(U)) in einem Bereich zwischen
5°C bis 25°C, wobei der aus mindestens zwei Kernteilen (3a, 3b) zusammengesetzte Statorkern
(2) auf eine erste Temperatur (T(1)) abgekühlt wird, und wobei der Statormantel (4)
auf eine zweite Temperatur (T(2)) erwärmt wird, wobei der abgekühlte Statorkern (2T(1)) bei der ersten Temperatur (T(1)) einen zweiten Außenumfang aufweist, der zumindest
geringfügig geringer ist als der Innenumfang des erwärmten Statormantels (4T(2)), wobei der abgekühlte Statorkern (2T(1)) in den erwärmten Statormantel (4T(2)) eingeschoben wird, so dass der Radialabstand zwischen dem abgekühten Statorkern
(2T(1)) und dem erwärmten Statormantel (4T(2)) überall gleich ist, wobei der Statormantel (4) durch den Temperaturausgleich zwischen
Statorkern (2) und Statormantel (4) und / oder durch Abkühlen auf eine Umgebungstemperatur
(T(U)) auf den Statorkern (2) aufschrumpft.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, wobei der Statorkern (2) auf eine erste Temperatur
(T(1)) in einem ersten Temperaturbereich zwischen -50°C und -250°C abgekühlt wird
und / oder wobei der Statormantel (4) auf eine zweite Temperatur (T(2)) in einem zweiten
Temperaturbereich zwischen 35 °C und 150 °C erwärmt wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 13, wobei der Statorkern (2) mit flüssigem
Stickstoff auf eine erste Temperatur (T(1)) von ca. -200°C abgekühlt wird.