[0001] Diese Erfindung betrifft eine Schutzbekleidung für eine vor einem Sturz zu schützende
Person mit mehreren kompaktierten Gassäcken, die bei einem Sturz automatisch aufblasbar
sind, um die Person bei einem Aufprall zu schützen, wobei die Gassäcke im aufgeblasenen
Zustand eine längliche Form mit einer Längsrichtung aufweisen, welche von dem Körper
der zu schützenden Person weg gerichtet ist, und die Gassäcke entlang ihrer Längsrichtung
nicht miteinander verbunden sind.
[0002] Im Stand der Technik ist Schutzkleidung bekannt, die mit aufblasbaren Gassäcken,
beispielsweise aus der
US 2012/0073035, der
US 4,637,074, der
GB 2 434 964 A oder der
DE 197 28 130 A1. Blockartige Gassäcke können durch ihre Hebelwirkung beim Aufprall auf ein Hindernis
verstärkte Drehmomente auf die zu schützende Person erzeugen, die zu erheblichen Belastungen
des Skeletts und somit zu erhöhter Verletzungswahrscheinlichkeit führen.
[0003] Die
GB 2 312 369 A offenbart ein Schutzsystem gegen Verletzungen beim Fallen, welches in Form eines
Gürtels ausgestaltet ist. An dem Gürtel sind am Bauch und am Rücken aufblasbare Gassäcke
angeordnet, welche sich nach dem Aufblasen vor und hinter dem Körper der zu schützenden
Person im wesentlichen in Richtung von deren Körperlängsachse erstrecken.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzbekleidung mit verbesserter
Schutzwirkung und verringertem Verletzungsrisiko anzugeben.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist eine Schutzbekleidung bei der die Querschnittsfläche
der Gassäcke in Längsrichtung von der Person weg über einen Großteil der Länge der
Gassäcke zunimmt.
[0006] Als Gassäcke werden sackförmige Hüllen aus flexiblem folienartigem Material verstanden,
welche zumindest für eine kurze Zeit mit Gas füllbar sind, vorzugsweise prall füllbar.
Die Sacköffnung ist zu der Person gerichtet. Die Zunahme der Querschnittsfläche über
einen Großteil der Länge der Gassäcke bedeutet dabei insbesondere, dass die Querschnittsfläche
oder zumindest eine Querabmessung durch die Gassäcke über mindestens 60%, bevorzugt
mindestens 70%, besonders bevorzugt mindesten 80 % der Länge der Gassäcke zunimmt.
Dadurch ergibt sich eine Kegelform, Pyramidenform, Pilzform oder ähnliche Pfostenform
deren Ende mit dem kleineren Querschnitt zu der Person gerichtet ist. Die Gassäcke
sind in ihrer nicht aufgeblasenen Form kompaktiert, insbesondere gefaltet. Besonders
bevorzugt haben Sie dann eine flache Form. Im aufgeblasenen Zustand haben die Gassäcke
vorzugsweise eine Länge von bevorzugt zwischen 30 und 120 cm. Der Durchmesser der
Gassäcke beträgt vorzugsweise zwischen 10 und 40 cm, besonders bevorzugt zwischen
15 und 30 cm. In einem Ausführungsbeispiel ist der Körper der zu schützenden Person
mit einer Vielzahl von Gassäcken weitgehend umgeben. Die Gassäcke können durch komprimiertes
Gas, insbesondere Luft, oder durch Explosivmittel aufgeblasen werden.
[0007] Ein Vorteil der vorgeschlagenen Schutzbekleidung ist, dass im Gegensatz zu nicht
vom Körper der Person weg länglich ausgebildeten Gassäcken eine höhere Sicherheit
erreicht wird, weil die Gassäcke zwar Druckkräfte in ihrer Längsrichtung weitergeben,
Drehmomenten jedoch weich ausweichen. Wenn sich ein Luftsack seitlich verbiegt, überdeckt
er aufgrund seiner länglichen Form außerdem vorteilhaft einen größeren Körperbereich,
so dass der Aufprall schon in einem größeren Abstand vom Körper beginnt, jedoch auch
danach ein großflächiger Schutz für den Körper vorhanden ist, wofür nur ein relativ
geringes Volumen des Gassacks erforderlich ist. Bei großer Flexibilität durch die
dünne Basis wird durch den größeren Querschnitt am freien Ende des Gassacks eine große
Oberfläche überdeckt. Da eine Person im Großen und Ganzen eine abgerundete Oberfläche
ihres Körpers aufweist, würden Gassäcke mit konstantem Querschnitt in einem Abstand
von der Person zueinander erhebliche Lücken aufweisen, selbst wenn sie dicht nebeneinander
auf der Körperoberfläche angeordnet wären. Durch den sich von der Person weg vergrößernden
Querschnitt wird bewirkt, dass auch in einem Abstand von der Person eine große Angriffsfläche
der Gassäcke vorliegt. Außerdem ergibt sich durch die längliche Form der Gassäcke
ein vergleichsweise geringeres, schnell aufblasbares Volumen eines Gassacks bei zugleich
großer Länge, so dass ein langer Weg beim Zusammenstauchen des Gassacks realisiert
wird. Dies führt bei einem Aufprall zu einem langen Bremsweg und geringeren Bremsbeschleunigungen,
was für die Belastung der Person durch den Aufprall vorteilhaft ist. Die Unterbringung
von mehr einzelnen Gassäcken auf der Körperoberfläche ist im Vergleich zu nicht länglich
ausgebildeten Gassäcken bei gleicher Polsterdicke möglich, da die Querabmessungen
kleiner als die Längsabmessungen sind. Wenn einer der Gassäcke bei einem Aufprall
beschädigt wird, so verbleibt durch die restlichen Gassäcke ein verbesserter Schutz
im Vergleich zu weniger Gassäcken. Noch ein weiterer Vorteil ist, dass durch die sich
von der Person weg verdickenden Gassäcke mit einer geeigneten Form erreicht oder zumindest
unterstützt werden kann, dass die Person ihren Rücken nach vorne gekrümmt und/oder
ihren Kopf nach vorne-unten neigt. Durch eine solche Bewegung werden die empfindlichen
Körperpartien Bauch und Hals vom Skelett verstärkt umschlossen und damit besser geschützt.
Dazu können insbesondere am Nacken, Rücken und am Gesäß Gassäcke angeordnet sein.
Noch ein weiterer Vorteil der Gassäcke mit von der Person weg zunehmendem Querschnitt
ist, dass sie sich seitlich verstärkt stützen können und so Drehmomente auf benachbarte
Gassäcke weitergeleitet werden können, wobei ein Teil der Energie durch Reibung der
Gassäcke aneinander vernichtet werden kann. Es ergibt sich, wenn viele Gassäcke zum
Einsatz kommen, eine stabile und dennoch elastische Hülle aus Gassäcken um die Person,
die einen sehr guten Schutz darstellt. Dies ermöglicht, den Aufprall auf kleine Flächen,
wie etwa einen Baum, auf eine größere Körperoberfläche zu verteilen.
[0008] Die Gassäcke müssen nicht radial von der Körperoberfläche abstehen, sondern sind
vorzugsweise schräg dazu angeordnet, wobei zueinander benachbarte Gassäcke einander
in Richtung von der Person weg überkreuzen können. Dies bildet einen verbesserten
Schutz bei einem schrägen Aufprall der Person. Es ist auch denkbar, dass die Mittelpunkte
der Querschnitte der Gassäcke von der Person weg gesehen nicht nur eine gerade Linie
bilden können, sondern bevorzugt auch eine gekrümmte Linie, so dass sich eine erhöhte
Gestaltungsfreiheit beim Umgeben der Person mit Gassäcken ergibt. Dies ist wegen der
unregelmäßigen Körperoberfläche einer Person vorteilhaft. An typischerweise gebeugten
Gelenken und Körperrundungen können mehr Gassäcke angeordnet sein als an weniger beweglichen
Körperpartien. Von starken Krümmungen aus muss für einen Schutz gegen Aufprall in
relevanten Winkelrichtungen ein größerer Winkelbereich um den Körper herum abgedeckt
werden als von den danebenliegenden vergleichsweise ebenen Flächen. An solchen Körperoberflächen
mit starker Krümmung können daher mehr Gassäcke oder Gassäcke angeordnet werden, die
eine starke Zunahme der Querschnittsfläche vom Körper weg aufweisen. Besonders bevorzugt
werden Gassäcke an harten Körperpartien, nämlich insbesondere starken Knochen im Skelett
oder großflächigen Knochenpartien wie dem Brustkorb angeordnet, da Knochen zur Krafteinleitung
besser geeignet sind als Weichteile. Eine Verletzung von Weichteilen ist außerdem
tendenziell eher lebensbedrohlich als Knochenbrüche. Besonders bevorzugt werden daher
Gassäcke an Schulter, Nacken, Rücken, Flanken, Oberarmen, Oberschenkel und/oder Vorderseite
der Unterschenkel angeordnet. Um den besonders gefährdeten Kopfbereich zu schützen,
können um den Hals und insbesondere zusätzlich um den Kopf ein oder mehrere Gassäcke
angeordnet werden, die von den Schultern aus aufgeblasen werden. Diese können den
Hals schützen und insbesondere zusätzlich den Kopf zumindest von hinten und von den
Seiten abstützen. Vorzugsweise sind die Gassäcke so ausgebildet, dass sie, wenn sie
aufgeblasen sind, den Hals nach vom beugen. Dies kann auf eine Person abgestimmt sein,
die einen Helm trägt.
[0009] In einer Ausführungsform der Schutzbekleidung sind die Gassäcke außen auf flachen
Protektoren (1) angeordnet, welche im Außenbereich der Schutzbekleidung wenigstens
näherungsweise parallel zu einer Körperoberfläche der Person angeordnet sind.
[0010] Unter dem Begriff Außenbereich wird verstanden, dass die Protektoren an der Außenoberfläche
des Kernmaterials der Schutzbekleidung angeordnet sind, jedoch von weiteren Materialien
überzogen sein können. Alternativ können die Protektoren auch die Außenoberfläche
der Schutzbekleidung bilden. Vorzugsweise sind die Protektoren aus Leichtbaumaterial
hergestellt, insbesondere aus faserverstärktem Kunststoff, besonders bevorzugt aus
kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff. Vorzugsweise folgt die Form der Protektoren
der Körperform an der Stelle, an der sie auf der Schutzbekleidung angeordnet sind.
Vorzugsweise sind die Protektoren mit einem oder mehreren, insbesondere zwei bis vier
kompaktierten Gassäcken, die auf der der Körperoberfläche abgewandten Seite angeordnet
sind, versehen. Vorzugsweise haben die Protektoren eine Größe zwischen etwa 10 x 10
und 30x 30 cm. Vorzugsweise sind die Protektoren durch Rippen versteift. Solche Rippen
können außerdem verhindern, dass ein Gegenstand, der auf einen Protektor aufgetroffen
ist, von diesem abrutscht. Vorzugsweise sind die Protektoren mehrschichtig aufgebaut.
Insbesondere können die Protektoren eine Schicht aus Graphen aufweisen. Vorteilhaft
verhindert ein Protektor das Durchdringen des Schutzes durch spitze Gegenstände, Ecken
oder Kanten bis zum Körper der Person. Dabei bewirkt die Steifigkeit der Protektoren
eine verbesserte Druckverteilung auf die Körperoberfläche. Außerdem werden vorteilhaft
die Gassäcke stabilisiert, indem Kräfte und Drehmomente auf die Gassäcke in die vergleichsweise
steifen Protektoren eingeleitet werden.
[0011] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung sind die Protektoren verschieblich
zueinander auf einem Kernmaterial der Schutzbekleidung befestigt.
[0012] Unter einem Kernmaterial wird das Material verstanden, das der Schutzbekleidung seine
wesentliche Struktur gibt. Es kann Leder oder ein Textilmaterial, etwa ein Mikrofasertextil,
sein. Die Verschieblichkeit der Protektoren ist vorteilhaft, wenn sowohl eine weitgehende
Abdeckung von zumindest Bereichen der Körperoberfläche mit Protektoren erreicht werden
und zugleich eine große Beweglichkeit des Körpers erhalten werden soll. Insbesondere
sind in beweglicheren Bereichen des Körpers mehr und kleinere Protektoren angeordnet
als in den Bereichen des Körpers, die weniger beweglich sind. Um ein Auftreffen von
Fremdkörpern auf die Oberfläche zwischen Protektoren zu verhindern, können diese sich
parallel zur Körperoberfläche überlappen. Die Überlappung beträgt typischerweise 1-2
cm. Vorzugsweise sind die Protektoren nach oben und unten verschieblich und/oder seitlich
verschieblich auf dem Kernmaterial angeordnet, wobei die Verschieblichkeit durch Falten
in dem Kernmaterial bewirkt werden kann. Vorzugsweise ist an dem Rand des Protektors
eine Zunge mit größerer Nachgiebigkeit ausgezogen, an der das Kernmaterial befestigbar
ist. Vorzugsweise sind die Protektoren von dem Kernmaterial ohne Zerstörung abnehmbar.
Dann können sie zu Pflegezwecken der Schutzbekleidung oder nach einem Unfall oder
nach einer Beschädigung zum Austauschen oder Reparieren abgenommen werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung weist ein Protektor einen
Gasgenerator mit einer Auslöseeinrichtung zur Abgabe von Gas auf.
[0014] Vorzugsweise ist die Auslöseeinrichtung elektrisch oder über Funk betätigbar. Sie
kann mit einer Steuereinrichtung verbunden sein, die das Vorliegen einer Gefahrensituation
erkennen kann und auf eine Erkennung hin die Abgabe von Gas auslösen kann. Die Gasgeneratoren
können als Druckgasspeicher oder als chemischer, insbesondere explosiver Gaserzeuger
ausgeführt sein. Es ist denkbar, mit einem Gasgenerator mehrere Gassäcke zu bedienen,
die auf verschiedenen Protektoren angeordnet sind. Dazu wird Gas von dem Gasgenerator
besonders bevorzugt mit einer flexiblen Leitung zu einem Protektor geleitet, auf dem
der Gasgenerator nicht angeordnet ist, so dass Relativbewegungen ausgeglichen werden
können. Der Gasgenerator umfasst vorzugsweise eine Kartusche aus kohlenstofffaserverstärktem
Kunststoff
[0015] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung, bei der in einem äußeren
Gassack ein innerer Gassack angeordnet ist.
[0016] Dies umfasst auch, dass in dem inneren Gassack ein weiterer Gassack angeordnet ist,
für den der inneren Gassack einen äußeren Gassack darstellt. In einer Variante mit
zwei Gassäcken kann dies als ein doppelwandiger Gassack angesehen werden. Die Gassäcke
sind vorzugsweise pneumatisch miteinander verbunden und werden insbesondere durch
denselben Gasgenerator gefüllt. Ineinander angeordnete Gassäcke weisen den Vorteil
auf, dass bei Zerstörung eines äußeren Gassacks durch den Aufprall der innere Gassack
immer noch einen Schutz bietet. Dies kann insbesondere bei mehreren aufeinander folgenden
Aufprallen vorteilhaft sein, was beispielsweise bei Unfällen von Zweiradfahrern vorkommt.
Bevorzugt werden die beiden Gassäcke zumindest näherungsweise zugleich aufgeblasen,
insbesondere durch eine gemeinsame Gaszuführung. Vorzugsweise herrscht im aufgeblasenen
Zustand der beiden Gassäcke in dem inneren Gassack ein höherer Druck als in dem äußeren.
Dadurch liefert der innere Gassack durch seine Erschlaffung Gas für den äußeren Gassack
nach, was die Gassäcke länger aufgeblasen erhält. Alternativ kann in dem äußeren Gassack
ein höherer Druck aufgebaut werden, wobei insbesondere der Druck früher aufgebaut
werden kann als in dem inneren Gassack. Der äußere Gassack steht dann früher aufgeblasen
zur Verfügung. Insbesondere kann außerdem das Aufblasen des äußeren Gassacks früher
einsetzen, was durch pneumatische Widerstände oder Druckleitungslängen möglich ist.
Der unterschiedliche Anfangsdruck kann durch einen pneumatischen Widerstand in der
Gaszuleitung, der zu dem gewünschten Druck passt, für einen Gassack erreicht werden.
Insbesondere kann ein Durchmesser einer Einblasöffnung zum Einblasen von Gas in einen
Gassack zur Einstellung eines gewünschten pneumatischen Widerstands passend hergestellt
werden. Denkbar ist, die Gaserzeugung mehrstufig auszulösen. Dadurch kann ein Druckverlust,
beispielsweise durch ein Leck durch den Aufprall oder auch durch gewollte Erschlaffung,
ausgeglichen werden und ein Gassack länger aufgeblasen gehalten werden.
[0017] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung sind wenigstens zwei Gassäcke
an ihren freien Enden mechanisch miteinander verbunden.
[0018] Durch eine solche Verbindung kann eine Stabilisierung einer Schutzhülle aus aufgeblasenen
Gassäcken um eine zu schützende Person bewirkt werden. Die Verbindung erschwert, dass
Gassäcke soweit auseinander gedrängt werden, dass Gegenstände ungebremst bis zu einem
Protektor oder zur Körperoberfläche durchdringen können. Es wird weiter bewirkt, dass
Kräfte von einem durch einen Aufprall stark belasteten Gassack auf einen anderen übertragen
werden können. Die Verbindung kann insbesondere durch ein oder mehrere Bänder, bevorzugt
mit etwa 3 cm Breite, erfolgen. Das oder die Bänder können mit einer Elastizität ausgeführt
sein, die die genannten Vorteile besonders unterstützt.
[0019] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung bleibt wenigstens ein Gassack
wenigstens 3 Sekunden nach dem Aufblasen prall aufgeblasen.
[0020] Der Begriff prall bedeutet hier, dass im inneren des Gassacks ein Druck vorherrscht,
der größer der Umgebungsdruck ist, so dass der Gassack nicht ohne weitere Einwirkung
zusammenfällt.
[0021] Eine solche Zeitdauer ist vorteilhaft, da über die Zeitdauer die Wahrscheinlichkeit
sinkt, dass eine zu schützende Person mit aufgeblasenen Gassäcken von einem Fahrzeug
überrollt wird. Andererseits droht während der Zeitdauer die Gefahr, dass die Person
keine Luft mehr und/oder Angstzustände bekommt. Daher ist eine sehr lange Ausdehnung
dieser Zeitdauer nicht vorteilhaft. Wenn damit zu rechnen ist, dass der Unfallvorgang
längere Zeit dauert, kann eine entsprechend lange Zeitdauer mit prall aufgeblasenen
Gassäcken vorgesehen werden. Eine geeignete Zeitdauer kann mittels Ventilen zum kontrollierten
Ablassen von Gas bewirkt werden. Diese können durch einen Aufprall verstärkt geöffnet
werden. Denkbar ist auch ein Material der Gassäcke, aus dem Gas kontrolliert entweichen
kann. Außerdem kann durch mehrfache oder kontinuierliche Gaserzeugung und Einblasen
in Gassäcke über einen längeren Zeitraum die Zeitdauer beeinflusst werden.
[0022] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung, bei der an einem freien Ende
eines Gassacks ein Ventil angeordnet ist, welches durch einen Aufprall auf den Gassack
zum Ablassen von Gas öffenbar ist.
[0023] Das Entweichen von Gas bei einem Aufprall ist mit einem pneumatischen Widerstand
verbunden, der eine Dämpfung bewirkt, durch die erheblich Energie abgebaut wird. Dadurch
werden außerdem Abpralleffekte und als Folge tendenziell weitere Kollisionen durch
Weiterflug vermieden. Zusätzlich oder alternativ können Soll-Rissstellen mit begrenzter
Rissgröße vorgesehen werden, welche bei Überlastung, insbesondere Zugüberlastung,
eines Gassacks begrenzt aufreißen und vermehrt Gas entweichen lassen. Im Vergleich
zu einem unkontrollierten und schnellen Verlust des Gases durch einen großen Riss
ist dies ein vorteilhaftes Verhalten des Gassacks. Vorzugsweise ist die Soll-Rissstelle
nahe oder an dem Ende des Gassacks, das dem Körper der Person zugewandt ist, angeordnet.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung umfasst die Schutzbekleidung
ein Körperhaltungsänderungsmittel (3a, 3b, 3c, 6), mit dem eine Änderung der Körperhaltung
der Person erzielbar ist, insbesondere derart, dass der Rücken der Personen nach vorne
gekrümmt wird und/oder die Oberschenkel zum Bauch gezogen werden, wobei insbesondere
die Knie gebeugt werden.
[0025] Insbesondere kann ein Einrollen der Person in eine Schutzhaltung bewirkt werden,
in der der Rücken gebeugt ist und insbesondere die Beine angezogen sind. In dieser
Schutzhaltung besteht ein erheblich geringeres Verletzungsrisiko bei einem Aufprall,
da die Hebelwirkung anders als bei ab stehenden Gliedmaßen gering ist, so dass die
Belastung des Skeletts durch starke Drehmomente erheblich verringert ist. Außerdem
sind die inneren Organe durch diese Haltung unter Druck gesetzt, was die Wahrscheinlichkeit
verringert, dass diese bei einem Aufprall abreißen. So können höhere Bremsbeschleunigungen
ertragen werden. Außerdem kann die Person wahrscheinlicher abrollen statt eine größere
Kraftwirkung zu erfahren, wenn sie an einem Gegenstand hängenbleibt. Diese Schutzhaltung
kann erreicht werden, indem die Knie in Richtung des Nackens gezogen werden. Dazu
kann ein Gurtsystem eingesetzt werden, das sich bei einem Unfall automatisch verkürzt.
Eine Gurtverkürzungseinrichtung in dem Gurtsystem erzeugt dabei so große Kräfte, dass
die Körperspannung der Person und vorzugsweise auch mögliche, durch einen Unfall bedingte
Kräfte überwunden werden können. Vorzugsweise sind die von der Gurtverkürzungseinrichtung
erzeugten Kräfte so groß, dass die Massenträgheit des Körpers schnell überwunden werden
kann, so dass insbesondere das Einrollen in etwa 1 s möglich ist. Das Auslösen der
Gurtverkürzung kann durch eine Steuereinrichtung bewirkt werden, welche Sensoren umfasst
oder auswertet, wodurch eine Gefahrensituation erkennbar ist. Nach einer solchen Erkennung
kann die Gurtverkürzungseinrichtung ausgelöst werden. In der nicht verkürzten Stellung
bewirkt das Gurtsystem bevorzugt keine oder nur eine geringe Beeinflussung der Körperhaltung.
Der Erfindungsaspekt der Veränderung der Körperhaltung, insbesondere zum Schutz der
inneren Organe, zur Verringerung der Hebelwirkung von Extremitäten und zur Verringerung
der Angriffsfläche einer Person, durch Beugen des Körpers nach vorne und/oder durch
Anziehen der Beine bei einem Unfall hat eigenständige Bedeutung, so dass sich der
Anmelder eine separate Anmeldung dieses Aspekts explizit vorbehält.
[0026] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung weist einen oberen Gurtabschnitt
auf, welcher um den Nacken der zu schützenden Person gelegt ist, und welche zwei untere
Gurtabschnitte aufweist, welche an den Schenkeln der zu schützenden Person befestigt
sind, und weiche wenigstens eine Gurtverkürzungseinrichtung aufweist, mit welcher
oder welchen bewirkbar ist, dass die unteren Gurtabschnitte und/oder die oberen Gurtabschnitte
einen geringeren Teil ihrer Länge aufweisen, in der die Kräfte vom Nacken zu den Schenkeln
übertragbar sind und/oder der untere und der oberen Gurtabschnitt aufeinander zu bewegt
werden und/oder die unteren und/oder die oberen Gurtabschnitte aufgerollt oder umgelenkt
werden, so dass ihre wirksame Länge verkürzt ist.
[0027] Die Gurtabschnitte können beispielsweise Textilgurt und/oder Seile und/oder Drähte
und/oder Schläuche, insbesondere geflochtene Schläuche, und/oder Faserbündel umfassen.
Die Breite oder der Durchmesser betragen vorzugsweise 1 bis 5 cm, besonders bevorzugt
2 bis 3 cm. Vorzugsweise wird hochfestes Material verwendet, wie etwa Polyamidfasern,
Glasfasern, Kevlarfasern oder besonders bevorzugt Kohlenstofffasern. Mischungen aus
verschiedenen Materialien denkbar. Die Gurtabschnitte können in Sektionen aus verschiedenen
Materialien unterteilt sein. Vorzugsweise ist der obere Gurt durch eine Aussparung
in einem Nackenprotektor geführt, der die Kräfte aus dem oberen Gurtabschnitt großflächiger
in den Nacken überträgt. Zwischen einer eingerollten Stellung der Person und deren
gestreckter Haltung wird vorzugsweise eine Gurtverkürzung von20 bis 70 cm, besonders
bevorzugt 30 bis 50 cm mit der Gurtverkürzungseinrichtung bewirkt. Für eine halb eingerollte
Stellung kann der Gurt um 10 bis 40 cm, besonders bevorzugt um 15 bis 30 cm verkürzt
werden. Vorzugsweise wird die eingerollte Stellung innerhalb einer Zeit weniger als
1 Sekunde erreicht. Das System kann an der Außenoberfläche der Schutzbekleidung angebracht
sein oder zumindest teilweise darin eingearbeitet sein, so dass diese Teile von außen
nicht sichtbar sind.
[0028] Zusätzlich zum einrollen des Körpers können Ober- und/oder Unterarmen an den Körper
gezogen werden, indem Seitengurte, die mit den oberen Gurtabschnitten und den Armen
der Person zusammen mit dem Gurt verkürzt werden. Denkbar ist auch, dass für die Seitengurte
eine eigene Gurtverkürzungseinrichtung vorgesehen ist. Die Seitengurte können gleich
oder ähnlich wie oben für die Gurtabschnitte beschrieben aufgebaut sein. Bevorzugt
werden Gassäcke, die den Kopf durch ihre aufgeblasene Form nach vorne-unten neigen,
vor dem Auslösen des Einrollens aufgeblasen, damit der Kopf beim Einnehmen der eingerollten
Stellung nicht in den Nacken geworfen wird, was zu Verletzungen führen könnte. Nach
einer Zeitdauer wird die Verkürzung des Gurtes bevorzugt wieder aufgehoben, vorzugsweise
nach einer Zeitdauer von 3 bis 10 s. Das Ende der Zeitdauer kann auch mittels Sensoren
erkannt werden, die auch eine Gefahrensituation erkannt haben, die zum Auslösen der
Gurtverkürzung geführt hat. Durch das Auflösen der eingerollten Stellung wird die
Atmung der Person erleichtert.
[0029] Die Gurtverkürzungseinrichtung kann mittels Gasdruck und/oder Unterdruck, Verlängerung
oder Verkürzung von Federn, insbesondere Rotationsfedern, und/oder mittels Expansion
von Gas oder Gaserzeugung durch chemischer Mittel oder Explosivstoffe wirken. Besonders
bevorzugt ist die Kraft der Gurtverkürzungseinrichtung einstellbar, insbesondere in
Abhängigkeit von Körpergewicht und Größe einer zu schützenden Person. Dies kann beispielsweise
durch Druckregelung, pneumatische Widerstände, Vorspannung von Federn oder die Menge
von chemischen Mitteln oder Gasen oder Explosivstoffen realisiert werden. Vorzugsweise
setzt nach der Auslösung des Gurtverkürzungssystems unmittelbar die Kraftentfaltung
ein. Vorzugsweise hält die Kraftentfaltung über mehrere Sekunden an. Vorzugsweise
ist je wenigstens eine Gurtverkürzungseinrichtung im Bereich der vorderen Beckenschaufeln
beidseits an der Bekleidung angeordnet, insbesondere an Protektoren. Besonders bevorzugt
ist die zusammengerollte Person zumindest näherungsweise ringsum mit Gassäcken umgeben,
die vor oder zugleich mit der Gurtverkürzungseinrichtung aufgeblasen werden.
[0030] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung weist sie eine Gurtverkürzungseinrichtung
(6) auf, welche einen Gasspeicher (39) mit einem elektrisch betätigbaren Ventil (40)
zum Entlassen des Gases aufweist, wobei der Gasspeicher (39) im Inneren eines Schlauchs
(38, 3a) angeordnet ist, wobei das Gas durch Öffnen des Ventils (40) in eine Druckkammer
(41) einströmbar ist, welche durch den Schlauch (38, 3a), den Gasspeicher (39) und
einen an dem Schlauch fixierten Stopfen (42) begrenzt ist, wobei in der Druckkammer
durch das Gas ein Druck aufbaubar ist, mittels welchem der Gasspeicher (39) relativ
zu dem Schlauch (38, 3a) bewegbar ist, wobei der Gasspeicher an einem Zugmittel (43)
befestigt ist, mittels welchem die Relativbewegung zwischen dem Schlauch (38, 3a)
und dem Gasspeicher (39) zur Gurtverkürzung nutzbar ist. Insbesondere wird das Zugmittel
durch den Stopfen geführt und ist an einem Gurtabschnitt befestigt, während der andere
Gurtabschnitt den Schlauch bildet oder damit verbunden ist. Besondere ist der Schlauch
gasdurchlässig, so dass der Druck durch den Schlauch mit dem Fortschreiten der Zeit
innerhalb einiger Sekunden abgebaut wird, so dass die Gurtverkürzungseinrichtung ihre
wesentliche Wirkung verliert.
[0031] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung weist die Schutzbekleidung
eine Steuereinrichtung auf, welche zur Auswertung von Sensoren eingerichtet ist, mittels
deren Signale eine Gefahrensituation erkennbar ist, und welche zur Auslösung des Aufblasens
der Gassäcke und zum Auslösen der Gurtverkürzungseinrichtung bei Erkennung einer Gefahrensituation
eingerichtet ist.
[0032] Als Gefahrensituation ist ein Aufprall, Überschlag, Umkippen, Wegrutschen eines Zweirads,
etwa eines Fahrrades, Rollers oder Motorrades denkbar. Gefahrensituationen können
auch bei der Benutzung von Trikes, Quads, Jetsksis, Segelwagen, Skateboards, Rollschuhen
oder Schlittschuhen, Skiern, Snowboards, Sandboards, Wasserskis oder Wakeboards, Surfbrettern
Reittieren, etwa Pferden, Paragliding-Schirmen und Drachen auftreten. Für diese Situationen
kann die Schutzbekleidung eingesetzt werden. Außerdem kann sie für den Sturz von sturzgefährdeten
Personen ohne schnelle oder hoch transportierende Transportmittel eingesetzt werden.
Zur Ermittlung einer solchen Gefahrensituation ist es denkbar, eine Distanz zwischen
der Person und ihrem Transportmittel zu erfassen, eine Distanz zwischen der Person
und einem Hindernis zu erfassen, und/oder Signale aus Verzögerungssensoren, Beschleunigungssensoren,
Neigungssensoren und/oder Drehratensensoren zu verwenden. Solche Sensoren können auch
in einem Fahrzeug, das die Person benutzt, angeordnet sein. Im Stand der Technik sind
Verfahren bekannt, um Gefahrensituationen zu erkennen, die beispielsweise in Patentanmeldungen
veröffentlicht sind, etwa in der
WO 00/51453 A1.Das Auslösen der Gassäcke und/oder der Gurtverkürzungseinrichtung kann über Kabel
oder über Funk, insbesondere Bluetooth, bewirkt werden. Kabelverbindungen sind bevorzugt
zumindest kondensations- und/oder spritzwassergeschützt, und insbesondere vollständig
wasserdicht. Die Steuereinrichtung ist bevorzugt an der Vorderseite des Brustkorbes
angeordnet, insbesondere auf der rechten Seite des Brustkorbes, wo sie keine oder
nur geringe Beeinflussung von Nervensignalen bewirkt
[0033] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung ist die Schutzbekleidung als
Overall ausgestaltet, der zumindest an Schulter, Nacken, Rücken, Gesäß und Schenkeln
mit Gassäcken versehen ist. Besonders bevorzugt ist der Overall an den Seiten der
Oberschenkel, den Vorderseiten der Unterschenkel und/oder den Außenseiten der Oberarme
mit Gassäcken versehen. Die Schutzbekleidung umfasst bevorzugt eine Steuereinrichtung
zum Auslösen der Gassäcke. Vorzugsweise ist die Steuereinrichtung eine unabhängige
Einheit.
[0034] In einer weiteren Ausführungsform der Schutzbekleidung ist Schutzbekleidung als Jacke
oder Weste ausgestaltet, welche Gassäcke an der Brust, der Hüfte, am mittleren Rücken
und an der Schulter und in einer Option am Gesäß und in der Leistengegend aufweist,
wobei die Schutzbekleidung ohne die Option insbesondere weiter eine Hose umfasst,
an welcher Gassäcke am Gesäß und/oder in der Leistengegend angeordnet sind. Die Schutzbekleidung
umfasst bevorzugt eine Steuereinrichtung zum Auslösen der Gassäcke. Vorzugsweise ist
die Steuereinrichtung eine unabhängige Einheit.
[0035] Nachfolgend werden die Figuren im Anhang beschrieben, die beispielhafte Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung darstellen. Es zeigen:
Figur 1 eine schematische Zeichnung einer Person mit einer ersten Ausführungsform
der Schutzbekleidung in einem Zustand mit aufgeblasenen Gassäcken,
Figur 2 eine schematische Darstellung teilweise als Querschnitt durch die Oberfläche
der Schutzbekleidung in der ersten Ausführungsform mit aufgeblasenen Gassäcken,
Figur 3 eine Ansicht einer Person mit der Schutzbekleidung in der ersten Ausführungsform
mit aufgeblasenen Gassäcken von vorne,
Figur 4 eine Ansicht auf den Rücken einer Schutzbekleidung in der ersten Ausführungsform
mit kompaktierten Gassäcken,
Figur 5 eine Ansicht einer Rückseite einer Schutzbekleidung in einer zweiten Ausführungsform
mit aufgeblasenen Gassäcken,
Figur 6 eine Ansicht der Vorderseite der Schutzbekleidung in Figur 5, ebenfalls mit
aufgeblasenen Gassäcken,
Figur 7 eine Ansicht einer vierten Ausführungsform mit kompaktierten Gassäcken, die
von einer sturzgefährdeten Person getragen wird,
Figur 8 dieselbe Ansicht wie Figur 7, wobei jedoch die Gassäcke aufgeblasen sind,
Figur 9 einen Querschnitt durch einen Ausschnitt der Außenoberfläche der Schutzbekleidung
mit aufgeblasenen Gassäcken,
Figur 10 einen weiteren Querschnitt durch einen Ausschnitt der Oberfläche der Schutzbekleidung
in einer anderen Variante als Figur in Figur 9 dargestellt,
Figur 11 ein freies Ende eines Gassacks mit einem Luftablassventil im Querschnitt,
Figur 12 einen vergrößerten Ausschnitt aus einer Oberfläche einer Schutzbekleidung,
der Befestigung von Protektoren an Textilmaterial der Schutzbekleidung zeigt,
Figur 13 einen weiteren Ausschnitt aus der Oberfläche der Schutzbekleidung mit aufgeblasenen
Gassäcken in weniger starker Vergrößerung,
Figur 14 einen weiteren Ausschnitt einer Oberfläche der Schutzbekleidung mit kompaktierten
Gassäcken,
Figur 15 eine Ansicht von zwei Protektoren mit einer gemeinsamen Gaserzeugungseinrichtung,
Figur 16 einen Querschnitt durch einen Ausschnitt der Oberfläche der Schutzbekleidung
in einer Variante mit zwischen Protektoren angeordneten Gasgeneratoren,
Figur 17 eine als Overall ausgestaltete Ausführungsform der Schutzbekleidung, an der
ein Gurtsystem zum Einrollen der zu schützenden Person hervorgehoben ist, in einer
aufrechten Stellung,
Figur 18 den Overall aus Figur 17 an einer Person in eingerolltem Zustand,
Figur 19 einen Radfahrer mit einer Schutzbekleidung mit kompaktierten Gassäcken,
Figur 20 einen Querschnitt durch eine Schutzbekleidung mit einem Gurtsystem zum Einrollen
zu Beginn des Einrollvorgangs,
Figur 21 die Schutzbekleidung wie Figur 20, jedoch in vollständig eingerollter Position
der zu schützenden Person,
Figuren 22A und 22B eine schematische Darstellung der Verlängerung der Rückenlinie
durch das Einrollen einer zu schützenden Person,
Figur 23 eine schematische Darstellung einer Gurtführung, mittels der ein Gurt an
der Schutzbekleidung befestigt ist, und
Figur 24 eine schematische Darstellung einer Gurtverkürzungseinrichtung in einem Schnitt.
[0036] Figur 1 zeigt eine schematische Ansicht einer Person in einer Schutzbekleidung in
einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die Person trägt einen Schutzhelm, beispielsweise
einen Motorradhelm, Stiefel sowie die erfindungsgemäße Schutzbekleidung. Die Schutzbekleidung
hat die Form eines Overalls und weist außen Protektoren 1 und eine Vielzahl von Gassäcken
2a auf, die jeweils an einem der Protektoren 1 befestigt sind. Die Gassäcke 2a sind
aufgeblasen. Innerhalb der Gassäcke 2a sind innere Gassäcke 2b angeordnet. Der Körper
der zu schützenden Person ist unter anderem durch einen Gurtabschnitt 3a in eine eingerollte
Stellung gebracht. Die Gassäcke 2a umgeben den Körper zu schützenden Person wenigstens
nahezu ringsum. Die Protektoren 1 sind an den Unterschenkeln, den Knien, den Oberschenkel,
den Hüften, auf dem Rücken, den Unterarmen und Oberarmen sowie an den Schultern angeordnet.
Die Gassäcke 2a sind mit von dem Körper aus zunehmendem Querschnitt ausgestaltet.
Sie haben vorzugsweise eine Länge b von etwa 1 m. Die freien Enden der Gassäcke 2a
sind durch Verbindungsbänder 4 miteinander verbunden. Die Seiten von benachbarten
Gassäcken 2a berühren einander. In der eingerollten Stellung der Person ist ihr Rücken
gekrümmt, ihre Oberschenkel zum Bauch gezogen und die Knie angewinkelt. Vorzugsweise
sind außerdem die Oberarme an den Körper angelegt und die Ellenbogen angewinkelt.
[0037] Figur 2 zeigt schematisch einen Querschnitt durch einen Ausschnitt der Oberfläche
der Schutzbekleidung in der ersten Ausführungsform am Rücken der Person. Die Gassäcke
2a (nicht alle Gassäcke sind mit Bezugsziffern versehen) sind aufgeblasen. Auch hier
können innere Gassäcke vorgesehen sein. Ein Großteil der Protektoren 1 trägt einen
eigenen Gaserzeuger 5. Die Protektoren 1 überlagern einander in Richtung der Wirbelsäule.
Dabei überragt ein Protektor 1, der weiter in Richtung des Halses der Person angeordnet
ist, einen benachbarten Protektor 1, der weiter in Richtung des Steißbeines angeordnet
ist. An der Überlappungsstelle kann der weiter in Richtung des Körpers der Person
angeordnete Protektor 1 verdickt sein und sich insbesondere in Richtung seines Randes
verjüngend ausgeformt sein. Das darüber angeordnete Ende des überlappenden Protektors
1 kann umgebogenen ausgeführt sein und den Gasgenerator 5 des Protektors teilweise
umschließen. Teilweise sind einzelne Gasgeneratoren 5 jeweils zwei Protektoren 1 bzw.
Gassäcken 2a zugeordnet.
[0038] Figur 3 zeigt eine Person mit Helm und Schutzbekleidung in der ersten Ausführungsform
in eingerollter Position und mit aufgeblasenen äußeren Gassäcken 2a und aufgeblasenen
inneren Gassäcken 2b der Schutzbekleidung. Die eingerollte Position wird dadurch bewirkt,
dass der Gurt 3a, 3b, 3c gegenüber einer aufrechten Stellung der Person deutlich verkürzt
ist. Der Gurtabschnitt 3c ist an den Schenkeln der Person befestigt und verläuft bis
zu einer Gurtverkürzungseinrichtung 6 und von dort als Gurtabschnitt 3a über die Körpervorderseite
bis über die Schultern und um den Nacken, wieder zurück zu einer weiteren Gurtverkürzungseinrichtung
6 und von dort als zweiter Gurtabschnitt 3c zu dem anderen Schenkel. An jeder Hälfte
des Gurtabschnitts 3a, die vom Nacken bis zu seiner Gurtverkürzungseinrichtung 6 verläuft,
ist ein Seitengurt 3b befestigt. Diese Stelle der Befestigung führt dazu, dass bei
einer Gurtverkürzung zwischen Nacken und Schenkeln die Befestigungsstelle und damit
auch die Seitengurte 3b in Richtung der Schenkel gezogen werden. In der Figur 3 ist
zu erkennen, wie sich die Gassäcke 2a, 2b von der Schutzbekleidung schräg auf den
Betrachter zu erstrecken. In einer nicht dargestellten Variante der Ausführungsform
ist es denkbar, die Gassäcke 2a, 2b an Unterschenkeln, Armen und Schultern noch stärker
senkrecht zur Zeichnungsebene auszurichten, um die Person von vorn noch besser zu
schützen.
[0039] Figur 4 zeigt schematisch eine Ansicht auf einen Rücken einer Schutzbekleidung in
der ersten Ausführungsform, auf deren Oberfläche mehrere in Längsrichtung der Schutzbekleidung
verlaufende Reihen von Protektoren 1 dargestellt sind, nämlich besonders bevorzugt
drei solche Reihen. Die Protektoren 1 überlappen einander in der Längsrichtung, wobei
die weiter in Richtung Kopf angeordneten Protektoren 1 über die weiter in Richtung
der Beine angeordneten Protektoren 1 greifen. Im Bereich des Gesäßes können mehr Reihen
von Protektoren 1 als im Bereich der Taille vorgesehen sein. Besonders bevorzugt sind
die Formen der flächenhaften Protektoren 1 der Körperform angepasst, die sie bedecken.
Sie sind im jeweiligen Abschnitt der Körperoberfläche jeweils wenigstens näherungsweise
parallel zu dieser ausgeformt. In dieser Variante sind zwischen den Reihen von Protektoren
1 Gasgeneratoren 5 angeordnet, die für benachbarte Protektoren 1 Gas zum Aufblasen
von nicht dargestellten Gassäcken bereitstellen können, die kompaktiert an den Protektoren
1 befestigt sind. Weitere Protektoren 1 sind an den Schultern und entlang der Rückseite
der Oberarme angeordnet. Ein Nackenprotektor 7 ist am Nacken angeordnet. Um diesen
Nackenprotektor 7 kann, wie dargestellt, der Gurtabschnitt 3a gelegt sein. Der Nackenprotektor
7 ist normalerweise ohne Gassack ausgeführt. Er verteilt Kräfte aus dem Gurtabschnitt
3a auf eine größere Fläche im Nacken der Person. An der Flanke der Schutzbekleidung
ist eine Steuereinrichtung 8 angeordnet, welche Signale von Sensoren empfangen und
das Aufblasen der Gassäcke auslösen kann. Abweichend von der dargestellten schuppenartigen
Oberfläche der Schutzbekleidung können die Protektoren von einer nicht dargestellten
Schicht der Schutzbekleidung überdeckt sein, welche vor allem ästhetischen Zwecken
dient. Diese kann ein Textilmaterial umfassen und beim Aufblasen der Gassäcke aufreißen.
[0040] Figur 5 zeigt eine zweite Ausführungsform der Schutzbekleidung in Form einer Schutzjacke
in einer Ansicht von hinten. Die Schutzjacke ist mit aufgeblasenen Gassäcken 2a, 2b
gezeigt, welche an den Hüften, am Unteren Teil der Wirbelsäule, an der Rückseite des
Brustkorbes, an den Schultern und in Nacken der Schutzbekleidung befestigten. Die
Gassäcke können, wie dargestellt, doppelwandig, d.h. als ein innerer Gassack 2b, der
in einem äußeren Gassack 2a angeordnet ist, ausgeführt sein. In einer anderen Variante
können einwandige Gassäcke eingesetzt werden. Die Gassäcke 2a, 2b sind jeweils auf
einem Protektor 1 angeordnet und können von einem ihrem Protektor 1 zugeordneten Gasgenerator
5 aufgeblasen werden. Die Gassäcke 2a, 2b im Nacken und die benachbarten Gassäcke
2a, 2b an den Schultern erstrecken sich auf solche Weise, dass sie die Position eines
nicht dargestellten Kopfes einer zu schützenden Person seitlich bzw. von hinten umgeben.
Diese Ausführungsform der Schutzbekleidung ist bevorzugt nicht für den Einsatz eines
Gurtsystems gedacht, mit welchem eine Person eingerollt werden kann. Sie kann für
den Schutz von sich langsam bewegenden Personen verwendet werden, etwa für sturzgefährdete
Senioren, die beim Fallen auch auf ihre Vorderseite auftreffen können.
[0041] Figur 6 zeigt die Vorderseite der Schutzbekleidung, die in Figur 5 gezeigt ist, in
einer perspektivischen Ansicht. An der Vorderseite der Schutzbekleidung sind weitere
doppelwandige Gassäcke 2a, 2b im Bereich der Leiste, der sowie an den Schultern angeordnet.
Die Gassäcke 2a, 2b an den Schultern können auch mit den in Figur 5 gezeigten Gassäcken
2a, 2b, die rückseitig an den Schultern angeordnet sind, zusammengefasst sein. Die
Gassäcke 2a, 2b an den Schultern, in Figur 6 gezeigt sind, erstrecken sich neben einer
Position eines nicht dargestellten Kopfes einer zu schützenden Person. Kopfes zu Messkondensator
ich Gassäcke geschützt. Anders als in Figur 6 dargestellt, können sich die Gassäcke
auch bis vor den Kopf der zu schützenden Person erstrecken. Es ist weiter denkbar,
dass die an der Vorderseite angeordneten Gassäcke 2a, 2b sich von der linken Seite
nach rechts über die Vorderseite und umgekehrt erstrecken.
[0042] Figur 7 zeigt eine zu schützenden Person beim Hinaufstelgen einer Treppe, die eine
Schutzbekleidung in einer zweiten Ausführungsform trägt. Die Schutzbekleidung weist
Protektoren 1 mit nicht dargestellten kompaktierten Gassäcken auf. Im Falle eines
Sturzes der Person wird von einer vorzugsweise in die Schutzbekleidung integrierten
Steuereinrichtung eine Gefahrensituation erkannt und das Aufblasen der Gassäcke ausgelöst.
Die Aufblasrichtung der Gassäcke ist durch Pfeile angedeutet. Die Aufblasrichtung
der unteren Gassäcke ist bevorzugt der zu erwartenden Aufprallrichtung entgegengerichtet.
[0043] Figur 8 zeigt die Person mit der Schutzbekleidung aus Figur 7 mit aufgeblasenen Gassäcken.
Gassäcke haben an ihrer Basis einen geringeren Querschnitt als an ihrem freien Ende.
[0044] Figur 9 zeigt schematisch ein Querschnitt durch einen Ausschnitt der Oberfläche der
ersten Ausführungsform der Schutzbekleidung. Es ist ein Teil des Kopfes mit einem
Helm sowie ein Teil des Rückens mit der Schutzbekleidung einer zu schützenden Person
gezeigt. Die Schutzbekleidung weist mehrere Protektoren 1 auf, die einander in Längsrichtung
des Rückens überlappen. Dabei übergreifen Protektoren 1, die weiter in Richtung des
Kopfes angeordnet sind, mit ihrem Rand der Rand des benachbarten Protektors 1 in Richtung
der Beine. An der Überlappungsstelle ist der jeweils untere Protektor 1 mit einer
Befestigungseinrichtung 13 an einer flexiblen Kernstruktur 14 der Schutzbekleidung,
beispielsweise aus Leder oder Textil, befestigt. Die Befestigungseinrichtung 13 kann
als lösbare und wieder befestigbare Befestigungseinrichtung 13 ausgeführt sein. Insbesondere
können Druckknöpfe oder ein Klettverschluss verwendet werden. Bevorzugt ist der Protektor
1 mit der Befestigungseinrichtung 13 sowie an den in Längsrichtung des Rückens liegenden
Seiten jeweils zerstörungsfrei lösbar befestigt. Jeder der Protektoren 1 trägt einen
doppelwandigen Gassack 2a, 2b, der aufgeblasen dargestellt ist. Auf jedem Protektor
1 ist jeweils ein Gasgenerator 5 mit einer Einblasöffnung 9 für den äußeren Gassack
2a und einer Einblasöffnung 10 für den inneren Gassack 2b vorgesehen. Die Einblasöffnungen
9 und 10 sind jeweils im Inneren ihrer zugeordneten Gassäcke 2a, 2b angeordnet. Die
äußeren Gassäcke 2a und in einer Variante auch die inneren Gassäcke 2b weisen Ventile
11 auf, die sich bei ihrer Verformung öffnen können, um Gas aus dem Gassack 2a zu
entlassen. Im unbelasteten aufgeblasenen Zustand sind die Ventile 11 durch den Innendruck
der Gassäcke 2a, 2b geschlossen. Auf diese Weise wird ein Dämpfungseffekt bei einem
Aufprall erreicht. In Figur 9 ist auch ein Nackenschutz-Gassack 35 gezeigt, der zum
Schutz Nackens vorgesehen ist. Er hat eine Form, die dem Helm oder dem Kopf der zu
schützenden Person angepasst ist. Das Aufblasen dieses Nackenschutz-Gassacks 35 kann
bewirken, dass der Kopf der zu schützenden Person nach vorne gebeugt wird, um den
Hals zu schützen. Der Nackenschutz -Gassack 35 kann Teil einer Wand aus weiteren,
nicht dargestellten Gassäcken sein, die den Kopf der zu schützenden Person umgeben.
[0045] Figur 10 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 9. Es sind eine Überlappungsstelle
zweier Protektoren 1 und zwei ineinander angeordnete Gassäcke 2a und 2b eines Protektors
1 vollständig gezeigt. Gleiche Elemente tragen dieselben Bezugsziffern und werden
nicht noch einmal gesondert erläutert; es sei auf Figur 9 und die vorangehend beschriebenen
Figuren verwiesen. In Figur 10 weist der an der Überlappungsstelle überlappende Protektor,
der in Figur 10 links dargestellt ist, an seinem Ende eine Aufbiegung 16 auf, welche
von dem Kernmaterial 14, etwa Leder oder ein Textilmaterial, auf der die Protektoren
angebracht sind, weg weist. Das überlappte Ende des rechts in Figur 10 dargestellten
Protektor 1 ist sich zum Rand hin verjüngend ausgebildet. Auf diese Weise kann das
hochgebogene Ende 16 des überlappenden Protektors 1 leicht auf dem überlappten Protektor
1 gleiten. Auf diese Weise ist eine flexible, aber dennoch geschlossene Schicht der
Schutzbekleidung aus Protektoren 1 realisierbar. Die Aufbiegung des Endes des überlappenden
Protektor 1 hat außerdem den Vorteil, dass bei einer starken Überlappung, die bis
zum Gassack 2 des überlappten Protektor 1 reicht, der Gassack 2a von dem aufgebogenen
Ende 16 weniger wahrscheinlich verletzt wird. Die Gassäcke 2a und 2b sind in der Figur
10 verkürzt dargestellt, wie durch die doppelte gezackte Linie in ihrer Mitte angedeutet
ist. Die Gassäcke 2a und 2b weisen jeweils mindestens zwei Ventile 11 auf, welche
sich bei Verformung öffnen können. Zwei dieser Ventile 11 sind in der Nähe des dem
Kernmaterial 14 abgewandten Endes der Gassäcke 2a und 2b angeordnet. Zwei Soll-Rissstellen
47 sind an dem dem Kernmaterial 14 zugewandten Ende angeordnet. Die Einblasöffnung
10 ist größer als die Einblasöffnung 9.
[0046] Figur 10b zeigt einen Querschnitt durch einen doppelwandigen Gassack 2a, 2b mit einem
inneren Gassack 2b und einem äußeren Gassack 2a. Der Querschnitt des inneren Gassacks
2b weist bevorzugt eine Form mit abwechselnd konkaven und konvexen Abschnitten auf,
die insgesamt zu einem Ring geschlossen ist. In den konkaven Abschnitten sind Verstärkungen
45 angeordnet, die in Längsrichtung des Gassacks 2b verlaufen. Die Verstärkungen 45
können durch höhere Materialstärken oder durch mehrere Materiallagen an dieser Stelle
realisiert sein. Beispielsweise können Längsrichtung des Gassacks 2b Streifen derart
aufgeklebt sein, dass sie an den konkaven Abschnitten eine Verstärkung bewirken. Alternativ
zu der gezeigten Querschnittsform des inneren Gassacks 2b kann er eine andere unregelmäßige
in Form eines Kreisrings aufweisen. Insbesondere können unterschiedlich stark konvex
gekrümmte Abschnitte einen Kreisring als Querschnitt bilden. Der äußere Gassack 2a
in der Figur 10b weist abwechselnd konkave und konvexe Abschnitte sowie konvexe Abschnitte
mit unterschiedlicher Krümmung auf. Die äußeren Gassäcke 2a weisen an konvexen Abschnitten
Verstärkungen 46 auf, die sich in Längsrichtung der Gassäcke 2a erstrecken. An diesen
Stellen kann das Material dicker sein oder mehrlagig ausgeführt sein. Denkbar ist
wie für die inneren Gassäcke 2b, dass die äußeren Gassäcke ausschließlich aus konvexen
Abschnitten mit unterschiedlicher Krümmung bestehen. Dabei können an verschiedenen
Abschnitten in Umfangsrichtung unterschiedliche Materialstärken oder mehrlagige Verstärkungen
realisiert sein. Die Verstärkungen für einen der Gassäcke 2a bzw. 2b sind insbesondere
fest mit ihrem Gassack verbunden und flexibel zusammen mit diesem kompaktierbar. Die
Verstärkungen verlaufen vorzugsweise von der Befestigungsstelle des Gassacks aus.
[0047] Figur 11 zeigt einen Querschnitt durch ein oberes Ende eines äußeren Gassacks 2a,
in dessen Inneren ein innerer Gassack 2b angeordnet ist. In jedem der Gassäcke 2a
und 2b ist ein Ventil 11 angeordnet. Das Ventil 11 in dem äußeren Gassack 2a ist im
Querschnitt dargestellt, während das Ventil 11 in dem inneren Gassack 2b in einer
Ansicht auf die Fläche der Membran dargestellt ist. Die Ventile 11 leiten bei Verformung
des jeweiligen Gassacks 2a, 2b und/oder in einer Variante im aufgeblasenen Zustand
grundsätzlich in definiertem Maße Gas aus dem Inneren der Gassäcke 2a, 2b ableiten.
In der Variante führt dies dazu, dass die Gassäcke 2a, 2b in einem Zeitraum nach dem
Aufblasen wieder erschlaffen. Die Ventile 11 umfassen eine Membran 18, mit welcher
ein Durchlass 17 verschließbar ist oder zumindest ein Gasstrom durch den Durchlass
17 drosselbar ist. Im Normalfall, der von der Variante abweicht, schließt der Innendruck
der Gassäcke die Ventile 11, sodass kein Gas austritt. Die Membran 18 ist an einer
Stelle 20 mit dem Inneren ihres jeweiligen Gassacks 2a, 2b verbunden. Der Stelle 20
gegenüberliegend weist die Membran 18 ein loses Ende 19 auf, an welchem, wenn das
Ventil 11 Gas aus dem Gassack 2a, 2b entlässt, zwischen die Membran 18 und den jeweiligen
Gassack 2a bzw. 2b strömt, um zu dem Durchlass 17 zu gelangen. Zusätzlich kann Gas
auch an den seitlichen Rändern der Membran 18 vorbei zu dem Durchlass 17 strömen.
Der Durchlass 17 ist als geborener Schlitz oder gebogene, langgestreckte Ausnehmung
ausgestaltet. Bevorzugt wird die Membran 18 bei einer Verformung der Gassäcke 2a,
2b zumindest teilweise von dem Durchlass entfernt, so dass Gas ausströmen kann. Eine
Ausströmrichtung ist durch die Pfeile angedeutet.
[0048] Figur 12 zeigt einen Querschnitt durch eine Befestigungsstelle, an der zwei Protektoren
1 aneinander angrenzend an dem Kernmaterial 14 einer Schutzbekleidung befestigt sind.
Die gezeigte Art und Weise der Befestigung ermöglicht, dass die Protektoren 1 zueinander
verschiebbar angeordnet sind. Das Kernmaterial 14 wird zwischen den Protektoren 1,
die als Zunge 21 mit sich verjüngendem Ende ausgebildet sind, von einer Unterseite
der Protektoren zu deren Oberseite durchgeführt und gefaltet. Somit tritt Kernmaterial
14 zwischen den Protektoren 1 in Richtung des Äußeren der Schutzbekleidung als Falte
24 hervor. Diese Falte 24 wird auf die Außenseiten der Zungen 21 gelegt. In den Zungen
21 befindet sich jeweils ein Durchbruch 22. Durch diesen Durchbruch 22 verläuft ein
Befestigungselement 23, welches einen langgestreckten Mittelteil und an jedem Ende
davon einen quer dazu angeordneten Endabschnitt aufweist. Der Mittelteil verläuft
durch den Durchbruch 22. Einer der Endabschnitte ist zwischen der dem Inneren der
Schutzbekleidung zugewandten Seite der Zunge 21 und dem Kernmaterial 14 angeordnet.
Der andere Endabschnitt ist auf der Außenseite des gefalteten Teils des Kernmaterials
14 angeordnet. Auf diese Weise wird die Zunge 21 an der Falte 24 befestigt, wodurch
eine sehr flexible Verbindung zwischen dem Protektor 1 und dem Kernmaterial 14 erreicht
wird. Das Befestigungselement 23 ist insbesondere aus Polyamid hergestellt.
[0049] Figur 13 zeigt die Verbindungsstelle, die in Figur 12 gezeigt ist, mit einer möglichen
Umgebung. In der gezeigten Situation bedecken zwei Protektoren 1 einen stark gebogenen
Teil des Körpers, beispielsweise einen Arm oder ein Bein. Auf jedem der Protektoren
ist ein innerer Gassack 2b an der äußeren Gassack 2a angeordnet, die aufgeblasen dargestellt
sind. Der auf der rechten Seite dargestellte Protektor 1 umfasst einen Gasgenerator
5 für seine Gassäcke 2a und 2b. Für Details der Verbindungsstelle zwischen den Protektoren
1 sei auf die Figur 12 verwiesen.
[0050] Figur 14 zeigt ein Querschnitt durch eine Oberfläche einer Ausführungsform der Schutzbekleidung,
die in Figur 15 dargestellt ist, wobei der Schnitt durch die Linie B in Figur 15 verläuft.
In dem Querschnitt ist ein Protektor 1 vollständig und ein weiterer Protektor 1 zum
Teil zu sehen. Jeder der beiden Protektoren trägt einen durch Zusammenfalten kompaktierten
doppelwandigen Gassack 2a, 2b, der einen inneren Gassack 2b und einen äußeren Gassack
2a umfasst. Die Gassäcke 2a, 2b sind von einer Umhüllung 27 umgeben, welche Schichten
aus einer Folie umfassen kann, welche eingefärbt ist, um modischen oder sonstigen
ästhetischen Aspekten zu entsprechen. Die Umhüllung 27 kann Sollbruchstellen aufweisen,
etwa durch Überlagerung verschiedener schwach miteinander verbundener Abschnitte,
so dass die Umhüllung 27 beim Aufblasen der Gassäcke 2a, 2b aufreißen kann. Der rechte
der beiden dargestellten Protektoren 1 umfasst einen Gasgenerator 5, welcher die Gassäcke
2a, 2b der beiden dargestellten Protektoren 1 versorgt. Dazu weist der Gasgenerator
5 zwei Anschlüsse 25 auf, von denen jeweils einer für einen der Protektoren 1 vorgesehen
ist. An die Anschlüsse 25 ist jeweils eine Zuleitung 26 zu den Gassäcken 2a, 2b angeschlossen,
welcher Einlassöffnungen 9 und 10 aufweist. Diese sind jeweils im Inneren eines äußeren
Gassacks 2a bzw. eines inneren Gassacks 2b angeordnet. Das Aufblasen der Gassäcke
2a, 2b der beiden Protektoren 1 kann somit gemeinsam ausgelöst werden, indem der Gasgenerator
5 Gas erzeugt, das zu beiden Protektoren 1 geleitet wird. Die Protektoren 1 sind an
den einander zugewandten Seiten mit einer Verbindung mit dem Kernmaterial 14 ausgeführt,
welche in Figur 12 vergrößert gezeigt ist. Das in der Figur 14 rechte Ende des rechten
Protektors 1, das dort nicht an einen weiteren Protektor grenzt, ist mit einer einseitig
ausgebildeten, einzelnen Falte 24 an den Kernmaterial 14 befestigt, wobei die Falte
24 den Protektor 1 überlappt.
[0051] Figur 15 zeigt eine Draufsicht auf zwei Protektoren 1, die auf Kernmaterial 14 befestigt
sind. In Figur 14 ist Querschnitt durch die Draufsicht in Figur 15 dargestellt und
verläuft entlang der Linie B. Die Protektoren 1 haben in dem Wesentlichen rechteckige
Form. In einem Klebebereich 29 jedes Protektors 1 ist jeweils ein äußerer Gassack
und in einem Klebebereich 30 jedes Protektors 1 jeweils ein innerer Gassack auf die
Protektoren 1 aufgeklebt. Die Gassäcke sind nicht dargestellt. Auf dem rechts dargestellten
Protektor 1 ist ein Gasgenerator 5 angeordnet, an den zwei Zuleitungen angeschlossen
sind ,die jeweils eine Einblasöffnung 9 für den äußeren Gassack und eine Einblasöffnung
10 für den inneren Gassack aufweisen. Die auf dem linken Protektor 1 angeordnete Zuleitung
26 ist über einen flexiblen Schlauch 31 mit dem Gasgenerator 5 verbunden. Der Schlauch
31 ermöglicht die Gaszuleitung zu dem linken Protektor 1 trotz Relativbewegungen der
beiden Protektoren 1 zueinander. Die Protektoren 1 sind an der in Figur 15 oben dargestellten
Seite jeweils mit mehreren, insbesondere fünf, Befestigungseinrichtungen 13 an dem
Kernmaterial 14 befestigt. Die Befestigungseinrichtungen 13 können Druckknöpfe sein.
Diese haben vorzugsweise eine hohe Haltekraft. Weiter sind die Protektoren 1 mittels
Befestigungselementen 23 befestigt, welche in dem Kernmaterial 14 verankert sind und
welche jeweils durch einen Durchbruch 22 in dem Protektor, den sie befestigen verlaufen.
Alternativ zu der dargestellten Variante können die Befestigungselemente 23 auch an
einer Falte aus Kernmaterial 14 befestigt sein, die auf der dem Betrachter zugewandten
Seite der Zunge 21 angeordnet sind, wie in Bezug auf Figur 12 beschrieben wurde. Der
Durchbruch 22 ist langgestreckt, so dass das Befestigungselement 23 sich darin in
dessen Längsrichtung bewegen kann. Dies dient der beweglichen Befestigung des Protektors
1 an dem Kernmaterial 14. An den Protektoren 1 ist jeweils an zwei gegenüberliegenden
Seiten, die quer zu der Seite mit den Befestigungseinrichtungen 23 stehen, die Zunge
21 mit dem Durchbruch 22 angeordnet. Die Zunge 21 verjüngt sich zum Rand hin, während
sie in Richtung des Inneren des Protektors 1 in eine Erhöhung 28 laufen. Die Erhöhung
28 ist als Rippe ausgebildet. Der Klebebereich 29 erstreckt sich vorzugsweise bis
auf die der Innenseite des Protektors 1 zugewandten Flanke. Auf diese Weise wird eine
Schälbeanspruchung der Verklebung des äußeren Gassacks verhindert.
[0052] In Figur 16 ist der Querschnitt entlang der Linie A in der Figur 4 gezeigt. Im Gegensatz
zu der Ausführungsform in Figur 15 sind in Figur 16 Gasgeneratoren zwischen zwei Protektoren
1 angeordnet. Sie sind dabei auf einer Falte 24 aufgelagert, welche sich auf die oben
beschriebene Weise über jeweils eine Zunge am Rand eines der angrenzenden Protektoren
1 erstreckt. Der Gasgenerator 5 ist mit einer thermischen Isolierung 32 umgeben. Diese
dient dazu, die zu schützende Person vor starker Hitze oder Kälte zu schützen, was
von der Art des verwendeten Gasgenerators 5 abhängt. Jeder der Gasgeneratoren 5 weist
jeweils eine Zuleitung 26 zu jedem der benachbarten Protektoren 1 auf. Jede der Zuleitungen
26 weist eine Einlassöffnung 9 für den inneren Gassack 2a und eine Einlassöffnung
10 für den äußeren Gassack 2a auf. Vorzugsweise sind die Zuleitungen 26 flexibel an
den Gasgeneratoren 5 befestigt, so dass sie Relativbewegungen der einander benachbarten
Protektoren 1 ausgleichen können.
[0053] Figur 17 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform der Schutzbekleidung,
die als Overall ausgestaltet ist. Protektoren und Gassäcke sind in Figur 17 nicht
gezeigt, obwohl diese an einem solchen Overall vorhanden sein können. Es ist ein Gurtsystem
gezeigt, das einen Gurt 3a, 3b, 3c umfasst. Der obere Gurtabschnitt 3a wird um den
Nacken der zu schützenden Person gelegt. Dadurch bilden sich zwei symmetrische Hälften
des Hauptteils der Gurtabschnitte 3a, 3c. Diese verlaufen jeweils auf einer Seite
über die Brust und zwischen Bauch und Flanken der zu schützenden Person. Etwa in Höhe
der Hüfte ist ein Gurtverkürzungssystem 6 zwischen den Gurtabschnitten 3a und 3c angeordnet,
mit dem die Länge der Gurtabschnitte 3a, 3c verkürzt werden kann. Dadurch wird die
Person in eine nach vorn gebeugte, eingerollte Haltung gebracht. Die unteren Gurtabschnitte
3c sind jeweils an einer Befestigungsschlinge 34 befestigt, welche unterhalb des Knies,
insbesondere am Schienbeinkopf, um den jeweiligen Schenkel geschlungen ist. Die Gurtabschnitte
3a, 3c sind durch mehrere Führungsösen 33 geführt, die dafür sorgen, dass die Gurtabschnitte
3a, 3c sich nicht weitgehend von der Außenoberfläche der Schutzbekleidung entfernen
können. Im Bereich des Gurtabschnitts 3a zweigt von diesem ein Seitengurt 3b ab, welcher
bis etwa zum Ellenbogen der zu schützenden Person verläuft. Im Bereich der Achsel
oder der Schulter ist der Seitengurt 3b von einer Führungsöse 33 geführt. Am Ende
des Seitengurts 3b in der Nähe des Ellenbogens ist dieser jeweils an einer Befestigungsschlinge
34 befestigt, die um den Arm der zu schützenden Person geschlungen ist, insbesondere
um den Unterarm nahe des Ellenbogens. Auf diese Weise wird der Arm der zu schützenden
Person zum Körper gezogen, wenn die Gurtverkürzungseinrichtung den Gurt 3a, 3b, 3c
verkürzt. An der Schutzbekleidung ist eine Steuereinrichtung 8 angeordnet, welche
einen Sturz erkennen und das Verkürzen der Gurtverkürzungseinrichtung 6 auslöst. Die
Kräfte aus den Gurtabschnitten 3a und 3c werden über einen Nackenprotektor 7 auf eine
größere Fläche verteilt. Der Nackenprotektor 7 ist bevorzugt in der Art eines gebogenen
Schlauches mit verbreiterter Anlagefläche für den Nacken ausgebildet, so dass der
obere Gurtabschnitt 3a durch ihn verlaufen kann.
[0054] Figur 18 zeigt dieselbe Ausführungsform der Schutzbekleidung wie Figur 17, wobei
jedoch die Gurtverkürzungseinrichtung 6 verkürzt ist, so dass die zu schützende Person
in einer zusammengerollten Position ist. In dieser Position verlaufen die unteren
Gurtabschnitte 3c von der Befestigungsschlinge 34 an den Schenkeln über die Innenseite
der Schenkel zu einer Öse in der Leistengegend oder an der Hüfte oder Taille. Dort
wird er umgelenkt und verläuft weiter bis zu der Gurtverkürzungseinrichtung 6. Der
um den Nacken gelegte obere Gurtabschnitt 3a hat im Wesentlichen dieselbe Position
wie in gestrecktem Zustand der Person, jedoch verläuft er über die Vorderseite des
gekrümmten Körpers. Die Seitengurte 3b sind an den Armen verkürzt, was dazu führt,
dass die Unterarme in Richtung des Bauchs angewinkelt sind. Eine Umlenkung des Seitengurts
3b findet an einer Führungsöse 33 in der Gegend von Schulter oder Axel statt.
[0055] Figur 19 zeigt eine perspektivische Ansicht einer Person mit der Schutzbekleidung
auf einem Fahrrad. Die Schutzbekleidung weist das vorbeschriebene Gurtsystem auf.
Außerdem weist die Schutzbekleidung Protektoren 1 auf, welche Gassäcke umfassen, die
jedoch nicht explizit dargestellt sind. Die Schutzbekleidung ist für mittlere Geschwindigkeiten,
wie sie etwa bei Fahrradfahrern, Inlineskater oder dergleichen vorkommen. Im Bauchbereich
sind keine Protektoren angeordnet, da dieser durch das Zusammenrollen der Person geschützt
wird.
[0056] Figur 20 zeigt eine Ansicht einer Person mit der erfindungsgemäßen Schutzbekleidung
in der ersten Ausführungsform zu Beginn eines Unfallgeschehens. Die Gassäcke 2a sind
teilweise aufgeblasen und haben ihre volle Größe noch nicht erreicht. Die Gurtverkürzungseinrichtung
6 hat damit begonnen, den Gurt zu verkürzen. Dadurch wird der Oberkörper der zu schützenden
Person in Richtung des Pfeils OK gebeugt. Zugleich werden die Oberschenkel zum Körper
gezogen, was durch den Pfeil S dargestellt ist. Hinter dem Kopf der Person wird ein
Nackenschutz-Gassack 35 aufgeblasen. Dieser bewirkt durch seine Form und Anordnung,
dass der Kopf der Person nach vorne geneigt wird. Die Person kann ein Motorradfahrer
sein, in deren Hand sich ein Lenker eines Motorrads befindet.
[0057] Figur 21 zeigt dieselbe Person wie Figur 20 mit dem Unterschied, dass der Einrollvorgang
in Figur 21 vollständig abgeschlossen ist. Die Gurtabschnitte 3a, 3c des Gurts sind
durch die Gurtverkürzungseinrichtung 6 maximal verkürzt. Der obere Gurtabschnitt 3a
verläuft durch den Nackenprotektor 7. Jeder der unteren Gurtabschnitt 3c ist mit einer
Befestigungsschlinge 34 am oberen Ende des Unterschenkels der Person befestigt. Die
Verkürzung des Gurts mit den Gurtabschnitten 3a, 3c bewirkt, dass der Unterschenkel
dem Nacken angenähert wird, was zum Einrollen der Person führt. Die Gassäcke 2a sind
in der Figur 21 vollständig aufgeblasen. Der Nackenschutz-Gassack 35 hat den Kopf
der Person nach unten gebeugt. Außerdem erstreckt er sich weit über den Kopf der Person
hinaus und bietet bei einem Aufprall in diesem Bereich einen langen Bremsweg, was
zu geringeren Bremsbeschleunigungen und somit verbesserten Überlebenschancen führt.
[0058] Figur 22A zeigt eine Person von hinten. Es ist eine Abmessung von ihrem mit x gekennzeichneten
Promontorium bis zum Dornfortsatz des siebten Halswirbels als Abmessung a eingezeichnet.
Weiter ist eine Abmessung b als Abstand der beiden Schulteraußenpunkte voneinander
eingetragen.
[0059] Figur 22B zeigt dieselbe Person in eingerollter Stellung. Der Abstand vom Promontorium
bis zum Dornfortsatz des siebten Halswirbels ist gegenüber der Abmessung a in Figur
zwei 20 A deutlich verlängert und als Abstand a' eingezeichnet. Daher ist es vorteilhaft,
wenn die Protektoren auf dem Rücken der Person gegeneinander verschieblich sind. Zudem
ist es in Bezug auf die Krümmung des Rückens vorteilhaft, dass die Gassäcke mit zunehmendem
Abstand von der Person einen vergrößerten Querschnitt aufweisen, so dass sie auch
in größerem Abstand von der Person aneinander anliegen können. Außerdem bewirkt das
Aufblasen von Gassäcken mit dieser Form eine vorteilhafte Krümmung des Rückens. Damit
unterstützt auch das Aufblasen solcher Gassäcke das Einrollen der Person. Außerdem
vergrößert sich die Abmessung b aus Figur 22A durch die Krümmung des Rückens in Querrichtung
durch eingezogene Schultern. Es ergibt sich derselbe Effekt daher auch in Querrichtung
zum Körper.
[0060] Figur 23 zeigt eine Führungsöse 33 für den Gurt am Beispiel des oberen Gurtabschnitts
3a. Die Führungsöse 33 verläuft um den oberen Gurtabschnitt 3a. Der obere Gurtabschnitt
3a ist mit der Gurtverkürzungseinrichtung 6 verbunden. Die Führungsöse 33 verläuft
zu deren Befestigung an dem Kernmaterial 14 durch eine Befestigungsöse 37. Die Befestigungsöse
37 verläuft durch das Innere des Kernmaterials 14. Das Kernmaterial 14 ist im Bereich
der Befestigungsöse 37 durch eine Verstärkungsschicht 36 verstärkt. Die Befestigungsöse
37 durch durchdringt die Verstärkungsschicht 36 an zwei Stellen. Die Führungsöse 33
ist so ausgelegt, dass der obere Gurtabschnitt 3a leicht in der Führungsöse 33 gleiten
kann.
[0061] Figur 24 zeigt eine Gurtverkürzungseinrichtung 6 im Querschnitt. Die Gurtverkürzungseinrichtung
6 ist im Wesentlichen rohr- oder schlauchförmig ausgestaltet. An dem in Figur 24 oberen
Ende eines Rohrs 38 ist im Inneren des Rohrs 38 ein Ende des oberen Gurtabschnitts
3a befestigt. Das Rohr 38 besteht vorzugsweise im Wesentlichen aus Textilmaterial.
Dieser kann beispielsweise aus Kohlenstofffasern und/oder Aramidfasern hergestellt
sein. Vorzugsweise ist das Textilmaterial 67 nicht mit einem Matrixmaterial getränkt
und ausgehärtet. In diesem Fall kann das Rohr 38 auch als ein Schlauch betrachtet
werden. Der obere Gurtabschnitt 3a kann ebenfalls als Schlauch ausgeführt sein und
sich mit seinem Außendurchmesser an den Innendurchmesser des Rohrs oder Schlauchs
38 anlegen. Im inneren des Rohrs oder Schlauchs 38 ist eine Gaskartusche 39 oder eine
alternative und nicht dargestellten andere Einrichtung, die Gas unter Druck ausstoßen
kann, angeordnet. Die Gaskartusche 39 umfasst ein elektrisch betätigtes Ventil 14,
bei dessen Betätigung Gasdruck aus der Gaskartusche 39 entweichen kann. Aus der Gaskartusche
39 entweichendes Gas setzt einen Druckraum 41 unter Druck, der von der Gaskartusche
39, der Rohrwand 38 und/oder der Innenwand des oberen Gurtabschnitts 3a sowie wie
von einem Stopfen 42 begrenzt ist. Der Stopfen ist im Inneren des Rohrs 38 oder im
Inneren des oberen Gurtabschnitts 3a befestigt. Wenn der Druckraum 41 unter Druck
gesetzt wird, übt der Druck eine Kraft auf den Stopfen 42 und auf die Gaskartusche
39 aus. Die Gaskartusche 39 ist im Inneren des Rohrs 38 und, wenn er als Schlauch
ausgeführt ist, im inneren des oberen Gurtabschnitts 3a beweglich angeordnet. Dadurch
bewegt sich die Gaskartusche 39 von dem Stopfen 42 weg. An der einem unteren Gurtabschnitt
3c zugewandten Seite der Gaskartusche 39 ist ein Zugmittel 43 befestigt, welches den
Stopfen 42 durch eine darin befindliche Durchtrittsöffnung 44 durchtritt. Das andere
Ende des Zugmittels 43 ist mit dem unteren Gurtabschnitt 3c verbunden. Durch diese
Anordnung in Verbindung mit dem Druck in der Druckkammer 41 und durch Impulswirkung
des austretenden Gases wird der untere Gurtabschnitt 3c auf den Stopfen 42 zu bewegt,
wenn sich die Gaskartusche 39 von dem Stopfen 42 wegbewegt. Da der Stopfen 42 mit
dem oberen Gurtabschnitt 3a fest verbunden ist, entweder direkt oder über das Rohr
38, werden die Gurtabschnitte 3a und 3c aufeinander zu bewegt. Auf diese Weise wird
eine Gurtverkürzung bewirkt. Das Rohr bzw. der Schlauch 38 und der obere Gurtabschnitt
3a sind länger als in der Figur 24 dargestellt, wie durch die gezackte Linie am oberen
Ende der Figur 24 angedeutet ist. Gleiches gilt auch für das Zugmittel 43, das durch
eine gezeigte Linie zwischen dem Stopfen 42 und dem Gurtabschnitt 3c angedeutet ist.
Vorzugsweise wird die Signalzuleitung zu dem Ventil 40 über das Zugmittel 43 von den
Gurtabschnitte 3c bewirkt, das als elektrische Leitung ausgebildet sein oder eine
elektrische Leistung umfassen kann. Die Rollen des oberen und des unteren Gurtabschnitts
3a bzw. 3c können vertäuscht sein.
1. Schutzbekleidung für eine vor einem Sturz zu schützende Person mit mehreren kompaktierten
Gassäcken (2a, 2b), die bei einem Sturz automatisch aufblasbar sind, um die Person
bei einem Aufprall zu schützen,
wobei die Gassäcke (2a, 2b) im aufgeblasenen Zustand eine längliche Form mit einer
Längsrichtung aufweisen, welche von dem Körper der zu schützenden Person weg gerichtet
ist,
und die Gassäcke (2a, 2b) entlang ihrer Längsrichtung nicht miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet,
dass die Querschnittsfläche der Gassäcke (2a, 2b) in Längsrichtung von der Person weg
über einen Großteil der Länge der Gassäcke (2a, 2b) zunimmt.
2. Schutzbekleidung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gassäcke (2a, 2b) außen auf flachen Protektoren (1) angeordnet sind, welche im
Außenbereich der Schutzbekleidung wenigstens näherungsweise parallel zu einer Körperoberfläche
der Person angeordnet sind.
3. Schutzbekleidung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Protektoren (1) verschieblich zueinander auf einem Kernmaterial (14) der Schutzbekleidung
befestigt sind.
4. Schutzbekleidung nach einem Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Protektor einen Gasgenerator (5) mit einer Auslöseeinrichtung zur Abgabe von
Gas aufweist.
5. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in einem äußeren Gassack (2a) ein innerer Gassack (2b) angeordnet ist.
6. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens zwei Gassäcke (2a) an ihren freien Enden mechanisch miteinander verbunden
sind.
7. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens ein Gassack (2a, 2b) wenigstens 3 Sekunden nach dem Aufblasen prall aufgeblasen
bleibt.
8. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem freien Ende eines Gassacks (2a, 2b) ein Ventil (11) angeordnet ist, welches
durch einen Aufprall auf den Gassack (2a, 2b) zum Ablassen von Gas öffenbar ist.
9. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung ein Körperspannmittel (3a, 3b, 3c, 6) umfasst, mit dem eine
Änderung der Körperhaltung der Person erzielbar ist, insbesondere derart, dass der
Rücken der Personen nach vorne gekrümmt wird und/oder die Oberschenkel zum Bauch gezogen
werden, wobei insbesondere die Knie und Hüftgelenke gebeugt werden.
10. Schutzbekleidung nach Anspruch 9, welche einen oberen Gurtabschnitt (3a) aufweist,
welcher um den Nacken der zu schützenden Person gelegt ist, und welche zwei untere
Gurtabschnitte (3c) aufweist, welche an den Schenkeln der zu schützenden Person befestigt
sind, und welche wenigstens eine Gurtverkürzungseinrichtung (6) aufweist, mit welcher
oder welchen bewirkbar ist, dass die unteren Gurtabschnitte (3c) und/oder der obere
Gurtabschnitt (3a) einen geringeren Teil ihrer Länge aufweisen, in der Kräfte vom
Nacken zu den Schenkeln übertragbar sind und/oder die unteren Gurtabschnitte (3c)
und der obere Gurtabschnitt (3a) aufeinander zu bewegt werden und/oder die unteren
Gurtabschnitte (3c) und/oder der obere Gurtabschnitt (3a) aufgerollt oder umgelenkt
werden, so dass ihre wirksame Länge verkürzt ist.
11. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Gurtverkürzungseinrichtung (6) aufweist, welche einen Gasspeicher (39) mit
einem elektrisch betätigbaren Ventil (40) zum Entlassen des Gases aufweist, wobei
der Gasspeicher (39) im Inneren eines Schlauchs (38, 3a) angeordnet ist, wobei das
Gas durch Öffnen des Ventils (40) in eine Druckkammer (41) einströmbar ist, welche
durch den Schlauch (38, 3a), den Gasspeicher (39) und einen an dem Schlauch fixierten
Stopfen (42) begrenzt ist, wobei in der Druckkammer durch das Gas ein Druck aufbaubar
ist, mittels welchem der Gasspeicher (39) relativ zu dem Schlauch (38, 3a) bewegbar
ist, wobei der Gasspeicher (39) an einem Zugmittel (43) befestigt ist, mittels welchem
die Relativbewegung zwischen dem Schlauch (38, 3a) und den Gasspeicher (39) zur Gurtverkürzung
nutzbar ist.
12. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung eine Steuereinrichtung aufweist, welche zur Auswertung von Sensoren
eingerichtet ist, mittelst deren Signale eine Gefahrensituation erkennbar ist, und
welche zur Auslösung des Aufblasens der Gassäcke und/oder zum Auslösen der Gurtverkürzungseinrichtung
bei Erkennung einer Gefahrensituation eingerichtet ist.
13. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Schutzbekleidung als Overall ausgestaltet ist, der zumindest an Schulter, Nacken,
Rücken, Gesäß und Schenkeln mit Gassäcken versehen ist.
14. Schutzbekleidung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Bekleidung als Jacke oder Weste ausgestaltet ist, welche Gassäcke an der Brust, der
Hüfte, am mittleren Rücken und an der Schulter und in einer Option am Gesäß und in
der Leistengegend aufweist, wobei die Schutzbekleidung ohne die Option insbesondere
weiter eine Hose umfasst, an welcher Gassäcke am Gesäß und/oder in der Leistengegend
angeordnet sind.
1. Protective clothing for a person to be protected from a fall, the protective clothing
having a plurality of compacted gas bags (2a, 2b) which in the event of a fall are
automatically inflatable so as to protect the person upon impact,
wherein the gas bags (2a, 2b) in the inflated state have an elongate shape having
a longitudinal direction which is directed away from the body of the person to be
protected,
and the gas bags (2a, 2b) are not interconnected along the longitudinal direction
thereof, characterized in
that the cross-sectional area of the gas bags (2a, 2b) in the longitudinal direction away
from the person increases along a majority of the length of the gas bags (2a, 2b).
2. Protective clothing according to Claim 1, characterized in that the gas bags (2a, 2b) are disposed externally on flat protectors (1) which are disposed
in the external region of the protective clothing so as to be at least approximately
parallel with a body surface of the person.
3. Protective clothing according to Claim 1 or 2, characterized in that the protectors (1) are fastened so as to be one to each other displaceable on a core
material (14) of the protective clothing.
4. Protective clothing according to one of Claims 2 or 3, characterized in that a protector has a gas generator (5) having a triggering device for discharging gas.
5. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that an inner gas bag (2b) is disposed in an outer gas bag (2a).
6. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that at least two gas bags (2a) are mechanically interconnected at the free ends thereof.
7. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that at least one gas bag (2a, 2b) after inflation remains fully inflated for at least
3 seconds.
8. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that a valve (11) is disposed at a free end of a gas bag (2a, 2b), said valve (11) by
way of an impact on the gas bag (2a, 2b) being openable for releasing gas.
9. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that the protective clothing comprises a body-tensioning means (3a, 3b, 3c, 6) by way
of which a modification of the stance of the person is achievable in particular in
such a manner that the back of the person is bent forward and/or the thighs are drawn
towards the stomach, wherein in particular the knees and hip joints are flexed.
10. Protective clothing according to Claim 9, having an upper belt portion (3a) which
is placed around the neck of the person to be protected, and which has two lower belt
portions (3c) which are fastened to the shanks of the person to be protected, and
which has at least one belt shortening installation (6) by way of which it is causable
that the lower belt portions (3c) and/or the upper belt portion (3a) have a lesser
part of their length by way of which forces are transmittable from the neck to the
shanks and/or that the lower belt portions (3c) and the upper belt portion (3a) are
converged and/or that the lower belt portions (3c) and/or the upper belt portion (3a)
are/is wound up or deflected, such that the effective lengths of said belt portions
are shortened.
11. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that said protective clothing has a belt shortening installation (6) which has a gas reservoir
(39) having an electrically actuatable valve (40) for ejecting the gas, wherein the
gas reservoir (39) is disposed in the interior of a tube (38, 3a), wherein the gas
is by opening of the valve (40) capable of flowing into a pressure chamber (41) which
is delimited by the tube (38, 3a), the gas reservoir (39) and a plug (42) which is
fixed to the tube, wherein a pressure by means of which the gas reservoir (39) is
movable in relation to the tube (38, 3a) is generatable by the gas in the gas chamber,
wherein the gas reservoir (39) is fastened to a traction means (43) by means of which
the relative movement between the tube (38a, 3a) and the gas reservoir (39) is utilizable
for belt shortening.
12. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that the protective clothing has a controller which is specified for evaluating sensors,
by means of the signals thereof a dangerous situation is identifiable and which is
specified for triggering inflation of the gas bags and/or for triggering the belt
shortening installation upon a dangerous situation being identified.
13. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that the protective clothing is designed as an overall which is provided with gas bags
at least at the shoulder, neck, back, buttocks, and shanks.
14. Protective clothing according to one of the preceding claims, characterized in that clothing is designed as a jacket or a vest which has gas bags on the chest, the hips,
in the centre of the back, and on the shoulder and in an option thereof on the buttocks
and in the groin, wherein the protective clothing without the option furthermore in
particular comprises trousers on which gas bags are disposed on the buttocks and/or
in the groin.
1. Habillage de protection pour une personne devant être protégée contre une chute, comprenant
plusieurs sacs de gaz compactés (2a, 2b) qui peuvent être gonflés automatiquement
en cas de chute pour protéger la personne en cas d'impact,
les sacs de gaz (2a, 2b) présentant une forme allongée à l'état gonflé, avec une direction
longitudinale s'étendant à l'écart du corps de la personne à protéger, et les sacs
de gaz (2a, 2b) n'étant pas connectés les uns aux autres le long de leur direction
longitudinale,
caractérisé en ce que
la surface en section transversale des sacs de gaz (2a, 2b) dans la direction longitudinale
à l'écart de la personne augmente sur une grande partie de la longueur des sacs de
gaz (2a, 2b).
2. Habillage de protection selon la revendication 1, caractérisé en ce que les sacs de gaz (2a, 2b) sont disposés à l'extérieur sur des protecteurs plats (1)
qui sont disposés dans la région extérieure de l'habillage de protection au moins
approximativement parallèlement à une surface du corps de la personne.
3. Habillage de protection selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que les protecteurs (1) sont fixés de manière déplaçable les uns par rapport aux autres
sur un matériau de coeur (14) de l'habillage de protection.
4. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications 2 ou 3, caractérisé en ce qu'un protecteur présente un générateur de gaz (5) avec un dispositif de déclenchement
pour émettre du gaz.
5. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'un sac de gaz intérieur (2b) est disposé dans un sac de gaz extérieur (2a).
6. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins deux sacs de gaz (2a) sont connectés l'un à l'autre mécaniquement au niveau
de leurs extrémités libres.
7. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'au moins un sac de gaz (2a, 2b) reste gonflé fermement au moins pendant trois secondes
après avoir été gonflé.
8. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'à une extrémité libre d'un sac de gaz (2a, 2b) est disposée une valve (11) qui peut
être ouverte pour laisser échapper du gaz sous l'effet d'un choc sur le sac de gaz
(2a, 2b).
9. Habillage, de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'habillage de protection comprend un moyen de serrage du corps (3a, 3b, 3c, 6) avec
lequel une modification de la posture de la personne peut être obtenue, en particulier
de telle sorte que le dos de la personne soit courbé vers l'avant et/ou que les cuisses
soient repliées sous le ventre, en particulier que les genoux et les hanches soient
fléchis.
10. Habillage de protection selon la revendication 9, lequel présente une portion de sangle
supérieure (3a) qui est placée autour de la nuque de la personne à protéger et lequel
présente deux portions de sangle inférieures (3c) qui sont fixées aux cuisses de la
personne à protéger, et lequel présente au moins un dispositif de raccourcissement
de sangle (6) avec lequel ou lesquels on peut faire en sorte que les portions de sangle
inférieures (3c) et/ou la portion de sangle supérieure (3a) présentent une plus courte
partie de leur longueur dans laquelle des forces peuvent être transmises depuis la
nuque jusqu'aux cuisses et/ou les portions de sangle inférieures (3c) et la portion
de sangle supérieure (3a) sont déplacées l'une vers l'autre et/ou les portions de
sangle inférieures (3c) et/ou la portion de sangle supérieure (3a) sont enroulées
ou déviées de telle sorte que leur longueur effective soit raccourcie.
11. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce qu'il présente un dispositif de raccourcissement de sangle (6) qui présente un accumulateur
de gaz (39) avec une soupape à commande électrique (40) pour laisser échapper du gaz,
l'accumulateur de gaz (39) étant disposé à l'intérieur d'un tuyau souple (38, 3a),
le gaz pouvant affluer par l'ouverture de la soupape (40) dans une chambre de pression
(41) qui est limitée par le tuyau souple (38, 3a), l'accumulateur de gaz (39) et un
bouchon (42) fixé au tuyau souple, une pression pouvant être développée par le gaz
dans la chambre de pression, au moyen de laquelle l'accumulateur de gaz (39) peut
être déplacé par rapport au tuyau souple (38, 3a), l'accumulateur de gaz (39) étant
fixé à un moyen de traction (43) au moyen duquel le mouvement relatif entre le tuyau
souple (38, 3a) et l'accumulateur de gaz (39) peut être utilisé pour raccourcir les
sangles.
12. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'habillage de protection présente un dispositif de commande qui est prévu pour l'analyse
de capteurs au moyen des signaux desquels une situation de danger peut être reconnue,
et qui est prévu pour déclencher le gonflage des sacs de gaz et/ou pour déclencher
le dispositif de raccourcissement de sangle à la détection d'une situation de danger.
13. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'habillage de protection est configuré sous forme de combinaison qui est pourvue
de sacs de gaz au moins au niveau des épaules, de la nuque, du dos, du siège et des
cuisses.
14. Habillage de protection selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que l'habillage est configuré sous forme de veste ou de gilet qui présente des sacs de
gaz au niveau de la poitrine, des hanches, au milieu du dos et au niveau des épaules
et en option au niveau du siège et de l'aine, l'habillage de protection, sans l'option,
comprenant notamment en outre un tuyau au niveau duquel sont disposés des sacs de
gaz au niveau du siège et/ou de l'aine.