EINLEITUNG
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen
Antriebes eines Schaltgerätes.
STAND DER TECHNIK
[0002] Bei Schützantrieben ist es aus Gründen der mechanischen und insbesondere der elektrischen
Lebensdauer entscheidend, die Schließgeschwindigkeit des Antriebs im Nennspanungsbereich
auf einen bevorzugten Wert einzustellen, um so die mechanische Schockbelastung und
das Kontaktprellen zu minimieren. Ein weiterer Aspekt, die Schließgeschwindigkeit
auf einen idealen Wert einzustellen, liegt in der Voreilung der Hilfsschalter, die
einen Mindestwert nicht unterschreiten soll. Insbesondere bei Kondensatorschützen,
die über Einschaltwiderstände und voreilende Hilfskontakte die zu schaltenden Kondensator
vorladen, um so die Einschaltströme zu minimieren, ist eine ausreichende Voreilung
der Hilfskontakte unerläßlich.
[0003] Bei konventionellen elektromagnetischen Antrieben ist, insbesondere durch die erhöhte
Spannungsabhängigkeit der Antriebe, nur eine beschränkte Beeinflussung der Schließgeschwindigkeit
über die Massenverhältnisse und die Federkräfte möglich. Dies gilt insbesondere bei
Antrieben, die für einen erweiterten Nennspannungsbereich vorgesehen sind. Zur Optimierung
der Einschaltdynamik von Schützantrieben werden daher bei modernen Antrieben vermehrt
elektronisch gesteuerte oder geregelte Antriebe eingesetzt. So sind z.B. Antriebe,
die durch eine Pulsweitenmodulation (PWM) oder durch eine lineare Abregelung der DC-Spulenspannung
den Anzugvorgang steuern bzw. regeln seit einigen Jahren Stand der Technik.
[0004] Nachteilig bei den bekannten Lösungen ist jedoch, dass diese Antriebe über einen
DC-Zwischenkreis arbeiten, es sich also um DC-Antriebe handelt. Bei klassischen DC-Antrieben
ist jedoch die Halteleistung identisch mit der Anzugleistung. Insbesondere bei großen
Antrieben würde diese Leistung für den Dauerbetrieb zu einer unzulässigen Eigenerwärmung
des Antriebs führen. Daher ist bei diesen Antrieben für die Absenkung der Halteleistung
entweder eine PWM-Moduluation der Spulenleistung auch im Haltebetrieb notwendig, oder
die Bereitstellung einer geringeren Haltespannung, z.B. über einen integrierten Schaltregler.
[0005] Der Aufwand für diese Verfahren zur Absenkung der Halteleistung ist jedoch sehr hoch,
insbesondere unter Berücksichtigung der erforderlichen Maßnahmen zur Einhaltung der
elektromagnetischen Verträglichkeit. Vor allem bei Antrieben für höhere Versorgungsspannungen
wird daher der Aufwand für die Absenkung der Halteleistung überproportional hoch.
[0006] Die Offenlegungsschrift
DE 101 50 752 A1 offenbart einen Ventiltreiber zur Betätigung eines Ventils von einer Grundeinstellung
in eine Arbeitsstellung oder umgekehrt, umfassend eine Ventilspule, die bei Zufuhr
von elektrischer Energie das Ventil von der Grundstellung in eine Arbeitsstellung
bewegt, und einer Schaltvorrichtung, welche die Ventilspule mit einer elektrischen
Energiequelle verbindet und von einer solchen abtrennt. Die Energiezufuhr zur Ventilspule
kann über eine Puls-Weiten-Modulation (PWM) mit einem Schalttransistor gesteuert werden.
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
[0007] Der Erfindung liegt davon ausgehend die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Betreiben
eines elektromagnetischen Antriebes eines Schaltgeräts zu schaffen, welche eine effiziente
und kostengünstig zu implementierende Beeinflussung der Schließgeschwindigkeit des
Antriebes ermöglicht, wobei die Halteleistung ohne ein elektronisches Verfahren abgesenkt
wird und welche auch für den Einsatz hoher Wechselspannungen geeignet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen
Antriebes eines Schaltgerätes, wobei die Vorrichtung einen Wechselstromsteller zum
Betreiben des elektromagnetischen Antriebs umfasst und Mittel zur Ansteuerung des
Wechselstromstellers mit einer Zeitfunktion umfasst, und der Wechselstromsteller zwei
antiseriell geschaltete Transistoren aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitfunktion
eine Exponentialfunktion darstellt, dass die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
ein RC-Glied aufweisen und die Vorrichtung Gegenkopplungswiderstände zur Symmetrierung
der zwei Transistoren aufweist, wobei die Gegenkopplungswiderstände auch zur Anpassung
der Zeitfunktion verwendet werden.
[0009] Der elektromagnetische Antrieb kann beispielsweise einen elektromagnetischen Antrieb
für einen oder mehrere Schütze oder für ein oder mehrere Relais oder für andere Schaltgeräte
darstellen. Des Weiteren kann der elektromagnetische Antrieb mindestens eine Antriebsspule,
mindestens einen Magnetkern und mindestens einen Magnetanker umfassen.
[0010] Der elektromagnetische Antrieb wird durch einen Wechselstrom bzw. eine Wechselspannung
betrieben, wobei der Wechselstrom bzw. die Wechselspannung durch den Wechselstromsteller
beinflussbar ist. Somit kann beispielsweise über den Wechselstromsteller der elektromagnetische
Antrieb angesteuert oder geregelt werden, z.B. zum Einschalten des elektromagnetischen
Antriebes, und/oder zum Halten des elektromagnetischen Antriebes und/oder zum Auschalten
des elektromagnetischen Antriebes. So kann beispielsweise die Dynamik des elektromagnetischen
Antriebes, wie z.B. die Einschaltdynamik und/oder die Ausschaltdynamik, durch den
Wechselstromsteller beeinflusst werden. Der Wechselstromsteller kann z.B. mithilfe
einer Steuerung oder einer Regelung angesteuert bzw. geregelt werden, wobei der Wechselstromsteller
z.B. bei einem Einschaltvorgang und/oder einem Abschaltvorgang mit einer definierten
Zeitfunktion angesteuert werden kann.
[0011] Der Wechselstromsteller kann beispielsweise in Reihe zum elektrischen Antrieb geschaltet
sein, und diese Reihenschaltung umfassend den Wechselstromsteller und den elektrischen
Antrieb kann parallel zu einer Wechselspannungsquelle zur Versorgung des elektrischen
Antriebes geschaltet sein. Somit kann der Wechselstromsteller den Strom durch die
mindestens eine Antriebsspule des elektromagnetischen Antriebes beeinflussen.
[0012] Beispielsweise kann die Schließgeschwindigkeit des elektromagnetischen Antriebs im
Nennspannungsbereich durch den Wechselstromsteller auf einen bevorzugten Wert eingestellt
werden, so dass die mechanische Schockbelastung und das Kontaktprellen des Schaltgeräts
gemindert werden kann und somit die mechanische und die elektrische Lebensdauer verlängert
werden kann. Falls das Schaltgerät einen oder mehrere Schütze mit mindestens einem
Hilfsschalter darstellt, so kann beispielsweise mittels des Wechselstromstellers die
Schließgeschwindigkeit derart eingestellt werden, dass die Voreilung des mindestens
einen Hilfsschalters einen Mindestwert nicht unterschreitet.
[0013] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt den weiteren Vorteil, dass der elektromagnetische
Antrieb mit Wechselstrom betätigt wird und somit beispielsweise durch die wegabhängige
Änderung der Induktivität der mindestens einen Antriebsspule der induktiven Blindwiderstand
der mindestens einen Spule und damit die Erregerleistung beeinflusst werden kann.
Beispielsweise kann durch geeignete Wahl der Wickelparameter der Anzug- und/oder der
Haltstrom der mindestens einen Antriebsspule auf einen gewünschten Sollwert abgestimmt
werden. Somit ist keine elektronische Absenkung des Haltestroms erforderlich, womit
eine kostengünstige Implementierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt werden
kann.
[0014] Der Wechselstromsteller kann beispielsweise mindestens ein Halbleiterbauelement wie
z.B. TRIAC, Thyristor, IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor), IGCT (Integrated
Gate - Commutated Thyristor) oder Transistor umfassen, und/oder mindestens eine Elektronenröhre
umfassen. Der Begriff Wechselstromsteller umfasst sämtliche Vorrichtungen, mit denen
eine Wechselstrom gesteuert bzw. gestellt werden kann, z.B. in Abhängigkeit eines
Steuersignals wie z.B. einer Steuerspannung oder ähnlichem.
[0015] Die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller mit einer Zeitfunktion können
beispielsweise durch einen Mikrocontroller, und/oder einen DSP und/oder eine andere
elektronische bzw. elektrische Schaltung realisiert werden. Beispielsweise können
die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers ein Steuersignal zum Ansteuern
des Wechelsstromstellers entsprechend der Zeitfunktion ausgeben, wie z.B. eine Steuerspannung.
[0016] Mithilfe dieser Zeitfunktion kann beispielsweise ein Erregerstrom durch die mindestens
eine Antriebsspule des Schaltgeräts gesteuert werden.
[0017] Beispielsweise kann die Zeitfunktion zur Ansteuerung des Wechselstromstellers während
eines Einschaltvorgang des elektrischen Antriebes für das Schaltgerät verwendet werden,
so dass durch die Zeitfunktion die Einschaltdynamik des elektromagnetischen Antriebes
vorgebbar ist. So können beispielsweise die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
mit der Wechselspannung zur Versorgung des magnetischen Antriebes gekoppelt sein,
so dass beim Anlegen dieser Wechselspannung, wie z.B. beim Einschalten des magnetischen
Antriebes, automatisch die Zeitfunktion für den Einschaltvorgang gestartet wird und
der Wechselstromsteller entsprechend der Zeitfunktion angesteuert wird. Hierzu können
die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers beispielsweise ebenso mit der
Wechselspannung zur Versorgung des magnetischen Antriebes elektrisch versorgt werden,
z.B. kann mittels eines Gleichrichters aus dieser Wechselspannung eine Gleichspannung
zur Versorgung der Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller und damit auch zur
Versorgung des Wechselstromstellers erzeugt werden.
[0018] Die Zeitfunktion zur Ansteuerung während des Einschaltvorgangs kann beispielsweise
so gewählt werden, dass der Wechselstromsteller zunächst nur einen geringen Strom
durch die mindestens eine Spule des elektrischen Antriebes steuert und diesen Strom
stetig erhöht, womit die Dynamik des Antriebs an die Erfordernisse des Schaltgerätes
angepasst werden kann. Nach Ablauf des Einschaltvorgangs kann der Wechselstromsteller
bespielsweise voll durchsteuern, so dass die Strombegrenzung der mindestens einen
Antriebsspule beispielsweise einzig durch die Impedanz der mindestens einen Antriebsspule
erfolgt. Optional können jedoch zur Strombegrenzung auch noch weitere Impedanzen bzw.
Widerstände neben der Impedanz der mindestens einen Antriebsspule verwendet werden.
[0019] Ferner kann die Zeitfunktion auch optional zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
während eines Ausschaltvorgang des elektrischen Antriebes für das Schaltgerät verwendet
werden.
[0020] Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass durch die Überlagerung der Zeitfunktion
der Ansteuerschaltung auf die Eigenzeitkonstante der mindestens einen Erregerspule
eines Ausbildung eines einschaltwinkelabhängigen Gleichstromanteils fast vollständig
vermieden werden kann. Dadurch können Synchronisationseffekte auf die Phasenlage der
Steuerspannung komplett vermieden werden.
[0021] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zeitfunktion den Wechselstromsteller
während eines Einschaltvorgangs ansteuert.
[0022] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zeitfunktion eine Exponentialfunktion
darstellt.
[0023] Die Exponentialfunktion zur Ansteuerung des Wechselstromstellers während des Einschaltvorgangs
kann einen sehr guten Kompromiss aus einer kurzen Verzugszeit, d.h. einer großen Anfangssteilheit,
und einem natürlichen Erregungsanstieg darstellen.
[0024] Durch das RC-Glied kann beispielsweise die exponentielle Zeitfunktion während eines
Einschaltvorgangs vorgegeben werden. Die Realisierung der Zeitfunktion mittels des
RC-Gliedes stellt eine besonders kostengünstige Implementierung dar.
[0025] Beispielsweise kann das RC-Glied als Zweitor betrachtet werden, wobei an das Eingangstor
eine Einschaltspannung angelegt wird, z.B. durch den zuvor beschriebenen Gleichrichter
oder durch eine andere Spannungsquelle, so dass am Ausgangstor eine exponentielle
ansteigende Ausgangsspannung anliegt, mit welcher der Wechselstromsteller angesteuert
wird.
[0026] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wechselstromsteller mindestens
ein Halbleiterbauelement umfasst.
[0027] Der Wechselstromsteller kann beispielsweise mindestens ein Halbleiterbauelement wie
z.B. TRIAC, Thyristor, IGBT (Insulated Gate Bipolar Transistor), IGCT (Integrated
Gate - Commutated Thyristor) oder Transistor umfassen.
[0028] Die Ansteuerung des das mindestens eine Halbleiterbauelement umfassenden Wechselstromstellers
kann beispielsweise mit den zuvor beschriebenen Mitteln zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
mit einer Zeitfunktion erfolgen, oder aber auch durch eine andere vorgegebene Steuerspannung
oder einen anderen vorgegeben Steuerstrom.
[0029] Die zwei antiseriell geschalteten Transistoren können beispielsweise mit der mindestens
einen Antriebsspule des elektromagnetischen Antriebes eine Reihenschaltung bilden.
Z.B. können diese zwei Transistoren zwei Feldeffekttransistoren sein, wie z.B. zwei
MOSFETS, die beiden Transistoren können auch zwei IGBTs sein oder andere geeignete
Transistoren.
[0030] Die zwei antiseriell geschalteten Transistoren können beispielsweise nach Ablauf
eines Einschaltvorganges voll durchgesteuert sein, so dass die Strombegrenzung der
mindestens einen Antriebsspule beispielsweise einzig durch die Impedanz der mindestens
einen Antriebsspule erfolgt. Optional können jedoch zur Strombegrenzung auch noch
weitere Impedanzen bzw. Widerstände neben der Impedanz der mindestens einen Antriebsspule
verwendet werden.
[0031] Die zwei antiseriell geschalteten Transistoren können beispielsweise überschüssige
Energie linear abregeln und als Verlustwärme abführen, dies gilt insbesondere bei
einem Einschaltvorgang und/oder einem Abschaltvorgang des elektromagnetischen Antriebes.
[0032] Beispielsweise können die beiden antiseriell geschalteten Transistoren jeweils in
einer Emitterschaltung (bei Bipolartransistoren) bzw. in einer Sourceschaltung (bei
Feldeffektransistoren) mit Gegenkopplung betrieben werden, wobei durch die Gegenkopplungswiderstände
eine Unabhängigkeit von kritischen Transistorparametern erreicht werden kann. Somit
können die beiden antiseriell geschalteten Transistoren beispielsweise jeweils eine
spannungsgesteuerte Stromquelle darstellen, wobei jede der Stromquellen einen Gegenkopplungswiderstand
zur Stromgegenkopplung aufweist.
[0033] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die zwei antiseriell geschalteten
Transistoren zwei MOSFET-Transistoren sind.
[0034] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung zwei Dioden umfasst,
welche zusammen mit den integrierten Bodydioden der MOSFET-Transistoren einen Brückengleichrichter
zur Erzeugung einer Versorgungsspannung zur Ansteuerung des Wechselstromstellers darstellen.
[0035] Werden beispielsweise n-Kanal-MOSFETs, wie z.B. n-Kanal-MOSFETS vom Anreicherungstyp,
für die beiden antiseriell geschalteten Transistoren verwendet, so kann jeweils die
zwischen dem Anschluss des p-dotierten Substrats und dem Drain-Anschluss integrierte
Bodydiode für die Gleichrichtung verwendet werden.
[0036] Somit werden nur zwei weitere Dioden neben den beiden ohnehin vorhandenen Bodydioden
der MOSFET-Transistoren für den Aufbau des Brückengleichrichters benötigt, wodurch
eine kostengünstige und platzsparende Implementierung der Vorrichtung erzielt werden
kann.
[0037] Die durch den Brückengleichrichter aufgebaute Versorgungsspannung kann beispielsweise
direkt zur Ansteuerung des Wechselstromstellers verwendet werden, oder es können Mittel
zur Ansteuerung des Wechselstromstellers mit einer Zeitfunktion zwischen dem Ausgang
des Brückengleichrichters und dem Wechselstromsteller geschaltet sein. Die zuvor genannten
Erläuterungen und Vorteile bezüglich der Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
gelten für diese Ausgestaltung der Erfindung gleichermaßen. So kann z.B. ein RC-Glied
zwischen dem Ausgang des Brückengleichrichters und dem Wechselstromsteller platziert
sein, so dass der Wechselstromsteller mit einer definierten exponentiellen Zeitfunktion
angesteuert werden kann.
[0038] Ferner kann sich beispielsweise am Ausgang des Gleichrichters ein Spannungsbegrenzungselement,
wie z.B. eine in Durchbruchrichtung betriebene Z-Diode oder Zener-Diode, zur Spannungsbegrenzung
der gleichgerichteten Spannung befinden. Des Weiteren können sich am Ausgang des Gleichrichters
Filtermittel zum Glätten der gleichgerichteten Spannung befinden, wie z.B. mindestens
ein Kondensator oder andere Filtermittel.
[0039] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung einen Gleichrichter
zur Erzeugung einer Versorgungsspannung zur Ansteuerung des Wechselstromstellers umfasst.
[0040] Die Vorrichtung kann somit auch einen separaten Gleichrichter umfassen, wobei dieser
Gleichrichter beispielsweise durch einen Einweggleichrichter, oder einen Brückengleichrichter
oder eine sonstige Gleichrichterschaltung realisiert werden kann.
[0041] Wie in der vorherigen Ausgestaltung der Erfindung kann die vom Gleichrichter aufgebaute
Versorgungsspannung beispielsweise direkt zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
verwendet werden, oder es können Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers mit
einer Zeitfunktion zwischen dem Ausgang des Brückengleichrichters und dem Wechselstromsteller
geschaltet sein. Die bezüglich der vorherigen Ausgestaltung genannten Erläuterungen
und Vorteile bezüglich des Gleichrichters, der optionalen Mittel zur Ansteuerung des
Wechselstromstellers mit einer Zeitfunktion, und optionalen Beschaltungen des Ausgangs
des Gleichrichters wie z.B. Spannungsbegrenzung und/oder Filtermittel gelten gleichermaßen
für den separaten Gleichrichter.
[0042] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Gleichrichter mit der Wechselspannung
zum Betreiben des elektromagnetischen Antriebes versorgt wird.
[0043] Somit wird der Wechselstromsteller automatisch dann mit einer Steuerspannung versorgt,
wenn an den elektromagnetischen Antrieb eine Wechselspannung, z.B. zum Einschalten
desselben, angelegt wird.
[0044] Sind ferner beispielsweise die zuvor erläuterten Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
mit einer Zeitfunktion zwischen Gleichrichter und Wechselstromsteller geschaltet,
so kann beim Anlegen dieser Wechselspannung zum Betreiben des Antriebes, wie z.B.
beim Einschalten des magnetischen Antriebes, automatisch die Zeitfunktion für den
Einschaltvorgang gestartet werden und der Wechselstromsteller entsprechend der Zeitfunktion
angesteuert werden.
[0045] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Wechselstromsteller während
eines Einschaltvorgangs eine überschüssige Leistung linear abregelt.
[0046] Umfasst der Wechselstromsteller beispielsweise zwei elektronische Schaltelemente,
wie z.B. Transistoren, so können diese überschüssige Leistung bzw. Energie linear
abregeln und als Verlustwärme abführen.
[0047] Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Vorrichtung Mittel zum Überspannungsschutz
umfasst.
[0048] So können beispielsweise Überspannungsschutzmittel parallel zum Wechselstromsteller
geschaltet sein, z.B. zum Schutz der elektronischen Schaltelemente des Wechselstromstellers
wie beispielsweise Transistoren. Beispielsweise können somit diese elektronischen
Schaltelemente vor Abschaltspitzen der mindestens einen Antriebsspule beim Abschalten
geschützt werden. Diese Überspannungsschutzmittel parallel zum Wechselstromsteller
können beispielsweise durch einen Varistor realisiert werden können.
[0049] Ferner können beispielsweise auch Überspannungsschutzmittel am Schaltungseingang,
an dem z.B. die Eingangswechselspannung angelegt wird, platziert sein, wobei hier
auch z.B. ein Varistor verwendet werden kann. Auch diese am Schaltungseingang platzierten
Überspannungsschutzmittel können die elektronischen Schaltelemente des Wechselstromstellers
schützen, wie z.B. beim Abschalten vor Abschaltspitzen der mindestens einen Antriebsspule
beim Abschalten.
KURZE BESCHREIBUNG DER FIGUREN
[0050] Die Erfindung wird im folgenden anhand von Ausführungsbeispiele zeigenden Zeichnungen
näher erläutert.
[0051] Dabei zeigen:
- Fig. 1:
- Eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zum Betrieben eines elektromagnetischen Antriebes;
- Fig. 2:
- Eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Betrieben eines elektromagnetischen Antriebes;
- Fig. 3:
- Eine detaillierte Darstellung einer dritten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Betrieben eines elektromagnetischen Antriebes;
[0052] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen Antriebes eines Schaltgerätes,
wobei der elektromagnetische Antrieb mit einem Wechselstromsteller 120 betrieben wird.
[0053] Der elektromagnetische Antrieb kann beispielsweise einen elektromagnetischen Antrieb
für einen oder mehrere Schütze, oder für ein oder mehrere Relais oder für andere Schaltgeräte
darstellen. Der elektromagnetische Antrieb umfasst mindestens eine Antriebsspule 110,
und kann mindestens einen Magnetkern und mindestens einen Magnetanker umfassen (nicht
in Fig. 1 dargestellt).
[0054] Die mindestens eine Antriebsspule 110 liegt in Reihenschaltung mit dem Wechselstromsteller
120, wobei an diese Reihenschaltung eine Wechselspannung U
e angelegt werden kann. Diese Wechselspannung U
e dient somit als Versorgungsspannung für die mindestens eine Antriebsspule 110, wobei
der durch die mindestens eine Antriebsspule fließende Wechselstrom durch den Wechselstromsteller
120 beeinflussbar ist.
[0055] So kann der Wechselstromsteller 120 beispielsweise in einem ersten Zustand den durch
die mindestens eine Antriebsspule 110 fließenden Strom derart beeinflussen, dass dieser
unter einem ersten Schwellwert liegt, so dass der magnetische Antrieb öffnet, und
der Wechselstromsteller 120 kann beispielsweise in einem zweiten Zustand den durch
die mindestens eine Antriebsspule 110 fließenden Strom derart beeinflussen, dass dieser
über einem zweiten Schwellwert liegt, so dass der magnetische Antrieb schließt.
[0056] Des Weiteren kann der Wechselstromsteller den Strom durch die mindestens eine Antriebsspule
110 während eines Schließvorgangs des elektromagnetischen Antriebes, d.h. beim Übergang
vom ersten in den zweiten Zustand, gezielt steuern, so dass die Einschaltdynamik des
elektromagnetischen Antriebes beeinflusst werden kann. Somit kann beispielsweise die
Schließgeschwindigkeit des elektromagnetischen Antriebes im Nennspannungsbereich auf
einen bevorzugten Wert eingestellt werden, so dass z.B. die mechanische Schockbelastung
und das Kontaktprellen des Schaltgeräts gemindert werden kann und somit die mechanische
und die elektrische Lebensdauer verlängert werden kann. Falls das Schaltgerät einen
oder mehrere Schütze mit mindestens einem Hilfsschalter darstellt, so kann beispielsweise
auch mittels des Wechselstromstellers die Schließgeschwindigkeit durch Steuern des
Stroms während des Einschaltvorgangs derart eingestellt werden, dass die Voreilung
des mindestens einen Hilfsschalters einen Mindestwert nicht unterschreitet.
[0057] Beispielsweise kann gleichermaßen durch Steuern des Stroms während eines Ausschaltvorgangs
des elektromagnetischen Antriebes, d.h. vom Übergang vom zweiten in den ersten Zustand,
die Ausschaltdynamik des elektromagnetischen Antriebes beeinflusst werden.
[0058] Somit kann mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf eine einfache Art und Weise
die Einschaltdynamik und/oder Ausschaltdynamik des eines elektrischen Antriebes für
ein Schaltgerät beinflusst werden.
[0059] Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeigt den weiteren Vorteil, dass der elektromagnetische
Antrieb mit Wechselstrom betätigt wird und somit beispielsweise durch die wegabhängige
Änderung der Induktivität der mindestens einen Antriebsspule der induktiven Blindwiderstand
der mindestens einen Spule und damit die Erregerleistung beinflusst werden kann. Beispielsweise
kann durch geeignete Wahl der Wickelparameter der Anzug- und/oder der Haltstrom der
mindestens einen Antriebsspule auf einen gewünschten Sollwert abgestimmt werden. Somit
ist keine elektronische Absenkung des Haltestroms erforderlich, womit eine kostengünstige
Implementierung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erzielt werden kann.
[0060] Der Wechselstromsteller 120 kann beispielsweise mindestens ein Halbleiterschaltelement
wie z.B. TRIAC, Thyristor, IGBT (Integrated Gate Bipolar Transistor), IGCT (Integrated
Gate - Commutated Thyristor) oder Transistor umfassen, und/oder mindestens eine Elektronenröhre
umfassen. Der Begriff Wechselstromsteller umfasst sämtliche Vorrichtungen, mit denen
eine Wechselstrom gesteuert bzw. gestellt werden kann, z.B. in Abhängigkeit eines
Steuersignals wie z.B. einer Steuerspannung oder ähnlichem.
[0061] Des Weiteren kann der Wechselstromsteller 120 beispielsweise über die Wechselspannung
U
e angesteuert werden, so dass z.B. beim Einschalten der Wechselspannung U
e der Wechselstromsteller 120 den Strom durch die mindestens eine Antriebsspule 110
gemäß einer vordefinierten Einschaltcharakteristik steuert. Der Wechselstromsteller
120 kann allerdings auch anderweitig angesteuert bzw. geregelt werden, z.B. durch
einen Mikrocontroller oder ähnliches.
[0062] Die zur ersten Ausführungsform genannten Erläuterungen und Vorteile gelten gleichermaßen
für die folgenden Ausführungsformen.
[0063] Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen Antriebes eines Schaltgerätes,
wobei der elektromagnetische Antrieb mit einem Wechselstromsteller 220 betrieben wird.
[0064] Wie in der ersten Ausführungsform liegt die mindestens eine Antriebsspule 110 in
Reihenschaltung mit dem Wechselstromsteller 220, wobei an diese Reihenschaltung eine
Wechselspannung U
e angelegt werden kann. Diese Wechselspannung U
e dient somit als Versorgungsspannung für die mindestens eine Antriebsspule 110, wobei
der durch die mindestens eine Antriebsspule fliessende Wechselstrom durch den Wechselstromsteller
120 beeinflussbar ist.
[0065] Die zuvor genannten Erläuterungen und Vorteile bezüglich des Wechselstromstellers
120 der ersten Ausführungsform gelten gleichermaßen für den in Fig. 2 gezeigten Wechselstromsteller
220.
[0066] Der Weiteren umfasst die Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen Antriebs
in der zweiten gezeigten Ausführungsform Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
220 mit einer Zeitfunktion 240, und optional einen Gleichrichter 230 und optional
Mittel zum Überspannungsschutz 250, 260.
[0067] Die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller 220 mit einer Zeitfunktion 240
können beispielsweise durch einen Mikrocontroller, und/oder einen DSP und/oder eine
andere elektronische bzw. elektrische Schaltung realisiert werden. Mithilfe dieser
Zeitfunktion kann der Wechselstromsteller 220 beispielsweise den Erregerstrom durch
die mindestens eine Antriebsspule 110 in Abhängigkeit der Zeit gemäß der vorgegebenen
Zeitfunktion steuern. Beispielsweise können die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
220 mit einer Zeitfunktion 240 eine Steuerspannung zur Steuerung des Wechselstromstellers
in Abhängigkeit der Zeitfunktion ausgeben.
[0068] Beispielsweise kann diese Zeitfunktion zur Ansteuerung des Wechselstromstellers während
eines Einschaltvorgangs des elektrischen Antriebes verwendet werden, so dass durch
die Zeitfunktion die Einschaltdynamik des elektromagnetischen Antriebes vorgebbar
ist.
[0069] Des Weiteren können die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller 220 mit einer
Zeitfunktion 240 auch mit Wechselspannung U
e zur Versorgung des magnetischen Antriebes gekoppelt sein, wie z.B. in Fig. 2 über
den Gleichrichter 230, so dass die Wechselspannung U
e auch als Steuerspannung für die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller 220
mit einer Zeitfunktion 240 wirken kann. So kann beispielsweise beim Anlegen der Wechselspannung
U
e, wie z.B. beim Einschalten des magnetischen Antriebes, durch diese Wechselspannung
U
e automatisch eine Zeitfunktion für die Ansteuerung des Wechselstromsteller 220 während
des Einschaltvorgangs gestartet werden und der Wechselstromsteller entsprechend der
Zeitfunktion angesteuert werden. Die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromsteller
220 mit einer Zeitfunktion 240 können somit beispielsweise eine definiert ansteigende
Steuerspannung in Abhängigkeit der Zeitfunktion während des Einschaltvorgangs an den
Wechselstromsteller 220 ausgeben. Diese Zeitfunktion beim Einschaltvorgang kann beispielsweise
durch eine Exponentialfunktion realisiert werden.
[0070] Beispielsweise kann ein Gleichrichter 230 aus der Wechselspannung U
e eine Versorgungsgleichspannung erzeugen, mit welcher die Mittel zur Ansteuerung des
Wechselstromstellers 220 mit einer Zeitfunktion 240 versorgt werden. Somit können
die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers 220 mit einer Zeitfunktion 240
automatisch dann eingeschaltet werden, wenn die Wechselspannung U
e, z.B. zum Einschalten des elektrischen Antriebes, angelegt wird, so dass beispielsweise
wie zuvor beschrieben hierdurch automatisch der Wechselstromsteller 220 gemäß einer
vorgegebenen Zeitfunktion während des Einschaltvorgangs angesteuert werden kann.
[0071] Der Gleichrichter 230 kann beispielsweise durch einen Einweggleichrichter, oder einen
Brückengleichrichter oder eine sonstige Gleichrichterschaltung realisiert werden.
Am Ausgang des Gleichrichters 230 kann sich ein Spannungsbegrenzungselement, wie z.B.
eine in Durchbruchrichtung betriebene Z-Diode oder Zener-Diode, zur Spannungsbegrenzung
der gleichgerichteten Spannung befinden. Des Weiteren können sich am Ausgang des Gleichrichters
230 Filtermittel zum Glätten der gleichgerichteten Spannung befinden, wie z.B. mindestens
ein Kondensator oder andere Filtermittel.
[0072] Die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers 220 mit einer Zeitfunktion 240
können beispielsweise ein RC-Glied umfassen. Wird somit beispielsweise eine Wechselspannung
U
e zum Einschalten des magnetischen Antriebes angelegt, so liegt am Ausgang des Gleichrichter
230 dementsprechend eine gleichgerichtete Einschaltspannung an, welche wiederum an
den Eingang des RC-Gliedes angelegt werden kann, so dass am Ausgang des RC-Gliedes
eine exponentiell ansteigende Ausgangsspannung ausgegeben wird, mit der Wechselstromsteller
220 während des Einschaltvorgangs angesteuert werden kann. Ab einem bestimmten Ausgangsspannungspegel
des RC-Gliedes steuert der Wechselstromsteller 220 voll durch und schaltet somit in
den zuvor beschriebenen zweiten Zustand.
[0073] Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass durch die Überlagerung der Zeitfunktion
der Ansteuerschaltung auf die Eigenzeitkonstante der mindestens einen Erregerspule
110 eine Ausbildung eines einschaltwinkelabhängigen Gleichstromanteils fast vollständig
vermieden wird. Dadurch werden Synchronisationseffekte auf die Phasenlage der Steuerspannung
komplett vermieden.
[0074] Des Weiteren kann die in Fig. 2 gezeigte Vorrichtung Überspannungsschutzmittel 250,
260 umfassen. Z.B. können Überspannungsschutzmittel 260 direkt parallel zum Wechselstromsteller
220 geschaltet sein, z.B. zum Schutz der elektronischen Schaltelemente des Wechselstromstellers
wie beispielsweise Transistoren. Beispielsweise können somit diese elektronischen
Schaltelemente vor Abschaltspitzen der mindestens einen Antriebsspule 110 beim Abschalten
geschützt werden. Diese Überspannungsschutzmittel 260 direkt parallel zum Wechselstromsteller
220 können beispielsweise durch einen Varistor realisiert werden können. Ferner können
auch Überspannungsschutzmittel 250 am Schaltungseingang platziert sein, wobei hier
auch z.B. ein Varistor verwendet werden kann. Auch diese am Schaltungseingang platzierten
Überspannungsschutzmittel 250 können die elektronischen Schaltelemente des Wechselstromsteller
220 schützen, z.B. beim Abschalten vor Abschaltspitzen der mindestens einen Antriebsspule
110 beim Abschalten.
[0075] Obwohl der Wechselrichter 230, die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
220 mit einer Zeitfunktion 240 und der Wechselstromsteller 220 in der Figur 2 als
jeweils separate Einheiten dargestellt sind, können diese Einheiten schaltungstechnisch
gesehen miteinander verschmelzen, so dass beispielsweise Transistoren des Wechselstromstellers
220 gleichzeitig als Dioden für den Gleichrichter 230 mit verwendet werden. Werden
z.B. antiseriell geschaltete MOSFET-Transistoren für den Wechselstromsteller 220 verwendet,
so können beispielsweise die integrierten Bodydioden dieser MOSFET-Transistoren zusammen
mit zwei weiteren Dioden einen Brückengleichrichter zur Erzeugung einer Versorgungsspannung
für die Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers 220 mit einer Zeitfunktion
240 und damit zur Ansteuerung des Wechselstromstellers 220 bilden.
[0076] Figur 3 zeigt ein eine detaillierte Darstellung einer dritten Ausführungsform der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen Antriebes eines
Schaltgerätes.
[0077] Der Wechselstromsteller 320, welcher in Reihe mit der mindestens einen Antriebsspule
310 des magnetischen Antriebes geschaltet ist, umfasst die beiden antiseriell geschalteten
MOSFET-Transistoren V4 und V5.
[0078] Die Ansteuerung der Transistoren V4 und V5 erfolgt aus einer Versorgungsspannung,
die aus den Dioden V1, V2 und V3, den Widerständen R2 und R3 sowie den nicht in Fig.
3 eingezeichneten Bodydioden der Transistoren V4 und V5 aufgebaut wird. Hierbei bilden
die Dioden V1 und V2 zusammen mit den Bodydioden der Transistoren V4 und V5 einen
Brückengleichrichter, dessen Minuspol am Knotenpunkt der Widerstände R9 und R10 anliegt.
Die Vorwiderstände R2 und R3 können hochohmig ausgebildet sein und somit zur Begrenzung
des Versorgungsstrom dienen. Die Diode V3, welche eine Zener-Diode sein kann, wird
in Durchbruchrichtung betrieben und begrenzt die Ausgangsspannung des Brückengleichrichters.
Des Weiteren kann die Ausgangsspannung des Brückengleichrichters durch Filtermittel,
d.h. z.B. den Kondensator C1, tiefpassgefiltert werden und somit geglättet werden,
insbesondere während der Nulldurchgänge der Wechselspannung U
e.
[0079] Des Weiteren umfasst die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung Mittel zum Ansteuern
des Wechselstromstellers 320 mit einer Zeitfunktion 340, welche ein einen Widerstand
R5 und einen Kondensator C2 umfassendes RC-Glied umfasst. Dieses RC-Glied wird mit
der vom Kondensator C1 geglätteten Ausgangsspannung des Brückengleicherichters gespeist.
Bei Anlegen einer Wechselstromspannung U
e wird somit die gleichgerichtete und geglättete Ausgangsspannung an das RC-Glied R5/C2
angelegt, und den Transistoren V4 und V5 des Wechselstromstellers 320 wird eine definiert
ansteigende Steuerspannung zugeführt. Hierdurch werden die Transistoren V4 und V5
angesteuert und der Erregerstrom der mindestens einen Antriebsspule 310 wird entsprechend
der Zeitfunktion des RC-Glieds definiert erhöht. Über die Gegenkopplungswiderstände
R9 und R10, die Zenerdiode V3, dem RC-Glied R5/C2 sowie dem Teilerwiderstand R6 kann
der Anstieg des Erregerstroms, und damit weitestgehend die Dynamik des elektromagnetischen
Antriebes, an die Erfordernisse des Schaltgerätes angepasst werden. Wie schon beim
zweiten Ausführungsbeispiel erläutert, können schaltungstechnisch gesehen die Komponenten
Wechselstromsteller 320, Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers mit einer
Zeitfunktion 340 und Gleichrichter miteinander verschmelzen; so bilden im dritten
Ausführungsbeispiel die Bodydioden der MOSFET-Transistoren V4 und V5 zusammen mit
den Dioden V1 und V2 einen Brückengleichrichter, und die Zeitfunktion kann beispielsweise
auch über die Gegenkopplungswiderstände R9 und 10 und/oder die Zenerdiode V3 oder
den Teilerwiderstand R6 beeinflusst werden.
[0080] Während des Einschaltvorgangs wird überschüssige Energie linear über die Transistoren
V4 und V5 abgeregelt und als Verlustwärme abgeführt. Obwohl während des Einschaltvorgangs
kurzfristig eine große Leistung zu stellen sein kann, ist über die relativ kurzen
Schaltzeiten die Gesamtverlustleistung der Transistoren V4 und V5 gering.
[0081] Nach Ablauf des Einschaltvorgangs sind die Transistoren V4 und V5 vollständig durchgesteuert,
so dass die Strombegrenzung der mindestens einen Antriebsspule 310 nunmehr durch die
Impedanz der mindestens einen Antriebsspule 310 erfolgt.
[0082] Die Zeitfunktion zur Ansteuerung des Wechselstromstellers in Form einer Exponentialfunktion,
welche kostengünstig durch das RC-Glied R5/C2 realisiert werden kann, stellt einen
guten Kompromiss aus einer möglichst preiswerten Lösung, einer kurzen Verzugszeit
und damit großen Anfangssteilheit und einem natürlichen Erregeranstieg mit.
[0083] Des Weiteren umfasst die in Fig. 3 dargestellte Vorrichtung Mittel zum Überspannungsschutz,
wie z.B. den parallel zum Wechselstromsteller 320 geschalteten Varistor R11, welcher
den Wechselstromsteller 320 gegen Überspannungen schützt. Zusammen mit dem Varistor
R1 begrenzt der Varistor R11 gleichzeitig auftretende Abschaltspitzen der mindestens
einen Antriebsspule 310.
[0084] Die Widerstände R9 und R10, welche wie zuvor beschrieben zur Anpassung der Zeitfunktion
zur Ansteuerung des Wechselstromsteller 320 verwendet werden, haben ferner auch die
Aufgabe als Gegenkopplungswiderstände die Transistoren V4 und V5 zu symmetrieren,
um eine Abhängigkeit von kritischen Transistorparametern zu minimieren, wie z.B. unterschiedliche
Schwellspannung der Transistoren V4 und V5 auszugleichen.
[0085] Aufgrund der Einfachheit der Schaltung, des sehr geringen Steuerleistungsbedarfs
und des sehr guten Schutzes der Steuertransistoren gegen Überspannungen eignet sich
dieses Schaltungskonzept sehr gut auch für hohe Netzspannungen bis zu 690V-AC.
[0086] Ein weiterer Vorteil entsteht dadurch, dass durch die Überlagerung der Zeitfunktion
der Ansteuerschaltung auf die Eigenzeitkonstante der mindestens einen Erregerspule
310 eine Ausbildung eines einschaltwinkelabhängigen Gleichstromanteils fast vollständig
vermieden wird. Dadurch werden Synchronisationseffekte auf die Phasenlage der Steuerspannung
komplett vermieden.
[0087] Diese dritte Ausführungsform stellt eine mögliche Realisierung der gezeigten schematischen
ersten und/oder zweiten Ausführungsform dar, insofern gelten die bezüglich der ersten
und zweiten Ausführungsform genannten Erläuterungen und Vorteile gleichermaßen für
diese dritte Ausführungsform.
1. Vorrichtung zum Betreiben eines elektromagnetischen Antriebes eines Schaltgerätes,
wobei die Vorrichtung einen Wechselstromsteller (120, 220, 320) zum Betreiben des
elektromagnetischen Antriebs umfasst und Mittel zur Ansteuerung des Wechselstromstellers
(120, 220, 320) mit einer Zeitfunktion (240) umfasst, und der Wechselstromsteller
(120, 220, 320) zwei antiseriell geschaltete Transistoren (V4, V5) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitfunktion (240, 340) eine Exponentialfunktion darstellt, dass die Mittel zur
Ansteuerung des Wechselstromstellers ein RC-Glied (R5, C2) aufweisen und die Vorrichtung
Gegenkopplungswiderstände (R9, R10) zur Symmetrierung der zwei Transistoren (V4, V5)
aufweist, wobei die Gegenkopplungswiderstände (R9, R10) auch zur Anpassung der Zeitfunktion
(240) verwendet werden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zeitfunktion (240, 340) den Wechselstromsteller (120, 220, 320) während eines
Einschaltvorgangs ansteuert.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei antiseriell geschalteten Transistoren (V4, V5) zwei MOSFET-Transistoren
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung zwei Dioden (V1, V2) umfasst, welche zusammen mit den integrierten
Bodydioden der MOSFET-Transistoren (V4, V5) einen Brückengleichrichter zur Erzeugung
einer Versorgungsspannung zur Ansteuerung des Wechselstromstellers (120, 220, 320)
darstellen.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung einen Gleichrichter (230) zur Erzeugung einer Versorgungsspannung
zur Ansteuerung des Wechselstromstellers umfasst.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Gleichrichter (230) mit der Wechselspannung zum Betreiben des elektromagnetischen
Antriebes versorgt wird.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselstromsteller (120, 220, 320) während eines Einschaltvorgangs eine überschüssige
Leistung linear abregelt.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1-7, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung Mittel zum Überspannungsschutz umfasst.
1. Device for operating an electromagnetic drive of a switching device, wherein the device
comprises an alternating current power controller (120, 220, 320) for operating the
electromagnetic drive and comprises means for controlling the alternating current
power controller (120, 220, 320) with a time function (240) and the alternating current
power controller (120, 220, 320) comprises two anti-serial connected transistors (V4,
V5), characterised in that the time function (240, 340) represents an exponential function, in that the means for controlling the alternating current power controller comprise an RC-member
(R5, C2) and the device comprises negative feedback resistors (R9, R10) for symmetrising
the two transistors (V4, V5), wherein the negative feedback resistors (R9, R10) are
also used for adjusting the time function (240).
2. Device according to claim 1, characterised in that the time function (240, 340) controls the alternating current power controller (120,
220, 320) during a switch-on procedure.
3. Device according to either claim 1 or claim 2, characterised in that the two anti-serial connected transistors (V4, V5) are two MOSFET transistors.
4. Device according to claim 3, characterised in that the device comprises two diodes (V1, V2), which together with the integrated body
diodes of the MOSFET transistors (V4, V5) represent a bridge rectifier for generating
a supply voltage for controlling the alternating current power controller (120, 220,
320).
5. Device according to any one of claims 1-3, characterised in that the device comprises a rectifier (230) for generating a supply voltage for controlling
the alternating current power controller.
6. Device according to either claim 4 or claim 5, characterised in that the rectifier (230) is supplied with the alternating voltage for operating the electromagnetic
drive.
7. Device according to any one of claims 1-6, characterised in that the alternating current power controller (120, 220, 320) during a switch-on procedure
limits excess power linearly.
8. Device according to any one of claims 1-7, characterised in that the device comprises means for surge protection.
1. Dispositif pour faire fonctionner un système d'entraînement électromagnétique d'un
appareil de coupure, le dispositif comprenant un régleur à courant alternatif (120,
220, 320) et des moyens pour commander le régleur à courant alternatif (120, 220,
320) avec une fonction temporelle (240) et le régleur à courant alternatif (120, 220,
320) comportant deux transistors (V4, V5) branchés en série tête-bêche, caractérisé en ce que la fonction temporelle (240, 340) représente une fonction exponentielle, en ce que les moyens pour commander le régleur à courant alternatif comportent un circuit RC
(R5, C2) et en ce que le dispositif comporte des résistances de contre-réaction (R9, R10) pour l'équilibrage
des deux transistors (V4, V5), les résistances de contre-réaction (R9, R10) étant
aussi utilisées pour l'adaptation de la fonction temporelle (240).
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la fonction temporelle (240, 340) commande le régleur à courant alternatif (120,
220, 320) pendant une opération de mise en circuit.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les deux transistors (V4, V5) branchés en série tête-bêche sont des transistors MOSFET.
4. Dispositif selon la revendication 3, caractérisé en ce que le dispositif comprend deux diodes (V1, V2) qui représentent conjointement avec les
diodes parasites intégrées des transistors MOSFET (V4, V5) un redresseur à pont pour
produire une tension d'alimentation destinée à la commande du régleur à courant alternatif
(120, 220, 320).
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le dispositif comprend un redresseur (230) pour produire une tension d'alimentation
destinée à la commande du régleur à courant alternatif.
6. Dispositif selon la revendication 4 ou 5, caractérisé en ce que le redresseur (230) est alimenté avec la tension alternative destinée au fonctionnement
du système d'entraînement électromagnétique.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 6, caractérisé en ce que le régleur à courant alternatif (120, 220, 320) règle à la baisse de manière linéaire
une puissance excédentaire pendant une opération de mise en circuit.
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que le dispositif comprend des moyens pour la protection contre les surtensions.