(19)
(11) EP 2 998 972 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
23.03.2016  Patentblatt  2016/12

(21) Anmeldenummer: 15185453.6

(22) Anmeldetag:  16.09.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
H01F 27/00(2006.01)
H01F 27/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 22.09.2014 DE 102014219059

(71) Anmelder: Siemens Aktiengesellschaft
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • ALTMANN, Thomas
    91227 Diepersdorf (DE)
  • FRESZ, Erwin
    91126 Rednitzhembach (DE)
  • GRAD, Josef
    92318 Neumarkt (DE)
  • HILLER, Peter
    90537 Feucht (DE)
  • HÄRING, Peter
    91161 Hilpoltstein (DE)

   


(54) SPEICHERUNG VON KÜHLFLÜSSIGKEIT ZUR KÜHLUNG EINES TRANSFORMATORS


(57) Die Erfindung betrifft eine Speichervorrichtung (5) für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators (1). Die Speichervorrichtung (5) umfasst ein Ausdehnungsgefäß (7) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Betriebs des Transformators (1) und einen Kühlflüssigkeitsbehälter (9) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports des Transformators (1).




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators, einen Transformator mit einer derartigen Speichervorrichtung und ein Verfahren zur Handhabung eines derartigen Transformators.

[0002] Transformatoren werden häufig mit einer Kühlflüssigkeit, in der Regel mit einem Transformatorenöl, gekühlt. Um thermisch bedingte Ausdehnungen der Kühlflüssigkeit auszugleichen, werden derartige Transformatoren mit einem Ausdehnungsgefäß für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während des Betriebs des Transformators ausgestattet. Derartige Ausdehnungsgefäße weisen oft ein Gehäuse auf, in dem ein mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator angeordnet ist. Der Kompensator dient dazu, Gehäusegas aus einem den Kompensator umgebenden und Kühlflüssigkeit enthaltenden Innenraum des Gehäuses zu verdrängen. Bei einem Transport eines Kühlflüssigkeit enthaltenden Ausdehnungsgefäßes kann der Kompensator, insbesondere an einem Kompensatoranschlusses zur Befüllung des Kompensators, durch von Beschleunigungen des Ausdehnungsgefäßes verursachten Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß beschädigt werden. Außerdem kann durch diese Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß auch eine das Ausdehnungsgefäß tragende Tragkonsole zu stark belastet und beschädigt werden. Um derartige Beschädigungen zu vermeiden, wird das Ausdehnungsgefäß daher vorzugsweise ohne Kühlmittel transportiert und nach dem Transport Kühlmittel nachgefüllt. Es gibt jedoch Umstände, in denen eine Befüllung mit Kühlmittel nach dem Transport unerwünscht ist. Beispielsweise werden Transformatoren für Offshore-Plattformen auf See vorzugsweise bereits an Land vor ihrem Transport zu einer Offshore-Plattform komplett vormontiert, um ein Hantieren mit Kühlflüssigkeit auf den Offshore-Plattformen zu vermeiden. Wenn ein solcher Transformator ein Ausdehnungsgefäß aufweist, kann das Ausdehnungsgefäß während des Transports zu einer Offshore-Plattform eine beträchtliche Menge Kühlmittel enthalten und dies kann zu Beschädigungen einer Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes sowie bei Ausdehnungsgefäßen, die einen Kompensator enthalten, zu Beschädigungen des Kompensators führen, insbesondere wenn der Transport auf dem Seeweg bei rauer See erfolgt, da dies zu starken Beschleunigungen des Ausdehnungsgefäßes führen kann.

[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators mit einem Ausdehnungsgefäß zur Aufnahme von Kühlflüssigkeit und ein Verfahren zur Handhabung eines derartigen Transformators anzugeben.

[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß hinsichtlich der Speichervorrichtung durch die Merkmale des Anspruchs 1 und hinsichtlich des Verfahrens durch die Merkmale des Anspruchs 13 gelöst.

[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0006] Eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators umfasst ein Ausdehnungsgefäß für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Betriebs des Transformators und einen Kühlflüssigkeitsbehälter für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports des Transformators.

[0007] Eine derartige Speichervorrichtung ermöglicht, vor einem Transport des Transformators in dem Ausdehnungsgefäß enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter zu leiten und während des Transports dort zu lagern. Dadurch wird vorteilhaft verhindert, dass eine Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes oder ein in dem Ausdehnungsgefäß angeordneter Kompensator während des Transports durch Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß, die durch Beschleunigungen des Ausdehnungsgefäßes verursacht werden, beschädigt werden. Insbesondere eignet sich eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung daher für einen Transformator, der vor dem Transport komplett montiert wird, beispielsweise um auf einer Offshore-Plattform eingesetzt zu werden.

[0008] Außerdem ermöglicht die Speichervorrichtung vorteilhaft, Kühlflüssigkeit während einer Wartung oder Reparatur des Transformators in dem Kühlflüssigkeitsbehälter zwischenzulagern. Beispielsweise kann vor einer Reparatur eines im Betrieb des Transformators mit Kühlflüssigkeit gefüllten Kabelanschlusskastens des Transformators die in dem Kabelanschlusskasten enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter und nach der Reparatur aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter zurück in den Kabelanschlusskasten gepumpt werden.

[0009] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter räumlich getrennt von dem Ausdehnungsgefäß an einem Transformatorkessel des Transformators, beispielsweise auf einem Kesseldeckel des Transformatorkessels oder an einer seitlichen Wand des Transformatorkessels, angeordnet ist.

[0010] Dadurch wird eine platzsparende Anordnung des Kühlflüssigkeitsbehälters direkt an dem Transformatorkessel ermöglicht.

[0011] Eine alternative Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter an dem Ausdehnungsgefäß, beispielsweise an einer seitlichen Wand des Ausdehnungsgefäßes oder unter dem Ausdehnungsgefäß angeordnet ist.

[0012] Diese Ausgestaltung ermöglicht eine platzsparende Anordnung des Kühlflüssigkeitsbehälters direkt an dem Ausdehnungsgefäß. Eine Anordnung unter dem Ausdehnungsgefäß ermöglicht es zudem, den Kühlflüssigkeitsbehälter als Tragkonsole für das Ausdehnungsgefäß zu verwenden, so dass eine separate Tragkonsole für das Ausdehnungsgefäß vorteilhaft entfallen kann.

[0013] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht eine mittels wenigstens eines Absperrorgans verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung vor, die die Innenräume des Ausdehnungsgefäßes und des Kühlflüssigkeitsbehälters miteinander verbindet.

[0014] Durch eine derartige Kühlflüssigkeitsleitung kann vorteilhaft Kühlflüssigkeit von dem Ausdehnungsgefäß in den Kühlflüssigkeitsbehälter und umgekehrt geleitet werden, wobei durch die Verschließbarkeit der Kühlflüssigkeitsleitung das Ausdehnungsgefäß und der Kühlflüssigkeitsbehälter während eines Transports und während des Betriebs des Transformators gegeneinander verschlossen werden können.

[0015] Eine Weitergestaltung der vorgenannten Ausgestaltung der Erfindung sieht eine Umpumpvorrichtung zum Pumpen von Kühlflüssigkeit durch die Kühlflüssigkeitsleitung zwischen dem Ausdehnungsgefäß und dem Kühlflüssigkeitsbehälter vor.

[0016] Durch eine derartige in die Speichervorrichtung integrierte Umpumpvorrichtung wird ein Transport von Kühlflüssigkeit zwischen dem Ausdehnungsgefäß und dem Kühlflüssigkeitsbehälter ermöglicht, ohne eine externe Pumpvorrichtung zu benötigen.

[0017] Eine besonders bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Ausdehnungsgefäß ein Gehäuse aufweist, in dem wenigstens ein über einen Kompensatoranschluss mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator zur Verdrängung von einem Gehäusegas aus einem den Kompensator umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses angeordnet ist.

[0018] Diese Ausgestaltung ist besonders bevorzugt, da Kompensatoren gerade im Bereich ihrer Kompensatoranschlüsse sehr anfällig für eine Beschädigung durch sich bewegende Kühlflüssigkeit sind. Daher ist eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung besonders vorteilhaft, wenn das Ausdehnungsgefäß einen Kompensator aufweist.

[0019] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass in dem Gehäuse des Ausdehnungsgefäßes wenigstens zwei Kompensatoren horizontal nebeneinander angeordnet sind.

[0020] Diese Ausgestaltung nutzt vorteilhaft aus, dass durch die Verwendung mehrerer Kompensatoren die einzelnen Kompensatoren kleiner ausgelegt werden können und dadurch das Risiko von Beschädigungen an ihren Kompensatoranschlüssen durch eine Bewegung der Kompensatoren bei einem Transport reduziert wird. Außerdem steht bei einer Beschädigung nur eines Kompensators in diesem Fall wenigstens noch ein weiterer Kompensator zur Verfügung, so dass ein Totalausfall der Kompensatorfunktion des Ausdehnungsgefäßes vorteilhaft vermieden wird.

[0021] Eine Weitergestaltung der vorgenannten Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse wenigstens zwei horizontal nebeneinander angeordnete Kammern aufweist, in denen jeweils genau ein Kompensator angeordnet ist.

[0022] Dadurch wird vorteilhaft verhindert, dass die einzelnen Kompensatoren sich gegenseitig durch Bewegungen während eines Transports beschädigen. Außerdem kann die Bewegungsfreiheit der einzelnen Kompensatoren eingeschränkt und dadurch das Beschädigungsrisiko weiter reduziert werden.

[0023] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass das Gehäuse des Ausdehnungsgefäßes zur Entnahme wenigstens eines Kompensators einen von dem übrigen Gehäuse lösbaren Gehäuseboden und/oder wenigstens eine von dem übrigen Gehäuse lösbare Gehäuseseitenwand aufweist.

[0024] Diese Ausgestaltung vereinfacht vorteilhaft eine Reparatur und einen Austausch von Kompensatoren, da sie einen einfachen Zugriff auf Kompensatoren ermöglicht.

[0025] Ein erfindungsgemäßer Transformator umfasst einen mit einer Kühlflüssigkeit befüllbaren Transformatorkessel, eine erfindungsgemäße Speichervorrichtung und wenigstens eine mittels wenigstens eines Absperrorgans verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung, die einen Innenraum des Transformatorkessels mit einem Innenraum des Ausdehnungsgefäßes und/oder mit einem Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters miteinander verbindet.

[0026] Ein derartiger Transformator nutzt die oben bereits genannten Vorteile einer erfindungsgemäßen Speichervorrichtung.

[0027] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Handhabung eines derart ausgebildeten Transformators wird vor einem Transport des Transformators die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter geleitet.

[0028] Dadurch werden gemäß den obigen Ausführungen vorteilhaft Beschädigungen des Ausdehnungsgefäßes bei einem Transport des Transformators vermieden.

[0029] Ferner wird der Kühlflüssigkeitsbehälter vor einem Transport vorzugsweise vollständig mit Kühlflüssigkeit gefüllt.

[0030] Dadurch wird auch das Risiko von Beschädigungen des Kühlflüssigkeitsbehälters reduziert, da durch die vollständige Befüllung Bewegungen der Kühlflüssigkeit in dem Kühlflüssigkeitsbehälter verhindert werden.

[0031] Vorzugsweise wird nach einem Transport des Transformators Kühlflüssigkeit aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter in das Ausdehnungsgefäß und/oder den Transformatorkessel geleitet.

[0032] Dadurch kann der Zustand des Transformators vor dem Transport in einfacher Weise wiederhergestellt werden.

[0033] Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass vor einer Wartung oder Reparatur des Transformators Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel und/oder aus dem Ausdehnungsgefäß in den Kühlflüssigkeitsbehälter geleitet wird.

[0034] Dadurch wird der Kühlflüssigkeitsbehälter vorteilhaft auch zur Speicherung von Kühlflüssigkeit während einer Wartung oder Reparatur des Transformators verwendet.

[0035] Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, die im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert werden. Dabei zeigen:
FIG 1
ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transformators mit einer Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators, und
FIG 2
ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transformators mit einer Speichervorrichtung für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators.


[0036] Einander entsprechende Teile sind in den Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.

[0037] Figur 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Transformators 1 mit einem mit einer Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators 1 befüllbaren Transformatorkessel 3 und einer Speichervorrichtung 5 für die Speicherung von Kühlflüssigkeit. Die Kühlflüssigkeit ist vorzugsweise ein Transformatorenöl.

[0038] Die Speichervorrichtung 5 umfasst ein Ausdehnungsgefäß 7 für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Betriebs des Transformators 1 und einen Kühlflüssigkeitsbehälter 9 für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports sowie gegebenenfalls während einer Wartung oder Reparatur des Transformators 1. Der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 ist räumlich getrennt von dem Ausdehnungsgefäß 7 auf einem Kesseldeckel 4 des Transformatorkessels 3 angeordnet.

[0039] Das Ausdehnungsgefäß 7 weist ein Gehäuse 11 auf, in dem ein über einen Kompensatoranschluss 13 mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator 15 angeordnet ist. Als Verdrängungsgas wird vorzugsweise Luft verwendet. Das Ausdehnungsgefäß 7 dient zur Aufnahme von Kühlflüssigkeit bei thermisch bedingten Ausdehnungen der Kühlflüssigkeit in dem Transformatorkessel 3. Die Kühlflüssigkeit wird dabei in einen den Kompensator 15 umgebenden Innenraum des Gehäuses 11 geleitet. Ein Füllstand von Kühlflüssigkeit in dem Ausdehnungsgefäß 7 kann mittels eines optionalen Füllstandanzeigers 18 angezeigt werden. Der Kompensator 15 dient der Verdrängung von einem Gehäusegas aus dem den Kompensator 15 umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11. Dazu weist das Ausdehnungsgefäß 7 einen an dem Kompensatoranschluss 13 angeordneten verschließbaren Gasauslass 17 auf, durch den Gehäusegas aus dem mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 entweichen kann.

[0040] Der Kompensatoranschluss 13 ist an eine verzweigte Gasleitung 19 zur Zuführung von Verdrängungsgas in den Kompensator 15 und Abführung von Verdrängungsgas aus dem Kompensator 15 angeschlossen. Die Gasleitung 19 ist mit einem Evakuierungsanschluss 21 verschließbar und weist Gasentfeuchter 23, 25 zur Entfeuchtung von Verdrängungsgas auf. Wenn der den Kompensator 15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 teilweise mit Kühlflüssigkeit befüllt ist, wird der Kompensator 15 bei geöffnetem Gasauslass 17 über die Gasleitung 19 und den Kompensatoranschluss 13 mit Verdrängungsgas befüllt bis aus dem Gasauslass 17 Kühlflüssigkeit statt Gehäusegas austritt. Danach wird die Zufuhr von Verdrängungsgas in den Kompensator 15 gestoppt und der Gasauslass 17 verschlossen, so dass die Kühlflüssigkeit gasdicht in dem den Kompensator 15 umgebenden Innenraum des Gehäuses 11 eingeschlossen ist.

[0041] Die Gasleitung 19 ist außerdem über ein erstes Absperrorgan 27 mit dem mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 und über ein zweites Absperrorgan 28 mit dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 verbunden. Dadurch kann auch Gas aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 über die Gasleitung 19 abgeführt und entfeuchtet werden kann. Außerdem kann erforderlichenfalls, beispielsweise im Falle eines kritischen Überdrucks in dem Ausdehnungsgefäß 7 und/oder in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9, über die Gasleitung 19 Kühlflüssigkeit aus dem Ausdehnungsgefäß 7 und/oder dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 abgeführt werden.

[0042] Der den Kompensator 15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes 7, ein Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters 9 und ein Innenraum des Transformatorkessels 3 sind über eine verzweigte Kühlflüssigkeitsleitung 20 miteinander verbunden, in der ein drittes Absperrorgan 29, ein viertes Absperrorgan 30, ein fünftes Absperrorgan 31 und ein Buchholz-Relais 40 angeordnet sind. Dabei ist die Kühlflüssigkeitsleitung 20 ausdehnungsgefäßseitig mit dem dritten Absperrorgan 29 und kühlflüssigkeitsbehälterseitig mit dem vierten Absperrorgan 30 und dem fünften Absperrorgan 31 verschließbar. Zwischen dem vierten Absperrorgan 30 und dem fünften Absperrorgan 31 ist ferner eine Umpumpvorrichtung 42 zum Pumpen von Kühlflüssigkeit aus dem oder in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 durch die Kühlflüssigkeitsleitung 20 angeordnet.

[0043] Der mit Kühlflüssigkeit befüllbare Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes 7 ist mit einer Ablassleitung 22 verbunden, die durch zwei weitere Absperrorgane 35, 36 verschließbar ist.

[0044] Die Absperrorgane 27 bis 31, 35 und 36 sind beispielsweise jeweils als ein Kugelventil ausgebildet.

[0045] Vor einem Transport des Transformators 1 wird die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß 7 enthaltene Kühlflüssigkeit mittels der Umpumpvorrichtung 42 durch die Kühlflüssigkeitsleitung 20 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27 und 35 geschlossen und die anderen Absperrorgane 28 bis 31 und 36 geöffnet.

[0046] Während eines Transports des Transformators 1 sind die Absperrorgane 28 und 29 geöffnet, während alle anderen Absperrorgane 27, 30, 31, 35 und 36 geschlossen bleiben.

[0047] Nach einem Transport des Transformators 1 wird vor dessen Inbetriebnahme zunächst die gesamte in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 enthaltene Kühlflüssigkeit in das Ausdehnungsgefäß 7 zurückgepumpt. Dazu werden wiederum die Absperrorgane 27 und 35 geschlossen, während alle anderen Absperrorgane 28 bis 31 und 36 geöffnet werden.

[0048] Im Betrieb des Transformators 1 sind die Absperrorgane 28, 29 und 36 geöffnet und die anderen Absperrorgane 27, 30, 31 und 35 geschlossen, so dass keine Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 eintreten oder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 austreten kann.

[0049] Figur 2 zeigt ein zweites Ausführungsbeispiel eines Transformators 1 mit einem mit einer Kühlflüssigkeit zur Kühlung des Transformators 1 befüllbaren Transformatorkessel 3 und einer Speichervorrichtung 5 für die Speicherung von Kühlflüssigkeit. Wie in dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel umfasst die Speichervorrichtung 5 ein Ausdehnungsgefäß 7 und einen Kühlflüssigkeitsbehälter 9 und die Kühlflüssigkeit ist wiederum vorzugsweise ein Transformatorenöl.

[0050] Das in Figur 2 dargestellte Ausführungsbeispiel unterscheidet sich von dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel im Wesentlichen einerseits dadurch, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 in diesem Fall unter dem Ausdehnungsgefäß 7 angeordnet ist und außer zur Speicherung von Kühlflüssigkeit auch als eine Tragkonsole des Ausdehnungsgefäßes 7 dient, und andererseits dadurch, dass in dem Gehäuse 11 des Ausdehnungsgefäßes 7 horizontal nebeneinander zwei Kompensatoren 15 angeordnet sind, die jeweils über einen Kompensatoranschluss 13 an eine Gasleitung 19 angeschlossen sind. An jedem Kompensatoranschluss 13 ist ferner ein verschließbarer Gasauslass 17 zum Abführen von Gehäusegas aus dem die Kompensatoren 15 umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 angeordnet. Das Gehäuse 11 kann optional zwei durch einen (nicht dargestellten) Schott voneinander getrennte Kammern aufweisen, in denen jeweils einer der beiden Kompensatoren 15 angeordnet ist.

[0051] Analog zu dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel sind der die Kompensatoren 15 umgebende Innenraum des Gehäuses 11 des Ausdehnungsgefäßes 7, ein Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters 9 und ein Innenraum des Transformatorkessels 3 über eine verzweigte Kühlflüssigkeitsleitung 20 miteinander verbunden, in der Absperrorgane 29 bis 34 zum Verschließen verschiedener Zweige der Kühlflüssigkeitsleitung 20 und eine Umpumpvorrichtung 42 zum Pumpen von Kühlflüssigkeit aus dem oder in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 durch die Kühlflüssigkeitsleitung 20 angeordnet sind. Die Absperrorgane 29 bis 34 sind wiederum beispielsweise jeweils als ein Kugelventil ausgebildet.

[0052] Die Gasleitung 19 ist wiederum über ein erstes Absperrorgan 27 mit dem mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses 11 und mit dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 verbunden und mit einem Evakuierungsanschluss 21 verschließbar und weist Gasentfeuchter 23, 25 auf.

[0053] Vor einem Transport des Transformators 1 wird die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß 7 enthaltene Kühlflüssigkeit mittels der Umpumpvorrichtung 42 durch die Kühlflüssigkeitsleitung 20 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27, 32 und 33 geschlossen und die Absperrorgane 29 bis 31 und 34 geöffnet.

[0054] Während eines Transports des Transformators 1 sind die Absperrorgane 29, 32 und 34 geöffnet und die Absperrorgane 27, 30, 31 und 33 geschlossen.

[0055] Nach einem Transport des Transformators 1 wird vor dessen Inbetriebnahme zunächst die gesamte in dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 enthaltene Kühlflüssigkeit in das Ausdehnungsgefäß 7 zurückgepumpt. Dazu werden die Absperrorgane 27, 32 und 33 geschlossen und die Absperrorgane 29 bis 31 und 34 geöffnet.

[0056] Im Betrieb des Transformators 1 ist das Absperrorgan 29 geöffnet und die anderen Absperrorgane 27 und 30 bis 34 sind geschlossen, so dass keine Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 eintreten oder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 austreten kann.

[0057] In beiden anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispielen wird der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 vorzugsweise nicht nur zur Speicherung von Kühlflüssigkeit während eines Transports, sondern gegebenenfalls auch während einer Wartung oder Reparatur des Transformators 1 genutzt. Dabei wird vor einer Wartung oder Reparatur des Transformators 1 erforderlichenfalls zunächst Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel 3 und/oder aus dem Ausdehnungsgefäß 7 in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Während der Wartung oder Reparatur bleibt der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 geschlossen. Nach der Wartung oder Reparatur wird vor der erneuten Inbetriebnahme des Transformators 1 zunächst die Kühlflüssigkeit wieder aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 in den Transformatorkessel 3 und/oder in den Ausdehnungsgefäß 7 zurückgepumpt.

[0058] Beispielsweise wird vor der Reparatur eines in dem Transformatorkessel 1 angeordneten (in den Figuren nicht dargestellten) Kabelanschlusskastens die gesamte in diesem Kabelanschlusskasten enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter 9 gepumpt. Dazu ist die Kühlflüssigkeitsleitung 20 mit den einzelnen Kabelanschlusskästen entsprechend verbunden. Während der Reparatur des Kabelanschlusskastens bleibt der Kühlflüssigkeitsbehälter 9 durch Schließen der Absperrorgane 27, 28, 30 bis 36 verschlossen. Nach der Reparatur und vor der erneuten Inbetriebnahme des Transformators 1 wird die Kühlflüssigkeit aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter 9 in den Kabelanschlusskasten zurückgepumpt.

[0059] Ferner weist in beiden anhand der Figuren 1 und 2 beschriebenen Ausführungsbeispielen das Gehäuse 11 des Ausdehnungsgefäßes 7 zur Entnahme des Kompensators 15 bzw. wenigstens eines Kompensators 15 einen von dem übrigen Gehäuse 11 lösbaren Gehäuseboden und/oder wenigstens eine von dem übrigen Gehäuse 11 lösbare Gehäuseseitenwand auf.

[0060] Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und beschrieben wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen.


Ansprüche

1. Speichervorrichtung (5) für die Speicherung von Kühlflüssigkeit zur Kühlung eines Transformators (1), umfassend

- ein Ausdehnungsgefäß (7) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Betriebs des Transformators (1)

- und einen Kühlflüssigkeitsbehälter (9) für die Aufnahme von Kühlflüssigkeit während eines Transports des Transformators (1).


 
2. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) räumlich getrennt von dem Ausdehnungsgefäß (7) an einem Transformatorkessel (3) des Transformators (1) angeordnet ist.
 
3. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) auf einem Kesseldeckel (4) des Transformatorkessels (3) oder an einer seitlichen Wand des Transformatorkessels (3) angeordnet ist.
 
4. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) an dem Ausdehnungsgefäß (7) angeordnet ist.
 
5. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Kühlflüssigkeitsbehälter (9) an einer seitlichen Wand des Ausdehnungsgefäßes (7) oder unter dem Ausdehnungsgefäß (7) angeordnet ist.
 
6. Speichervorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch eine mittels wenigstens eines Absperrorgans (29 bis 34) verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung (20), die die Innenräume des Ausdehnungsgefäßes (7) und des Kühlflüssigkeitsbehälters (9) miteinander verbindet.
 
7. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 6,
gekennzeichnet durch eine Umpumpvorrichtung (42) zum Pumpen von Kühlflüssigkeit durch die Kühlflüssigkeitsleitung (20) zwischen dem Ausdehnungsgefäß (7) und dem Kühlflüssigkeitsbehälter (9).
 
8. Speichervorrichtung (5) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Ausdehnungsgefäß (7) ein Gehäuse (11) aufweist, in dem wenigstens ein über einen Kompensatoranschluss (13) mit einem Verdrängungsgas befüllbarer Kompensator (15) zur Verdrängung von einem Gehäusegas aus einem den Kompensator (15) umgebenden und mit Kühlflüssigkeit befüllbaren Innenraum des Gehäuses (11) angeordnet ist.
 
9. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (11) des Ausdehnungsgefäßes (7) wenigstens zwei Kompensatoren (15) horizontal nebeneinander angeordnet sind.
 
10. Speichervorrichtung (5) nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) wenigstens zwei horizontal nebeneinander angeordnete Kammern aufweist, in denen jeweils genau ein Kompensator (15) angeordnet ist.
 
11. Speichervorrichtung (5) nach einem der Ansprüche 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (11) des Ausdehnungsgefäßes (7) zur Entnahme wenigstens eines Kompensators (15) einen von dem übrigen Gehäuse (11) lösbaren Gehäuseboden und/oder wenigstens eine von dem übrigen Gehäuse (11) lösbare Gehäuseseitenwand aufweist.
 
12. Transformator (1), umfassend

- einen mit einer Kühlflüssigkeit befüllbaren Transformatorkessel (3),

- eine Speichervorrichtung (5) gemäß einem der vorhergehenden Ansprüche

- und wenigstens eine mittels wenigstens eines Absperrorgans (29 bis 34) verschließbare Kühlflüssigkeitsleitung (20), die einen Innenraum des Transformatorkessels (3) mit einem Innenraum des Ausdehnungsgefäßes (7) und/oder mit einem Innenraum des Kühlflüssigkeitsbehälters (9) miteinander verbindet.


 
13. Verfahren zur Handhabung eines gemäß Anspruch 12 ausgebildeten Transformators (1), wobei vor einem Transport des Transformators (1) die gesamte in dem Ausdehnungsgefäß (7) enthaltene Kühlflüssigkeit in den Kühlflüssigkeitsbehälter (9) geleitet wird.
 
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass nach einem Transport des Transformators (1) Kühlflüssigkeit aus dem Kühlflüssigkeitsbehälter (9) in das Ausdehnungsgefäß (7) und/oder den Transformatorkessel (3) geleitet wird.
 
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14,
dadurch gekennzeichnet, dass vor einer Wartung oder Reparatur des Transformators (1) Kühlflüssigkeit aus dem Transformatorkessel (3) und/oder aus dem Ausdehnungsgefäß (7) in den Kühlflüssigkeitsbehälter (9) geleitet wird.
 




Zeichnung










Recherchenbericht









Recherchenbericht