[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung nach Anspruch 1 und ein Möbel nach Anspruch
11.
Stand der Technik
[0002] Vorrichtungen zum Ausstoßen eines bewegbaren Möbelteils, insbesondere um eine Schublade,
Türe, Klappe oder dergleichen aus einer geschlossenen Stellung an einem feststehenden
Möbelteil über eine Teilstrecke angetrieben unterstützt herauszubewegen, sind bekannt.
Dabei kann ein bewegbares Möbelteil eines Möbels z.B. um einen vergleichsweise kurzen
Weg angetrieben bewegt werden, um anschließend von einer Person manuell weiterbewegt
werden zu können. Beispielsweise kann es bei einer Schublade komfortabel möglich gemacht
werden, die Schublade zu bedienen, indem diese aus einer Schließposition bzw. aus
einer in einem Korpus eingefahrenen Position mittels eines angetriebenen Ausstoßelements
herausbewegt wird, z.B. um ca. 30 bis 70 Millimeter. Dadurch muss die Schublade nicht
von Hand aus einer Stillstand-Position in Bewegung gesetzt werden, was insbesondere
bei schwer beladenen Schubladen einen nicht unerheblichen Kraftaufwand nötig machen
kann. Die sich langsam bewegende teilweise geöffnete Schublade kann dann ohne besondere
Kraftanstrengung weiter bewegt werden bzw. kann dann konventionell von Hand weiter
geöffnet bzw. wieder geschlossen werden. Hierfür kann zum Beispiel ein über eine Antriebseinheit
antreibbares Ausstoßelement eingesetzt werden.
[0003] Aus der
EP 0 766 939 A ist eine Öffnungs- bzw. Schließvorrichtung eines bewegbaren Elementes bekannt, wobei
das Element in Bezug auf ein anderes Element bewegbar ist. Die Öffnungs- bzw. Schließvorrichtung
ist insbesondere auf eine auf Kugelführungen bewegbare Schublade gerichtet.
[0004] Eine andere Öffnungsvorrichtung ist aus
WO 2006/017864 bekannt.
Aufgabe und Vorteile der Erfindung
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein entsprechendes Möbel bzw. eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit der ein erhöhter Bedienkomfort für
ein Möbel technisch bzw. wirtschaftlich vorteilhaft ermöglicht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Ansprüche 1 und 11 gelöst. In den abhängigen Ansprüchen
sind vorteilhafte Weiterbildungen des Erfindungsgegenstandes aufgeführt.
[0007] Die Erfindung geht zunächst aus von einer Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils,
das an einem feststehenden Möbelteil bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine
Antriebseinheit antreibbaren Ausstoßelement, das an einem der beiden Möbelteile angebracht
und mit dem anderen Möbelteil zeitweise in Kontakt ist, um das bewegbare Möbelteil
auszustoßen, wobei das Ausstoßelement antreibbar ist, mit der Absicht, dass während
eines Ausstoßvorgangs der Kontakt zwischen dem Ausstoßelement und dem anderen Möbelteil
aufgehoben wird. Ein wesentlicher Aspekt der Erfindung liegt darin, dass Mittel vorgesehen
sind, um eine Antriebswirkung auf das Ausstoßelement zu realisieren, die sich in Abhängigkeit
des Ausstoßverhaltens des bewegbaren Möbelteils selbsttätig ändert. Die Erfindung
wirkt sich insbesondere dahingehend vorteilhaft aus, dass das antreibbare Ausstoßelement,
welches beispielsweise verschwenkbar oder verschiebbar ist, es möglich macht, unabhängig
von einer zu bewegenden Masse beim Ausstoßen des bewegbaren Möbelteils, dieses so
anzutreiben, dass durch den Ausstoßvorgang in allen praxisrelevanten Fällen das ausgestoßene
Möbelteil eine gewünschte bzw. insbesondere vergleichbare Bewegungscharakteristik
durch den Ausstoßvorgang aufweist. Ein beliebiges bewegbare Möbelteil, beispielsweise
eine gegenüber einem feststehenden Möbelkorpus verfahrbare Möbelschublade, kann erfindungsgemäß
mit dem antreibbaren Ausstoßelement durch z.B. eine Anpassung der aufgebrachten Antriebswirkung
an Kundenwünsche angepasst ausgestoßen werden. Die Abstimmung kann zum Beispiel an
eine stark variierende Beladung der Schublade selbsttätig angepasst werden. So können
insbesondere schwer beladene Schubladen so ausgestoßen werden, dass ein Nachlaufen
immer an ungefähr dem gleichen Punkt endet bzw. die Schublade bis zu einem Punkt nachläuft,
in dem beim Ausstoßen der leicht beladenen Schublade diese stehen bleibt. Als Maßnahme
kann erfindungsgemäß beispielsweise die Ausstoßgeschwindigkeit für unterschiedliche
Beladungszustände angepasst werden. Vorteilhafterweise kann der Bedienkomfort für
entsprechende bewegbare Möbelteile damit erhöht werden. Denn für den Nutzer ist es
in der Regel erwünscht, dass das bewegbare Möbelteil durch den Ausstoßvorgang immer
gleichartig bewegt wird, insbesondere so beschleunigt wird, dass immer ein gleicher
oder nahezu gleicher Stillstandpunkt erreichbar ist. Das bewegbare Möbelteil kann
so wie gewohnt insbesondere von Hand weiter geöffnet bzw. anschließend von Hand wieder
geschlossen werden.
[0008] Ein ausgestoßen bewegbares Möbelteil wird in der Regel nachdem der Kontakt zwischen
dem Ausstoßelement und dem anderen Möbelteil bzw. dem Abschnitt, auf den das Ausstoßelement
einwirkt, durch die dabei erreichte Geschwindigkeit bis zu einem Stillstand des bewegbaren
Möbelteils weiterhin nicht angetrieben nachlaufen. Die Länge der Strecke des Nachlaufs
kann erfindungsgemäß angepasst werden.
[0009] Unterschiede im Bewegungsmuster bei einem nicht angepassten Ausstoßen ergeben sich
bei unterschiedlichen Beladungszuständen einer Schublade insbesondere dadurch, dass
durch die Gewichtsbelastung bei einer beladenen Schublade eine Schubladenführung durchbiegen
kann, wohingegen bei einer unbeladenen bzw. nur gering beladenen Schublade diese sich
entlang z.B. einer geringfügigen Steigung bewegt. Eine stärker bzw. voll beladene
Schublade bewegt sich hingegen durch die Durchbiegung der Führung entlang einer geneigt
verlaufenden Führung. Die unbeladene bzw. kaum beladene Schublade benötigt bei solchen
Zusammenhängen deshalb eine vergleichsweise größere Ausstoßgeschwindigkeit als eine
vergleichsweise stark bzw. voll beladene Schublade. Diesem Umstand kann mit den erfindungsgemäßen
Mitteln Rechnung getragen werden.
[0010] Weiter wird vorgeschlagen, dass das bewegbare Möbelteil durch den Ausstoßvorgang
veranlasst wird, einen vorgebbaren Ausstoßweg bis zum Stillstand des bewegbaren Möbelteils
zurückzulegen. So kann beispielsweise beim Ausstoßvorgang das bewegbare Möbelteil
so beschleunigt werden, dass der gesamte Ausstoßweg gleich bleibend bzw. festgelegt
ist, wobei der gesamte Ausstoßweg sich aus einem ersten Teil-Weg während des Kontakts
mit dem Ausstoßelement und einem weiteren Teil-Weg nach dem Aufheben des Kontakts
mit dem Ausstoßelement bis zum Stillstand zusammensetzt.
[0011] Grundsätzlich sind unterschiedliche Möglichkeiten mit den vorgeschlagenen Mitteln
zur Zielerreichung umsetzbar. Zum Einen kann eine auf das bewegbare Möbelteil während
des Kontakts mit dem Ausstoßelement aufgebracht Antriebsleistung verändert werden
oder bei gleichbleibender Antriebsleistung kann z.B. die Zeitdauer der aufgebrachten
Antriebsleistung vom Ausstoßelement auf das andere Möbelteil eingestellt bzw. variabel
verändert werden. Dafür notwendige Regel- bzw. Steuervorgänge können, wie weiter unten
noch erläutert wird, durch eine entsprechende Kontrolleinheit realisiert werden.
[0012] Es ist überdies bevorzugt, dass die Mittel eine beim Ausstoßvorgang federnd zwischen
den beiden Möbelteilen wirkende Federeinheit umfassen. Durch ein federnd bzw. elastisch
sich verhaltendes Element bzw. Bauteil, das anliegend an Abschnitten des bewegbaren
Möbelteils und des feststehenden Möbelteils unter Spannung anliegt, kann die beim
Ausstoßvorgang übertragbare Kraft bzw. das Moment zum Beispiel abhängig von einer
Federkonstante bzw. von Federeigenschaften entsprechend angepasst wirksam werden.
Insbesondere kann damit selbsttätig die Größe bzw. Dauer der auf das bewegbare Möbelteil
aufgebrachten Antriebswirkung vorgegeben werden. Wenn relativ geringe Kräfte beim
Ausstoßvorgang auf die Federeinheit wirken, kann diese aber auch wie ein starres Ausstoßelement
wirken. Bei größeren Biegebeanspruchungen der Federeinheit beim Ausstoßen können sich
unterschiedliche Ausstoßwirkungen durch die Federeinheit einstellen, womit ein Ausstoßelement
bereitgestellt wird, dessen Ausstoßwirkung selbsttätig angepasst wird. Eine Federeinheit,
zum Beispiel ein längliches bzw. dünnes elastisch weit verformbares Flachteil oder
ein Stabelement aus zum Beispiel Kunststoff oder einem metallischen Material, z.B.
aus Federstahl, ist robust, platzsparend unterbringbar bzw. kostengünstig einsetzbar.
[0013] Es ist weiterhin vorteilhaft, dass die Federeinheit ein beim Ausstoßvorgang elastisch
verformbares Teil des Ausstoßelements umfasst. Damit kann die Federeinheit am Ausstoßelement
integriert sein bzw. ein Teil davon bilden oder ggf. vollständig das Ausstoßelement
bilden. Insbesondere müssen keine zusätzlichen Bauteile zur Anpassung der Antriebswirkung
in Abhängigkeit vom Ausstoßverhalten des bewegbaren Möbelteils installiert werden.
[0014] Bevorzugt umfassen die Mittel ein elektrisch arbeitende Einheit. Dies ist insbesondere
von Vorteil, wenn die Änderung der Antriebswirkung auf elektrische Weise erfolgt bzw.
elektrisch unterstützt erfolgt. Außerdem kann dazu vorteilhafterweise eine in der
Regel bereits vorhandene Elektroeinheit genutzt werden, da die Antriebseinheit zum
Antreiben des Ausstoßelements eine elektrisch arbeitende Einheit umfasst, beispielsweise
zur Regelung oder Steuerung eines Antriebsmotors bzw. eines Elektromotors. Die Elektroeinheit
kann neben der Bereitstellung einer elektrischen Versorgung auch als Rechen- bzw.
Computereinheit dienen bzw. mit einer solchen zusammenarbeiten. Zur elektrisch arbeitende
Einheit sind im weiteren Sinn auch Peripherie-Einheiten zu zählen, z.B. Anzeige-,
Eingabe-, Verbindungs-, Schalt-, Regel-, Steuer-, Kontroll- bzw. Sensormittel.
[0015] Bevorzugt umfassen die Mittel eine Kontrolleinrichtung für die Kontrolle der Antriebseinheit
für das Ausstoßelement. Die Kontrolleinheit für die Kontrolle der Antriebseinheit
bzw. des Elektromotors dient unter anderem der Koordination der angetriebenen Bewegung
des Ausstoßelements. Die Kontrolleinheit kann insbesondere die Antriebseinheit regeln
bzw. steuern, um eine gewünschte Dauer und/oder Leistung des Antriebs einzustellen,
beispielsweise um eine Antriebsdrehzahl bzw. ein Antriebsmoment zu realisieren.
[0016] Weiter wird vorgeschlagen, dass die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist, eine Information
über einen ermittelten Parameter des Ausstoßvorgangs zu verarbeiten. So kann beim
Ausstoßvorgang, beispielsweise zu Beginn bzw. während einer ersten vergleichsweise
kurzen Phase der Ausstoßbewegung, eine beispielsweise sensorisch ermittelte Größe
bzw. ein Parameter und die damit erhaltene Information zeitnah verarbeitet werden.
Mit dem Parameter sind insbesondere Rückschlüsse über reale Gegebenheiten beim Ausstoßvorgang
möglich. Auf Grundlage der Information kann der momentan ablaufende Ausstoßvorgang
des bewegbaren Möbelteils ggf. so angepasst werden, dass für unterschiedliche Randbedingungen,
wie z.B. der Beladungszustand des bewegbaren Möbelteils, ein gewünschtes Ausstoßverhalten
erreicht wird, z.B. um einen gewünschten Gesamt-Ausstoßweg zu gewährleisten. Unter
einem Parameter des Ausstoßvorgangs kann insbesondere ein im Hinblick auf die Antriebseinheit
ermittelbare Größe bzw. ein Parameter der Antriebseinheit verstanden werden. Beispielsweise
kann der Parameter ein gemessener von der Antriebseinheit aufgenommener elektrischer
Strom, eine gemessene Zeit, beispielsweise für die angetriebene Bewegung des Ausstoßelements
um einen definierten Weg und/oder ein definierter Winkel oder ein zurückgelegter Weg
bzw. ein Winkel des Ausstoßelements innerhalb einer Messzeit sein.
[0017] Vorteilhafterweise ist die Kontrolleinheit ausgebildet, eine Information über einen
ermittelten Parameter des Ausstoßvorgangs zu verarbeiten, insbesondere in einer Startphase
der angetriebenen Bewegung des Ausstoßelementes. Informationen über den ermittelten
Parameter in einer Startphase bzw. unmittelbar in einer vergleichsweise kurzen Zeit
nach dem Start der angetriebenen Bewegung des Ausstoßelements können sofort weiter
verarbeitet werden und mit Hilfe der Kontrolleinheit für die nachfolgend noch ausgeführte
Ausstoßbewegung verwerten werden.
[0018] Wird beispielsweise eine Zeitspanne gemessen, welche das Ausstoßelement benötigt,
um aus der Ruhe- bzw. Startstellung bis zu einer bestimmten Ausstoßstellung zu gelangen,
kann je nach Zeitdauer beurteilt werden, ob das bewegbare Möbelteil unbeladen bzw.
die zu bewegende Masse relativ gering ist bzw. ob das bewegbare Möbelteil bzw. die
Schublade beladen bzw. die zu bewegende Masse relativ groß ist, wodurch eine größere
Zeit ermittelt wird. Damit kann gegebenenfalls stufenweise die Größe der Beladung
bzw. die zu bewegende Masse abgeleitet werden. Es geht bei der Ausstoßvorrichtung
nicht um die Frage, ob das bewegbare Möbelteil beladen ist oder nicht, sondern grundsätzlich
darum, welche Gesamtmasse mit dem bewegbaren Möbelteil zu bewegen bzw. auszustoßen
ist. Die zu bewegende Gesamtmasse eines bewegbaren Möbelteils hängt neben der Beladung
auch z.B. von der Konstruktion bzw. den Materialien des bewegbaren Möbelteils ab.
[0019] Alternativ kann auch beispielsweise eine Position des Ausstoßelements gemessen werden,
die nach einer vorgegebenen Messzeit erreicht ist. Der in der Messzeit zurückgelegt
Weg bzw. ein zurückgelegter Schwenkwinkel des Ausstoßelements bzw. ggf. eine Form
eines formveränderbaren Ausstoßhebels kann dann ausgewertet und für die Anpassung
des nachfolgenden bzw. restlichen Ausstoßvorgangs zugrunde gelegt werden.
[0020] Insbesondere ist es von Vorteil, dass die Kontrolleinheit ausgebildet ist, auf Grundlage
der Information des ermittelten Parameters des Ausstoßvorgangs eine Höhe der beim
Ausstoßvorgang über die Antriebseinheit aufzubringenden Antriebsleistung zu bestimmen.
Damit kann die Antriebsleistung angepasst bzw. eine voreingestellte Antriebsleistung
entsprechend erhöht oder verringert werden. Alternativ kann es von Vorteil sein, dass
die Kontrolleinheit ausgebildet ist, auf Grundlage der Information über einen ermittelten
Parameter des Ausstoßvorgangs eine Zeitdauer der beim Ausstoßvorgang über die Antriebseinheit
aufzubringenden Antriebsleistung festzulegen. Damit kann beispielsweise mit der Kontrolleinheit
auch dann eine Variabilität der Antriebswirkung erreicht werden, wenn lediglich eine
fest vorgegebene bzw. nach oben begrenzte Größe der Antriebsstärke zu berücksichtigen
ist. Bei nicht variabler Antriebsstärke kann beispielsweise für eine leere Schublade
über eine etwas längere Zeitdauer der Antrieb aufgebracht werden, als bei einer schwereren
Schublade, um für beide Schubladen einen insgesamt gleichen Gesamt-Ausstoßweg zu erhalten.
[0021] Des Weiteren ist für solche Systeme ein gleichbleibend großer Ausrollweg bei unterschiedlichen
Beladungen von sehr großem Vorteil. Dies erfordert unterschiedliche Ausstoßgeschwindigkeiten,
da sich durch die Gewichtsbelastung die Schubladenführungen verbiegen. Eine leere
Lade fährt beim Ausziehen leicht bergwärts, eine voll beladene Lade fährt hingegen
talwärts. Dadurch ist es erforderlich eine leere Lade auf eine höhere Geschwindigkeit
zu beschleunigen, als eine volle Lade, um die Lade nach dem selben Ausrollweg zum
Stehen zu bringen. Die Beschleunigungskraft ist dabei abhängig von der Beschleunigungszeit,
dem Beschleunigungsweg und der Masse. Die Beschleunigungszeit wird durch die Form
und die Drehzahl der Nocke definiert und ist konstant. Um die unterschiedlichen Beschleunigungen
abhängig von der Masse zu erreichen, wird der Beschleunigungsweg durch eine Feder
oder einen elastischen Hebel selbsttätig verändert. Die Nocke versucht eine volle
Lade in der selben Zeit über den selben Ausschubweg zu bewegen, wie eine leere Lade.
Dabei treten höhere Beschleunigungskräfte auf, welche wiederum den Ausschubhebel verbiegen
und dadurch einen geringeren Ausschubweg bei einer vollen Lade zur Folge hat. Weil
die Lade in der selben Zeit einen geringeren Ausschubweg beschleunigt wird, weist
die Lade bei einer vollen Beladung eine geringere Auswurfgeschwindigkeit auf, als
bei einer leeren Lade. Bei den gezeigten Ausführungen wird eine Blattfeder verwendet,
es sind aber auch Schraubenfedern oder ähnliche elastische Elemente möglich.
[0022] Außerdem betrifft die Erfindung ein Möbel mit einem bewegbaren Möbelteil, das an
einem feststehenden Möbelteil aufgenommen ist, wobei eine Vorrichtung der oben beschriebenen
Art vorhanden ist. Damit lassen sich für ein entsprechend ausgestattetes Möbel die
oben genannten Vorteile bzw. Merkmale realisieren, insbesondere für ein Möbel mit
einer mittels einer Führung verschieblich an einem Möbelkorpus bewegbar aufgenommenen
Schublade.
[0023] Grundsätzlich ist es bei der vorgeschlagenen Anordnung vorteilhaft, dass unabhängig
von der Anbringart des bewegbaren Möbelteils am feststehenden Möbelteil die Ausstoßvorrichtung
universell anbringbar bzw. diese leicht nachrüstbar ist. Insbesondere müssen keine
zusätzlichen Vorkehrungen zur Verriegelung des bewegbaren Möbelteils in der Schließposition
vorgesehen werden, da das bewegbare Möbelteil über herkömmliche Verriegelungen z.B.
einer Einzugsautomatik in der Schließposition gehalten werden kann.
[0024] Unter Möbelteilen sind in erster Linie Möbelteile für Küchen- und Wohnmöbel zu verstehen,
jedoch kann sich der Ausdruck Möbelteile im Sinne der Erfindung auch auf Schubladen,
Türen und Klappen an anderen Einrichtungen erstrecken, zum Beispiel auf eine Schublade
an einem Werkzeugschrank oder -wagen.
Figurenbeschreibung
[0025] In den Figuren sind weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung anhand stark
schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In den Figuren sind
für sich entsprechende Bauteile von unterschiedlichen Ausführungsbeispielen teilweise
die gleichen Bezugszeichen verwendet.
[0026] Im Einzelnen zeigt
- Figur 1
- ein schematisch dargestelltes Möbel mit geschlossener Schublade in perspektivischer
Ansicht,
- Figur 2
- das Möbel gemäß Figur 1 unter Weglassung von einzelnen Teilen, wobei die Schublade
geöffnet dargestellt ist,
- Figur 3 bis Figur 6
- eine Ansicht von oben auf das Möbel gemäß Figur 1 ohne ein Oberteil, wobei die Schublade
in unterschiedlichen Stellungen vor, während und nach einem Ausstoßvorgang dargestellt
ist,
- Figur 7 und Figur 8
- jeweils eine Prinzipdarstellung unterschiedlicher erfindungsgemäßer Ausstoßvorrichtungen
beim Ausstoßen einer Schublade in Seitenansicht,
- Figur 9
- ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Ausstoßvorrichtung im eingebauten
Zustand in einem Möbel mit einer unbeladenen Schublade stark schematisiert unter Weglassung
einzelner Teile,
- Figur 10 und Figur 10a
- das Ausführungsbeispiel gemäß der Darstellung in Figur 9 mit einer beladenen Schublade
in einer Gesamtansicht und einer vergrößerten Detailansicht,
- Figur 11
- ein Schaubild in einem 2-achsigen Diagramm mit zwei beispielhaften Verläufen für eine
erste Methoden zur Regelung eines erfindungsgemäßen Ausstoßelements,
- Figur 12
- ein weiteres Schaubild in einem 2-achsigen Diagramm mit zwei beispielhaften Verläufen
für eine alternative Methoden zur Regelung eines erfindungsgemäßen Ausstoßelements
und
- Figur 13 und Figur 14
- jeweils ein Schaubild in einem 2-achsigen Diagramm zur Veranschaulichung einer Motorsteuerung
für einen Antriebsmotor bei hoher und bei niedriger Motordrehzahl für ein erfindungsgemäßes
Ausstoßelements.
[0027] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Möbel 1 mit einem Korpus 2 und einer im Korpus 2 über
eine Ausziehführung 4 verschiebbaren Schublade 3. Die Ausziehführung 4 umfasst insbesondere
einen an sich bekannten Vollauszug mit einer schubladenseitigen Schubladenschiene,
eine korpusseitigen Festschiene und einer zwischen diesen beweglich aufgenommen Mittelschiene.
In Figur 1 befindet sich die Schublade 3 in einer Schließposition, in welcher zwischen
dem Korpus 2 und einer Innenseite einer Frontpartie 3a der Schublade 3 ein Frontspalt
5 von beispielsweise wenigen Millimetern ausgebildet ist. Die Frontpartie 3a weist
im gezeigten Beispiel keinen Griff auf, wobei aber auch ein Griff vorhanden sein kann.
[0028] Der Frontspalt dient in erster Linie dazu, durch Drücken auf die Frontpartie 3a für
einen Ausstoßvorgang einen Auslösebefehl zu ermöglichen, bei dem die Schublade 3 in
Richtung zum Korpus 2 über wenige Millimeter unter Verringerung des Frontspalts 5
bewegt werden kann. Ein ausgelöster Ausstoßvorgang wird mit einer erfindungsgemäßen
Ausstoßvorrichtung 6 ausgeführt. Wird in dem in Figur 1 gezeigten Zustand die geschlossene
Schublade 3 etwas gedrückt, kann über beispielsweise entsprechende nicht dargestellte
Sensoren eine Bewegung der Schublade registriert werden, wodurch ein Ausstoßvorgang
mittels der Ausstoßvorrichtung 6 ausgelöst wird.
[0029] Figur 2 zeigt die vollständig geöffnete Schublade 3 im Korpus 2, der ohne eine Seitenwand,
Rückwand und Oberteil gezeigt ist. Ein Ausstoßhebel 7 der Ausstoßvorrichtung 6 ist
in einer maximal verschwenkten Position dargestellt. Der Ausstoßhebel 7 kann beispielsweise
gegenüber der nicht dargestellten Rückwand des Möbelkorpus 2 um einen maximalen Verschwenkwinkel
von ca. 80 bis nahezu 90 Winkelgrade oder mehr verschwenkt werden. Durch Verschwenken
des Ausstoßhebels 7 kommt dieser außen an einer Rückwand 3b der Schublade 3 zur Anlage
und kann die Schublade 3 aus einer Schließposition wegdrücken insbesondere um einen
Weg von zum Beispiel ca. 30 bis 70 mm aus der geschlossenen Stellung gemäß Figur 1
in Öffnungsrichtung bewegen. Dazu wird über eine durch ein Gehäuseteil verdeckte Antriebseinheit
der Ausstoßhebel 7 aus einer angelegten bzw. zurückgeklappten Stellung in die in Figur
2 gezeigte Verschwenkstellung angetrieben bewegt. Danach wird ein Kontakt zwischen
der Rückwand 3b und dem Ausstoßhebel 7 aufgehoben und die bewegte Schublade 3 kann
sich noch ein Stück frei weiterbewegen. Anschließend vorzugsweise wenn die Schublade
3 sich noch ein Stück frei bewegt bzw. sobald der Kontakt zwischen der Rückwand 3b
und dem Ausstoßhebel 7 aufgehoben ist, wird insbesondere mittels der Antriebseinheit
der Ausstoßhebel 7 wieder in die zurückgeklappte Position verschwenkt, um für einen
nächsten Verschwenk- bzw. Ausstoßvorgang bereit zu sein. Bei angelegter Stellung des
Ausstoßhebels 7 (nicht gezeigt) ist dessen Längsachse in etwa parallel zur Schubladen-Rückwand
3b bzw. zu Traversen 8a, 8b ausgerichtet.
[0030] Ober die zwei Traversen 8a und 8b ist die Ausstoßvorrichtung 6 lösbar eingeklipst.
Die beiden Traversen 8a, 8b sind selbst in Aufnahmeflanschen 9a·und 9b aufgenommen,
die an den Seitenwänden des Möbelkorpus 2 befestigt sind.
[0031] Die Ausstoßvorrichtung kann auch an der Schublade 3 befestigt sein und mit dieser
mitbewegt werden, dann kann der Ausstoßhebel 7 zumindest zum Ausstoßen in Kontakt
z.B. mit der Rückwand des Korpus 2 gelangen.
[0032] Der Ausstoßhebel 7 ist in Figur 2 in seiner maximal verschwenkten Position gezeigt,
damit dieser deutlich erkennbar ist, wobei bei vollständig geöffneter Schublade 3
der Ausstoßhebel 7 sich in der Regel wieder bereits in seiner zurückgeschwenkten Stellung
bzw. in seiner Ruheposition befindet.
[0033] In den Figuren 3 bis 6 ist ein Möbel 1 von oben unter Weglassung einer Oberseite
des Korpus 2 dargestellt, das eine zu der Ausstoßvorrichtung gemäß Figur 2 modifizierte
Ausstoßvorrichtung 6 aufweist. Der Möbelkorpus 2 zeigt eine Rückwand 2a, eine rechte
Seitenwand 2b und eine linke Seitenwand 2c. Außerdem sind zwischen den Seitenwänden
2b und 2c verlaufende Traversen 8a und 8b gemäß Figur 2 untergebracht, an denen die
Ausstoßvorrichtung 6 befestigt ist. In Figur 3 bei vollständig geschlossener Schublade
3 ist der Ausstoßhebel 7 gestreckt bzw. gerade in seiner Form und in einer zurückgeschwenkten
Ruheposition. Die Ausstoßvorrichtung 6 bzw. die Traversen 8a, 8b benötigen vorteilhafterweise
einen vergleichsweise geringen Bauraum insbesondere in der Tiefe des Möbels 1.
[0034] Die Figuren 4 und 5 zeigen den Ausstoßhebel 7 in einer abgeknickten Form bzw. mit
einer Abknickung, wobei ein vorderer abgewinkelter Abschnitt des Ausstoßhebels 7 an
einer Rückwand 3b der Schublade 3 flächig (Figur 4) bzw. punktuell (Figur 5) anliegen
kann. In Figur 5 ist der Ausstoßhebel 7 etwas weiter verschwenkt als in Figur 4, wobei
die Verschwenkbewegung des Ausstoßhebels 7 durch eine nicht näher dargestellte Antriebseinheit
erfolgt. Durch die Verschwenkbewegung des Ausstoßhebels 7 und dessen Anlage an der
Rückwand 3b der Schublade 3 wird die Schublade 3 aus der in Figur 3 dargestellten
geschlossenen Position ein Stück weit in Öffnungsrichtung bewegt. Die Schublade 3
wird durch die Bewegung des Ausstoßhebels 7 nicht bis in die ganz geöffnete Stellung
gemäß Figur 6 bewegt. Vielmehr wird die Schublade 3 nach der Ausstoßbewegung durch
Ausstoßhebel 7 in eine teilweise geöffnete Position gebracht, aus der beispielsweise
eine Person die Schublade 3 von Hand weiter öffnen bzw. wieder schließen kann.
[0035] Der Bewegungsablauf könnte auch so optimiert werden, dass das bewegbare Möbelteil
allein durch den Ausstoßvorgang bis zur vollständigen oder nahezu vollständigen Offenposition
nachläuft.
[0036] Nach dem Ausstoßvorgang wird der Ausstoßhebel 7 sofort oder kurz danach wieder in
seine Ruheposition zurück verschwenkt, wie Figur 6 verdeutlicht. Durch die gelenkige
Abknickmöglichkeit des Ausstoßhebels ist der beim Ausstoßvorgang sich winklig ausbildende
Ausstoßhebel 7 in seiner Ruheposition gemäß Figur 3 bzw. Figur 6 wieder vollständig
gestreckt bzw. platzsparend im Korpus 2 unterbringbar.
[0037] In Figur 7 und Figur 8 ist je eine Prinzipdarstellung von zwei unterschiedlichen
Ausstoßvorrichtungen 6 beim Ausstoßvorgang einer Schublade 3 in Seitenansicht gezeigt,
wobei ein die Schublade 3 aufnehmender Möbelkorpus nicht dargestellt ist. Die Ausstoßvorrichtungen
6 gemäß Figur 7 und 8 sind stark schematisiert bzw. nicht maßstabsgetreu gezeigt.
Die Ausstoßvorrichtungen 6 sind beispielsweise an einer Rückwand des Möbelkorpus anbringbar.
[0038] An der Schublade 3 liegt an deren Rückwand 3b ein elastisch sich verformbares Teil
14 des Ausstoßhebels 7 an, wobei das elastische Teil 14 an einem starren Teil 13 des
Ausstoßhebels 7 angreift. Der Ausstoßhebel 7 ist um eine Schwenkachse S über eine
mit einer Antriebseinheit angetrieben bewegbare Nockenscheibe 10 verschwenkbar. Weitere
Teile insbesondere der Ausstoßvorrichtung 6 wie beispielsweise die Antriebseinheit
sind nicht dargestellt. Bei der angetriebenen Rotation der Nockenscheibe 10 um die
exzentrisch positionierte Rotationsachse R stützt sich eine Stützrolle 12 an einem
Abstützfuß 11 des starren Teils 13 an einer umlaufenden bzw. geschlossenen Führungsbahn
10a ab, die durch eine radial außen liegende Schmalseite der Nockenscheibe 10 gebildet
wird. Durch die Rotation der Nockenscheibe 10 hier z.B. im Uhrzeigersinn wird der
starre Teil 13 des Ausstoßhebels 7 und mit diesem ein elastischer Teil 14 des Ausstoßhebels
7 verschwenkt. Dabei drückt das elastische Teil 14 gegen die Rückwand 3b der Schublade
3, die dadurch ausgestoßen wird. Durch die dauerhafte Abstützung des Abstützfußes
11 über die Stützrolle 12 am rotierend daran vorbeigeführten Führungsabschnitt bzw.
der Führungsbahn 10a der Nockenscheibe 10 kann die Verschwenkbewegung des Ausstoßhebels
7 bestimmt werden. Insbesondere wird dabei ein gleichmäßiger Verschwenkverlauf des
Ausstoßhebels 7 beim Andrücken gegen die Rückwand 3b und ein vergleichsweise schnelles
Zurückschwenken des Ausstoßhebels 7 nach dem eigentlichen Ausstoßvorgang realisiert.
Die Führungsbahn 10a kann auf vielfältige Weise geformt sein, z.B. wie dargestellt
aus zwei nahezu geraden Abschnitten, die über zwei gekrümmte Abschnitte miteinander
verbunden sind, wobei die Rotationsachse R relativ weit außen nahe an einem Übergang
eines geraden Abschnitts in einen gekrümmten Abschnitt liegt.
[0039] Eine alternative Ausführungsform eines Ausstoßhebels in einer Stellung gemäß Figur
7 zeigt Figur 8, in welcher der Ausstoßhebel 7 im Vergleich zum Ausstoßhebel aus Figur
7 ohne elastisches Teil und mit einer Verlängerung des starren Teils ausgestaltet
ist, wobei am Ausstoßhebel 7 eine Abknickung 15 vorhanden ist. Die Übertragung einer
Verschwenkbewegung auf den Ausstoßhebel 7 erfolgt entsprechend Figur 7 über eine Nockenscheibe
10. Die Abknickung 15 kann so eingerichtet sein, dass beim Ausstoßvorgang der durch
die Abknickung 15 gebildete Knickwinkel sich nicht wesentlich verändert oder über
ein festlegbares Maß sich z.B. elastisch verändern kann.
[0040] In den Figuren 9 bis 10a ist stark schematisiert ein Biegehebel 16 als Teil einer
Ausstoßvorrichtung 6 (stark schematisiert unter Weglassung einer Antriebseinheit)
im eingebauten Zustand in einem Möbel 1 bzw. an einer Rückwand 2a eines Möbelkorpus
2 im Zusammenwirken mit einer darin verschieblich aufgenommenen Schublade 3 gezeigt.
Die Ausstoßvorrichtung 6 ist alternativ zur Nockenscheibe gemäß der Figuren 7 und
8 mit einem mittels der Antriebseinheit angetrieben rotierbaren Steuerrad 18 versehen,
um den Biegehebel 16 zu verschwenken. In Figur 9 ist der Ausstoßvorgang der Schublade
3 mittels des Biegehebels 16 gezeigt, wobei die Schublade 3 unbeladen ist. Der Biegehebel
16 bzw. dessen starr oder ab einer Grenzbelastung elastisch sich verhaltendes Hebelelement
17 wird beim Ausstoßen der unbeladenen Schublade 3 nicht bzw. nahezu nicht elastisch
verformt, was in Figur 9 deutlich wird. Die Schublade 3 gemäß Figur 9 wird beim Ausstoßen
nach vorne gemäß Pfeil P1 bewegt.
[0041] In den Figuren 9 bis 10a ist eine Frontpartie 3a der Schublade 3 nur in einem unteren
Teil gezeigt ist, um die Zusammenhänge besser darzustellen.
[0042] In Figur 10 ist ein Ausstoßvorgang mittels des Biegehebels 16 entsprechend einer
Anordnung gemäß der Figur 9 bei einer schweren bzw. einer schwer beladenen Schublade
3 gezeigt. Die schwere Beladung der Schublade 3 ist symbolisiert durch ein Gewichtselement.
Das Hebelelement 17 wird unter der vergleichsweise schweren Last der auszustoßenden
Schublade 3 elastisch nach hinten verbogen, was insbesondere im vergrößerten Abschnitt
gemäß Figur 10a deutlich wird.
[0043] In den Figuren 11 und 12 sind zwei unterschiedliche Methoden zur Kontrolle bzw. Regelung
eines Ausstoßelements in einem 2-achsigen Diagramm mit zwei idealisierten Kurvenverläufen
K1 und K2 erläutert. Dabei ist auf der waagerechten bzw. Abszissen-Achse ein zurückgelegter
Weg s eines bewegbaren Möbelteils und auf der senkrechten bzw. Ordinaten-Achse eine
durch den Ausstoßvorgang auftretende Geschwindigkeit v des bewegbaren Möbelteils aufgetragen.
Ein zurückgelegter Weg s beträgt "Null" in der Schließposition des bewegbaren Möbelteils.
Während des Ausstoßvorgangs durch das Ausstoßelement wird das bewegbare Möbelteil
zunächst aus der Schließposition heraus beschleunigt, was durch den Kontakt des z.B.
am Korpus befestigten Ausstoßelements mit dem bewegbaren Möbelteil erfolgt. Es wird
dabei angenommen, dass solange dieser Kontakt des sich bewegenden Ausstoßhebels vorhanden
ist, auch eine Antriebswirkung auf das bewegbare Möbelteil übertragen wird. Wird dann
der Kontakt mit dem Ausstoßelement aufgehoben (z.B. Wegstelle s2 in Figur 11), kann
das bewegbare Möbelteil von einer dabei maximal erreichten Geschwindigkeit v2(K1)
bzw. v2(K2) nachlaufen bis zu einem Stillstand bei Wegpunkt s*.
[0044] Figur 11 betrifft eine Regelung, bei der abhängige vom Gewicht des bewegbaren Möbelteils
eine Antriebs-Drehzahl sich einstellt bzw. auf einen konstanten Umkehrpunkt, ab dem
kein Antrieb mehr erfolgt, bei der Wegstrecke s2 eingeregelt wird. Dabei beschreibt
K1 die Bewegung eines bewegbaren Möbelteils mit geringem Gewicht beim Ausstoßvorgang
bzw. K2 die Bewegung mit einem dazu vergleichbaren größeren Gewicht eines bewegbaren
Möbelteils. In beiden Fällen soll der gesamte zurückgelegte Weg des bewegbaren Möbelteils
durch den Ausstoßvorgang gleich sein, hier bis zur Strecke s*. Bei der Kurve K1 für
das leichtere Möbelteil ist in einer ersten Bewegungsphase bis zur Strecke s1 durch
die Gewichtsabhängigkeit der Antriebswirkung eine höhere Geschwindigkeit v1(K1) erreichbar.
Innerhalb dieser Bewegungsphase kann beispielsweise ein aufgenommener Strom der Antriebseinheit
gemessen werden und als Grundlage für die weitere Bestimmung der Antriebsleistung
herangezogen werden. Um bei jeweils unterschiedlichem Gewicht des bewegbaren Möbelteils
den gleichen gesamten zurückgelegten Weg bis zur Strecke s* zu ermöglichen, wird in
einem zweiten Bewegungsabschnitt bis zum Umkehrpunkt s2 bzw. bis zur Auflösung des
Kontakts zwischen dem Ausstoßelement und dem entsprechenden Möbelteil das bewegbare
Möbelteil weiter beschleunigt. Das leichtere Möbelteil bis zur Geschwindigkeit v2(K1)
bzw. das schwerere Möbelteil bis auf die Geschwindigkeit v2(K2) (bei Wegpunkt s2),
die kleiner als v2(K1) ist. Danach fällt die jeweils erreichte Geschwindigkeit linear
von v2(K1) bzw. v2(K2) auf v=0 in Wegpunkt s*.
[0045] Denn durch das größere Gewicht des bewegbaren Möbelteils wird eine Führung so nachgeben,
dass sich eine geringfügig zum unbeladenen Zustand geneigte Laufbahn für das bewegbare
Möbelteil ergibt und damit trotz der geringeren Anfangsgeschwindigkeit v2(K2) in Wegpunkt
s2 das schwerere Möbelteil gleich weit nachläuft wie das leichtere Möbelteil. Das
leichtere Möbelteil muss sozusagen eine etwas höhere Anfangsgeschwindigkeit v2(K1)
in Wegpunkt s2 aufweisen, um bis zum Wegpunkt s* entlang einer nicht abfallenden Laufbahn
(wegen des relativ geringen Gewichts des Möbelteils gemäß K1) gelangen zu können.
[0046] Figur 12 zeigt eine alternative Regelungsmethode, bei der ebenfalls in einem ersten
Bewegungsabschnitt bis zur Strecke s1 ein aufgenommener Strom der Antriebseinheit
gemessen und zur Auslegung der weiteren Antriebsleistung auf das jeweilige bewegbare
Möbelteil bzw. auf das angetrieben bewegbare Ausstoßelement zu Grunde gelegt wird.
Daraus ist zu erkennen, dass beide Möbelteile geregelt mit der gleichen Drehzahl angetrieben
beschleunigt werden und ein Umkehrpunkt, ab dem kein Antrieb mehr erfolgt abgestimmt
wird bzw. ein unterschiedlich langer Wegstrecke der gesamten zurückgelegten Wegstrecke
des bewegbaren Möbelteils, hier von der Schließstellung bis s2 bzw. bis s3, wobei
s3 größer als s2 ist, durch eine angetriebene Verschwenk- bzw. Ausstoßbewegung des
Ausstoßelements realisiert wird. Ein bewegbares Möbelteil mit geringerem Gewicht wird
gemäß der Kurve K1 bis zu einem Wegpunkt s3 bis zu einer Geschwindigkeit v3 angetrieben
bewegt, wohingegen ein bewegbares Möbelteil mit vergleichsweise höherem Gewicht gemäß
Kurve K2 lediglich bis zu einer Wegstrecke s2 bis zu einer Geschwindigkeit v2 angetrieben
beschleunigt wird. Durch diese Maßnahme wird der nicht angetriebene Nachlauf der beiden
bewegbaren Möbelteile bis zum Wegpunkt s* erfolgen.
[0047] Figur 13 und Figur 14 stellen grafisch eine Motorsteuerung für die Antriebseinheit
zur angetriebenen Bewegung des Ausstoßelements dar, wobei über der Abszisse die Zeit
t und über der Ordinate eine Spannung U aufgetragen ist. Figur 13 zeigt dabei einen
rechteckigen Kurvenverlauf PWM1 einer Pulsweitenmodulation bei hoher Drehzahl eines
Motors der Antriebseinheit, wohingegen Figur 14 einen rechteckigen Kurvenverlauf PWM2
einer Pulsweitenmodulation bei niedriger Drehzahl des Motors der Antriebseinheit zeigt.
Für eine Anwendung der Pulsweitenmodulation ist die Ansteuerung von Motoren besonders
vorteilhaft, da hier ein vergleichsweise hoher Wirkungsgrad erzielbar ist. Im Gegensatz
zu einer digital-analogen-Wandlung mit einem nachgeschalteten Verstärker zu einer
Ansteuerung des Antriebsmotors würde eine im Verstärker auftretende vergleichsweise
hohe Verlustleistung in Wärme umgewandelt werden. Bei einem voll durchgeschalteten
Feldeffekttransistor ist ein Widerstand und damit die Verlustleistung dagegen vergleichsweise
sehr gering.
Bezugszeichenliste:
[0048]
- 1
- Möbel
- 2
- Korpus
- 2a
- Rückwand
- 2b
- Seitenwand
- 2c
- Seitenwand
- 3
- Schublade
- 3a
- Frontpartie
- 3b
- Rückwand
- 4
- Ausziehführung
- 5
- Frontspalt
- 6
- Ausstoßvorrichtung
- 7
- Ausstoßhebel
- 7a
- Anlageseite
- 8a
- Traverse
- 8b
- Traverse
- 9a
- Aufnahmeflansch
- 9b
- Aufnahmeflansch
- 10
- Nockenscheibe
- 10a
- Führungsbahn
- 11
- Abstützfuß
- 12
- Stützrolle
- 13
- starres Teil
- 14
- elastisches Teil
- 15
- Abknickung
- 16
- Biegehebel
- 17
- Hebelelement
- 18
- Steuerrad
- 18a
- Führungsbahn
1. Vorrichtung zum Ausstoßen eines Möbelteils (3), das an einem feststehenden Möbelteil
(2) bewegbar aufgenommen ist, mit einem über eine Antriebseinheit antreibbaren Ausstoßelement
(7, 16), das an einem der beiden Möbelteile (2, 3) angebracht und mit dem anderen
Möbelteil zeitweise in Kontakt ist, um das bewegbare Möbelteil (3) auszustoßen, wobei
das Ausstoßelement (7, 16) antreibbar ist, mit der Absicht, dass während eines Ausstoßvorgangs
der Kontakt zwischen dem Ausstoßelement (7, 16) und dem anderen Möbelteil aufgehoben
wird, wobei Mittel vorgesehen sind, um eine Antriebswirkung auf das Ausstoßelement
(7, 16) bzw. auf das bewegbare Möbelteil (3) zu realisieren, die sich in Abhängigkeit
des Ausstoßverhaltens des bewegbaren Möbelteils (3) selbsttätig ändert, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel ein federnd bzw. elastisch sich verhaltendes Element umfassen und derart
ausgebildet sind, dass beim Ausstoßen des unbeladenen Möbelteils die Mittel nicht
bzw. nahezu nicht elastisch verformt werden und bei einem schweren bzw. schwer beladenen
Möbelteil die Mittel elastisch nach hinten verbogen werden, wobei die Mittel einen
Biegehebel umfassen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel derart ausgebildet sind, dass das bewegbare Möbelteil (3) durch den Ausstoßvorgang
veranlasst wird, einen vorgebbaren Ausstoßweg bis zum Stillstand des bewegbaren Möbelteils
(3) zurückzulegen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine beim Ausstoßvorgang federnd zwischen den beiden Möbelteilen (2, 3)
wirkende Federeinheit (14, 17) umfassen.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Federeinheit (14, 17) ein beim Ausstoßvorgang elastisch verformbares Teil des
Ausstoßelements (7, 16) umfasst.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine elektrisch arbeitende Einheit umfassen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel eine Kontrolleinrichtung für die Kontrolle der Antriebseinheit für das
Ausstoßelement (7, 16) umfassen.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist, eine Information über einen ermittelten
Parameter des Ausstoßvorgangs zu verarbeiten.
8. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinrichtung ausgebildet ist, eine Information über einen ermittelten
Parameter des Ausstoßvorgangs zu verarbeiten, insbesondere in einer Startphase der
angetriebenen Bewegung des Ausstoßelements (7, 16).
9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit ausgebildet ist, auf Grundlage der Information über einen ermittelten
Parameter des Ausstoßvorgangs eine Höhe der beim Ausstoßvorgang über die Antriebseinheit
aufzubringenden Antriebsleistung zu bestimmen.
10. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kontrolleinheit ausgebildet ist, auf Grundlage der Information über einen ermittelten
Parameter des Ausstoßvorgangs eine Zeitdauer der beim Ausstoßvorgang über die Antriebseinheit
aufzubringenden Antriebsleistung festzulegen.
11. Möbel mit einem bewegbaren Möbelteil (3), das an einem feststehenden Möbelteil (2)
aufgenommen ist, das eine Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche aufweist.
1. Mechanism for ejecting a furniture part (3) which is mounted movably on a stationary
furniture part (2), comprising an ejection element (7, 16) drivable by a drive unit,
which ejection element (7, 16) is attached onto one of the two furniture parts (2,
3) and is temporarily in contact with the other furniture part in order to eject the
movable furniture part (3), wherein the ejection element (7, 16) can be driven, with
the intention that during an ejection process the contact between the ejection element
(7, 16) and the other furniture part is broken, wherein means are provided in order
to implement a driving effect on the ejection element (7, 16) or the movable furniture
part (3), which changes automatically as a function of the ejection behaviour of the
movable furniture part (3), characterised in that the means comprise a spring or elastically behaving element and are designed such
that on ejecting the unloaded furniture part the means are not deformed elastically
or are virtually not deformed elastically and with a heavy or heavily loaded furniture
part the means are bent elastically to the rear wherein the means comprise a bending
lever.
2. Mechanism according to claim 1, characterised in that the means are designed such that the movable furniture part (3) is prompted by the
ejection process to cover a predefinable ejection distance until the movable furniture
part (3) stops.
3. Mechanism according to either claim 1 or 2, characterised in that the means comprise a spring unit (14, 17) acting during the ejection process in a
resilient manner between the two furniture parts (2, 3).
4. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the spring unit (14, 17) comprises a part of the ejection element (7, 16) which is
elastically deformable during an ejection process.
5. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the means comprise an electrically operating unit.
6. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the means comprise a control device for controlling the drive unit for the ejection
element (7, 16).
7. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the control device is designed to process information about a detected parameter
of the ejection process.
8. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the control device is designed to process information about a determined parameter
of the ejection process, in particular in a starting phase of the driven movement
of the ejection element (7, 16).
9. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the control unit is designed on the basis of information about a determined parameter
of the ejection process to determine the level of drive power to be applied by the
drive unit during the ejection process.
10. Mechanism according to any one of the preceding claims, characterised in that the control unit is designed to establish on the basis of information about a determined
parameter of the ejection process the duration of the drive power to be applied during
the ejection process by the drive unit.
11. Piece of furniture comprising a movable furniture part (3), which is mounted on a
stationary furniture part (2), which comprises a mechanism according to any one of
the preceding claims.
1. Dispositif pour éjecter un élément de meuble (3) qui est logé de manière mobile sur
un élément de meuble (2) fixe, comprenant un élément d'éjection (7, 16) qui peut être
entraîné par une unité d'entraînement, et qui est monté sur l'un des deux éléments
du meuble (2, 3) et qui est par moments en contact avec l'autre élément de meuble
afin d'éjecter l'élément de meuble (3) mobile, l'élément d'éjection (7, 16) pouvant
être entraîné dans le but d'interrompre le contact entre l'élément d'éjection (7,
16) et l'autre élément de meuble lors d'un processus d'éjection, des moyens étant
prévus pour produire un effet d'entraînement sur l'élément d'éjection (7, 16) ou sur
l'élément de meuble (3) mobile, ledit effet d'entraînement étant modifié automatiquement
en fonction du comportement d'éjection de l'élément de meuble (3) mobile, caractérisé en ce que les moyens comportent un élément se comportant comme un ressort ou un élastique et
sont conçus de telle manière que lors de l'éjection de l'élément de meuble non chargé,
les moyens ne sont pas ou pratiquement pas déformés élastiquement et lorsque l'élément
de meuble est lourd ou très chargé, les moyens sont fléchis élastiquement vers l'arrière,
les moyens comportant un levier de flexion.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que les moyens sont conçus de telle manière que l'élément de meuble (3) mobile est amené
par la procédure d'éjection à parcourir un trajet d'éjection pouvant être prédéfini
jusqu'à l'immobilisation de l'élément de meuble (3) mobile.
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les moyens comportent une unité élastique (14, 17) agissant de manière élastique
entre les deux éléments de meuble (2, 3) lors de la procédure d'éjection.
4. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité élastique (14, 17) comporte une partie de l'élément d'éjection (7, 16) qui
peut être déformée élastiquement lors de la procédure d'éjection.
5. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens comportent une unité à fonctionnement électrique.
6. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les moyens comportent un dispositif de contrôle servant à contrôler l'unité d'entraînement
pour l'élément d'éjection (7, 16).
7. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de contrôle est conçu pour traiter une information concernant un paramètre
déterminé de la procédure d'éjection.
8. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que le dispositif de contrôle est conçu pour traiter une information concernant un paramètre
déterminé de la procédure d'éjection, en particulier au cours d'une phase de démarrage
du déplacement entraîné de l'élément d'éjection (7, 16).
9. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité de contrôle est conçue pour déterminer, sur la base de l'information concernant
un paramètre déterminé de la procédure d'éjection, un niveau de la puissance d'entraînement
à appliquer par l'unité d'entraînement lors de la procédure d'éjection.
10. Dispositif selon l'une des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'unité de contrôle est conçue pour spécifier, sur la base de l'information concernant
un paramètre déterminé de la procédure d'éjection, une durée de la puissance d'entraînement
à appliquer par l'unité d'entraînement lors de la procédure d'éjection.
11. Meuble comprenant un élément de meuble (3) mobile qui est logé sur un élément de meuble
(2) fixe, qui comprend un dispositif selon l'une des revendications précédentes.