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EP 2 878 396 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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13.04.2016 Patentblatt 2016/15 |
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Anmeldetag: 10.10.2014 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Rundbiegevorrichtung und Verfahren zum Umformen von Bandabschnitten zu Rundkörpern,
insbesondere Hülsen, durch Biegen um die Umfangsfläche eines runden Biegekerns
Round bending device and method for reshaping sheet sections into round objects, in
particular sleeves, by bending around the peripheral surface of a cylindrical bending
core
Dispositif et procédé de cintrage de sections de bandes en corps ronds, notamment
en douilles, par cintrage autour de la surface circonférentielle d'un noyau de cintrage
rond
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
28.11.2013 DE 102013224396
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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03.06.2015 Patentblatt 2015/23 |
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Patentinhaber: Otto Bihler Handels-Beteiligungs-GmbH |
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87642 Halblech (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Maldoner, Helmut
87675 Stötten (DE)
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(74) |
Vertreter: Weickmann & Weickmann PartmbB |
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Postfach 860 820 81635 München 81635 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
EP-B1- 1 102 649 DE-U1-202006 016 203
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EP-B1- 2 279 812
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Rundbiegevorrichtung zum Umformen von Bandabschnitten
zu Rundkörpern, insbesondere Hülsen, durch Biegen um die Umfangsfläche eines runden
Biegekerns, umfassend den Biegekern und mehrere um den Biegekern herum angeordnete
Biegestempel, die in Richtung der Umfangsfläche des Biegekerns in bestimmter Abfolge
in eine Umformstellung zur Biegebeaufschlagung eines dem Biegekern jeweils zuvor zugeführten
Bandabschnitts bewegbar - und zur Freigabe des Bandabschnitts wieder vom Biegekern
weg in eine Freigabestellung zurückziehbar sind.
[0002] Rundbiegen von Bandabschnitten zu Rundkörpern kann im Rahmen der vorliegenden Anmeldung
auch bedeuten, dass der jeweilige Bandabschnitt z.B. in eine ovale Form statt in eine
Kreisform gebogen werden soll. Für den Fall der Kreisform werden auch die Begriffe
"kreisrund" oder "kreiszylindrisch" zur Spezifizierung verwendet. Der Begriff "rund"
soll sowohl die Kreisform als auch die ovale Form umfassen.
[0003] Derartige Rundbiegevorrichtungen sind bekannt, z.B. aus der
EP 2 279 812 B1. Die Biegekerne dieser bekannten Rundbiegevorrichtungen haben eine üblicherweise
zylindrische Form mit einer kreisringförmigen Umfangskontur und sind als starre Gegenhalteelemente
für die umzuformenden Bandabschnitte bei deren äußerer Beaufschlagung durch die Biegestempel
ausgebildet. Üblicherweise wird der umzuformende Bandabschnitt orthogonal zur Zentralachse
des Biegekerns auf diesen oben aufgelegt und mittig zentriert und mittels eines von
oben zugeführten Stempels in einer solchen Anfangsposition vorweg beaufschlagt. Häufig
werden die Bandabschnitte durch Abtrennen von einem Metallband erzeugt, welches von
einem Coil abgewickelt wird, wobei das Abtrennen mittels einer Stanze oder dgl. vor
oder unmittelbar nach dem Zuführen des Bandabschnitts zum Biegekern erfolgen kann.
Bei den Bandabschnitten kann es sich im Rahmen der vorliegenden Anmeldung um Abschnitte
aus Flachbandmaterial oder um Drahtabschnitte handeln. Es soll auch nicht ausgeschlossen
sein, dass Bandabschnitte aus einem Blech herausgestanzt worden sind und somit ihre
Bandabschnittsform erst beim Herausstanzen erhalten haben.
[0004] Bei den rundgebogenen Gegenständen handelt es sich normalerweise um hohlzylindrische
Metallblechhülsen, wie sie in verschiedenen Dimensionen für vielfältige Zwecke zum
Einsatz kommen können, z.B. als Lagerbuchsen, Motorgehäuse und dgl.
[0005] Ein im oben erwähnten Sinne dem Biegekern zugeführter und daran festgehaltener Bandabschnitt
wird mittels Biegestempeln um die Umfangsfläche des Biegekerns herum gebogen, bis
die beiden Längsenden des Bandabschnitts einander gegenüberliegen. Dabei kann es vorgesehen
sein, dass die beiden Längsenden miteinander in Berührung kommen oder alternativ dazu
einen definierten Längsspalt zwischen sich begrenzen. Auch ist es bereits bekannt,
die beiden Längsenden des rundgebogenen Bandabschnittes miteinander zu verzahnen,
etwa vermittels einer Clinchverbindung bzw.einer Verbindung nach Art einer Puzzleteilverbindung.
[0006] Es hat sich gezeigt, dass beim Rundbiegen von Bandabschnitten um einen festen kreiszylindrischen
Biegekern das Biegeteil, d.h. der rundgebogene Bandabschnitt, die Tendenz hat, nach
Zurückziehen der betreffenden Biegestempel eine leicht ovale Form anstatt der gewünschten
kreisrunden Form aufgrund der Materialspannungsverteilung in dem Biegeteil anzunehmen.
Diese Abweichung von der Kreisrundheit und die damit verbundene mangelnde Maßgenauigkeit
des Biegeteils erfordert für bestimmte Anwendungen ggf. weitere Maßnahmen zur Formanpassung
des Biegeteils. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass das zur "Ovalität" neigende
Biegeteil nach Wegnahme der Biegestempel eine Klemmwirkung am Biegekern erzeugt und
somit oft nur schwergängig vom Biegekern zu lösen ist.
[0007] Ein erster Lösungsansatz des Erfinders zur Überwindung der genannten Probleme besteht
darin, einen festen ovalen Biegekern zu verwenden und daran den Bandabschnitt rundzubiegen,
wobei die Ausrichtung des ovalen Biegekerns relativ zu der Anfangsposition des rundzubiegenden
Bandabschnittes und die konkrete ovale Gestalt und Dimension des Biegekerns so gewählt
werden, dass das Biegeteil, d.h. der rundgebogene Bandabschnitt aufgrund seiner Formänderungsneigung
nach dem Biegen und Ablösen vom Biegekern von der ovalen Form in die zumindest näherungsweise
kreisrunde Form übergeht. Der Umfang des ovalen Biegekerns entspricht vorzugsweise
dem Umfang eines kreisrunden bzw. kreiszylindrischen Biegekerns, den man bisher zum
Rundbiegen des gleichen Biegeteils verwendet hätte. Es wird somit in diesem Fall die
Neigung des Biegeteils, von der ursprünglichen Formgebung am Biegekern abzuweichen,
genutzt, um eine verbesserte Kreisrundheit des Biegeteils zu erreichen. Dieser Lösungsansatz
verschafft bereits Abhilfe, was die bisherige mangelnde Formhaltigkeit konventionell
an kreiszylindrischen Biegekernen rundgebogener Biegeteile anbetrifft, und bringt
insoweit auch schon einen wesentlichen erfindungsbegründenden Vorteil mit sich. Noch
nicht gelöst ist jedoch das Problem der Klemmwirkung des Biegeteils am Biegekern nach
Wegnahme der Biegestempel, da nun das zum Übergang in die kreisrunde Form neigende
Biegeteil sich gegen den festen ovalen Biegekern verspannt und ggf. schwergängig von
diesem zu lösen ist.
[0008] Weitergehendes Ziel der Erfindung ist es, sowohl das bisherige Problem der mangelnden
Formhaltigkeit eines rundgebogenen Biegeteils nach Freigabe durch die Biegestempel
als auch das Problem des schwergängigen Ablösens des Biegeteils vom Biegekern zu beseitigen.
[0009] Dieses Ziel wird mit einer Rundbiegevorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1
erreicht, wobei bei einer Rundbiegevorrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen
ein Biegekern vorgesehen ist, der dazu eingerichtet ist, während eines Umformprozesses
wenigstens zwei verschiedene definierte Umfangskonturen aufeinanderfolgend anzunehmen.
[0010] In dem Normalfall, dass eine kreiszylindrische Hülse oder Buchse hergestellt werden
soll, könnte eine Umfangskontur des Biegekerns ein Oval - und die andere Umfangskontur
ein Kreis sein, wobei z.B. zunächst die ovale Umfangskontur eingestellt werden könnte,
um den rundzubiegenden Bandabschnitt in gewissem Maße oval zu "überbiegen", wonach
dann schließlich die kreisförmige Umfangskontur eingestellt werden kann, um der Tendenz
des Biegeteils zur Formänderung hin zur Kreisform nachzugeben. Insoweit wäre also
eine erfinderische Ausführungsform der Rundbiegevorrichtung und eines damit durchzuführenden
Rundbiegeverfahrens dadurch gekennzeichnet, dass zunächst auf einem Biegekern mit
ovalem Querschnitt rundgebogen wird, wonach dann nach Rückzug zumindest einiger, insbesondere
aller Biegestempel vom Biegekern es diesem erlaubt wird, in Anpassung an die Formänderungstendenz
des Biegeteils in eine Gestalt mit kreisrunder Umfangskontur überzugehen.
[0011] Eine besonders bevorzugte andere Vorgehensweise und Ausgestaltung der Rundbiegevorrichtung
nach der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass der Biegekern zunächst so beaufschlagt
wird, dass er eine kreisrunde Umfangskontur annimmt, so dass der Bandabschnitt an
diesem Biegekern mit kreisrunder Umfangskontur rundgebogen wird, wonach dann durch
Wegnahme einiger Biegestempel und weiteres Zustellen der restlichen Biegestempel relativ
zueinander in Richtung zum Biegekern der Biegekern und das darauf rundgebogene Biegeteil
in eine betreffende ovale Form gezwungen wird, so dass das Biegeteil in der oben schon
erwähnten Weise oval "überbogen" wird. Danach wird es unter Wegnahme sämtlicher Biegestempel
vom Biegeteil dem Biegekern erlaubt, wieder eine Form mit kreisrundem Querschnitt
anzunehmen, wobei das Biegeteil ebenfalls eine Kreisringform annimmt und schließlich
leichtgängig vom Biegekern entfernt werden kann. Vorzugsweise hat der Biegekern mehrere
gesonderte Umfangssegmente, die relativ zueinander bewegbar sind, um von einer der
Umfangskonturen in die andere Umfangskontur des Biegekerns zu wechseln. Gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung sind diese Umfangssegmente durch äußere Beaufschlagung
mittels der Biegestempel relativ zueinander bewegbar, um die verschiedenen definierten
Umfangskonturen des Biegestempels zu bilden. Die Umfangssegmente, die Form der Biegestempel
und die Abfolge des Zustellens der Biegestempel in die Umformstellung sowie der Rückstellung
der Biegestempel in die Freigabestellung sind gemäß einer Hauptvariante der Erfindung
so aufeinander abgestimmt, dass ein Rundbiegevorgang stattfindet, bei dem der betreffende
Bandabschnitt zwangsweise in eine leicht ovale Form gebogen wird, aus der heraus er
in die Kreisform übergehen kann, wobei der flexible Biegekern einen solchen Wechsel
von der Ovalform zur Kreisform mitmachen kann.
[0012] Eine bevorzugte Ausgestaltung des Biegekerns ist dadurch gekennzeichnet, dass die
Umfangssegmente in Umfangsrichtung des Biegekerns aufeinander folgend angeordnet und
gelenkig um zu einer Zentralachse des Biegekerns parallele Gelenkachsen an ihren Enden
aneinander angeschlossen sind, und dass die Umfangssegmente einen Zentralbereich des
Biegekerns umgeben, wobei in diesem Zentralbereich Anschlagmittel zur Begrenzung der
Bewegung der Umfangssegmente in Richtung auf die Zentralachse vorgesehen sind. Diese
Anschlagmittel lassen den gelenkig aneinander angeschlossenen Umfangssegmenten ausreichend
Bewegungsspiel, so dass sie sich bei betreffender Beaufschlagung mittels der Biegestempel
abwechselnd zu einem Ring mit ovaler Außenkontur und zu einem Ring mit kreisrunder
Außenkontur organisieren können.
[0013] Vorzugsweise sind die Anschlagmittel von einer sich längs der Zentralachse des Biegekerns
erstreckenden Stange gebildet, die an ihrem Umfang Anschlagflächen aufweist, die zumindest
näherungsweise komplementär zu ihnen gegenüberliegenden Flächen der Umfangssegmente
ausgebildet sind. Eine solche Stange kann die von den Biegestempeln über den rundzubiegenden
Bandabschnitt auf die Umfangssegmente aufgebrachten Kräfte gut aufnehmen und ist mit
geringem Aufwand herstellbar und montierbar.
[0014] Ähnlich wie bei der aus der
EP 2 279 812 B1 bekannten Rundbiegevorrichtung können zumindest einige Biegestempel längs radial
in Bezug auf die Zentralachse des Biegekerns verlaufende Achsen bewegbar geführte
Stempelkopfhaltekörper und daran um parallel zur Zentralachse des Biegestempels verlaufende
Schwenkachsen begrenzt schwenkbar gelagerte Stempelköpfe zur Beaufschlagung von am
Biegekern umzuformenden Bandabschnitten aufweisen. Die gelenkig gelagerten Stempelköpfe
können Anpassbewegungen zur Verbesserung der Kraftübertragung bei dem Umformprozess
ausführen.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Biegestempel
in Bezug auf eine die Zentralachse enthaltende erste Symmetrieebene spiegelsymmetrisch
angeordnet (vorausgesetzt alle Biegestempel sind in der Freigabestellung oder alle
in der Umformstellung), und umfassen unabhängig voneinander bewegbare Biegestempel.
Normalerweise wird man die Rundbiegevorrichtung so aufbauen, dass die erste Symmetrieebene
eine vertikale Ebene ist. Vorzugsweise umfassen die Biegestempel zwei Biegestempelgruppen
zu je drei Biegestempeln, die beiderseits einer orthogonal zur ersten Symmetrieebene
verlaufenden, die Zentralachse des Biegestempels enthaltenden Ebene angeordnet sind,
wobei ein jeweiliger auf der ersten Symmetrieebene liegender mittlerer Biegestempel
jeder der Gruppen unabhängig von den beiden anderen seitlich davon angeordneten Biegestempeln
derselben Gruppe bewegbar ist.
[0016] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung umfasst die Rundbiegevorrichtung eine Bandabschnittszuführungseinrichtung,
welche umzuformende Bandabschnitte dem Biegekern zuführt, so dass ein jeweiliger umzuformender
Bandabschnitt quer zur Zentralachse des Biegekerns und in zentraler Ausrichtung relativ
zu den Biegestempeln einer ersten der beiden Biegestempelgruppen zwischen diesen Biegestempeln
und dem Biegekern in einer Anfangsposition zu liegen kommt, wobei die Biegekerne so
gesteuert aktivierbar sind, dass
- a) zunächst der mittlere Biegestempel der ersten Biegestempelgruppe von der Freigabestellung
in die Umformstellung bewegt und dort belassen wird, um einen zugeführten Bandabschnitt
in dessen Anfangsposition am Biegekern zu beaufschlagen,
- b) dann die beiden seitlich vom mittleren Biegestempel angeordneten Biegestempel der
ersten Biegestempelgruppe in ihre Umformstellungen bewegt und dort belassen werden,
um den Bandabschnitt in eine U-Form oder Hufeisenform um den Biegekern herum zu biegen,
- c) dann die beiden seitlich vom mittleren Biegestempel der zweiten der Biegestempelgruppen
angeordneten Biegestempel in ihre Umformstellungen bewegt und dort belassen werden,
um den in U-Form oder Hufeisenform vorgebogenen Bandabschnitt an seinen abstehenden
Schenkeln weiter um den Biegekern herum zu biegen,
- d) dann der mittlere Biegestempel der zweiten Biegestempelgruppe in seine Umformstellung
bewegt und dort belassen wird, um den vorgebogenen Bandabschnitt vollständig um den
Biegekern herum rundzubiegen,
- e) dann die seitlich von den mittleren Biegestempeln angeordneten Biegestempel beider
Biegestempelgruppen aus ihren Umformstellungen heraus zu ihren Freigabestellungen
bewegt werden,
- f) dann die mittleren Biegestempel der beiden Biegestempelgruppen relativ zueinander
aufeinander zu bewegt werden, um den rundgebogenen Bandabschnitt unter Änderung der
Umfangskontur des Biegekerns weiter zu verformen, und
- g) dann die mittleren Biegestempel der beiden Biegestempelgruppen in Richtung ihrer
Freigabestellung bewegt werden, um den rundgebogenen Bandabschnitt zur Ablösung von
dem Biegestempel freizugeben.
[0017] Eine so gestaltete Rundbiegevorrichtung ermöglicht die Herstellung von Hülsen und
Buchsen mit ausgezeichneter Kreisrundheit. Beim Zurückziehen der mittleren Biegestempel
gemäß Schritt g) kann der Biegekern unter der Wirkung des sich aufgrund der Materialspannungsverteilung
zu einem Kreis verformenden Biegeteils eine entsprechende Kreiskontur annehmen, so
dass eine starke Klemmwirkung zwischen Biegeteil und Biegekern unterbunden werden
kann und somit das Ablösen des Biegeteils vom Biegekern erleichtert wird. Bei der
Relativbewegung zwischen den mittleren Biegestempeln gemäß Schritt f) wird vorzugsweise
nur der mittlere Biegestempel der zweiten Biegestempelgruppe in Richtung der Zentralachse
des Biegekerns bewegt, während der mittlere Biegestempel der ersten Biegestempelgruppe
in seiner Stellung festgehalten bleibt.
[0018] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Verfahren zum Rundbiegen eines Bandabschnittes
an einem Biegekern, dessen Umfangskontur während eines Rundbiegeumformprozesses änderbar
ist, wobei das Verfahren insbesondere mittels einer Rundbiegevorrichtung nach einem
der vorhergehenden Ansprüche durchführbar ist, umfassend die Schritte:
- Zuführen eines umzuformenden Bandabschnittes zu einem runden Biegekern, so dass der
Bandabschnitt quer zur Zentralachse des Biegekerns mittig ausgerichtet in einer Anfangsposition
auf diesem zu liegen kommt,
- Halten des Bandabschnittes in dessen Anfangsposition und Rundbiegen des Bandabschnittes
um den Biegekern herum durch Beaufschlagen mittels in entsprechende Umformstellungen
bewegter Biegestempel, wobei der Biegekern so beaufschlagt wird, dass er eine erste
Umfangskontur aufweist, so dass der Bandabschnitt in Anpassung an diese erste Umfangskontur
rundgebogen wird,
- Zurückziehen der Biegestempel vom rundgebogenen Bandabschnitt und Freigabe des Biegekerns
zur Annahme einer geänderten Umfangskontur in Anpassung an die sich aufgrund der Materialspannungsverteilung
ändernde Form des rundgebogenen Bandabschnitts.
[0019] Vorzugsweise ist die erste Umfangskontur des Biegekerns eine jeweilige vorbestimmte
ovale Kontur, wohingegen die letztlich geänderte Umfangskontur kreisrund ist. Die
genaue Form und die Dimensionen sowie die räumliche Ausrichtung des Ovals sind so
zu wählen, dass ein daran rundgebogener Bandabschnitt nach Freigabe zumindest näherungsweise
die gewünschte kreisrunde Form aufgrund seiner Materialspannungsverteilung annimmt.
[0020] Im Rahmen der Erfindung kann es auch vorgesehen sein, dass die gewünschte Endkontur
des Biegeteils oval statt kreisrund ist, so dass der Biegekern nacheinander verschiedene
ovale Umfangskonturen bei dem Umformprozess aufweist.
[0021] In einer Ausführungsform umfasst das erfindungsgemäße Verfahren die Schritte:
- Zuführen eines umzuformenden Bandabschnittes zu einem runden Biegekern, so dass der
Bandabschnitt quer zur Zentralachse des Biegekerns mittig ausgerichtet in einer Anfangsposition
auf diesem zu liegen kommt,
- Beaufschlagen des Bandabschnittes mittels eines ersten, den Bandabschnitt von oben
mittig beaufschlagenden Stempels,
- Rundbiegen des Bandabschnittes um den Biegekern herum mittels weiterer in Bezug auf
die Zentralachse des Biegekerns radial auf diesen zu bewegter und dabei den Bandabschnitt
beaufschlagender Biegestempel, von denen einer ein dem ersten Biegestempel diametral
gegenüberliegender zweiter Biegestempel ist,
- Abziehen der Biegestempel vom Biegekern mit Ausnahme des ersten Biegestempels und
des zweiten Biegestempels und
- Relatives Aufeinanderzubewegen des ersten Biegestempels und des zweiten Biegestempels
zur weiteren Verformung des rundgebogenen Bandabschnittes unter Änderung der Umfangskontur
des Biegekerns,
- Freigeben des rundgebogenen Bandabschnittes vom Biegekern durch Abziehen des ersten
Biegestempels und des zweiten Biegestempels vom Biegekern,
- Entfernen des rundgebogenen Bandabschnittes vom Biegekern.
[0022] Der Biegekern kann eine zunächst kreisrunde Umfangskontur beim Rundbiegen des Bandabschnittes
aufweisen und beim relativen Aufeinanderzubewegen des ersten Biegestempels und des
zweiten Biegestempels nach dem Abziehen der übrigen Biegestempel so verformt werden,
dass die Umfangskontur oval wird. Nach dem Abziehen des ersten Biegestempels und des
zweiten Biegestempels vom Biegekern kann der Biegestempel dann eine andere Umfangskontur,
insbesondere Kreiskontur, annehmen, bei welcher der rundgebogene Bandabschnitt vergleichsweise
leichtgängig vom Biegekern abgezogen werden kann.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen
näher erläutert. Darin zeigen:
- Figur 1a - 1c
- schematische Skizzen zur Erläuterung des Verhaltens eines an einem kreisrunden Biegekern
rundgebogenen Bandabschnittes;
- Figur 2a - 2b
- schematische Skizzen zur Erläuterung des Verhaltens eines an einem ovalen Biegekern
rundgebogenen Bandabschnittes;
- Figur 3a - 3d
- schematische Skizzen zur Erläuterung des Verhaltens eines an einem kreisrunden Biegekern
rundgebogenen, dann unter Änderung der Umfangskontur des Biegekerns oval geformten
und schließlich unter Änderung der Umfangskontur des Biegekerns von allen Biegestempeln
freigegebenen Bandabschnittes;
- Figur 4a - 4f
- Skizzen zur Erläuterung einer Sequenz von Umformprozessschritten bei einem Rundbiegevorgang
mit einer Rundbiegevorrichtung nach der Erfindung;
- Figur 5a - 5b
- schematische Darstellungen eines alternativen Biegekerns für eine Rundbiegevorrichtung
nach der Erfindung.
[0024] Figur 1a zeigt im Querschnitt einen kreisrunden Biegekern 2 und einen darauf mittig
zentrierten geraden Bandabschnitt 4, welcher um den Biegekern 2 herum rundgebogen
werden soll. Dies erfolgt mittels in Fig. 1a - 1c nicht gezeigter Biegestempel, welche
um den Biegekern 2 herum angeordnet sind und in einer vorbestimmten Sequenz aus einer
Freigabestellung heraus in radialer Richtung bezogen auf die Zentralachse 6 des Biegekerns
auf diesen zu in eine Umformstellung bewegbar sind. Die auf den Bandabschnitt 4 gerichteten
Pfeile in Figur 1 a symbolisieren die Beaufschlagung des Bandabschnittes 4 mit Biegekräften
in einem ersten Biegeschritt. Nach Durchführung sämtlicher Biegeschritte liegt der
Bandabschnitt 4 im rundgebogenen Zustand am Umfang des Biegekerns 2 an, wie dies in
Figur 1b illustriert ist. Die ursprünglich voneinander abgewandten Enden des Bandabschnittes
4 liegen in Figur 1b unmittelbar aneinander und können z.B. durch eine Clinchverbindung
8 oder dgl. miteinander verzahnt sein.
[0025] Der so in konventioneller Weise an einem Biegekern mit kreisrunder Umfangskontur
rundgebogene Bandabschnitt 4 liegt jedoch erfahrungsgemäß nicht mit gleichmäßiger
Kräfteverteilung über seinen Umfang hinweg am Biegekern an, sondern hat die Neigung
eine gewisse Ovalität anzunehmen, was erkennbar wird, wenn der rundgebogene Bandabschnitt
4 vom Biegekern 2 entfernt wird. Diese Tendenz zur Annahme einer ovalen Umfangsform
ist in Figur 1c übertrieben dargestellt.
[0026] Aufgrund der Materialspannungsverteilung und Tendenz zur Formänderung des gemäß Figur
1b noch auf dem Biegekern 2 aufsitzenden rundgebogenen Bandabschnitts 4 kommt es zu
Klemmwirkungen zwischen dem Biegekern 2 und dem nunmehr als rundgebogenes Biegeteil
4 vorliegenden Bandabschnitt. Das Ablösen des rundgebogenen Bandabschnittes 4 vom
Biegekern 2 wird dadurch erschwert. Der gemäß den Figuren 1a - 1c erläuterte konventionelle
Biegevorgang an einem starren, kreisrunden Biegekern 2 ist somit mit zwei Nachteilen
behaftet, nämlich der Schwergängigkeit des Ablö-' sens des Biegeteils 4 vom Biegekern
2 und der unerwünschten Änderung der Form des Biegeteils 4 nach Ablösung vom Biegekern
2.
[0027] Das Problem der unerwünschten Formabweichung des Biegeteils von der kreisrunden Form
kann tendentiell gelöst werden, indem ein ursprünglich gerader Bandabschnitt 4 um
einen ovalen Biegekern 2 gemäß Fig. 2a rundgebogen wird. Nach Ablösen des Biegeteils
4 vom Biegekern 2 neigt das Biegeteil 4 aufgrund seiner Materialspannungsverteilung
wiederum zu einer Formänderung, dies jedoch hin zu einer kreisrunden Form, wie dies
in Figur 2b dargelegt ist. In Figur 2a ist die ovale Abweichung des Biegekerns 2 und
des darauf sitzenden Biegeteils 4 übertrieben dargestellt. Die längere Achse 10 des
Ovals verläuft in Figur 2a orthogonal zu der längeren Achse des Ovals des Biegeteils
4 in Figur 1c, wobei in Fig. 1c vorausgesetzt ist, dass das Biegeteil unverdreht vom
Biegekern axial abgeschoben wurde. Die Orientierung und Dimensionierung des ovalen
Biegekerns 2 sind so gewählt, dass ein betreffendes Biegeteil 4 nach Ablösung vom
Biegekern 2 Formänderungstendenz hin zur kreisrunden Form gemäß Figur 2b aufweist.
[0028] Wäre der Biegekern 2 in Figur 2a starr, so wäre noch das Problem des verstärkten
Klemmens des Biegeteils 4 am Biegekern 2 ungelöst. Gemäß einer Hauptausführungsform
der vorliegenden Erfindung soll der Biegekern 2 jedoch in der Lage sein, seine Form
und damit seine Umfangskontur zwischen vorzugsweise oval und kreisrund zu wechseln.
Wäre somit der Biegekern 2 in Figur 2a in der Lage, seine Umfangskontur von oval nach
kreisrund nach Freigabe des Biegeteils 4 durch die Biegestempel zu ändern, etwa unter
der Wirkung der Materialspannungsverteilung im Biegeteil 4, so wäre damit nicht nur
das Problem der Formabweichung des Biegeteils gelöst, sondern in akzeptabler Weise
auch das Problem der Schwergängigkeit beim Ablösen des Biegeteils 4 vom Biegekern
2. Ein erfindungsgemäßer Ansatz könnte somit darin bestehen, den betreffenden Bandabschnitt
4 durch Beaufschlagung mit Biegestempeln zugleich am oval eingestellten Biegekern
2 rundzubiegen und dann bei Wegnahme der äußeren Biegekräfte den Biegekern 2 und das
darauf aufsitzende Biegeteil 4 zur kreisrunden Form übergehen zu lassen.
[0029] In der Praxis hat es sich als vorteilhaft erwiesen, eine in den Figuren 3a - 3d gezeigte
Sequenz einer Biegeoperation nach der vorliegenden Erfindung durchzuführen. Dabei
wird der zunächst oben auf dem Biegekern aufliegende gerade und mittig zentrierte
Bandabschnitt 4 (gestrichelt angedeutet) um den kreisrunden Biegekern 2 gemäß Figur
3a rundgebogen und sodann durch geänderte Beaufschlagung des Biegeteils 4 mittels
bestimmter Biegestempel unter gleichzeitiger Formänderung des Biegekerns 2 in die
ovale Form gebracht, wie es in Figur 3b angedeutet ist. Danach erfolgt die Freigabe
des Biegeteils 4 durch Zurückziehen sämtlicher Biegestempel in ihre Freigabestellung,
wobei auch der Biegekern 2 zum Übergang in seine kreisrunde Form freigegeben wird,
so dass sich die Situation gemäß Figur 3c einstellt. In der Situation gemäß Figur
3c hat das Biegeteil 4 jedoch nicht mehr die Tendenz zur Annahme einer ovalen Form,
wie dies in der Situation gemäß Figur 1b oder Figur 3a noch der Fall war. Das Biegeteil
4 kann man ausgehend von der Situation in Figur 3c leicht vom Biegekern 2 entfernen
und hat keine wesentliche Formänderungstendenz hin zum Oval mehr (vgl. Figur 3d).
[0030] In den Figuren 4a - 4f ist eine Sequenz eines Rundbiegevorgangs nach der Erfindung
mittels einer partiell dargestellten erfindungsgemäßen Rundbiegevorrichtung zur Herbeiführung
der in den Figuren 3a - 3d gezeigten Effekte illustriert. Die Umbiegevorrichtung ist
nur insoweit dargestellt, als es zur Erläuterung der einzelnen Biegeschritte erforderlich
ist. Sie umfasst im Beispielsfall sechs Biegestempel 12, 15, 18, 21, 24, 27 (vgl.
z.B. Figur 4d) und einen Biegekern 2, der so reversibel verformbar ausgestaltet ist,
dass er zwischen einer im Wesentlichen kreisrunden Umfangskontur (Figur 4a - 4e) und
einer ovalen Umfangskontur (vgl. Figur 4f) wechseln kann.
[0031] Die Biegestempel 12 - 27 sind in der in Figur 4d und 4e erkennbaren Weise im Wesentlichen
symmetrisch in Bezug auf eine die Zentralachse 6 des Biegekerns 2 enthaltende Vertikalebene
30 annähernd spiegelsymmetrisch um den Biegekern 2 herum angeordnet und können zwischen
einer zurückgezogenen Freigabestellung und der in der Figur 4d erkennbaren Umformstellung
radial in Bezug auf die Zentralachse 6 des Biegekernes 2 bewegt werden. Die Biegekerne
12 - 27 können in eine oberhalb der die Zentralachse 6 des Biegekerns 2 enthaltenden
Horizontalebene 31 angeordnete erste Biegestempelgruppe 12, 15, 18 und eine unterhalb
der Ebene 31 liegende zweite Biegestempelgruppe 21, 24, 27 aufgeteilt werden. Es liegen
somit zwei Biegestempelgruppen zu je drei Biegestempeln vor, wobei jeweils ein Biegestempel
15 bzw. 24 jeder Biegestempelgruppe auf der ersten Symmetrieebene 30 angeordnet ist.
[0032] Jeder Biegestempel hat einen in Bezug auf die Zentralachse des Biegekerns radial
bewegbaren Stempelkopfhaltekörper 13, 16, 19, 22, 25, 28 und einen daran um eine parallel
zur Zentralachse 6 des Biegekerns 2 verlaufende Schwenkachse 14, 17, 20, 23, 26, 29
begrenzt schwenkbar gelagerten Stempelkopf 32, 34, 36, 38, 40, 42. Die Biegestempelköpfe
32, 34, 36, 38, 40, 42 können aufgrund ihrer Schwenkbeweglichkeit Anpassungsbewegungen
beim Zustellen in die Umformstellung ausführen.
[0033] Der mit Sicht auf eine Stirnseite, d.h. längs der Zentralachse 6 in den Figuren 4a
- 4f dargestellte Biegekern 2 umfasst im Beispielsfall vier gesonderte Umfangssegmente
42, 44, 46, 48, die in Umfangsrichtung des Biegekernes 2 aufeinanderfolgend angeordnet
und gelenkig um zur Zentralachse 6 des Biegekerns 2 parallele Gelenkachsen 50, 52,
54, 56 an ihren Enden aneinander angeschlossen sind. Die Umfangssegmente 42, 44, 46,
48 umgeben einen Zentralbereich 49 des Biegekerns 2, wobei in diesem Zentralbereich
49 eine Stange 60 als Anschlagmittel zur Begrenzung der Bewegung der Umfangssegmente
42, 44, 46, 48 in Richtung auf die Zentralachse 6 vorgesehen ist. Die Anschlagstange
60 erstreckt sich längs der Zentralachse 6 des Biegekerns und weist an ihrem Umfang
Anschlagflächen auf, die komplementär zu ihnen gegenüberliegenden Flächen der Umfangssegmente
ausgebildet sind.
[0034] Im Beispielsfall ist nur das obere, die Gelenkachse 50 definierende Gelenk zwischen
den Umfangssegmenten 42 und 44 am Maschinenrahmen festgehalten, während die die Gelenkachsen
52, 54, 56 definierenden Gelenke schwimmend, d.h. nicht maschinenrahmenfest gelagert
sind.
[0035] Ein Rundbiegeumformprozess beginnt damit, dass zunächst der umzuformende Bandabschnitt
4 dem Biegekern 2 zugeführt und auf diesem mittig und orthogonal zur Zentralachse
6 des Biegekerns 2 durch den aus seiner Freigabestellung heranbewegten mittleren Biegestempel
15 der oberen Biegestempelgruppe gehalten wird. Beim Bewegen des Biegestempels 15
in dessen Umformstellung erhält der Bandabschnitt 4 bereits eine Krümmung, wie dies
in Figur 4a durch Darstellung des Bandabschnitts 4 in seiner zugeführten geraden Form
und in seiner nach Zustellung des Biegestempels 15 angenommenen gekrümmten Form mit
Strichpunktlinien dargestellt ist. Der Biegestempel 15 wirkt über den Bandabschnitt
4 auf die oberen Umfangssegmente 42, 44 des Biegekerns 2 ein und drückt diese gegen
die Anschlagstange 60. In diesem Zustand hat der Biegekern 2 die kreisrunde Umfangskontur.
Diese bleibt auch dann noch erhalten, wenn im nächsten Biegeschritt gemäß Figur 4b
die beiden anderen Biegestempel 12, 18 der oberen Biegestempelgruppe in ihre Umformstellung
bewegt werden, um den Bandabschnitt 4 in eine U-Form am Biegekern 2 zu zwingen. Auch
in den Fig. 4b - Fig. 4f ist der jeweilige Formzustand des Bandabschnittes 4 vor und
nach Durchführung des betreffenden Umformschrittes mit strichpunktierten Linien angedeutet.
[0036] Im nächsten Biegeschritt gemäß Figur 4c werden nun die beiderseits des mittleren
Biegestempels 24 der unteren Biegestempelgruppe angeordneten Biegestempel 21, 27 in
ihre Umformstellung bewegt, um den Bandabschnitt 4 weiter um den kreisrunden Biegekern
2 herum rundzubiegen.
[0037] Schließlich kommt auch der mittlere Biegestempel 24 der unteren Biegestempelgruppe
zum Einsatz, um die Enden des Bandabschnittes 4 aneinander anzufügen. Diese weisen
vorzugsweise Clinchverbindungselemente auf, die beim Biegeschritt gemäß Figur 4d ineinander
greifen, um eine feste Clinchverbindung herzustellen. Im Zustand gemäß Figur 4d sind
sämtliche Biegestempel in ihrer Umformstellung. Die Biegestempel 12, 15, 18 der oberen
Biegestempelgruppe halten mit ihrer Stempelkraft den Biegekern 2 noch in der Form
mit kreisrunder Umfangskontur. Danach werden dann die vier seitlich der Symmetrieebene
30 angeordneten Biegestempel 12, 18, 21, 27 aus ihrer Umformstellung heraus in die
Freigabestellung bewegt und der mittlere Biegestempel 24 der unteren Biegestempelgruppe
wird noch weiter in Richtung auf die Zentralachse 6 der Biegestempels bewegt. Dies
hat zur Folge, dass die Umfangssegmente 42, 44, 46, 48 relativ zu der Anschlagstange
60 so bewegt werden, dass sie eine ovale Umfangskontur gemäß 4f bilden. Dabei werden
die Umfangssegmente 42, 44, 46, 48 um die betreffenden Gelenkachsen 50, 52, 54, 56
verschwenkt, so dass sie sich zu einer Kette mit ovaler Außenkontur umorganisieren.
Bei diesem erzwungenen Übergang des Biegestempels 2 in die Ovalform gemäß Figur 4f
wird auch der rundgebogene Bandabschnitt 4 entsprechend verformt und in diesem Sinne
"oval" überbogen. Schließlich wird der oval gebogene Bandabschnitt 4 durch Rückzug
der beiden Biegestempel 15, 24 freigegeben, so dass er seinem verbleibenden Formänderungsbestreben
aufgrund der Materialspannungsverteilung nachgeben und schließlich die kreisrunde
Form zumindest annähernd annehmen kann. Dabei gelangt auch der Biegekern 2 unter der
Wirkung dieses Materialspannungsausgleichs des Biegeteils 4 wieder in den Formzustand
mit kreisrunder Umfangskontur, so dass das Biegeteil 4 relativ leicht vom Biegekern
entfernt werden kann.
[0038] Figur 5a und Figur 5b zeigen eine weitere Variante zur Verwirklichung eines runden
Biegekerns 72 mit der Möglichkeit der Formänderung zwischen kreisrunder Form (Figur
5a) und ovaler Form (Figur 5b). Der Biegekern 72 weist einen hohlen Zentralbereich
73 mit daran angrenzenden inneren Materialaussparungen 74 bzw. 76 auf, und zwar an
den Ecken des wiederum als Stange ausgebildeten Anschlagstabes 78, der sich in Richtung
der Zentralachse 80 in dem hohlen Zentralbereich 73 erstreckt. Diese Materialaussparungen
ermöglichen ein Zusammendrücken des Biegekerns 72 durch zwei vertikal einander gegenüberliegende
Biegestempel 82, 84, die in Fig. 5b durch betreffende Pfeile symbolisiert sind. Dabei
kann der Biegekern 72 eine ovale Umfangskontur annehmen (in Fig. 5b übertrieben oval
gezeichnet). Bei Wegnahme der äußeren Kräfte der Biegestempel 82, 84 kann der Biegekern
72 die ursprüngliche kreisrunde Form gemäß Figur 5a aufgrund seiner eigenen Materialelastizität
einnehmen. Mit dem Biegekern 72 gemäß Figur 5a und 5b kann eine Umformsequenz zum
Rundbiegen eines Bandabschnittes durchgeführt werden, wie sie unter Bezugnahme auf
die Figuren 4a - 4e erläutert wurde. In Fig. 5a symbolisieren die Pfeile die Biegestempel.
[0039] Die Erfindung kann auch zur Erzeugung von Biegeteilen herangezogen werden, die in
der Endform nicht kreisrund, sondern z.B. oval sein sollen. Dabei sind die Formänderungszustände
des Biegekerns so zu wählen, dass durch zwischenzeitliches Überbiegen in einer Umformsequenz
das Biegeteil so verspannt wird, dass es nach Freigabe durch die Biegestempel eine
gewünschte Endgestalt annehmen kann, der sich auch der Biegekern anpasst.
[0040] Die Biegekerne und Biegestempel sind vorzugsweise zumindest überwiegend aus Stahl
gefertigt.
1. Rundbiegevorrichtung zum Umformen von Bandabschnitten (4) zu Rundkörpern, insbesondere
Hülsen, durch Biegen um die Umfangsfläche eines runden Biegekerns (2),
umfassend
den Biegekern (2) und mehrere um den Biegekern (2) herum angeordnete Biegestempel
(12, 15, 18, 21, 24, 27), die in Richtung der Umfangsfläche des Biegekerns (2) in
bestimmter Abfolge in eine Umformstellung zur Biegebeaufschlagung eines dem Biegekern
(2) jeweils zuvor zugeführten Bandabschnitts (4) bewegbar - und zur Freigabe des Bandabschnitts
(4) nach dessen Umformung zum Rundkörper wieder vom Biegekern (2) weg in eine Freigabestellung
zurückziehbar sind, dadurch gekennzeichnet,
dass der Biegekern (2) dazu eingerichtet ist, während eines Umformprozesses wenigstens
zwei verschiedene definierte Umfangskonturen aufeinanderfolgend anzunehmen.
2. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine der Umfangskonturen ein Kreis ist und die andere Umfangskontur ein Oval ist.
3. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegekern (2) mehrere gesonderte Umfangssegmente (42 - 48) aufweist, die relativ
zueinander bewegbar sind, um von einer der Umfangskonturen in die andere Umfangskontur
des Biegekerns (2) zu wechseln.
4. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangssegmente (42 - 48) durch äußere Beaufschlagung mittels der Biegestempel
(12, 15, 18, 21, 24, 27) relativ zueinander bewegbar sind, um die verschiedenen definierten
Umfangskonturen des Biegestempels (2) zu bilden.
5. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangssegmente (42 - 48) in Umfangsrichtung des Biegekerns (2) aufeinander folgend
angeordnet und gelenkig mit zu einer Zentralachse (6) des Biegekerns (2) parallelen
Gelenkachsen (14, 17, 20, 23, 26, 29) an ihren Enden aneinander angeschlossen sind,
und dass die Umfangssegmente (42 - 48) einen Zentralbereich (49) des Biegekerns (2)
umgeben, wobei in diesem Zentralbereich (49) Anschlagmittel (60) zur Begrenzung der
Bewegung der Umfangssegmente (42 - 48) in Richtung auf die Zentralachse (6) vorgesehen
sind.
6. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschlagmittel (60) von einer sich längs der Zentralachse (6) des Biegekerns
(2) erstreckenden Stange gebildet sind, die an Ihrem Umfang Anschlagflächen aufweist,
die komplementär zu ihnen gegenüber liegenden Flächen der Umfangssegmente (42 - 48)
ausgebildet sind.
7. Rundbiegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einige Biegestempel (12, 15, 18, 21, 24, 27) längs radial in Bezug auf
die Zentralachse (6) des Biegekerns (2) verlaufenden Achsen bewegbar geführte Stempelkopfhaltekörper
(13, 16, 19, 22, 25, 28) und daran um parallel zur Zentralachse (6) des Biegekerns
verlaufende Schwenkachsen begrenzt schwenkbar gelagerte Stempelköpfe (32, 34, 36,
38, 40, 42) zur Beaufschlagung von am Biegekern (2) umzuformenden Bandabschnitten
(4) aufweisen.
8. Rundbiegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegestempel in Bezug auf eine die Zentralachse (6) enthaltende erste Symmetrieebene
(30) spiegelsymmetrisch angeordnet sind und unabhängig voneinander bewegbare Biegestempel
umfassen.
9. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Biegestempel zwei Biegestempelgruppen zu je drei Biegestempeln umfassen, wobei
eine erste Biegestempelgruppe (12, 15, 18) auf einer Seite einer orthogonal zur ersten
Symmetrieebene (30) verlaufenden, die Zentralachse (6) enthaltenden Ebene (31) angeordnet
ist und die andere Biegestempelgruppe (21, 24, 27) auf der anderen Seite dieser Ebene
(31) angeordnet ist, wobei jeweils ein Biegestempel (15, 24) jeder Biegestempelgruppe
auf der ersten Symmetrieebene liegt und unabhängig von den beiden anderen seitlich
davon angeordneten Biegestempeln (12, 18, 21, 27) derselben Biegestempelgruppe bewegbar
ist.
10. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Symmetrieebene (30) vertikal verläuft.
11. Rundbiegevorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Bandabschnittszuführungseinrichtung umfasst, welche umzuformende Bandabschnitte
(4) dem Biegekern (2) zuführt, so dass ein jeweiliger umzuformender Bandabschnitt
(4) quer zur Zentralachse (6) des Biegekerns (2) und in zentraler Ausrichtung relativ
zu den Biegestempeln (12, 15, 18) einer ersten der beiden Biegestempelgruppen zwischen
diesen Biegestempeln und dem Biegekern (2) in einer Anfangsposition zu liegen kommt,
und dass die Biegestempel so gesteuert aktivierbar sind, dass
a) zunächst der mittlere Biegestempel (15) der ersten Biegestempelgruppe von der Freigabestellung
in die Umformstellung bewegt und dort belassen wird, um einen zugeführten Bandabschnitt
(4) in dessen Anfangsposition am Biegekern zu beaufschlagen,
b) dann die beiden seitlich vom mittleren Biegestempel (15) angeordneten Biegestempel
(12, 18) der ersten Biegestempelgruppe in ihre Umformstellungen bewegt und dort belassen
werden, um den Bandabschnitt (4) in eine U-Form oder Hufeisenform um den Biegekern
(2) herum zu biegen,
c) dann die beiden seitlich vom mittleren Biegestempel (24) der zweiten Biegestempelgruppe
angeordneten Biegestempel (21, 27) in ihre Umformstellungen bewegt und dort belassen
werden, um den in U-Form oder Hufeisenform vorgebogenen Bandabschnitt (4) an seinen
abstehenden Schenkeln weiter um den Biegekern (2) herum zu biegen,
d) dann der mittlere Biegestempel (24) der zweiten Biegestempelgruppe in seine Umformstellung
bewegt und dort belassen wird, um den vorgebogenen Bandabschnitt (4) vollständig um
den Biegekern (2) herum rundzubiegen,
e) dann die seitlich von den mittleren Biegestempeln (15, 24) angeordneten Biegestempel
(12, 18, 21, 27) beider Biegestempelgruppen aus ihren Umformstellungen heraus hin
zu ihren Freigabestellungen bewegt werden,
f) dann wenigstens einer der mittleren Biegestempel (15, 24), vorzugsweise der mittlere
Biegestempel (24) der zweiten Biegestempelgruppe, weiter in Richtung zur Zentralachse
(6) des Biegekerns (2) bewegt wird, um den rundgebogenen Bandabschnitt (4) unter Änderung
der Umfangskontur des Biegekerns (2) weiter zu verformen, und
g) dann die mittleren Biegestempel (15, 24) der beiden Biegestempelgruppen in Richtung
ihrer Freigabestellungen bewegt werden, um den rundgebogenen Bandabschnitt (4) zur
Ablösung von dem Biegestempel (2) freizugeben.
12. Verfahren zum Rundbiegen eines Bandabschnittes an einem Biegekern, dessen Umfangskontur
während eines Rundbiegeumformprozesses änderbar ist, wobei das Verfahren insbesondere
mittels einer Rundbiegevorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche durchführbar
ist, umfassend die Schritte:
- Zuführen eines umzuformenden Bandabschnittes (4) zu einem runden Biegekern (2),
so dass der Bandabschnitt (4) quer zur Zentralachse (6) des Biegekerns (2) mittig
ausgerichtet in einer Anfangsposition auf diesem zu liegen kommt,
- Halten des Bandabschnittes (4) in dessen Anfangsposition und Rundbiegen des Bandabschnittes
(4) um den Biegekern (2) herum durch Beaufschlagen mittels in entsprechende Umformstellungen
bewegter Biegestempel (12, 15, 18, 21, 24, 27), wobei der Biegekern (2) so beaufschlagt
wird, dass er eine erste Umfangskontur aufweist, so dass der Bandabschnitt (4) in
Anpassung an diese erste Umfangskontur rundgebogen wird,
- Zurückziehen der Biegestempel vom rundgebogenen Bandabschnitt (4) und Freigabe des
Biegekerns (2) zur Annahme einer geänderten Umfangskontur in Anpassung an eine Formänderung
des rundgebogenen Bandabschnitts (4).
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Umfangsstruktur oval ist und dass die geänderte Umfangsstruktur kreisrund
ist.
14. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, umfassend die Schritte:
- Zuführen eines umzuformenden Bandabschnittes (4) zu einem runden Biegekern (2),
so dass der Bandabschnitt (4) quer zur Zentralachse (6) des Biegekerns (2) mittig
ausgerichtet in einer Anfangsposition auf diesem zu liegen kommt,
- Beaufschlagen des Bandabschnittes (4) in dessen Anfangsposition mittels eines ersten,
den Bandabschnitt (4) von oben mittig beaufschlagenden Biegestempels (15),
- Rundbiegen des Bandabschnittes (4) um den Biegekern (2) herum mittels weiterer in
Bezug auf die Zentralachse (6) des Biegekerns (2) radial auf diesen zubewegter und
dabei den Bandabschnitt beaufschlagender Biegestempel (12, 18, 21, 24, 27), von denen
einer ein dem ersten Biegestempel (15) diametral gegenüberliegender zweiter Biegestempel
(24) ist,
- Abziehen der Biegestempel vom Biegekern (2) mit Ausnahme des ersten Biegestempels
(15) und des zweiten Biegestempels (24) und
- relatives Aufeinanderzubewegen des ersten Biegestempels (15) und des zweiten Biegestempels
(24) zur weiteren Verformung des rundgebogenen Bandabschnittes (4) unter Änderung
der Umfangskontur des Biegekerns (2),
- Freigeben des rundgebogenen Bandabschnittes (4) durch Abziehen des ersten Biegestempels
(15) und des zweiten Biegestempels (24) vom Biegekern (2).
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Biegekern (2) eine zunächst kreisrunde Umfangskontur beim Rundbiegen des Bandabschnittes
(4) aufweist und beim relativen Aufeinanderzubewegen des ersten Biegestempels (15)
und des zweiten Biegestempels (24) nach dem Zurückziehen der übrigen Biegestempel
so verformt wird, dass die Umfangskontur oval wird, und dass bei Freigabe des rundgebogenen
Bandabschnittes (4) der Biegekern (2) die geänderte Umfangskontur annehmen kann.
1. Round bending device for reshaping strip sections (4) into round bodies, in particular
sleeves, by bending around the circumferential surface of a cylindrical bending core
(2),
comprising
the bending core (2) and several bending punches (12, 15, 18, 21, 24, 27) arranged
around the bending core (2) which can be moved in the direction of the circumferential
surface of the bending core (2) in a certain order into a reshaping position for the
bending impact on a strip section (4) previously supplied to the bending core (2)
- and which can be retracted away from the bending core (2) into a release position
for releasing the strip section (4) following its reshaping into a round body,
characterized by
the bending core (2) being adapted for successively taking on at least two different
defined circumferential contours during a reshaping process.
2. Round bending device according to claim 1, characterized by one of the circumferential contours being a circle and the other circumferential
contour being an oval.
3. Round bending device according to claim 1 or 2, characterized by the bending core (2) comprising several separate circumferential segments (42 - 48)
which can be moved in relation to one another to change from one of the circumferential
contours into the other circumferential contour of the bending core (2).
4. Round bending device according to claim 3, characterized in that the circumferential segments (42 - 48) can be moved in relation to one another by
an outer impact by means of the bending punches (12, 15, 18, 21, 24, 27) to form the
different defined circumferential contours of the bending punch (2).
5. Round bending device according to claim 3 or 4, characterized by the circumferential segments (42 - 48) being arranged consecutively in the circumferential
direction of the bending core (2) and being hingedly joined at their ends with articulated
axles (14, 17, 20, 23, 26, 29) which are parallel to a central axis (6) of the bending
core (2), and by said circumferential segments (42 - 48) surrounding a central area
(49) of the bending core (2), with stop means (60) for limiting movement of the circumferential
segments (42 - 48) in the direction of the central axis (6) being provided in said
central area (49).
6. Round bending device according to claim 5, characterized by said stop means (60) being formed by a bar extending along the central axis (6) of
the bending core (2) which comprises stop surfaces at its circumferential contour,
complementary to opposite surfaces of the circumferential segments (42 - 48).
7. Round bending device according to one of the preceding claims, characterized by at least some of the bending punches (12, 15, 18, 21, 24, 27) comprising punch head
support bodies (13, 16, 19, 22, 25, 28) which can be moved along axes which are radial
to the central axis (6) of the bending core (2), and comprising punch heads (32, 34,
36, 38, 40, 42) which can be rotated in a limited way about rotating axes which are
parallel to the central axis (6) of the bending core, for an impact on strip sections
(4) to be reshaped at the bending core (2).
8. Round bending device according to one of the preceding claims, characterized in that the bending punches are arranged in mirror symmetry in relation to a first plane
of symmetry (30) containing the central axis (6) and in that they comprise bending punches which can be moved independently of one another.
9. Round bending device according to claim 8, characterized by the bending punches comprising two bending punch groups with three bending punches
each, a first bending punch group (12, 15, 18) being arranged on one side of a plane
(31) extending orthogonally to the first plane of symmetry (30) and containing the
central axis (6), and the other bending punch group (21, 24, 27) being arranged on
the other side of said plane (31), wherein one bending punch (15, 24) of each bending
punch group is in the first plane of symmetry and can be moved independently of the
two other, laterally thereof arranged bending punches (12, 18, 21, 27) of the same
bending punch group.
10. Round bending device according to claim 9, characterized by the first plane of symmetry (30) extending vertically.
11. Round bending device according to claim 9 or 10,
characterized in that the latter comprises a strip section supply device, supplying strip sections (4)
to be reshaped to the bending core (2), so that a strip section (4) to be reshaped
comes to rest transversely to the central axis (6) of the bending core (2) and in
a central orientation in relation to the bending punches (12, 15, 18) of a first of
the two bending punch groups between said bending punches and the bending core (2)
in a initial position, and
in that the bending punches can be activated in a controlled manner so that
a) first, the central bending punch (15) of the first bending punch group can be moved
from the release position to the reshaping position and can stay there to have an
impact on a supplied strip section (4) in its initial position at the bending core,
b) then, the two bending punches (12, 18) of the first bending punch group arranged
laterally of the central bending punch (15) are moved to their reshaping position
and are left there to bend the strip section (4) around the bending core (2) into
a U-shape or a horseshoe shape,
c) then, the two bending punches (21, 27) arranged laterally of the central bending
punch (24) of the second bending punch group are moved into their reshaping position
and are left there to further bend the strip section (4) which has been pre-bent into
a U-shape or a horseshoe shape, around the bending core (2) at its protruding legs,
d) then, the central bending punch (24) of the second bending punch group is moved
into its reshaping position and is left there to completely round-bend the pre-bent
strip section (4) around the bending core (2),
e) then, the bending punches (12, 18, 21, 27) of both bending punch groups arranged
laterally of the central bending punches (15, 24) are moved from their reshaping positions
towards their release positions,
f) then, at least one of the central bending punches (15, 24), preferably the central
bending punch (24) of the second bending punch group, is moved further towards the
central axis (6) of the bending core (2) to further reshape the round bent strip section
(4) while changing the circumferential contour of the bending core (2), and
g) then, the central bending punches (15, 24) of the two bending punch groups are
moved towards their release positions to release the round bent strip section (4)
for detaching it from the bending core (2).
12. Method for round bending a strip section at a bending core, whose circumferential
contour can be changed in the course of a round bending reshaping process, wherein
said method can in particular be carried out using a round bending device according
to one of the preceding claims, comprising the following steps:
- supplying a strip section (4) to be reshaped to a round bending core (2), so that
the strip section (4) comes to rest on the latter transverse to the central axis (6)
of the bending core (2), aligned centrally, in an initial position,
- maintaining the strip section (4) in its initial position and round bending the
strip section (4) around a bending core (2) by an impact by means of bending punches
(12, 15, 18, 21, 24, 27) moved towards corresponding reshaping positions, said bending
core (2) being impacted in such a way that it has a first circumferential contour,
so that the band strip (4) will be round bent in adaptation to this first circumferential
contour,
- retracting the bending punches from the round bent strip section (4) and releasing
the bending core (2) for taking on a modified circumferential contour in adaptation
to a change in form of the round bent strip section (4).
13. Method according to claim 12, characterized by the first circumferential structure being oval and by the modified circumferential
structure being circular.
14. Method according to claim 12 or 13, comprising the following steps:
- supplying a strip section (4) to be reshaped to a round bending core (2), so that
the strip section (4) comes to rest on the latter transverse to the central axis (6)
of the bending core (2), aligned centrally, in an initial position,
- impacting the strip section (4) in its initial position by means of a first bending
punch (15) impacting the strip section (4) centrally from the top,
- round bending the strip section (4) around the bending core (2) by means of further
bending punches (12, 18, 21, 24, 27) moved radially towards the bending core (2) in
relation to its central axis (6) and thus impacting the strip section, one of them
being a second bending punch (24) diametrically opposed to the first bending punch
(15),
- retracting the bending punches from the bending core (2) except for the first bending
punch (15) and the second bending punch (24), and
- a relative movement towards each other of the first bending punch (15) and the second
bending punch (24) for further reshaping of the round bent strip section (4) while
modifying the circumferential contour of the bending core (2),
- releasing the round bent strip section (4) by retracting the first bending punch
(15) and the second bending punch (24) from the bending core (2).
15. Method according to claim 13, characterized in that the bending core (2) initially has a circular circumferential contour during round
bending of said strip section (4) and in that during relative movement of the first bending punch (15) and the second bending punch
(24) towards each other after retracting the other bending punches the latter is reshaped
so that the circumferential contour becomes oval and that, when the round bent strip
section (4) is released, said bending core (2) can take on the modified circumferential
contour.
1. Dispositif de cintrage pour mettre des sections de bande (4) en forme de corps ronds,
en particulier de douilles, par cintrage autour de la surface circonférentielle d'un
noyau de cintrage rond (2),
comprenant
le noyau de cintrage (2) et plusieurs poinçons de cintrage (12, 15, 18, 21, 24, 27)
arrangés autour du noyau de cintrage (2) qui peuvent être déplacés dans la direction
de la surface circonférentielle du noyau de cintrage (2) dans un ordre défini vers
une position de mise en forme pour l'application du cintrage sur une section de bande
(4) qui a auparavant été amenée au noyau de cintrage (2) - et qui peuvent être retirés
du noyau de cintrage (2) vers une position de libération pour libérer la section de
bande (4) après son formage en corps rond,
caractérisé par
le noyau de cintrage (2) étant adapté pour prendre, pendant un procédé de formage,
successivement au moins deux contours périphériques définis différents.
2. Dispositif de cintrage selon la revendication 1, caractérisé par un des contours périphériques étant un cercle et l'autre contour périphérique étant
un ovale.
3. Dispositif de cintrage selon les revendications 1 ou 2, caractérisé par le noyau de cintrage (2) comprenant plusieurs segments circonférentiels (42 - 48)
qui peuvent être déplacés l'un par rapport à l'autre pour changer d'un des contours
périphériques à l'autre contour périphérique du noyau de cintrage (2).
4. Dispositif de cintrage selon la revendication 3, caractérisé en ce que les segments circonférentiels (42 - 48) peuvent être déplacés l'un par rapport à
l'autre par l'application externe des poinçons de cintrage (12, 15, 18, 21, 24, 27)
pour former les contours périphériques définis différents du poinçon de cintrage (2).
5. Dispositif de cintrage selon les revendications 3 ou 4, caractérisé par les segments circonférentiels (42 - 48) étant arrangés de manière consécutive dans
la direction circonférentielle du noyau de cintrage (2) et étant reliés de manière
articulée à leurs extrémités avec des axes d'articulation (14, 17, 20, 23, 26, 29)
parallèles à un axe central (6) du noyau de cintrage (2), et par lesdits segments
circonférentiels (42 - 48) entourant une région centrale (49) du noyau de cintrage
(2) avec des moyens d'arrêt (60) pour un mouvement limitant les segments circonférentiels
(42 - 48) dans la direction de l'axe central (6) étant prévus dans cette région centrale
(49).
6. Dispositif de cintrage selon la revendication 5, caractérisé par lesdits moyens d'arrêt (60) étant formés par une barre qui s'étend le long de l'axe
central (6) du noyau de cintrage (2) et qui comprends des surfaces d'arrêt à son contour
circonférentiel, complémentaires à des surfaces opposées des segments circonférentiels
(42 - 48).
7. Dispositif de cintrage selon une des revendications précédentes, caractérisé par au moins quelques-uns des poinçons de cintrage (12, 15, 18, 21, 24, 27) comprenant
des éléments de support de tête de poinçon (13, 16, 19, 22, 25, 28) qui peuvent être
déplacés le long d'axes qui sont radiaux à l'axe central (6) du noyau de cintrage
(2) et comprenant des têtes de poinçon (32, 34, 36, 38, 40, 42) qui peuvent être pivotées
de manière limitée autour d'axes de pivotement parallèles à l'axe central (6) du noyau
de cintrage, pour une influence sur des sections de bande (4) à mettre en forme au
noyau de cintrage (2).
8. Dispositif de cintrage selon une des revendications précédentes, caractérisé en ce que les poinçons de cintrage sont arrangés de manière symétrique par réflexion par rapport
à un premier plan de symétrie (30) comprenant l'axe central (6) et en ce qu'ils peuvent être déplacés de manière indépendante l'un de l'autre.
9. Dispositif de cintrage selon la revendication 8, caractérisé par les poinçons de cintrage comprenant deux groupes de poinçons de cintrage avec trois
poinçons de cintrage par groupe, un premier groupe de poinçons de cintrage (12, 15,
18) étant arrangé à un côté d'un plan (31) qui est perpendiculaire au premier plan
de symétrie (30) et qui comprend l'axe central (6) et l'autre groupe de poinçons de
cintrage (21, 24, 27) étant arrangé à l'autre côté dudit plan (31), où un poinçon
de cintrage (15, 24) de chaque groupe de poinçons de cintrage repose dans le premier
plan de symétrie et peut être déplacé de manière indépendante des deux autres poinçons
de cintrage (12, 18, 21, 27) arrangés latéralement du dernier du même groupe de poinçons
de cintrage.
10. Dispositif de cintrage selon la revendication 9, caractérisé par le premier plan de symétrie (30) étant vertical.
11. Dispositif de cintrage selon les revendications 9 ou 10,
caractérisé en ce qu'il comprend un dispositif d'alimentation de sections de bande, qui amène des sections
de bande (4) à mettre en forme au noyau de cintrage (2), de sorte qu'une section de
bande (4) à mettre en forme se situe transversale à l'axe central (6) du noyau de
cintrage (2) et dans une orientation centrale par rapport aux poinçons de cintrage
(12, 15, 18) d'un premier des deux groupes de poinçons de cintrage entre lesdits poinçons
de cintrage et le noyau de cintrage (2) dans une position initiale et
en ce que les poinçons de cintrage peuvent être activés de manière contrôlée, de sorte que
a) d'abord le poinçon central (15) du premier groupe de poinçons de cintrage peut
être déplacé de la position de libération vers la position de mise en forme et peut
y rester pour influencer une section de bande (4) amenée dans sa position initiale
au noyau de cintrage,
b) puis, les deux poinçons de cintrage (12, 18) du premier groupe de poinçons de cintrage
arrangés latéralement du poinçon de cintrage central (15) sont déplacés vers leur
position de mise en forme et y sont maintenus pour cintrer la section de bande (4)
autour du noyau de cintrage (2) pour arriver à une forme de U ou de fer à cheval,
c) puis, les deux poinçons de cintrage (21, 27) arrangés latéralement du poinçon de
cintrage central (24) du deuxième groupe de poinçons de cintrage sont déplacés vers
leur position de mise en forme et y sont maintenus pour continuer à cintrer la section
de bande (4) qui a été mise en forme de U ou de fer à cheval autour du noyau de cintrage
(2) à ses ailes en saillie,
d) puis, le poinçon de cintrage central (24) du deuxième groupe de poinçons de cintrage
est déplacé vers sa position de mise en forme et y est maintenu pour complètement
cintrer la section de bande pré-cintrée (4) autour du noyau de cintrage (2),
e) puis, les poinçons de cintrage (12, 18, 21, 27) des deux groupes de poinçons de
cintrage arrangés latéralement des poinçons de cintrage centraux (15, 24) sont déplacés
de leurs positions de mise en forme vers leurs positions de libération,
f) puis, au moins un des poinçons de cintrage centraux (15, 24), de préférence le
poinçon de cintrage central (24), du deuxième groupe de poinçons de cintrage, continue
à se déplacer vers l'axe central (6) du noyau de cintrage (2) pour continuer à mettre
en forme la section de bande (4) cintré en modifiant le contour circonférentiel du
noyau de cintrage (2), et
g) puis, les poinçons de cintrage centraux (15, 24) des deux groupes de poinçons de
cintrage sont déplacés vers leurs positions de libération pour libérer la section
de bande (4) pré-cintrée du noyau de cintrage (2).
12. Méthode pour cintrer une section de bande à un noyau de cintrage, dont le contour
circonférentiel peut être modifié au cours d'un procédé de cintrage, la méthode pouvant
être réalisée en particulier à l'aide d'un dispositif ce cintrage selon une des revendications
précédentes, comprenant les étapes suivantes :
- amener une section de bande (4) à mettre en forme à un noyau de cintrage rond (2),
de sorte que la section de bande (4) se situe sur ce dernier, transversale par rapport
à l'axe central (6) du noyau de cintrage (2) dans une orientation centrale dans une
position initiale,
- maintenir la section de bande (4) dans sa position initiale et cintrer la section
de bande (4) autour du noyau de cintrage (2) par l'application de poinçons de cintrage
(12, 15, 18, 21, 24, 27) déplacés dans des positions de mise en forme correspondantes,
le noyau de cintrage (2) étant influencé pour avoir un premier contour circonférentiel
de sorte que la section de bande (4) est cintré selon ce premier contour circonférentiel,
- retirer les poinçons de cintrage de la section de bande (4) cintrée et libérer le
noyau de cintrage (2) pour obtenir un contour circonférentiel modifié selon une forme
modifiée de la section de bande (4) cintrée.
13. Méthode selon la revendication 12, caractérisée par le premier contour circonférentiel étant ovale et par le contour circonférentiel
modifié étant circulaire.
14. Méthode selon les revendications 12 ou 13, comprenant les étapes suivantes :
- amener une section de bande (4) à mettre en forme à un noyau de cintrage rond (2),
de sorte que la section de bande (4) se situe sur ce dernier, transversale par rapport
à l'axe central (6) du noyau de cintrage (2) dans une orientation centrale dans une
position initiale,
- influencer la section de bande (4) dans sa position initiale au moyen d'un premier
poinçon de cintrage (15) influençant la section de bande (4) centralement du haut,
- cintrer la section de bande (4) autour du noyau de cintrage rond (2) à l'aide d'autres
poinçons de cintrage (12, 18, 21, 24, 27) déplacés radialement vers ce dernier par
rapport à l'axe central (6) du noyau de cintrage (2) et influençant la section de
bande, un des poinçons de cintrage étant un deuxième poinçon de cintrage (24) diamétralement
opposé au premier poinçon de cintrage (15),
- retirer les poinçons de cintrage du noyau de cintrage (2) à l'exception du premier
poinçon de cintrage (15) et du deuxième poinçon de cintrage (24) et
- rapprochement relatif du premier poinçon de cintrage (15) et du deuxième poinçon
de cintrage (24) pour continuer de mettre en forme la section de bande (4) cintrée
en modifiant le contour circonférentiel du noyau de cintrage (2),
- libérer la section de bande (4) cintrée en retirant le premier poinçon de cintrage
(15) et le deuxième poinçon de cintrage (24) du noyau de cintrage (2).
15. Méthode selon la revendication 13, caractérisé par le noyau de cintrage rond (2) ayant lors du cintrage de la section de bande (4) d'abord
un contour circonférentiel circulaire et étant, lors du rapprochement relatif du premier
poinçon de cintrage (15) et du deuxième poinçon de cintrage (24) après le retrait
des autres poinçons de cintrage, mise en forme de sorte que le contour circonférentiel
devient ovale et que lors de la libération de la section de bande cintrée (4) le noyau
de cintrage (2) peut assumer le contour circonférentiel modifié.
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