[0001] Die Erfindung betrifft ein Drapierband für ein Flächengebilde wie eine Gardine, einen
Vorhang od. dgl., sowie ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Drapierbandes.
Derartige Drapierbänder werden insbesondere im Bereich der Innendekorationen verwendet.
Sie dienen bei Flächengebilden, wie Gardinen oder Vorhängen dazu, einerseits das Material
des Flächengebildes zu beschweren, damit dieses nicht bei einem Luftzug herum geweht
wird, andererseits aber auch dazu, eine schöne gleichmäßige Wellenform des Flächengebildes
zu ermöglichen.
[0002] Ein solches Drapierband der eingangs genannten Art beschreibt beispielsweise die
DE 36 11 313 C2. Das dort beschriebene Drapierband besteht aus auf einer Tragschnur angeordneten
Beschwerungskörpern, wie Bleiperlen, welche dann von einem textilen Schlauch umschlossen
werden. Dieses Umschließen ist insbesondere bei der Verwendung von Bleiperlen als
Beschwerungskörpern notwendig, um die dunkle Farbe des Bleis durch das eventuell durchscheinende
Material des Flächengebildes nicht sichtbar zu machen. Darüber hinaus soll auch vermieden
werden, dass Personen mit den Bleiperlen in Hautkontakt kommen bzw. Kinder diese in
den Mund stecken. Die Verwendung des Schlauches ist jedoch nachteilig, da hierdurch
erhöhte Kosten entstehen. Auch der Rohstoff Blei ist in den letzten Jahren immer teurer
geworden, wobei seine Verwendung unter umweltpolitischen Gesichtspunkten als zweifelhaft
betrachtet werden kann. Hier gilt es also eine Alternative zu finden.
[0003] Die
DE 201 00 457 U1 schlägt nun vor, als Beschwerungselemente Kunststoffabschnitte zu verwenden. In einem
Ausführungsbeispiel wird vorgeschlagen, die Kunststoffabschnitte komplett voneinander
zu trennen und dann wiederum in einen Schlauch einzubringen, um das gewünschte Drapierband
zu erhalten. Die Handhabung der losen Kunststoffabschnitte ist jedoch schwierig und
nur mit einem hohen maschinellen oder manuellen Aufwand machbar. Weitere Ausführungsbeispiele
sehen vor, dass die Kunststoffabschnitte noch durch Brücken verbunden sind, welche
aus dem gleichen Material wie die Kunststoffabschnitte selbst bestehen. Diese sind
zwar einfacher zu handhaben jedoch vergleichsweise steif, so dass die gewünschten
Wellenfalten am Flächengebilde nicht ausreichend gut gebildet werden können. Die
DE 1283455 B1 offenbart ein Drapierband, das die Merkmale des Oberbegriffs des Anspruchs 1 aufweist
(siehe Ausführungsform in Fig. 10). Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Drapierband
zu schaffen, welches die vorgenannten Nachteile vermeidet und welches einfach und
kostengünstig in der Herstellung ist und dabei auch die gewünschte Drapierfähigkeit
aufweist. Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst,
denen folgende besondere Bedeutung zukommt.
[0004] Das Drapierband besteht aus Kunststoffabschnitten, die auf einer durchgehenden Seele
angeordnet sind. Die Seele wiederum besteht aus zwei konzentrisch angeordneten Teilen,
die zueinander in Achsrichtung zumindest geringfügig verschieblich sind. Die Kunststoffabschnitte
sind dabei auf dem äußeren Teil der Seele festlegbar und gehen mit diesem vorzugsweise
eine mechanische Verbindung ein. Durch diese Anordnung erhält man ein Drapierband,
welches über ausreichende Drapierfähigkeit verfügt und welches keinen Schlauch benötigt,
der die Kunststoffabschnitte ummantelt, da die Farbe der Kunststoffabschnitte und
der Seele quasi frei wählbar ist. Es ist somit auch möglich, Drapierbänder in nahezu
jeder beliebigen Farbe vorzusehen. Die Herstellung des Drapierbandes ist deutlich
preiswerter, da auf den Schlauch verzichtet werden kann und der Kunststoff preiswerter
in der Herstellung ist als das bisher verwendete Blei. Durch die zweiteilige Ausführung
der Seele können die Kunststoffabschnitte auf der Seele auch perlenschnurartig geformt
werden, was auch den Herstellungsprozess vereinfacht, wie noch im Folgenden näher
ausgeführt werden wird.
[0005] Um das erfindungsgemäße Drapierband herzustellen, ist es möglich, zuerst die zweiteilige
Seele mit einem Kunststoff zu ummanteln, wodurch ein Kunststoffmantel gebildet wird,
der danach in einzelne Kunststoffabschnitte unterteilt wird. Um eine Form des Drapierbandes
zu erhalten, in der die einzelnen Kunststoffabschnitte voneinander beabstandet sind,
wird der Kunststoffmantel mittels eines Stanzmessers gehackt, wobei die Kunststoffabschnitte
einschließlich des äußeren Teils der Seele leicht gegenüber dem inneren Teil der Seele
verschoben werden. Hierdurch bilden sich die bereits erwähnten Kunststoffabschnitte,
die voneinander beabstandet sind und eine Art Perlenschnur bilden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, mehrere Stanzmesser vorzusehen.
[0006] Es ist möglich, dass die beiden Teile der Seele des Drapierbandes aus dem gleichen
Material bestehen. Es muss dann nur dafür gesorgt werden, dass die beiden Teile nicht
eine feste Verbindung miteinander eingehen, sondern, dass sich die Teile noch zumindest
geringfügig gegeneinander verschieben lassen.
[0007] Es ist auch möglich, dass die beiden Teile der Seele aus unterschiedlichen Materialien
bestehen. Diese können von einer ähnlichen Art sein, beispielsweise zwei Kunststoffe
oder auch vollständig unterschiedlich, beispielsweise ein Kunststoff, eine Naturfaser,
wie beispielsweise Flachs, Hanf, Baumwolle, Seide oder Ähnliches oder auch ein Kunststoff
und ein Metall, ein Naturstoff und ein Metall oder Ähnliches. In besonderen Ausführungsformen
dieser Art ist die Seele als Core-Garn als Umwindezwirn oder auch als Klingeldraht
ausgebildet.
[0008] Um die Kunststoffabschnitte bzw. den biegeelastischen Körper schwerer zu gestalten
und somit bessere Drapiereigenschaften zu erzielen, wird als Material für die Kunststoffabschnitte
ein mit Füllmitteln versehenes thermoplastisches oder duroplastisches Material verwendet,
wobei auch Mischungen dieser Materialien Verwendung finden können. Als Füllmittel
können verschiedenste Materialien Verwendung finden, insbesondere jedoch Bariumsulfit,
Keramikstaub und/oder Sand. Auch andere Materialien oder eine Mischung aus den vorgenannten
sind möglich.
[0009] Es ist möglich, dass das Drapierband eine flächige Ausdehnung hat, wobei die Kunststoffabschnitte
sowohl hintereinander als auch nebeneinander angeordnet sind. Solche Drapierbänder
können dann verschiedenen Zwecken dienen. Bei der Ausbildung der Kunststoffabschnitte
hintereinander und nebeneinander sind dann mehrere Seelen im Drapierband vorgesehen,
wobei jeder der Kunststoffabschnitte auf einer Seele angeordnet ist.
[0010] Um bei der Herstellung des Drapierbandes den um die Seele gebildeten Kunststoffmantel
in mehrere Kunststoffabschnitte zu unterteilen, wird vorzugsweise ein Stanzmesser
verwendet, welches zwei zueinander gegenläufige Stanzräder mit vorzugsweise kegelförmigen
Zähnen aufweist. Dies hat sich bewährt, um die Kunststoffabschnitte aus dem Kunststoffmantel
zu bilden. Darüber hinaus sind solche Stanzräder bekannt. Das Verfahren, den Kunststoffmantel
in die einzelnen Kunststoffabschnitte zu unterteilen, ist mittels des Stanzmessers
einfach und kostengünstig.
[0011] Weitere Ausführungsbeispiele und Abänderungen der Erfindung ergeben sich aus der
nachfolgenden Beschreibung, den Unteransprüchen und den Zeichnungen. In den Figuren
ist der Gegenstand in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine erste Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drapierbandes in Draufsicht
- Fig. 2:
- eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Drapierbandes in Draufsicht
- Fig. 3:
- ein erfindungsgemäßes Drapierband im Schnitt gemäß dem Schnitt III-III aus Fig. 2
[0012] Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel eines Drapierbandes 10 mit einem biegeelastischen
Körper 11. Dieser besteht aus auf einer Seele 20 angeordneten Kunststoffabschnitten
12, welche voneinander beabstandet sind. Die Seele 20 besteht aus einem inneren Teil
21 und einem äußeren Teil 22, welche zueinander in Achsrichtung 13 verschieblich 23
sind. Die hier dargestellte Schar von Kunststoffabschnitten 12 ist vollständig radial
die Seele 20 umlaufend 16 unterteilt. Dies hat den Vorteil, dass das Drapierband 10
in jede beliebige Richtung die gleichen biegeelastischen Eigenschaften und damit die
gleiche Drapierfähigkeit aufweist.
[0013] Ein anderes Ausführungsbeispiel ist in Fig. 2 dargestellt. Auch hier ist eine Schar
von Kunststoffabschnitten 12 auf einer Seele 20 angeordnet, um den biegeelastischen
Körper 11 des Drapierbandes 10 zu bilden. Die hier dargestellten Kunststoffabschnitte
12 sind jedoch nur in zwei Ebenen angedeutet durch 14 und 15 voneinander getrennt.
Hierdurch bietet der biegeelastische Körper 11 des Drapierbandes 10 unterschiedliche
Drapiereigenschaften je nachdem in welchem Winkel er eingebaut wird. Um beispielsweise
bei einer Gardine einen gleichmäßigen Wellenfall zu erzeugen, wird das Drapierband
10 aus Fig. 2 so eingebaut, dass sich die in Fig. 2 gezeigte Ansicht in Draufsicht
auf das Drapierband 10 ergibt.
[0014] Um ein Drapierband 10 gemäß Fig. 2 herzustellen, muss der Kunststoffmantel in den
beiden Ebenen 14 und 15 unterteilt werden, um die Kunststoffabschnitte 12 zu bilden.
Wird der Kunststoffmantel jedoch vollständig radial die Seele 20 umlaufend 16 unterteilt,
so erhält man den biegeelastischen Körper 11 aus Fig. 1.
[0015] Fig. 3 zeigt nun den inneren Aufbau eines Kunststoffabschnittes 12 gemäß dem Schnitt
III-III in Fig. 2. Man erkennt, dass die Seele 20 aus einem inneren 21 und einem äußeren
Teil 22 aufgebaut ist. Auf diesem äußeren Teil 22 ist der eigentliche Kunststoffabschnitt
12 angeordnet. Das Material des Kunststoffabschnittes 12 ist dabei auf dem äußeren
Teil 22 der Seele 20 festgelegt. Vorzugsweise geht er dabei mit dem äußeren Teil 22
eine mechanische Verbindung ein. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass
das Material des Kunststoffabschnittes 12 bei der Anbringung der Kunststoffummantelung
um die Seele 20 mit dem äußeren Teil 22 der Seele 20 etwas verschmilzt. Selbstverständlich
sind auch andere Möglichkeiten denkbar, die Kunststoffabschnitte 12 auf dem äußeren
Teil 22 der Seele 20 festzulegen, wie beispielsweise chemische Reaktionen oder mechanische
Verbindungen.
Bezugszeichenliste:
[0016]
- 10
- Drapierband
- 11
- Biegeelastischer Körper
- 12
- Kunststoffabschnitt
- 13
- Achsrichtung
- 14
- Erste Ebene
- 15
- Zweite Ebene
- 16
- Radial 20 umlaufend
- 20
- Seele
- 21
- Innerer Teil von 20
- 22
- Äußerer Teil von 20
- 23
- Verschieberichtung
1. Drapierband (10), für ein Flächengebilde wie eine Gardine, einen Vorhang
oder dergleichen,
mit einem in wenigstens einer Ebene biegeelastischen Körper (11),
welcher am oder im Flächengebilde anordnenbar ist,
wobei das Drapierband einerseits dazu dient, das Flächengebilde zu beschweren, andererseits
aber auch eine gleichmäßige Wellenform am Flächengebilde ermöglicht,
wobei der biegeelastische Körper (11) eine Schar von Kunststoffabschnitten (12) umfasst,
welche auf einer durchgehenden Seele (20) angeordnet sind,
wobei die Seele (20) aus zwei Teilen (21, 22) besteht,
dadurch gekennzeichnet, dass die genannten zwei Teile (21, 22) konzentrisch angeordnet und zueinander in Achsrichtung
(13) zumindest geringfügig verschieblich sind, und wobei die Kunststoffabschnitte
(12) auf dem äußeren Teil (22) der Seele (20) festlegbar sind und vorzugsweise mit
diesem eine mechanische Verbindung eingehen.
1. Drapery strip (10) for a textile sheet material such as a drapery, a curtain or similar,
with a minimum of one layer of flexible elastic body (11), that can be arranged on
or in the textile sheet material,
whereby, on the one hand, the drapery strip is used to weight down the textile sheet
material and, on the other hand, to also enable uniform undulation on the textile
sheet material,
whereby, the flexible elastic body (11) includes a multitude of plastic sections (12)
that are arranged on a continuous central core (20),
whereby, the core (20) comprises of two parts (21, 22),
characterized in that, the two parts (21,22) mentioned are arranged concentric and can be at least slightly
relocated to one another in the axial direction (13) and, whereby, the plastic section
(12) on the outer part (22) of the central core (20) can be fixable and, preferably,
mechanically coalesce with this.
1. Ruban de drapage (10) pour un objet en nappe tel qu'un voilage, un rideau ou similaire,
avec un corps (11) flexible sur au moins un plan, corps qu'il est possible d'agencer
contre ou dans l'objet en nappe,
sachant que le ruban de drapage sert d'une part à alourdir l'objet en nappe, mais
d'autre part aussi à conférer une forme ondulée uniforme à l'objet en nappe,
sachant que le corps flexible (11) comprend un ensemble de segments en plastique (12)
agencés sur une âme continue (20),
sachant que l'âme (20) est en deux parties (21, 22),
caractérisé en ce que les deux parties (21, 22) indiquées sont agencées concentriques et sont au moins
légèrement l'une par rapport à l'autre dans le sens axial (13), et sachant que les
segments en plastique (12) peuvent être fixés sur la partie extérieure (22) de l'âme
(20) et qu'ils forment une liaison mécanique de préférence avec cette partie.