[0001] Im Rahmen des spurgebundenen, insbesondere schienengebundenen Verkehrs werden Sensoreinrichtungen
für unterschiedliche Aufgaben im Zusammenhang mit der Überwachung und/oder Steuerung
der jeweiligen Fahrzeuge, bei denen es sich neben Schienenfahrzeugen beispielsweise
auch um spurgeführte Fahrzeuge mit Gummibereifung handeln kann, verwendet. So sind
beispielsweise Sensoreinrichtungen in Form von insbesondere zur Gleisfreimeldung verwendeten
Radsensoren im Bereich der Eisenbahnautomatisierung weit verbreitet.
[0002] Entsprechende Radsensoren können beispielsweise als Doppelkontakt-Schienenschalter
ausgeführt sein, deren elektrische Signale in nachfolgenden Verarbeitungseinrichtungen
beziehungsweise Auswerteschaltungen aufbereitet und ausgewertet werden. Für die weitere
Nutzung der aus den elektrischen Signalen abgeleiteten Information ist eine genaue
Kenntnis des Ortes, d.h. der örtlichen Lage beziehungsweise Position der Sensoren
im Gleisnetz, regelmäßig von erheblicher Bedeutung. Dies gilt beispielsweise für den
Fall, dass die Radsensoren zur Gleisfreimeldung dienen und damit durch den Ort der
Radsensoren die Grenzen der jeweiligen Gleisbelegungs- beziehungsweise Gleisfreimeldeabschnitte
definiert werden.
[0003] Im Rahmen ihrer Inbetriebnahme werden Radsensoren üblicherweise an vorgegebenen Montageorten
montiert und anlagenspezifisch verdrahtet. Die korrekte Montageverdrahtung wird hierbei
in der Regel durch Inaugenscheinnahme, Vermessung und elektrische Überprüfung verifiziert.
Mit den genannten Schritten sind im Rahmen der Projektierung erhebliche Aufwände verbunden;
gleichzeitig sind die einzelnen Schritte aufgrund ihrer im Wesentlichen manuellen
Durchführung vergleichsweise fehleranfällig, so dass Fehlzuordnungen beziehungsweise
Fehlverkabelungen nur verbunden mit einem erheblichen Zusatzaufwand, beispielsweise
durch ein Abfahren der Gleise mit einer Lokomotive, zuverlässig ausgeschlossen werden
können.
[0004] Die
DE 10 2009 029 857 A1 offenbart diesbezüglich ein Programmiergerät für Balisen, das Projektierungsdaten
auf diese überträgt.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders leistungsfähiges
und zugleich besonders zuverlässiges Verfahren zum Erfassen von Projektierungsdaten
einer Sensoreinrichtung zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs
anzugeben.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zum Erfassen von Projektierungsdaten
einer Sensoreinrichtung zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs,
wobei auf die Sensoreinrichtung bezogene Projektierungsdaten ermittelt werden, die
ermittelten Projektierungsdaten in Form eines Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung
aufgeprägt werden, das aufgeprägte Informationsmuster von der Sensoreinrichtung an
eine Verarbeitungseinrichtung übermittelt wird und die Projektierungsdaten von der
Verarbeitungseinrichtung anhand des übermittelten Informationsmusters erfasst werden.
[0007] Gemäß dem ersten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden somit zunächst auf
die Sensoreinrichtung bezogene Projektierungsdaten ermittelt. Diese Projektierungsdaten
werden im nächsten Verfahrensschritt in Form eines Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung
aufgeprägt. Dies bedeutet, dass die Sensoreinrichtung mittels eines die Projektierungsdaten
codierenden Informationsmusters angereizt beziehungsweise beaufschlagt wird. Durch
eine entsprechende Anregung der Sensoreinrichtung beziehungsweise zumindest eines
Sensors derselben werden die ermittelten Projektierungsdaten somit derart in die Sensoreinrichtung
"eingespeist", dass von der Sensoreinrichtung ein Informationsmuster erfasst wird,
welches die Projektierungsdaten derart codiert, dass diese aus dem Informationsmuster
zurückgewonnen werden können. Vorzugsweise werden dabei für das Informationsmuster
solche Abfolgen und Dauern der Anreizung beziehungsweise Auslösung der Sensoreinrichtung
verwendet, die im normalen Betrieb, d.h. im Wirk- beziehungsweise Produktivbetrieb,
der Sensoreinrichtung üblicherweise nicht auftreten. Für die Aufprägung des Informationsmusters
auf die Sensoreinrichtung kann dabei eine Vielzahl bekannter Codierungsverfahren verwendet
werden. In Abhängigkeit von der Art der jeweiligen Sensoreinrichtung schließt dies
insbesondere eine Variation der Betätigungsfrequenz, der Betätigungsdauer sowie der
Betätigungsrichtung der Sensoreinrichtung ein.
[0008] Gemäß dem dritten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das aufgeprägte Informationsmuster
von der Sensoreinrichtung an eine Verarbeitungseinrichtung übermittelt. Hierdurch
werden somit mittels des Informationsmusters die Projektierungsdaten auf dieselbe
Art und Weise an eine an die Sensoreinrichtung kommunikationstechnisch angebundene
Verarbeitungseinrichtung übermittelt, wie dies auch für die im normalen Betrieb von
der Sensoreinrichtung erfassten Daten beziehungsweise Signale geschieht. Mit anderen
Worten wird somit der ohnehin vorhandene Kommunikationsweg zwischen der Sensoreinrichtung
und der Verarbeitungseinrichtung dafür verwendet, die ermittelten Projektierungsdaten
an die Verarbeitungseinrichtung zum übermitteln. Dies hat den grundlegenden Vorteil,
dass hierdurch eine eindeutige und unmittelbare Zuordnung der übertragenen Projektierungsdaten
zu der jeweiligen Sensoreinrichtung möglich ist und insbesondere anderenfalls denkbare
Zuordnungsfehler oder Vertauschungen zuverlässig vermieden werden.
[0009] Gemäß dem letzten Schritt des erfindungsgemäßen Verfahrens werden die Projektierungsdaten
von der Verarbeitungseinrichtung anhand des übermittelten Informationsmusters erfasst.
Dies bedeutet, dass die Projektierungsdaten von der Verarbeitungseinrichtung basierend
auf dem empfangenen Informationsmuster durch eine entsprechende Decodierung bestimmt
beziehungsweise zurückgewonnen werden. Damit sind die Projektierungsdaten im Ergebnis
von der Sensoreinrichtung über den für die im Normalbetrieb erfassten Sensordaten
beziehungsweise Sensorsignale vorgesehenen Übertragungsweg an die Verarbeitungseinrichtung
übermittelt worden, wo sie zur weiteren Bearbeitung, Berücksichtigung und/oder Überprüfung
zur Verfügung stehen.
[0010] Entsprechend den vorstehenden Erläuterungen weist das erfindungsgemäße Verfahren
somit den grundlegenden Vorteil auf, dass diejenige Sensoreinrichtung, auf die sich
die ermittelten Projektierungsdaten beziehen, selbst für die Übermittlung der Projektierungsdaten
an die Verarbeitungseinrichtung verwendet wird. Hieraus ergibt sich, dass das Verfahren
aufgrund der Vermeidung zusätzlicher Übertragungswege oder einer manuellen Erfassung
der Projektierungsdaten eine besonders hohe Zuverlässigkeit aufweist. Des Weiteren
wird die Erfassung der Projektierungsdaten durch das erfindungsgemäße Verfahren erheblich
vereinfacht und beschleunigt, so dass sich insbesondere im Hinblick auf die Inbetriebnahme
von Anlagen mit einer Vielzahl von Sensoreinrichtungen in der Praxis erhebliche Vorteile
ergeben.
[0011] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens
werden die Projektierungsdaten von der Verarbeitungseinrichtung mit einer die Sensoreinrichtung
kennzeichnenden Identität verknüpft. Dies ist vorteilhaft, da hierdurch eine eindeutige
und dauerhafte Zuordnung der erfassten Projektierungsdaten zu der jeweiligen Sensoreinrichtung
gewährleistet wird. Die die Sensoreinrichtung kennzeichnende Identität kann von der
Verarbeitungseinrichtung dabei beispielsweise dem Signal entnommen werden, mittels
dessen das aufgeprägte Informationsmuster von der Sensoreinrichtung an die Verarbeitungseinrichtung
übermittelt wird. Alternativ hierzu ist es beispielsweise auch denkbar, dass die die
Sensoreinrichtung kennzeichnende Identität von der Verarbeitungseinrichtung entsprechenden
Konfigurationsdaten entnommen wird.
[0012] Bei den auf die Sensoreinrichtung bezogenen Projektierungsdaten, die ermittelt und
letztlich von der Verarbeitungseinrichtung anhand des übermittelten Informationsmusters
erfasst werden, kann es sich grundsätzlich um Projektierungsdaten beliebiger Art handeln.
[0013] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens werden auf den Ort der Sensoreinrichtung bezogene Daten als Projektierungsdaten
erfasst. Dies ist vorteilhaft, da der Ort der Sensoreinrichtung, d.h. beispielsweise
die Lage beziehungsweise genaue Position eines Radsensors in einem Gleisnetz, im Rahmen
der Projektierung von besonderer Bedeutung ist. So ist insbesondere auch in rangiertechnischen
Anlagen eine exakte Kenntnis des Ortes der im Rahmen der Überwachung und Steuerung
der Anlage verwendeten Sensoreinrichtungen von großer Bedeutung. Vorteilhafterweise
kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart weitergebildet sein, dass die auf
den Ort der Sensoreinrichtung bezogenen Daten satellitengestützt ermittelt werden.
Die satellitengestützte Ermittlung der auf den Ort der Sensoreinrichtung bezogenen
Daten, d.h. beispielsweise unter Verwendung eines GPS-, GLONASS- oder Galileo-Satellitenempfängers,
ist vorteilhaft, da hierdurch eine vergleichsweise genaue und aufwandsarme Orts- beziehungsweise
Positionsermittlung ermöglicht wird.
[0014] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren weiterhin derart weitergebildet
sein, dass auf eine Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors bezogene Projektierungsdaten
erfasst werden. Dies ist vorteilhaft, da Radsensoren bei der Überwachung und Steuerung
des schienengebundenen Verkehrs eine zentrale Funktion zukommt. Dabei ist eine genaue
Erfassung der Projektierungsdaten von Radsensoren, insbesondere in Form von auf den
Ort des jeweiligen Radsensors bezogenen Daten, von zentraler Bedeutung. Dies gilt
sowohl für zum Zweck der Gleisfreimeldung eingesetzte als auch beispielsweise für
zum Zweck der Messung von Geschwindigkeiten oder Laufwiderständen verwendete Radsensoren.
So ist beispielsweise bei rangiertechnischen Ablaufanlagen eine genaue Kenntnis des
Ortes zur Detektion ablaufender Wagen beziehungsweise Wagengruppen verwendeter Radsensoren
für eine zuverlässige und die Leistungsfähigkeit der Anlage optimierende Steuerung
des Ablaufbetriebes von großer Bedeutung.
[0015] Das Aufprägen des Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors
kann in Abhängigkeit von dem Wirkprinzip des jeweiligen Radsensors auf unterschiedliche
Art und Weise erfolgen. So ist es im Falle eines magnetisch wirkenden Radsensors beispielsweise
denkbar, dass das Aufprägen des Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung unter
Verwendung einer magnetischen Abschirmung erfolgt. Des Weiteren bereitet es dem Fachmann
auch im Falle von mechanisch, hydraulisch oder pneumatisch wirkenden Radsensoren keine
Probleme, in Abhängigkeit von der konkreten konstruktiven Ausführung des jeweiligen
Radsensors eine Betätigungseinrichtung zu realisieren, die das Aufprägen des Informationsmusters
auf die Sensoreinrichtung ermöglicht.
[0016] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird das Informationsmuster durch eine Abfolge von gezielten Bedämpfungen des Magnetfeldes
zumindest einer Sensorspule des Radsensors auf den Radsensor aufgeprägt. Dies betrifft
somit den Fall eines induktiv wirkenden Radsensors, der zur Erfassung vorbeirollender
Räder zumindest eine Sensorspule aufweist. Durch eine gezielte Bedämpfung der Sensorspule
beziehungsweise ihres Magnetfeldes ist es hierbei unter Verwendung eines entsprechenden
Codierungsverfahrens somit möglich, das Informationsmuster auf den Radsensor aufzuprägen.
Dies ist vorteilhaft, da induktiv wirkende Radsensoren insbesondere aufgrund ihrer
Robustheit und Zuverlässigkeit im Bereich des Schienenverkehrs weitverbreitet sind.
[0017] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgeprägt sein, dass
auf eine Sensoreinrichtung in Form einer Lichtschranke, eines Lichtgitters, eines
Sensors zum Messen von Achslasten, eines Beschleunigungssensors oder eines Lagesensors
bezogene Projektierungsdaten erfasst werden. Dies ist vorteilhaft, da es sich bei
den genannten Arten von Sensoreinrichtungen einerseits um solche handelt, die insbesondere
im Rahmen der Steuerung und Überwachung von rangiertechnischen Anlagen gebräuchlich
sind. Andererseits sind diese Sensoreinrichtungen auch aufgrund ihres Wirkprinzips
besonders geeignet dafür, durch das Aufprägen eines entsprechenden Informationsmusters
erfasste Projektierungsdaten an eine an die jeweilige Sensoreinrichtung kommunikationstechnisch
angebundene Verarbeitungseinrichtung zu übertragen. Das Anreizen der Sensoreinrichtung
in der Art, dass ein die jeweiligen Projektierungsdaten codierendes Signal an die
Verarbeitungseinrichtung übertragen wird, erfolgt hierbei in einer von der Art der
jeweiligen Sensoreinrichtung abhängigen Art und Weise. So kann im Falle einer Sensoreinrichtung
in Form einer Lichtschranke oder eines Lichtgitters durch das gezielte Einbringen
eines Gegenstands in den Erfassungsbereich der Sensoreinrichtung ein Aufprägen der
ermittelten Projektierungsdaten auf die Sensoreinrichtung beziehungsweise ein Signal
derselben erfolgen. Im Falle der weiteren genannten bevorzugten Ausführungsformen
der Sensoreinrichtung ist zum Aufprägen der Projektierungsdaten ein Anreizen der jeweiligen
Sensoreinrichtung beispielsweise mittels entsprechender mechanischer Betätigungen,
sich ändernder Beschleunigungen oder - im Falle eines Lagesensors - sich ändernder
Lagen, Neigungen beziehungsweise Orientierungen möglich.
[0018] Die Übermittlung des aufgeprägten Informationsmusters von der Sensoreinrichtung an
die Verarbeitungseinrichtung kann im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens auf einen
beliebigen Kommunikationsweg erfolgen. Dies schließt insbesondere eine drahtgebundene
Übermittlung ein.
[0019] Vorzugsweise kann das erfindungsgemäße Verfahren auch derart ausgestaltet sein, dass
das aufgeprägte Informationsmuster von der Sensoreinrichtung drahtlos, insbesondere
funkbasiert, an die Verarbeitungseinrichtung übermittelt wird. Dies ist vorteilhaft,
da eine drahtlose Übermittlung von Daten beziehungsweise Signalen von Sensoreinrichtungen
in der Praxis dahingehend erhebliche Vorteile aufweist, dass teure und vergleichsweise
aufwändige Verkabelungsarbeiten, beispielsweise im Gleisbereich, vermieden werden.
Darüber hinaus ist im Falle einer funkbasierten Übermittlung von Daten beziehungsweise
Signalen zwischen der Sensoreinrichtung und der Verarbeitungseinrichtung eine zuverlässige
Erfassung von Projektierungsdaten der Sensoreinrichtung, insbesondere ihres Ortes,
in Abhängigkeit von den jeweiligen Umständen von besonderer Bedeutung. Vorteilhafterweise
wird es der Verarbeitungseinrichtung hierdurch weiterhin ermöglicht, Kenntnisse darüber
zu erlangen, welche Sensoreinrichtungen ihr dahingehend zugeordnet sind, dass die
Verarbeitungseinrichtung für das Empfangen und Auswerten von Daten beziehungsweise
Signalen dieser Sensoreinrichtungen zuständig ist. Eine entsprechende Kenntnis seitens
der Verarbeitungseinrichtung ist insbesondere im Falle einer funkbasierten Übermittlung
von Bedeutung, da die Verarbeitungseinrichtung in diesem Fall funktechnisch möglicherweise
auch in der Lage ist, Signale von anderen, für sie nicht relevanten Komponenten zu
empfangen.
[0020] Hinsichtlich der Einrichtung zum Erfassen von Projektierungsdaten einer Sensoreinrichtung
zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs liegt der vorliegenden
Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung anzugeben, die ein besonders leistungsfähiges
und zugleich besonders zuverlässiges Verfahren zum Erfassen von Projektierungsdaten
einer entsprechenden Sensoreinrichtung unterstützt.
[0021] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Einrichtung zum Erfassen von
Projektierungsdaten einer Sensoreinrichtung zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen
Verkehrs, wobei die Einrichtung ausgebildet ist, auf die Sensoreinrichtung bezogene
Projektierungsdaten zu ermitteln und die ermittelten Projektierungsdaten in Form eines
Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung aufzuprägen zwecks Übermittlung des
aufgeprägten Informationsmusters von der Sensoreinrichtung an eine Verarbeitungseinrichtung
und Erfassung der Projektierungsdaten anhand des übermittelten Informationsmusters
durch die Verarbeitungseinrichtung.
[0022] Die Vorteile der erfindungsgemäßen Einrichtung entsprechen im Wesentlichen denjenigen
des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden
Ausführungen verwiesen wird. Gleiches gilt hinsichtlich der im Folgenden genannten
bevorzugten Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Einrichtung in Bezug auf die entsprechenden
bevorzugten Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, so dass zur Vermeidung
von Wiederholungen auch diesbezüglich auf die entsprechenden vorstehenden Erläuterungen
verwiesen wird.
[0023] Gemäß einer besonders bevorzugten Weiterbildung ist die erfindungsgemäße Einrichtung
ausgebildet, auf eine Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors bezogene Projektierungsdaten
zu erfassen und die ermittelten Projektierungsdaten in Form eines Informationsmusters
auf den Radsensor aufzuprägen.
[0024] Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Einrichtung auch derart weitergebildet sein,
dass die Einrichtung eine auf den Radsensor aufsetzbare Betätigungseinrichtung aufweist
und die Betätigungseinrichtung ausgebildet ist, das Informationsmuster durch eine
Abfolge von gezielten Bedämpfungen des Magnetfeldes zumindest einer Sensorspule des
Radsensors auf den Radsensor aufzuprägen.
[0025] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße
Einrichtung zum Ermitteln von auf den Ort bezogenen Daten als Projektierungsdaten
ausgebildet. Vorzugsweise kann die erfindungsgemäße Einrichtung auch derart ausgestaltet
sein, dass sie zum Ermitteln der auf den Ort bezogenen Daten einen Satellitenempfänger
aufweist. Bei dem Satellitenempfänger kann es sich beispielsweise um einen GPS-Empfänger
beziehungsweise ein GPS-Gerät handeln, d.h. eine Vorrichtung, die zur satellitengestützten
Orts- beziehungsweise Positionsermittlung unter Verwendung des Global Positioning
Systems (GPS) ausgebildet ist. Alternativ oder zusätzlich hierzu kann der Satellitenempfänger
auch zum Empfang von Signalen anderer Satellitennavigationssyteme, wie beispielsweise
Galileo oder GLONASS, ausgebildet sein.
[0026] Gemäß einer weiteren besonders bevorzugten Ausführungsform ist die erfindungsgemäße
Einrichtung zum Bestimmen ihrer Ausrichtung in Bezug auf eine weitere im Bereich der
Sensoreinrichtung angeordnete Komponente, insbesondere eine Weiche, ausgebildet. Hierdurch
soll die Einrichtung vorteilhafterweise letztlich dazu in die Lage versetzt werden,
eine Überprüfung der Ausrichtung der Sensoreinrichtung zu ermöglichen, um hierdurch
fehlerhafte Zuordnungen vermeiden beziehungsweise erkennen zu können.
[0027] Im Falle von zur Überwachung beispielsweise einer elektrisch ortsgestellten Weiche
verwendeten Sensoreinrichtungen in Form von Radsensoren kann dies beispielsweise bedeuten,
dass es die Einrichtung, beispielsweise durch eine Winkelmessung oder durch Bildauswertung,
ermöglicht, zwischen an der rechten beziehungsweise linken stumpfen Seite der Weiche
montierten Radsensoren zu unterscheiden und somit dahingehend eine Konsistenzprüfung
vorzunehmen. Hierzu ist einerseits eine entsprechende mechanische Ausbildung der Einrichtung
denkbar, welche eine Bestimmung der Ausrichtung der Einrichtung in Bezug auf die elektrisch
ortsgestellte Weiche erlaubt. Alternativ oder zusätzlich hierzu ist es beispielsweise
auch denkbar, dass die Einrichtung eine Kamera aufweist und diese auf einen Weichenlagemelder
der elektrisch ortsgestellten Weiche ausgerichtet wird. Durch eine Auswertung des
Bildsignals der Kamera kann hierbei das Meldebild des Weichenlage- und Ordnungsmelders
erfasst werden. Mittels des erfassten Meldebildes ist es hieraufhin möglich, die korrekte
Ausrichtung der Einrichtung in Bezug auf den Weichelage- und Ordnungsmelder und dementsprechend
auch in Bezug auf die Weiche zu bestätigen und damit im Ergebnis die Ausrichtung der
Einrichtung in Bezug auf die Weiche zu bestimmen. Zur weiteren Erhöhung der Sicherheit
des Erfassens der Projektierungsdaten ist es darüber hinaus beispielsweise denkbar,
dass seitens einer Steuereinrichtung der elektrisch ortsgestellten Weiche in einem
Konfigurationsmodus ein definiertes Konfigurations-Meldebild, das im normalen Betrieb
nicht auftritt, auf dem Weichenlage- und Ordnungsmelder angezeigt wird. Im Falle eines
Weichenlage- und Ordnungsmelders für eine normale Weiche könnte es sich hierbei beispielsweise
um ein Aufleuchten aller drei Lichtpunkte oder auch ein Aufleuchten der Lichtpunkte
mit einer spezifischen Blinkfrequenz handeln. Ein fehlerfreies Erfassen der Projektierungsdaten
ist in diesem Fall nur dann möglich, wenn anhand des Kamerabildes von einer Auswertelogik
das erwartete Muster erkannt wird. Mittels einer entsprechenden Kameraeinrichtung
ist es vorteilhafterweise darüber hinaus auch möglich, für jede der Sensoreinrichtungen
in Form von Radsensoren zur Dokumentation im Rahmen der Projektierung ein Bild beziehungsweise
Foto zu speichern, auf dem die auf dem Weichenlage- und Ordnungsmelder angeschriebene
Nummer der zugehörigen elektrisch ortsgestellten Weiche enthalten ist.
[0028] Basierend auf einer Bestimmung der Ausrichtung der Einrichtung in Bezug auf eine
weitere im Bereich einer Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors angeordnete Komponente
besteht hierbei vorteilhafterweise weiterhin die Möglichkeit, dass im Falle eines
Radsensors mit mehreren, insbesondere zwei Sensorspulen das Informationsmuster nacheinander
auf die beiden Sensorspulen aufgeprägt wird und aus der zeitlichen Reihenfolge seitens
der Verarbeitungseinrichtung auf die Reihenfolge der Sensorspulen, etwa bezogen auf
ihren Abstand von einer Weiche, geschlossen wird. Hierdurch kann somit in automatischer
Weise die Betätigungsrichtung der Sensoreinrichtung bestimmt werden.
[0029] Die Erfindung umfasst des Weiteren eine Anordnung mit einer erfindungsgemäßen Einrichtung
oder einer Einrichtung gemäß einer der zuvor beschriebenen bevorzugten Weiterbildungen
der erfindungsgemäßen Einrichtung sowie mit der Sensoreinrichtung und der Verarbeitungseinrichtung
zum Erfassen der Projektierungsdaten anhand des übermittelten Informationsmusters.
[0030] Im Folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierzu zeigt
- Figur 1
- zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens eine schematische
Skizze eines Teils einer Anlage des spurgebundenen Verkehrs,
- Figur 2
- eine erste Darstellung einer Anordnung mit einem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung und
- Figur 3
- eine zweite Darstellung der Anordnung mit dem Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Einrichtung.
[0031] Figur 1 zeigt zur Erläuterung eines Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen Verfahrens
eine schematische Skizze eines Teils einer Anlage des spurgebundenen Verkehrs. Dargestellt
ist eine Weiche 10, bei der es sich im Rahmen des beschriebenen Ausführungsbeispiels
um eine elektrisch ortsgestellte Weiche handeln soll. Die Weiche 10 weist einen Weichenantrieb
20, eine Weichensteuerung 30 sowie einen Weichenlage- und Ordnungsmelder 40 auf. Der
Weichensteuerung 30, die die Lage der Weiche 10 über den Weichenantrieb 20 steuert
und die Lage der Weiche 10 am Weichenlage- und Ordnungsmelder 40 anzeigt, sind drei
Sensoreinrichtungen in Form von als Doppelkontakt-Schienenschaltern ausgeführten Radsensoren
50, 60, 70 zugeordnet.
[0032] Für eine korrekte und sichere Funktionsweise der Weiche 10 ist eine korrekte Projektierung
der Radsensoren 50, 60, 70 in Bezug auf die Weiche 10 sicherzustellen. Hierzu ist
insbesondere zu überprüfen, dass genau die Radsensoren 50, 60 und 70 der Weiche 10
zugeordnet sind und nicht etwa beispielsweise solche, die in ihrer Nachbarschaft montiert
sind. Des Weiteren ist zu gewährleisten, dass es sich bei dem Radsensor 50 um den
Radsensor vor der Weichenspitze handelt und die Betätigungsrichtung des Radsensors
50 hinsichtlich der Weichenspitze korrekt zugeordnet wird. Weiterhin ist zu verifizieren,
dass es sich bei den Radsensoren 60 beziehungsweise 70 um die Radsensoren am rechten
beziehungsweise linken stumpfen Ende der Weiche 10 handelt und hinsichtlich der Abstände
d1, d2 und d3 zwischen den Radsensoren 50, 60 und 70 und der Weiche 10 erforderliche
Mindestabstände eingehalten sind.
[0033] Aufgrund der genannten Anforderungen ist es notwendig, im Rahmen der Inbetriebnahme
des in der Figur 1 beispielhaft dargestellten Anlagenteils Projektierungsdaten der
Sensoreinrichtungen in Form der Radsensoren 50, 60 und 70 zu erfassen. Dabei können
die erfassten Projektierungsdaten in der Folge einerseits für eine dahingehende Überprüfung
verwendet werden, ob die vorstehend genannten Voraussetzungen alle erfüllt sind oder
nicht. Andererseits können die erfassten Projektierungsdaten oder aus diesen abgeleitete
Daten beispielsweise auch im Rahmen der Steuerung der Weiche 10 beziehungsweise der
Anlage, deren Bestandteil die Weiche 10 ist, verwendet werden. Dies gilt insbesondere
auch in Bezug auf die Abstände d1, d2, d3, da diese beispielsweise bei der Steuerung
und Überwachung von Anlagen in Form von rangiertechnischen Anlagen von großer Bedeutung
sind.
[0034] Wie eine automatisierte, besonders leistungsfähige und zugleich besonders zuverlässige
Erfassung entsprechender Projektierungsdaten bezogen auf die in der Figur 1 dargestellte
Situation erfolgen kann, soll nun im Weiteren anhand der Figuren 2 und 3 erläutert
werden.
[0035] Figur 2 zeigt eine erste Darstellung einer Anordnung mit einem Ausführungsbeispiel
der erfindungsgemäßen Einrichtung. Gezeigt ist eine Schiene 100, an der eine Sensoreinrichtung
in Form eines Radsensors 110 montiert ist. Bei dem Radsensor 110 kann es sich beispielsweise
um einen der in Figur 1 dargestellten Radsensoren 50, 60 oder 70 handeln. Der Radsensor
110 weist ein Anschlusskabel 115 auf, über das der Radsensor 110 mit elektrischer
Energie versorgt wird. Des Weiteren kann der Radsensor 110 mittels des Anschlusskabels
115 auch kommunikationstechnisch an eine Verarbeitungseinrichtung angebunden sein.
Alternativ hierzu ist es jedoch beispielsweise auch denkbar, dass der Radsensor 110
funkbasiert an die Verarbeitungseinrichtung angebunden ist, die in Figur 2 aus Gründen
der Übersichtlichkeit nicht dargestellt ist. Die Verarbeitungseinrichtung kann beispielsweise
als Bestandteil einer Achszähleinrichtung, eines Stellwerks und/oder - etwa in der
in Figur 1 dargestellten Situation - einer Weichensteuerung ausgebildet sein.
[0036] Neben dem Radsensor 110 ist in Figur 2 eine Einrichtung 200 zum Erfassen von Projektierungsdaten
einer Sensoreinrichtung zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs
dargestellt. Diese dient dazu, auf die Sensoreinrichtung in Form des Radsensors 110
bezogene Projektierungsdaten zu ermitteln, die ermittelten Projektierungsdaten in
Form eines Informationsmusters auf den Radsensor 110 aufzuprägen und über das aufgeprägte
Informationsmuster an die Verarbeitungseinrichtung zu übermitteln. Hierdurch wird
es der Verarbeitungseinrichtung ermöglicht, basierend auf den empfangenen Informationsmuster
beziehungsweise dem mit dem Informationsmuster codierten Signal die Projektierungsdaten
zurückzugewinnen und damit zu erfassen.
[0037] Im Rahmen des beschriebenen Ausführungsbeispiels sei angenommen, dass es sich bei
dem Radsensor 110 um einen induktiv wirkenden Radsensor in Form eines Doppelkontakt-Schienenschalters
handelt. Zur Durchführung des zuvor beschriebenen Verfahrens weist die Einrichtung
200 zum Erfassen der Projektierungsdaten daher eine Betätigungseinrichtung 210 auf,
die auf den montierten Radsensor 110 aufsetzbar ist und in der Lage ist, die beiden
internen Sensoren des Radsensors 110 für kurze Zeiträume vorgebbarer Länge gezielt
zu bedämpfen beziehungsweise nicht zu bedämpfen. Dies kann beispielsweise durch jeweils
kurzzeitiges mechanisches Einschwenken einer kleinen Metallfläche über den jeweiligen
Einzelsensor erfolgen. In Abhängigkeit von der konkreten Ausführung des Radsensors
110 wäre alternativ hierzu beispielsweise auch eine nicht mechanische, sondern elektrische
Beeinflussung denkbar.
[0038] Die Betätigungseinrichtung 210 ist über eine Stange 220 mit einer Bedieneinrichtung
230 verbunden. Diese weist - in der schematischen Darstellung der Figur 2 lediglich
angedeutete - Komponenten in Form einer Steuereinrichtung 240, einer Ein-/Ausgabeeinrichtung
250 sowie eines Satellitenempfängers 260 auf.
[0039] Zur Erfassung von auf die Sensoreinrichtung in Form des Radsensors 110 bezogenen
Projektierungsdaten wird nun in einem ersten Schritt mittels des Satellitenempfängers
260 der Ort beziehungsweise die Position des Radsensors 110 mit hoher Genauigkeit
ermittelt. Mittels der Steuereinrichtung 240 und der an diese kommunikationstechnisch
angebundenen Betätigungseinrichtung 210 wird sodann ein die Projektierungsdaten in
Form des ermittelten Ortes codierendes Informationsmuster auf den Radsensor 110 aufgeprägt.
Dies bedeutet, dass mittels gezielter Bedämpfungen der Radsensor 110 derart angereizt
wird, dass das resultierende Signal beziehungsweise dass durch dieses transportierte
Informationsmuster für die ermittelten Projektierungsdaten spezifisch ist. Vorzugsweise
werden zur Erzeugung des Informationsmusters hierbei Abfolgen von bedämpften und unbedämpften
Zuständen und entsprechende Dauern verwendet, die im normalen Betrieb des Radsensors
110 nicht auftreten können. Für die Auf- beziehungsweise Einprägung der Information,
d.h. der Projektierungsdaten, kann hierbei eine Vielzahl für sich bekannter Codierungsverfahren
verwendet werden. Dies schließt insbesondere eine Variation der Betätigungsfrequenz,
der Betätigungsdauer und/oder einen Wechsel der Betätigungsrichtung des Radsensors
110 durch die Betätigungseinrichtung 210 ein. Durch das mechanische Aufsetzen der
Betätigungseinrichtung 210 auf die Sensoreinrichtung in Form des Radsensors 110 ist
hierbei auf einfachste Weise sichergestellt, dass die ermittelten Projektierungsdaten
unzweifelhaft auf genau diesen Radsensor 110 aufgeprägt und damit an die diesem zugeordnete
Verarbeitungseinrichtung übermittelt werden.
[0040] Die Inbetriebnahme des Radsensors 110 beziehungsweise der in Figur 1 dargestellten
Anlage kann nun beispielsweise derart geschehen, dass mittels der Bedieneinrichtung
230 nach dem Aufsetzen der Betätigungseinrichtung 210 die automatische Erfassung der
Projektierungsdaten beziehungsweise die automatische Konfiguration gestartet wird.
Hierzu wird entsprechend den vorstehenden Ausführungen zunächst mittels des Satellitenempfängers
260 die genaue Position des Radsensors 110 ermittelt. Vorzugsweise kommt hierbei ein
Satellitenempfänger 260 mit einer hohen Ortsgenauigkeit, d.h. beispielsweise ein Differential-GPS-Empfänger,
zum Einsatz. Während dieser Phase kann der jeweiligen Bedienperson beispielsweise
über eine gelbe LED der Ein-/Ausgabeeinrichtung 250 die korrekte Funktionsweise der
Einrichtung 200 angezeigt werden. Im Anschluss hieran erfolgt, wie ebenfalls zuvor
bereits ausführt, die Übertragung der ermittelten Position auf die zuvor beschriebene
Weise, d.h. durch ein Aufprägen des Informationsmusters, auf den Radsensor 110. Abschluss
und Erfolg der Übermittlung der Projektierungsdaten mittels des aufgeprägten Informationsmusters
an die Verarbeitungseinrichtung können beispielsweise mittels einer grünen LED der
Ein-/Ausgabeeinrichtung 250 und Fehlersituationen beispielsweise mittels einer entsprechenden
roten LED angezeigt werden.
[0041] Neben dem beschriebenen extrem einfachen Benutzerinterface, d.h. der sehr einfach
ausgeführten Ein-/Ausgabeeinrichtung 250, ist es selbstverständlich auch möglich,
dass die Bedieneinrichtung 230 beispielsweise ein Display, welches auch zur berührungsempfindlichen
Eingabe ausgebildet sein kann, und/oder eine Vorrichtung zur akustischen Rückmeldung
mittels verschiedener Töne, Tonfolgen oder auch Sprachausgabe aufweist.
[0042] Mittels der Bedieneinrichtung 230 ist es vorteilhafterweise darüber hinaus auch möglich,
die Ausrichtung der Einrichtung 200 in Bezug auf eine weitere im Bereich der Sensoreinrichtung
210 angeordnete Komponente, d.h. beispielsweise der in Figur 1 dargestellten Weiche
10, zu bestimmen. Hierzu ist es beispielsweise denkbar, dass die Bedieneinrichtung
230 gegenüber der Stange 220 und/oder der Betätigungseinrichtung 210 drehbar ausgebildet
ist, so dass die Bedieneinrichtung 230 gegenüber der Betätigungseinrichtung 210 um
0° beziehungsweise 180° gedreht werden kann. Hierzu kann auf der Bedieneinrichtung
230 beispielsweise eine Markierung, etwa in Form eine Pfeilsymbols, angebracht sein,
die im Rahmen der Erfassung der Projektierungsdaten jeweils auf die Spitze der Weiche
10 auszurichten ist. Durch eine sensorische Auswertung der Verdrehung der Bedieneinrichtung
230 in Bezug auf die Betätigungseinrichtung 210 in Verbindung mit einer zeitlichen
Abfolge der Bedämpfung der beiden internen Sensoren des Radsensors 110 ist somit eine
einfache und wenig fehlerträchtige Ermittlung und Zuordnung der korrekten Betätigungsrichtung
der beiden internen Sensoren des Radsensors 110 in Form des Doppelkontakt-Schienenschalters
möglich.
[0043] Zusätzlich oder alternativ zu der zuvor beschriebenen Ausführungsform ist es beispielsweise
für den Anwendungsfall elektrisch ortsgestellter Weichen zur Reduzierung von Zuordnungsfehlern
mittels einer automatisierten Überprüfung der korrekten Ausrichtung der Betätigungseinrichtung
210 auch möglich, dass die Einrichtung 200 zusätzlich mit einer Kamera versehen wird.
Im Rahmen der Projektierung ist die Kamera in diesem Fall in der Situation der Figur
1 auf die Weiche 10, d.h. in Richtung des Weichenlage- und Ordnungsmelders 40 auszurichten.
Bei der Inbetriebnahme kann somit die Betätigungseinrichtung 210 auf die Sensoreinrichtung
in Form des Radsensors 110 aufgesetzt und die Bedieneinrichtung 230 beziehungsweise
die Kamera derart ausgerichtet werden, dass die Kamera den Weichenlage- und Ordnungsmelder
40 erfasst. Für eine visuelle Kontrolle der korrekten Ausrichtung kann hierbei beispielsweise
ein Display der Ein-/Ausgabeeinrichtung 250 der Bedieneinrichtung 230 verwendet werden.
Über eine Auswertung des Bildsignals der Kamera ist nun eine Erfassung des Meldebildes
des Weichenlage- und Ordnungsmelders 40 möglich. Nur im Falle einer korrekten Erfassung
des Meldebildes wird seitens der Steuereinrichtung 240 der Bedieneinrichtung 230 die
korrekte Ausrichtung der Betätigungseinrichtung 210 bestätigt. Zur weiteren Erhöhung
der Sicherheit bei der Projektierung ist es hierbei denkbar, dass seitens der Weichensteuerung
30 der Weiche 10 in einem speziellen Konfigurationsmodus ein definiertes Konfigurations-Meldebild,
das im normalen Betrieb nicht auftritt, über den Weichenlage- und Ordnungsmelder 40
angezeigt wird. Eine fehlerfreie Erfassung der Projektierungsdaten wird in diesem
Fall ausschließlich dann bestätigt, wenn anhand des Kamerabildes dieses Meldebild
erkannt wird. Im Sinne einer weitergehenden Dokumentation ist es hierbei zusätzlich
auch möglich, für jede der Sensoreinrichtungen, für die Projektierungsdaten erfasst
werden, ein Bild des jeweiligen Weichenlage- und Ordnungsmelders 40 zu speichern,
auf dem vorteilhafterweise die angeschriebene Nummer der jeweiligen Weiche 10 erkennbar
ist.
[0044] Vorteilhafterweise kann eine entsprechende Kamera darüber hinaus auch dafür verwendet
werden, auf einfache Art und Weise zuverlässig und korrekt zwischen an dem rechten
beziehungsweise an dem linken stumpfen Ende der Weiche 10 montierten Radsensoren zu
unterscheiden. Hierzu ist die Kamera beziehungsweise die an diese angebundene Steuereinrichtung
240 vorteilhafterweise ausgebildet, anhand einer Bildauswertung den Winkel der Kamera
zu dem Weichenlage- und Ordnungsmelders 40 zu ermitteln und hieraus, gegebenenfalls
unter Zuhilfenahme zusätzlicher Informationen zur Gleistopologie, zu bestimmen, ob
der betreffende Radsensor an dem rechten oder an dem linken stumpfen Ende der Weiche
10 angeordnet ist.
[0045] Es sei darauf hingewiesen, dass die Ein-/Ausgabeeinrichtung 250 auch weitere für
sich bekannte Elemente, wie beispielsweise eine Tastatur oder einen externen PC-Anschluss,
aufweisen kann.
[0046] Figur 3 zeigt eine zweite Darstellung der Anordnung mit dem Ausführungsbeispiel der
erfindungsgemäßen Einrichtung. Dabei sind im Vergleich zu Figur 2 identische Komponenten
jeweils mit demselben Bezugszeichen gekennzeichnet.
[0047] In der seitlichen Darstellung der Figur 3 sind nochmals die bereits im Zusammenhang
mit Figur 2 im Detail beschriebenen Komponenten sichtbar. Hierbei wird insbesondere
deutlich, wie die Betätigungseinrichtung 210 auf den Schienenkopf und den montierten
Radsensor 110 aufgesetzt wird.
[0048] Entsprechend den vorstehenden Ausführungen in Zusammenhang mit den beschriebenen
Ausführungsbeispielen des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie der erfindungsgemäßen
Einrichtung weisen diese insbesondere den Vorteil auf, dass eine schnelle, einfache
und besonders zuverlässige Erfassung von Projektierungsdaten von Sensoreinrichtungen
zum Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs ermöglicht wird. Vorzugsweise
erfolgt hierbei eine automatische Ermittlung beziehungsweise Vermessung des Ortes
beziehungsweise der korrekten Ausrichtung der jeweiligen Sensoreinrichtung. Durch
die Erfassung der Projektierungsdaten durch die Verarbeitungseinrichtung wird in der
Folge insbesondere auch eine weitere Zuordnung der Sensoreinrichtungen in Bestandsplänen
und Bedienbildern ermöglicht. Des Weiteren kann eine automatische Überwachung von
im Rahmen der Projektierung beziehungsweise Konfiguration einzuhaltenden Abständen
erfolgen.
1. Verfahren zum Erfassen von Projektierungsdaten einer Sensoreinrichtung zum Überwachen
und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs, wobei
- auf die Sensoreinrichtung bezogene Projektierungsdaten ermittelt werden,
- die ermittelten Projektierungsdaten in Form eines Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung
aufgeprägt werden,
- das aufgeprägte Informationsmuster von der Sensoreinrichtung an eine Verarbeitungseinrichtung
übermittelt wird und
- die Projektierungsdaten von der Verarbeitungseinrichtung anhand des übermittelten
Informationsmusters erfasst werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Projektierungsdaten von der Verarbeitungseinrichtung mit einer die Sensoreinrichtung
kennzeichnenden Identität verknüpft werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf den Ort der Sensoreinrichtung bezogene Daten als Projektierungsdaten erfasst werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
die auf den Ort der Sensoreinrichtung bezogenen Daten satellitengestützt ermittelt
werden.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf eine Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors (110) bezogene Projektierungsdaten
erfasst werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Informationsmuster durch eine Abfolge von gezielten Bedämpfungen des Magnetfeldes
zumindest einer Sensorspule des Radsensors (110) auf den Radsensor (110) aufgeprägt
wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
auf eine Sensoreinrichtung in Form einer Lichtschranke, eines Lichtgitters, eines
Sensors zum Messen von Achslasten, eines Beschleunigungssensors oder eines Lagesensors
bezogene Projektierungsdaten erfasst werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das aufgeprägte Informationsmuster von der Sensoreinrichtung drahtlos, insbesondere
funkbasiert, an die Verarbeitungseinrichtung übermittelt wird.
9. Einrichtung (200) zum Erfassen von Projektierungsdaten einer Sensoreinrichtung zum
Überwachen und/oder Steuern des spurgebundenen Verkehrs, wobei die Einrichtung (200)
ausgebildet ist,
- auf die Sensoreinrichtung bezogene Projektierungsdaten zu ermitteln und
- die ermittelten Projektierungsdaten in Form eines Informationsmusters auf die Sensoreinrichtung
aufzuprägen zwecks Übermittlung des aufgeprägten Informationsmusters von der Sensoreinrichtung
an eine Verarbeitungseinrichtung und Erfassung der Projektierungsdaten anhand des
übermittelten Informationsmusters durch die Verarbeitungseinrichtung.
10. Einrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (200) ausgebildet ist,
- auf eine Sensoreinrichtung in Form eines Radsensors (110) bezogene Projektierungsdaten
zu erfassen und
- die ermittelten Projektierungsdaten in Form eines Informationsmusters auf den Radsensor
(110) aufzuprägen.
11. Einrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Einrichtung (200) eine auf den Radsensor (110) aufsetzbare Betätigungseinrichtung
(210) aufweist und
- die Betätigungseinrichtung (210) ausgebildet ist, das Informationsmuster durch eine
Abfolge von gezielten Bedämpfungen des Magnetfeldes zumindest einer Sensorspule des
Radsensors (110) auf den Radsensor (110) aufzuprägen.
12. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (200) zum Ermitteln von auf den Ort bezogenen Daten als Projektierungsdaten
ausgebildet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (200) zum Ermitteln der auf den Ort bezogenen Daten einen Satellitenempfänger
(260) aufweist.
14. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Einrichtung (200) zum Bestimmen Ihrer Ausrichtung in Bezug auf eine weitere im
Bereich der Sensoreinrichtung angeordnete Komponente, insbesondere eine Weiche, ausgebildet
ist.
15. Anordnung mit
- einer Einrichtung (200) nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
- der Sensoreinrichtung sowie
- der Verarbeitungsreinrichtung zum Erfassen der Projektierungsdaten anhand des übermittelten
Informationsmusters.
1. Method for acquiring projection data of a sensor device for monitoring and/or controlling
track-bound traffic, wherein
- projection data relating to the sensor device is determined,
- the determined projection data is stamped onto the sensor device in the form of
an information pattern,
- the stamped information pattern is transferred from the sensor device to a processing
device and
- the projection data is acquired by the processing device on the basis of the transferred
information pattern.
2. Method according to claim 1,
characterised in that
the projection data is linked by the processing device to an identity identifying
the sensor device.
3. Method according to claim 1 or 2,
characterised in that
data relating to the location of the sensor device is acquired as projection data.
4. Method according to claim 3,
characterised in that
the data relating to the location of the sensor device is determined in a satellite-assisted
manner.
5. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that
projection data relating to a sensor device in the form of a wheel sensor (110) is
acquired.
6. Method according to claim 5,
characterised in that
the information pattern is stamped onto the wheel sensor (110) by a series of targeted
dampings of the magnetic field of at least one sensor coil of the wheel sensor (110).
7. Method according to one of claims 1 to 4,
characterised in that
projection data relating to a sensor device in the form of a light barrier, a light
grid, a sensor for measuring axle weight, an acceleration sensor or a position sensor
is acquired.
8. Method according to one of the preceding claims,
characterised in that
the stamped information pattern is transferred from the sensor device to the processing
device in a wireless, in particular radio-based manner.
9. Device (200) for acquiring projection data of a sensor device for monitoring and/or
controlling track-bound traffic, wherein the device (200) is embodied,
- to determine projection data relating to the sensor device and
- to stamp the determined projection data in the form of an information pattern onto
the sensor device for the purpose of transferring the stamped information pattern
from the sensor device to a processing device and acquiring the projection data on
the basis of the transferred information pattern by the processing device.
10. Device according to claim 9,
characterised in that
the device (200) is embodied,
- to acquire projection data relating to a sensor device in the form of a wheel sensor
(110) and
- to stamp the determined projection data in the form of an information pattern onto
the wheel sensor (110).
11. Device according to claim 10,
characterised in that
- the device (200) has an actuation device (210) which can be placed onto the wheel
sensor (110) and
- the actuation device (210) is embodied to stamp the information pattern onto the
wheel sensor (110) by a series of targeted dampings of the magnetic field of at least
one sensor coil of the wheel sensor (110).
12. Device according to one of claims 9 to 11,
characterised in that
the device (200) is embodied to determine data relating to the location as projection
data.
13. Device according to claim 12,
characterised in that
the device (200) for determining the data relating to the location has a satellite
receiver (260).
14. Device according to one of claims 9 to 13,
characterised in that
the device (200) is embodied to determine its alignment in respect of a further component
arranged in the region of the sensor device, in particular a switch.
15. Arrangement having
- a device (200) according to one of claims 9 to 14,
- the sensor device and
- the processing device for acquiring the projection data on the basis of the transferred
information pattern.
1. Procédé de détection de données de projet d'un dispositif de détection pour contrôler
et/ou commander la circulation ferroviaire, dans lequel
- on détermine des données de projet se rapportant au dispositif de détection,
- on applique les données de projet déterminées sous la forme d'un motif d'information
au dispositif de détection,
- on transmet le motif d'information appliqué du dispositif de détection à un dispositif
de traitement et
- on détecte les données de projet par le dispositif de traitement à l'aide du motif
d'information transmis.
2. Procédé suivant la revendication 1,
caractérisé en ce que
l'on combine par le dispositif de traitement les données de projet à une identité
caractérisant le dispositif de détection.
3. Procédé suivant la revendication 1 ou 2,
caractérisé en ce que
l'on détecte comme données de projet des données se rapportant à l'emplacement du
dispositif de détection.
4. Procédé suivant la revendication 3,
caractérisé en ce que
l'on détermine d'une manière assistée par satellite les données se rapportant à l'emplacement
du dispositif de détection.
5. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on détecte les données de projet se rapportant à un dispositif de détection sous
la forme d'un détecteur (110) de roue.
6. Procédé suivant la revendication 5,
caractérisé en ce que
l'on applique au détecteur (110) de roue le motif d'information par une succession
d'amortissements ciblés du champ magnétique d'au moins une bobine du capteur (110)
de roue.
7. Procédé suivant l'une des revendications 1 à 4,
caractérisé en ce que
l'on détecte des données de projet se rapportant à un dispositif de détection sous
la forme d'une barrière autoélectrique, d'une cellule photoélectrique, d'un détecteur
de mesure de charge d'essieu, d'un détecteur d'accélération ou d'un détecteur de position.
8. Procédé suivant l'une des revendications précédentes,
caractérisé en ce que
l'on transmet le motif d'information appliqué du dispositif de détection au dispositif
de traitement sans fil, notamment par radio.
9. Dispositif (200) de détection de données de projet d'un dispositif de détection pour
le contrôle et/ou la commande de la circulation ferroviaire, le dispositif (200) étant
constitué
- pour déterminer les données de projet se rapportant au dispositif de détection et
- pour appliquer au dispositif de détection des données de projet déterminées sous
la forme d'un motif d'information, en vue de la transmission du motif d'information
appliqué du dispositif de détection à un dispositif de traitement et de la détection
des données de projet par le dispositif de traitement à l'aide du motif d'information
transmis.
10. Dispositif suivant la revendication 9,
caractérisé en ce que
le dispositif (200) est constitué
- pour détecter des données de projet se rapportant à un dispositif de détection sous
la forme d'un détecteur (110) de roue et
- pour appliquer au détecteur (110) de roue les données de projet déterminées sous
la forme d'un motif d'information.
11. Dispositif suivant la revendication 10,
caractérisé en ce que
- le dispositif (200) a un dispositif (210) d'actionnement pouvant être mis sur le
détecteur (110) de roue et
- le dispositif (210) d'actionnement est constitué pour appliquer le motif d'information
par une succession d'amortissements ciblés du champ magnétique d'au moins une bobine
du détecteur (110) de roue.
12. Dispositif suivant l'une des revendications 9 à 11,
caractérisé en ce que
le dispositif (200) est constitué pour déterminer des données se rapportant à l'emplacement
comme données de projet.
13. Dispositif suivant la revendication 12,
caractérisé en ce que
le dispositif (200) a un récepteur (260) dpar satellite pour la détermination des
données se rapportant à l'emplacement.
14. Dispositif suivant l'une des revendications 9 à 13,
caractérisé en ce que
le dispositif (200) est constitué pour la détermination de son orientation par rapport
à un autre élément, notamment à un aiguillage se trouvant dans la zone du dispositif
de détection.
15. Agencement comprenant
- un dispositif (200) suivant l'une des revendications 9 à 14,
- le dispositif de détection ainsi que
- le dispositif de traitement pour la détection des données de projet au moyen du
motif d'information transmis.