[0001] Die Erfindung betrifft eine Brand- oder Rauchschutzvorrichtung mit (a) einem Schutzelement
zum Verschließen einer Gebäudeöffnung, die einen Boden aufweist, und (b) einer mit
dem Schutzelement verbundenen Fußleiste.
[0002] Derartige Brand- oder Rauchschutzvorrichtungen, die beispielsweise aus der
WO 2013/171 442 A2 bekannt sind, werden beispielsweise verwendet, um zwei Brandabschnitte eines Gebäudes
voneinander trennen zu können und zu verhindern, dass ein Brand zumindest für eine
vorgegebene Zeit von einem Brandabschnitt auf den anderen Brandabschnitt übergreifen
kann. Brand- oder Rauchschutzvorrichtungen können zudem ausgebildet sein zum Verhindern
des Durchtretens von Rauch durch die Gebäudeöffnung.
[0003] Aus architektonischer Sicht ist es häufig wünschenswert, möglichst breite Gebäudeöffnungen
vorzusehen, die nicht von Säulen oder Führungen für Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
unterbrochen sind. Derartige breite Brand- oder Rauchschutzvorrichtungen bringen spezifische
Probleme mit sich. So existiert bislang keine Testvorrichtung, mittels der Brandschutzvorhänge
mit einer Breite von mehr als 4 Meter auf ihre Dauerbrandfestigkeit geprüft werden
können. Bei der Auslegung von sehr breiten Brand- oder Rauchschutzvorrichtungen ist
man daher auf Modellrechnungen angewiesen.
[0004] Derartige Modellrechnungen zeigen, dass Brand- oder Rauchschutzvorhänge, deren Schutzelement
ununterbrochen ausgeführt ist, an ihren seitlichen Führungselementen eine umso größere
Haltekraft benötigen, je breiter die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung ist.
[0005] Es existieren zudem Brand- oder Rauchschutzvorrichtungen mit einem modularen Schutzelement.
Ein derartiges modulares Schutzelement umfasst mehrere vertikal verlaufende Bahnen
oder Segmente, die zumindest teilweise nicht miteinander verbunden sind. Ein modular
aufgebautes Schutzelement kann daher in horizontaler Richtung keine über das ganze
Schutzelement wirkende Kraft übertragen und keine Spannung aufbauen. Die Kraft, die
an seitlichen Führungselementen anliegt, hängt daher nicht oder kaum von der Breite
des Schutzelements ab. Führungselementen müssen die Kräfte vertikal an der Fußleiste
und, sofern vorhanden, der Wickelwelle aufnehmen.
[0006] Da, wie oben erwähnt, keine Testvorrichtungen existieren, mittels derer breite Brand-
oder Rauchschutzvorrichtungen auf ihre Dauerbrandfestigkeit getestet werden können,
ist keine experimentell gesicherte Aussage darüber möglich, welchen Einfluss der modulare
Aufbau auf die Dauerbrandfestigkeit hat.
[0007] Aus der
WO2012/065042 A1 ist eine Brandschutzvorrichtung bekannt, die gasdruckbetrieben ist und dazu dient,
bei Wildfeuern schnell Personen, Fahrzeuge und Gebäude zu schützen.
[0008] Aus der
US 2014/0190709 A1 ist eine gattungsgemäße Brand- oder Rauchschutzvorrichtung bekannt, bei der die Fußleiste
im Brandfall an den seitlichen Führungsschienen befestigt werden kann. Ein derartiges
System erfordert bei sehr breiten Brandschutzelementen sehr stabile seitliche Führungen,
was aufwendig ist.
[0009] Aus der
GB 2 389 310 A ist eine Brandschutzvorrichtung bekannt, bei der zwei Brandschutzelemente hintereinander
angeordnet sind. Der Abschluss zu Boden erfolgt über die Gewichtskraft der Fußleiste.
[0010] Aus der
EP 2 520 337 B1 ist ein feuerhemmender Abschluss bekannt, der unter Hitzeeinwirkung endotherm reagierendes
Material aufweist. Ein derartiger Vorhang erfordert stabile Seitenführungen, wenn
eine große Breite überspannt werden soll.
[0011] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Belastbarkeit einer Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
mit breitem Schutzelement zu verbessern.
[0012] Die Erfindung löst das Problem durch eine gattungsgemäße Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
deren Fußleiste zum magnetischen und/oder formschlüssigen Verbinden mit dem Boden
ausgebildet ist.
[0013] Vorteilhaft an einer derartigen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung ist, dass das
Schutzelement so in vertikaler Richtung eine große Spannung aufnehmen kann. Existiert
zwischen den beiden Gebäudeteilen, die durch das Schutzelement voneinander getrennt
werden, eine Druckdifferenz, so führt diese zu einer Spannung im Schutzelement. Je
größer die Kraft ist, mit der die Fußleiste am Boden festgehalten wird, desto größer
kann diese Spannung werden. Löst sich die Verbindung zwischen der Fußleiste und dem
Boden, so können heiße Gase und/oder Flammen von der Brandseite des Schutzelements
auf die brandabgewandte Seite überschlagen, was nicht akzeptabel ist.
[0014] Vorteilhaft ist zudem der einfache Aufbau. So ist es relativ leicht möglich, die
Fußleiste mit starken Permanentmagneten zu versehen, die eine große Haltekraft erzeugen
mit der die Fußleiste am Boden fixiert wird. Zudem können die Permanentmagneten ausgebildet
sein zum Bringen der Fußleiste in ihre korrekte Position, sodass eine Arretiervorrichtung
betätigt werden kann. In anderen Worten weist die Fußleiste dann zumindest einen Permanentmagneten
auf, der zum Bringen der Fußleiste in eine Position angeordnet ist, in der durch Betätigen
der Arretiervorrichtung das Bodenelement mit der Fußleiste formschlüssig verbunden
wird.
[0015] Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter dem Schutzelement ein flächiges
Element verstanden, das feuerhemmend und/oder rauchhemmend ist. Vorzugsweise ist das
Schutzelement aus Brandschutztextil aufgebaut. Das Brandschutztextil kann beispielsweise
ein Gewirk, ein Gewebe und/oder ein Gelege umfassen.
[0016] Unter einem Brandschutztextil wird insbesondere ein Gewebe, Gelege oder Gestrick
verstanden, das nicht brennbar ist und Temperaturbelastungen hinreichend lange widersteht,
um einen Durchtritt von Flammen und/oder Rauch, insbesondere zumindest für 30 Minuten
gemäß der DIN EN 13501-2 und 3 und/oder DIN EN 12101-1, zu widerstehen. Vorteilhaft
an der Verwendung von Brandschutztextilien ist der geringe Fertigungsaufwand. So ist
es möglich, das Brandschutzelement aus ein, zwei, drei oder mehr flächigen Brandschutztextil-Stücken
durch Verbinden, insbesondere Vernähen, herzustellen. Die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
ist vorzugsweise so ausgebildet, dass das Schutzelement der oben genannten Temperaturbelastung
auch dann für die angegebene Zeit standhält, wenn eine Druckdifferenz zwischen beiden
Seiten des Schutzelements an seinem oberen Ende 20 Pascal, vorzugsweise 50 Pascal,
beträgt.
[0017] Es ist zudem möglich, dass das Schutzelement neben dem Brandschutztextil weitere
Komponenten besitzt, beispielsweise endotherm wirksames Material, das bei Hitzeeinwirkung
oder Wärmeaufnahme physikalisch oder chemisch reagiert, beispielsweise indem des Kristallwasser
abspaltet und/oder verdampft oder anderweitig gebundenes Wasser abgibt. Das Schutzelement
kann auch Versteifungselemente enthalten, beispielsweise Versteifungslatten. Wenn
das Schutzelement feuerhemmend ist, könnte es auch als Brandschutzelement bezeichnet
werden.
[0018] Vorzugsweise besitzt die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung seitliche Führungen,
die fest mit dem umgebenden Gebäude verbunden sind und mittels denen das Schutzelement
seitlich geführt ist. Besitzt das Schutzelement Segmente, so sind nur die seitlichen
Segmente an je einer Führung geführt.
[0019] Unter dem Merkmal, dass die Fußleiste zum kraftschlüssigen oder formschlüssigen Verbinden
mit dem Boden ausgebildet ist, wird insbesondere verstanden, dass die Fußleiste so
ausgebildet ist, dass sie ohne externe Energiezufuhr eine magnetische und/oder formschlüssige
Verbindung mit dem Boden ausbildet.
[0020] Insbesondere ist die Fußleiste zum Verbinden mit dem Boden ausgebildet, so dass eine
Haltekraft, die nach oben wirkt und notwendig ist, um die Fußleiste vom Boden zu lösen,
zumindest 100, vorzugsweise zumindest 200, Newton pro Meter an Länge der Fußleiste
beträgt. Die Fußleiste müsste eine Masse von ca. 10 Kilogramm pro Meter Länge der
Fußleiste haben, um eine gleich große Kraft zu erzeugen.
[0021] Unter dem Merkmal, dass es sich um ein Schutzelement zum Verschließen einer Gebäudeöffnung
handelt, wird insbesondere verstanden, dass das Schutzelement in eine Schutzanordnung,
in der das Schutzelement einer Ausbreitung von Rauch und/oder eines Brandes durch
die Gebäudeöffnung entgegenwirkt, und in eine Lageranordnung, in der die Öffnung unverschlossen
ist, bringbar ist.
[0022] Vorzugsweise beträgt eine Breite des Schutzelements zumindest 2, insbesondere 5 Meter,
vorzugsweise zumindest 7 Meter. Bei so breiten Schutzelementen entstehen bereits bei
relativ geringen Druckdifferenzen zwischen brandseitiger und brandabgewandter Seite
beträchtliche Spannungen im Schutzelement, die über die magnetische und/oder formschlüssige
Verbindung in den Boden eingeleitet werden können. Meist ist die Breite kleiner als
35 Meter.
[0023] Im Falle einer magnetischen Verbindung mit dem Boden ist die Fußleiste vorzugsweise
so ausgebildet, dass die Magnetkraft in vertikaler Richtung wirkt. In anderen Worten
verlaufen eine Unterseite der Fußleiste und der Boden vorzugweise parallel zueinander
und bewegen sich in Normalenrichtung aufeinander zu.
[0024] Günstig ist es, wenn die Fußleiste zudem zum kraftschlüssigen Verbinden mit dem Boden
ausgebildet ist. Dazu kann die Fußleiste oder das Bodenelement eine, insbesondere
kraftschlüssig wirkende, Arretiervorrichtung aufweisen.
[0025] Vorzugsweise umfasst das Schutzelement zumindest zwei Segmente, insbesondere zumindest
drei Segmente, insbesondere eine Vielzahl an Segmenten, die zumindest über ein Drittel
der Höhe des Schutzelements nicht oder so miteinander verbunden sind, dass eine Kraftübertragung
einer in horizontaler Richtung zwischen benachbarten Segmenten wirkenden Kraft unterdrückt
ist. Das führt dazu, dass an gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorhandenen seitlichen
Führungsschienen, die das Schutzelement seitlich führen, nur vergleichsweise geringe
Kräfte auftreten.
[0026] Es ist möglich, dass die einzelnen Segmente zumindest über ein Drittel, insbesondere
zumindest zwei Drittel, der Höhe des Gebäudeöffnung, die vom Schutzelement verschlossen
wird, unverbunden nebeneinander angeordnet sind. Alternativ ist möglich, dass benachbarte
Segmente miteinander mittels einer thermisch nicht beständigen Verbindung verbunden
sind. Diese thermisch nicht beständige Verbindung löst sich im Brandfall auf. Das
hat den Vorteil, dass im normalen Betrieb die Segmente relativ zueinander fixiert
sind. Im Brandfall hingegen löst sich diese Verbindung. Eine lösbare Verbindung kann
beispielsweise durch eine Naht mit thermisch nicht beständigem Nahtmaterial oder thermisch
nicht beständige Nieten ausgeführt sein.
[0027] Wenn das Schutzelement aus Segmente aufgebaut ist, ist es vorteilhaft, wenn die Fußleiste
zwei oder mehr Teil-Fußleisten umfasst. Jede Teil-Fußleiste ist an genau einem Segment
befestigt. Es ist vorteilhaft, wenn die Teil-Fußleisten miteinander verbunden sind,
beispielsweise formschlüssig und/oder magnetisch.
[0028] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
(i) zumindest einen Permanentmagneten, der an der Fußleiste befestigt ist, (ii) zumindest
ein Bodenelement, das mit dem Boden verbunden ist und ein ferromagnetisches, unmagnetisiertes
Reluktanzelement und/oder zumindest ein Permanentmagnetelement mit bezüglich des Permanentmagneten
entgegengesetzter Polarität und/oder (iii) eine Spule zum Erzeugen eines den Permanentmagneten
anziehenden Magnetfelds zum Verbinden der Fußleiste mit dem Bodenelement. Unter dem
Bodenelement wird ein Bauteil verstanden, das dazu ausgebildet ist, fest mit dem Boden
oder Untergrund verbunden zu werden.
[0029] Der Vorteil eines Reluktanzelements ist, dass es selbst nicht magnetisch ist, sodass
es keine auf dem Boden liegenden ferromagnetischen Objekte anzieht. Das Reluktanzelement
wird jedoch von dem Permanentmagneten angezogen, sodass sich eine starke magnetische
Kraft zwischen der Fußleiste und dem Bodenelement ergibt. Das Bodenelement ist sowohl
Teil der Brand- oder Rauchschutzvorrichtung als auch des Bodens.
[0030] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
einen Ablösekrafterzeuger zum Erzeugen einer Ablösekraft, die einer Haltekraft, die
die Fußleiste am Boden hält entgegenwirkt. Vorzugsweise ist der Ablösekrafterzeuger
so ausgebildet, dass er eine Ablösekraft erzeugt, die zumindest der Hälfte der Haltekraft
entspricht.
[0031] Ist das Schutzelement in seiner Schutzanordnung und ist die Fußleiste magnetisch
mit dem Boden, insbesondere dem Bodenelement, verbunden, so muss eine relativ große
Kraft aufgewendet werden, um die Fußleiste vom Bodenelement zu trennen. Diesem Zweck
dient der Ablösekrafterzeuger. Beispielsweise umfasst der Ablösekrafterzeuger einen
Elektromagneten, der mit einem Gegenmagneten, beispielsweise einem Gegen-Permanentmagneten,
bei dem es sich um den Permanentmagneten der Fußleiste handeln kann, zusammenwirkt,
um eine abstoßende Kraft zwischen dem Bodenelement und der Fußleiste zu erzeugen.
Zum Bringen des Schutzelements aus der Schutzanordnung in die Lageranordnung wird
der Ablösekrafterzeuger betätigt und dann das Schutzelement bewegt. Das kann beispielsweise
mittels eines Motors und einer Wickelwelle erfolgen, auf der das Schutzelement aufgewickelt
ist. Es ist auch möglich, dass das Schutzelement in der Lageranordnung gerafft vorliegt,
in diesem Fall umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung selbstverständlich in
der Regel keine Wickelwelle.
[0032] Der Ablösekrafterzeuger kann alternativ oder zusätzlich einen Elektromotor aufweisen,
der beispielsweise mit einer Spindel zusammenwirkt und einen Stößel bewegt. Dieser
Stößel wirkt auf die Fußleiste und drückt diese vom Bodenelement weg. Der Vorteil
einer solchen Vorrichtung ist, dass ein Elektromotor vergleichsweise kleiner Leistung
ausreicht, um die Fußleiste vom Bodenelement zu trennen.
[0033] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
intumeszierendes Material, das angeordnet ist zum Bilden einer Isolationsschicht,
die den Permanentmagneten im Brandfall thermisch isoliert. Ein Magnet besitz besitzt
eine Curie-Temperatur, oberhalb der er seine ferromagnetischen Eigenschaft verliert.
Das intumeszierende Material ist so angeordnet, dass es den Permanentmagneten von
der Brandhitze im Brandfall abschirmt und so das Überschreiben der Curie-Temperatur
verhindert oder zumindest hinauszögert.
[0034] Das intumeszierende Material kann beispielsweise den Permanentmagneten abdecken.
Im Brandfall schirmt das intumeszierende Material die Wärmestrahlung ab, die zudem
zum Aufquellen des intumeszierenden Materials führt und damit die Erwärmung des Permanentmagneten
verzögert.
[0035] Vorzugsweise umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung ein Abschirmelement,
das oberhalb einer Aktivierungstemperatur Wasserdampf abgebendes Material enthält
und das angeordnet ist zum Abschirmen des Permanentmagneten im Brandfall, wobei die
Aktivierungstemperatur kleiner ist als die Curie-Temperatur des Permanentmagneten.
Das Wasserdampf abgebende Material kann beispielsweise Gips, Natriumsilikat, ein wasserhaltiger
Superabsorber oder Wasser selbst sein. Wegen der hohen Verdampfungswärme steigt durch
das Abschirmelement die Temperatur am Permanentmagneten nur langsam an, sodass die
Verbindung zwischen der Fußleiste und dem Boden lange Zeit besteht.
[0036] Vorzugsweise umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung eine Arretiervorrichtung,
die ausgebildet ist zum formschlüssigen Verbinden des Bodenelements mit der Fußleiste.
Die Arretiervorrichtung ist vorzugsweise thermisch aktivierbar. Das bedeutet, dass
die Arretiervorrichtung bei Normaltemperatur, beispielsweise unterhalb von 100°C,
in einer inaktiven Stellung ist, in der sie Bodenelement und Fußleiste nicht verbindet,
und dass das Überschreiten einer Auslösetemperatur, die beispielsweise zwischen 150°C
und 240°C beträgt, dazu führt, dass die Arretiervorrichtung in eine aktive Stellung
kommt, in der die Arretiervorrichtung das Bodenelement und die Fußleiste formschlüssig
verbindet.
[0037] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
ein Rückhalteelement, das die Arretiervorrichtung im Brandfall aus der inaktiven Stellung
in die aktive Stellung bringt.
[0038] Beispielsweise umfasst die Arretiervorrichtung einen Zapfen, der einen Hinterschnitt
aufweisen kann, und eine Aufnahme für den Zapfen. Die Arretiervorrichtung ist Teil
der Fußleiste und/oder des Bodenelements.
[0039] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Arretiervorrichtung selbstzentrierend
ausgebildet. Hierunter ist zu verstehen, dass eine Lageabweichung der Fußleiste von
der idealen Lage dazu führt, dass eine Kraft entsteht, die die Fußleiste in die korrekte
Lage drückt.
[0040] Das Rückhalteelement kann beispielsweise niedrig schmelzendes Lot oder intumeszierendes
Material aufweisen, die jeweils so angeordnet sind, dass beim Überschreiten einer
kritischen Temperatur, beispielsweise der Schmelztemperatur des Lots oder der Aktivierungstemperatur
des intumeszierenden Materials, das Rückhalteelement seine rückhaltende Wirkung verliert
und die Arretiervorrichtung in die aktive Stellung kommt. Die kritische Temperatur
ist dann die Auslösetemperatur. Durch die entstehende formschlüssige Verbindung zwischen
dem Bodenelement und der Fußleiste wird die Fußleiste fest relativ zum Gebäude fixiert
und kann auch große Lasten aufnehmen.
[0041] Vorzugsweise besitzt die Arretiervorrichtung ein Verriegelungselement, das es in
der inaktiven Stellung der Fußleiste erlaubt, sich vom Bodenelement zu entfernen,
und das in einer aktiven Stellung die Fußleiste formschlüssig mit dem Bodenelement
verbindet.
[0042] Die Arretiervorrichtung kann ein, insbesondere intumeszierendes, Material aufweisen,
das sich beim Überschreiten der Auslösetemperatur so stark ausdehnt, dass es das Verriegelungselement
in die aktive Stellung bewegt, in der die Fußleiste und das Bodenelement formschlüssig
miteinander verbunden sind.
[0043] Günstig ist es, wenn die Arretiervorrichtung ein Arretierelement mit Hinterschnitt
aufweist, das vorzugsweise mit der Fußleiste verbunden ist, aufweist, wobei das Bodenelement
einen Hinterschnitt besitzt und wobei das Arretierelement und das Bodenelement formschlüssig
zusammenwirken können.
[0044] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform sind das Bodenelement und das Arretierelement
so geformt, dass die Fußleiste dann und nur dann, wenn sie aufgrund eines Brandes
eine thermisch oder durch eine Druckdifferenz bedingte Durchbiegung zeigt, mit dem
Bodenelement formschlüssig zusammenwirkt. Im Brandfall bildet sich ein Temperaturgradient
zwischen der Brandseite und der brandabgewandten Seite aus. Der Temperaturgradient
führt zu einer Durchbiegung der Fußleiste. Zudem bildet sich auf der Brandseite oft
ein Unterdruck, der die Fußleiste ebenfalls auf die Brandseite hin durchbiegt.
[0045] Das Bodenelement ist so gestaltet, dass die Fußleiste, insbesondere das Arretierelement,
hinter den Hinterschnitt greift, wenn sie aufgrund des Temperaturgradienten durchgebogen
ist. Im Normalfall, wenn also kein Temperaturgradient existiert, biegt sich die Fußleiste
nicht durch und greift somit auch nicht hinter den Hinterschnitt. So ist sichergestellt,
dass die Fußleiste dann und nur dann formschlüssig mit dem Boden verbunden ist, wenn
die Fußleiste brandbedingt durchgebogen ist.
[0046] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Arretiervorrichtung einen Antrieb
zum Bewegen des Arretierelements. Es ist günstig, wenn die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
eine Notfallstromversorgung aufweist, um sicherzustellen, dass der Antrieb auch dann
funktioniert, wenn im Brandfall gleichzeitig der Strom ausfällt.
[0047] Günstig ist es, wenn die Arretiervorrichtung zumindest einen schwenkbar gelagerten
Arm aufweist, der mittels des Antriebs bewegbar ist und die Fußleiste formschlüssig
relativ zum Bodenelement fixiert. Besonders günstig ist ein Paar an Armen, die antagonistisch
zueinander vom Antrieb bewegt werden. Das bewirkt, dass die Fußleiste auch dann sicher
formschlüssig befestigt wird, wenn sie nicht perfekt positioniert ist.
[0048] Es ist möglich, dass die Arretiervorrichtung in seiner inaktiven Stellung, in der
sie die Fußleiste nicht formschlüssig relativ zum Bodenelement fixiert, auf die aktive
Stellung vorgespannt ist, in der die Arretiervorrichtung die Fußleiste formschlüssig
relativ zum Bodenelement fixiert. In diesem Fall ist der Antrieb angeordnet zum Lösen
einer Rückhaltevorrichtung, beispielsweise eines Riegels, der die Arretiervorrichtung
in der inaktiven Stellung hält. Aufgrund der Vorspannung, die beispielsweise von einer
Vorspannvorrichtung ausgeübt wird, kommt die Arretiervorrichtung ohne Zufuhr weiterer
externer Energie in ihre aktive Stellung. Zum Bringen der Arretiervorrichtung aus
ihrer aktiven Stellung in die inaktive Stellung wird der Antrieb verwendet.
[0049] Alternativ ist die Arretiervorrichtung in ihrer aktiven Stellung auf die inaktive
Stellung vorgespannt. In diesem Fall ist der Antrieb angeordnet zum Fahren der Arretiervorrichtung
in die aktive Stellung. Aufgrund der Vorspannung, die beispielsweise von einer Vorspannvorrichtung
aufgebracht wird, kann das Zurückfahren in die inaktive Stellung ohne externen Antrieb
erfolgen.
[0050] Alternativ ist der Antrieb angeordnet zum Schließen und zum Öffnen der Arretiervorrichtung.
Vorzugsweise besitzt der Antrieb dann eine Notstromversorgungseinheit.
[0051] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Arretiervorrichtung (i) in eine aktive
Stellung, in der die Arretiervorrichtung die Fußleiste formschlüssig relativ zum Bodenelement
fixiert, (ii) in eine Führungsstellung, in der sie die Fußleiste nicht formschlüssig
relativ zum Bodenelement fixiert und die die Fußleiste in eine Position bringt, in
der sie mittels der Arretiervorrichtung fixierbar, nicht aber fixiert ist, und (iii)
in eine inaktive Stellung, in der sie die Fußleiste nicht fixiert und die nicht keine
Führungsstellung ist, bringbar. In der inaktiven Stellung ist die Arretiervorrichtung
so angeordnet, dass sie nicht in die Gebäudeöffnung hineinragt.
[0052] Bei einem erfindungsgemäßen Gebäude weist die Fußleiste vorzugsweise zumindest einen
Permanentmagneten auf und der Boden besitzt ein Bodenelement, das ein ferromagnetisches,
unmagnetisiertes Reluktanzelement und/oder zumindest ein Permanentmagnetelement mit
bezüglich des Permanentmagneten entgegengesetzter Polarität zum Verbinden der Fußleiste
mit dem Boden aufweist.
[0053] Erfindungsgemäß ist zudem ein Gebäude mit einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung.
Die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung besitzt in diesem Fall vorzugsweise zwei seitliche
Führungen, die fest mit dem Gebäude verbunden sind. Die Fußleiste ist, wenn sie mit
dem Boden formschlüssig verbunden ist, bezüglich aller Bewegungsfreiheitsgrade fest
mit dem Boden verbunden.
[0054] Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
Dabei zeigt
- Figur 1
- eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 2
- mit den Teilfiguren 2a, 2b und 2c einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement
der Brand- oder Rauchschutzvorrichtung gemäß Figur 1,
- Figur 3
- einen Teilfiguren 3a, 3b und 3c einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement
einer zweiten Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 4a
- einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 5
- einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 6
- einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung,
- Figur 7
- einen Querschnitt durch eine Fußleiste und ein Bodenelement einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung.
- Figur 8
- zeigt eine weitere Ausführungsform, bei der die Arretiervorrichtung intumeszierendes
Material zum Bewegen eines Verriegelungselements aufweist.
[0055] Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Brand- oder Rauchschutzvorrichtung 10, die in
einer Gebäudeöffnung 12 eines erfindungsgemäßen Gebäudes 14 montiert ist. Die Brand-
oder Rauchschutzvorrichtung 10 umfasst ein Schutzelement 16 aus einem Brandschutztextil,
das auf eine Wickelwelle 18 aufwickelbar angeordnet ist.
[0056] Die Wickelwelle 18 ist von einem Motor 20 drehantreibbar, der, was eine bevorzugte
Ausführungsform darstellt, als Rohrmotor ausgebildet ist. Mittels des Motors 20 kann
das Schutzelement 16 in eine Lagerstellung gebracht werden, in der das Schutzelement
16 auf die Wickelwelle 18 aufgewickelt ist. In diesem Fall ist eine Fußleiste 22 in
einer oberen Stellung.
[0057] Mittels des Motors 20 kann das Schutzelement 16 zudem eine Schließstellung gebracht
werden, bei der es 16 die Gebäudeöffnung 12 verschließt. Die Fußleiste 22 liegt dann
auf einem Boden 24 auf. Der Boden 24 ist eben und verläuft im vorliegenden Fall zudem
horizontal. Das Schutzelement 16 trennt damit einen ersten Gebäudeabschnitt, der in
Figur 1 oberhalb der Papierebene liegt, von einem zweiten Gebäudeabschnitt, der unterhalb
der Papierebene liegt.
[0058] Figur 1 zeigt, dass das Schutzelement 16 aus einem ersten Segment 26.1, einem zweiten
Segment 26.2 und einem dritten Segment 26.3 aufgebaut ist. Die Segmente überlappen
einander, wie durch die strichpunktierten Linien angedeutet ist. Die Segmente 26.1,
26.2, 26.3 sind miteinander durch Nähte 28.1, 28.2 aus unter Hitzeeinwirkung nichtbeständigem
Nahtmaterial miteinander verbunden. Alternativ können die Segmente 26 (Bezugszeichen
ohne Zählsuffix beziehen sich jeweils auf alle entsprechenden Objekte) auch unverbunden
nebeneinander angeordnet sein.
[0059] Im vorliegenden Fall sind alle Segmente 26 auf genau einer Wickelwelle 18 aufgewickelt.
Es ist aber auch möglich, dass zwei oder mehr Wickelwellen existieren, wobei zumindest
zwei Segmente auf unterschiedlichen Wickelwellen aufgewickelt sind. Beispielsweise
besitzt jedes Segment eine eigene Wickelwelle. Diese Wickelwellen können gemeinsam
oder einzeln, d. h. mit jeweils einem eigenen Motor, angetrieben sein.
[0060] In Figur 1 ist zudem gezeigt, dass die Fußleiste 22 aus mehreren, im vorliegenden
Fall aus drei Teil-Fußleisten 30.1, 30.2, 30.3 aufgebaut ist. Das erste Segment 26.1
ist mit der ersten Teil-Fußleiste 30.1 verbunden, das zweite Segment 26.2 mit der
zweiten Teil-Fußleiste 30.2 und das dritte Segment 26.3 mit der dritten Teil-Fußleiste
30.3.
[0061] Schematisch eingezeichnet sind zudem seitliche Führungen 32.1, 32.2, an denen die
randständigen Segmente 26.1, 26.3 geführt sind. Die Führungen 32 sind jedoch entbehrlich
und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung
10 keine seitlichen Führungen.
[0062] Im Brandfall lösen sich die Nähte 28. Eine Kraftübertragung einer Kraft F, die in
horizontaler Richtung auf eines der Segmente, beispielsweise das Segment 26.3, wirkt,
kann daher nicht auf das benachbarte Segment, im vorliegenden Fall auf das Segment
26.2 übertragen werden. Eine in horizontaler Richtung wirkende Spannung führt daher
zu einem Ausbauchen des Schutzelements 16, nicht aber zu einer signifikant zunehmenden
Kraft auf die seitlichen Führungen 32. Die Gebäudeöffnung 12 besitzt eine lichte Weite,
die einer Breite B des Schutzelements 16 entspricht und die vorzugsweise größer ist
als 5 Meter, beispielsweise größer als 7 Meter. Eine Höhe H des Schutzelements 16
entspricht dem Weg, den die Fußleiste 22 beim Bewegen des Schutzelements 16 aus der
Lageranordnung in die Schutzanordnung zurücklegt.
[0063] Figur 2 zeigt in der Teilfigur 2a einen Querschnitt durch die Fußleiste 22. Die Fußleiste
22 umfasst eine Arretiervorrichtung 34, die einen Zapfen 36 und eine Aufnahme 38 für
den Zapfen 36 umfasst. Die Arretiervorrichtung 34 ist, was ganz allgemein eine bevorzugte
Ausführungsform der Erfindung darstellt, selbstzentrierend ausgebildet. Hierunter
ist zu verstehen, dass eine Lageabweichung der Fußleiste 22 von der idealen Lage dazu
führt, dass zwischen dem Zapfen 36 und der Aufnahme 38 eine Kraft entsteht, die die
Fußleiste 22 in die korrekte Lage drückt. Im vorliegenden Fall verjüngt sich der Zapfen
nach unten konisch. Es ist zu erkennen, dass die Aufnahme 38 an einem Bodenelement
40 ausgebildet ist, das fest in den Untergrund eingelassen ist.
[0064] Figur 2a zeigt zudem ein Rückhaltelement 42, das im vorliegenden Fall durch einen
Stift aus einer niedrigschmelzenden Legierung gebildet ist. Der Schmelzpunkt des Rückhalteelements
42 beträgt beispielsweise 72°C und ist aus Schmelzlot gefertigt.
[0065] Alternativ ist das Rückhaltelement 42 als Aktor ausgebildet, beispielsweise als Motor
oder Elektromagnet mit Spule, sodass durch beispielsweise elektrisches, Betätigen
des Aktors, die Arretiervorrichtung in ihre aktive Stellung gebracht werden. Ist die
Arretiervorrichtung, beispielsweise bei einem Probelauf, in ihre aktive Stellung gebracht
worden, so kann sie, beispielsweise durch einen Antrieb, wieder in ihre inaktive Stellung
zurückgebracht werden. Das Rückhaltelement 42 wird dann erneut aktiviert und hält
die Arretiervorrichtung in der inaktiven Stellung.
[0066] Die Arretiervorrichtung 34 besitzt ein Verriegelungselement 44 (vgl. Figur 2c), das
mittels des Rückhalteelements 42 im Normalfall in einer Stellung, nämlich einer inaktiven
Stellung, gehalten wird, die es dem Zapfen 36 erlaubt, die Aufnahme 38 zu verlassen.
[0067] Figur 2b zeigt den Brandfall, in dem das Rückhalteelement 42 geschmolzen ist. Eine
Feder 46, die das Verriegelungselement 44 in die in Figur 2b gezeigte Verriegelungsstellung
vorgespannt hat, hat das Verriegelungselement 44 so bewegt, dass der Zapfen 36 die
Aufnahme 38 nicht mehr verlassen kann. Das Verriegelungselement 44 ist dann in seiner
aktiven Stellung.
[0068] Figur 3 zeigt in der Teilfigur 3a einen Querschnitt durch eine Fußleiste 22 für eine
andere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung.
Die Arretiervorrichtung 34 umfasst ein Arretierelement 36, das einen Hinterschnitt
48 aufweist. Das Bodenelement 40 besitzt ebenfalls einen Hinterschnitt 50. Im Normalfall,
wenn also kein Brand vorliegt, sind die beiden Hinterschnitte 48, 50 außer Eingriff.
Es ist daher möglich, die Fußleiste 22 nach oben aus dem Bodenelement 40 herauszubewegen.
[0069] Figur 3b zeigt den Brandfall, in dem sich die Fußleiste 22 verbogen hat. Die beiden
Hinterschnitte 48, 50 bilden eine formschlüssige Verbindung. In anderen Worten ist
die Fußleiste 22 mit dem Bodenelement 40 formschlüssig verbunden, sodass die Fußleiste
22 nicht vom Bodenelement 40 entfernt werden kann.
[0070] Figur 3c zeigt eine Draufsicht auf das Bodenelement 40 gemäß der Ansicht A-A nach
Figur 3b. Das Bodenelement 40 hat eine sich an zwei gegenüber liegenden Seiten zu
einem Schlitz verjüngende Ausnehmung. Bewegt sich der Zapfen 36 in den Schlitz, weil
sich die Fußleiste unter der Brandhitze durchbiegt, ist er formschlüssig gefangen.
[0071] Figur 4a zeigt einen Querschnitt durch eine Fußleiste 22 gemäß einer weiteren Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Brand- oder Rauchschutzvorrichtung 10. Die Fußleiste 22 umfasst
einen Permanentmagneten 52. Das Bodenelement 40 weist eine Spule 54 zum Erzeugen eines
den Permanentmagneten 52 anziehenden Magnetfelds auf, sodass eine Haltekraft F
halt entsteht, die die Fußleiste 22 zum Boden zieht. Auf diese Weise kann die Fußleiste
22 auf den Boden 24 zu gezogen werden. In Figur 4a nicht gezeigt ist eine schaltbare
Stromquelle zum Bestromen der Spule 54. Wird die Spule 54 mit entgegengesetzter Stromrichtung
bestromt, so wirkt sie als Ablösekrafterzeuger, der eine Ablösekraft F
ab erzeugt. Es ist auch möglich, dass eine Spule an der Fußleiste 22 befestigt ist.
[0072] Figur 4b zeigt eine alternative Ausführungsform, bei der die Spule 54 an der Fußleiste
22 befestigt ist und das Bodenelement 40 einen Permanentmagnet 52 umfasst.
[0073] Figur 5 zeigt einen Querschnitt durch eine weitere Fußleiste 22 einer erfindungsgemäßen
Brand- oder Rauchschutzvorrichtung, bei der das Bodenelement 40 einen Permanentmagnetelement
56 aufweist, dessen Polarität der Polarität des Permanentmagneten 52 entgegengesetzt
ist. Das Bodenelement 40 besitzt zudem die Spule 54, mit der ein Magnetfeld erzeugbar
ist, das von entgegengesetzter Polarität in Bezug auf das Permanentmagnetelement 56
ist. Die Haltekraft, mit der die Fußleiste 22 festgehalten wird, kann damit durch
Bestromen der Spule 54 verringert werden.
[0074] Figur 6 zeigt einen Querschnitt durch eine Fußleiste 22, die intumeszierendes Material
58 umfasst. Dieses bildet eine Hülle um den Permanentmagneten 52 und schützt diesen
so vor der Brandhitze, sodass seine Curie-Temperatur Tc nicht oder erst sehr spät
überschritten wird.
[0075] Die Brand- oder Rauchschutzvorrichtung gemäß Figur 6 umfasst zudem ein Abschirmelement
60, im vorliegenden Fall in Form von Gipsgranulat. Das Abschirmelement 60 gibt beim
Überschreiten einer Aktivierungstemperatur, im vorliegenden Fall cirka 260 °, Wasserdampf
ab und verhindert so ein schnelles Erhitzen des Permanentmagneten 52 auf eine Temperatur
oberhalb seiner Curie-Temperatur Tc.
[0076] Das Permanentmagnetelement 56 ist von einer Isolierung 62 oder einer Kühlvorrichtung
62 umgeben. Die Isolierung kann beispielsweise durch Mineralwolle, Steinwolle oder
Ähnliches gebildet sein. Die Kühlvorrichtung kann so ausgebildet sein, dass sie oberhalb
einer Aktivierungstemperatur Wasserdampf abgibt und so ein Überschreiten der Curie-Temperatur
Tc beim Permanentmagnetelement 56 verhindern oder herauszögern.
[0077] Figur 7 zeigt einen weiteren Querschnitt durch eine Fußleiste 22 einer erfindungsgemäßen
Brand- oder Rauchschutzvorrichtung, bei der die Arretiervorrichtung 34 zwei Arretierelemente
64.1, 64.2 aufweist, die mittels eines Antriebs 66 verschwenkbar sind. Im aktivierten
Zustand arretieren die Arretierelemente 64.1, 64.2 die Fußleiste 22. Im inaktiven
Zustand sind die Arretierelemente 64.1, 64.2, die auch als Arme bezeichnet werden
könnten, in Schlitzen im Bodenelement 40 aufgenommen. Dadurch ist der Antrieb 66 zumindest
zum größten Teil abgedeckt. Es verbleiben keine nennenswert große, offene Löcher im
Boden, um die Abschlußleiste zu führen, zu packen und formschlüssig zu verriegeln.
Vorteilhaft ist, dass die aktivierten Zustände die Abschlussleiste umfassen und in
die gewünschte Endlage leiten können.
[0078] Der Antrieb 66 kann einen Elektromotor und gegebenenfalls ein Getriebe aufweisen.
Alternativ oder zusätzlich kann der Antrieb 66 ein pneumatischer Antrieb sein.
[0079] Figur 8 zeigt eine Ausführungsform, bei der die Arretiervorrichtung 34 ein Verriegelungselement
44 und intumeszierendes Material 42 aufweist, das als Rückhalteelement wirkt. Bei
Normaltemperatur ist das intumeszierende Material 42 kompakt, wie Teil-Figur 8a zeigt.
Wird eine Auslösetemperatur T
aus überschritten, dehnt sich das intumeszierende Material aus und drückt das Verriegelungselement
in seine aktive Stellung. Die Fußleiste 22 ist dann mit dem Bodenelement 40 formschlüssig
verbunden.
Bezugszeichenliste
10 |
Brand-oderRauchschutzvorrichtung |
58 |
intumeszierendes Material |
12 |
Gebäudeöffnung |
|
|
14 |
Gebäude |
60 |
Abschirmelement |
16 |
Schutzelement |
62 |
Isolierung |
18 |
Wickelwelle |
64 |
Arretierelement |
|
|
66 |
Antrieb |
20 |
Motor |
|
|
22 |
Fußleiste |
B |
Breite |
24 |
Boden |
F |
Kraft |
26 |
Segment |
Tc |
Curie-Temperatur |
28 |
Naht |
|
|
|
|
|
|
30 |
Teil-Fußleiste |
|
|
32 |
Führungen |
|
|
34 |
Arretiervorrichtung |
|
|
36 |
Zapfen |
|
|
38 |
Aufnahme |
|
|
|
|
|
|
40 |
Bodenelement |
|
|
42 |
Rückhalteelement |
|
|
44 |
Verriegelungselement |
|
|
46 |
Feder |
|
|
48 |
Hinterschnitt |
|
|
|
|
|
|
50 |
Hinterschnitt |
|
|
52 |
Permanentmagnet |
|
|
54 |
Spule |
|
|
56 |
Permanentmagnetelement |
|
|
1. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung mit
(a) einem Schutzelement (16) zum Verschließen einer Gebäudeöffnung (12), die einen
Boden (24) aufweist, und
(b) einer mit dem Schutzelement (16) verbundenen Fußleiste (22),
dadurch gekennzeichnet, dass
(c) die Fußleiste (22) zum magnetischen und/oder formschlüssigen Verbinden mit dem
Boden (24) ausgebildet ist und
(d) das Schutzelement (16) zumindest zwei Segmente (26.1, 26.2, 26.3) aufweist, die
zumindest über ein Drittel der Höhe (H) des Schutzelements (16) nicht verbunden oder
so verbunden sind, dass eine Kraftübertragung einer in horizontaler Richtung wirkenden
Kraft (F) zwischen benachbarten Segmenten (26.1, 26.2) im Brandfall unterdrückt ist.
2. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
(a) zumindest einen Permanentmagneten (52), der an der Fußleiste (22) befestigt ist,
und
(b) ein Bodenelement (40), das mit dem Boden (24) verbunden ist und
- ein ferromagnetisches, unmagnetisiertes Reluktanzelement und/oder
- zumindest ein Permanentmagnetelement (56) mit bezüglich des Permanentmagneten (52)
entgegengesetzter Polarität und/oder
- eine Spule (54) zum Erzeugen eines den Permanentmagneten (52) anziehenden Magnetfelds
zum Verbinden der Fußleiste (22) mit dem Bodenelement (40) besitzt.
3. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch
(a) einen Ablösekrafterzeuger (54) zum Erzeugen einer Ablösekraft (Fab), die die Fußleiste (22) vom Bodenelement (40) trennt und/oder.
(b) intumeszierendes Material (58), das angeordnet ist zum Bilden einer Isolationsschicht
(62), die den Permanentmagneten (52) thermisch isoliert.
4. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch ein Abschirmelement (60), das
- Material enthält, das oberhalb einer Aktivierungstemperatur Wasserdampf abgibt,
und
- angeordnet ist zum Abschirmen des Permanentmagneten (52) gegen Wärme im Brandfall,
- wobei die Aktivierungstemperatur kleiner ist als eine Curie-Temperatur (Tc) des
Permanentmagneten (52).
5. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Arretiervorrichtung (34), die ausgebildet ist zum formschlüssigen Verbinden
des Bodenelements (40) mit der Fußleiste (22).
6. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Fußleiste zumindest einen Permanentmagneten aufweist, der zum Bringen der Fußleiste
in eine Position, in der durch Betätigen der Arretiervorrichtung (34) das Bodenelement
(40) mit der Fußleiste (22) formschlüssig verbunden wird, angeordnet ist.
7. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 6, gekennzeichnet durch
ein Rückhalteelement (42), das die Arretiervorrichtung (34) im Brandfall aus einer
inaktiven Stellung, in der die Arretiervorrichtung (34) das Bodenelement (40) und
die Fußleiste (22) nicht verbindet,
in eine aktive Stellung, in der die Arretiervorrichtung (34) das Bodenelement (40)
und die Fußleiste (22) formschlüssig verbindet, bringt.
8. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
- die Arretiervorrichtung (34) ein Arretierelement (64) mit Hinterschnitt (48) aufweist,
- das Bodenelement (40) einen Hinterschnitt (48) besitzt und
- das Bodenelement (40) und das Arretierelement (64) so geformt sind, dass die Fußleiste
(22) dann und nur dann, wenn sie aufgrund eines Brandes eine thermisch oder durch
eine Druckdifferenz bedingte Durchbiegung zeigt, mit dem Bodenelement (40) formschlüssig
zusammenwirkt.
9. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass
die Arretiervorrichtung (34) einen Antrieb (66) zum Bewegen des Arretierelements (64)
aufweist.
10. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass
die Arretiervorrichtung (34) zumindest einen schwenkbar gelagerten Arm aufweist, der
mittels des Antriebs (66) bewegbar ist und die Fußleiste (22) formschlüssig relativ
zum Bodenelement (40) fixiert.
11. Brand- oder Rauchschutzvorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Arretiervorrichtung (34)
- in eine aktive Stellung, in der die Arretiervorrichtung (34) die Fußleiste (22)
formschlüssig relativ zum Bodenelement (40) fixiert,
- in eine Führungsstellung, in der sie die Fußleiste (22) nicht formschlüssig relativ
zum Bodenelement fixiert und die die Fußleiste (22) in eine Position bringt, in der
sie mittels der Arretiervorrichtung (34) fixierbar, nicht aber fixiert ist, und
- in eine inaktive Stellung, in der sie die Fußleiste (22) nicht fixiert und die nicht
keine Führungsstellung ist
bringbar ist.
12. Gebäude (14) mit
(i) einer Gebäudeöffnung (12), die einen Boden (24) besitzt,
(ii) einer Brand- oder Rauchschutzvorrichtung (10) nach einem der vorstehenden Ansprüche
zum reversiblen Verschließen der Gebäudeöffnung (12),
dadurch gekennzeichnet, dass
(iii) die Fußleiste (22) zum magnetischen und/oder formschlüssigen Verbinden mit dem
Boden (24) ausgebildet ist.