[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Brennkammer für eine Gasturbine, deren Brennkammerwand
innenseitig mit einer von einer Anzahl von Hitzeschildelementen gebildeten Auskleidung
versehen ist, wobei das oder jedes Hitzeschildelement einen mit einem Kühlmittel beaufschlagbaren
Innenraum bildet. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Gasturbine mit einer derartigen
Brennkammer.
[0002] Brennkammern sind Bestandteil von Gasturbinen, die in vielen Bereichen zum Antrieb
von Generatoren oder von Arbeitsmaschinen eingesetzt werden. Dabei wird der Energieinhalt
eines Brennstoffs zur Erzeugung einer Rotationsbewegung einer Turbinenwelle genutzt.
Der Brennstoff wird dazu von Brennern in den ihnen nachgeschalteten Brennkammern verbrannt,
wobei von einem Luftverdichter verdichtete Luft zugeführt wird. Durch die Verbrennung
des Brennstoffs wird ein unter hohem Druck stehendes Arbeitsmedium mit einer hohen
Temperatur erzeugt. Dieses Arbeitsmedium wird in eine den Brennkammern nachgeschaltete
Turbineneinheit geführt, wo es sich arbeitsleistend entspannt.
[0003] Dabei kann jedem Brenner eine separate Brennkammer zugeordnet sein, wobei das aus
den Brennkammern abströmende Arbeitsmedium vor oder in der Turbineneinheit zusammengeführt
sein kann. Alternativ kann die Brennkammer aber auch in einer so genannten Ringbrennkammer-Bauweise
ausgeführt sein, bei der eine Mehrzahl, insbesondere alle, der Brenner in eine gemeinsame,
üblicherweise ringförmige Brennkammer münden.
[0004] Bei der Auslegung derartiger Gasturbinen ist zusätzlich zur erreichbaren Leistung
üblicherweise ein besonders hoher Wirkungsgrad ein Auslegungsziel. Eine Erhöhung des
Wirkungsgrades lässt sich dabei aus thermodynamischen Gründen grundsätzlich durch
eine Erhöhung der Austrittstemperatur erreichen, mit der das Arbeitsmedium von der
Brennkammer ab- und in die Turbineneinheit einströmt. Daher werden Temperaturen von
etwa 1200 °C bis 1500 °C für derartige Gasturbinen angestrebt und auch erreicht.
[0005] Bei derartig hohen Temperaturen des Arbeitsmediums sind jedoch die diesem Medium
ausgesetzten Komponenten und Bauteile hohen thermischen Belastungen ausgesetzt. Um
dennoch bei hoher Zuverlässigkeit eine vergleichsweise lange Lebensdauer der betroffenen
Komponenten zu gewährleisten, ist üblicherweise eine Ausgestaltung mit besonders hitzebeständigen
Materialien und eine Kühlung der betroffenen Komponenten, insbesondere der Brennkammer,
nötig. Um thermische Verspannungen des Materials zu verhindern, welche die Lebensdauer
der Komponenten begrenzt, wird in der Regel angestrebt, eine möglichst gleichmäßige
Kühlung der Komponenten zu erreichen.
[0006] Die Brennkammerwand ist dazu in der Regel auf ihrer Innenseite mit Hitzeschildelementen
ausgekleidet, die mit besonders hitzebeständigen Schutzschichten versehen werden können,
und die durch die eigentliche Brennkammerwand hindurch gekühlt werden. Dazu wird in
der Regel ein auch als "Prallkühlung" bezeichnetes Kühlverfahren eingesetzt. Bei der
Prallkühlung wird ein Kühlmittel, in der Regel Kühlluft, durch eine Vielzahl von Bohrungen
in der Brennkammerwand den Hitzeschildelementen zugeführt, so dass das Kühlmittel
im Wesentlichen senkrecht auf ihre der Brennkammerwand zugewandte auf der Kaltseite
gebildete Kühloberfläche prallt. Das durch den Kühlprozess aufgeheizte Kühlmittel,
z.B. Kühlluft, wird anschließend aus dem Innenraum, den die Brennkammerwand mit den
Hitzeschildelementen bildet, abgeführt. Ein weiterer Kühlprozess, bei der eine Längshinterströmung
der Hitzeschildelemente entlang einer der Brennkammerwand zugewandten Kühloberfläche
ausgenutzt wird, ist die sogenannte konvektive Kühlung. Die Druchschrift
GB - 2373319 offenbart eine solche Anordnung.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Brennkammer der oben genannten Art
anzugeben, die bei vergleichsweise einfacher Bauweise für einen besonders hohen Anlagenwirkungsgrad
geeignet ist und bei der zugleich die mit hohen Temperaturen belasteten Bereiche effektiv
kühlbar sind. Weiterhin soll eine Gasturbine mit der oben genannten Brennkammer angegeben
werden.
[0008] Bezüglich der Brennkammer wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch eine Brennkammer
für eine Gasturbine, deren Brennkammerwand innenseitig mit einer von einer Anzahl
von Hitzeschildelementen gebildeten Auskleidung versehen ist, wobei das oder jedes
Hitzeschildelement mit der Brennkammerwand einen mit einem Kühlmittel beaufschlagbaren
Innenraum bildet, in dem ein Strömungselement zur gezielten Einstellung eines Kühlmittelstroms
eingefügt ist, indem es formschlüssig an der Brennkammerwand angebracht und mit der
Brennkammerwand lösbar verbunden ist.
[0009] Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass nach einer erfolgten konstruktiven
Auslegung einer Brennkammer die Geometrie des für Kühlungszwecke gebildeten Innenraums
festgelegt ist. Bei einer Beaufschlagung mit Kühlmittel wird daher der hierfür bereitgestellte
Innenraum im Wesentlichen gleichmäßig ausgefüllt und durchströmt. Eine Anpassung der
Kühlleistung an den tatsächlichen lokalen Kühlmittelbedarf eines Hitzeschildelements
ist dadurch nicht möglich. Die Beaufschlagung des Innenraums zur Kühlung des Hitzeschildelements
ist aus diesem Grunde recht unspezifisch, da nicht hinreichend flexibel an die jeweiligen
tatsächlichen lokalen Kühlungsanforderungen anpassbar. Einzig durch die Gesamtmenge
des dem Zwischenraum pro Zeit zugeführten Kühlmittels ist die Wärmeabfuhr aus dem
Innenraum in gewissen Grenzen einstellbar. Das Hauptaugenmerk bei der herkömmlichen
Innenraumkühlung liegt hierbei jedoch - insbesondere im Hinblick auf einen besonders
hohen Anlagenwirkungsgrad - in einer zuverlässigen und gleichförmig-flächendeckenden
Beaufschlagung der Hitzeschildelemente mit dem Kühlmittel.
[0010] Nachteiligerweise werden hierdurch Bereiche des Hitzeschildelements mit lokal-niedrigerem
Kühlmittelbedarf gleichermaßen beaufschlagt wie diejenigen Bereiche, die mit höheren
Temperaturen belastetet sind, so dass über den tatsächlichen Bedarf Kühlmittel verwendet
wird.
[0011] Mit der Erfindung wird hingegen erstmals ein neuer Weg aufgezeigt, eine Anpassung
der Kühlleistung an die lokalen Erfordernisse in dem Innenraum zu realisieren. Durch
die Einfügung eines Strömungselements ist vorteilhafterweise auch nach erfolgter Auslegung
der Brennkammer - d.h. bei festgelegter Geometrie des Innenraums - eine betriebsbedingte
Kühlungsanpassung möglich. Das Strömungselement in dem Innenraum wirkt dabei unmittelbar
auf den Kühlmittelstrom im Innenraum und führt zu dessen gezielter Einsstellung hinsichtlich
Stärke und Strömungsrichtung dergestalt, dass das Hitzeschildelement bedarfgerecht
kühlbar ist. Die Kühleffizienz wird hierdurch gesteigert.
[0012] In besonders bevorzugter Ausgestaltung der Brennkammer ist durch das Strömungselement
ein Strömungskanal für Kühlmittel gebildet ist, in dem die Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmittelstroms gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit stromauf des Strömungselements
erhöht ist. Das in den Innenraum angeordnete Strömungselement führt demnach zu einer
lokalen Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit von Kühlmittel in dem Strömungskanal.
Durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit ist dementsprechend lokal ein erhöhter
Wärmetransfer von dem thermisch hochbelasteten Hitzeschildelement auf das Kühlmittel,
z.B. Kühlluft, erreicht. Der Strömungskanal wird dabei vorteilhafterweise unmittelbar
von einer zu kühlenden Wand des Hitzeschildelements begrenzt. Der Wärmetransfer in
das Kühlmittel und der Wärmeabtransport ist durch die erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
begünstigt. Die Strömungsgeschwindigkeitserhöhung erfolgt beispielsweise durch eine
lokale Verringerung des Strömungsquerschnitts durch das Strömungselement im Innenraum.
Die Einfügung eines im einfachsten Fall näherungsweise planaren Strömungselements
mit einer vorgegebenen Wandstärke in den Innenraum bewirkt z.B. unmittelbar eine Reduzierung
des Spaltmaßes des Durchtrittskanals für das Kühlmittel um den Betrag dieser Wandstärke.
Im Bereich des reduzierten Spaltmaßes stellt sich lokal eine erhöhte Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmittels und damit eine gesteigerte Kühlleistung.
[0013] Vorzugsweise ist einem Hitzeschildelement ein jeweiliges Strömungselement zur Kühlung
eines thermisch hochbelasteten Wandabschnitts des Hitzeschildelements zugeordnet.
Damit ist für jedes Hitzeschildelement zur Kühlung je nach Anforderung eine individuelle
eine gezielte Einstellung des Kühlmittelstroms gewährleistet. Die Anordnung und die
konstruktive Auslegung des Strömungselements zur Kühlungsanpassung eines Hitzeschildelement
ist dabei derart, dass der hierdurch gebildete Strömungskanal für das Kühlmittel einen
Wandabschnitt mit erhöhter Temperaturbelastung im Betrieb der Brennkammer mit Kühlmittel
versorgt. Durch die erhöhte Geschwindigkeit in dem Strömungskanal wird gerade dieser
Wandabschnitt verstärkt gekühlt. In anderen Wandabschnitten ist dies hingegen nicht
erforderlich und es genügt eine verringerte Strömungsgeschwindigkeit.
[0014] Beispielsweise kann das so kühlbare Hitzeschildelement eine Längsachse und eine Querachse
aufweisen und umfasst eine Wand mit einer Heißseite, die eine mit einem heißen Medium,
z.B. heißes Verbrennungsgas, beaufschlagbare Heißseitenoberfläche aufweist sowie eine
der Heißseite gegenüberliegende Kaltseite. Die Kaltseite ist dabei die der Brennkammerwand
zugewandte Seite des Hitzeschildelements und begrenzt den Innenraum. Hierbei kann
das Hitzschildelement einen ersten Wandabschnitt und einen entlang einer Längsachse
an den ersten Wandabschnitt angrenzenden zweiten Wandabschnitt umfassen. Die dem Innenraum
zugewandte Seite des Hitzeschildelements bildet eine Kaltseite der Wandabschnitte,
die zu Kühlungszwecken mit dem Kühlmittel beaufschlagt wird. Der zweite Wandabschnitt
kann dabei gegenüber dem ersten Wandabschnitt in Richtung der Heißseite geneigt sein.
Je nach Neigungswinkel können somit unterschiedliche Einbau- bzw. Betriebssituationen
des Hitzeschildelements realisiert werden.
[0015] Beispielsweise bei einer Ringbrennkammer einer Gasturbine, die mit einem sogenannten
Brennkammerliner zur Begrenzung und zur Strömungsführung des Heißgases zu einer nachgeschalteten
Turbine ausgestattet ist, kann das Hitzeschildelement als ein Segment das Gasturbinenliners
eingesetzt werden. Mit einer Vielzahl solcher Hitzeschildelemente kann über den vollen
Umfang der Ringbrennkammer eine vollständige flächige Auskleidung der Brennkammerwand
der Ringbrennkammer durchgeführt werden. Bei derartigen Ringbrennkammern ist nämlich
der Heißgasstrom vom Brenneraustritt in Richtung der Turbine um einen Winkel umzulenken.
Zu diesem Umlenkzweck ist unter anderem der Brennkammerliner vorgesehen. Mit einem
Brennkammerliner, der eines oder mehrere lokal gezielt kühlbare Hitzeschildelemente
aufweist ist dies besonders einfach möglich. Der erste Wandabschnitt, der dem Brenneraustritt
zugewandt und dem heißen Verbrennungsgas auf der Heißseite unmittelbar ausgesetzt
ist bedarf einer erhöhten Kühlleistung, um einen sicheren Betrieb der Brennkammer
zu gewährleisten. Mit der Erfindung ist aber gerade eine gezielte Kühlung dieses thermisch
hochbelasteten Wandabschnitts des Hitzeschildelements gewährleistet. Daher ist ein
Hitzeschildelement mit zugeordnetem Strömungselement in besonderer Weise für eine
hitzebeständige Brennkammerauskleidung geeignet, da aufgrund des ersten und des demgegenüber
geneigten zweiten Wandabschnitts der Umlenkwinkel und der lokale Kühlleistungsbedarf
auf die jeweiligen Gegebenheiten hin eingestellt werden kann. Dabei ist noch zusätzlich
eine besonders vorteilhafte Einströmung der durch den Verbrennungsprozess erzeugten
Heißgase in eine der Brennkammer nachgeschaltete Turbine erreichbar.
[0016] Vorzugsweise ist das Hitzeschildelement als ein einschaliger Hohlkörper ausgestaltet,
welcher Hohlkörper einen Hohlraum ausweist, in dem das Strömungselement angeordnet
ist.
Diese konstruktive Ausgestaltung ermöglicht ein sicheres Einfügen und Unterbringen
des Strömungselements bei der Montage der Brennkammer oder bei einer Nachrüstung einer
Brennkammer mit einem Strömungselement zur Kühlungsanpassung.
Weiterhin ist das Strömungselement gegen eine Beaufschlagung mit Heißgas geschützt,
da es sich in dem Hohlraum befindet, der gegenüber der Heißseite geschlossen ist.
Das Strömungselement ist für eine möglichst effiziente und angepasste Kühlung entsprechend
ausgelegt und in dem Hohlraum so platziert, dass hohe Strömungsgeschwindigkeiten in
den thermisch stark belasteten Wandabschnitten resultieren. Die Halbschale des einschaligen
Hohlkörpers ist dabei mit der offenen Seite in Richtung der Brennkammerwand ausgerichtet,
so dass der Hohlraum zugleich ein Teilraum des Innenraums bildet, der zur Kühlungszwecken
mit Kühlmittel beaufschlagt wird.
[0017] Das Strömungselement ist formschlüssig an der Brennkammerwand angebracht. Der Formschluss
führt zu einer im Hinblick auf Schwingungen mechanisch besonders wenig anfälligen
Anordnung von Hitzeschildelement, Strömungselement und Brennkammerwand. Ferner erleichtert
der Formschluss zwischen Brennkammerwand und Strömungselement die Montage und ermöglicht
ein präzises Anbringen des Strömungselements in eine vorbestimmte Position, so dass
das Strömungselement die gewünschte Kühlaufgabe im Innenraum erfüllen kann.
[0018] Für einen besonders hohen Gesamtwirkungsgrad der Brennkammer wird vorteilhafterweise
der Wärmeeintrag in das Kühlmittel für den eigentlichen Energieumwandlungsprozess
in der Brennkammer zurückgewonnen. Dazu ist vorteilhafterweise eine Einspeisung der
bei der Brennkammerkühlung erwärmten, als Kühlmittel im Innenraum verwendeten Kühlluft
in die Brennkammer vorgesehen, wobei die vorgewärmte Kühlluft als ausschließliche
oder zusätzliche Verbrennungsluft dienen kann. Um das abströmende Kühlmittel in diesem
Sinne dem Verbrennungsprozess in der Brennkammer zuzuführen, ist der Innenraum strömungstechnisch
vorzugsweise ausgangsseitig mit einem Sammelraum verbunden, der seinerseits luftseitig
der Brennkammer vorgeschaltet ist. Über diesen kann das erwärmte Kühlmittel erforderlichenfalls
durch eine Drosseleinrichtung mit dem übrigen Verdichtermassenstrom vermischt und
dem Verbrennungsprozess zugeführt werden, so dass eine geschlossene Luftkühlung erreicht
ist.
[0019] Das Strömungselement ist zur gezielten Einstellung des Kühlmittelstroms im Innenraum
mit der Brennkammerwand lösbar verbunden. Die Verbindung kann z.B. durch eine Schraubverbindung
erreicht sein, wobei die Befestigung des Strömungselements von außen durch die Brennkammerwand
oder von Innen, d.h. innerhalb des Innenraums erfolgt. Die Verbindung kann aber auch
durch eine Verhakung erreicht sein. Das Hitzeschildelement und die Brennkammerwand
weisen zum Erreichen einer lösbaren Verbindung entsprechende Verbindungs- bzw. Befestigungselemente
auf.
[0020] Weiter bevorzugt ist das Strömungselement aus Metall, insbesondere ein Metallblech
oder eine Metalltafel oder ein metallisches Formteil, z.B. ein Gußteil.
[0021] Die oben genannte Brennkammer ist vorzugsweise Bestandteil einer Gasturbine.
[0022] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen
in vereinfachter und nicht maßstäblicher Darstellung:
- FIG 1
- einen Halbschnitt durch eine Gasturbine,
- FIG 2
- einen Schnitt durch eine Brennkammer,
- FIG 3
- in einer Schnittansicht einen Ausschnitt der Brennkammer im Bereich der Brennkammerwand
mit einem Strömungselement,
- FIG 4
- in einer Schnittansicht einen Ausschnitt der Brennkammer mit gegenüber Fig. 3 modifiziertem
Strömungselement,
- FIG 5
- in einer perspektivischen Darstellung ein Hitzeschildelement,
- FIG 6
- eine Ansicht des in Figur 5 dargestellten Hitzeschildelements entlang dessen Längsachse
auf die Stirnseite, und
- FIG 7
- in einer perspektivischen Explosionsdarstellung einen Ausschnitt einer Brennkammerwand
mit Hitzeschildelement und mit Strömungselement.
[0023] Gleiche Teile sind in allen Figuren mit denselben Bezugszeichen versehen.
[0024] Die Gasturbine 1 gemäß Fig. 1 weist einen Verdichter 2 für Verbrennungsluft, eine
Brennkammer 4 sowie eine Turbine 6 zum Antrieb des Verdichters 2 und eines nicht dargestellten
Generators oder einer Arbeitsmaschine auf. Dazu sind die Turbine 6 und der Verdichter
2 auf einer gemeinsamen, auch als Turbinenläufer bezeichneten Turbinenwelle 8 angeordnet,
mit der auch der Generator bzw. die Arbeitsmaschine verbunden ist, und die um ihre
Mittelachse 9 drehbar gelagert ist. Die in der Art einer Ringbrennkammer ausgeführte
Brennkammer 4 ist mit einer Anzahl von Brennern 10 zur Verbrennung eines flüssigen
oder gasförmigen Brennstoffs bestückt.
[0025] Die Turbine 6 weist eine Anzahl von mit der Turbinenwelle 8 verbundenen, rotierbaren
Laufschaufeln 12 auf. Die Laufschaufeln 12 sind kranzförmig an der Turbinenwelle 8
angeordnet und bilden somit eine Anzahl von Laufschaufelreihen. Weiterhin umfasst
die Turbine 6 eine Anzahl von feststehenden Leitschaufeln 14, die ebenfalls kranzförmig
unter der Bildung von Leitschaufelreihen an einem Innengehäuse 16 der Turbine 6 befestigt
sind. Die Laufschaufeln 12 dienen dabei zum Antrieb der Turbinenwelle 8 durch Impulsübertrag
vom die Turbine 6 durchströmenden heißen Medium, dem Arbeitsmedium M. Die Leitschaufeln
14 dienen hingegen zur Strömungsführung des Arbeitsmediums M zwischen jeweils zwei
in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen aufeinanderfolgenden Laufschaufelreihen
oder Laufschaufelkränzen. Ein aufeinanderfolgendes Paar aus einem Kranz von Leitschaufeln
14 oder einer Leitschaufelreihe und aus einem Kranz von Laufschaufeln 12 oder einer
Laufschaufelreihe wird dabei auch als Turbinenstufe bezeichnet.
[0026] Jede Leitschaufel 14 weist eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 18 auf,
die zur Fixierung der jeweiligen Leitschaufel 14 am Innengehäuse 16 der Turbine 6
als Wandelement angeordnet ist. Die Plattform 18 ist dabei ein thermisch vergleichsweise
stark belastetes Bauteil, das die äußere Begrenzung eines Heizgaskanals für das die
Turbine 6 durchströmende Arbeitsmedium M bildet. Jede Laufschaufel 12 ist in analoger
Weise über eine auch als Schaufelfuß bezeichnete Plattform 20 an der Turbinenwelle
8 befestigt.
[0027] Zwischen den beabstandet voneinander angeordneten Plattformen 18 der Leitschaufeln
14 zweier benachbarter Leitschaufelreihen ist jeweils ein Führungsring 21 am Innengehäuse
16 der Turbine 6 angeordnet. Die äußere Oberfläche jedes Führungsrings 21 ist dabei
ebenfalls dem heißen, die Turbine 6 durchströmenden Arbeitsmedium M ausgesetzt und
in radialer Richtung vom äußeren Ende 22 der ihm gegenüber liegenden Laufschaufel
12 durch einen Spalt beabstandet. Die zwischen benachbarten Leitschaufelreihen angeordneten
Führungsringe 21 dienen dabei insbesondere als Abdeckelemente, die die Innenwand 16
oder andere Gehäuse-Einbauteile vor einer thermischen Überbeanspruchung durch das
die Turbine 6 durchströmende heiße Arbeitsmedium M schützt.
[0028] Die Brennkammer 4 ist von einem Brennkammergehäuse 29 begrenzt, wobei brennkammerseitig
eine Brennkammerwand 24 gebildet ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Brennkammer 4
als so genannte Ringbrennkammer ausgestaltet, bei der eine Vielzahl von in Umfangsrichtung
um die Turbinenwelle 8 herum angeordneten Brennern 10 in einen gemeinsamenringförmigen
Brennkammerraum münden. Dazu ist die Brennkammer 4 in ihrer Gesamtheit als entsprechend
ringförmige Struktur ausgestaltet, die um die Turbinenwelle 8 herum positioniert ist.
[0029] Zur weiteren Verdeutlichung der Ausführung der Brennkammerwand 24 ist in Fig. 2 die
Brennkammer 4 im Schnitt dargestellt, die sich torusartig um die Turbinenwelle 8 herum
fortsetzt. Wie in der Darstellung erkennbar ist, weist die Brennkammer 4 einen Anfangs-
oder Einströmabschnitt auf, in den endseitig der Auslass des jeweils zugeordneten
Brenners 10 mündet. In Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M gesehen verengt sich
sodann der Querschnitt der Brennkammer 4, wobei dem sich einstellenden Strömungsprofil
des Arbeitsmediums M in diesem Raumbereich Rechnung getragen ist. Ausgangsseitig weist
die Brennkammer 4 im Längsschnitt eine Krümmung auf, durch die das Abströmen des Arbeitsmediums
M aus der Brennkammer 4 in einer für einen besonders hohen Impuls- und Energieübertrag
auf die strömungsseitig gesehen nachfolgende erste Laufschaufelreihe begünstigt ist.
Das Arbeitsmedium M wird beim Durchströmen der Brennkammer von einer Richtung im Wesentlichen
parallel zur Brennerachse 39 in eine Richtung parallel zur Mittelachse 9 umgelenkt.
[0030] Zur Erzielung eines vergleichsweise hohen Wirkungsgrades ist die Brennkammer 4 für
eine vergleichsweise hohe Temperatur des Arbeitsmediums M von etwa 1200 °C bis 1500
°C ausgelegt. Um auch bei diesen, für die Materialien ungünstigen Betriebsparametern
eine vergleichsweise lange Betriebsdauer zu ermöglichen, ist die Brennkammerwand 24
auf ihrer dem Arbeitsmedium M zugewandten Seite mit einer aus Hitzeschildelementen
26 gebildeten Brennkammerauskleidung versehen. Die Hitzeschildelemente 26 sind über
Befestigungsmittel 37 an der Brennkammerwand 24 unter Belassung eines Spalts befestigt,
dessen Spaltmaß zugleich der Abmessung des Innenraums 27 senkrecht zur Brennkammerwand
24 entspricht. Jedes Hitzeschildelement 26 ist arbeitsmediumsseitig, das heißt auf
dessen Heißseite 35, mit einer besonders hitzebeständigen Schutzschicht 31 ausgestattet.
Aufgrund der hohen Temperaturen im Inneren der Brennkammer 4 ist zudem für die Hitzeschildelemente
26 ein Kühlsystem vorgesehen. Das Kühlsystem basiert dabei auf dem Prinzip der konvektiven
Kühlung, bei dem Kühlmittel, z.B. Kühlluft, entlang einer Oberfläche des zu kühlenden
Bauteils geführt wird. Alternativ kann das Kühlsystem für eine Prallkühlung ausgelegt
sein, bei dem Kühlluft als Kühlmittel K unter ausreichend hohem Druck an einer Vielzahl
von Stellen an das zu kühlende Bauteil senkrecht einer Bauteiloberfläche geblasen
wird.
[0031] Das Kühlsystem ist bei einem einfachen Aufbau für eine zuverlässige, flächendeckende
Beaufschlagung der Hitzeschildelemente 26 mit Kühlluft K und zudem für einen besonders
geringen Kühlmitteldruckverlust ausgelegt. Dazu werden die Hitzeschildelemente 26
von ihrer Kaltseite 33 durch die Kühlluft K gekühlt, die einem zwischen dem Hitzeschildelement
26 und der Brennkammerwand 24 gebildeten Zwischenraum 27 durch geeignete - nicht näher
dargestellte Zufuhrleitungen - zugestellt wird und je nach Kühlmechanismus auf bzw.
entlang der Kaltseite 33 eines jeweiligen Hitzeschildelements 26 geleitet wird.
[0032] Hierbei wird das Prinzip der sehr vorteilhaften geschlossenen Luftkühlung angewendet.
Nach Abschluss der Kühlaufgabe an den Hitzeschildelementen 26 wird die erwärmte Luft
vollständig zur Verbrennung im Brenner 10 genutzt und die mitgeführte Wärme ebenfalls
rückgeführt; die geschlossene Luftkühlung ermöglicht somit höhere Leistungen/Wirkungsgrade
sowie niedrigere NO
x-Emissionen als z.B. die offene Luftkühlung. Bei der offenen Luftkühlung wird die
"kalte" Kühlluft dem Heizgasstrom stromab der Verbrennung zugemischt, was zu einer
niedrigeren Gasturbinen-Effizienz und höheren Schadstoffwerten führt.
[0033] Für einen sowohl temperaturbeständigen als auch schwingungsresistenten Aufbau der
als Ringbrennkammer ausgestalteten Brennkammer 4 ist eine Brennkammerauskleidung mit
einer einer Anzahl von von temperaturfesten und formversteiften Hitzeschildelementen
26 vorgesehen. Auf diese Weise ist eine vollflächige weitgehend leckagefreie Brennkammerauskleidung
in dem Ringraum gebildet, ein sogenannter Brennkammerliner.
[0034] In dem zwischen Hitzeschildelement 26 und Brennkammerwand 24 gebildeten Innenraum
27 ist ein Strömungselement 49 eingefügt. Dieses ist formschlüssig an der Brennkammerwand
24 befestigt, z.B. mittels einer geeigneten Verhakung oder einer Schraubverbindung.
Das Strömungselement 49 ist dabei so angeordnet, dass ein thermisch hochbelasteter
erster Wandabschnitt 47A des Hitzeschildelements 26, wie hier gezeigt in der Nähe
des Brenners 10, verstärkt kühlbar ist. Das Strömungselement 49 bewirkt im Innenraum
27 einen Strömungskanal 51 für das Kühlmittel K mit gegenüber stromauf des Strömungselements
49, das heißt im Bereich des gegenüber dem ersten Wandabschnitt 47A weniger thermisch
belasteten Wandabschnitts 47B, reduziertem Strömungsquerschnitt. Dies führt zu einer
gezielt einstellbaren lokalen Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit des Kühlmittels
im Strömungskanal 51 und damit zu einem gesteigerten Wärmetransfer vom thermisch hochbelasteten
Wandabschnitt 47A auf das Kühlmittel K.
[0035] Dabei können die formschlüssigen Strömungselemente 49 auf der Brennkammerwand 24
vorteilhafterweise auch nachträglich, d.h. im Zuge einer Revisionsmaßnahme einer bereits
bestehenden Brennkammer 4, entweder von außen durch das Gehäuse 29 oder auch von Innen
an der Brennkammerwand 24 angebracht werden.
[0036] FIG 3 zeigt in einer Schnittansicht einen Ausschnitt der Brennkammer 4 im Bereich
der Brennkammerwand 24 mit einem Strömungselement 49. Das Hitzeschildelement 26 ist
von der Brennkammerwand 24 beabstandet und bildet einen mit einem Kühlmittel K beaufschlagbaren
Innenraum 27. In dem Innenraum 27 ist ein Strömungselement 49 zur gezielten Einstellung
eines Kühlmittelstroms eingefügt. Das Strömungselement 49 ist im gezeigten Ausführungsbeispiel
im Wesentlichen quaderförmig und auf der Brennkammerwand 24 formschlüssig angebracht.
Hierdurch wird im Bereich des Strömungselements 49 eine Verringerung des Strömungsquerschnitts
für den Kühlmittelstrom erreicht, wobei durch das Strömungselement 49 ein Strömungskanal
51 für Kühlmittel K gebildet ist, in dem die Strömungsgeschwindigkeit v
1 des Kühlmittelstroms gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit v
0 stromauf des Strömungselements 49 erhöht ist. Durch die lokale Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit
im Strömungskanal 51 ist ein erhöhter Wärmetransfer von der Heißseite 35 des Hitzeschildelements
26 auf das Kühlmittel K, beispielsweise Kühlluft, bewirkt. Ein thermisch besonders
hoch belasteter Wandabschnitt 47a des Hitzeschildelements 26 kann somit gezielt lokal
mit höherer Kühlungsleistung gekühlt werden. Das Strömungselement 49 ermöglicht eine
Kühlungsanpassung, wobei das Spaltmaß im Innenraum 27 zwischen der Kaltseite 33 und
der Brennkammerwand 24 im Hinblick auf die Kühlungsanforderung angepasst wird. Zusätzlich
kann das Hitzeschildelement 26 für eine Beaufschlagung mit sehr heißen Verbrennungsgasen
auf der Heißseite 35 eine hochtemperaturbeständige Schutzschicht aufweisen. Eine solche
Schutzschicht 31 kann beispielsweise eine keramische Wärmedämmschicht sein.
[0037] Gegenüber der FIG 3 zeigt die FIG 4 ein Ausführungsbeispiel mit einem modifizierten
Strömungselement 49, welches in den Innenraum 27 eingefügt ist. Der durch das Strömungselement
49 im Innenraum 27 gebildete Strömungskanal 51 für das Kühlmittel K variiert in Strömungsrichtung.
Der Strömungsquerschnitt im Strömungskanal 51 nimmt in Strömungsrichtung zunächst
kontinuierlich ab und erreicht einen Wert, der in der Folge für einen gewissen Strömungsweg
konstant bleibt, um danach wieder auf einen größeren Strömungsquerschnitt anzuwachsen.
Dieses näherungsweise keilförmige Profil des Strömungselement 49 führ im Bereich des
linearen Anstiegs zu einer entsprechend proportional anwachsenden Strömungsgeschwindigkeit
v
1 im Strömungskanal 51. Durch konstruktive Auslegung und geometrische Formgebung des
Strömungselements 49 kann demzufolge auf einfache Art und Weise eine Anpassung an
die jeweilige Kühlungsaufgabe im Innenraum 27 erfolgen.
[0038] Für einen sowohl temperaturbeständigen als auch schwingungsresistenten Aufbau der
als Ringbrennkammer ausgestalteten Brennkammer 4 ist eine Brennkammerauskleidung mit
einer Anzahl von in einer bevorzugten Ausgestaltung, wie nachstehend anhand der Fig.
5 und Fig. 6 näher beschrieben, sowohl temperaturfesten als auch formversteiften Hitzeschildelementen
26 vorgesehen. Auf diese Weise ist eine vollflächige weitgehend leckagefreie Brennkammerauskleidung
in dem Ringraum gebildet, ein sogenannter Brennkammerliner, welcher mittels des Strömungselements
49 im Innenraum 27 überdies besonders effizient, weil lokal gezielt, kühlbar ist.
[0039] Das Schwingungsverhalten des Hitzeschildelements 26 ist hierbei durch eine gezielte
geometrische Konturgebung günstig beeinflusst, so dass die Eigenschwingungsmoden des
Hitzeschildelements 26 gegenüber der Anregungsfrequenz einer Verbrennungsschwingung
erhöht ist. Resonanzeffekte durch positive Rückkopplung können somit vermieden werden.
Zur Illustration zeigt Fig. 5 in vereinfachter perspektivischer Darstellung ein Ausführungsbeispiel
eines Hitzeschildelements 26 sowie Fig. 6 eine etwas vergrößerte Ansicht der Stirnseitenfläche
des in Figur 5 dargestellten Hitzeschildelements 26. Das Hitzeschildelement 26 erstreckt
sich entlang einer Längsachse 43 und einer senkrecht zur Längsachse 43 verlaufenden
Querachse 45. Das Hitzeschildelement 26 umfasst eine Wand 47, die eine Heißseite 35
mit einer von dem heißen Arbeitsmedium M beaufschlagbaren Heißseitenoberfläche 55
aufweist. Der Heißseite 35 der Wand 47 gegenüberliegend ist eine Kaltseite 33 vorgesehen.
Die Wand 47 weist zwei Wandabschnitte 47A, 47B auf, wobei ein erster Wandabschnitt
47A einem zweiten Wandabschnitt 47B entlang der Längsachse 43 in Strömungsrichtung
des Arbeitsmediums M vorgeordnet ist. Weiterhin ist der zweite Wandabschnitt 47B gegenüber
dem ersten Wandabschnitt 47A in Richtung der Heißseite 35 geneigt, so dass der zweite
Wandabschnitt 47B einen Neigungswinkel mit der Längsachse 43 bildet. Die Neigung ist
dabei so eingestellt, dass eine konstruktive Anpassung zur Auskleidung einer Brennkammerwand
24 (vgl. Figur 2) erreicht ist. Auf der Heißseitenoberfläche 55 sind im ersten Wandabschnitt
47A Oberflächenbereiche 57A, 57B gebildet. Die Oberflächenbereiche 57A, 57B weisen
jeweils entlang der Längsachse 43 und entlang der Querachse 45 eine nicht-planare,
das heißt gekrümmte Oberflächenkontur auf. Der Oberflächenbereich 57A ist dabei in
Richtung der Querachse 45 konkav gekrümmt und in Richtung der Längsachse 45 konvex
gekrümmt, so dass im Oberflächenbereich 57A eine Sattelfläche 59 mit einem Sattelpunkt
P
s gebildet ist. Der zweite Oberflächenbereich 57B weist eine sphärisch Oberflächenkontur
auf und ist entlang der Längsachse 43 in Strömungsrichtung des Arbeitsmediums M, z.B.
des heißen Verbrennungsgases, dem Oberflächenbereich 57A nachgeordnet, wobei der Oberflächenbereich
57A in den zweiten Oberflächenbereich 57B über einen Übergangsbereich 61 übergeht.
[0040] Durch die Formgebung durch Oberflächenkonturierung in den Oberflächenbereich 57A,
57B des ersten Wandabschnitts 47A ist eine Verbesserung der mechanischen Eigenschaften,
insbesondere der Steifigkeit des Hitzeschildelements 26 erreicht. Dadurch werden die
Eigenschwingungsmoden des Hitzeschildelements 26 gegenüber der Anregungsfrequenz einer
Verbrennungsschwingung gezielt beeinflusst. Die Erhöhung der Steifigkeit des Hitzeschildelements
26 erfolgt durch Formversteifung und führt unmittelbar zu einer Erhöhung der Eigenmode
gegenüber der maßgeblichen Anregungsfrequenz einer Verbrennungsschwingung. Aufgrund
dieser Erhöhung der Steifigkeit durch geometrische Ausgestaltung der Heißseitenoberfläche
bei der Erfindung ist das Hitzeschildelement 26 den konventionellen planaren Hitzeschildelementen
deutlich überlegen. Dabei ist eine zweidimensionale gekrümmte Oberflächenkontur, d.h.
sowohl entlang der Längsachse 43 als auch entlang der Querachse 45 dem Oberflächenbereich
57A, 57B aufgeprägt. Eine gekrümmte Oberflächenkontur kann dabei auch auf der Kaltseite
33 oder auf den Oberflächen im zweiten Wandabschnitt47B aufgeprägt sein, wo dies zu
einer weiteren Verbesserung des Schwingungsverhaltens im Hinblick auf eine geringe
Anfälligkeit gegenüber Resonanzanregung durch übliche Verbrennungsschwingungsfrequenzen
führt. Es hat sich allerdings überraschenderweise gezeigt, dass bereits eine ausreichende
Formversteifung durch eine zweidimensionale Oberflächenkonturierung der Heißseitenoberfläche
55 im ersten Wandabschnitt gute Ergebnisse liefert. So weist ein herkömmliches - im
Wesentlichen planares - Hitzeschildelement eine typische Eigenfrequenz bei z.B. 380
Hz auf, wohingegen durch die Konturgebung gemäß der Erfindung bei ansonsten gleichen
Abmessungen eine Erhöhung der Eigenfrequenz auf 440 Hz erreicht werden konnte. Bereits
konkave und/oder konvexe Oberflächenkonturen mit nur geringen Krümmungsradien bewirken
eine Erhöhung der Steifigkeit des Hitzeschildelements 26.
[0041] Die Ausgestaltung gemäß dem Ausführungsbeispiel in Figur 5 mit einer Kombination
von Sattelflächenkontur im Oberflächenbereich 57A und sphärisch-konkaver Oberflächenkontur
im Oberflächenbereich 57B erweist sich als besonders günstig. Durch diese Ausformung
der Heißseitenoberfläche 45 ist in Richtung der Längsachse linear betrachtet eine
S-förmige Kontur im ersten Wandabschnitt 47A erreicht, wohingegen der zweite Wandabschnitt
47B weitgehend planar ausgestaltet ist. Hierdurch wird beim Einsatz des Hitzeschildelements
26 in einer Brennkammer 4 eine günstige Strömungsführung des Arbeitsmediums M erzielt.
Insbesondere bei einer Ringbrennkammer einer Gasturbine wird - wie in Figur 2 gezeigt
- eine besonders gleichmäßige und strömungsverlustarme Umlenkung des heißen Arbeitsmediums
M mit nachfolgender Einströmung in die Turbinenbeschaufelung erreicht. Durch die S-Form
ist überdies eine direkte Flammeneinwirkung auf die Heißseitenoberfläche 55 vermieden.
Ferner wird durch diese Oberflächenkontur ein verbessertes Überströmen des Arbeitsmediums
M entlang der Heißseitenoberfläche 55 von dem ersten Wandabschnitt 47A zu dem zweiten
Wandabschnitt 47B bewirkt.
[0042] Um das Hitzeschildelement 26 besonders beständig gegenüber der Beaufschlagung mit
heißem Arbeitsmedium M auszugestalten, ist auf dessen Heißseite 35 eine hitzebeständige
Schutzschicht 31 aufgebracht, z.B. eine keramische hochtemperaturresistente Wärmedämmschicht.
Zu Kühlungszwecken ist auf der Kaltseite 33 eine Kühloberfläche 53 gebildet, die mit
einem Kühlmittel K, z.B. Kühlluft, beaufschlagt wird. Der Kühlmittelstrom des Kühlmittels
K wird dabei gezielt eingestellt, indem im Einbaufall das oder jedes Hitzeschildelement
26 einen mit dem Kühlmittel K beaufschlagbaren Innenraum 27 bildet (vgl. Figuren 2,
3 und 4), in dem ein Strömungselement 49 eingefügt ist. Somit ist beim Einsatz des
Hitzeschildelements 26 zur Auskleidung einer Brennkammer 4 sowohl der Einschluss und
die Strömungsführung des des heißen Arbeitsmediums M als auch der Schutz anderer,
möglicherweise weniger hitzebeständiger Bauteile oder Komponenten, wie z.B. der Brennkammerwand
24, vor Überhitzung oder thermischer Zerstörung gewährleistet, wobei eine gezielte
Kühlung der besonders temperaturbelasteten Bereiche bei Einsatz der Strömungselements
49 erreicht ist.
[0043] Mit einem formversteiften Hitzeschildelement 26 ist daher ein thermisch hochbelastbares
und gut kühlbares Bauteil angegeben, mit dem auf einfache Weise eine flächige Auskleidung,
insbesondere eine vollflächige Brennkammerauskleidung, realisierbar ist, die durch
die Formversteifung zugleich besonders wenig anfällig gegenüber Verbrennungsschwingungen
ist.
[0044] Die FIG 7 zeigt in einer perspektivischen Explosionsdarstellung einen Ausschnitt
einer Brennkammerwand 24 mit Hitzeschildelement 26 und mit Strömungselement 49. Das
Hitzeschildelement 26 ist als einschaliger Hohlkörper mit einem Hohlraum 63 versehen.
Der Hohlraum 63 öffnet sich in Richtung der Brennkammerwand 24, so dass in der Einbausituation
das Strömungselement 49 von dem einschaligen Hohlkörper umfasst ist. Das Hitzeschildelement
26 weist einen ersten Wandabschnitt 47A und einen gegenüber dem ersten Wandabschnitt
47A geneigten zweiten Wandabschnitt 47B auf. Über Befestigungselemente 37 ist das
Hitzeschildelement 26 auf der Brennkammerwand 24 befestigbar, z.B. durch eine Schraubverbindung,
wobei einem Befestigungselement 37 eine Bohrung 65 in der Brennkammerwand 24 zugeordnet
ist. Die Bohrung 65 kann dabei wahlweise auch als eine Gewindebohrung mit einem Gewinde
ausgestaltet sein. Im Bereich der Befestigung des Hitzeschildelements 26 auf der Brennkammerwand
24 weist das Strömungselement 49 entsprechende Aussparungen 67 auf. Das Strömungselement
49 ist näherungsweise keilförmig ausgestaltet, um im Bereich des thermisch höher belasteten
ersten Wandabschnitts 47A eine Strömungsgeschwindigkeitserhöhung des Kühlmittels K
zu bewirken. Das Strömungselement 49 ist dabei mit der Brennkammerwand 24 lösbar verbunden,
so dass ein Austausch oder eine Umrüstung mit anderen Strömungselementen 49 bei Änderung
der Kühlaufgabe möglich ist. Das Anbringen des Strömungselements 49 erfolgt dabei
unter Einhaltung eines Formschlusses zwischen dem Strömungselement 49 und der Brennkammerwand
49, um mechanische Stabilität einerseits und präzise Einstellung des Strömungsquerschnitts
für das Kühlmittel K andererseits zu gewährleisten. Das Strömungselement 49 ist zur
Befestigung an der Brennkammerwand mit Bohrungen 65 versehen, die ein Verschrauben
von außen oder von innen an die Brennkammerwand 24 ermöglichen. Das Strömungselement
49 ist ein Metallteil, insbesondere ein Metallblech oder ein metallisches Formteil.
1. Brennkammer (4) für eine Gasturbine (1), deren Brennkammerwand (24) innenseitig mit
einer von einer Anzahl von Hitzeschildelementen (26) gebildeten Auskleidung versehen
ist, wobei das oder jedes Hitzeschildelement (26) mit der Brennkammerwand (24) einen
mit einem Kühlmittel (K) beaufschlagbaren Innenraum (27) bildet, in dem ein Strömungselement
(49) zur gezielten Einstellung eines Kühlmittelstroms eingefügt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Strömungselement formschlüssig an der Brennkammerwand (24) angebracht und mit
der Brennkammerwand (24) lösbar verbunden ist.
2. Brennkammer (4) nach Anspruch 1,
bei der durch das Strömungselement (49) ein Strömungskanal (51) für Kühlmittel (K)
gebildet ist, in dem die Strömungsgeschwindigkeit (v1) des Kühlmittelstroms gegenüber der Strömungsgeschwindigkeit (v0) stromauf des Strömungselements (49) erhöht ist.
3. Brennkammer (4) nach Anspruch 1 oder 2,
bei der einem Hitzeschildelement (26) ein jeweiliges Strömungselement (49) zur Kühlung
eines thermisch hochbelasteten Wandabschnitts (47A) des Hitzeschildelements (26) zugeordnet
ist.
4. Brennkammer (4) nach Anspruch 3,
bei dem das Hitzeschildelement (26) ein einschaliger Hohlkörper mit einem Hohlraum
(63) ist, in dem das Strömungselement (49) angeordnet ist.
5. Brennkammer (4) nach Anspruch 3 oder 4,
bei dem das Hitzeschildelement (26) einen Oberflächenbereich (57A, 57B) mit entlang
einer Längsachse (43) und einer Querachse (45) gekrümmter Oberflächenkontur aufweist.
6. Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
mit einem Strömungselement (49) aus Metall, insbesondere einem Metallblech oder einem
metallischen Formteil.
7. Gasturbine (1) mit einer Brennkammer (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6.
1. Combustion chamber (4) for a gas turbine (1), the combustion chamber wall (24) of
which is provided on the inside with a lining formed from a plurality of heat shield
elements (26), wherein the heat shield element or each heat shield element (26) forms
with the combustion chamber wall (24) an inner space (27) which can be exposed to
a cooling medium (K) and into which a flow element (49) is inserted for selective
adjustment of a cooling medium stream, characterised in that the flow element is mounted with a positive fit on the combustion chamber wall (24)
and detachably connected to the combustion chamber wall (24).
2. Combustion chamber (4) according to claim 1, wherein a flow channel (51) for cooling
medium (K) is formed by the flow element (49), in which flow channel (51) the flow
velocity (v1) of the cooling medium stream is increased compared with the flow velocity (v0) upstream of the flow element (49).
3. Combustion chamber (4) according to claim 1 or 2, wherein a heat shield element (26)
is assigned a respective flow element (49) for the purpose of cooling a thermally
heavily loaded wall section (47A) of the heat shield element (26).
4. Combustion chamber (4) according to claim 3, wherein the heat shield element (26)
is a single-shell hollow vessel with a cavity (63) in which the flow element (49)
is disposed.
5. Combustion chamber (4) according to claim 3 or 4, wherein the heat shield element
(26) has a surface region (57A, 57B) with a surface contour curved along a longitudinal
axis (43) and a transverse axis (45).
6. Combustion chamber (4) according to one of the claims 1 to 5, comprising a flow element
(49) made of metal, in particular a metal sheet or a metal shaped part.
7. Gas turbine (1) having a combustion chamber (4) according to one of the claims 1 to
6.
1. Chambre de combustion ( 4 ) pour une turbine ( 1 ) à gaz, la paroi ( 24 ) de la chambre
de combustion étant pourvue du côté intérieur d'un revêtement formé d'un certain nombre
d'éléments ( 26 ) de bouclier thermique, le ou chaque élément ( 26 ) de bouclier thermique
formant avec la paroi ( 24 ) de la chambre de combustion un espace ( 27 ) intérieur,
qui peut être alimenté en un fluide ( K ) de refroidissement et dans lequel est inséré
un élément ( 49 ) d'écoulement pour régler à dessein un courant de fluide de refroidissement,
caractérisé en ce que l'élément d'écoulement est mis à complémentarité de forme sur la paroi ( 24 ) de
la chambre de combustion et est relié de manière amovible à la paroi ( 24 ) de la
chambre de combustion.
2. Chambre de combustion ( 4 ) suivant la revendication 1,
dans laquelle il est formé par l'élément ( 49 ) d'écoulement un canal ( 51 ) d'écoulement
pour le fluide ( K ) de refroidissement, dans lequel la vitesse ( v1 ) d'écoulement du courant de fluide de refroidissement est augmentée par rapport
à la vitesse ( v0 ) en amont de l'élément ( 49 ) d'écoulement.
3. Chambre de combustion ( 4 ) suivant la revendication 1 ou 2,
dans laquelle il est associé à un élément ( 26 ) de bouclier thermique un élément
( 49 ) d'écoulement respectif pour le refroidissement d'une partie ( 47A ) de paroi
très chargée thermiquement de l'élément ( 26 ) de bouclier thermique.
4. Chambre de combustion ( 4 ) suivant la revendication 3,
dans laquelle l'élément ( 26 ) de bouclier thermique est une pièce creuse monocoque,
ayant une cavité ( 63 ) dans laquelle est disposé l'élément ( 49 ) d'écoulement.
5. Chambre de combustion ( 4 ) suivant la revendication 3 ou 4,
dans laquelle l'élément ( 26 ) de bouclier thermique a une partie ( 57A, 57B ) de
surface ayant un contour incurvé le long d'un axe ( 43 ) longitudinal et d'un axe
( 45 ) transversal.
6. Chambre de combustion ( 4 ) suivant l'une des revendications 1 à 5,
comprenant un élément ( 49 ) d'écoulement en métal, notamment en une tôle métallique,
ou en une pièce conformée métallique.
7. Turbine ( 1 ) à gaz ayant une chambre de combustion ( 4 ) suivant l'une des revendications
1 à 6.