(19)
(11) EP 1 469 139 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
13.04.2016  Patentblatt  2016/15

(21) Anmeldenummer: 04008917.9

(22) Anmeldetag:  15.04.2004
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04F 13/06(2006.01)
E06B 1/62(2006.01)

(54)

Profilanschlussleiste für einen Übergang von einem Bauteil zu einer Gebäudewand

Shaped bar for establishing a junction between a structural member and a building wall

Barre profilée pour établir une jonction entre un élément de construction et un mur de bâtiment


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IT LI LU MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 15.04.2003 DE 10317414

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
20.10.2004  Patentblatt  2004/43

(73) Patentinhaber: Lehrhuber, Konrad, Dipl.-Ing.
4981 Reichersberg (AT)

(72) Erfinder:
  • Lehrhuber, Konrad, Dipl.-Ing.
    4981 Reichersberg (AT)

(74) Vertreter: Konnerth, Dieter Hans 
Fischer & Konnerth Patentanwälte Partnerschaft Schertlinstrasse 18
81379 München
81379 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
DE-A- 4 439 075
DE-B- 1 182 410
DE-U- 8 715 604
DE-A1- 19 605 467
DE-C1- 19 614 109
DE-U- 20 008 712
   
  • LOHMANN: 'Datenblatt Duplocoll 5110', Seiten 1 - 3
  • INOVA GMBH: 'Technisches Datenblatt, Artikel-Nr. 614, 10m Quell-Schaumband 10x10 mm, INOVA GmbH', [Online] 30 Januar 2014, XP055222000 Gefunden im Internet: <URL:http://www.inova-web.de/media/TDS/Selb stklebendeProdukteDichtbaender/614-10-m-Que ll-Schaumband-10-x-10-mm.pdf> [gefunden am 2015-10-19]
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Profilanschlußleiste für einen Übergang von einem Bauteil zu einer Gebäudewand, wobei die Profilanschlußleiste ein Schaumband aufweist, das mittels Klebeverbindung unmittelbar oder mittelbar mit der Profilanschlußleiste verbunden und mit dem Bauteil unmittelbar oder mittelbar verbindbar ist und zum Ausgleich einer erhöhten Relativbewegung zwischen der Profilanschlußleiste und dem Bauteil eine erhöhte Elastizität aufweist.

[0002] Aus der gattungsgemäßes DE 200 08 712 U1 ist eine Proflanschlußleiste zum Abdichten einer Bewegungsfuge bekannt geworden, die mittels eines Schaumkunststoff-Klebebandes an einem Bauteil bzw. einem Fensterrahmen befestigt ist. Dieses übliche Schaumkunststoff-Klebeband kann Relativbewegungen zwischen dem Profilanschlußleistenprofil und dem Bauteil nur in geringem Maße aufnehmen. In der Praxis reißen die derzeit verwendeten Schaumkunststoff-Klebebänder häufig entweder an ihrer Verklebung mit dem Profilanschlußleistenprofil, dem Bauteil oder auch im Schaumband selbst, wenn Relativbewegungen auftreten. Damit ist die Fuge zwischen dem Bauteil und der Profilanschlußleiste bzw. der an die Profilanschlußleiste angrenzenden Putzschicht nicht mehr geschlossen bzw. abgedichtet Um die Eigenschaften der Profilanschlußleiste zum Ausgleichen von Relativbewegungen zu verbessern, ist vorgeschlagen worden (siehe Anspruch 3), einen Bauteilbefestigungsschenkel der Profilanschlußleiste mit zumindest einer Überhöhung oder Wölbung zu bilden, so daß nach dem Befestigen der Profilanschlußleiste auf einem Bauteil im Schaumkunststoff-Klebeband komprimierte und unkomprimierte Zonen entstehen, die beim Auftreten von Relativbewegungen und daraus folgenden Expansionsbewegungen und/oder Querbewegungen im Schaumstoff des Schaumkunststoff-Klebebandes durch elastischen Bewegungsausgleich eine dauerhafte Abdichtung gewährleisten.

[0003] Aus der DE 87 15 604 U1 ist eine Schutzleiste beim Mauerputzvorgang bekannt geworden, die mittels eines weichen Bandes aus geschäumtem weichem Kunstharz mittels einer beidseitig aufgetragenen Klebeschicht an einem Fenster- oder Türrahmen befestigt ist. Das weiche Band soll die Schutzleiste davor schützen, daß sie sich bei Erschütterungen oder Verwindungen von Rahmenprofilen vom Putz löst. Konkrete Eigenschaften des weichen Bandes sind nicht angegeben. Die üblicherweise verwendeten Bänder können bei größeren Relativbewegungen das Lösen der Schutzleiste vom Putz nicht verhindern.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Profilanschlußleiste der eingangs genannten Art zu schaffen, die im Hinblick auf einen Ausgleich einer erhöhten Relativbewegung zwischen der Profilanschlußleiste und dem Bauteil verbessert ist.

[0005] Die Aufgabe wird bei der oben genannten Profilanschlußleiste erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass das Schaumband zum Ausgleich einer erhöhten Relativbewegung zwischen der Profilanschlußleiste und dem Bauteil eine erhöhte Bruchdehnung aufweist, wobei das Schaumband eine Bruchdehnung in Längsrichtung der Profilanschlußleiste von mindestens 200 % und insbesondere von mindestens 300 % und/oder eine Bruchdehnung in Querrichtung der Profilanschlußleiste von mindestens 200 % und insbesondere von mindestens 300 % aufweist.

[0006] Unter erhöhter Relativbewegung wird eine Relativbewegung von solchem Ausmaß verstanden, die bei den üblicherweise verwendeten Schaumbändern zu einer Beschädigung bzw. zu einem Reißen des Schaumbandes und damit zu einem Öffnen der Fuge führt. Durch die erhöhte Elastizität bzw. Bruchdehnung kann sich das Schaumband in dem erforderlichen Ausmaß elastisch verformen und dehnen, ohne daß es zu einer Beschädigung oder zu einem Reißen des Schaumbandes kommt. Das Schaumband ist z. B. durch aufgebrachten Klebstoff verklebt oder es ist ein Schaumklebeband, das an zumindest einer Oberseite eine Klebeschicht aufweist.

[0007] Das erfindungsgemäße Schaumband ist jedenfalls kein Kompriband, das mit Vorspannung bzw. Kompression eingebaut wird und in Einbaustellung expandiert und zu diesem bauartbedingten Zweck eine hohe Elastizität besitzt. Ein derartiges Kompriband enthält die in der DE 44 39 075 A1 offenbarte Abschlußleiste. Das Kompriband ist ein spezieller, aus bituminiertem Schaumstoff hergestellter Dichtungsstreifen, der an der Abschlußleiste vor deren Einbau in zusammengedrückter Lage gehalten ist und in Einbaulage freigegeben ist, so daß er um ein Vielfaches seiner Kompressionsdicke expandiert und sich federnd gegen einen Fensterrahmen legt und einen dichten Abschluß bilden kann. Er ist jedoch nicht an dem Fensterrahmen befestigt und hat somit keine Haltefunktion für die Abschlußleiste, Diese zweiteilig aufgebaute Abschlußleiste ist teuer in der Herstellung und aufwendig in der Verarbeitung.

[0008] Während bei den bekannten Profilleisten mit Schaumband oder Schaumklebeband der Hersteller der Profilleisten auf Standardschaumbänder zurückgreift, die üblichen Schaumstoff mit Standardeigenschaften verwenden, ist bei der erfindungsgemäßen Profilanschlußleiste somit erstmals das Schaumband hinsichtlich derjenigen Eigenschaften verbessert worden, die zum Ausgleichen erhöhter Relativbewegungen besonders relevant sind. Damit befaßt sich erstmals der Hersteller der Profilleiste mit den Eigenschaften des Schaumes für das Schaumband, die ansonsten der Hersteller des Schaumes festlegt und der Hersteller des Schaumbandes für Standardschaumbänder übernimmt, ohne sie im Hinblick auf spezielle Eigenschaften zu überprüfen oder zu optimieren. Der Hersteller von Schaumklebebändern produziert diese mit bestimmten Eigenschaften z. B. hinsichtlich Kleberart, Temperaturbereich für die Anwendung, Anfangsklebekraft oder Beständigkeit gegen Weichmacher, so daß primär bestimmte Eigenschaften des Klebstoffes gewählt werden. Die Dehnungsfähigkeit des Schaumes bzw. des Schaumbandes ist dabei nicht Gegenstand einer bewußten Auswahl.

[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.

[0010] Statt einer unmittelbaren Befestigung des Schaumbandes bzw. Schaumklebebandes an dem Bauteil bzw. an der Profilleiste kann bei der mittelbaren Verbindung eine Zwischenschicht zwischen dem Schaumband und der Profilanschlußleiste bzw. zwischen dem Schaumband und dem Bauteil angeordnet sein. Die Zwischenschicht ist beispielsweise ein Teil der Profilanschlußleiste wie z. B. ein Schenkel.

[0011] Während die derzeit verwendeten Schaumbänder nach Messung des Anmelders eine niedrige Bruchdehnung (nach DIN ISO 1926) von bis etwa 170% in Längsrichtung wie auch in Querrichtung aufweisen, hat das erfindungsgemäße Schaumband eine erhöhte Bruchdehnung in Längsrichtung der Profilanschlußleiste und/oder in Querrichtung größer 200% und insbesondere größer 300%. Damit gestattet das Schaumband große Relativbewegungen und hält aufgrund seiner großen Dehnfähigkeit die Fuge geschlossen.

[0012] Des weiteren haben die derzeit verwendeten Schaumbänder nach Messung des Anmelders eine hohe Stauchhärte (nach DIN ISO 844) von mindestens 25 kPa bei 10% Stauchung und mindestens 120 kPa bei 50% Stauchung, Die Stauchhärte als Widerstandskraft gegen eine Stauchung stellt ein Maß für die übertragbare Dehnungskraft dar. Das erfindungsgemäße Schaumband hat vorzugsweise eine Stauchhärte bei 10% Stauchung von kleiner 25 kPa, insbesondere kleiner 22 kPa und bevorzugt kleiner als 14 kPa und bei 50% Stauchung von kleiner 120 kPa, insbesondere kleiner 110 kPa und bevorzugt kleiner als 80 kPa. Geringere Druckkräfte bedeuten auch geringere Dehnungskräfte mit weniger Verformungswiderstand, so daß die Profilanschlußleiste nicht aus dem Putz herausgerissen wird.

[0013] Während die derzeit verwendeten Schaumbänder nach Messung des Anmelders eine Shore-Härte 0 von mindestens 20 und eine Shore-Härte 00 von mindestens 59 aufweisen und somit eine hohe Dehnungskraft besitzen, hat das erfindungsgemäße Schaumband vorzugsweise eine Shore-Härte 0 von kleiner als 20, insbesondere kleiner als 18 und bevorzugt kleiner als 12 und eine Shore-Härte 00 von kleiner als 59, insbesondere kleiner als 57 und bevorzugt kleiner als 49. Ein Schaumband mit geringer Shore-Härte ist vergleichsweise weich, so daß geringere Kräfte bei der Dehnung zu überwinden sind. Somit wird verhindert, daß die Profilanschlußleiste aus dem Putz herausgerissen wird.

[0014] Sowohl die Shore-Härte wie auch die Stauchhärte sind ein Maß für die Weichheit des Schaumbandes und somit für die im Schaumband auftretenden Dehnungskräfte.

[0015] Sehr gute zähelastische Eigenschaften werden durch Zusatzstoffe oder Inhaltsstoffe im Schaumgrundmaterial bei der Extrusion des Schaumes erzielt.

[0016] Bei der Extrusion des Schaumes wird bevorzugt eine Rohdichte zwischen 67 kg/m3 (Expansion 15) bis 33 kg/m3 (Expansion 30) und insbesondere 50 kg/m3 (Expansion 20) hergestellt, z. B. Aleveolit TEE 2000 mit 50 kg/m3 (Bruchdehnung längs 275% und quer 335%) oder Alveolit TME-S 2000 mit 50 kg/m3 (Bruchdehnung längs 400% und quer 495%).

[0017] Die Profilanschlußleiste ist beispielsweise ein Leibungsanschlußprofil, ein Dehnungsfugenprofil, ein Putzabschlußprofil oder ein Dachbelüftungsprofil. Die Dicke des Schaumbandes beträgt bei einem Leibungsanschlußprofil bevorzugt 2 bis 4 mm und insbesondere 3 mm.

[0018] Bei einer Dicke des Schaumbandes von 3 mm gestattet eine Bruchdehnung von 300% ein absolute Dehnung von 9 mm. Aus optischen Gründen wie auch wegen des nachteiligen Einflusses der UV-Strahlung ist ein vergleichsweise dünnes Schaumband angestrebt. Um dennoch ein hohes absolutes Dehnungsmaß zu ermöglichen, wird die Bruchdehnung durch Zugabe entsprechender Zusatzstoffe bei der Herstellung des Schaumes hoch eingestellt. Im Stand der Technik wird z. B. ein 3 mm dickes Schaumband mit einer Bruchdehnung von 170% verwendet. Das daraus resultierende absolute Dehnungsmaß von 5,1 mm erweist sich in der Praxis häufig als nicht ausreichend. Daher können mit dem erfindungsgemäßen Schaumband bei einer Bruchdehnung von größer 200%, insbesondere größer 250%, 300% oder sogar 400% absolute Dehnungsmaße von 6 mm, 7,5 mm, 9 mm bis hin zu 12 mm erreicht werden. Die Zugabe von Zusatzstoffen ist kostengünstiger wie die Verwendung eines ansonsten dickeren Schaumbandes. Ein dickeres Schaumband hat auch den Nachteil, daß die am Bauteil befestigte Profilanschlußleiste beim Einputzen bei der Verwendung als Abzugskante gekippt und weggedrückt werden kann.

[0019] Des weiteren kann die Profilanschlußleiste, insbesondere die Zwischenschicht bzw. das Schaumband, eine optische Kennung, insbesondere eine bestimmte Farbe, aufweisen, so daß die Handhabung bei der Auswahl der korrekten Profilanschlußleiste erleichtert wird. So werden Verwechslungen der unterschiedlichen Profilanschlußeisten, insbesondere bei Handhabung durch Hilfskräfte, vermieden und die Abdichtung der Fugen technisch richtig erstellt.

[0020] Vorzugsweise ist die Profilanschlußleiste bzw. das Schaumband aus Kunststoff hergestellt. Unter den Kunststoffen sind Polyvinylchlorid, Polyolefin, Polyethylen, Polypropylen, Polystyrol und Polyurethan besonders bevorzugt. Der Querschnitt des Kunststoffanteils der Profilanschlußleiste bleibt über ihre Länge gleich, so daß die Profilanschlußleiste im Extrusionsverfahren kostengünstig hergestellt werden kann.

[0021] Die Profilanschlußleiste wird z. B. auf der Oberfläche einer Wand verwendet, z. B. beim Übergang von Sichtbeton zu einem Fenster, oder sie ist in der Oberfläche der Wand eingebettet, wie z. B. bei Putz, Wärmedämm-Verbundsysteme, Trokkenbau, Fliesen, Blech und dergleichen.

[0022] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer Profilanschlußleiste unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1
in einer Querschnittansicht eine Profilanschlußleiste des Standes der Technik in einer Abdichtungsanordnung zwischen einer Putzschicht und einem Bauteil, wobei das Schaumband aufgrund übermäßiger relativer Bewegung des Bauteils gegenüber der Profilanschlußleiste gerissen ist;
Fig. 2
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 1 die Profilanschlußleiste des Standes der Technik, wobei das Schaumband vom Bauteil abgerissen ist;
Fig. 3
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 1 die Profilanschlußleiste des Standes der Technik, wobei sich das Schaumband von der am Bauteil anhaftenden Klebeschicht gelöst hat;
Fig. 4
in einer Querschnittansicht eine erfindungsgemäße Profilanschlußleiste in einer Abdichtungsanordnung zwischen einer Putzschicht und einem Bauteil in normaler Zuordnung;
Fig. 5
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 4 die Profilanschlußleiste mit einem aufgrund einer Bauteilbewegung verformtem Schaumband;
Fig. 6
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 4 die Profilanschlußleiste mit dem aufgrund einer gegenüber Fig. 5 entgegengesetzt gerichteten Bauteilbewegung verformtem Schaumband;
Fig. 7
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 4 die Profilanschlußleiste mit dem verformtem Schaumband, wobei sich das Bauteil von der Profilanschlußleiste entfernt hat; und
Fig. 8
in einer Querschnittansicht gemäß Fig. 4 die Profilanschlußleiste mit dem verformtem Schaumband, wobei sich das Bauteil der Profilanschlußleiste angenähert hat.


[0023] Ein Bauteil 10, beispielsweise ein Tür- oder Fensterrahmen (in Fig. 1 schematisch dargestellt), ist in einer Wandöffnung eingesetzt und mit der Wand 11 verbunden. Eine Fuge 12 zwischen der Umfangsseite 13 des Bauteils 10 und der Wand 11 ist mittels eines Fugenfüllmaterials 14, z. B. eines Füllschaumes, ausgefüllt. An der zu einem Außenraum 15 hin gerichteten Außenseite 16 des Bauteils 10 ist eine an sich bekannte Profilanschlußleiste 17 als Anschluß zu einer auf der Wand 11 aufgebrachten äußeren Deckschicht, beispielsweise einer Putzschicht 18, angeordnet. Die Profilanschlußleiste 17 weist einen in etwa U-förmigen Querschnitt mit einer Befestigungsbasis 19 sowie einem vorderen Einputzschenkel 20 und einem hinteren Einputzschenkel 21 auf. Die Profilanschlußleiste 17 ist mittels eines aus Kunststoff hergestellten Schaumklebebands 22 an der Außenseite 16 des Bauteils 10 befestigt, so daß das Schaumklebeband 22 eine Zwischenschicht zwischen dem Bauteil 10 und der Befestigungsbasis 19 der Profilanschlußleiste 17 bildet.

[0024] Beim Aufbringen der Putzschicht 18 auf die Wand 11 dient der vordere Einputzschenkel 20 als Einputzhilfe für ein Putzwerkzeug und er gibt die Dicke der Putzschicht 18 vor. Eine zwischen der Profilanschlußleiste 17 und dem Bauteil 10 gebildete Fuge 23 ist durch das Schaumklebeband 22 ausgefüllt bzw. abgedichtet.

[0025] Die Fuge 23 ermöglicht somit aufgrund der in gewissem Umfang elastischen Eigenschaften des Schaumklebebandes 22 Ausgleichsbewegungen zwischen dem Bauteil 10 und der Profilanschlußleiste 17 bzw. der Putzschicht 18, die ein unterschiedliches Ausdehnungsverhalten z. B. bei Einwirkung von Wärme, Kälte oder Feuchtigkeit aufweisen. Wenn sich das Bauteil 10, beispielsweise ein Fensterrahmen aus Holz, zusammenzieht (siehe Fig. 1, Bewegung in Richtung des Pfeils senkrecht von der Wand 11 weg), kann das Schaumband 22, z. B. ein Band mit geringer Bruchdehnung, bei einer erhöhten Relativbewegung des Bauteils 10 gegenüber der Profilanschlußleiste 17 den gegenseitigen Versatz durch elastische Verformung nicht ausgleichen, so daß es beispielsweise innerhalb seines Gefüges reißt. Ein oberer Teil 24 des Schaumbandes 22 bleibt mit der Profilanschlußleiste 17 verbunden, während ein unterer Teil 25 mit dem Bauteil 10 verbunden bleibt.

[0026] Die Bewegung des aus Holz hergestellten Fensterrahmens bzw. Bauteils 10 resultiert aus dem Quellen und Schwinden des Holzes durch sich ändernde Luftfeuchtigkeit oder Temperatur. Zusätzlich zu dem Riß im Schaumband kann auch das Fugenfüllmaterial 14 bzw. der Füllschaum reißen und damit diese Fuge öffnen.

[0027] Bei dem in Fig. 2 dargestellten Beispiel des Standes der Technik hat sich das Bauteil 10 aufgrund einer durch Wärmeeinfluß bewirkten Längenausdehnung zur Wand 11 hin und relativ zur Profilanschlußleiste 17 bewegt. Das Schaumband 22, das z. B. aus härterem Schaummaterial gebildet ist, bleibt beispielsweise an der Profilanschlußleiste 17 befestigt, reißt jedoch mit der Klebeschicht 26 von dem Bauteil 10 ab, so daß sich die Fuge 23 öffnet. Das Fugenfüllmaterial 14 bzw. der Füllschaum in der hinteren Fuge 12 wird komprimiert und kann dabei in Abhängigkeit seiner elastischen Eigenschaften geschädigt werden oder bei einer anschließenden Rückbewegung des Bauteils 10, wenn sich die hintere Fuge 12 wieder öffnet.

[0028] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Beispiel des Standes der Technik hat sich das Bauteil 10 aufgrund einer durch Temperatur- oder Feuchteänderung bewirkten Längenverkürzung parallel zur Wand 11 und von der Profilanschlußleiste 17 weg bewegt. Das Schaumband 22, das z. B. aus einem Material mit geringer Bruchdehnung hergestellt ist, ist von der fest am Bauteil 10 anhaftenden Klebeschicht 26 abgerissen, so daß die Fuge 23 offen ist. Das Fugenfüllmaterial 14 bzw. der Füllschaum in der hinteren Fuge 12 ist abgeschert und in seiner Struktur gerissen, so daß auch die hintere Fuge 12 geöffnet ist.

[0029] Fig. 4 zeigt eine Profilanschlußleiste 17 mit einem erfindungsgemäßen Schaumband 22 im Normalzustand ohne Relativbewegungen zwischen der Profilanschlußleiste 17 und dem Bauteil 10. Demgegenüber zeigt Fig. 5 eine Stellung, in der das Bauteil 10 z. B. aufgrund einer Abkühlung eine Querbewegung von der Mauer 11 weg ausgeführt hat, während sich die Putzschicht 18 nicht oder nur unwesentlich verändert hat. Das verbesserte Schaumband 22 mit erhöhter Dehnungsfähigkeit bzw. elastischen Eigenschaften dehnt sich auch bei größeren Relativbewegungen, so daß es weder reißt noch sich von einer Klebeoberfläche löst. Damit bleibt die Fuge 23 geschlossen und die Abdichteigenschaften der Profilanschlußleiste 17 erhalten, auch wenn das Fugenfüllmaterial 14 bzw. der Füllschaum in der hinteren Fuge 12 gerissen ist.

[0030] Auch bei einem Versatz des Bauteils 10 z. B. aufgrund einer Erwärmung und einer daraus resultierenden Querbewegung zur Mauer 11 hin (siehe Fig. 6), während sich die Putzschicht 18 nicht oder nur unwesentlich verändert hat, kann das verbesserte Schaumband 22 durch seine erhöhte Elastizität und Dehnungsfähigkeit den Versatz ohne Beschädigung überbrücken, so daß die Fuge 23 auch in diesem Fall geschlossen bleibt.

[0031] Wenn sich das Bauteil 10 entsprechend der in Fig. 3 gezeigten Situation aufgrund einer durch Temperatur- oder Feuchteänderung bewirkten Längenverkürzung parallel zur Wand 11 bewegt und dabei von der Profilanschlußleiste 17 entfernt hat (siehe Fig. 7), dehnt sich das erfindungsgemäße Schaumband 22 im erforderlichen Maß und verformt sich elastisch, so daß die Fuge 23 auch hier geschlossen bleibt.

[0032] Bei der in Fig. 8 gezeigten Situation hat sich das Bauteil 10 durch eine Längenvergrößerung parallel zur Wand 11 bewegt und dabei der Profilanschlußleiste 17 angenähert. Das verbesserte Schaumband 22 wird elastisch gestaucht und hält die Fuge 23 geschlossen. Auch bei einer entgegengesetzten Rückverformung des Bauteils 10 in seine Ausgangsstellung gemäß Fig. 4 oder in die Stellung gemäß Fig. 7 kann das sich elastisch verformende, unversehrte Schaumband 22 die Fuge 23 dicht geschlossen halten.

[0033] Die in den Figuren dargestellten Bewegungen des Bauteils 10 relativ zur Wand 11 und zur Profilanschlußleiste 17 bzw. der Putzschicht 18 sind vereinfacht schematisch dargestellt. In der Realität können auch Überlagerungen der dargestellten Bewegungen, insbesondere in den Eckbereichen von Rahmen als Bauteilen, auftreten.

[0034] Das Schaumklebeband 22 kann eine Farbkennzeichnung aufweisen, die für eine Eigenschaft der Profilanschlußleiste 17 charakteristisch ist, beispielsweise für die Breite der Profilanschlußleiste 17. Wenn diese Profilanschlußleiste 17 z. B. in drei Breiten hergestellt wird (der Abstand zwischen den beiden Einputzschenkeln 20 und 21 legt die Breite fest), so bezeichnet z. B. ein gelb gefärbtes Schaumklebeband 22 eine schmale Profilanschlußleiste, ein rot gefärbtes Schaumklebeband eine mittelbreite Profilanschlußleiste und ein grün gefärbtes Schaumklebeband eine breite Profilanschlußleiste.
Bezugszeichenliste
10 Bauteil 19 Befestigungsbasis
11 Wand 20 vorderer Einputzschenkel
12 Fuge 21 hinterer Einputzschenkel
13 Umfangsseite 22 Schaumklebeband
14 Fugenfüllmaterial 23 Fuge
15 Außenraum 24 oberer Teil
16 Außenseite 25 unterer Teil
17 Profilanschlußleiste 26 Klebeschicht
18 Putzschicht    



Ansprüche

1. Profilanschlußleiste (17) für einen Übergang von einem Bauteil (10) zu einer Gebäudewand (11),
wobei die Profilanschlußleiste (17) ein Schaumband (22) aufweist, das mittels Klebeverbindung unmittelbar oder mittelbar mit der Profilanschlußleiste (17) verbunden und mit dem Bauteil (10) unmittelbar oder mittelbar verbindbar ist und zum Ausgleich einer erhöhten Relativbewegung zwischen der Profilanschlußleiste (17) und dem Bauteil (10) eine erhöhte Elastizität aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schaumband (22) zum Ausgleich einer erhöhten Relativbewegung zwischen der Profilanschlußleiste (17) und dem Bauteil (10) eine erhöhte Bruchdehnung aufweist, wobei das Schaumband (22) eine Bruchdehnung in Längsrichtung der Profilanschlußleiste (17) von mindestens 200% und insbesondere von mindestens 300% und/oder eine Bruchdehnung in Querrichtung der Profilanschlußleiste (17) von mindestens 200% und insbesondere von mindestens 300% aufweist.
 
2. Profilanschlußleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass bei der mittelbaren Verbindung eine Zwischenschicht zwischen dem Schaumband (22) und der Profilanschlußleiste (17) bzw. zwischen dem Schaumband (22) und dem Bauteil (10) angeordnet ist.
 
3. Profilanschlußleiste nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumband (22) eine Shore-Härte 0 von kleiner 20 und Insbesondere kleiner 16 aufweist.
 
4. Profilanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumband (22) eine Shore-Härte 00 von kleiner 59 und insbesondere kleiner 55 aufweist.
 
5. Proflanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumband (22) eine Stauchhärte bei 10% Stauchung kleiner 25 kPa, insbesondere kleiner 19 kPa aufweist.
 
6. Profilanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumband (22) eine Stauchhärte bei 50% Stauchung kleiner 120 kPa, insbesondere kleiner 100 kPA aufweist.
 
7. Profilanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schaumband (22) ein ein- oder doppelseitig klebendes Schaumklebeband ist.
 
8. Profilanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profilanschlußleiste (17) ein Leibungsanschlußprofil, ein Dehnungsfugenprofil, ein Putzabschlußprofil oder ein Dachbelüftungsprofil ist.
 
9. Profilanschlußleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass die Profilanschlußleiste (17) aus Kunststoff und/oder das Schaumband (22) aus Polyolefin oder Polyethylen hergestellt Ist.
 


Claims

1. A profile connecting molding (17) for a transition between a building component (10) and a wall (11),
wherein said molding (17) comprises a foam tape (22) connected directly or indirectly by adhesive bonding to the molding (17) and to the building component (10) and is connectable directly or indirectly to the building component (10) and for equalizing an elevated relative movement between the molding (17) and the building component (10) comprises an elevated elasticity,
characterized in that
said foam tape (22) for equalizing an elevated relative movement between the molding (17) and the building component (10) comprises an elevated ultimate elongation, said foam tape (22) comprising an ultimate elongation in the longitudinal direction of the molding (17) of at least 200% and particularly at least 300% and/or an ultimate elongation in the transverse direction of the molding (17) of at least 200% and particularly at least 300%.
 
2. The molding as set forth in claim 1,
characterized in that when the connection is indirect an intermediate layer is disposed between the foam tape (22) and the molding (17) respectively between the foam tape (22) and the building component (10).
 
3. The molding as set forth in claim 1 or 2,
characterized in that said foam tape (22) comprises a Shore hardness 0 of smaller than 20 and particularly smaller than 16.
 
4. The molding as set forth in any of the claims 1 to 3,
characterized in that said foam tape (22) comprises a Shore hardness 00 of smaller than 59 and particularly smaller than 55.
 
5. The molding as set forth in any of the claims 1 to 4,
characterized in that said foam tape (22) comprises a compressive strength at 10% compression of smaller than 25 kPa, particularly smaller than 19 kPa.
 
6. The molding as set forth in any of the claims 1 to 5,
characterized in that said foam tape (22) comprises a compressive strength at 50% compression of smaller than 120 kPa, particularly smaller than 100 kPa.
 
7. The molding as set forth in any of the claims 1 to 6,
characterized in that said foam tape (22) is a single or double-sided bonding foamed adhesive tape.
 
8. The molding as set forth in any of the claims 1 to 7,
characterized in that said molding (17) is a molding for bridging a reveal, an expansion gap, a plaster or roof ventilation transition.
 
9. The molding as set forth in any of the claims 1 to 8,
characterized in that said molding (17) is made of a plastics material and/or the foam tape (22) is made of a polyolefine or polyethylene.
 


Revendications

1. Baguette profilée de raccordement (17) pour la transition entre un élément de construction (10) et une cloison de bâtiment (11),
sachant que la baguette profilée de raccordement (17) présente une bande (22) de matière alvéolaire qui, par collage, est assemblée directement ou indirectement à la baguette profilée de raccordement (17) et peut être assemblée directement ou indirectement à l'élément de construction (10), et qui présente une élasticité accrue afin de compenser un mouvement relatif accru entre la baguette profilée de raccordement (17) et l'élément de construction (10),
caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire présente un allongement à la rupture accru afin de compenser un mouvement relatif accru entre la baguette profilée de raccordement (17) et l'élément de construction (10), sachant que la bande (22) de matière alvéolaire présente un allongement à la rupture dans la direction longitudinale de la baguette profilée de raccordement (17) d'au moins 200% et en particulier d'au moins 300%, et/ou un allongement à la rupture dans la direction transversale de la baguette profilée de raccordement (17) d'au moins 200% et en particulier d'au moins 300%.
 
2. Baguette profilée de raccordement selon la revendication 1, caractérisée en ce que, en cas d'assemblage indirect, une couche intermédiaire est disposée entre la bande (22) de matière alvéolaire et la baguette profilée de raccordement (17), respectivement entre la bande (22) de matière alvéolaire et l'élément de construction (10).
 
3. Baguette profilée de raccordement selon la revendication 1 ou 2, caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire présente une dureté Shore O inférieure à 20 et en particulier inférieure à 16.
 
4. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire présente une dureté Shore OO inférieure à 59 et en particulier inférieure à 55.
 
5. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire présente une résistance en compression inférieure à 25 kPa pour un écrasement de 10%, en particulier inférieure à 19 kPa.
 
6. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire présente une résistance en compression inférieure à 120 kPa pour un écrasement de 50%, en particulier inférieure à 100 kPa.
 
7. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisée en ce que la bande (22) de matière alvéolaire est une bande adhésive de matière alvéolaire collante sur une ou sur les deux faces.
 
8. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisée en ce que la baguette profilée de raccordement (17) est un profilé de raccordement d'intrados, un profilé de joint de dilatation, un profilé de terminaison d'enduit ou un profilé d'aération de toit.
 
9. Baguette profilée de raccordement selon l'une des revendications 1 à 8, caractérisée en ce que la baguette profilée de raccordement (17) est réalisée en matière plastique et/ou la bande (22) de matière alvéolaire est réalisée en polyoléfine ou en polyéthylène.
 




Zeichnung

















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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