(19)
(11) EP 3 006 388 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.04.2016  Patentblatt  2016/15

(21) Anmeldenummer: 15187909.5

(22) Anmeldetag:  01.10.2015
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B66F 7/02(2006.01)
B66B 9/02(2006.01)
B66F 7/14(2006.01)
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR
Benannte Erstreckungsstaaten:
BA ME
Benannte Validierungsstaaten:
MA

(30) Priorität: 08.10.2014 DE 102014114583

(71) Anmelder: Windhoff Bahn- und Anlagentechnik GmbH
48431 Rheine (DE)

(72) Erfinder:
  • Stibbe, Werner
    48599 Gronau (DE)
  • Engbers, Martin
    48607 Ochtrup (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Ludwig 
Habbel & Habbel Patentanwälte Am Kanonengraben 11
48151 Münster
48151 Münster (DE)

   


(54) UNTERFLUR-HEBEANLAGE


(57) Unterflur-Hebeanlage (1), mit einer Hubeinrichtung, welche auf und ab verfahrbare Tragelemente (7) aufweist, wobei jedes Tragelement (7) einen so genannten Tragepunkt (8) aufweist, an welchem die Traglast in das Tragelement (7) einleitbar ist, wobei die Unterflur-Hebeanlage (1) mehrere Teleskopheber (3) aufweist, und ein Teleskopheber (3) wenigstens zwei höhenbewegliche Teleskopstufen (5, 6) aufweist, die Hubmittel (9, 10) der Teleskopstufen (5, 6) eines Teleskophebers (3) miteinander gekoppelt sind, ein zentraler Antrieb (14) für diese Hubmittel (9, 10) vorgesehen ist, und die Hubmittel (9) der unteren beweglichen Teleskopstufe im Wesentlichen unterhalb des Tragepunkts (8) angeordnet sind,
wobei
die Hubmittel (9, 10) als Spindeltriebe mit jeweils einer Spindel (9-1, 10-1) und einer Mutter (9-2, 10-2) ausgestaltet sind, wobei die Spindel (9-1) der Hubmittel (9) der unteren beweglichen Teleskopstufe (5) drehfest angeordnet ist, und eine auf der Spindel (9-1) wahlweise auf oder ab laufende Mutter (9-2) mit der unteren beweglichen Teleskopstufe (5) verbunden ist, derart, dass die untere bewegliche Teleskopstufe (5) gemeinsam mit der Mutter (9-2) relativ zu der Spindel (9-1) höhenbeweglich ist, und die die Spindel (10-1) der Hubmittel (10) der oberen beweglichen Teleskopstufe (6) drehbar angeordnet ist, und mit der oberen beweglichen Teleskopstufe (5) verbunden ist, derart, dass die Spindel (10-1) relativ zu der Mutter (10-2) der Hubmittel (10) der oberen beweglichen Teleskopstufe (6) höhenbeweglich ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Unterflur-Hebeanlage nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Eine Unterflur-Hebeanlage aus der DE 10 2005 022 478 A1 ist bekannt. Die zu bewirkende Hubhöhe, um welche beispielsweise ein Drehgestell oder ein Wagenkasten eines Schienenfahrzeugs angehoben werden kann, ist bei dieser bekannten Unterflur-Hebeanlage durch die zentrale Hubeinrichtung vorgegeben und entspricht der Hubhöhe dieser zentralen Hubeinrichtung. Die einzelnen Tragelemente erstrecken sich von der zentralen Hubeinrichtung aus zu den einzelnen Punkten, an denen das Drehgestell oder der Wagenkasten unterstützt und angehoben werden soll.

[0003] Um eine bestimmte Hubhöhe zu ermöglichen, muss bei der bekannten Unterflur-Hebeanlage eine Grube geschaffen werden, deren Tiefe das Maß der gewünschten Hubhöhe aufweist.

[0004] Aus der DE 201 14 804 U1 sowie der DE 43 04 553 A1 ist jeweils eine gattungsgemäße Unterflur-Hebeanlage bekannt. Hydraulische Teleskopheber weisen mehrere Teleskopschüsse auf, so dass die erzielbare Hubhöhe größer sein kann als die Tiefe der Grube, in welcher diese Unterflur-Hebeanlagen angeordnet sind.

[0005] Aus der DE 40 28 484 C2 ist eine Hebebühne bekannt, bei welcher ein hydraulischer Teleskopzylinder als gemeinsamer Antrieb für zwei Teleskopheber vorgesehen ist, und eine Beweglichkeit einer oberen gegenüber einer unteren Teleskopstufe jedes Teleskophebers durch ein Zugelement und verschiedene Umlenkrollen bewirkt wird.

[0006] Aus der DE 20 2006 010 225 U1 ist eine Vorrichtung zum Wechseln von Unterflurbauteilen an Schienenfahrzeugen bekannt, wobei ein zentraler Antrieb für zwei Hubmittel eines Teleskophebers vorgesehen ist. Dieser zentrale Antrieb ist nicht zwischen den beiden Hubmitteln angeordnet, sondern einseitig jenseits der beiden Hubmittel.

[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Unterflur-Hebeanlage dahingehend zu verbessern, dass diese mit einer möglichst niedrigen, d. h. möglichst flachen Grube verwirklicht werden kann und möglichst wirtschaftlich herstellbar ist.

[0008] Diese Aufgabe wird durch eine Unterflur-Hebeanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.

[0009] Die Erfindung schlägt mit anderen Worten vor, die Hubeinrichtung mit wenigstens zwei Teleskopstufen auszugestalten, so dass im zusammengeschobenen bzw. eingefahrenen Zustand die Hubeinrichtung erheblich weniger Bauhöhe benötigt als im ausgefahrenen Zustand. Das Fundament für die Unterflur-Hebeanlage kann also vergleichsweise flach ausfallen und erheblich niedriger sein als die ausgefahrene Hubeinrichtung. Hierdurch werden einerseits die Baukosten für die Unterflur-Hebeanlage vorteilhaft beeinflusst und zum Zweiten wird ein hohes Maß an Betriebssicherheit gegeben, beispielsweise in Gebieten mit hohem Grundwasserstand, in denen durch die entsprechend flache Ausgestaltung einer Grube das Eindringen von Grundwasser vermieden werden kann.

[0010] Vorschlagsgemäß ist kein zentrales teleskopierbares Hubelement vorgesehen, sondern vielmehr weist die Hubeinrichtung mehrere Teleskopheber auf, so dass beispielsweise unter jedem Punkt, der unterstützt und angehoben werden soll, jeweils ein Teleskopheber vorgesehen ist. Ein solcher Teleskopheber weist wenigstens zwei Teleskopstufen auf, die mit Hilfe von so genannten Hubmitteln höhenbeweglich sind. Dabei ist vorschlagsgemäß vorgesehen, dass die Hubmittel dieser beiden höhenbeweglichen Teleskopstufen miteinander gekoppelt sind und dass in wirtschaftlich vorteilhafter Ausgestaltung lediglich ein einziger zentraler Antrieb für diese Mittel eines Teleskophebers vorgesehen ist. Durch die Kopplung der Hubmittel wird nicht nur kostensparend die Anschaffung eines einzelnen Antriebs statt separater Antriebe für jedes einzelne Hubmittel möglich, sondern es wird auch eine aufwendige Synchronisation zwischen den einzelnen Hubmitteln vermieden, indem durch die Kopplung automatisch beide Hubmittel zweier Teleskopstufen gleichzeitig betätigt und bewegt werden, wenn der zentrale Antrieb auf diese beiden miteinander gekoppelten Hubmittel einwirkt.

[0011] Vorschlagsgemäß ist weiterhin vorgesehen, dass die Hubmittel der unteren der beiden beweglichen Teleskopstufen im Wesentlichen unterhalb des Tragepunktes angeordnet sind, an welchem die Traglast in das betreffende Tragelement eingeleitet wird. Auf diese Weise ergeben sich vergleichsweise geringe Momente, die auf die Teleskopsäule des Teleskophebers einwirken, was ebenfalls dessen möglichst wirtschaftliche Ausgestaltung unterstützt, da die einzelnen Komponenten des Teleskophebers dementsprechend nur möglichst geringe Belastungen aufnehmen müssen.

[0012] Schließlich ist vorschlagsgemäß vorgesehen, dass die Hubmittel als Spindeltriebe mit jeweils einer Spindel und einer Mutter ausgestaltet sind. Dies stellt nicht nur eine kostengünstige und betriebssichere Ausgestaltung der Hubmittel dar, sondern bewirkt auch ein hohes Maß an Sicherheit, da die Spindeln üblicherweise selbsthemmend ausgestaltet sind, also bei Versagen des Antriebs die Teleskopheber auch unter Last ihre jeweilige Position beibehalten und nicht etwa automatisch durch die einwirkende Last abgesenkt werden. Die Spindeltriebe wirken dabei gemäß dem vorliegenden Vorschlag wie folgt zusammen: die Spindel der Hubmittel der unteren beweglichen Teleskopstufe ist drehfest angeordnet, und eine auf der Spindel wahlweise auf oder ab laufende Mutter ist derart mit der unteren beweglichen Teleskopstufe verbunden, dass die untere bewegliche Teleskopstufe gemeinsam mit der Mutter relativ zu der Spindel höhenbeweglich ist. Die Spindel der Hubmittel der oberen beweglichen Teleskopstufe hingegen ist drehbar angeordnet und mit der oberen beweglichen Teleskopstufe derart verbunden, dass diese drehbewegliche Spindel relativ zu der Mutter der Hubmittel der oberen beweglichen Teleskopstufe höhenbeweglich ist.

[0013] Vorteilhaft können die Übersetzungsverhältnisse der einzelnen Hubmittel ein und desselben Teleskophebers unterschiedlich ausgestaltet sein, so dass die jeweils höher angeordneten Teleskopstufen geringfügig weniger weit ausgefahren werden, als eine darunter befindliche Teleskopstufe. So wird mit zunehmender Höhe des Teleskophebers für die einzelnen Teleskopstufen stets ein immer größeres Überlappungsmaß zur darunter befindlichen Teleskopstufe bewirkt und auf diese Weise eine besonders stabile Führung der oberen Teleskopstufen sichergestellt.

[0014] Vorteilhaft kann vorgesehen sein, dass die einzelnen Teleskopstufen eines Teleskophebers mit Hilfe von Gleitführungen ineinander geführt sind. Diese besonders wirtschaftliche Ausgestaltung des Teleskophebers stellt eine großflächige Führung der jeweiligen Teleskopstufe sicher und damit eine Reduzierung der auf die Teleskopstufe einwirkenden Kräfte, so dass auch hierdurch eine besonders wirtschaftliche Ausgestaltung der Unterflur-Hebeanlage unterstützt wird.

[0015] Vorteilhaft kann in Anpassung an die jeweils vorgesehene Hebesituation die Ausgestaltung der Teleskopheber unterschiedlich erfolgen:

[0016] In einer ersten Ausgestaltung kann die Hubeinrichtung beispielsweise als Drehgestellheber benutzt werden, so dass die Tragelemente beispielsweise eine Gleisbrücke anheben, auf welcher das betreffende Drehgestell steht. In diesem Fall können die Teleskopheber in an sich bekannter Weise vergleichsweise weit seitlich neben dem Gleis bzw. Reparaturgleis angeordnet sein, so dass sich ein vergleichsweise großer Kragarm zwischen der Teleskopsäule des Teleskophebers und dem Tragepunkt ergibt, an welchem die Traglast in das Tragelement eingeleitet wird. Um möglichst kleine Momente in den Führungen der Teleskopstufen zu erreichen, ist vorzugsweise der Abstand zwischen den einzelnen Hubmitteln ebenfalls vergleichsweise groß, entsprechend der Länge des Kragarms. In diesem Fall kann vorteilhaft der zentrale Antrieb zwischen zwei Hubmitteln zweier Teleskopstufen angeordnet sein, so dass die Antriebskraft gleichmäßig auf die beiden Hubmittel übertragen wird.

[0017] In einer zweiten Ausgestaltung kann die Hubeinrichtung beispielsweise als Wagenkastenabstützer benutzt werden. Da der Wagenkasten eine größere Breite als die Spurweite eines Schienenfahrzeugs aufweist und dementsprechend auch die Wagenkastenaufnahmen außerhalb des Gleises vorgesehen sind, ist in diesem Fall der erwähnte Kragarm vergleichsweise kurz, so dass vorteilhaft auch die Hubmittel zweier Teleskopstufen möglichst nahe zueinander benachbart angeordnet werden, um auch in diesem Fall möglichst geringe Momente auf die Führungen einwirken zu lassen. Daher ist bei dieser Ausgestaltung der Teleskopheber vorteilhaft der zentrale Antrieb für die Hubmittel einseitig und jenseits der beiden Hubmittel zweier Teleskopstufen angeordnet, so dass diese beiden Hubmittel, beispielsweise die erwähnten Spindeln, in einem möglichst geringen Abstand zueinander angeordnet werden können.

[0018] Wenn die Hubmittel in geringem Abstand zueinander angeordnet werden sollen, können sie vorteilhaft mittels einer Kupplung direkt miteinander verbunden sein, indem diese beispielsweise mit ihren beiden Enden an jeweils einem Wellenzapfen eines Hubmittels befestigt ist. Die beiden in diesem Beispiel vorgesehenen Wellenzapfen können sich also nahezu berühren, ohne dass zusätzliche, den Abstand vergrößernde Zwischenelemente vorgesehen sind, so dass der horizontale Versatz zwischen den beiden Hubmitteln möglichst gering gehalten werden kann.

[0019] Wenn die beiden Hubmittel so angeordnet werden sollen, dass ihre Antriebsachsen miteinander fluchten, können die beiden Hubmittel vorteilhaft mittels einer Ausgleichskupplung miteinander verbunden sein. Ausgleichskupplungen dienen dazu, Fluchtungs- und / oder Winkelfehler auszugleichen und sind handelsüblich. Sie können beispielsweise zwei metallische Kupplungselemente aufweisen, die jeweils mit einem der beiden Hubmittel verbunden sind und zwischen denen ein Ausgleichselement aus einem Elastomerwerkstoff angeordnet ist, mit welchem die beiden Kupplungselemente jeweils durch einen Formschluss zur Übertragung der Antriebskräfte zusammenwirken.

[0020] Die oben erwähnte Kupplung, die zur direkten Verbindung der beiden nah benachbarten Hubmittel dienen kann, kann beispielsweise als Ausgleichskupplung ausgestaltet sein. Aber auch wenn zusätzliche, den Abstand vergrößernde Zwischenelemente zwischen den Hubmitteln vorgesehen sind, kann vorteilhaft eine Ausgleichskupplung vorgesehen sein, um Verspannungen oder Vibrationen zu vermeiden bzw. zu verringern, während die Hubmittel angetrieben werden.

[0021] Wenn die Hubmittel in einem vergleichsweise großen Abstand zueinander angeordnet sind, können sie alternativ zu der oben erwähnten Anordnung eines zentralen Antriebs zwischen zwei Hubmitteln vorteilhaft mittels einer Gelenkwelle antriebswirksam miteinander verbunden sein, so dass auch in diesem Fall der zentrale Antrieb für die Hubmittel einseitig und jenseits der beiden Hubmittel angeordnet ist. Dies ermöglicht eine besonders wirtschaftliche Ausgestaltung der Unterflur-Hebeanlage, da auf ein Umlenk- bzw. Verteilergetriebe verzichtet werden kann, welches die Antriebskraft in zwei unterschiedliche Richtungen umlenkt bzw. verteilt. Zudem kann durch die Wahl der Gelenkwellenlänge mit einfachen und wirtschaftlichen Mitteln der Abstand der beiden Hubmittel an unterschiedlichste Anforderungen angepasst werden, beispielsweise was die jeweiligen baulichen Gegebenheiten oder die Lage der zu unterstützenden Punkte bei den anzuhebenden Fahrzeugen angeht.

[0022] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der rein schematischen Darstellungen nachfolgend näher erläutert. Dabei zeigt
Fig. 1
zwei in einer Grube angeordnete Teleskopheber einer Unterflur-Hebeanlage,
Fig. 2
eine perspektivische Ansicht auf den Antrieb und zwei Hubmittel eines Drehgestellhebers, und
Fig. 3
in ebenfalls perspektivischer und in teilweise weggebrochener Darstellung einen zentralen Antrieb und zwei Hubmittel eines Wagenkastenabstützers.


[0023] In Fig. 1 ist mit 1 insgesamt eine Unterflur-Hebeanlage bezeichnet, wobei zur Fundamentierung eine Grube 2 vorgesehen ist und Fig. 1 einen Querschnitt durch die Grube 2 zeigt, mit Blickrichtung in Gleislängsrichtung. Beiderseits des Gleises ist jeweils ein Teleskopheber 3 vorgesehen, wobei in Längsrichtung des Gleises hintereinander wenigstens zwei derartige Teleskopheber vorgesehen sind. Jeder Teleskopheber 3 weist drei Teleskopstufen 4, 5 und 6 auf, von denen die beiden oberen Teleskopstufen 5 und 6 höhenbeweglich sind, während die untere Teleskopstufe 4 fest installiert ist.

[0024] Die oberste Teleskopstufe 6 weist ein Tragelement 7 in Form eines Kragarms auf, der an seinem von der Teleskopstufe 6 entfernten, freien Ende einen Tragepunkt 8 aufweist, an welchem die Traglast in das Tragelement 7 und somit in den gesamten Teleskopheber 3 eingeleitet wird.

[0025] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 sind die Teleskopheber 3 als Drehgestellheber ausgestaltet, so dass das Tragelement 7 eine vergleichsweise große Länge aufweist und der Tragepunkt 8 einen dementsprechend vergleichsweise großen Abstand von der Teleskopsäule aufweist, beispielsweise von der oberen beweglichen Teleskopstufe 6, an welcher das Tragelement 7 anschließt.

[0026] Für die Höhenbeweglichkeit der beiden oberen, beweglichen Teleskopstufen 5 und 6 sind zwei Hubmittel 9 und 10 vorgesehen, die jeweils als Spindelgetriebe ausgestaltet sind. Die unteren Hubmittel 9 dienen dazu, die untere bewegliche Teleskopstufe 5, also die mittlere der drei Teleskopstufen, auf und ab zu bewegen, während die oberen Hubmittel 10 die Höhenbeweglichkeit der oberen beweglichen Teleskopstufe 6 ermöglichen.

[0027] Die unteren Hubmittel 9 sind dabei im Wesentlichen unterhalb des Tragepunktes 8 angeordnet, so dass unter der Wirklinie der Traglast nur geringe Reibkräfte zwischen den einzelnen Teleskopstufen 4, 5 und 6 entstehen, so dass die Führung der beiden beweglichen Teleskopstufen 5 und 6 vorteilhaft durch großflächig wirksame und wirtschaftlich erhältliche Gleitführungen 11 bewirkt werden kann.

[0028] Der Antrieb für beide Hubmittel 9 und 10 erfolgt zentral, wobei ein Verteilergetriebe 12 zwischen den beiden Hubmitteln 9 und 10 angeordnet ist. Von dem Verteilergetriebe 12 erstrecken sich zwei kurze Antriebswellen 17 jeweils zu einem Wellenstumpf 16 der Hubmittel 9 und 10.

[0029] Eine Spindel 9-1 der unteren Hubmittel 9 ist feststehend angeordnet, nämlich nicht drehbar und auch nicht in der Höhe beweglich. An dieser Spindel 9-1 läuft eine Mutter 9-2 der unteren Hubmittel 9 wahlweise auf oder ab, wobei diese Mutter 9-2 durch das Verteilergetriebe 12 in Drehung versetzt wird. Aufgrund dieser Bewegung der Mutter 9-2 verändert dementsprechend auch das Verteilergetriebe 12 seine Höhe in Bezug auf die feststehende Spindel 9-1.

[0030] Ein zweiter Ausgang des Verteilergetriebes 12 wirkt auf eine Spindel 10-1 der oberen Hubmittel 10 und versetzt diese Spindel 10-1 in Drehung, die mit einer feststehenden, nicht drehbaren Mutter 10-2 der oberen Hubmittel 10 zusammenwirkt. Die Mutter 10-2 ist in der oberen beweglichen Teleskopstufe 6 angeordnet, so dass diese Teleskopstufe 6 mittels der sich drehenden Spindel 10-1 der oberen Hubmittel 10 wahlweise aufwärts oder abwärts bewegt werden kann, bezogen auf das Verteilergetriebe 12 und dessen jeweilige Höhenposition.

[0031] Die Getriebeübersetzung in den einzelnen Spindelgetrieben ist dabei so gewählt, dass bei gleicher Antriebsdrehzahl, vom Verteilergetriebe 12 aus, die Hubmittel 9 einen größeren Weg zurücklegen als die Hubmittel 10, so dass die obere bewegliche Teleskopstufe 6 um ein geringeres Maß aus der unteren beweglichen Teleskopstufe 5 ausgefahren wird, als die untere bewegliche Teleskopstufe 5 aus der fest stehenden untersten Teleskopstufe 4 ausgefahren wird.

[0032] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel der Fig. 1 ist das Verteilergetriebe 12 derart ausgestaltet, dass bei gleicher Eingangsdrehzahl die beiden erwähnten kurzen Antriebswellen 17 des Verteilergetriebes 12 und somit auch die Wellenstümpfe 16 der beiden Hubmittel 9 und 10 mit gleicher Drehzahl laufen, so dass die Hubmittel 9 und 10 mit derselben Drehzahl angetrieben werden. Die unterschiedlichen Getriebeübersetzungen der Hubmittel 9 und 10 werden durch die Steigungen der jeweiligen Spindelgetriebe bewirkt. Abweichend von dem dargestellten Ausführungsbeispiel kann jedoch auch vorgesehen sein, die beiden Spindelgetriebe der Hubmittel 9 und 10 gleichartig auszugestalten und die beiden kurzen Antriebswellen 17 des Verteilergetriebes 12 mit unterschiedlichen Drehzahlen laufen zu lassen, so dass die Hubmittel 9 mit einer größeren Drehzahl angetrieben werden als die Hubmittel 10.

[0033] In Fig. 1 sind die beiden gegenüberliegenden Teleskopheber 3 in unterschiedlichen Zuständen dargestellt: Links ist der Teleskopheber 3 in seiner ausgefahrenen Stellung dargestellt, bei welcher das Tragelement 7 seine größte erreichbare Höhe einnimmt. Rechts hingegen ist der Teleskopheber 3 in seinem eingefahrenen Zustand dargestellt, so dass das Tragelement 7 mit seiner Oberkante niveaugleich mit dem Boden abschließt. Ein Reparaturgleis, welches beispielsweise auf den Tragelementen 7 vorgesehen ist, und oberhalb der Tragepunkte 8 verläuft, befände sich also auf Flurniveau, wenn die Teleskopheber 3 wie in Fig. 1 rechts dargestellt abgesenkt sind.

[0034] Fig. 2 zeigt die beiden Hubmittel 9 und 10 sowie das dazwischen angeordnete Verteilergetriebe 12 bei einer Ausgestaltung eines Teleskophebers 3 wie anhand von Fig. 1 erläutert. Dabei ist ersichtlich, dass als zentraler Antrieb 14 des Teleskophebers 3 ein Elektromotor vorgesehen ist, welcher auf das Verteilergetriebe 12 einwirkt, welches beispielsweise als Kegelradgetriebe ausgestaltet sein kann oder auch als Kegelstirnradgetriebe.

[0035] Fig. 3 zeigt die Antriebselemente eines Teleskophebers 3 bei einer Ausgestaltung als Wagenkastenabstützer. Der Parallelversatz zwischen den beiden Hubmitteln 9 und 10 ist bei diesem Ausführungsbeispiel deutlich geringer als bei der Ausgestaltung gemäß Fig. 1 oder 2, bei denen die Teleskopheber 3 jeweils als Drehgestellheber ausgestaltet sind. Aus diesem Grund ist der zentrale Antrieb 14 einseitig jenseits der beiden Hubmittel 9 und 10 angeordnet, so dass dementsprechend auch kein Verteilergetriebe 12 vorgesehen ist. Allerdings kann der Elektromotor des zentralen Antriebs 14 als Getriebemotor ausgestaltet sein, wie dies in Fig. 3 mit dem dort vorgesehenen Getriebe 15 angedeutet ist. Aufgrund des geringen Abstandes zwischen den Hubmitteln 9 und 10 können deren benachbarte Wellenstümpfe 16 im Wesentlichen miteinander fluchtend ausgerichtet sein und ohne Zwischenschaltung von Getrieben, Zwischenwellen oder dergleichen mittels einer Kupplung direkt miteinander verbunden sein, wobei insbesondere eine Ausgleichskupplung vorgesehen sein kann. Auch in diesem Fall werden die beiden Hubmittel 9 und 10 mit derselben Drehzahl angetrieben und weisen unterschiedliche Getriebeübersetzungen aufgrund ihrer unterschiedlichen Spindelsteigungen auf.

[0036] Die Wellenstümpfe 16 der beiden Hubmittel 9 und 10 sind in allen Zeichnungen jeweils dargestellt, und die kurzen Antriebswellen 17 des Verteilergetriebes 12 sind in den Fig. 1 und 2 erkennbar. Verbindungselemente wie z. B. die erwähnte Ausgleichskupplung sind jedoch nicht dargestellt, welche dazu dienen, die Wellenstümpfe 16 miteinander bzw. mit den kurzen Antriebswellen 17 zu verbinden.


Ansprüche

1. Unterflur-Hebeanlage (1),
mit einer Hubeinrichtung, welche auf und ab verfahrbare Tragelemente (7) aufweist,
wobei jedes Tragelement (7) einen so genannten Tragepunkt (8) aufweist, an welchem die Traglast in das Tragelement (7) einleitbar ist,
wobei die Unterflur-Hebeanlage (1) mehrere Teleskopheber (3) aufweist,
und ein Teleskopheber (3) wenigstens zwei höhenbewegliche Teleskopstufen (5, 6) aufweist,
die Hubmittel (9, 10) der Teleskopstufen (5, 6) eines Teleskophebers (3) miteinander gekoppelt sind,
ein zentraler Antrieb (14) für diese Hubmittel (9, 10) vorgesehen ist,
und die Hubmittel (9) der unteren beweglichen Teleskopstufe im Wesentlichen unterhalb des Tragepunkts (8) angeordnet sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubmittel (9, 10) als Spindeltriebe mit jeweils einer Spindel (9-1, 10-1) und einer Mutter (9-2, 10-2) ausgestaltet sind,
wobei die Spindel (9-1) der Hubmittel (9) der unteren beweglichen Teleskopstufe (5) drehfest angeordnet ist,
und eine auf der Spindel (9-1) wahlweise auf oder ab laufende Mutter (9-2) mit der unteren beweglichen Teleskopstufe (5) verbunden ist,
derart, dass die untere bewegliche Teleskopstufe (5) gemeinsam mit der Mutter (9-2) relativ zu der Spindel (9-1) höhenbeweglich ist,
und die die Spindel (10-1) der Hubmittel (10) der oberen beweglichen Teleskopstufe (6) drehbar angeordnet ist, und mit der oberen beweglichen Teleskopstufe (5) verbunden ist,
derart, dass die Spindel (10-1) relativ zu der Mutter (10-2) der Hubmittel (10) der oberen beweglichen Teleskopstufe (6) höhenbeweglich ist.
 
2. Unterflur-Hebeanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubmittel (10) einer oberen Teleskopstufe (6) eine geringere Übersetzung aufweisen, bezogen auf den zentralen Antrieb (14), als die Hubmittel (9) einer darunter angeordneten Teleskopstufe (5),
derart, dass durch den zentralen Antrieb (14) beide Teleskopstufen (5, 6) gleichzeitig bewegbar sind und dabei die obere Teleskopstufe (6) einen geringeren Weg zurücklegt als die untere Teleskopstufe (5).
 
3. Unterflur-Hebeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Teleskopstufen (4, 5, 6) mittels Gleitführungen ineinander geführt sind.
 
4. Unterflur-Hebeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zentrale Antrieb (14) zwischen zwei Hubmitteln (9, 10) zweier Teleskopstufen (5, 6) angeordnet ist.
 
5. Unterflur-Hebeanlage nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass der zentrale Antrieb (14) einseitig jenseits der Hubmittel (9, 10) zweier Teleskopstufen (5, 6) angeordnet ist.
 
6. Unterflur-Hebeanlage nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubmittel (9, 10) mittels einer Gelenkwelle antriebswirksam miteinander verbunden sind.
 
7. Unterflur-Hebeanlage nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hubmittel (9, 10) mittels einer Kupplung antriebswirksam direkt miteinander verbunden sind.
 
8. Unterflur-Hebeanlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen den Hubmitteln (9, 10) eine Ausgleichskupplung vorgesehen ist.
 




Zeichnung













Recherchenbericht












Recherchenbericht




Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente