[0001] Die Erfindung betrifft einen pulvermetallurgisch hergestellten, verschleißbeständigen
Werkstoff aus einer Legierung, sowie ein Verfahren zur Herstellung des erfindungsgemäßen
Werkstoffes, dessen Verwendung und ein Pulvermaterial.
[0002] Verschleißbeständige Legierungen auf der Basis von Eisen sind weit verbreitet im
Einsatz. Hierbei wird der Verschleißwiderstand aus der Härte der martensitischen Metallmatrix
und dem Gehalt an harten Karbiden, Nitriden oder Boriden der Elemente Chrom, Wolfram,
Molybdän, Vanadium, Molybdän, Niob oder Titan erzielt. Zu dieser Gruppe zählen Kalt-
und Schnellarbeitsstähle ebenso wie weiße Gusseisen und Hartauftragschweißlegierungen.
[0003] Im Bemühen um feine Karbide, deren homogene Verteilung und hohe Gehalte, zur Verbesserung
der Verschleißbeständigkeit, wurden pulvermetallurgische Stahllegierungen entwickelt.
Das Ausgangspulver dieser Werkstoffe ist ein legiertes Pulver, das durch Verdüsen
einer Schmelze erzeugt wird. Üblicherweise werden derartige Pulver in dünne Blechkapseln
gefüllt, die nach dem Evakuieren und Dichtschweißen in speziellen Autoklaven unter
Verwendung der heißisostatischen Presstechnik (HIP) bei einer Temperatur unterhalb
des Schmelzpunktes und bei einem isostatischen Gasdruck von bis zu 2.000 bar zu einem
dichten Körper kompaktiert werden. Durch anschließendes Warmumformen (Schmieden oder
Walzen) werden die kompaktierten Kapseln zu Halbzeugen aus Werkzeugstahl umgearbeitet,
die in unterschiedlichen Abmessungen auf dem Markt erhältlich sind. Aus diesen Halbzeugen
werden im allgemeinen Werkzeuge gefertigt, die durch eine als Härten bekannte Wärmebehandlung
ihre Gebrauchshärte erhalten. Das Härten besteht aus einem Austenitisieren und Abkühlen
mit solch einer Geschwindigkeit, dass überwiegend hartes Martensitgefüge gebildet
wird. Mit zunehmender Wanddicke des Werkstückes wird die dazu erforderliche Abkühlgeschwindigkeit
im Kern nicht mehr erreicht und die hohe Härte des Martensits kann nur bis in einer
gewissen Tiefe des Werkstückes eingestellt werden. Sie wird als Einhärtungstiefe bezeichnet.
In diesem Fall ist der Kern nicht durchgehärtet.
[0004] Es sind eine Vielzahl von Pulverzusammensetzungen für verschleißbeständige Werkstoffe
bekannt, diese reichen im Hinblick auf ihre Durchhärtbarkeit jedoch für dickwandige
Verbundteile im allgemeinen nicht aus. Beispielhaft seien hier ein Stahlmatrix-Hartstoff-Verbundwerkstoff
genannt, offenbart in der
DE 3508982, sowie ein pulvermetallurgisch hergestelltes Stahlerzeugnis mit hohem Vanadiumkarbidanteil,
wie in der
DE 2937724 sowie der
EP 0515018 beschrieben.
[0005] Aus der
US 5,900,560 sind korrosionsbeständige pulvermetallurgische Werkzeugstahlgegenstände mit viel
Vanadium und einer verbesserten Verschleißfestigkeit bekannt. Die beschriebene Legierung
umfasst hierbei im Wesentlichen 1,4 - 3,77 Gew.-% Kohlenstoff, 0,2 - 2,0 Gew.-% Mangan,
bis zu 0,10 Gew.-% Phosphor, bis zu 0,10 Gew.-% Schwefel, bis zu 2,0 Gew.-% Silizium,
0,3 - 1,8 Gew.-% Nickel, 11,5 - 14,5 Gew.-% Chrom, bis zu 3 Gew.-% Molybdän, 8,0 -
15,0 Gew.-% Vanadium, 0,03 - 0,46 Gew.-% Stickstoff, Rest Eisen. Ferner wird eine
Bemessungsregel zu Einstellung der Anteile an Kohlenstoff und Nickel bereitgestellt,
welche auf einer Einstellung der Legierungsbestandteile Chrom, Molybdän sowie Vanadium
beruht. Die Zugabe des Nickelanteils dient hierbei insbesondere dazu, die Härtbarkeit
des Materials zu erhöhen. Im Einzelnen werden Nickelzugaben in konkreten Bereichen
von 0,30 - 1,80, und 0,30 - 1,00 % sowie 0,30 - 0,60 % vorgeschlagen. Für Einsätze,
bei denen die gefertigten Gegenstände nicht schnell von der Austenitisierungstemperatur
abgekühlt werden können, wird ein Nickelgehalt von 0,30 - 1,00 % oder 0,30 % als besonders
geeignet angegeben.
[0006] Die HIP-Technik kann nicht nur bei der Herstellung von Halbzeugen aus pulvermetallurgisch
hergestelltem Stahl eingesetzt werden, sondern eignet sich auch zum Aufbringen einer
aus Pulver hergestellten Schicht mit einer Dicke im mm- bis cm-Bereich auf einem kostengünstigen,
meist zähen Stahlsubstrat. Diese im englischen Sprachraum als HIP-Cladding bezeichnete
Technologie wird zunehmend verbreiteter zur Herstellung von stark verschleißbeanspruchten
Bauteilen verwendet, die in der Aufbereitungstechnik und der Polymerverarbeitung Anwendung
finden. Als verschleißbeständige Schichtwerkstoffe kommen hierbei u.a. verdüste Stahlpulver
zur Anwendung, denen mit Blick auf einen hohen Verschleißwiderstand teilweise noch
Hartstoffpulver zugesetzt werden. Auf diese Weise lassen sich heute bereits Werkstücke
mit extrem verschleißbeständigen Schichten versehen, die herkömmliche, nicht auf dem
pulvermetallurgischen Wege hergestellte Verschleißbauteile in der Lebensdauer um ein
Vielfaches übertreffen. Neue HIP-Anlagen werden für immer größere Bauteile hergestellt,
die somit auch in ihrer Wandstärke größer werden. Daraus erwächst für die nach dem
Hippen notwendige Wärmebehandlung großwandiger Verbundbauteile das Problem der mangelnden
Einhärtung.
[0007] Ziel dieser Wärmebehandlung ist die martensitische Durchhärtung des Schichtwerkstoffes,
der im Betrieb weitgehend durch Verschleiß aufgezehrt wird und deshalb durchgängig
hart sein muss. Wegen der großen Riss- und Verzuggefahr bei hartstoffhaltigen Legierungen
und schroffer Abkühlung in Wasser oder Öl scheiden diese Abkühlmedien insbesondere
bei dicken Wandstärken wegen der damit verbundenen hohen thermischen Spannungen aus.
Es werden daher Schichtwerkstoffe gefordert, die auch bei langsamer Abkühlung großer
Verbundbauteile, z.B. an Luft, in Vakuumöfen mit Stickstoffdruck < 6 bar oder in der
HIP-Anlage durchgreifend in die harte, für einen hohen Verschleißwiderstand notwendige,
Martensitphase übergeführt werden können. Die heute bekannten Stahlpulver sind zu
diesem Zweck ungeeignet, da sie für Halbzeuge und Werkstücke kleinerer Wandstärken
optimiert wurden.
[0008] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung Legierungen für die Herstellung
von Werkstoffen bereitzustellen, die es ermöglichen, dass ihre Matrix auch bei sehr
langsamer Abkühlung in den harten verschleißbeständigen Martensit übergeführt werden
kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch einen verschleißbeständigen Werkstoff mit den Merkmalen
des Anspruchs 1 gelöst. Hierbei ist T
H die Härtetemperatur.
[0010] Entscheidend für das Erreichen des martensitischen Gefüges auch bei langsamer Abkühlung
ist der Legierungsgehalt in der Metallmatrix. Prinzipiell wirken sich alle in der
Metallmatrix gelösten Legierungselemente günstig aus, die in den nachfolgend gezeigten
ZTU-Schaubildem die "Perlitnase" nach rechts verschieben. Dazu gehören neben dem Kohlenstoff
die Elemente Chrom, Molybdän, Vanadium, vor allem aber auch Nickel, das aus diesem
Grund in den erfindungsgemäßen Legierungen Verwendung findet. Zwar ist die austenitstabilisierende
Wirkung von Nickel bekannt, jedoch hat es in nennenswerten Gehalten keinen Eingang
in die bisher bekannten PM-Legierungen gefunden. Das Einstellen eines gewünschten
Nickelgehaltes in der Metallmatrix ist relativ einfach, da sich Nickel nicht an der
für einen hohen Verschleißwiderstand notwendigen Karbidbildung beteiligt. Wegen der
Anwesenheit der aus der Schmelze ausgeschiedenen Karbide ist der Nickelgehalt in der
Matrix etwas höher als in der Legierung. Der Nickelgehalt wirkt hauptsächlich in der
Metallmatrix und erweitert mit zunehmendem Gehalt das Austenit-gebiet. Es kann davon
ausgegangen werden, dass der Nickelgehalt in der Metallmatrix je Volumenprozent an
Karbid um 0,025 wt% oberhalb des Gehaltes an Nickel in der Legierung liegt. Die austenitstabilisierende
Wirkung des Nickels ermöglicht es, die Legierungen auch bei sehr langsamer Abkühlung
in den harten verschleißbeständigen Martensit zu überführen.
[0011] Da neben dem Nickelgehalt für die Austenitstabilisierung insbesondere der Kohlenstoff
von Bedeutung ist, gerade der aber in verschiedenen Karbidtypen in unterschiedlichen
Gehalten gebunden wird, muss er mit Blick auf die gewünschte Härtbarkeit mit den übrigen
Legierungselementen in Beziehung gesetzt werden. Dabei steht der in den Summanden
S1 und S2 berechnete C-Gehalt für den Anteil an Kohlenstoff, der in den verschiedenen
Karbidtypen unauflösbar gebunden wird.
[0012] Der Summand S3 repräsentiert einen Anteil an Kohlenstoff, der bei ausreichendem Molybdängehalt
in der Legierung über die Wahl der Austenitisierungstemperatur in der Metallmatrix
gelöst werden kann. Mit Zunahme der Härtetemperatur werden mehr molybdänhaltige Karbide
aufgelöst. Dadurch wird der Austenit reicher an Molybdän und Kohlenstoff, die das
Austenitgebiet erweitern und dadurch die kritische Abkühlgeschwindigkeit erhöhen.
[0013] Da die Karbidbildung mit den Elementen Cr, Mo, V und W jeweils in einer gewissen
Bandbreite funktioniert, wurden die Faktoren a, b und c eingeführt.
[0014] Die Dimensionierung der anderen genannten Elemente, die die "Perlitnase" im ZTU-Schaubild
nach rechts verschieben, ist sehr viel komplexer, da ein Teil von ihnen einerseits
in nicht mehr auflösbaren aus der Schmelze ausgeschiedenen Karbiden, ein anderer Teil
in beim Härten wiederauflösbare Karbide abgebunden wird.
[0015] Der erfindungsgemäße Werkstoff kann kostengünstig durch bekannte Maßnahmen gehärtet
werden, wobei auch dickwandige Bauteile ohne erhöhte Kosten durchgehärtet werden.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform kann der Anteil an Vanadium in der Legierung
des verschleißbeständigen Werkstoffes weniger als 11,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger
als 9,5 Gew.-%, besonders bevorzugt unter 6,0 Gew.-% betragen. Hierbei ist besonders
bevorzugt, wenn der Volumenanteil des Vanadiumcarbids in der Legierung weniger als
18,5 Vol.-% beträgt. Entsprechende Bereiche haben sich bei der Ausübung der Erfindung
als besonders geeignet erwiesen.
[0017] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann die Legierung des verschleißbeständigen
Werkstoffes 2,0 - 2,5 Gew.-% Kohlenstoff, max. 1,0 Gew.-% Silizium, max. 0,6 Gew.-%
Mangan, 12,0 - 14,0 Gew.-% Chrom, 1,0 - 2,0 Gew.-% Molybdän, 1,1 - 4,2 Gew.-% Vanadium,
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel Rest Eisen und unvermeidbare Verunreinigungen umfassen. Diese
spezifische Zusammensetzung hat sich in der Praxis als besonders geeignet erwiesen.
[0018] Vorteilhafterweise kann die Legierung 1 - 6 Gew.-% Co aufweisen.
[0019] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann die Legierung 0,3 bis 3,5 Gew.-%
N aufweisen. In einigen Anwendungen hat sich die Zugabe von Stickstoff als vorteilhaft
erwiesen.
[0020] Der Anteil an Nickel beträgt zwischen 2,0 und 3,5 %. In der Praxis hat sich erwiesen,
dass ein entsprechender Nickelgehalt insbesondere bei der Abschreckung des Werkstoffes
an ruhender Luft besonders geeignet ist.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausführungsform der vorliegenden Erfindung kann der Ni-Gehalt
zwischen 1,3 und 2,0 % betragen. Eine Legierung mit einem entsprechenden Anteil an
Nickel eignet sich insbesondere für die Abkühlung durch Gas ≤ 6 bar. Für höhere Abschreckdrücke
eignet sich ein Ni-Gehalt von 1,0 bis 1,3 %.
[0022] Alternativ wird die Aufgabe gelöst durch einen Werkstoff mit den Merkmalen des Anspruchs
4. Dieser verschleißbeständige Werkstoff erfüllt die Bedingung C
Legierung [w %] = S1 + S2
K + S3, wobei S2
K = (Mo + W/2 + Cr - b -12)/5 mit 6 < b < 8 und Cr > 12. Diese Bedingung wird in dem
Fall eingesetzt, dass eine korrosionsbeständige Legierung gewünscht wird. Hierbei
ist eine Voraussetzung, dass in der Metallmatrix ein Mindest-Chromgehalt von 12 %
gelöst ist. In diesem Fall wird für den Summanden S2 der obigen Gleichung der Summand
S2
K eingesetzt, welcher den notwenigen Chromgehalt berücksichtigt.
[0023] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann der verschleißbeständige Werkstoff
durch ein Verfahren hergestellt werden, wobei zunächst eine Schmelze hergestellt wird
und die Schmelze durch eines der folgenden Verfahren weiterverarbeitet wird: Verdüsen
der Schmelze zu einem Pulver oder Sprühkompaktieren der Schmelze. Der erfindungsgemäße
Werkstoff kann folglich durch verschiedene Verfahren hergestellt werden und ermöglicht
so einerseits die Herstellung von Pulvern und andererseits durch Einsatz der Sprühkompaktierung
die Herstellung der unterschiedlichsten Halbzeuge, wie auch Endprodukte.
[0024] Eine andere bevorzugte Ausführungsform umfasst ein Herstellungsverfahren, bei welchem
zunächst eine Schmelze gebildet und anschließend zu einem Halbzeug gegossen wird und
wobei das Halbzeug zur Erzeugung von Spänen und/oder Pulver weiterverarbeitet wird.
[0025] Vorteilhafterweise kann das Pulver bei hohem Druck und/oder erhöhter Temperatur zu
einem Halbzeug oder Endprodukt kompaktiert werden. Auch hier bieten sich eine Vielzahl
möglicher Kompaktierverfahren an, hierbei wird beispielhaft kaltisostatisches Pressen,
uniaxiales Pressen, Strangpressen, Pulverschmieden, heißisostatisches Pressen, Diffusionslegieren
und Sintern genannt. In der Praxis ist es somit möglich, ein geeignetes Verfahren
ohne Beschränkung auszuwählen um ein Endprodukt herzustellen.
[0026] Vorteilhafterweise kann das Pulver auch durch thermisches Spritzen weiterverarbeitet
werden.
[0027] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform kann das Halbzeug oder ein Endprodukt
auf die Härtetemperatur erwärmt und anschließend abgeschreckt werden. Hierbei kann
zum Abschrecken ein Verfahren gewählt werden aus der Gruppe umfassend: Abschrecken
in einem Öl-, Salz- oder Polymerbad, Abschrecken in einem Wirbelbett oder Sprühnebel,
Nieder- und Hochdruckgasabschreckung.
[0028] Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann das Halbzeug oder ein Endprodukt
auf die Härtetemperatur erwärmt und anschließend abgekühlt werden. Zu den bevorzugten
Verfahren zur Abkühlung zählen hierbei, Abkühlung an leicht bewegter Luft, Abkühlung
an ruhender Luft, Ofenabkühlung unter Normalatmosphäre oder Schutzgas, Abkühlung in
einer HIP-Anlage.
[0029] Das Abschrecken bzw. Abkühlen dient hierbei in erster Linie zum Zwecke der Härtung.
[0030] Vorteilhafterweise kann die Abkühlung durch eine isotherme Haltestufe unterbrochen
werden (unterbrochene Härtung).
[0031] Bevorzugt kann im Anschluß an die Abkühlung von der Härtetemperatur ein ein- oder
mehrmaliges Anlassen in dem Temperaturbereich von 150 - 750°C durchgeführt werden,
um so eine gewünschte Eigenschaftskombination von Härte und Zähigkeit zu erzielen.
[0032] Gemäß einer bevorzugten Verwendung, wird der erfindungsgemäße Werkstoff als Pulver
eingesetzt. In der Form eines Pulvers kann der Werkstoff durch eine Vielzahl unterschiedlicher
Verfahren in eine gewünschte Halbzeugform oder Endform überführt werden. Hierzu zählt
auch die Einsatzform als ein Schichtbestandteil von Verbundbauteilen, insbesondere
auch als Matrixpulver für Hartstoff-Metallmatrix-Verbunde (Metal Matrix Composites).
[0033] Ein Einsatzbereich ist die Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes zur Herstellung
von Voll- und Hohlwalzen. Entsprechende Walzen können unter anderem zum Zwecke der
Zerkleinerung, Brikettierung und Kompaktierung von natürlichen, chemischen oder mineralischen
Aufgabegütern eingesetzt werden, insbesondere von Zementklinker, Erz und Gestein.
Ferner können entsprechende Walzen auch zum Zwecke des Bewegens und Transportierens
verschleißfördernder Produkte eingesetzt werden, insbesondere von metallischen Walz-
und Schmiedeerzeugnissen.
[0034] Noch ein anderer Einsatzbereich ist die Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes
zur Herstellung von Ringen, welche auf vollen oder hohlen Walzenkörpern angeordnet
werden. In diesem Fall besteht nicht die ganze Walze, sondern nur eine Außenschicht
aus dem verschleißbeständigen Werkstoff. Entsprechende Walzen können in dem gleichen
Aufgabenbereich wie oben angeführt eingesetzt werden.
[0035] Vorteilhafterweise können volle oder segmentierte Ringe aus dem verschleißbeständigen
Werkstoff durch Aufschrumpfen auf vollen oder hohlen Walzen angeordnet werden. Dies
ist ein in der Praxis bewährtes Verfahren zur Aufbringung der Ringe.
[0036] Vorteilhafterweise kann der verschleißbeständige Werkstoff zur Herstellung von dickwandigen
oder kompakten Bauteilen verwendet werden. Entsprechende Bauteile können unter anderem
auf dem Gebiet des Verschleißschutzes in der Gewinnung und Verarbeitung sowie dem
Transport natürlicher, chemischer oder mineralischer Güter, sowie metallischer Güter,
polymerer Güter, sowie keramischer Güter eingesetzt werden.
[0037] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform betrifft die Erfindung ein Pulver
zur Herstellung eines verschleißbeständigen Werkstoffes, umfassend: 1,5 - 5,5 Gew.-%
Kohlenstoff, 0,1 - 2,0 Gew.-% Silizium, max. - 2,0 Gew.-% Mangan, 3,5 - 30,0 Gew.-%
Chrom, 0,3 - 10 Gew.-% Molybdän, 0 - 1 0 Gew.-% Wolfram, 0,1 - 30 Gew.-% Vanadium,
0 - 12 Gew.-% Niob, 0,1 - 12 Gew.-% Titan, 2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel, sowie optional
1 - 6 Gew.-% Kobalt und opitional 0,3 - 3,5 Gew.-% Stickstoff, Rest Eisen und herstellungsbedingte
Verunreinigungen, wobei der Gehalt an Kohlenstoff folgende Bedingung erfüllt:
mit: S1 = (Nb + 2(Ti + V - 0,9))/a, S2 = (Mo + W/2 + Cr - b)/5, S3 = c + (T
H - 900) • 0,0025, wobei 7 < a < 9,6 < b < 8, 0,3 < c < 0,5 und 900°C < T
H < 1220°C.
[0038] Vorteilhafterweise kann das Pulver als Halbzeug verwendet werden. Hierdurch wird
unter anderem ermöglicht, dass ein Abnehmer das Halbzeug in die gewünschte Endform
überführt.
[0039] Ein weiterer Einsatzbereich ist die Verwendung des Pulvers in Pulverform oder als
Halbzeug als Schichtwerkstoff oder Schichtbestandteil von Verbundbauteilen.
[0040] Noch ein weiterer Einsatzbereich ist die Verwendung des Pulvers als Matrixpulver
für Hartstoff-Metallmatrix-Verbundelemente. Entsprechende Hartstoff-Metallmatrix-Verbundelemente
eignen sich insbesondere für die Herstellung von Halbfabrikaten und Verbundbauteilen.
[0041] Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung wird im Folgenden anhand
einer Zeichnung erläutert, diese soll jedoch den Umfang der Erfindung nicht beschränken.
Es zeigt
- Figur 1a und Figur 1b
- Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubilder einer erfindungsgemäßen Legierung (PM1) sowie
eines kommerziell erhältlichen PM-Stahles
- Figur 2
- Härte-Anlasstemperaturen einer erfindungsgemäßen Legierung (PM1) sowie eines kommerziell
erhältlichen PM-Stahles (X230CrVMo13-4)
- Figur 3a
- das Gefüge eines kommerziell erhältlichen PM-Stahles (X230CrVMo13-4)
- Figur 3b
- ein Gefügebild einer erfindungsgemäßen Legierung (PM).
[0042] Die Wärmebehandlungscharakteristik härtbarer Stähle und Legierungen wird im allgemeinen
anhand von Zeit-Temperatur-Umwandlungsschaubildern (ZTU-Schaubilder) beurteilt. Das
in Figur 1 dargestellte ZTU-Schaubild dient zum Vergleich einer erfindungsgemäßen
Legierung mit einem handelsüblichen pulvermetallurgischem Stahl mit der Zusammensetzung
X230CrVMo13-4 (Werkstoff Nr. 1.2380). Da die Martensitbildung für die genannte Werkstoffgruppe
unabdingbar ist, muss die Abkühlung von der Härtetemperatur (hier 1.050°C) so schnell
erfolgen, dass im Schichtwerkstoff die weichen Gefügephasen Ferrit und Perlit vermieden
werden. Aus diesem Grund gilt der Abkühlgeschwindigkeit erhöhte Aufmerksamkeit, die
in der Wärmebehandlungstechnik durch die Abkühlzeit von 800°C auf 500°C beschrieben
wird. Durch die Division der Abkühlzeit (in Sekunden) durch 100, wird der Abkühlparameter
λ gebildet, der für einige Abkühlkurven in Abbildung 1 als Zahlenwert notiert ist.
[0043] Dem in Figur 1 a dargestellten ZTU-Schaubild für den Stahl X230CrVMo13-4 ist zu entnehmen,
dass in einem Bauteil nur in den Bereichen, in denen der Abkühlparameter λ < 9 ist,
die für einen hohen Verschleißwiderstand notwendige hohe Härte erzielt werden kann.
So liefert beispielsweise eine Abkühlung mit λ = 55 eine Härte von nur 345 HV30, eine
solche Härte ist jedoch für Anwendungen als Werkzeug völlig unzureichend. Da λ im
Inneren dickwandiger Bauteile größer ist als am Rand, und zudem vom Abkühlmedium abhängt,
wird die Durchhärtbarkeit von Stahl häufig am Beispiel zylindrischer Körper beschrieben.
Für diese einfache Geometrie ist der Wärmeübergang beim Abschrecken in verschiedenen
Medien (Luft, Öl, Wasser) bekannt, so dass λ -Werte für das Innere der Zylinder angegeben
werden können. Mit λ = 9 als Grenzwert für die kritische Abkühlgeschwindigkeit für
den pulvermetallurgischen Stahl X230CrVMo13-4 kann dieser Stahl unter den in der nachfolgenden
Tabelle 1 genannten Randbedingungen durchgehärtet werden. Die Tabelle enthält keine
Angaben zur Wasserabschreckung, da diese technisch wegen der zu erwartenden Härterisse
infolge zu schroffer Abkühlung nicht infrage kommt.
[0044] Die Wirkungsweise der erfindungsgemäßen Legierung und insbesondere der Zugabe von
Nickel und Molybdän kann anhand des ZTU-Schaubildes in Figur 1b beschrieben werden,
das für eine Legierungsvariante PM1 mit 12,5 % Cr, 3 % Ni, 1,5 % V, 2 % Mo, 2,5 %
C, 0,2 % Ti, Rest Eisen (X250CrNiVMo13-3-2-2) bestimmt wurde. Im Vergleich zum herkömmlichen
nickelfreien Stahl X230CrVMo13-4 ist das Perlitfeld durch die Nickel- und Molybdänzugabe
auf der logarithmisch dargestellten Zeitachse weit nach rechts und der Beginn der
martensitischen Umwandlung (Martensit-Start-Temperatur) nach unten verschoben worden.
Die Zugabe von Nickel und Molybdän führt in Verbindung mit hoher Härtetemperatur zur
Zunahme an Restaustenit, da die Martensit-Finish-Temperatur tiefer unter Raumtemperatur
gedrückt wird.
[0045] Dadurch ergeben sich wärmebehandlungstechnische Vorteile, die mit herkömmlichen pulvermetallurgischen
Legierungen bisher nicht zu erzielen sind. Die den Abkühlkurven zugeordneten Härtewerte
belegen, dass mit der hier beispielsweise gezeigten Legierung das weiche, perlitische
Gefüge zum Beispiel bei λ = 55 vermieden werden kann. Figur 1b weist für eine derartige
Abkühlung der Legierung PM1 eine Makrohärte zwischen 763 und 814 HV30 auf, im Vergleich
zu der Härte des herkömmlichen pulvermetallurgischen Stahles von nur 345 HV30. Folglich
können auch erheblich größere Schicht- bzw. Wandstärken auch an Luft durchgehärtet
werden, ohne dass auf schroffe Abschreckmittel zurückgegriffen werden muss (Tabelle
1). Die heutzutage häufig eingesetzte Vakuumhärtung mit Druckgasabschreckung kann
durch die deutlich kostengünstigere und zudem sichere Abkühlung an ruhender Luft ersetzt
werden.
[0046] Darüber hinaus eröffnen die erfindungsgemäßen Legierungen bei Anwendung der HIP-Technologie
die Möglichkeit, selbst dickwandige Bauteile bei der üblicherweise vorliegenden langsamen
Abkühlung von HIP-Temperatur (λ ca. 130) martensitisch zu härten (siehe Figur 1b).
Durch diese Maßnahme kann der Prozess der anschließenden teueren Vakuumhärtung vollständig
eingespart werden. Da die Abkühlung in vielen HIP-Anlagen auch unter Druck erfolgen
kann, kann der mit dem Hartphasengehalt steigenden Rissgefahr zusätzlich durch isostatischen
Druck entgegengetreten werden.
[0047] Mit Chrom, Vanadium und Molybdän legierte Stähle ausreichenden C-Gehaltes können
beim Anlassen oberhalb von 500°C sekundär gehärtet werden. Dies ermöglicht die Umwandlung
des verbliebenen Restaustenits durch mehrmaliges Anlassen im Bereich des Sekundärhärtemaximums.
[0048] In diesem Zusammenhang sind in Figur 2 Härte-Anlasskurven für den PM-Stahl X230CrVMo13-4
und eine gemäß Anspruch 1 legierte Variante PM1 dargestellt. Während der handelsübliche
pulvermetallurgische Stahl wegen der gewünschten schnellen Abkühlung mit λ < 9 in
Öl gehärtet wurde, wurde der erfindungsgemäße Stahl PM1 mit einem λ von ca. 80 abgekühlt.
Zwar ist hierbei die Ansprunghärte wegen hoher Restaustenitgehalte bei der erfindungsgemäßen
Legierung etwas geringer als bei dem herkömmlichen Vergleichsstahl, jedoch wird durch
mehrmaliges Anlassen im Bereich des Sekundärhärtemaximums und der damit verbundenen
Restaustenitumwandlung und Sonderkarbidausscheidung die gleiche Härte wie bei dem
herkömmlichen Stahl erreicht.
[0049] Da sich Nickel nicht an der Karbidbildung beteiligt und vollständig in der Metallmatrix
gelöst wird, sind die Gefüge des herkömmlichen Ni-freien Stahles X230CrVMo13-4 und
der erfindungsgemäßen Legierung hinsichtlich Karbidtyp, -größe und -volumenanteil
ähnlich. Entsprechende Gefüge des entsprechenden kommerziell erhältlichen Stahles
und der erfindungsgemäßen Legierung sind in Figur 3 dargestellt.
Tabelle 1: Maximal durchhärtbarer Durchmesser von zylindrischen Körpern in mm bei Abkühlung
in Luft und öl für einen kommerziell erhältlichen PM-Stahl und eine erfindungsgemäße
Legierungsvariante für ausgewählte Abkühlparameter λ.
Bez. |
Legierung |
Abkühlparameter λ |
Luft |
Öl |
1.2380 |
X230CrVMo13-4 |
9 |
65 |
320 |
PM1 |
X250CrNiVMo13-3-2-2 |
55 |
300 |
900 |
1. Verschleißbeständiger pulvermetallurgisch hergestellter Werkstoff umfassend eine Legierung
enthaltend:
1,5 - 5,5 Gew.-% Kohlenstoff
0,1 - 2,0 Gew.-% Silizium
max.- 2,0 Gew.-% Mangan
3,5 - 30,0 Gew.-% Chrom
0,3 - 10 Gew.-% Molybdän
0 - 10 Gew.-% Wolfram
0,1 - 30 Gew.-% Vanadium
0 - 12 Gew.-% Niob
0,1 - 12 Gew.-% Titan
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel
optional 1 - 6 Gew.% Kobalt
optional 0,3 - 3,5 Gew.% Stickstoff
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, wobei der Gehalt an Kohlenstoff
folgende Bedingungen erfüllt:
mit:
wobei
T
H die Härtetemperatur ist,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
2. Verschleißbeständiger Werkstoff nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Vanadium weniger als 11,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 9,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt weniger als 6,0 Gew.-% beträgt.
3. Verschleißbeständiger Werkstoff nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung umfasst:
2,0 - 2,5 Gew.-% Kohlenstoff
max. 1,0 Gew.-% Silizium
max. 0,6 Gew.-% Mangan
12,0 - 14,0 Gew.-%Chrom
1,0 - 2,0 Gew.-% Molybdän
1,1 - 4,2 Gew.-% Vanadium
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel
4. Verschleißbeständiger, korrosionsbeständiger pulvermetallurgisch hergestellter Werkstoff
umfassend eine Legierung enthaltend:
1,5 - 5,5 Gew.-% Kohlenstoff
0,1 - 2,0 Gew.-% Silizium
max.- 2,0 Gew.-% Mangan
12 - 30,0 Gew.-% Chrom
0,3 - 10 Gew.-% Molybdän
0 - 10 Gew.-% Wolfram
0,1 - 30 Gew.-% Vanadium
0 - 12 Gew.-% Niob
0,1 - 12 Gew.-% Titan
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel
optional 1 - 6 Gew.% Kobalt
optional 0,3 - 3,5 Gew.% Stickstoff
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, wobei der Gehalt an Kohlenstoff
folgende Bedingungen erfüllt:
mit:
wobei
T
H die Härtetemperatur ist,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
5. Verschleißbeständiger Werkstoff nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Anteil an Vanadium weniger als 11,5 Gew.-%, vorzugsweise weniger als 9,5 Gew.-%,
besonders bevorzugt weniger als 6,0 Gew.-% beträgt.
6. Verschleißbeständiger Werkstoff nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, dass die Legierung umfasst:
2,0 - 2,5 Gew.-% Kohlenstoff
max. 1,0 Gew.-% Silizium
max. 0,6 Gew.-% Mangan
12,0 - 14,0 Gew.-% Chrom
1,0 - 2,0 Gew.-% Molybdän
1,1 - 4,2 Gew.-% Vanadium
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel.
7. Verfahren zur Herstellung eines verschleißbeständigen Werkstoffes nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine Schmelze hergestellt wird und die Schmelze durch eines der folgenden
Verfahren weiterverarbeitet wird:
- Verdüsen der Schmelze zu einem Pulver,
- Sprühkompaktieren der Schmelze.
8. Verfahren zur Herstellung eines verschleißbeständigen Werkstoffes nach einem der Ansprüche
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass zunächst eine Schmelze hergestellt wird, die Schmelze zu einem Halbzeug gegossen
wird und das Halbzeug zur Erzeugung von Pulverspänen weiterverarbeitet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver zu einem Halbzeug oder Endprodukt kompaktiert wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Kompaktierverfahren ausgewählt aus der Gruppe umfassend: kaltisostatisches Pressen,
uniaxiales Pressen, Strangpressen, Pulverschmieden, heißisostatisches Pressen, Diffusionslegieren
und Sintern.
11. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Pulver durch thermisches Spritzen weiterverarbeitet wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbzeug oder ein Endprodukt auf die Härtetemperatur erwärmt und anschließend
abgeschreckt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass zum Abschrecken ein Verfahren gewählt wird aus der Gruppe umfassend: Abschrecken
in einem Öl-, Salz- oder Polymerbad, Abschrecken in einem Wirbelbett oder Sprühnebel,
Nieder- und Hochdruckgasabschreckung.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbzeug oder ein Endprodukt auf die Härtetemperatur erwärmt und anschließend
abgekühlt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbzeug oder Endprodukt von der Härtetemperatur durch eines der folgenden Verfahren
abgekühlt wird, Abkühlung an leicht bewegter Luft, Abkühlung an ruhender Luft, Ofenabkühlung
unter Normalatmosphäre oder Schutzgas, Abkühlung in einer HIP- Anlage.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine kontinuierliche Abkühlung durch isothermes Halten unterbrochen wird.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass im Anschluss an die Abkühlung von der Härtetemperatur ein ein- oder mehrmaliges Anlassen
in dem Temperaturbereich von 150-750°C durchgeführt wird.
18. Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 10
oder des nach dem Verfahren der Ansprüche 9 bis 17 hergestellten Werkstoffes, zur
Herstellung von Voll- und Hohlwalzen.
19. Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 10
oder des nach dem Verfahren der Ansprüche 9 bis 17 hergestellten Werkstoffes, zur
Herstellung von vollen oder segmentierten Ringen, welche auf vollen oder hohlen Walzenkörpern
angeordnet werden.
20. Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Ringe durch Aufschrumpfen auf vollen oder hohlen Walzen angeordnet werden.
21. Verwendung des verschleißbeständigen Werkstoffes nach einem der Ansprüche 1 bis 10
oder des nach dem Verfahren der Ansprüche 9 bis 17 hergestellten Werkstoffes, zur
Herstellung von dickwandigen oder kompakten Bauteilen.
22. Pulver zur Herstellung eines verschleißbeständigen Werkstoffes, umfassend
1,5 - 5,5 Gew.-% Kohlenstoff
0,1 - 2,0 Gew.-% Silizium
max. - 2,0 Gew.-% Mangan
3,5- 30,0 Gew.-% Chrom
0,3- 10 Gew.-% Molybdän
0 - 10 Gew.-% Wolfram
0,1 - 30Gew.-% Vanadium
0- 12Gew.-% Niob
0,1 - 12 Gew.-% Titan
2,0 - 3,5 Gew.-% Nickel
optional 1 - 6 Gew.-% Kobalt
optional 0,3 - 3,5 Gew.-% Stickstoff
Rest Eisen und herstellungsbedingte Verunreinigungen, wobei der Gehalt an Kohlenstoff
folgende Bedingung erfüllt:
mit:
wobei
T
H die Härtetemperatur ist,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
23. Verwendung des Pulvers nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet, dass das Halbzeug durch Sprühkompaktierung hergestellt wird.
24. Verwendung des Pulvers nach Anspruch 22 in Pulverform oder in Form eines Halbzeuges
als Schichtbestandteil von Verbundbauteilen.
25. Verwendung des Pulvers nach Anspruch 22 als Matrixpulver für Hartstoff-Metallmatrix-Verbundelemente.
1. A wear-resistant material produced by powdered metallurgy comprising an alloy containing:
1.5 - 5.5 % by wt. carbon
0.1 - 2.0 % by wt. silicon
max. 2.0 % by wt. manganese
3.5 - 30.0 % by wt. chromium
0.3 - 10 % by wt. molybdenum
0 - 10 % by wt. wolfram
0.1 - 30 % by wt. vanadium
0 - 12 % by wt. niobium
0.1 - 12 % by wt. titanium
2.0 - 3.5 % by wt. nickel
optionally 1 - 6 % by wt. cobalt
optionally 0.3 - 3.5 % by wt. nitrogen
remainder iron and production-related impurities, wherein the carbon content satisfies
the following conditions:
where:
wherein
T
H is the hardening temperature,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
2. The wear-resistant material according to claim 1, characterized in that the proportion of vanadium is less than 11.5 by wt., preferably less than 9.5 % by
wt., particularly preferably less than 6.0 % by wt.
3. The wear-resistant material according to claim 1,
characterized in that the alloy comprises:
2.0 - 2.5 % by wt. carbon
max. 1.0 % by wt. silicon
max. 0.6 % by wt. manganese
12.0 - 14.0 % by wt. chromium
1.0 - 2.0 % by wt. molybdenum
1.1 - 4.2 % by wt. vanadium
2.0 - 3.5 % by wt. nickel
4. The wear-resistant, corrosion-resistant material produced by powder metallurgy comprising
an alloy containing:
1.5 - 5.5 % by wt. carbon
0.1 - 2.0 % by wt. silicon
max. 2.0 % by wt. manganese
12 - 30.0 % by wt. chromium
0.3 - 10 % by wt. molybdenum
0 - 10 % by wt. wolfram
0.1 - 30 % by wt. vanadium
0 - 12 % by wt. niobium
0.1 - 12 % by wt. titanium
2.0 - 3.5 % by wt. nickel
optionally 1 - 6 % by wt. cobalt
optionally 0.3 - 3.5 % by wt. nitrogen
remainder iron and production-related impurities, wherein the carbon content satisfies
the following conditions:
where:
wherein
T
H is the hardening temperature,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
5. The wear-resistant material according to claim 4, characterized in that the proportion of vanadium is less than 11.5 % by wt., preferably less than 9.5 %
by wt., particularly preferably less than 6.0 % by wt.
6. The wear-resistant material according to claim 4,
characterized in that the alloy comprises:
2.0 - 2.5 % by wt. carbon
max. 1.0 % by wt. silicon
max. 0.6 % by wt. manganese
12.0-14.0 % by wt. chromium
1.0 - 2.0 % by wt. molybdenum
1.1 - 4.2 % by wt. vanadium
2.0 - 3.5 % by wt. nickel.
7. A method for producing a wear-resistant material according to one of claims 1 to 6,
characterized in that a melt is initially produced and the melt is further processed using one of the following
methods:
- spray aeration of the melt into a powder,
- spray compacting of the melt.
8. The method for producing a wear-resistant material according to one of claims 1 to
6, characterized in that a melt is initially produced, the melt is cast into a semi-finished product and the
semi-finished product is further processed to produce powder chips.
9. The method according to claim 7 or 8, characterized in that the powder is compacted into a semi-finished or finished product.
10. The method according to claim 9, characterized in that the compacting process is chosen from a group comprising: cold isostatic pressing,
uniaxial pressing, extrusion moulding, powder forging, hot isostatic pressing, diffusion
alloying and sintering.
11. The method according to claim 7 or 8, characterized in that the powder is further processed by thermal spraying.
12. The method according to one of claims 9 to 11, characterized in that the semi-finished product or a finished product is heated to the hardening temperature
and then quenched.
13. The method according to claim 12, characterized in that a method of quenching is chosen from the group comprising: quenching in an oil, salt
or polymer bath, quenching in a fluidized bed or spray mist, low-pressure and high-pressure
gas quenching.
14. The method according to one of claims 9 to 11, characterized in that the semi-finished product or a finished product is heated to the hardening temperature
and then cooled.
15. The method according to one of claims 9 to 14, characterized in that the semi-finished product or finished product is cooled from the hardening temperature
by one of the following processes, cooling in slightly moving air, cooling in still
air, furnace cooling in a normal atmosphere or protective gas, cooling in a HIP system.
16. The method according to one of claims 9 to 15, characterized in that continuous cooling by isothermal holding is interrupted.
17. The method according to one of claims 9 to 16, characterized in that following cooling from the hardening temperature, a single or repeated annealing
is carried out in the temperature range 150 - 750 °C.
18. Use of the wear-resistant material according to one of claims 1 to 10 or of the material
produced according to the method in claims 9 to 17 for producing solid and hollow
rollers.
19. Use of the wear-resistant material according to one of claims 1 to 10 or of the material
produced according to the method in claims 9 to 17 for producing full or segmented
rings which are arranged on solid or hollow roller bodies.
20. Use of the wear-resistant material according to claim 18, characterized in that rings are arranged by shrinking on solid or hollow rollers.
21. Use of the wear-resistant material according to one of claims 1 to 10 or of the material
produced according to the method in claims 9 to 17 for the production of thick-walled
or compact components.
22. A powder for producing a wear-resistant material, comprising
1.5 - 5.5 % by wt. carbon
0.1 - 2.0 % by wt. silicon
max. 2.0 % by wt. manganese
3.5 - 30.0 % by wt. chromium
0.3 - 10 % by wt. molybdenum
0 - 10 % by wt. wolfram
0.1 - 30 % by wt. vanadium
0 - 12 % by wt. niobium
0.1 - 12 % by wt. titanium
2.0 - 3.5 % by wt. nickel
optionally 1 - 6 % by wt. cobalt
optionally 0.3 - 3.5 % by wt. nitrogen
remainder iron and production-related impurities, wherein the carbon content satisfies
the following conditions:
where:
wherein
T
H is the hardening temperature,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
23. Use of the powder according to claim 22, characterized in that the semi-finished product is produced by spray compacting.
24. Use of the powder according to claim 22 in powder form or in the form of a semi-finished
product as a layer constituent of composite components.
25. Use of the powder according to claim 22 as the matrix powder for hard substance metal
matrix composite elements.
1. Matériau résistant à l'usure, produit par métallurgie des poudres, comprenant un alliage
qui continent :
de 1,5 |
à 5,5 % en poids |
de carbone |
de 0,1 |
à 2,0 % en poids |
de silicium |
un maxi |
de 2,0 % en poids |
de manganèse |
de 3,5 |
à 30,0 % en poids |
de chrome |
de 0,3 |
à 10 % en poids |
de molybdène |
de 0 |
à 10 % en poids |
de tungstène |
de 0,1 |
à 30 % en poids |
de vanadium |
de 0 |
à 12 % en poids |
de niobium |
de 0,1 |
à 12 % en poids |
de titane |
de 2,0 |
à 3,5 % en poids |
de nickel |
en option de 1 à 6 % en poids de cobalt |
en option de 0,3 à 3,5 % en poids d'azote |
un radical de fer et des impuretés dues à la fabrication, la teneur en carbone satisfaisant
aux conditions suivantes :
avec :
sachant que
T
H est la température de trempe,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
2. Matériau résistant à l'usure selon la revendication 1, caractérisé en ce que la part en vanadium est inférieure à 11,5 % en poids, de préférence inférieure à
9,5 % en poids, de manière particulièrement préférée, inférieure à 6,0 % en poids.
3. Matériau résistant à l'usure selon la revendication 1,
caractérisé en ce que l'alliage comprend :
de 2,0 |
à 2,5 % en poids |
de carbone |
un maxi de |
1,0 % en poids |
de silicium |
un maxi de |
0,6 % en poids |
de manganèse |
de 12,0 |
à 14,0 % en poids |
de chrome |
de 1,0 |
à 2,0 % en poids |
de molybdène |
de 1,1 |
à 4,2 % en poids |
de vanadium |
de 2,0 |
à 3,5 % en poids |
de nickel |
4. Matériau résistant à l'usure, résistant à la corrosion, fabriqué par métallurgie des
poudres comprenant un alliage qui contient :
de 1,5 |
à 5,5 % en poids |
de carbone |
de 0,1 |
à 2,0 % en poids |
de silicium |
un maxi |
de 2,0 % en poids |
de manganèse |
de 12,0 |
à 30,0 % en poids |
de chrome |
de 0,3 |
à 10 % en poids |
de molybdène |
de 0 |
à 10 % en poids |
de tungstène |
de 0,1 |
à 30 % en poids |
de vanadium |
de 0 |
à 12 % en poids |
de niobium |
de 0,1 |
à 12 % en poids |
de titane |
de 2,0 |
à 3,5 % en poids |
de nickel |
en option |
de 1 à 6 % en poids |
de cobalt |
en option |
de 0,3 à 3,5 % en poids |
d'azote |
un radical de fer et des impuretés dues à la fabrication, la teneur en carbone satisfaisant
aux conditions suivantes :
avec :
sachant que
T
H est la température de trempe,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
5. Matériau résistant à l'usure selon la revendication 4, caractérisé en ce que la part en vanadium est inférieure à 11,5 % en poids, de préférence inférieure à
9,5 % en poids, de manière particulièrement préférée, inférieure à 6,0 % en poids.
6. Matériau résistant à l'usure selon la revendication 4,
caractérisé en ce que l'alliage comprend :
de 2,0 |
à 2,5 % en poids |
de carbone |
un maxi |
de 1,0 % en poids |
de silicium |
un maxi |
de 0,6 % en poids |
de manganèse |
de 12,0 |
à 14,0 % en poids |
de chrome |
de 1,0 |
à 2,0 % en poids |
de molybdène |
de 1,1 |
à 4,2 % en poids |
de vanadium |
de 2,0 |
à 3,5 % en poids |
de nickel. |
7. Procédé destiné à fabriquer un matériau résistant à l'usure selon l'une quelconque
des revendications 1 à 6,
caractérisé en ce qu'on fabrique d'abord une masse fondue et
en ce qu'on transforme la masse fondue à l'aide de l'un des procédés suivants :
- atomisation de la masse fondue en une poudre,
- compactage par pulvérisation de la masse fondue.
8. Procédé destiné à fabriquer un matériau résistant à l'usure selon l'une quelconque
des revendications 1 à 6, caractérisé en ce qu'on fabrique d'abord une masse fondue, on coule la masse fondue en un produit semi-fini
et en ce qu'on transforme le produit semi-fini pour créer des copeaux de poudre.
9. Procédé selon la revendication 7 ou la revendication 8, caractérisé en ce qu'on compacte la poudre en un produit-semi fini ou en un produit final.
10. Procédé selon la revendication 9, caractérisé en ce que le procédé de compactage est choisi dans le groupe comprenant : la compression isostatique
à froid, la compression uni-axiale, le filage à chaud, le forgeage de poudre, la compression
isostatique à chaud, l'alliage par diffusion et le frittage.
11. Procédé selon la revendication 7 ou la revendication 8, caractérisé en ce qu'on transforme la poudre par injection thermique.
12. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 11, caractérisé en ce qu'on réchauffe la produit semi-fini ou un produit final à la température de solidification
et on le trempe par la suite.
13. Procédé selon la revendication 12, caractérisé en ce que pour la trempe, on choisi un procédé dans le groupe comprenant : la trempe dans un
bain d'huile, de sel ou de polymère, la trempe dans un lit fluidisé ou dans un brouillard
de pulvérisation, la trempe à basse pression et à haute pression.
14. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 11, caractérisé en ce qu'on réchauffe le produit semi-fini ou un produit final à la température de solidification
et on le refroidit par la suite.
15. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 14, caractérisé en ce que de la température de solidification, on refroidit le produit semi-fini ou un produit
final par l'un des procédés suivants, le refroidissement à de l'air légèrement agité,
le refroidissement à de l'air stationnaire, le refroidissement au four sous atmosphère
normale ou sous gaz inerte, le refroidissement dans une installation HIP (compression
isostatique à chaud).
16. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 15, caractérisé en ce qu'on interrompt un refroidissement continu par maintien isothermique.
17. Procédé selon l'une quelconque des revendications 9 à 16, caractérisé en ce qu'à la suite du refroidissement à partir de la température de solidification, on procède
à un revenu unique ou multiple dans l'ordre de températures de 150 à 750 °C.
18. Utilisation du matériau résistant à l'usure selon l'une quelconque des revendications
1 à 10 ou du matériau fabriqué d'après le procédé selon les revendications 9 à 17
pour la fabrication de cylindres pleins ou de cylindres creux.
19. Utilisation du matériau résistant à l'usure selon l'une quelconque des revendications
1 à 10 ou du matériau fabriqué d'après le procédé des revendications 9 à 17 pour la
fabrication de bagues pleines ou segmentées que l'on place sur des corps de cylindres
pleins ou creux.
20. Utilisation du matériau résistant à l'usure selon la revendication 18, caractérisée en ce qu'on place les bagues par frettage sur des cylindres pleins ou creux.
21. Utilisation du matériau résistant à l'usure selon l'une quelconque des revendications
1 à 10 ou du matériau fabriqué d'après le procédé des revendications 9 à 17 pour la
fabrication d'éléments de construction à paroi mince ou compacts.
22. Poudre pour la fabrication d'un matériau résistant à l'usure, comprenant
de 1,5 |
à 5,5 % en poids |
de carbone |
de 0,1 |
à 2,0 % en poids |
de silicium |
un maxi |
de 2,0 % en poids |
de manganèse |
de 3,5 |
à 30,0 % en poids |
de chrome |
de 0,3 |
à 10 % en poids |
de molybdène |
de 0 |
à 10 % en poids |
de tungstène |
de 0,1 |
à 30 % en poids |
de vanadium |
de 0 |
à 12 % en poids |
de niobium |
de 0,1 |
à 12 % en poids |
de titane |
de 2,0 |
à 3,5 % en poids |
de nickel |
en option |
de 1 à 6 % en poids |
de cobalt |
en option |
de 0,3 à 3,5 % en poids |
d'azote |
|
|
|
un radical de fer et des impuretés dues à la fabrication, la teneur en carbone satisfaisant
aux conditions suivantes :
avec :
sachant que
T
H est la température de trempe,
7 < a < 9
6 < b < 8
0,3 < c < 0,5
900°C<T
H<1220 °C.
23. Utilisation de la poudre selon la revendication 22, caractérisée en ce qu'on fabrique le produit semi-fini par compactage par pulvérisation.
24. Utilisation de la poudre selon la revendication 22 sous la forme de poudre ou sous
la forme d'un produit semi-fini en tant que composant de couche d'éléments de construction
composites.
25. Utilisation de la poudre selon la revendication 22 comme poudre de matrice pour des
éléments composites en substance dure à matrice métallique.