[0001] Die Erfindung betrifft eine Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit
zur Kühlung eines Transformators, einen Transformator mit einer derartigen Speichervorrichtung
und ein Verfahren zur Handhabung eines derartigen Transformators.
[0002] Transformatoren werden häufig mit einer Kühlflüssigkeit, in der Regel mit einem Transformatorenöl,
gekühlt. Um thermisch bedingte Ausdehnungen der Kühlflüssigkeit auszugleichen, werden
derartige Transformatoren mit einem Ausdehnungsgefäß für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit
während des Betriebs des Transformators ausgestattet. Derartige Ausdehnungsgefäße
weisen oft ein Gehäuse auf, in dem ein mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator
angeordnet ist. Der Kompensator dient dazu, Gehäusegas aus einem den Kompensator umgebenden
und Kühlflüssigkeit enthaltenden Innenraum des Gehäuses zu verdrängen. Bei einem Transport
eines Kühlflüssigkeit enthaltenden Ausdehnungsgefäßes kann der Kompensator, insbesondere
an einem Kompensatoranschlusses zur Befüllung des Kompensators, durch von Beschleunigungen
des Ausdehnungsgefäßes verursachten Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß
beschädigt werden. Außerdem kann durch diese Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem
Ausdehnungsgefäß auch eine das Ausdehnungsgefäß tragende Tragkonsole zu stark belastet
und beschädigt werden. Um derartige Beschädigungen zu vermeiden, wird das Ausdehnungsgefäß
daher vorzugsweise ohne Kühlmittel transportiert und nach dem Transport Kühlmittel
nachgefüllt. Es gibt jedoch Umstände, in denen eine Befüllung mit Kühlmittel nach
dem Transport unerwünscht ist. Beispielsweise werden Transformatoren für Offshore-Plattformen
auf See vorzugsweise bereits an Land vor ihrem Transport zu einer Offshore-Plattform
komplett vormontiert, um ein Hantieren mit Kühlflüssigkeit auf den Offshore-Plattformen
zu vermeiden. Wenn ein solcher Transformator ein Ausdehnungsgefäß aufweist, kann das
Ausdehnungsgefäß während des Transports zu einer Offshore-Plattform eine beträchtliche
Menge Kühlmittel enthalten und dies kann zu Beschädigungen einer Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes
sowie bei Ausdehnungsgefäßen, die einen Kompensator enthalten, zu Beschädigungen des
Kompensators führen, insbesondere wenn der Transport auf dem Seeweg bei rauer See
erfolgt, da dies zu starken Beschleunigungen des Ausdehnungsgefäßes führen kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Speichervorrichtung für
die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators mit einem Ausdehnungsgefäß
zur Aufnahme von Kühlflüssigkeit und ein Verfahren zur Handhabung eines derartigen
Transformators anzugeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Speichervorrichtung durch die Merkmale
des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 13
gelöst.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit
zur Kühlung eines Transformators umfasst ein Ausdehnungsgefäß für die Aufnahme von
Kühlflüssigkeit während eines Betriebs des Transformators und einen Kühlflüssigkeitsbehälter
für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports des Transformators.
[0007] Eine derartige Speichervorrichtung ermöglicht, vor einem Transport des Transformators
in dem Ausdehnungsgefäß enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter
zu leiten und während des Transports dort zu lagern. Dadurch wird vorteilhaft verhindert,
dass eine Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes oder ein in dem Ausdehnungsgefäß angeordneter
Kompensator während des Transports durch Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß,
die durch Beschleunigungen des Ausdehnungsgefäßes verursacht werden, beschädigt werden.
Insbesondere eignet sich eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung daher für einen
Transformator, der vor dem Transport komplett montiert wird, beispielsweise um auf
einer Offshore-Plattform eingesetzt zu werden.
[0008] Außerdem ermöglicht die Speichervorrichtung vorteilhaft, Kühlflüssigkeit während
einer Wartung oder Reparatur des Transformators in dem Kühlflüssigkeitsbehälter zwischenzulagern.
Beispielsweise kann vor einer Reparatur eines im Betrieb des Transformators mit Kühlflüssigkeit
gefüllten Kabelanschlusskastens des Transformators die in dem Kabelanschlusskasten
enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter und nach der Reparatur
aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter zurück in den Kabelanschlusskasten gepumpt werden.
[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter räumlich
getrennt von dem Ausdehnungsgefäß an einem Transformatorkessel des Transformators,
beispielsweise auf einem Kesseldeckel des Transformatorkessels oder an einer seitlichen
Wand des Transformatorkessels, angeordnet ist.
[0010] Dadurch wird eine platzsparende Anordnung des Kühlflüssigkeitsbehälters direkt an
dem Transformatorkessel ermöglicht.
[0011] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter
an dem Ausdehnungsgefäß, beispielsweise an einer seitlichen Wand des Ausdehnungsgefäßes
oder unter dem Ausdehnungsgefäß angeordnet ist.
[0012] Diese Ausgestaltung ermöglicht eine platzsparende Anordnung des Kühlflüssigkeitsbehälters
direkt an dem Ausdehnungsgefäß. Eine Anordnung unter dem Ausdehnungsgefäß ermöglicht
es zudem, den Kühlflüssigkeitsbehälter als Tragkonsole für das Ausdehnungsgefäß zu
verwenden, so dass eine separate Tragkonsole für das Ausdehnungsgefäß vorteilhaft
entfallen kann.
[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine mittels wenigstens eines Absperrorgans
verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung vor, die die Innenräume des Ausdehnungsgefäßes
und des Kühlflüssigkeitsbehälters miteinander verbindet.
[0014] Durch eine derartige Kühlflüssigkeitsleitung kann vorteilhaft Kühlflüssigkeit von
dem Ausdehnungsgefäß in den Kühlflüssigkeitsbehälter und umgekehrt geleitet werden,
wobei durch die Verschließbarkeit der Kühlflüssigkeitsleitung das Ausdehnungsgefäß
und der Kühlflüssigkeitsbehälter während eines Transports und während des Betriebs
des Transformators gegeneinander verschlossen werden können.
[0015] Eine Weitergestaltung der vorgenannten Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Umpumpvorrichtung
zum Pumpen von Kühlflüssigkeit durch die Kühlflüssigkeitsleitung zwischen dem Ausdehnungsgefäß
und dem Kühlflüssigkeitsbehälter vor.
[0016] Durch eine derartige in die Speichervorrichtung integrierte Umpumpvorrichtung wird
ein Transport von Kühlflüssigkeit zwischen dem Ausdehnungsgefäß und dem Kühlflüssigkeitsbehälter
ermöglicht, ohne eine externe Pumpvorrichtung zu benötigen.
[0017] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Ausdehnungsgefäß
ein Gehäuse aufweist, in dem wenigstens ein über einen Kompensatoranschluss mit einem
Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator zur Verdrängung von einem Gehäusegas aus einem
den Kompensator umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses
angeordnet ist.
[0018] Diese Ausgestaltung ist besonders bevorzugt, da Kompensatoren gerade im Bereich ihrer
Kompensatoranschlüsse sehr anfällig für eine Beschädigung durch sich bewegende Kühlflüssigkeit
sind. Daher ist eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung besonders vorteilhaft, wenn
das Ausdehnungsgefäß einen Kompensator aufweist.
[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in dem Gehäuse des Ausdehnungsgefäßes
wenigstens zwei Kompensatoren horizontal nebeneinander angeordnet sind.
[0020] Diese Ausgestaltung nutzt vorteilhaft aus, dass durch die Verwendung mehrerer Kompensatoren
die einzelnen Kompensatoren kleiner ausgelegt werden können und dadurch das Risiko
von Beschädigungen an ihren Kompensatoranschlüssen durch eine Bewegung der Kompensatoren
bei einem Transport reduziert wird. Außerdem steht bei einer Beschädigung nur eines
Kompensators in diesem Fall wenigstens noch ein weiterer Kompensator zur Verfügung,
so dass ein Totalausfall der Kompensatorfunktion des Ausdehnungsgefäßes vorteilhaft
vermieden wird.
[0021] Eine Weitergestaltung der vorgenannten Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass
das Gehäuse wenigstens zwei horizontal nebeneinander angeordnete Kammern aufweist,
in denen jeweils genau ein Kompensator angeordnet ist.
[0022] Dadurch wird vorteilhaft verhindert, dass die einzelnen Kompensatoren sich gegenseitig
durch Bewegungen während eines Transports beschädigen. Außerdem kann die Bewegungsfreiheit
der einzelnen Kompensatoren eingeschränkt und dadurch das Beschädigungsrisiko weiter
reduziert werden.
[0023] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse des Ausdehnungsgefäßes
zur Entnahme wenigstens eines Kompensators einen von dem übrigen Gehäuse lösbaren
Gehäuseboden und/oder wenigstens eine von dem übrigen Gehäuse lösbare Gehäuseseitenwand
aufweist.
[0024] Diese Ausgestaltung vereinfacht vorteilhaft eine Reparatur und einen Austausch von
Kompensatoren, da sie einen einfachen Zugriff auf Kompensatoren ermöglicht.
[0025] Ein erfindungsgemäßer Transformator umfasst einen mit einer Kühlflüssigkeit befüllbaren
Transformatorkessel, eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung und wenigstens eine
mittels wenigstens eines Absperrorgans verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung, die
einen Innenraum des Transformatorkessels mit einem Innenraum des Ausdehnungsgefäßes
und/oder mit einem Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters miteinander verbindet.
[0026] Ein derartiger Transformator nutzt die oben bereits genannten Vorteile einer erfindungsgemäßen
Speichervorrichtung.
[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Handhabung eines derart ausgebildeten Transformators
wird vor einem Transport des Transformators die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß enthaltene
Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter geleitet.
[0028] Dadurch werden gemäß den obigen Ausführungen vorteilhaft Beschädigungen des Ausdehnungsgefäßes
bei einem Transport des Transformators vermieden.
[0029] Ferner wird der Kühlflüssigkeitsbehälter vor einem Transport vorzugsweise vollständig
mit Kühlflüssigkeit gefüllt.
[0030] Dadurch wird auch das Risiko von Beschädigungen des Kühlflüssigkeitsbehälters reduziert,
da durch die vollständige Befüllung Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Kühlflüssigkeitsbehälter
verhindert werden.
[0031] Vorzugsweise wird nach einem Transport des Transformators Kühlflüssigkeit aus dem
Kühlflüssigkeitsbehälter in das Ausdehnungsgefäß und/oder den Transformatorkessel
geleitet.
[0032] Dadurch kann der Zustand des Transformators vor dem Transport in einfacher Weise
wiederhergestellt werden.
[0033] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass vor einer Wartung oder Reparatur
des Transformators Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel und/oder aus dem Ausdehnungsgefäß
in den Kühlflüssigkeitsbehälter geleitet wird.
[0034] Dadurch wird der Kühlflüssigkeitsbehälter vorteilhaft auch zur Speicherung von Kühlflüssigkeit
während einer Wartung oder Reparatur des Transformators verwendet.
[0035] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie
die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich
im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang
mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
- FIG 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transformators mit einer Speichervorrichtung
für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators, und
- FIG 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transformators mit einer Speichervorrichtung
für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators.
[0036] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0037] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transformators 1 mit einem mit
einer Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators 1 befüllbaren Transformatorkessel
3 und einer Speichervorrichtung 5 für die Speicherung von Kühlflüssigkeit. Die Kühlflüssigkeit
ist vorzugsweise ein Transformatorenöl.
[0038] Die Speichervorrichtung 5 umfasst ein Ausdehnungsgefäß 7 für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit
während eines Betriebs des Transformators 1 und einen Kühlflüssigkeitsbehälter 9 für
die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports sowie gegebenenfalls während
einer Wartung oder Reparatur des Transformators 1. Der Kühlflüssigkeitsbehälter 9
ist räumlich getrennt von dem Ausdehnungsgefäß 7 auf einem Kesseldeckel 4 des Transformatorkessels
3 angeordnet.
[0039] Das Ausdehnungsgefäß 7 weist ein Gehäuse 11 auf, in dem ein über einen Kompensatoranschluss
13 mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator 15 angeordnet ist. Als Verdrängungsgas
wird vorzugsweise Luft verwendet. Das Ausdehnungsgefäß 7 dient zur Aufnahme von Kühlflüssigkeit
bei thermisch bedingten Ausdehnungen der Kühlflüssigkeit in dem Transformatorkessel
3. Die Kühlflüssigkeit wird dabei in einen den Kompensator 15 umgebenden Innenraum
des Gehäuses 11 geleitet. Ein Füllstand von Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß
7 kann mittels eines optionalen Füllstandanzeigers 18 angezeigt werden. Der Kompensator
15 dient der Verdrängung von einem Gehäusegas aus dem den Kompensator 15 umgebenden
und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11. Dazu weist das Ausdehnungsgefäß
7 einen an dem Kompensatoranschluss 13 angeordneten verschließbaren Gasauslass 17
auf, durch den Gehäusegas aus dem mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses
11 entweichen kann.
[0040] Der Kompensatoranschluss 13 ist an eine verzweigte Gasleitung 19 zur Zuführung von
Verdrängungsgas in den Kompensator 15 und Abführung von Verdrängungsgas aus dem Kompensator
15 angeschlossen. Die Gasleitung 19 ist mit einem Evakuierungsanschluss 21 verschließbar
und weist Gasentfeuchter 23, 25 zur Entfeuchtung von Verdrängungsgas auf. Wenn der
den Kompensator 15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 teilweise mit Kühlflüssigkeit
befüllt ist, wird der Kompensator 15 bei geöffnetem Gasauslass 17 über die Gasleitung
19 und den Kompensatoranschluss 13 mit Verdrängungsgas befüllt bis aus dem Gasauslass
17 Kühlflüssigkeit statt Gehäusegas austritt. Danach wird die Zufuhr von Verdrängungsgas
in den Kompensator 15 gestoppt und der Gasauslass 17 verschlossen, so dass die Kühlflüssigkeit
gasdicht in dem den Kompensator 15 umgebenden Innenraum des Gehäuses 11 eingeschlossen
ist.
[0041] Die Gasleitung 19 ist außerdem über ein erstes Absperrorgan 27 mit dem mit Kühlflüssigkeit
befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 und über ein zweites Absperrorgan 28 mit dem
Kühlflüssigkeitsbehälter 9 verbunden. Dadurch kann auch Gas aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter
9 über die Gasleitung 19 abgeführt und entfeuchtet werden kann. Außerdem kann erforderlichenfalls,
beispielsweise im Falle eines kritischen Überdrucks in dem Ausdehnungsgefäß 7 und/oder
in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9, über die Gasleitung 19 Kühlflüssigkeit aus dem
Ausdehnungsgefäß 7 und/oder dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 abgeführt werden.
[0042] Der den Kompensator 15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes
7, ein Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters 9 und ein Innenraum des Transformatorkessels
3 sind über eine verzweigte Kühlflüssigkeitsleitung 20 miteinander verbunden, in der
ein drittes Absperrorgan 29, ein viertes Absperrorgan 30, ein fünftes Absperrorgan
31 und ein Buchholz-Relais 40 angeordnet sind. Dabei ist die Kühlflüssigkeitsleitung
20 ausdehnungsgefäßseitig mit dem dritten Absperrorgan 29 und kühlflüssigkeitsbehälterseitig
mit dem vierten Absperrorgan 30 und dem fünften Absperrorgan 31 verschließbar. Zwischen
dem vierten Absperrorgan 30 und dem fünften Absperrorgan 31 ist ferner eine Umpumpvorrichtung
42 zum Pumpen von Kühlflüssigkeit aus dem oder in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 durch
die Kühlflüssigkeitsleitung 20 angeordnet.
[0043] Der mit Kühlflüssigkeit befüllbare Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes
7 ist mit einer Ablassleitung 22 verbunden, die durch zwei weitere Absperrorgane 35,
36 verschließbar ist.
[0044] Die Absperrorgane 27 bis 31, 35 und 36 sind beispielsweise jeweils als ein Kugelventil
ausgebildet.
[0045] Vor einem Transport des Transformators 1 wird die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß
7 enthaltene Kühlflüssigkeit mittels der Umpumpvorrichtung 42 durch die Kühlflüssigkeitsleitung
20 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27 und
35 geschlossen und die anderen Absperrorgane 28 bis 31 und 36 geöffnet.
[0046] Während eines Transports des Transformators 1 sind die Absperrorgane 28 und 29 geöffnet,
während alle anderen Absperrorgane 27, 30, 31, 35 und 36 geschlossen bleiben.
[0047] Nach einem Transport des Transformators 1 wird vor dessen Inbetriebnahme zunächst
die gesamte in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 enthaltene Kühlflüssigkeit in das Ausdehnungsgefäß
7 zurückgepumpt. Dazu werden wiederum die Absperrorgane 27 und 35 geschlossen, während
alle anderen Absperrorgane 28 bis 31 und 36 geöffnet werden.
[0048] Im Betrieb des Transformators 1 sind die Absperrorgane 28, 29 und 36 geöffnet und
die anderen Absperrorgane 27, 30, 31 und 35 geschlossen, so dass keine Kühlflüssigkeit
in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 eintreten oder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter
9 austreten kann.
[0049] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transformators 1 mit einem mit
einer Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators 1 befüllbaren Transformatorkessel
3 und einer Speichervorrichtung 5 für die Speicherung von Kühlflüssigkeit. Wie in
dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Speichervorrichtung 5
ein Ausdehnungsgefäß 7 und einen Kühlflüssigkeitsbehälter 9 und die Kühlflüssigkeit
ist wiederum vorzugsweise ein Transformatorenöl.
[0050] Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Figur
1 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen einerseits dadurch, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter
9 in diesem Fall unter dem Ausdehnungsgefäß 7 angeordnet ist und außer zur Speicherung
von Kühlflüssigkeit auch als eine Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes 7 dient, und
andererseits dadurch, dass in dem Gehäuse 11 des Ausdehnungsgefäßes 7 horizontal nebeneinander
zwei Kompensatoren 15 angeordnet sind, die jeweils über einen Kompensatoranschluss
13 an eine Gasleitung 19 angeschlossen sind. An jedem Kompensatoranschluss 13 ist
ferner ein verschließbarer Gasauslass 17 zum Abführen von Gehäusegas aus dem die Kompensatoren
15 umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 angeordnet.
Das Gehäuse 11 kann optional zwei durch einen (nicht dargestellten) Schott voneinander
getrennte Kammern aufweisen, in denen jeweils einer der beiden Kompensatoren 15 angeordnet
ist.
[0051] Analog zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der die Kompensatoren
15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes 7, ein Innenraum des
Kühlflüssigkeitsbehälters 9 und ein Innenraum des Transformatorkessels 3 über eine
verzweigte Kühlflüssigkeitsleitung 20 miteinander verbunden, in der Absperrorgane
29 bis 34 zum Verschließen verschiedener Zweige der Kühlflüssigkeitsleitung 20 und
eine Umpumpvorrichtung 42 zum Pumpen von Kühlflüssigkeit aus dem oder in den Kühlflüssigkeitsbehälter
9 durch die Kühlflüssigkeitsleitung 20 angeordnet sind. Die Absperrorgane 29 bis 34
sind wiederum beispielsweise jeweils als ein Kugelventil ausgebildet.
[0052] Die Gasleitung 19 ist wiederum über ein erstes Absperrorgan 27 mit dem mit Kühlflüssigkeit
befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 und mit dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 verbunden
und mit einem Evakuierungsanschluss 21 verschließbar und weist Gasentfeuchter 23,
25 auf.
[0053] Vor einem Transport des Transformators 1 wird die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß
7 enthaltene Kühlflüssigkeit mittels der Umpumpvorrichtung 42 durch die Kühlflüssigkeitsleitung
20 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27, 32
und 33 geschlossen und die Absperrorgane 29 bis 31 und 34 geöffnet.
[0054] Während eines Transports des Transformators 1 sind die Absperrorgane 29, 32 und 34
geöffnet und die Absperrorgane 27, 30, 31 und 33 geschlossen.
[0055] Nach einem Transport des Transformators 1 wird vor dessen Inbetriebnahme zunächst
die gesamte in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 enthaltene Kühlflüssigkeit in das Ausdehnungsgefäß
7 zurückgepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27, 32 und 33 geschlossen und die Absperrorgane
29 bis 31 und 34 geöffnet.
[0056] Im Betrieb des Transformators 1 ist das Absperrorgan 29 geöffnet und die anderen
Absperrorgane 27 und 30 bis 34 sind geschlossen, so dass keine Kühlflüssigkeit in
den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 eintreten oder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 austreten
kann.
[0057] In beiden anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der
Kühlflüssigkeitsbehälter 9 vorzugsweise nicht nur zur Speicherung von Kühlflüssigkeit
während eines Transports, sondern gegebenenfalls auch während einer Wartung oder Reparatur
des Transformators 1 genutzt. Dabei wird vor einer Wartung oder Reparatur des Transformators
1 erforderlichenfalls zunächst Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel 3 und/oder
aus dem Ausdehnungsgefäß 7 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Während der
Wartung oder Reparatur bleibt der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 geschlossen. Nach der
Wartung oder Reparatur wird vor der erneuten Inbetriebnahme des Transformators 1 zunächst
die Kühlflüssigkeit wieder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 in den Transformatorkessel
3 und/oder in den Ausdehnungsgefäß 7 zurückgepumpt.
[0058] Beispielsweise wird vor der Reparatur eines in dem Transformatorkessel 1 angeordneten
(in den Figuren nicht dargestellten) Kabelanschlusskastens die gesamte in diesem Kabelanschlusskasten
enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu ist die
Kühlflüssigkeitsleitung 20 mit den einzelnen Kabelanschlusskästen entsprechend verbunden.
Während der Reparatur des Kabelanschlusskastens bleibt der Kühlflüssigkeitsbehälter
9 durch Schließen der Absperrorgane 27, 28, 30 bis 36 verschlossen. Nach der Reparatur
und vor der erneuten Inbetriebnahme des Transformators 1 wird die Kühlflüssigkeit
aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 in den Kabelanschlusskasten zurückgepumpt.
[0059] Ferner weist in beiden anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispielen
das Gehäuse 11 des Ausdehnungsgefäßes 7 zur Entnahme des Kompensators 15 bzw. wenigstens
eines Kompensators 15 einen von dem übrigen Gehäuse 11 lösbaren Gehäuseboden und/oder
wenigstens eine von dem übrigen Gehäuse 11 lösbare Gehäuseseitenwand auf.
[0060] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert
und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele
eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden,
ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.
1. Speichervorrichtung (5) für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines
Transformators (1), umfassend
- ein Ausdehnungsgefäß (7) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Betriebs
des Transformators (1)
- und einen Kühlflüssigkeitsbehälter (9) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während
eines Transports des Transformators (1).
2. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) räumlich getrennt von dem Ausdehnungsgefäß (7) an
einem Transformatorkessel (3) des Transformators (1) angeordnet ist.
3. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) auf einem Kesseldeckel (4) des Transformatorkessels
(3) oder an einer seitlichen Wand des Transformatorkessels (3) angeordnet ist.
4. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) an dem Ausdehnungsgefäß (7) angeordnet ist.
5. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) an einer seitlichen Wand des Ausdehnungsgefäßes
(7) oder unter dem Ausdehnungsgefäß (7) angeordnet ist.
6. Speichervorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine mittels wenigstens eines Absperrorgans (29 bis 34) verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung
(20), die die Innenräume des Ausdehnungsgefäßes (7) und des Kühlflüssigkeitsbehälters
(9) miteinander verbindet.
7. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch eine Umpumpvorrichtung (42) zum Pumpen von Kühlflüssigkeit durch die Kühlflüssigkeitsleitung (20) zwischen dem Ausdehnungsgefäß (7) und dem Kühlflüssigkeitsbehälter
(9).
8. Speichervorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ausdehnungsgefäß (7) ein Gehäuse (11) aufweist, in dem wenigstens ein über einen
Kompensatoranschluss (13) mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator (15) zur
Verdrängung von einem Gehäusegas aus einem den Kompensator (15) umgebenden und mit
Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses (11) angeordnet ist.
9. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (11) des Ausdehnungsgefäßes (7) wenigstens zwei Kompensatoren (15)
horizontal nebeneinander angeordnet sind.
10. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) wenigstens zwei horizontal nebeneinander angeordnete Kammern aufweist,
in denen jeweils genau ein Kompensator (15) angeordnet ist.
11. Speichervorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) des Ausdehnungsgefäßes (7) zur Entnahme wenigstens eines Kompensators
(15) einen von dem übrigen Gehäuse (11) lösbaren Gehäuseboden und/oder wenigstens
eine von dem übrigen Gehäuse (11) lösbare Gehäuseseitenwand aufweist.
12. Transformator (1), umfassend
- einen mit einer Kühlflüssigkeit befüllbaren Transformatorkessel (3),
- eine Speichervorrichtung (5) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche
- und wenigstens eine mittels wenigstens eines Absperrorgans (29 bis 34) verschließbare
Kühlflüssigkeitsleitung (20), die einen Innenraum des Transformatorkessels (3) mit
einem Innenraum des Ausdehnungsgefäßes (7) und/oder mit einem Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters
(9) miteinander verbindet.
13. Verfahren zur Handhabung eines gemäß Anspruch 12 ausgebildeten Transformators (1),
wobei vor einem Transport des Transformators (1) die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß
(7) enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter (9) geleitet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Transport des Transformators (1) Kühlflüssigkeit aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter
(9) in das Ausdehnungsgefäß (7) und/oder den Transformatorkessel (3) geleitet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass vor einer Wartung oder Reparatur des Transformators (1) Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel
(3) und/oder aus dem Ausdehnungsgefäß (7) in den Kühlflüssigkeitsbehälter (9) geleitet
wird.