[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entspannung der Körpermuskulatur, insbesondere
der Rücken- und Nackenmuskulatur.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind dem Gebiet der Physiotherapie zuzuordnen.
[0003] Es ist bekannt, daß es
- durch überwiegend sitzende Tätigkeit, sowie
- bei ständig nach vorne gerichteter Körperhaltung, wie sie vielfach im beruflichen
Alltag vorkommt oder
- unter Einfluß von körperlichem oder geistigem Stress
zur Belastung und infolgedessen Verkrampfung der tiefliegenden Bauchmuskulatur kommen
kann.
[0004] Aus der
US 2007/0270727 A1 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Ausüben von kontinuierlichem Druck auf
verschiedene Körperregionen bekannt. Dieser Druck wird seitens eines Therapeuten mittels
der Vorrichtung auf den Körper des Patienten ausgeübt.
[0005] Die
US 5,616,109 A beschreibt eine Bodybuilding-Vorrichtung mit einem Hebel zum Training der Armmuskeln
und zum Fettabbau im Bauchmuskelbereich.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung liegt darin, eine Vorrichtung zum Lösen und Lockern der
Körpermuskulatur, insbesondere der Rücken- und Nackenmuskulatur, zu schaffen.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Vorrichtung ein Fußteil
zum Blockieren der Vorrichtung mit den Beinen des Benutzers umfaßt, das über eine
Verbindungsstange mit einem Applikator verbunden ist, welcher zur Druckausübung auf
die Innenseite des Beckenknochens ausgebildet ist und daß eine Griffstange zur Druckausübung
auf den Applikator vorgesehen ist.
[0008] Die Vorrichtung wird von dem Benutzer selbst in liegender Stellung angewandt. Das
Fußteil der Vorrichtung dient lediglich der Fixierung und wird unter die Kniekehlen
bzw. die Oberschenkel gelegt.
[0009] Nun wird der Applikator an der Innenseite des Beckenknochens angelegt und durch das
Gewicht der an der Griffstange angreifenden Arme bei gleichzeitigem regelmäßigen Atmen
ein leichter Druck auf die Innenseite des Beckenknochens ausgeübt. Hierdurch werden
Verkrampfungen der Psoas-Muskulatur gelöst. Die Psoas-Muskulatur bildet das Bindeglied
zwischen Oberkörper und Becken und hat somit den wichtigesten Einfluß auf die Körperhaltung.
Sie setzt an TH12 bis L4 an und ist größtenteils von der Bauchmuskulatur verdeckt,
so daß sie nur schwer zu erreichen ist. Lediglich im Bereich des Beckenknochens läßt
sich die Psoas-Muskulatur ertasten. Der an L5 ansetzende Iliacus verbindet sich im
Beckenbereich mit dem Psoasmuskel und Bildung des Iliopsoas. Durch die Druckausübung
auf die Innenseite des Beckenbodens lassen sich somit Verkrampfungen der Psoas-Muskulatur
lösen. Die unter die Beine gelegte Vorrichtung, deren Applikator im Bereich des Beckenbodens
aufliegt, wirkt wie ein Hebel und durch Verlagern der Arme entlang der Griffstange
kann entsprechend dem Hebelgesetz der ausgeübte Druck erhöht oder reduziert werden.
[0010] Vorteilhaft ist hierbei insbesondere, daß der Benutzer der erfindungsgemäßen Vorrichtung
selbst den Ort der Druckausübung und die Stärke des ausgeübten Drucks je nach den
vorliegenden Beschwerden selbst bestimmen kann. Wenn der Benutzer eine Besserung an
einer Stelle empfindet, rückt er den Applikator an die nächste Stelle. Zu Beginn wird
die Übung nicht mehr als 10 Minuten am Tag durchgeführt, später kann je nach Befinden
die Behandlungsdauer verlängert werden.
[0011] Mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung können Krankheitsbilder wie Lumbago (Hexenschuß),
Ichialgie, anhaltend starke Nackenschmerzen und Bandscheibenvorfall bekämpft werden.
[0012] Es liegt im Rahmen der Erfindung, daß das Fußteil T-förmig ausgebildet ist.
[0013] Die beiden Schenkel des T werden unter die Kniekehlen gelegt und der Mittelteil des
T dient zur Verbindung des Fußteils über die Verbindungsstange mit dem Applikator.
Der Mittelteil, die Verbindungsstange und der Applikator bilden ein U, dessen einer
Schenkel, der Mittelteil des Fußteils, sich in der Anwendungsstellung der Vorrichtung
vom Fußteil nach oben erstreckt, dann unter Einschluß eines in etwa rechten Winkels
in die Verbindungsstange übergeht, an die sich der wiederum in etwa rechtwinklig nach
unten gerichtet (zum Becken des Benutzers hin) der Applikator anschließt. Selbstverständlich
ist es auch möglich, das Fußteil anderweitig auszugestalten, beispielsweise mit Laschen,
die um die Beine des Benutzers gelegt und mit Klettverschlüssen gesichert werden.
Wichtig ist nur, daß die Vorrichtung um das Fußteil schwenkbar ist.
[0014] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Applikator als im Wesentlichen zylindrisches
Element ausgebildet ist.
[0015] Die auf den Körper des Benutzers wirkende Fläche des Applikators zwischen ca. 1 und
5 cm
2, vorzugsweise zwischen 2 und 4 cm
2 beträgt.
[0016] Weiterhin ist es zur Erfindung gehörig, daß sich die Griffstange in Benutzungsstellung
schräg nach oben von dem Applikator weg erstreckt.
[0017] Durch diese schräge Anordnung wird sichergestellt, daß der Benutzer bequem über das
Gewicht seiner an der Griffstange angreifenden Arme einen leichten Druck auf den Applikator
ausüben kann.
[0018] Es ist vorteilhaft, daß im Bereich der Griffstange eine Sollbruchstelle vorgesehen
ist.
[0019] Diese Sollbruchstelle dient dazu, einen zu hohen Druck auf den Applikator zu verhindern.
[0020] Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß im Bereich des Applikators
ein Magnet angeordnet ist.
[0021] Das Magnetfeld dieses Magneten beschleunigt das Lockern und Lösen der Muskulatur
an der behandelten Körperstelle.
[0022] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand von Zeichnungen näher
erläutert.
[0023] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- Fig. 2
- die Anwendung der erfindungsgemäßen Vorrichtung.
[0024] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, weist die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Entspannung
der Körpermuskulatur, insbesondere der Rücken- und Nackenmuskulatur, ein Fußteil 1
zum Blockieren der Vorrichtung mit den Beinen des Benutzers, das über eine Verbindungsstange
2 mit einem Applikator 3 verbunden ist, welcher zur Druckausübung auf die Innenseite
des Beckenknochens ausgebildet ist und eine Griffstange 4 zur Druckausübung auf den
Applikator 3 auf.
[0025] Das Fußteil 1 ist vorzugsweise T-förmig ausgebildet. Die beiden Schenkel 1a, 1b des
T werden unter die Kniekehlen gelegt und der Mittelteil 1c des T dient zur Verbindung
des Fußteils 1 über die Verbindungsstange 2 mit dem Applikator 3. Der Mittelteil 1c,
die Verbindungsstange 2 und der Applikator 3 bilden ein U, dessen einer Schenkel,
der Mittelteil 1c, sich in der Anwendungsstellung der Vorrichtung vom Fußteil 1 nach
oben erstreckt, dann unter Einschluß eines in etwa rechten Winkels in die Verbindungsstange
2 übergeht, an die sich der wiederum in etwa rechtwinklig nach unten gerichtet (zum
Becken des Benutzers hin) der Applikator 3 anschließt.
[0026] Dieser ist als im Wesentlichen zylindrisches Element ausgebildet und weist eine auf
den Körper des Benutzers wirkende Fläche zwischen ca. 1 und 5 cm
2, vorzugsweise zwischen 2 und 4 cm
2 auf.
[0027] Im Bereich des Applikators 3 kann ein Magnet, vorzugsweise ein Permanentmagnet, angeordnet
sein.
[0028] Die Griffstange 4 erstreckt sich in Benutzungsstellung schräg nach oben von dem Applikator
3 weg. Der Benutzer übt über das Gewicht seiner an der Griffstange 4 angreifenden
Arme einen leichten Druck auf den Applikator 3 aus. Im Bereich der Griffstange 4 kann
eine Sollbruchstelle vorgesehen sein, die zur Druckbegrenzung dient.
1. Vorrichtung zur Entspannung der Körpermuskulatur, insbesondere der Rücken- und Nackenmuskulatur,
dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ein Fußteil (1) zum Blockieren der Vorrichtung mit den Beinen des
Benutzers umfaßt, das über eine Verbindungsstange (2) mit einem Applikator (3) verbunden
ist, welcher zur Druckausübung auf die Innenseite des Beckenknochens ausgebildet ist
und daß eine Griffstange (4) zur Druckausübung auf den Applikator (3) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Fußteil (1) T-förmig ausgebildet ist.
3. Vorrichtung gemäß Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Applikator (3) als im Wesentlichen zylindrisches Element ausgebildet ist.
4. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Griffstange (4) in Benutzungsstellung schräg nach oben von dem Applikator
(3) weg erstreckt.
5. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich der Griffstange (4) eine Sollbruchstelle vorgesehen ist.
6. Vorrichtung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Applikators (3) ein Magnet angeordnet ist.