(19) |
 |
|
(11) |
EP 2 502 020 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
13.04.2016 Patentblatt 2016/15 |
(22) |
Anmeldetag: 09.11.2010 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
(86) |
Internationale Anmeldenummer: |
|
PCT/EP2010/006809 |
(87) |
Internationale Veröffentlichungsnummer: |
|
WO 2011/057756 (19.05.2011 Gazette 2011/20) |
|
(54) |
VORRICHTUNG ZUR ERMITTLUNG DER NEIGUNG UND DER VERKANTUNG EINES WAFFENROHRES
DEVICE FOR DETERMINING THE INCLINATION AND CANT OF A WEAPON BARREL
DISPOSITIF POUR DÉTERMINER L'INCLINAISON ET LE DEVERS D'UN CANON D'ARME
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
16.11.2009 DE 102009053060
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
26.09.2012 Patentblatt 2012/39 |
(73) |
Patentinhaber: Rheinmetall Waffe Munition GmbH |
|
29345 Unterlüss (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- BORCHERT, Rüdiger
29320 Hermannsburg (DE)
- RADCZINSKY, Stefan
04347 Leipzig (DE)
|
(74) |
Vertreter: Dietrich, Barbara |
|
Thul Patentanwaltsgesellschaft mbH
Rheinmetall Platz 1 40476 Düsseldorf 40476 Düsseldorf (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-A1- 0 190 549 WO-A1-82/01413 NL-A- 6 605 283
|
EP-A1- 0 258 176 DE-C- 672 392 US-A- 2 572 882
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine an einem Waffenrohr einer großkalibrigen Waffe, insbesondere
eines Granatwerfers, befestigbare Vorrichtung insbesondere zur Ermittlung der Neigung
des Waffenrohres beim Richten oder dergleichen. Des Weiteren kann auch eine Verkantung
ermittelt werden.
[0002] Das Richten von (Kommando-) Mörsern muss schnell, genau und robust sein. Im Wesentlichen
finden dazu zwei Varianten Anwendung. So kann das Höhenrichten von Granatwerfern (Mörsern)
beispielsweise dadurch erfolgen, dass im Mündungsbereich des Waffenrohres eine auf
das Ziel ausrichtbare Zieloptik befestigt wird. Je nach Entfernung zum Ziel wird der
Erhöhungswinkel als Winkel zur Abschussachse definiert. Nach dem Ausrichten der Optik
auf das Ziel erfolgt dann die Erhöhung des Waffenrohres mittels einer Richtmaschine,
wobei eine an der Zieloptik befindliche Libelle (Wasserwaage) in die Waagerechte gebracht
wird. Dieses Richtverfahren ist zwar genau, aber relativ zeitaufwendig. Zum Höhenrichten
eines Granatwerfers ist es ebenfalls bekannt, eine an dem Waffenrohr befestigte Schnur
(oder ein Band) definierter Länge zu verwenden, welches mit Markierungen zur Bestimmung
eines Dreieckes versehen ist. Sofern der Abschusswinkel bekannt ist, kann ein Höhenrichten
des Waffenrohres durch entsprechende Festlegung der Seitenlängen des Dreieckes erfolgen.
Mit diesem Verfahren kann der erforderliche Abschusswinkel auch durch eine an dem
Waffenrohr nicht zu befestigende Einrichtung ermittelt (oder lediglich geschätzt)
werden, doch ist das Richtverfahren selbst sehr ungenau.
[0003] Die vorhandenen Lösungen weisen somit eine aufwändige Bedienung, schlechte Ablesbarkeit
mit einer damit verbundenen Ungenauigkeit sowie einen sperrigen Transport auf.
[0004] Aus der
EP 0 190 549 A1 ist eine Richteinrichtung mit Flüssigkeitsspiegel für eine Geschosswaffe bekannt.
Diese Einrichtung besteht im Wesentlichen aus einem am Waffenrohr lösbar, lagefest
etc. einbindbaren Behälter, der mit einer gering netzenden Flüssigkeit zum Teil befüllt
ist. Der gegebenenfalls zum Teil mit mindestens einer Flüssigkeit gefüllter Behälter
parallel zur Waffenrohrachse und mit dem Waffenrohr und parallel zur durch die Rohrachse
gehende vertikalen Höhenrichtebene ausrichtbar. Der in etwa ring- bzw. schlauchwaageartige
Behälter weist eine transparente Wandung auf, an der die horizontale Oberfläche bzw.
Phasengrenze der Flüssigkeit ablesbar ist. Daraus ablesbar sind eine Höhenricht- bzw.
Schussweiten- Skala. Eine Verkantung des Waffenrohres wird durch Schrägstehen der
Skala in Relation zum Spiegel der Flüssigkeit angezeigt.
[0005] Eine Schlauchwaage mit elektrischer Niveauanzeige ist der
AT 341 239 A entnehmbar. Die Schlauchwaage besitzt zwei Flüssigkeitsgefäße, die mit einem Schlauch
kommunizierend verbunden sind. Eingebunden ist des Weiteren jeweils ein elektrischer
Druckaufnehmer die bei sich einstellenden Druckverhältnissen diese definierenden Ausgangssignale
liefern.
[0006] Eine Neigungsmessanordnung mit geschlossenen Flüssigkeitsbehältern zeigt auch die
DD 276 730 A1 auf. Eine Schlauchwaage zur Langzeitüberwachung von Höhenniveaus gibt die
DE 259 326 A1 an. Einen elektronischen Neigungsmesser beschreibt zudem die
DD 243 341 B5.
[0007] Die
WO 82/01413 A1 offenbart eine Vorrichtung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Es beschreibt
einen Neigungsmesser mit kommunizierenden Röhren und einem Beobachtungsfenster für
den Spiegel einer Flüssigkeit. Das Beobachtungsfenster ist mit einer Skala versehen
zum Ablesen der Höhe des Flüssigkeitsspiegels. Diese Skala ist als Zielvorrichtung
eines Geschützes mit Anzeigen entsprechend der Reichweite versehen, wobei diese Reichweite
in direkter Beziehung zur Neigung des Rohrs steht. Alternative Anwendungen sind die
Darstellung der Neigung eines Kranauslegers oder des Auslegers einer Baumaschine vom
Fahrerhaus aus etc.
[0008] Mit der
EP 0 258 176 A1 wird ein Visier an einer Feuerwaffe offenbart, das als einen umlaufender Ringraum
ausgebildet ist, dessen axiale Höhe von einem zur Beobachtung des Flüssigkeitsniveaus
im Ringraum vorgesehenen Fenster zur gegenüberliegenden Seite abnimmt.
[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Idee eines Schlauchwaagemesssystems
aufgreifend, eine Vorrichtung anzugeben, mittels welcher beim Richten einer Waffe,
insbesondere eines Granatwerfers, der vorgegebene Neigungswinkel des Waffenrohres
genau eingestellt werden kann, wobei eine gute Ablesbarkeit des jeweiligen Neigungswinkels
und zusätzlich der jeweiligen Verkantung sichergestellt werden soll.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, dass die Vorrichtung mindestens
ein einem Schlauchwaagemesssystem (nach dem Schlauchprinzip arbeitend) entsprechendes
Messsystem umfasst, welches aus zwei beabstandeten, sich in axialer Richtung des Waffenrohres
erstreckenden, rohrförmigen Teilen besteht, die, in Schussrichtung des Waffenrohres
gesehen, ober- und unterseitig miteinander verbunden sind. Dabei sind die beiden kommunizierenden
rohrförmigen Teile des Meßsystems teilweise mit einer ersten Flüssigkeit gefüllt,
wobei mindestens eines der beiden rohrförmigen Teile einen durchsichtigen Bereich
zur Beobachtung der Lage des Flüssigkeitsspiegels aufweist, der an einer Messskala
abgelesen werden kann.
[0011] Vorzugsweise ist die erfindungsgemäße Vorrichtung derart ausgebildet, dass zum Höhenrichten
einer mit der Vorrichtung verbundenen Waffe die beiden rohrförmigen Teile des Messsystems
in der Rohrerhöhungsebene der Waffe oder in einer parallel zu dieser befindlichen
Ebene voneinander beabstandbar anordbar sind.
[0012] Die erfindungsgemäße Vorrichtung weist unter anderem den Vorteil auf, dass die durch
das durchsichtige rohrförmige Teil des Messsystems gewählte Anzeigeneinrichtung relativ
lang gewählt werden kann, sodass sich gegenüber bekannten Anzeigeneinrichtungen eine
höhere Genauigkeit ergibt und die Anzeige überdies schnell ablesbar ist.
[0013] Außerdem ist die Anzeige unabhängig von der Neigung des Untergrunds oder der Lage
des verwendeten Fahrzeuges.
[0014] Die rohrförmigen Teile des Messsystems können mit einer selbstleuchtenden Flüssigkeit
gefüllt sein, die auch ein Ablesen des Flüssigkeitsspiegels bei Dunkelheit ermöglicht.
Auch eine externe Beleuchtung der Flüssigkeit ist möglich.
[0015] In den rohrförmigen Teilen des Messsystems können sich eine erste Flüssigkeit und
ein Gas (in der Regel Luft) oder zwei Flüssigkeiten von unterschiedlicher Dichte,
die sich nicht mischen und die gefärbt sein können, befinden.
[0016] Die Anzeigeempfindlichkeit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist von dem Abstand
und dem Durchmesserverhältnis der beiden rohrförmigen Teile abhängig, sodass durch
Verwendung unterschiedlicher Rohrdurchmesser die Anzeigeempfindlichkeit der Vorrichtung
gesteigert werden kann. Zudem kann über ein gewölbt ausgebildetes, rohrförmiges Teil
in entsprechenden Bereichen eine erforderliche Erhöhung der Anzeigengenauigkeit erreicht
werden.
[0017] Bei den beiden rohrförmigen Teilen sowie bei den die rohrförmigen Teile verbindenden
Teilen des Messsystems kann es sich sowohl um schlauchförmige Gummi- und/oder Kunststoffteile
als auch um Metall- und/oder Glasrähren handeln.
[0018] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung umfasst die Vorrichtung ein rohrförmiges
Gehäuse, welches bei der bestimmungsgemäßen Verwendung der Vorrichtung den mündungsseitigen
Bereich des Waffenrohres des Granatwerfers umschließt. An diesem Gehäuse sind sowohl
die rohrförmigen Teile und deren Verbindungsteile als auch die Messskala angeordnet.
[0019] Ein Verkantungsausgleich des Waffenrohres beim Richten kann mit Hilfe einer an dem
Gehäuse angeordneten Libelle erfolgen.
[0020] Zur Durchführung eines Verkantungsausgleiches kann aber auch vorgesehen werden, dass
die beiden rohrförmigen Teile des Messsystems in einer Ebene senkrecht zur Rohrerhöhungsebene
oder einer parallel zu dieser senkrechten Ebene befindlichen Ebene voneinander beabstandet
angeordnet sind. Eine zweite Schlauchwaage ist eingebunden.
[0021] In diesem Fall, da die Verkantung mit zwei parallel zueinander wirkenden Schlauchwaagesystemen
angezeigt werden soll, sind diese miteinander verbunden. Eine vorhandene Verkantung
wird hierbei durch ein unterschiedliches Flüssigkeitsniveau der beiden vorderen Anzeigerohre
angezeigt. Je weiter die beiden vorderen Röhren auseinander liegen, desto genauer
kann die Verkantung abgelesen werden. Die hintere Röhre kann dabei in einer zusammengefasst
oder doppelt ausgeführt sein.
[0022] Sofern sowohl ein Höhenrichten (Neigen) als auch ein Verkantungsausgleich der entsprechenden
Waffe erfolgen soll, können zwei von einander beabstandete, aber beispielsweise parallel
zueinander angeordnete Messsysteme vorgesehen sein, die beide in einer parallel zu
der Rohrerhöhungsebene befindlichen Ebene angeordnet und miteinander verbunden sind.
[0023] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen.
[0024] Es zeigen:
- Fig.1
- die perspektivische Ansicht eines ersten Ausführungsbeispieles einer an beispielsweise
einem Granatwerfer angeordneten Vorrichtung mit einem Messsystem zur Ermittlung vorrangig
der Neigung des Waffenrohres beim Höhenrichten der Waffe,
- Fig.2-5
- schematische Darstellungen zweier Messsysteme zur Erläuterung des Einflusses der Durchmesser
der kommunizierenden rohrförmigen Teile dieser Messsysteme auf die Anzeigengenauigkeit,
- Fig. 6a,b
- eine schematische Darstellung zweier paralleler Anzeigeröhrchen ohne und mit Verkantung,
- Fig. 7a,b
- eine schematische Darstellung der Neigung ohne und mit Verkantung durch ein zweites
Messsystem ,
- Fig. 8a,b
- eine schematische Anzeige zur Verkantung mit zwei unabhängigen Schlauchwaagesystemen,
- Fig.9
- die perspektivische Ansicht eines Ausführungsbeispieles einer erfindungsgemäßen Vorrichtung
sowohl zur Ermittlung der Neigung beim Höhenrichten als auch zur Durchführung eines
Verkantungsausgleiches einer Waffe
- Fig. 10, 11
- eine schematische Darstellung der Messung der Neigung ohne und mit Verkantung mit
zwei unabhängigen Schlauchwaagesystemen.
[0025] In Fig.1 ist mit 1 das Waffenrohr eines Granatwerfers oder Mörsers (Kommando-) angedeutet,
an dem vorzugsweise mündungsseitig eine Vorrichtung 2 befestigt ist.
[0026] Die Vorrichtung 2 umfasst ein rohrförmiges Gehäuse 3, welches den mündungsseitigen
Bereich des Waffenrohres 1 des Granatwerfers umschließt. An dem Gehäuse 3 ist ein
einem Schlauchwaagemessprinzip entsprechendes Messsystem 4 befestigt, welches zwei
voneinander beabstandete, sich in axialer Richtung des Waffenrohres 1 erstreckende
Röhrchen umfasst. Die beiden Röhrchen sind in der durch gestrichelte Linien angedeuteten
Rohrerhöhungsebene 5 beabstandet angeordnet, wobei nur das einem Betrachter (Schützen)
zugewandte erste Röhrchen 6 sichtbar ist, während sich das zweite Röhr-chen nicht
sichtbar auf der dem ersten Röhrchen 6 gegenüberliegenden Rückseite des Gehäuses 3
befindet.
[0027] Die beiden, beispielsweise aus Kunststoff bestehenden Röhrchen 6 sind über in das
Gehäuse 3 ober- und unterseitig eingelassene Rohrverbindungen miteinander verbunden,
sodass zwischen den beiden, teilweise mit einer Flüssigkeit (beispielsweise Wasser)
7 gefüllten Röhrchen 6 ein Flüssigkeitsaustausch stattfindet.
[0028] Das dem Betrachter zugewandte erste Röhrchen 6 weist einen durchsichtigen Bereich
8 zur Beobachtung der Lage des Flüssigkeitsspiegels 9 auf. An diesem durchsichtigen
Bereich 8 des ersten Röhrchens 6 ist eine sich parallel zu dem ersten Röhrchen 6 erstreckende
Messskala 10 an dem Gehäuse 3 angeordnet. Bei einem breiteren durchsichtigen Bereich
kann die Skala 10 auch auf diesem integriert sein.
[0029] Beim Höhenrichten der Waffe ändert sich mit der Elevation des Waffenrohres 1 der
Flüssigkeitsstand innerhalb der beiden kommunizierenden Röhrchen 6, sodass an der
dem ersten Röhrchen 6 zugeordneten Messskala 10 die Elevation abgelesen werden kann.
[0030] Das erste Röhrchen 6 kann den gleichen Durchmesser wie das zweite Röhrchen aufweisen.
Es kann vorzugsweise aber auch vorgesehen sein, dass das erste Röhrchen 6 einen geringeren
Durchmesser als das zweite Röhrchen besitzt, sodass sich die Anzeigengenauigkeit des
Meßsystems gegenüber einer Anordnung von Röhrchen mit gleichem Durchmesser wesentlich
vergrößert (d.h. gegebenenfalls fast verdoppelt).
[0031] Diese Erhöhung der Anzeigengenauigkeit aufgrund unterschiedlicher Durchmesser der
beiden Röhrchen eines kommunizierenden Systems lässt sich anhand der schematisch dargestellten
Figuren 2-5 verdeutlichen. Dabei zeigen die Fig.2 und 3 das Messsystem 4, bei dem
das erste Röhrchen 6 den gleichen Durchmesser aufweist, wie das mit 6' bezeichnete
zweite Röhrchen. Hingegen geben die Fig.4 und 5 ein zweites Messsystem 4' wieder,
bei dem der Durchmesser des zweiten Röhrchens 6" wesentlich größer gewählt ist als
der Durchmesser des ersten Röhrchens 6.
[0032] Während die Fig.2 und 4 die jeweilige Anordnung der Messsysteme 4 und 4' bei senkrechter
Rohrstellung des Waffenrohres 1 zeigen, geben die Fig.3 und 5 die Anordnungen der
beiden Meßsysteme 4, 4' bei einem Elevationswinkel von ca. 60° wieder. Wie den Fig.3
und 5 zu entnehmen ist, sind der Anzeigenbereich 11 und damit auch die Anzeigengenauigkeit
im Falle der Fig.5 deutlich größer als im Falle der Fig.3.
[0033] Wie Fig.1 zu entnehmen ist, befindet sich an dem Gehäuse 3 außenseitig eine Libelle
12, um eine beim Höhenrichten eventuell auftretende Verkantung des Waffenrohres 1
auszugleichen.
[0034] Zur Neigungsermittlung sollte zusätzlich auch eine Verkantung ermittelbar sein. In
einer einfachsten Ausführung kann eine Messskala 10 herangezogen werden, die beidseitig
des durchsichtigen Bereiches 8 angebracht ist. Liegt eine Verkantung vor, besteht
eine sichtliche Schieflage des Flüssigkeitsniveaus zwischen den beiden Teilstrichen
der Skala 10. Selbiges kann ermittelt werden, wenn der durchsichtige Bereich 8 die
Skala 10 trägt und die Teilstriche nicht nur quer sondern auch lang ausgeführt sind.
[0035] Weiter schematisch dargestellte Varianten zeigen die Fig. 6a, b sowie 7a, 7a und
8a, 8b.
[0036] Da erfindungsgemäss die Verkantung mit zwei parallel zueinander wirkenden Schlauchwaagesystemen
angezeigt werden soll, müssen diese miteinander verbunden sein. Eine vorhandene Verkantung
wird hierbei durch ein unterschiedliches Flüssigkeitsniveau der beiden vorderen Anzeigeröhrchen
angezeigt (Fig. 6a -ohne Verkantung, Fig. 6b - mit Verkantung). Je weiter die beiden
vorderen Röhrchen auseinander liegen, desto genauer kann die Verkantung abgelesen
werden. Die hintere Röhre kann dabei in einer zusammengefasst oder doppelt aufgeführt
sein.
[0037] Die Verkantung kann beispielhaft auch durch ein zweites Messsystem nach dem Schlauchwaageprinzip
angezeigt werden, welches senkrecht zum ersten anzuordnen ist. Bei der Anwendung ist
eine der Schlauchwaagen auszurichten (Verkantung) und die andere zeigt die Neigung
an (Fig. 7a, Fig. 7b). Insgesamt sind dann drei Anzeigeröhrchen zu beachten- zwei
für die Verkantung und eine für die Neigung.
[0038] Werden die zwei unabhängigen Schlauchwaagesysteme in einem Winkel zueinander angeordnet,
erfolgt das Ablesen an den beiden vorderen Röhren (Fig. 8a, Fig. 8b). Für den Ausgleich
der Verkantung müssen beide Röhren die gleiche Flüssigkeitshöhe haben. Die gemeinsame
Höhe zeigt dann die Neigung an.
[0039] Fig.9 zeigt ein erfindungsgemässes Ausführungsbeispiel unter Verwendung der Vorrichtung
2' näher. Diese besitzt zwei der Messsysteme 4, die voneinander beabstandet in einer
parallel zu der Rohrerhöhungsebene befindlichen Ebene angeordnet sind. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel umfasst die erfindungsgemäße Vorrichtung 2' ein rohrförmiges Gehäuse
3', welches hier beispielsweise an der Mündung eines Waffenrohres 1 befestigt ist.
Die jeweils ersten Röhrchen 6 der beiden Messsysteme 4 sind bei diesem Ausführungsbeispiel
nach außen gewölbt ausgebildet, um in entsprechenden Bereichen eine weitere Erhöhung
der Anzeigengenauigkeit zu erreichen. Die über nicht dargestellte Verbindungsleitungen
mit den ersten Röhrchen 6 verbundenen zweiten Röhrchen 6' des jeweiligen Messsystems
sind wiederum auf der Rückseite des Gehäuses 3' angeordnet. Wie in der Fig. erkennbar,
nimmt die Flüssigkeit 7 in den beiden Anzeigen unterschiedliche Niveaus an. Die damit
ermittelten Werte dienen dann vorzugsweise dem Verkantungsausgleich.
[0040] Weitere nicht näher beschriebene Darstellungen möglicher Messanordnungen der beiden
Schlauchwaagen sind in der Fig. 10 a und der Fig. 10b erkennbar.
[0041] Fig. 11 zeigt eine weitere beispielhafte Variante auf, mit der die Anzeige der Verkantung
mit und ohne Neigung durch zwei unabhängige Schlauchwaagesysteme möglich ist, wobei
die beiden Schlauchwaagen in einem Winkel zueinander angeordnet sind. Auch deutet
der dicke Pfeil die Schussrichtung an.
[0042] Es versteht sich, dass noch viele weitere beispielhafte Varianten möglich sind, die
eine Messung der Neigung / Verkantung nach dem Schlauchwaageprinzip ermöglichen. Zudem
ist die Anwendung nicht auf Waffen mit überhöhter Verschussbahn beschränkt. Inwieweit
eine Nutzung bei einer kleineren handlicheren Ausführung bei Kleinkaliberwaffen oder
Mittelkaliberwaffen jedoch sinnvoll ist, kann derzeit noch nicht eingeschätzt werden.
Ausgeschlossen ist diese Nutzung jedoch nicht.
Bezugszeichenliste
[0043]
- 1
- Waffenrohr
- 2,2'
- Vorrichtungen
- 3,3'
- Gehäuse
- 4,4'
- Messsysteme
- 5
- Rohrerhöhungsebene
- 6
- (erste) rohrförmige Teil, Röhrchen
- 6',6"
- (zweite) rohrförmige Teile, Röhrchen
- 7
- Flüssigkeit
- 8
- Bereich
- 9
- Flüssigkeitsspiegel
- 10
- Messskala
- 11
- Anzeigenbereich
- 12
- Libelle
1. Vorrichtung (2; 2') zum Richten des Waffenrohres (1) einer Waffe, mit mindestens einem
einem Schlauchwaagemesssystem entsprechenden Messsystem (4; 4'), wobei das Schlauchwaagemesssystem
aus zwei beabstandeten, sich in axialer Richtung des Waffenrohres (1) erstreckenden,
rohrförmigen Teilen (6, 6; 6") besteht, die ober- und unterseitig miteinander verbunden
sind, die beiden kommunizierenden rohrförmigen Teile (6, 6'; 6") des Messsystems (4;
4') teilweise mit einer ersten Flüssigkeit (7) gefüllt sind und mindestens eines der
beiden rohrförmigen Teile (6) einen durchsichtigen Bereich (8) mit einer Messskala
(10) zur Beobachtung der Lage und / oder zum Ablesen des Flüssigkeitsspiegels (9)
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass zur Neigungsermittlung zusätzlich auch eine Verkantung ermittelbar ist, die mit zwei
parallel zueinander wirkenden Schlauchwaagesystemen angezeigt werden, wobei diese
miteinander verbunden sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass die Messskala (10) als eine sich parallel zum rohrförmigen Teil (6) erstreckende
Messskala (10) ausgeführt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden rohrförmigen Teile (6, 6'; 6") des Messsystems (4, 4') zur Ermittlung
der Neigung des Waffenrohres (1) beim Höhenrichten der Waffe in der Rohrerhöhungsebene
(5) oder in einer parallel zu dieser befindlichen Ebene voneinander beabstandet angeordnet
sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (2, 2') ein rohrförmiges Gehäuse (3; 3') umfasst, welches bei ihrer
bestimmungsgemäßen Verwendung den mündungsseitigen Bereich des Waffenrohres (1) der
Waffe umschließt und mit dem sowohl die rohrförmigen Teile (6, 6'; 6") und deren Verbindungsteile
als auch die Messskala (10) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der ersten Flüssigkeit (7) um eine selbstleuchtende Flüssigkeit handelt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht mit der ersten Flüssigkeit gefüllte Bereich des Messsystems (4; 4') mit
einem Gas, vorzugsweise Luft, gefüllt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht mit der ersten Flüssigkeit gefüllte Bereich des Messsystems (4; 4') mit
einer zweiten Flüssigkeit gefüllt ist, wobei die beiden Flüssigkeiten eine unterschiedliche
Dichte aufweisen und nicht miteinander mischbar sind und die erste und die zweite
Flüssigkeit unterschiedliche Farben aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das erste rohrförmige Teil (6) den gleichen Durchmesser aufweist wie das das zweite
rohrförmige Teil (6).
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzelchnet, dass das erste rohrförmige Teil (6) einen geringeren Durchmesser aufweist als das
zweite rohrförmige Teil (6"), wobei das erste rohrförmige Teil (6) einen nach außen
hin gewölbten Bereich aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine hintere Röhre in einer zusammengefasst oder doppelt aufgeführt ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei mindestens einem der beiden rohrförmigen Teile (6, 6'; 6") um einen Kunststoffschlauch
handelt.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei den beiden rohrförmigen Teilen (6, 6'; 6") sowie bei den die rohrförmigen
Teile (6, 6'; 6") verbindenden Teilen des Messsystems sowohl um schlauchförmige Gummi-
und/oder Kunststoffteile als auch um Metall- und/oder Glasröhren handeln kann.
1. Device (2; 2') for aiming the barrel (1) of a weapon, having at least one measuring
system (4; 4') corresponding to a barometric measuring system, the barometric measuring
system comprising two spaced-apart tubular parts (6, 6'; 6") extending in the axial
direction of the barrel (1), which are connected to each other at the upper and lower
side, the two communicating tubular parts (6, 6'; 6") of the measuring system (4;
4') are partly filled with a first liquid (7) and at least one of the two tubular
parts (6) having a transparent region (8) with a measuring scale (10) for observing
the position and/or for reading the liquid level (9), characterized in that in addition to determining the inclination, it is also possible to determine a cant,
which is indicated by two barometric systems acting in parallel with each other, these
being connected to each other.
2. Device according to Claim 1, characterized in that the measuring scale (10) is implemented as a measuring scale (10) extending parallel
to the tubular part (6).
3. Device according to Claim 1 or 2, characterized in that the two tubular parts (6, 6'; 6") of the measuring system (4, 4') for determining
the inclination of the barrel (1) when elevating the weapon are arranged to be spaced
apart from each other in the barrel elevation plane (5) or in a plane located parallel
to the latter.
4. Device according to one of Claims 1 to 3, characterized in that the device (2, 2') comprises a tubular housing (3; 3'), which, during its intended
use, encloses the area of the barrel (1) of the weapon on the mouth side and to which
both the tubular parts (6, 6'; 6") and the connecting parts of the latter and also
the measuring scale (10) are connected.
5. Device according to one of Claims 1 to 4, characterized in that the first liquid (7) is a self-luminous liquid.
6. Device according to one of Claims 1 to 5, characterized in that the region of the measuring system (4; 4') that is not filled with the first liquid
is filled with a gas, preferably air.
7. Device according to Claim 1 to 5, characterized in that the region of the measuring system (4; 4') that is not filled with the first liquid
is filled with a second liquid, the two liquids having a different density and not
being miscible with each other, and the first and the second liquid having different
colours.
8. Device according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the first tubular part (6) has the same diameter as the second tubular part (6).
9. Device according to one of Claims 1 to 7, characterized in that the first tubular part (6) has a smaller diameter than the second tubular part (6"),
the first tubular part (6) having an area that is curved towards the outside.
10. Device according to one of Claims 1 to 9, characterized in that a rear tube is implemented in a combined or dual form.
11. Device according to one of Claims 1 to 9, characterized in that at least one of the two tubular parts (6, 6'; 6") is a plastic hose.
12. Device according to one of Claims 1 to 10, characterized in that the two tubular parts (6, 6'; 6") and the parts of the measuring system that connect
the tubular parts (6, 6'; 6") can be both hose-like rubber and/or plastic parts and
also metal and/or glass tubes.
1. Dispositif (2 ; 2') pour diriger le canon (1) d'une arme, comprenant au moins un système
de mesure (4 ; 4') correspondant à un système de mesure à niveau à eau, le système
de mesure à niveau à eau se composant de deux pièces tubulaires (6, 6' ; 6") qui s'étendent
dans le sens axial du canon (1), lesquelles sont reliées l'une à l'autre du côté haut
et du côté bas, les deux pièces tubulaires communicantes (6, 6' ; 6") du système de
mesure (4 ; 4') sont partiellement remplies d'un premier liquide (7) et au moins l'une
des deux pièces tubulaires (6) possède une zone transparente (8) munie d'une graduation
de mesure (10) destinée à observer la position et/ou destinée à relever le niveau
de liquide (9), caractérisé en ce qu'un basculement peut également être déterminé en plus en vue de déterminer l'inclinaison,
lequel est indiqué par deux systèmes de mesure à niveau à eau agissant parallèlement
l'un à l'autre, ceux-ci étant reliés ensemble.
2. Dispositif selon la revendication 1, caractérisé en ce que la graduation de mesure (10) est réalisée sous la forme d'une graduation de mesure
(10) qui s'étend parallèlement à la pièce tubulaire (6).
3. Dispositif selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les deux pièces tubulaires (6, 6' ; 6") du système de mesure (4 ; 4'), en vue de
déterminer l'inclinaison du canon (1) lorsque l'arme est dirigée vers le haut, sont
disposées espacées l'une de l'autre dans le plan d'élévation du canon (5) ou dans
un plan qui se trouve en parallèle avec celui-ci.
4. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que le dispositif (2, 2') comprend un boîtier tubulaire (3 ; 3') qui, lorsqu'il est utilisé
conformément à sa destination, entoure la zone du côté de la bouche du canon (1) de
l'arme et avec lequel sont reliées à la fois les pièces tubulaires (6, 6' ; 6") et
leurs pièces de liaison et aussi la graduation de mesure (10).
5. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que le premier liquide (7) est un liquide phosphorescent.
6. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la zone du système de mesure (4 ; 4') qui n'est pas remplie avec le premier liquide
est remplie avec un gaz, de préférence de l'air.
7. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 5, caractérisé en ce que la zone du système de mesure (4 ; 4') qui n'est pas remplie avec le premier liquide
est remplie avec un deuxième liquide, les deux liquides possédant une densité différente
et n'étant pas miscibles entre eux et le premier et le deuxième liquide présentant
des couleurs différentes.
8. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la première pièce tubulaire (6) possède le même diamètre que la deuxième pièce tubulaire
(6').
9. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 7, caractérisé en ce que la première pièce tubulaire (6) possède un diamètre inférieur à celui de la deuxième
pièce tubulaire (6"), la première pièce tubulaire (6) possédant une zone bombée vers
l'extérieur.
10. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce qu'un tube arrière est assemblé en un ou exécuté double.
11. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 9, caractérisé en ce qu'au moins l'une des deux pièces tubulaires (6, 6' ; 6") est un tuyau en matière plastique.
12. Dispositif selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que les deux pièces tubulaires (6, 6' ; 6") ainsi que les pièces du système de mesure
qui relient les pièces tubulaires (6, 6' ; 6") peuvent aussi bien être des pièces
en caoutchouc et/ou en matière plastique en forme de tuyau que des tubes en métal
et/ou en verre.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente