[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunktes der Zündung beim
Aufblasverfahren, insbesondere beim LD-Verfahren, in einem Konverter, bei dem der
Sauerstoffmengenwert und der Abgastemperaturwert bestimmt werden, sowie eine entsprechende
Vorrichtung.
[0002] Ziel der Stahlerzeugung ist es, Stahl, also Eisenlegierungen mit geringem Kohlenstoffgehalt
und gewünschten Eigenschaften wie Härte, Rostbeständigkeit oder Verformbarkeit, herzustellen.
[0003] Bei den Blasverfahren wird das Roheisen mit Sauerstoff gefrischt. Der Oxidationsprozess,
der den Kohlenstoffanteil senkt (das Frischen), liefert in diesen Verfahren genug
Wärme, um den Stahl flüssig zu halten, eine externe Wärmezufuhr ist in den Konvertern
deshalb nicht notwendig. Die Blasverfahren kann man zusätzlich in Aufblasverfahren
und Bodenblasverfahren unterteilen. Zu den Bodenblasverfahren gehören das Bessemer-Verfahren,
das Thomas-Verfahren, die Rennfeuer und frühe Hochöfen. Das bekannteste Aufblasverfahren
ist das LD-Verfahren.
[0004] Beim Linz-Donawitz-Verfahren (kurz LD-Verfahren) werden in den LD-Konverter metallischer
Schrott und flüssiges Roheisen eingefüllt und Schlackenbildner hinzugegeben. Über
eine Lanze wird Sauerstoff auf die Schmelze geblasen. Dabei verbrennen im Stahl unerwünschte
Begleitelemente wie Schwefel, Phosphor, Kohlenstoff usw. und gehen in das Rauchgas
oder die Schlacke über. Durch die mit der Verbrennung verbundene enorme Wärmeentwicklung
wird der beigegebene Schrott aufgeschmolzen bzw. kann durch Zugabe von Schrott und
Erz der Roheiseneinsatz verringert und die Schmelze gekühlt werden. Die Blasdauer
beträgt zwischen 10 und 20 Minuten und wird so gewählt, dass die gewünschte Entkohlung
und die Verbrennung der unerwünschten Beimengungen sowie die erwünschte Endtemperatur
erreicht werden. Der fertige Stahl wird durch Kippen des Konvertergefäßes in Pfannen
abgestochen. Erst wird das Stahlbad mit einer Temperatur von mehr als 1.600°C durch
das Abstichloch in eine Pfanne abgestochen, danach wird die Schlacke über den Konverterrand
abgegossen.
[0005] Der Konverter kann in einer Konvertereinhausung ("Doghouse") angebracht sein, welche
verschiebbare Tore aufweist und die Aufgabe hat, die Umgebung vor Auswürfen aus dem
Konverter zu schützen und Gasausschwallungen zwischen Konvertermund und Abgaskühlkamin
in den Kühlkamin oder in die Sekundärgasabsaugung zu leiten. Als feuerseitige Auskleidung
werden vornehmlich Hämatitplatten eingesetzt; gewisse Zonen erhalten eine feuerfeste
Bestampfung oder aber, im Bereich der flexiblen Decke, auch Platten aus hitzebeständigem
Stahl.
[0006] Die Verbrennung im Konverter setzt aber nicht sofort mit dem Beginn des Einblasens
des Sauerstoffs ein, sondern verzögert sich in der Regel um einige Sekunden bis zu
90 Sekunden, um dann spontan zu einem nicht vorbestimmbaren Zeitpunkt einzusetzen.
Die Kenntnis des genauen Zeitpunkts der Zündung ist sehr wichtig, weil nur ab diesem
Zeitpunkt der Sauerstoff in Reaktion mit der Schmelze tritt und die tatsächliche Dauer
dieser Reaktion für die Prozessführung und die Stahlqualität, insbesondere dessen
Kohlenstoffgehalt, ausschlaggebend ist. Zusammen mit anderen Parametern ermöglicht
der Zeitpunkt der Zündung die Steuerung des Blasvorgangs vom Anfang bis zum Ende.
Durch eine genaue Kenntnis des Zeitpunkts der Zündung kann die Qualität des Stahls
verbessert werden, und ein erneutes Einblasen von Sauerstoff (Nachblasen) oder ein
erneutes Aufkohlen (verbunden mit neuerlichem Schwefeleinsatz) fällt weg. Die Wiederholbarkeit
des Blasvorgangs wird verbessert, was sich auch positiv auf die weiteren Schritte
der Prozesskette, etwa die Sekundärmetallurgie, auswirkt. Aktuell eingesetzte Verfahren
beruhen auf manuellen Eingaben oder nicht absolut verlässlichen automatisierten Systemen.
Bisher wurde der Zeitpunkt der Zündung durch den Operator mittels Beobachtung des
Konverters bestimmt und somit der Zeitpunkt der Zündung manuell in die Prozesssteuerung
eingegeben. Starke Rauch- und Staubentwicklung beeinträchtigen die eindeutige Zünderkennung
durch den Operator jedoch, ebenso wie Unerfahrenheit oder eventuelle Unaufmerksamkeit
des Operators. Diese Methode ist aber mit einer Zeitverzögerung zwischen dem tatsächlichen
Zeitpunkt der Zündung und der Erfassung des Zeitpunkts der Zündung von mehreren Sekunden,
oft bis zu 30 Sekunden, verbunden. Eine derart zeitverzögerte Bestimmung des Zeitpunkts
der Zündung ist jedoch für die Prozessführung nachteilig. Zudem kann der Zeitpunkt
der Zündung im Nachhinein nicht exakt, sondern nur annähernd bestimmt werden.
[0007] Auch die Wärmedehnung im Kopf der Lanze kann zur Bestimmung des Zeitpunkts der Zündung
herangezogen werden (mittels Dehnmessstreifen). Dies bedingt jedoch einen hohen technischen
Aufwand und ermöglicht nur eine verzögerte Bestimmung des Zeitpunkts der Zündung.
[0008] Bei einem geöffneten Doghouse beispielsweise kann das Bedienpersonal direkt die Reaktion
einsehen und den Zündzeitpunkt erkennen. Ein geöffnetes Doghouse birgt aber immer
ein immenses Sicherheitsrisiko. So kann der Zündzeitpunkt manuell durch Drücken eines
Knopfs gesetzt werden. Auch kann durch eine installierte Kamera das Bedienpersonal
die Reaktion auf einem Monitor verfolgen.
[0009] Ein automatisches optisches Verfahren ist die Verbindung der Kamera-Aufnahme mit
einem Auswertesystem, welches das Bildmaterial analysiert und so den Zündzeitpunkt
automatisch an das Prozessmodell weitergibt. Die Lösungen mit Videokamera haben jedoch
einen hohen Installationsaufwand zur Folge, da die Kamera entsprechend gekühlt und
eine nicht verschmutzbare Öffnung also freie Sicht auf den Konvertermund garantiert
werden muss.
[0010] Aus der Patentschrift
AT 299 283 B ist bekannt, zur genauen Feststellung des Zündungszeitpunktes die Flammenhelligkeit
durch eine Fotozelle, also einer Elektronenröhre im weiteren Sinn, zu messen. Die
Fotozelle wird gemäß
AT 299 283 B mit ihrer optischen Achse horizontal etwa 10 cm über der Oberkante der Konvertermündung
angeordnet, sodass sie bei offener Kaminhaube jene Strahlung detektiert, die zwischen
Oberkante der Konvertermündung (Konvertermund) und Unterkante der Kaminhaube (Abzugshaube)
austritt. Die Fotozelle wird nun so eingestellt, dass ihr Steuerstrom bei einer Temperatur
der anvisierten Reaktionsgase von über etwa 1100°C, vorzugsweise etwa 1200°C, auftritt
und damit den Zeitpunkt der Zündung darstellt. Der Steuerstrom der Fotozelle löst
die Messung für die vorausbestimmte "metallurgische" Sauerstoffmenge aus.
[0011] Nachteilig am Verfahren der
AT 299 283 B ist, dass diese nur einen einzigen Datenwert liefert, der für die sichere Zünderkennung
des Aufblasverfahrens oft nicht ausreichend ist. Die Fotozelle könnte auch durch eine
einmalige Störung, etwa einem einzigen Funken nahe an der Fotozelle, ausgelöst werden,
obwohl die eigentliche Zündung des Sauerstoffs noch nicht stattgefunden hat.
[0012] In der
AT 509 866 A4 werden frühestens beginnend mit dem Sauerstoffblasen bzw. Erreichen eines gewissen
O
2-Durchflusses mehrere zeitlich aufeinander folgende Bilder des Bereichs zwischen Konvertermund
und Abzugshaube mittels eines CCD-Bildsensors aufgenommen und aufgrund der von den
Sensor gemessenen Strahlungsintensität ein Verlauf der Strahlungsintensität über die
Zeit bestimmt und jener Zeitpunkt, bei dem eine vorbestimmte Strahlungsintensität
oder ein vorbestimmter Anstieg der Strahlungsintensität erreicht wird, als Zeitpunkt
der Zündung festlegt.
[0013] Es ist daher eine erste Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, das eine
verlässliche und redundante Bestimmung des Zeitpunkts der Zündung erlaubt. Eine zweite
Aufgabe liegt in der Angabe einer Vorrichtung, welche sich insbesondere zum Durchführen
des Verfahrens eignet.
[0014] Die auf das Verfahren bezogene Aufgabe wird gelöst durch die Angabe eines Verfahrens
zum Bestimmen des Zeitpunktes der Zündung bei einem Sauerstoffblasverfahren, insbesondere
beim LD-Verfahren, in einem Konverter, wobei ein Sauerstoffmengenwert für die Menge
des aufgeblasenen Sauerstoffs und ein Abgastemperaturwert für die aktuelle Abgastemperatur
in dem durch das Sauerstoffblasverfahren entstehenden Abgasen bestimmt wird und jener
Zeitpunkt, bei dem ein vorab festgelegter Sauerstoffgrenzwert für die Menge des Sauerstoffs
und gleichzeitig ein vorab festgelegter Abgastemperaturgrenzwert im Abgas erreicht
wird, als Zeitpunkt der Zündung festlegt wird.
[0015] Die auf die Vorrichtung bezogene Aufgabe wird gelöst durch die Angabe einer Vorrichtung
zum Bestimmen des Zeitpunktes der Zündung bei einem Sauerstoffblasverfahren, insbesondere
beim LD-Verfahren, umfassend einen Konverter, welcher zum Einblasen von Sauerstoff
vorgesehen ist, wobei eine Ermittlung eines Sauerstoffmengenwerts für die Menge des
aufgeblasenen Sauerstoffs vorgesehen ist und eine Ermittlung eines Abgastemperaturwerts
für die aktuelle Abgastemperatur in dem durch das Sauerstoffblasverfahren entstehenden
Abgasen vorgesehen ist und jener Zeitpunkt, bei dem ein Erreichen eines vorab festgelegten
Sauerstoffgrenzwertes für die Menge des Sauerstoffs und gleichzeitig ein vorab festgelegter
Abgastemperaturgrenzwert im Abgas bewirkt ist, als Zeitpunkt der Zündung festlegbar
ist.
[0016] Beim Blasprozess wird Sauerstoff auf die Flüssigmetallschmelze aufgeblasen. Diese
kumulierte, geblasene O
2-Menge wird über z.B. über einen Volumenstrommesssensor gemessen und gemeinsam mit
dem aktuell gemessenen Abgastemperaturwert z.B. an ein Computersystem übermittelt.
Es wurde erkannt, dass sobald die Zündung erfolgt ist, ein Anstieg des Abgastemperaturwertes
festzustellen ist. Überschreitet dieser Wert einen voreingestellten Grenzwert bei
gleichzeitigem Vorhandensein einer gewissen aufgeblasenen O
2-Menge kann auf eine erfolgte Zündung geschlossen werden. D.h. durch eine UND-Verknüpfung
der O
2- und Temperatur-Bedingung, z.B. in der Form O
2-Menge > 270 Nm3 und Temperatur > 500 °C, ergibt sich eine sehr robuste und reproduzierbare
Zündbedingung, die die relativ unzuverlässige Zünderkennung durch den Operator obsolet
macht.
[0017] Durch die Erfindung ist eine zuverlässige automatische Zünderkennung möglich. Durch
die Erfindung ist zudem ein exakteres Erreichen der Zielwerte des Prozessmodells möglich.
Auch kann eine Reduktion von Nachblasroutinen erfolgen und O
2, welches beim Blasverfahren benötigt wird, eingespart werden. Erfindungsgemäß ist
nun eine Erzeugung von reproduzierbaren Stahlqualitäten möglich. Zudem ist eine kostengünstige
Umsetzung möglich, wenn eine O
2-Volumenstrommessung schon vorhanden ist. Die Installation solch einer Messung ist
weiter kostengünstig nachzurüsten, falls diese nicht vorhanden ist. Durch die Erfindung
ist eine maximale Nutzung von Tiegelgas erreichbar, da dies zuverlässig über die Primärentstaubung
in den Gasometer geführt werden kann. Auch ist eine Minderung des Explosionsrisikos
durch zu spät erkannte Zündungen des O
2-Blasverfahrens bei der Sekundärentstaubung erlangbar. Durch die Erfindung sind vorteilhafterweise
besser eingestellte Prozessmodelle und dadurch bessere Stahlqualitäten erzeugbar.
Auch ist eine einfache Umsetzung vorteilhaft.
[0018] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Maßnahmen aufgelistet, die beliebig
miteinander kombiniert werden können, um weitere Vorteile zu erzielen.
[0019] In vorteilhafter Ausgestaltung wird der Abgastemperaturwert an einem Abgaskamin erfasst,
hier insbesondere am vertikalen Abschnitt des Abgaskamins oder an dem Abschnitt, welcher
fluidtechnisch vor dem Verdampfungskühlereintritt angeordnet ist. Auch kann der Abgastemperaturwert
an einem Verdampfungskühlereintritt eines Verdampfungskühlers erfasst werden. Dort
ist die Messung der Temperatur besonders einfach bzw. ist die Anbringung einer Messvorrichtung
besonders einfach.
[0020] Bevorzugt werden der Sauerstoffmengenwert und der Abgastemperaturwert kontinuierlich
bestimmt. Auch können der Sauerstoffmengenwert und der Abgastemperaturwert kontinuierlich
nach dem Beginn des Aufblasens des Sauerstoffs und/oder während des Aufblasens bzw.
während des Aufblasprozesses bestimmt werden. Dadurch kann eine Vereinfachung im Verfahren
durch weniger Messwerte herbeigeführt werden. Auch andere Positionen sind jedoch denkbar.
[0021] In bevorzugter Ausgestaltung wird der Sauerstoffmengenwert mittels eines Volumenstrommesssensors
ermittelt. Der Sauerstoff wird mittels einer Lanze in den Konverter eingeblasen, wobei
die Lanze mit einem Sauerstoffvorrat mit Ventil verbunden ist. Bevorzugt wird nun
die Ermittlung des Sauerstoffmengenwerts durch einen im Bereich des Ventils, insbesondere
am Ventil, angebrachten Volumenstrommesssensors vorgenommen. Dort ist eine besonders
einfache Bestimmung des Sauerstoffmengenwerts möglich.
[0022] Bevorzugt werden der Sauerstoffgrenzmengenwert und/oder der Abgasgrenztemperaturwert
empirisch ermittelt. D.h. dass die Grenzwerte zur Signalisierung einer Zündung z.B.
auf Basis einer Messreihe empirisch ermittelt werden. Diese können beispielsweise
je nach Konverter und Konverterinhalt variieren. Die Grenzwerte können in einer Datenbank
hinterlegt werden. Auch können diese in gewissen Abständen aktualisiert werden.
[0023] Bevorzugt wird der aktuell gemessene Abgastemperaturwert und der Sauerstoffmengenwert
an eine Recheneinheit übermittelt. In bevorzugter Ausgestaltung umfasst die Recheneinheit
einen Auswertealgorithums, welcher zumindest den aktuell gemessenen Abgastemperaturwert
und den Sauerstoffmengenwert mit dem Abgasgrenztemperaturwert und Sauerstoffgrenzmengenwert
vergleicht.
[0024] Bevorzugt wird der Auswertealgorithmus in der Recheneinheit erst mit Beginn des Sauerstoffblasens
aktiviert. Jedoch kann der Auswertealgorithmus in der Recheneinheit nur während des
Sauerstoffblasens aktiviert werden. Beim Blasprozess wird Sauerstoff auf die Flüssigmetallschmelze
aufgeblasen. Diese kumulierte, geblasene O
2-Menge wird über z.B. über einen Volumenstrommesssensor gemessen und gemeinsam mit
dem aktuell gemessenen Abgastemperaturwert an ein Computersystem übermittelt. Auf
dem Computersystem läuft der Auswertealgorithmus. Der Auswertealgorithmus basiert
nun auf folgenden Zusammenhängen. Ist die Zündung erfolgt, so ist ein Anstieg der
Abgastemperaturwert festzustellen. Überschreitet dieser Wert einen voreingestellten
Grenzwert bei gleichzeitigem Vorhandensein einer gewissen aufgeblasenen O
2-Menge, kann auf eine erfolgte Zündung geschlossen werden. Durch eine Rückmeldung
von der aktuell aktiven Prozessphase kann die Auswertung abhängig davon aktiv geschalten
werden. So kann der Auswertealgorithmus beim Chargieren, Nachblasen, Abstechen, usw.
inaktiv, zu Beginn des Blaszykluses hingegen aktiv sein.
[0025] Zudem kann eine Überwachung des Zusammenhangs zwischen einem Temperaturanstieg und
dem Sauerstoffmengenwert in der Recheneinheit vorgesehen sein. Bei Nichteintritt dieses
Zusammenhangs, insbesondere bei Nichteintritt eines Temperaturanstiegs, ist bevorzugt
ein Alarm ausgebbar. Auch kann ein Alarmsystem und/oder eine Benutzerschnittstelle
(HMI = Human-Machine-Interface System) und/oder ein Multimediagerät, an das der Alarm
weitergegeben wird, vorgesehen sein.
[0026] Auch kann das Alarmsystem den Alarm anschließend erst an eine Benutzerschnittstelle
(HMI = Human-Machine-Interface System) und/oder ein Multimediagerät, weitergeben.
Da der Zusammenhang zwischen Temperatur-Anstieg und O
2-Konzentration charakteristisch für den Blasprozess ist, kann dieser durch ein Rechnersystem,
insbesondere ein Computersystem ebenfalls überwacht werden. Tritt dieser Zusammenhang
nach genügend langer Zeit nicht ein, so kann von einem Problem im Blasprozess ausgegangen
werden. Dieser Alarm kann einem Alarmsystem zugeführt, oder mithilfe einer Benutzerschnittstelle
(HMI) oder einem anderen mobilem Visualisierungsgerät dem Bedienpersonal angezeigt
werden.
[0027] Auch kann eine Kamera mit einem Sensor vorgesehen sein, der mehrere Fotodioden enthält,
vorzugsweise mit einem CCD-Bildsensor, wobei die Kamera mit ihrer optischen Achse
auf einem Spalt zwischen einem Konvertermund und einer Abzugshaube ausgerichtet ist,
sowie ein Rechner zur Auswertung der Bilder der Kamera, wobei der Rechner so programmiert
ist, dass er aufgrund der von den Sensoren aufgenommenen Strahlungsintensität einen
Verlauf der Strahlungsintensität über die Zeit bestimmt. Frühestens (weil sonst gegebenenfalls
andere, nicht von der Zündung stammende Flammen noch hell lodern) beginnend mit dem
Sauerstoffblasen (etwa beim Erreichen eines gewissen Sauerstoff-Durchflusses) werden
mehrere zeitlich aufeinander folgende Bilder desselben Bereichs zwischen Konvertermund
und Abzugshaube mittels eines Sensors, der mehrere, jeweils einem Bildpunkt entsprechende
Fotodioden enthält, vorzugsweise mittels eines CCD-Bildsensors, aufgenommen werden,
aufgrund der von den Fotodioden gemessenen Strahlungsintensität ein Verlauf der Strahlungsintensität
über die Zeit bestimmt wird und jener Zeitpunkt, bei dem eine vorbestimmte Strahlungsintensität
oder ein vorbestimmter Anstieg der Strahlungsintensität erreicht wird, als Zeitpunkt
der Zündung festlegt wird. Beide Vorrichtungen/Verfahren können zum Bestimmen des
Zündungszeitpunkts auch miteinander verknüpft werden. Die Verbindung der beiden Verfahren
liefert ein noch weiter verbessertes Ergebnis für den Zündzeitpunkt.
[0028] Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung ist eine
zuverlässige automatische Zünderkennung möglich. Auch wird die Genauigkeit des Auslösezeitpunkts
weiter erhöht werden. Auch ist ein exakteres Erreichen der Zielwerte des zugrunde
liegenden Prozessmodells sowie eine Reduktion von Nachblasroutinen erreichbar. Vorteilhafterweise
wird zudem O
2, welches beim Blasverfahren benötigt wird, eingespart. Durch die zuverlässige automatische
Zünderkennung wird die Erzeugung von reproduzierbaren Stahlqualitäten gewährleistet.
D.h. dass durch besser eingestellte Prozessmodelle eine Erzeugung von besseren Stahlqualitäten
ermöglicht wird.
[0029] Besonders vorteilhaft ist die Minderung des Explosionsrisikos bei der Sekundärentstaubung
durch zu spät erkannte Zündungen des O
2-Blasverfahrens. Auch ist eine kostengünstige Umsetzung des Verfahrens bzw. der Vorrichtung
möglich, da die O
2 Volumenstrommessung leicht anzubringen ist. Auch eine maximale Nutzung von Tiegelgas
ist möglich, da dieses zuverlässig über eine Primärentstaubung in einen Gasometer
geführt werden kann. Die Erfindung kann zudem kostengünstig in ein bestehendes Condition
Monitoring System eingebunden werden.
[0030] Weitere Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezugnahme auf die beiliegenden Figuren.
Darin zeigen schematisch:
- Fig. 1:
- eine seitliche Schnittansicht eines Konverters mit erfindungsgemäßem Sensor,
- Fig. 2:
- schematisch das Verfahren.
[0031] Obwohl die Erfindung im Detail durch das bevorzugte Ausführungsbeispiel näher illustriert
und beschrieben wurde, ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt.
Variationen hiervon können vom Fachmann abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der
Erfindung, wie er durch die nachfolgenden Patentansprüche definiert wird, zu verlassen.
[0032] In Fig. 1 ist der Konverter 1 dargestellt, in welchem sich der zu frischende Einsatz
befindet, nämlich Schrott und stückiges Roheisen 2 sowie flüssiges Roheisen 3. Über
dem Konvertermund, zu dem sich der Konverter 1 nach oben hin verjüngt, ist der Abgaskamin
4 angeordnet. Diese ist in verschiedene Abschnitte unterteilbar und mit einem Verdampferkühler
16 fluidtechnisch verbunden. Eine Abzugshaube 5, welche entlang des Doppelpfeils 6
abgesenkt bzw. angehoben werden kann, umgibt den Abgaskamin 4. Sie dient zum Abdichten
des Konvertermunds und zum Auffangen der Frischgase während des Frischens. Die heb-
und senkbare Lanze 7 wird durch die Öffnung 8 des Abgaskamins 4 in den Konverter 1
eingeführt.
[0033] Die Lanze 7 senkt sich von der Position H
2, in welcher die Lanze 7 mit durchgehenden Strichen gezeichnet ist und wo die Sauerstoffzufuhr
noch nicht geöffnet ist, bis zur Betriebsposition H
1 ab. Bereits kurz vor Erreichen der Betriebsposition H
1 wird die Sauerstoffzufuhr geöffnet und der zum Blasen benötigte Sauerstoff 9 tritt
aus. Die Lanze 7 wird weiter abgesenkt, während Sauerstoff 9 aus der Mündung austritt,
bis sie die Betriebsposition H
1 erreicht, welche strichpunktiert dargestellt ist. Bei Erreichen der Betriebsposition
H
1 sollte die Zündung erfolgen, wenn keine Zündverzögerung auftritt. Wenn jedoch die
Zündung durch überstehenden Schrott oder dergleichen verzögert wird, so strömt eine
Menge Sauerstoff aus, die an der Frischreaktion nicht teilnimmt, und sehr wohl berücksichtigt
werden muss.
[0034] Erfolgt die Zündung, so steigen die Reaktionsgase 10 aus dem Konverter 1 auf, die
vorwiegend aus Kohlenmonoxid (CO) bestehen. Die Abzugshaube 5 ist dann, wie in Fig.
1 dargestellt, offen, sodass sogenannte Falschluft 11 durch den Spalt zwischen Abzugshaube
5 und Konverter 1 bzw. dessen Konvertermund einströmt. Das Kohlenmonoxid der Reaktionsgase
10 verbrennt mit Luft. Die mit der Zündung beginnende Verbrennung des Blasesauerstoffs
mit dem Kohlenstoff aus dem Roheisen erzeugt weiß leuchtende Flammen bzw. Gase.
[0035] Bei dem Sauerstoffblasverfahren wird mit hohem Druck (bis 12bar) Sauerstoff auf das
Metallbad aufgeblasen. In einer heftigen Reaktion oxidiert der Sauerstoff das Eisen
zu Eisenoxid und der Kohlenstoff zu Kohlenmonoxid (CO), wobei das Eisenoxid den Sauerstoff
sofort an die Eisenbegleiter weiter gibt. Im Reaktionszentrum, dem Brennfleck, entstehen
Temperaturen von 2500 bis 3000°C und eine lebhafte umlaufende Badbewegung, die auch
noch während des Prozesses noch nicht gefrischte Teile des Bades an den Brennfleck
heranführt.
[0036] Zur exakten Prozessführung durch die Prozessmodelle ist eine exakte Erkennung des
Zündzeitpunkts von immenser Wichtigkeit. Ab diesem Zeitpunkt beginnt der von der Blaslanze
aufgeblasene O
2 mit der Flüssigmetallschmelze zu reagieren. Wird dieser Zeitpunkt nicht richtig erkannt,
kann es zu Folgen wie beispielsweise einem nicht exakten Erreichen der Zielwerte des
Prozessmodells kommen. Auch können Nachblasroutinen benötigt werden.
[0037] Auch kann ein erhöhter O
2-Verbrauch durch "Nachblasen" vorkommen. Als weitere Folge eines nicht richtig erkannten
Zeitpunkts können auch Stahlqualitäten nicht reproduzierbar erzeugt werden. Auch kann
vom Prozess erzeugtes CO-Gas nicht verwertet werden - es kommt zur Vollverbrennung.
[0038] Auch kann es zu einem erhöhten Explosionsrisiko bei der Sekundärentstaubung kommen,
da durch die Schlauchfilteranlagen zündbares Gas geführt wird. Zudem beruhen die aktuell
eingesetzten Verfahren auf manuellen Eingaben oder nicht absolut verlässlichen automatisierten
Systemen.
[0039] Die Schwierigkeiten im Zusammenhang mit einer visuellen Zünderkennung durch den Operator
beim LD-Prozess sind daher hinlänglich bekannt: keine oder schlechte Reproduzierbarkeit,
erfahrene" Tiegelfahrer" sind notwendig, es ist ein offenes Doghouse zu Beginn der
Blasphase notwendig, was ein potentielles Sicherheitsrisiko darstellt etc.. Falls
kein Zündsignal seitens Operators kommt, kann dies zu einer erhöhten Belastung des
Abgaskamins 4 führen. Bei manchen Anlagen wird dann das Zündsignal nach einer hinreichend
langen Zeit automatisch generiert, wobei es sich hierbei um ein stark verzögertes
Signal im Vergleich zum tatsächlichen Zündzeitpunkt handelt.
[0040] Diese Probleme werden mithilfe der Erfindung nun vermieden.
[0041] Das vorgeschlagene Verfahren bzw. Vorrichtung beruht auf der Analyse des Sauerstoffmengenwerts,
d.h. der kumulierten, geblasenen O
2-Menge, in Verbindung mit dem sich im Abgas befindlichen Abgastemperaturwerts. Diese
beiden Parameter haben einen eindeutigen Zusammenhang, wodurch eine Zünderkennung
realisiert wird.
[0042] In FIG 2 wird das Verfahren schematisch aufgezeigt.
[0043] Erfindungsgemäß wird ein Sauerstoffmengenwert 110 für die Menge des aufgeblasenen
Sauerstoffs und ein Abgastemperaturwert 20 für die aktuellen Abgastemperatur in den
durch das Sauerstoffblasverfahren entstehenden Abgasen bestimmt und jener Zeitpunkt,
bei dem ein vorab festgelegter Sauerstoffgrenzwert für die Menge des Sauerstoffs und
gleichzeitig ein vorab festgelegter Abgastemperaturgrenzwert im Abgas erreicht wird,
als Zeitpunkt der Zündung festlegt.
[0044] Beim Blasprozess wird Sauerstoff auf die Flüssigmetallschmelze aufgeblasen. Der Sauerstoffmengenwert
110, welche auch nachfolgend als geblasene O
2-Menge 110 bezeichnet wird, wird z.B. über einen Volumenstrommesssensor gemessen und
gemeinsam mit dem aktuell gemessenen Abgastemperaturwert 20 an ein Computersystem
40 übermittelt. Auf dem Computersystem 40 läuft der Auswertealgorithmus 30. Der Abgastemperaturwert
20 kann z.B. am Verdampfungskühlereintritt 15 (FIG 1) erfasst werden. Auch kann der
Abgastemperaturwert 20 an dem Abgaskamin 4 (FIG 1), insbesondere dem fluidtechnisch
direkt vor dem Verdampfungskühlereintritt 15 (FIG 1) geschalteten Abschnitt 14 des
Abgaskamins 4 (FIG 1), erfasst werden. Auch kann sie am vertikalen Abschnitt 17 (FIG
1) des Abgaskamins 4 (FIG 1) erfasst werden. An diesen Stellen ist die Anbringung
eines Temperatursensors 18 (FIG 1) besonders einfach.
[0045] Der Sauerstoffmengenwert 110 und der Abgastemperaturwert 20 können kontinuierlich
bestimmt werden oder aber auch kontinuierlich nach dem Beginn des Aufblasens des Sauerstoffs
und/oder während des Aufblasens bestimmt werden. Auch andere Konstellationen sind
vorstellbar, solange sie den Zweck erfüllen.
[0046] Der Auswertealgorithmus 30 basiert nun auf folgenden Zusammenhängen: Ist die Zündung
erfolgt, so ist ein Anstieg des Abgastemperaturwertes 20 festzustellen. Überschreitet
dieser Abgastemperaturwert 20 einen voreingestellten Grenzwert bei gleichzeitigem
Vorhandensein einer gewissen aufgeblasenen O
2-Menge 110, kann auf eine erfolgte Zündung geschlossen werden.
[0047] Erfindungsgemäß ergibt sich durch eine UND-Verknüpfung der O
2- und Temperatur-Bedingung z.B. in der Form Sauerstoffmengenwert > 270 Nm
3 UND Abgastemperaturwert > 500°C eine sehr robuste und reproduzierbare Zündbedingung,
die die relativ unzuverlässige Zünderkennung durch den Operator obsolet macht. Der
vorab festzulegende Sauerstoffgrenzwert für die Menge des Sauerstoffs und der vorab
festzulegende Abgastemperaturgrenzwert zur Signalisierung einer Zündung können auf
Basis einer Messreihe empirisch ermittelt werden. Diese können beispielsweise je nach
Konverter variieren. Es können aber auch andere mathematische Methoden zum Festlegen
der Grenzwerte verwendet werden.
[0048] Durch eine Rückmeldung von der aktuell aktiven Prozessphase 50 kann die Auswertung
abhängig davon aktiv geschalten werden. So kann der Auswertealgorithmus 30 beim Chargieren,
Nachblasen, Abstechen, usw. inaktiv, zu Beginn des Blaszykluses hingegen aktiv sein.
[0049] Da der Zusammenhang zwischen Temperaturanstieg und Saustoffmengenwert charakteristisch
für den Blasprozess ist, kann dieser durch das Computersystem 40 ebenfalls überwacht
werden. Tritt dieser Zusammenhang nach genügend langer Zeit nicht ein, so kann von
einem Problem im Blasprozess ausgegangen werden. Dieser Alarm kann einem Alarmsystem
60 zugeführt, oder mithilfe einer Benutzerschnittstelle (Human-Machine-Interface)
70 oder einem anderen mobilem Visualisierungsgerät 80 dem Bedienpersonal angezeigt
werden.
[0050] Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich insbesondere dazu das erfindungsgemäße
Verfahren durchzuführen.
[0051] Durch die Erfindung kann der "Unsicherheitsfaktor Mensch" im Zusammenhang mit der
Zünderkennung eliminiert werden, wodurch eine höhere bzw. reproduzierbarere Produktqualität
entsteht. Der " Tiegelfahrer" braucht sich nicht mehr um die Zünderkennung zu kümmern
bzw. die Prozessführung wird vereinfacht (Einsparung eines Bedienelements). Außerdem
kann die Sicherheit erhöht werden, da das Doghouse zu Beginn der Blasphase nicht mehr
offen stehen muss.
1. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunktes der Zündung bei einem Sauerstoffblasverfahren,
insbesondere beim LD-Verfahren, in einem Konverter (1),
dadurch gekennzeichnet, dass ein Sauerstoffmengenwert (110) für die Menge des aufgeblasenen Sauerstoffs und ein
Abgastemperaturwert (20) für die aktuelle Abgastemperatur in den durch das Sauerstoffblasverfahren
entstehenden Abgasen bestimmt wird und jener Zeitpunkt, bei dem ein vorab festgelegter
Sauerstoffgrenzwert für die Menge des Sauerstoffs und gleichzeitig ein vorab festgelegter
Abgastemperaturgrenzwert im Abgas erreicht wird, als Zeitpunkt der Zündung festlegt
wird.
2. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass der Abgastemperaturwert (20) an einem Verdampfungskühlereintritt eines Verdampfungskühlers
und/oder der Abgastemperaturwert (20) an einem Abgaskamin (4), insbesondere dem fluidtechnisch
direkt vor dem Verdampfungskühlereintritt geschalteten Abschnitt des Abgaskamins,
erfasst wird.
3. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffmengenwert (110) und der Abgastemperaturwert (20) kontinuierlich bestimmt
werden.
4. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
1-2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffmengenwert (110) und der Abgastemperaturwert (20) kontinuierlich nach
dem Beginn des Aufblasen des Sauerstoffs und/oder während des Aufblasens bestimmt
werden.
5. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffmengenwert (110) mittels eines Volumenstrommesssensors ermittelt wird.
6. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoff mittels einer Lanze (7) in den Konverter (1) eingeblasen wird, wobei
die Lanze (7) mit einem Sauerstoffvorrat mit Ventil verbunden ist, und wobei die Ermittlung
des Sauerstoffmengenwertes (110) durch einen im Bereich des Ventils, insbesondere
am Ventil, angebrachten Volumenstrommesssensor, vorgenommen wird.
7. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoffgrenzmengenwert und/oder der Abgasgrenztemperaturwert empirisch ermittelt
werden.
8. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der aktuell gemessene Abgastemperaturwert (20) und der Sauerstoffmengenwert (110)
an eine Recheneinheit (40) übermittelt wird und die Recheneinheit (40) einen Auswertealgorithmus
(30) umfasst, welcher zumindest den aktuell gemessenen Abgastemperaturwert (20) und
den Sauerstoffmengenwert (110) mit dem Abgasgrenztemperaturwert und Sauerstoffgrenzmengenwert
vergleicht.
9. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auswertealgorithmus (30) in der Recheneinheit (40) erst mit Beginn des Sauerstoffblasens
aktiviert wird.
10. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, dass der Auswertealgorithmus (30) in der Recheneinheit (40) nur während des Sauerstoffblasens
aktiviert wird.
11. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
8-10,
dadurch gekennzeichnet, dass in der Recheneinheit (40) zudem der Zusammenhang zwischen dem Temperaturanstieg und
dem Sauerstoffmengenwert (110) überwacht wird und bei Nichteintritt des Zusammenhangs,
insbesondere bei Nichteintritt eines Temperaturanstiegs, ein Alarm ausgegeben wird.
12. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, dass der Alarm an ein Alarmsystem (60) und/oder an eine Benutzerschnittstelle (HMI = Human-Machine-Interface
System)(70) und/oder ein Multimediagerät (80) weitergegeben wird.
13. Verfahren zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Alarmsystem den Alarm zudem an eine Benutzerschnittstelle (HMI = Human-Machine-Interface
System) und/oder ein Multimediagerät (80) weitergibt.
14. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunktes der Zündung bei einem Sauerstoffblasverfahren,
insbesondere beim LD-Verfahren, umfassend einen Konverter (1),
dadurch gekennzeichnet, dass eine Ermittlung eines Sauerstoffmengenwerts (110) für die Menge des aufgeblasenen
Sauerstoffs vorgesehen ist und eine Ermittlung eines Abgastemperaturwerts (20) für
die aktuelle Abgastemperatur in den durch das Sauerstoffblasverfahren entstehenden
Abgasen vorgesehen ist und jener Zeitpunkt, bei dem ein Erreichen eines vorab festgelegten
Sauerstoffgrenzwerts für die Menge des Sauerstoffs und gleichzeitig ein vorab festgelegter
Abgastemperaturgrenzwert im Abgas bewirkt ist, als Zeitpunkt der Zündung festlegbar
ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Verdampfungskühler (16) mit einem Verdampfungskühlereintritt (15) und ein Abgaskamin
(4) vorgesehen ist und der Abgastemperaturwert (20) an dem Verdampfungskühlereintritt
(15) und/oder an dem Abgaskamin (4), insbesondere dem fluidtechnisch direkt vor dem
Verdampfungskühlereintritt (15) geschalteten Abschnitt des Abgaskamins (4), erfassbar
ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 14-15,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Volumenstrommesssensor zur Ermittlung des Sauerstoffmengenwerts (110) vorgesehen
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, dass der Sauerstoff mittels einer Lanze (7) in den Konverter (1) einblasbar ist, wobei
die Lanze (7) mit einem Sauerstoffvorrat mit Ventil verbunden ist, und wobei der Volumenstrommesssensor
im Bereich des Ventils, insbesondere am Ventil, angebracht ist.
18. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 15-17,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Recheneinheit vorgesehen ist und der aktuell gemessene Abgastemperaturwert (20)
und der Sauerstoffmengenwert (110) an diese Recheneinheit übermittelbar ist und die
Recheneinheit einen Auswertealgorithums (30) umfasst, welche zumindest den aktuell
gemessenen Abgastemperaturwert (20) und den Sauerstoffmengenwert (110) mit dem Abgasgrenztemperaturwert
und Sauerstoffgrenzmengenwert vergleicht.
19. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Aktivierung des Auswertealgorithmus (30) in der Recheneinheit erst mit Beginn
des Sauerstoffblasens vorgesehen ist.
20. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Aktivierung des Auswertealgorithmus (30) in der Recheneinheit nur während des
Sauerstoffblasens vorgesehen ist.
21. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 18-20,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Überwachung des Zusammenhangs zwischen einem Temperaturanstieg und dem Sauerstoffmengenwert
(110) in der Recheneinheit vorgesehen ist und bei Nichteintritt des Zusammenhangs,
insbesondere bei Nichteintritt eines Temperaturanstiegs, ein Alarm ausgebbar ist.
22. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 14-21,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Alarmsystem (60) und/oder eine Benutzerschnittstelle (HMI = Human-Machine-Interface
System)(70) und/oder ein Multimediagerät (80), an das der Alarm weitergegeben wird,
vorgesehen ist.
23. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach Anspruch 22,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Benutzerschnittstelle (HMI = Human-Machine-Interface System) (70) und/oder ein
Multimediagerät (80), an das das Alarmsystem (60) den Alarm weitergibt, vorgesehen
ist.
24. Vorrichtung zum Bestimmen des Zeitpunkts der Zündung nach einem der vorhergehenden
Ansprüche 14-23 zum Durchführen des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-13.