[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Stabilisierung eines Betriebsverhaltens
eines leistungsmodulierenden, Luftzahl-geregelten Gasgebläsebrenners zur Berücksichtigung
von Störungen im Verbrennungsluftweg, Brenngas-Luft-Gemischweg, Heizgasweg und/oder
Abgasweg nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Hintergrund der Erfindung sind leistungsmodulierende Gasgebläsebrenner mit Luftzahl-geregelter
Verbrennung eines Brennstoffs. Solche Brenner sind häufig in Heizgeräten oder Heizkesseln
eingebaut und dienen beispielsweise der Wärmeerzeugung zur Wohnraumbeheizung und/oder
Trinkwarmwasserbereitung. Ihr Modulationsbereich wird begrenzt durch eine untere Modulationsgrenze
und eine obere Modulationsgrenze. Die untere Modulationsgrenze bedeutet einen Brennerbetrieb
auf Kleinlast, bei dem das Gebläse mit einer unteren zulässigen Gebläsedrehzahl arbeitet.
Niedrigere Drehzahlen sind nicht einstellbar. Die obere Modulationsgrenze bedeutet
einen Brennerbetrieb auf Volllast, bei dem das Gebläse mit einer oberen zulässigen
Gebläsedrehzahl arbeitet. Höhere Drehzahlen sind ebenfalls nicht einstellbar.
[0003] Beim Betrieb solcher Brenner führt ein modulierbares und/oder schaltbares, z.B. Drehzahlvariables
Gebläse über einen Luftweg eine Verbrennungsluftmenge L zu und dosiert ein modulierbares
und/oder schaltbares Brenngasregelventil eine Brenngasmenge G. In einer Mischvorrichtung
werden Verbrennungsluft und Brenngas zusammengeführt und zu einem homogenen Brenngas-Luft-Gemisch
aufbereitet. An einer Brennermündung, z.B. eine ebene Brenneraustrittsfläche, tritt
das Brenngas-Luft-Gemisch aus dem Brenner aus, wird gezündet und verbrennt unter Wärmeentwicklung.
Die entstehenden heißen Heizgase durchströmen einen Wärmetauscher, geben ihre Wärme
an ein Wärmeträgerfluid ab und verlassen als abgekühlte Abgase das Heizgerät über
einen Abgasweg in die Umgebung. Eine lonisationselektrode erfasst in der Verbrennungszone
ein Flammenionisation-Istsignal I, das aufgrund einer an einer Brennerflamme angelegten
Spannung entsteht. Ein Regelgerät beeinflusst eine Zufuhr von Verbrennungsluft und/oder
Brenngas aufgrund von Betriebsdaten und/oder Sollvorgaben.
[0004] Bei der Brennerkonstruktion und dem Brennerbetrieb besteht eine wichtige Anforderung,
dass nämlich die Flamme stabil bleibt. Das bedeutet, dass die Flamme bzw. die Flammen
weder in die Brennermündung zurückschlagen noch von der Brennermündung abheben. Beides
wären gefährliche Zustände mit dem potentiellen Risiko der Brennerüberhitzung, der
Verpuffung oder sonstigen Störung. Flammen eines mageren Brennstoff-Luft-Gemischs
neigen zum Abheben, Flammen eines fetten Gemisches neigen zum Rückschlag. Die Größe
des vom Gebläse geförderten Luftstroms hängt nicht nur von der Gebläsedrehzahl, sondern
auch von den Strömungswiderständen im Luftweg und den weiteren pneumatisch mit dem
Luftweg verbundenen Strömungswegen ab, durch die das Brenngas-Luft-Gemisch, das Heizgas
und schließlich das Abgas strömen. Diese Strömungswege können gestört werden, was
sich in erhöhten und verringerten Strömungswiderständen äußert. Mögliche beispielhafte
Ursachen dieser Störungen sind Verschmutzung des Zuluftweges mit Laub, Verkleinern
des Austrittsquerschnitts des Abgaswegs ins Freie durch Vereisung oder toten Vogel,
Ablagerungen im Wärmetauscher aus Korrosionsprodukten, schadhafte Luft- oder Abgasleitungen
mit Leckage, Windsog, Winddruck, und so weiter.
[0005] Das Mengenverhältnis von Brennstoff zu Verbrennungsluft ist also von großer Bedeutung
für einen störungsfreien, aber auch für einen effizienten Brennerbetrieb. Im Hinblick
auf eine optimierte Verbrennung mit stabiler Flamme, minimalem Schadstoffausstoß und
hohem feuerungstechnischen Wirkungsgrad auch bei wechselnden Brennstoff-Beschaffenheiten
(Brennstoffarten, -qualitäten, -zusammensetzungen) werden moderne Brenner mit Luftzahl-geregelter
Verbrennung betrieben, wobei ein Brennstoff-Luft-Gemisch gewünschter Zusammensetzung
im mageren Bereich mit beispielsweise etwa 30 % Luftüberschuss gegenüber einem stöchiometrischen
Gemisch liegt, also eine Luftzahl λ = λ
SOLL = 1,3 aufweist.
[0006] Die Luftzahlregelung basiert häufig auf einem Signal aus der Verbrennung, dem sogenannten
Flammenionisationssignal. Eine geeignete Auswerteschaltung macht sich den Umstand
zu Nutze, dass Flammen bei Anlegen einer elektrischen Spannung Strom leiten. Der Verlauf
des Ionisationssignales zeigt eine klare Abhängigkeit von der Luftzahl λ des Brennstoff-Luft-Gemischs
mit einem Signalmaximum bei λ = 1,0 (stöchiometrische Reaktion, Figur 1 links).
[0007] Eine unter dem Namen SCOT (System Control Technology) bekannte Auswerteschaltung
zur Luftzahlregelung ist in der
DE 44 33 425 C2 offenbart. Bei dem entsprechenden Regelungsverfahren wird das in einer Flamme eines
Brenngas-Luft-Gemischs gemessene lonisationssignal I an einem vorgegebenen Betriebspunkt
durch Beeinflussung der Brenngasmenge bzw. der Verbrennungsluftmenge auf sein Signalmaximum
I
MAX gefahren. Bei der sich daran anschließenden Kalibrierung der Mischvorrichtung wird
die Brenngas-Luft-Gemischzusammensetzung kontrolliert um einen bestimmten Betrag in
den Luftüberschuss gebracht, bis das sich einstellende Ionisationssignal I = I
SOLL um einen vorgebbaren Faktor kleiner als das gemessene Signalmaximum I
MAX ist. Diese SOLL-Einstellung bestimmt dann das Leistungsmodulationsverhalten des Brenners
bis zur nächsten Kalibrierung. Für dieses Verfahren sind unabhängig voneinander verstellbare
Vorrichtungen für die Luft- und die Brenngasförderung erforderlich, also beispielsweise
ein drehzahlvariables Gebläse und ein elektronisch verstellbares Gasventil - das Gasventil
ist nicht pneumatisch mit der Verbrennungsluftmenge verbunden, sondern erhält sein
Stellsignal von einer Geräteregelung. Für einen Luftzahl-geregelten Betrieb über einen
weiteren Leistungsmodulationsbereich sind mehrere Korrekturfaktoren erforderlich,
die die Einflüsse aus der Brennerleistungsabhängigkeit, dem realisierbaren Brennstoffdurchsatz
und der Brennerkonstruktion berücksichtigen.
[0008] Diese Art des Brennerbetriebes ist zuverlässig nur bei Volllast (Nennleistung) Q
NENN oder in einem eingeschränkten Leistungsmodulationsbereich Minimalleistung Q
MIN (untere Modulationsgrenze) zu Nennleistung Q
NENN (obere Modulationsgrenze) von etwa 1 : 3 bis 1 : 4 möglich. Darunter bei kleineren
Brennerleistungen nimmt das Ionisationssignal I in seiner Intensität stark ab und
verliert seine eindeutige Zuordnung zur Luftzahl λ (Figur 2). Dies liegt an den geringen
flächenbezogenen Brennerleistungen, den geringeren Flammenlängen und der stärkeren
Interaktion der Flammen mit der Brennermündung.
[0009] Heute werden bevorzugt Brenner mit hohen Leistungsmodulationsbereichen verwendet,
die ganz unterschiedliche Wärmeanforderungen befriedigen können, wie sie zum Beispiel
aus der Wohnraumbeheizung bei verschiedenen Außentemperaturen oder aus der Trinkwarmwasserbereitung
für kleine und große Zapfmengen entstehen. Gesucht sind solche Brenner, die bis hinunter
zu niedrigen Wärmeanforderungen in einem niedrig modulierenden Dauerbetrieb und ohne
Ein- und Austaktungen arbeiten können.
[0010] Die
DE 199 36 696 A1 offenbart ein Verfahren, mit dem eine Luftzahlregelung im niedrigeren Teillastbereich
möglich ist. Auch hier wird in der Flamme ein Ionisationssignal erzeugt und daraus
die aktuelle Luftzahl abgeleitet, die dann mit einer vorgegebenen Luftzahl verglichen
wird und, sofern die aktuelle Luftzahl von der vorgegebenen Luftzahl abweicht, die
aktuelle Luftzahl auf den Wert der vorgegebenen Luftzahl eingestellt wird. Die aktuelle
Luftzahl wird allerdings bei Volllast ermittelt, da hier ein Bereich mit eindeutiger
Zuordnung zwischen Ionisationssignal und Luftzahl vorliegt. Im Teillastbereich wird
der Brenner nur gesteuert, d.h. ungeregelt, betrieben.
[0011] Eine Möglichkeit der echten Luftzahlregelung über den gesamten Modulationsbereich
bietet die Vorgabe eines leistungsmodulationsabhängigen Ionisationssollwertes I
SOLL(Q). Nach Figur 2 kann beispielsweise die Ionisationskurve I(Q) für λ = 1,3 als Sollkurve
I
SOLL(Q) vorgegeben werden, die jeder Brennerleistung Q eindeutig ein Flammenionisation-Sollsignal
I
SOLL zuordnet. Wird das Flammenionisation-Istsignal durch Anpassung der Brenngas-Luft-Gemischzusammensetzung
immer auf das Sollsignal geregelt, so wird der Brenner über seinen gesamten Modulationsbereich
mit der Luftzahl λ = λ
SOLL = 1,3 betrieben.
[0012] Der in dieser Kennlinie I
SOLL(Q) wiedergegebene Zusammenhang lässt sich für einen gegebenen Brenner mit einfachen
Mitteln am Laborprüfstand bestimmen. Schwieriger ist die regelungstechnische Umsetzung
in der Praxis beim Endnutzer, da die betroffenen Brenner in der Regel über keine Bestimmung
der Leistung Q (also des Brenngasdurchsatzes G) verfügen. Gelöst wird die Aufgabe
der Leistungsbestimmung über die Beziehung zwischen der Leistung Q und der Verbrennungsluftmenge
L, die sich für eine gewünschte Luftzahl λ
SOLL als fester proportionaler Zusammenhang darstellen lässt. Aus der Kennlinie I
SOLL(Q) Figur 2, wird eine Kennlinie I
SOLL(L), Figur 3. Die Verbrennungsluftmenge L, deren direkte Messung nicht ganz einfach
ist, lässt sich anhand der Drehzahl (RPM, revolutions per minute) des Luft-fördernden
Gebläses ausdrücken, dabei ist die Luftmenge L in der Regel direkt proportional zur
Gebläsedrehzahl RPM. Die Gebläsedrehzahl lässt sich mit einfachen Mitteln messtechnisch
erfassen. Aus der Kennlinie I
SOLL(L) wird eine Kennlinie I
SOLL(RPM). Tatsächlich wird das von einer Brennerregelung vorgegebene Flammenionisation-Sollsignal
in Abhängigkeit der Gebläsedrehzahl vorgegeben.
[0013] Hierbei ergibt sich nun das Problem, dass die Gebläsedrehzahl nur solange proportional
zur geförderten Luftmenge ist, wie die Strömungswiderstände im gesamten Strömungsweg
(Luftweg (z.B. Zuluftleitung), Brenngas-Luft-Gemischweg (z.B. Brenner), Heizgasweg
(z.B. Wärmetauscher), Abgasweg (z.B. Abgasleitung, Schornstein)) konstant sind. Diese
Regel kann aber gestört werden durch plötzlich eintretende oder langsam fortschreitende
Verstopfungen im Strömungsweg. Ursachen hierfür können sein Wind, Verschmutzung und
Verstopfung aufgrund von Korrosion, Laub und Vögeln, sowie andere Störeinflüsse. In
diesen Fällen wird bei unveränderter Gebläsedrehzahl weniger Luft gefördert.
[0014] Reduziert sich aufgrund erhöhter Strömungswiderstände die Verbrennungsluftmenge,
so bleibt aber wegen der unveränderten Gebläsedrehzahl das Flammenionisation-Sollsignal
I
SOLL(RPM) konstant (Figur 3). Im Bereich hoher Luftmengen L (hohe Brennerleistung Q) hat
eine Reduzierung der Luftmenge keine oder nur geringe Auswirkung auf die Luftzahl,
da die Kennlinie I
SOLL(L) annähernd konstant verläuft und eine waagerechte Verschiebung des Betriebspunktes
(Figur 3, Verschiebung A-B) bei konstanter Drehzahl und konstantem Ionisationssollsignal
daher keine Luftzahländerung bewirkt. Im Bereich niedriger Luftmengen L (niedrige
Brennerleistung Q), wo die Kennlinie I
SOLL(L) einen deutlichen Gradienten aufweist, bewirkt eine Reduzierung der Luftmenge bei
konstanter Gebläsedrehzahl und konstantem Ionisationssollsignal eine starke Änderung
der Luftzahl. Das nach Figur 3, Verschiebung C-D, fetter werdende Brenngas-Luft-Gemisch
wirkt sich, wie oben beschrieben, negativ auf den Brennerbetrieb aus. Die vom Gasventil
freigegebene Brenngasmenge stellt sich jeweils in Abhängigkeit der veränderten Luftmenge
und dem konstanten lonisationssollsignal ein.
[0015] Die
US2005/0250061 A1 offenbart ein Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0016] Der genannte Stand der Technik zeigt den Nachteil, dass ein Luftzahl-geregelter Brennerbetrieb
mit weitem Leistungsmodulationsbereich gegenüber veränderten Strömungswiderständen
im Luft-, Gemisch-, Heizgas- und Abgasweg stark störanfällig ist.
[0017] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Stabilisierung des Betriebsverhaltens
eines leistungsmodulierenden Luftzahl-geregelten Gasgebläsebrenners zu schaffen, mit
dem Störeinflüsse aufgrund von veränderten Strömungswiderständen im Luft-, Gemisch,
Heizgas- und Abgasweg kompensiert werden.
[0018] Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände mit den Merkmalen des Patentanspruches
1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0019] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Stabilisierung eines Betriebsverhaltens
eines leistungsmodulierenden, Luftzahl-geregelten Gasgebläsebrenners mit einer unteren
Modulationsgrenze und einer oberen Modulationsgrenze kompensiert mit veränderten (z.B.
erhöhten) Strömungswiderständen einhergehende Störungen in einem Zuluft-, Brenngas-Luft-Gemisch-,
Heizgas- und/oder Abgasweg durch Anpassung des Leistungsmodulationsbereichs. In einem
normalen Regelbetrieb des Gasgebläsebrenners wird eine Zusammensetzung eines Brenngas-Luft-Gemischs
in Abhängigkeit eines Flammenionisation-Istsignales und eines Flammenionisation-Sollsignales
eingestellt, indem das Flammenionisation-Istsignal auf das Flammenionisation-Sollsignal
geregelt wird und das Flammenionisation-Sollsignal in Abhängigkeit einer Drehzahl
eines Luft fördernden Gebläses vorgebbar ist. Erfindungswesentlich wird bei ausgewählten
Betriebszuständen des Gasgebläsebrenners und in Abweichung vom normalen Regelbetrieb
das Brenngas-Luft-Gemisch vorübergehend und kurzzeitig mit Brenngas angereichert und
das Flammenionisation-Istsignal beobachtet. Aus der Differenz eines beim Anreichern
beobachteten maximalen Flammenionisation-Istsignal (stöchiometrische Verbrennung)
und dem vor dem Anreichern gemessenen Flammenionisation-Istsignal wird ein sogenannter
Flammenionisationssignalhub H gebildet. Wenn nun dieser Flammenionisationssignalhub
H (kurz: Signalhub) kleiner ist als ein erster Toleranzbetrag T1 oder größer ist als
ein zweiter Toleranzbetrag T2, so wird eine der unteren Modulationsgrenze zugeordnete
untere zulässige Gebläsedrehzahl erhöht. Anschließend kehrt die Brennerregelung in
den normalen Regelbetrieb zurück. Erster (kleinerer) Toleranzbetrag T1 und zweiterer
(größerer) Toleranzbetrag T2 definieren ein zulässiges Flammenionisationshubintervall
ΔT (Figur 1 rechts).
[0020] Vor der Anreicherung des Brenngas-Luft-Gemischs mit Brenngas greift der normale Regelbetrieb,
das Flammenionisation-Istsignal ist aufgrund der Regelung gleich dem Sollsignal. Die
vorübergehende und kurzzeitige Anreicherung bzw. Anfettung des Brenngas-Luft-Gemischs
bewirkt eine Veränderung des Flammenionisation-Istsignales. Ist das Ausgangsgemisch
(vor der Anreicherung) deutlich überstöchiometrisch bzw. mager, so wird das Ionisationssignal
bei Anfettung deutlich steigen. Ist das Ausgangsgemisch nur leicht überstöchiometrisch,
so wächst das Ionisationssignal nur wenig. Ist das Ausgangsgemisch dagegen stöchiometrisch
oder unterstöchiometrisch, so steigt das Ionisationssignal nicht oder fällt sogar.
Durch Vergleich des während der Anfettung beobachteten maximalen Flammenionisation-Istsignales
mit dem vor der Anfettung herrschenden, ursprünglichen Flammenionisation-Istsignal
wird die Größe des Ionisationssignalhubs (lonisationssignalzuwachs) bestimmt.
[0021] Die gemessenen Ionisationssignale können Einzelmesswerte oder, um statistisch schwankende
Messwerte geeignet zu berücksichtigen, gemittelte Messwerte (z.B. nach dem Prinzip
des gleitendenden Durchschnitts) sein.
[0022] Ist der Signalhub kleiner als der erste Toleranzbetrag, so wird das ursprüngliche
Brenngas-Luft-Gemisch damit als zu fett diagnostiziert. Der Signalhub liegt außerhalb
des zulässigen Signalhubintervalls. Dies wird auf eine Erhöhung der Strömungswiderstände
im Strömungsweg (Luft-, Gemisch, Heizgas- und/oder Abgasweg) zurückgeführt.
[0023] Ist der Signalhub größer als der zweite Toleranzbetrag, so wird das ursprüngliche
Brenngas-Luft-Gemisch damit als zu mager diagnostiziert. Der Signalhub liegt außerhalb
des zulässigen Signalhubintervalls. Dies wird auf eine Verringerung der Strömungswiderstände
im Strömungsweg (Luft-, Gemisch, Heizgas- und/oder Abgasweg) zurückgeführt.
[0024] In beiden Fällen ändert die Brennerregelung einen der Regelung zugrunde liegenden
Parametersatz, indem die untere zulässige Gebläsedrehzahl erhöht wird. Dies entspricht
einer Erhöhung der zugeordneten unteren Modulationsgrenze bzw. einer Anpassung (Einschränkung)
des Leistungsmodulationsbereichs des Gasgebläsebrenners an einen gegenüber einem Auslegungszustand
veränderten Strömungswiderstand im Strömungsweg. Mit dieser Anpassung werden der Brennerregelung
zugängliche Betriebspunkte auf einen höheren Leistungsmodulationsbereich beschränkt,
Betriebspunkte im niedrigeren Modulationsbereich können nicht mehr angefahren werden.
Damit werden die Bildung eines Brenngas-Luft-Gemischs mit gewünschter Zusammensetzung
bei Sollluftzahl und somit ein stabileres Betriebsverhalten des Gasgebläsebrenners
erreicht, da die Brennerflamme weder auf der Austrittsoberfläche aufsitzt und diese
überhitzt, noch vom Brenner abhebt und zum Verlöschen neigt, noch überhöhte Schadstoffemissionen
bewirkt. Dies ergibt sich aus der flacheren Kennlinie I
SOLL(L) beim höheren Leistungsmodulationsbereich (Figur 3), wie zuvor beschrieben. Mit
diesem angepassten Parametersatz kehrt die Regelung in den normalen Regelbetrieb zurück.
[0025] Liegt der Ionisationssignalhub im zulässigen Signalhubintervall, ist also größer
oder gleich dem ersten Toleranzbetrag sowie kleiner oder gleich dem zweiten Toleranzbetrag,
so wird das ursprüngliche Brenngas-Luft-Gemisch damit als "gut" diagnostiziert. Die
Brennerregelung kehrt ohne Eingriff in einen der Regelung zugrunde liegenden Parametersatz
in den normalen Regelbetrieb zurück.
[0026] Nach Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl greift wieder der normale Regelbetrieb,
das heißt dass der Brenner die seitens eines zu versorgenden Heizsystems an ihn gestellten
Wärmeanforderungen innerhalb des nun zur Verfügung stehenden, angepassten Modulationsbereichs
erfüllt und dabei die beschriebene Luftzahlregelung ausführt.
[0027] Die Schritte der vorübergehenden, kurzzeitigen Anreicherung des Gemischs mit Brenngas,
des Vergleichs des Ionisationssignalhubs mit dem ersten Toleranzbetrag sowie gegebenenfalls
der Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl können wiederholt ausgeführt werden
und zu einer fortschreitenden Anpassung des Leistungsmodulationsbereichs des Gasgebläsebrenners
führen. So kann z.B. bei zunehmendem Strömungswiderstand im Strömungsweg die untere
zulässige Gebläsedrehzahl Schritt für Schritt angehoben und damit die der Brennerregelung
zugängliche Leistungsmodulation zunehmend auf höhere Bereiche eingeschränkt werden.
Andererseits kann bei ausgeräumtem Strömungswiderstand die untere zulässige Gebläsedrehzahl
wieder abgesenkt und damit der der Brennerregelung zugängliche Leistungsmodulationsbereich
wieder erweitert werden.
[0028] Die Wiederholfrequenz der wiederholt durchgeführten Schritte kann im Minuten- oder
im Stundenbereich liegen. Die Frequenz kann auch in Abhängigkeit des bei Anreicherung
des Brenngas-Luft-Gemischs beobachteten Ionisationssignalhubes gewählt werden, bei
kleineren Hüben kann die Frequenz beispielsweise höher liegen als bei größeren Hüben.
[0029] Die beschriebenen Schritte zur Überprüfung und gegebenenfalls Anpassung des Leistungsmodulationsbereichs
des Gasgebläsebrenners werden bei ausgewählten Betriebszuständen des Gasgebläsebrenners
und in Abweichung vom normalen Regelbetrieb das Brenngas-Luft-Gemisch ausgeführt.
Solche ausgewählten Betriebszustände können beispielsweise Betriebspunkte mittlerer
und niedriger Leistungsmodulation sein, da hier erfahrungsgemäß die größten Gradienten
der lonisationssignal-Sollwertkurve vorliegen. Die Schritte können auch nur bei solchen
Betriebspunkten ausgeführt werden, die während einer vorgebbaren Mindestdauer unverändert
vorliegen, also beispielsweise nach einem fünfminütigen Brennerbetrieb bei Kleinlast.
Bei Durchführung der Schritte muss der Brennerbetrieb vom normalen Regelbetrieb abweichen,
um das Gemisch abweichend von der Sollluftzahl anzureichern.
[0030] Eine Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass
das beobachtete maximale Flammenionisation-Istsignal ein gemessenes maximales Flammenionisation-Istsignal
ist. Dies bedeutet, dass beim Anreichern die Gemischzusammensetzung mindestens bis
zur Stöchiometrie angefettet wird.
[0031] Eine dazu alternative Ausgestaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass das beobachtete
maximale Flammenionisation-Istsignal ein erwartetes maximales Flammenionisation-Istsignal
ist, das aus dem beobachteten zeitlichen Verlauf des Flammenionisation-Istsignals
vorausschauend ableitbar ist (Zeit t). Der Ableitung des erwarteten Istsignales liegt
ein Modell über den Verlauf des Ionisationssignales zugrunde, dies ist der in Figur
1 dargestellte parabelähnliche Verlauf über der Luftzahl λ, der bei λ = 1,0 sein Maximum
erreicht. Der zu erwartende Verlauf und das Maximum können aus dem bei Anfettung gemessenen
Verlauf vorausschauend berechnet werden, ohne dass der stöchiometrische Betriebspunkt
tatsächlich erreicht wird. Damit werden alle Nachteile im Hinblick auf Brennerüberhitzung
und Schadstoffbildung, die ein stöchiometrischer Betriebspunkt mit sich bringt, vermieden.
[0032] Das vorübergehende Anreichern des Brenngas-Luft-Gemischs mit Brenngas umfasst ein
Anreichern und ein anschließendes Abmagern auf die vor dem Anreichern herrschende,
urprüngliche Gemischzusammensetzung. Nach einer Ausgestaltung erfolgt dies, indem
ein eine Brenngasversorgung des Gasgebläsebrenners beherrschendes elektronisches Gasventil
bei konstanter Gebläsedrehzahl vorübergehend und kurzzeitig etwa 10 % bis 50 % mehr
Brenngas freigibt. Das Ansteuern des Gasventils erfolgt gesteuert und nicht in Abhängigkeit
einer aktuellen Wärmeanforderung. Das Ansteuern des Gasventils und/oder das Anfetten
des Gemischs können nach der Art einer Sprungfunktion oder einer Ramenfunktion erfolgen.
Ebenso kann das Anreichern durch eine veränderte Gebläsedrehzahl und eine so veränderte
Luftmenge bei konstanter Gasmenge erreicht werden.
[0033] Das Anreichern des Gemischs erfolgt bei einer anderen Ausgestaltung des Verfahrens,
indem das die Zusammensetzung des Brenngas-Luft-Gemischs beeinflussende Flammenionisation-Sollsignal
bei konstanter Gebläsedrehzahl vorübergehend um etwa 10 % bis 30 % erhöht wird. Dabei
ist die Abhängigkeit des Flammenionisation-Sollsignals von der Drehzahl des Gebläses
vorübergehend aufgehoben. Die Erhöhung des Sollsignales bewirkt wiederum ein Öffnen
des Gasventils und damit ein Anreichern des Gemischs.
[0034] Nach einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens beträgt eine Dauer des vorübergehenden,
kurzzeitigen Anreicherns des Brenngas-Luft-Gemischs mit Brenngas etwa 0,1 Sekunden
bis 10 Sekunden. Damit sind einerseits die beschriebenen nachteiligen Effekte, die
mit der Anfettung einhergehen, zeitlich sehr stark eingeschränkt und fallen daher
nicht ins Gewicht. Andererseits ist die durch Verbrennung der zusätzlichen Gasmenge
zusätzlich freigesetzte Wärmemenge nur sehr gering und kann leicht durch die thermische
Speicherkapazität der beteiligten Bauteilmassen aufgefangen und abgemildert werden.
[0035] Nach einer Ausgestaltung erfolgt die Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl
immer um einen festen, anteiligen Betrag von etwa 5 % bis 30 % eines aktuell zur Verfügung
stehenden Drehzahlbereiches.
[0036] Nach einer dazu alternativen oder ergänzenden Ausgestaltung hängt der Betrag der
Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl von dem Flammenionisationssignalhub
bei Anreicherung ab. Dieser Betrag wächst mit größer werdender Differenz zwischen
Flammenionisationssignalhub und dem jeweils zugeordneten Toleranzbetrag. Ein geringer
Abstand des Flammenionisationssignalhubs vom ersten bzw. zweiten Toleranzbetrag (also
ein nur geringfügig außerhalb des Signalhubintervalls liegender Signalhub) hat eine
geringe Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl zur Folge. Ein großer Abstand
des Flammenionisationssignalhubs vom ersten bzw. zweiten Toleranzbetrag (also ein
weit außerhalb des Signalhubintervalls liegender Signalhub) hat eine große Erhöhung
der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl zur Folge.
[0037] Eine Ausgestaltung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass der erste Toleranzbetrag
etwa 10 % bis 30 % des Flammenionisation-Sollsignals, und dass der zweite Toleranzbetrag
etwa 30 bis 50 % des Flammenionisation-Sollsignals beträgt. Das heißt dass ein Flammenionisation-Istsignal
eines verbrennenden Brenngas-Luft-Gemischs mit Sollzusammensetzung (Sollluftzahl)
um den entsprechenden Betrag kleiner ist als das bei stöchiometrischer Anreicherung
beobachtete maximale Ionisationssignal. Die genauen Werte der Toleranzbeträge ergeben
sich auch in Abhängigkeit der Konstruktions-, Betriebs- und/oder Aufstellbedingungen.
[0038] Eine Ausgestaltung der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der
unteren zulässigen Gebläsedrehzahl nach jedem Brenner-Aus oder nach Betätigung einer
Rückstelltaste oder nach einer vorgebbaren Erhöhungsdauer zurückgestellt wird. Die
Rückstellung auf den Auslegungszustand bedeutet, dass wieder der gesamte Leistungsmodulationsbereich
zur Verfügung steht. Anschließend an die Rückstellung kann dann das erfindungsgemäße
Verfahren erneut durchgeführt werden. Bereits bei der ersten oder erst bei einer wiederholten
Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl kann eine Warnmeldung ausgegeben werden,
die einem Nutzer oder Installateur signalisiert, dass im Strömungsweg eine Störung
vorliegt.
[0039] Die Zeichnungen stellen die physikalischen Zusammenhänge der Erfindung dar und zeigen
in den Figuren:
- Figur 1
- den charakteristischen parabelförmigen Zusammenhang zwischen dem Ionisationssignal
I und der Luftzahl λ,
- Figur 2
- den beispielhaften Zusammenhang zwischen dem Ionisationssignal I und der Brennerleistung
Q für verschiedene Luftzahlen λ,
- Figur 3
- den beispielhaften Zusammenhang zwischen dem Ionisationssignal I und der Verbrennungsluftmenge
L für verschiedene Luftzahlen λ und
- Figur 4
- den schematischen Zusammenhang zwischen Anreicherung des Brenngas-Luft-Gemischs und
beobachtetem Ionisationssignal.
[0040] Figur 1 zeigt schematisch den typischen parabelförmigen Verlauf eines lonisationssignales
I in Abhängigkeit von der Luftzahl λ. Das Ionisationssignal I ist als ein Signal aus
der Verbrennung oft die Basis für eine Luftzahlregelung. Eine geeignete Auswerteschaltung
macht sich den Umstand zu Nutze, dass Flammen bei Anlegen einer elektrischen Spannung
einen sogenannten Ionisationsstrom leiten. Der Verlauf des Ionisationssignales zeigt
eine klare Abhängigkeit von der Luftzahl λ des Brennstoff-Luft-Gemischs mit einem
Signalmaximum bei λ = 1,0 (stöchiometrische Verbrennung). In Richtung fetter Gemische
(λ< 1) und magerer Gemische (λ > 1) fällt das Ionisationssignal. Ein Anreichern eines
Brenngas-Luft-Gemischs, ausgehend von einer überstöchiometrischen bis zu einer stöchiometrischen
Zusammensetzung, ist auf der linken Seite der Figur 1 durch die aufeinanderfolgenden
(Misch-) Punkte entlang einer Zeitachse t dargestellt. Auf der rechten Seite der Figur
1 sind beispielhafte Ionisationssignalhübe H dargestellt, wie sie sich bei einer Anreicherung
ergeben können. Dargestellt ist ferner ein zulässiges Flammenionisationshubintervall
ΔT, das durch einen ersten Toleranzbetrag T1 und einen zweiten Toleranzbetrag T2 begrenzt
wird. Wird bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ein Flammenionisationssignalhub
H kleiner T1 oder größer T2 beobachtet, so wird die untere zulässige Gebläsedrehzahl
erhöht. Anschließend kehrt die Brennerregelung in den normalen Regelbetrieb zurück.
Liegt der Signalhub dagegen im zulässigen Intervall ΔT, so kehrt die Brennerregelung
ohne eine Veränderung der Gebläsedrehzahl in den normalen Regelbetrieb zurück.
[0041] Figur 2 zeigt schematisch beispielhafte Ionisationssignalverläufe I bei drei verschiedenen
Luftzahlen λ in Abhängigkeit einer Brennerleistung Q. Zu erkennen ist, dass die lonisationssignale
I bei fetter Verbrennung (z.B. λ = 1,1) höher sind und zum mageren Gemischbereich
(z.B. λ = 1,3... 1,5) hin abfallen. Auffällig sind die bei konstanter Luftzahl (Beispiel
λ = 1,3) an Intensität deutlich abnehmenden Ionisationssignale im Bereich kleiner
Brennerleistungen Q
MIN - hier verliert das Ionisationssignal I seine eindeutige Zuordnung zur Luftzahl λ.
Eine Funktionszuordnung des Ionisationssignals zu Leistung und Luftzahl ist auch in
diesem Bereich noch gegeben - aufgrund der abfallenden und konvergierenden Kurven
ist hier aber eine zuverlässige Regelung, basierend auf der Vorgabe eines lonisationssollsignals,
in Abhängigkeit von der Gebläsedrehzahl, erschwert. Störungen im Strömungskanal führen
in diesem Bereich zu stärkeren Abweichungen in der eingestellten Luftzahl als dies
im Bereich höherer Leistung der Fall wäre.
[0042] Ein Modulationsbereich eines leistungsmodulierenden Brenners wird durch eine untere
Modulationsgrenze (Kleinlast, Q
MIN) und eine obere Modulationsgrenze (Volllast oder Nennleistung, Q
NENN) begrenzt. Einer Luftzahlregelung kann beispielsweise die hier mittlere Ionisationskurve,
die sich bei einer Luftzahl λ = 1,3 ergibt, als Sollwertkurve vorgegeben werden.
[0043] Figur 3 zeigt schematisch beispielhafte Ionisationssignalverläufe I bei drei verschiedenen
Luftzahlen λ in Abhängigkeit einer Verbrennungsluftmenge L und verdeutlicht die dieser
Erfindung zu Grunde liegende Problemstellung. Dabei ist die Verbrennungsluftmenge
L die Luftmenge, die für eine Erzielung einer Brennerleistung Q bei vorgegebener Luftzahl
erforderlich ist. Zu erkennen ist wiederum, dass die Ionisationssignale I bei fetter
Verbrennung (z.B. λ = 1,1) höher sind und zum mageren Gemischbereich (z.B. λ = 1,3...1,5)
hin abfallen. Auffällig sind die bei konstanter Luftzahl (Beispiel λ = 1,3) an Intensität
deutlich abnehmenden Ionisationssignale im Bereich kleiner Luftmengen L
MIN (entspricht kleinen Brennerleistungen Q
MIN). Ein Modulationsbereich eines leistungsmodulierenden Brenners wird durch eine untere
Modulationsgrenze (minimale Luftmenge, L
MIN) und eine obere Modulationsgrenze (maximale oder Nennluftmenge, L
NENN) begrenzt. Einer Luftzahlregelung kann beispielsweise die hier mittlere Ionisationskurve,
die sich bei einer Luftzahl λ = 1,3 ergibt, als Sollwertkurve vorgegeben werden.
[0044] Tatsächlich wird der Brennerregelung eine Ionisationskurve mit Bezug auf die Gebläsedrehzahl
RPM (revolutions per minute) als Sollwertkurve vorgegeben. Bei erhöhten Strömungswiderständen
im Luft-, Gemisch-, Heizgas- und/oder Abgasweg verringert sich die Verbrennungsluftmenge
L zum Beispiel entlang der Wege A-B und C-D. Die Gebläsedrehzahl ändert sich dabei
jedoch nicht oder nicht wesentlich. Da nun aber die Flammenionisation-Sollwertkurve
als Funktion der Gebläsedrehzahl formuliert ist, ändert sich auch der Ionisationssollwert
nicht. Im hohen Modulationsbereich hat diese Verringerung der Luftmenge keine nennenswerten
Auswirkungen auf die Luftzahl des Brenngas-Luft-Gemischs, vergleiche Weg A-B. Im Bereich
niedriger Leistungsmodulation ergibt sich jedoch eine deutliche Änderung der Luftzahl
gegenüber der Sollzusammensetzung des Brenngas-Luft-Gemischs, zum Beispiel der Weg
C-D, mit einer deutlich fetteren Zusammensetzung. Diese fettere Gemischzusammensetzung
D als Auswirkung der Störung im Strömungsweg (Erhöhung des Strömungswiderstandes)
ist aus oben beschriebenen Gründen unerwünscht.
[0045] Figur 4 zeigt den schematischen Zusammenhang zwischen der Anreicherung des Brenngas-Luft-Gemischs
mit Brenngas G und dem beobachteten Ionisationssignal I über der Zeit t. Ein Brenngas-Luft-Gemisch
wird gemäß der Erfindung vorübergehend und kurzzeitig mit Brenngas angereichert, wobei
das Brenngas beispielsweise durch ein entsprechend angesteuertes Brenngasventil freigegeben
wird. Das Ionisationssignal I wird beobachtet, es folgt der Brenngasanreicherung G.
Entsprechend der Brenngasanreicherung ergibt sich je nach Luftzahl des ursprünglichen
Gemischs ein größerer oder kleinerer Ionisationssignalhub H, der gemäß der Erfindung
einer Analyse unterzogen wird, auf deren Ergebnis dann die oben beschriebenen erfindungsgemäßen
Verfahrensschritte folgen. Wenn der lonisationssignalhub H kleiner ist als ein erster
Toleranzbetrag T1 oder größer als ein zweiter Toleranzbetrag T2, so wird die untere
zulässige Gebläsedrehzahl erhöht. Anschließend kehrt die Regelung in den normalen
Regelbetrieb zurück, wobei erfindungsgemäß nun nur noch ein eingeschränkter Leistungsmodulationsbereich
zur Verfügung steht.
1. Verfahren zur Stabilisierung eines Betriebsverhaltens eines leistungsmodulierenden,
Luftzahl-geregelten Gasgebläsebrenners mit einer unteren Modulationsgrenze und einer
oberen Modulationsgrenze, zur Berücksichtigung von Störungen in einem Verbrennungsluftweg,
Gemischweg, Heizgasweg und/oder Abgasweg, wobei in einem normalen Regelbetrieb des
Gasgebläsebrenners
• eine Zusammensetzung eines Brenngas-Luft-Gemischs in Abhängigkeit eines Flammenionisation-Istsignales
und eines Flammenionisation-Sollsignales eingestellt wird,
• das Flammenionisation-Istsignal auf das Flammenionisation-Sollsignal geregelt und
das Flammenionisation-Sollsignal in Abhängigkeit einer Drehzahl eines Luft fördernden
Gebläses vorgegeben wird, wobei bei ausgewählten Betriebszuständen des Gasgebläsebrenners
und in Abweichung vom normalen Regelbetrieb
• das Brenngas-Luft-Gemisch vorübergehend und kurzzeitig mit Brenngas angereichert
und das Flammenionisation-Istsignal beobachtet wird, und
• die Regelung anschließend in den normalen Regelbetrieb zurückkehrt.
dadurch gekennzeichnet, dass bei den oben genannten ausgewählten Betriebszuständen des Gasgebläsebrenners und
in der oben genannten Abweichung vom normalen Regelbetrieb, eine der unteren Modulationsgrenze
zugeordnete untere zulässige Gebläsedrehzahl erhöht wird, wenn ein Flammenionisationssignalhub,
das ist die Differenz zwischen einem beim Anreichern beobachteten maximalen Flammenionisation-Istsignal
und dem vor dem Anreichern gemessenen Flammenionisation-Istsignal, kleiner ist als
ein erster Toleranzbetrag oder größer ist als ein zweiter Toleranzbetrag.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das beobachtete maximale Flammenionisation-Istsignal ein gemessenes maximales Flammenionisation-Istsignal
ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass das beobachtete maximale Flammenionisation-Istsignal ein erwartetes maximales Flammenionisation-Istsignal
ist, das aus dem beobachteten Verlauf des Flammenionisation-Istsignals vorausschauend
ableitbar ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorübergehende Anreichern des Brenngas-Luft-Gemischs mit Brenngas ein Anreichern
und ein anschließendes Abmagern umfasst und erfolgt, indem ein eine Brenngasversorgung
des Gasgebläsebrenners beherrschendes elektronisches Gasventil bei konstanter Gebläsedrehzahl
vorübergehend etwa 10 % bis 50 % mehr Brenngas freigibt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass das vorübergehende Anreichern des Brenngas-Luft-Gemischs mit Brenngas ein Anreichern
und ein anschließendes Abmagern umfasst und erfolgt, indem das die Zusammensetzung
des Brenngas-Luft-Gemischs beherrschende Flammenionisation-Sollsignal bei konstanter
Gebläsedrehzahl vorübergehend um etwa 10 % bis 30 % erhöht wird, wobei die Abhängigkeit
des Flammenionisation-Sollsignals von der Drehzahl des Gebläses aufgehoben ist.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Dauer des vorübergehenden, kurzzeitigen Anreicherns des Brenngas-Luft-Gemischs
mit Brenngas etwa 0,1 Sekunden bis 10 Sekunden beträgt.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl um einen Betrag von etwa 5 %
bis 30 % eines aktuell zur Verfügung stehenden Drehzahlbereiches erfolgt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Betrag der Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl von dem Flammenionisationssignalhub
abhängt und mit zunehmender Differenz zwischen Flammenionisationssignalhub und dem
jeweils zugeordneten Toleranzbetrag wächst.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der erste Toleranzbetrag etwa 10 % bis 30 % des Flammenionisation-Sollsignals, und
der zweite Toleranzbetrag etwa 30 % bis 50 % des Flammenionisation-Sollsignals beträgt.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Erhöhung der unteren zulässigen Gebläsedrehzahl nach jedem Brenner-Aus oder nach
Betätigung einer Rückstelltaste oder nach einer vorgebbaren Erhöhungsdauer zurückgestellt
wird.
1. Method for stabilizing an operating behaviour of a power-modulating, air ratio-controlled
gas blower burner with a lower modulation limit and an upper modulation limit, for
making allowance for disturbances in a combustion air path, mixture path, heating
gas path and/or waste gas path, wherein, during normal controlling operation of the
gas blower burner,
• a composition of a burnable gas/air mixture is set in dependence on an actual flame
ionization signal and a setpoint flame ionization signal,
• the actual flame ionization signal is controlled to the setpoint flame ionization
signal and the setpoint flame ionization signal is preset in dependence on a rotational
speed of an air-delivering blower,
wherein, during selected operating states of the gas blower burner and as a departure
from the normal controlling operation,
• the burnable gas/air mixture is temporarily and briefly enriched with burnable gas
and the actual flame ionization signal is observed, and
• the control is subsequently returned to normal controlling operation,
characterized in that, in the aforementioned selected operating states of the gas blower burner and in
the aforementioned departure from the normal controlling operation, a lower permissible
blower speed that is assigned to the lower modulation limit is increased if a flame
ionization signal stroke, that is the difference between a maximum actual flame ionization
signal observed during enriching and the actual flame ionization signal measured before
enriching, is smaller than a first tolerance amount or greater than a second tolerance
amount.
2. Method according to Claim 1,
characterized in that the observed maximum actual flame ionization signal is a measured maximum actual
flame ionization signal.
3. Method according to Claim 1,
characterized in that the observed maximum actual flame ionization signal is an expected maximum actual
flame ionization signal, which can be predictably derived from the observed progression
of the actual flame ionization signal.
4. Method according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that the temporary enriching of the burnable gas/air mixture with burnable gas comprises
enriching and subsequent leaning and takes place by an electronic gas valve that controls
the supply of burnable gas to the gas blower burner temporarily releasing approximately
10% to 50% more burnable gas at a constant blower speed.
5. Method according to one of Claims 1 to 3,
characterized in that the temporary enriching of the burnable gas/air mixture with burnable gas comprises
enriching and subsequent leaning and takes place by the setpoint flame ionization
signal that controls the composition of the burnable gas/air mixture being temporarily
increased by approximately 10% to 30% at a constant blower speed, the dependence of
the setpoint flame ionization signal on the speed of the blower being suspended.
6. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that a period of temporarily briefly enriching the burnable gas/air mixture with burnable
gas is approximately 0.1 second to 10 seconds.
7. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that the increase of the lower permissible blower speed takes place by an amount of approximately
5% to 30% of a speed range available at the time.
8. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that the amount of the increase of the lower permissible blower speed depends on the flame
ionization signal stroke and grows with an increasing difference between the flame
ionization signal stroke and the respectively assigned tolerance amount.
9. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that the first tolerance amount is approximately 10% to 30% of the setpoint flame ionization
signal, and the second tolerance amount is approximately 30% to 50% of the setpoint
flame ionization signal.
10. Method according to one of the preceding claims,
characterized in that the increase of the lower permissible blower speed is reset after every burner switchoff
or after actuation of a reset button or after a predeterminable increasing period.
1. Procédé pour stabiliser un comportement en service d'un brûleur à gaz à air soufflé
à modulation de puissance et régulation de l'indice d'air, comprenant une limite de
modulation inférieure et une limite de modulation supérieure, pour tenir compte de
perturbations dans une voie d'air de combustion, une voie de mélange, une voie de
gaz chaud et/ou une voie de gaz d'échappement, où, pendant un fonctionnement de régulation
normal du brûleur à gaz soufflé
- une composition d'un mélange d'air et de gaz de combustion est ajustée en fonction
d'un signal réel d'ionisation de flamme et d'un signal de consigne d'ionisation de
flamme,
- le signal réel d'ionisation de flamme est régulé en fonction du signal de consigne
d'ionisation de flamme et le signal de consigne d'ionisation de flamme est prédéfini
en fonction d'une vitesse de rotation d'une soufflante refoulant de l'air,
où, dans des états de fonctionnement sélectionnés du brûleur à gaz soufflé et à la
différence du fonctionnement de régulation normal,
- le mélange d'air et de gaz de combustion est temporairement et brièvement enrichi
en gaz de combustion et le signal réel d'ionisation de flamme est observé,
- et la régulation est ensuite ramenée au fonctionnement de régulation normal,
caractérisé en ce que dans les états de fonctionnement sélectionnés susmentionnés du brûleur à gaz soufflé
et dans le cas de la différence susmentionnée par rapport au fonctionnement de régulation
normal, une vitesse de rotation de la soufflante admissible inférieure associée à
la limite de modulation inférieure est augmentée lorsqu'une course de signal d'ionisation
de flamme, c'est-à-dire la différence entre un signal réel d'ionisation de flamme
maximal observé lors de l'enrichissement et le signal réel d'ionisation de flamme
mesuré avant l'enrichissement, est inférieure à une première valeur de tolérance ou
est supérieure à une deuxième valeur de tolérance.
2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le signal réel d'ionisation de flamme maximal observé est un signal réel d'ionisation
de flamme maximal mesuré.
3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le signal réel d'ionisation de flamme maximal observé est un signal réel d'ionisation
de flamme maximal attendu qui peut être dérivé de manière anticipée de l'allure observée
du signal réel d'ionisation de flamme.
4. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'enrichissement temporaire du mélange d'air et de gaz de combustion avec du gaz
de combustion comprend un enrichissement et un appauvrissement subséquent et est produit
par le fait qu'une soupape de gaz électronique contrôlant une alimentation en gaz
de combustion du brûleur à gaz à air soufflé, pour une vitesse de rotation constante
de la soufflante, libère temporairement approximativement 10 % à 50 % de gaz de combustion
supplémentaire.
5. Procédé selon l'une quelconque des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'enrichissement temporaire du mélange d'air et de gaz de combustion avec du gaz
de combustion comprend un enrichissement et un appauvrissement subséquent et est produit
par le fait que le signal de consigne d'ionisation de flamme contrôlant la composition
du mélange d'air et de gaz de combustion, pour une vitesse de rotation constante de
la soufflante, est augmenté d'environ 10 % à 30 %, la dépendance du signal de consigne
d'ionisation de flamme en fonction de la vitesse de rotation de la soufflante étant
supprimée.
6. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'une durée de l'enrichissement temporaire bref du mélange d'air et de gaz de combustion
avec du gaz de combustion vaut environ 0,1 seconde à 10 secondes.
7. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'augmentation de la vitesse de rotation de la soufflante admissible inférieure effectuée
est d'une valeur d'environ 5 % à 30 % d'une plage de vitesse de rotation actuellement
disponible.
8. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la valeur de l'augmentation de la vitesse de rotation de la soufflante admissible
inférieure dépend de la course du signal d'ionisation de flamme et augmente avec l'augmentation
de la différence entre la course du signal d'ionisation de flamme et la valeur de
tolérance respectivement associée.
9. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que la première valeur de tolérance vaut approximativement 10 % à 30 % du signal de consigne
d'ionisation de flamme et la deuxième valeur de tolérance vaut approximativement 30
% à 50 % du signal de consigne d'ionisation de flamme.
10. Procédé selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'augmentation de la vitesse de rotation de la soufflante admissible inférieure est
remise à zéro après chaque extinction du brûleur ou après l'actionnement d'une touche
de remise à zéro ou après une durée d'augmentation prédéfinissable.