Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Tragekonstruktion für Platten, insbesondere Fassadenplatten,
die in eine Halterung mit im Abstand zu einer Fläche, insbesondere Fassadenfläche,
montierbaren T-Profilschienen einhängbar sind.
Stand der Technik
[0002] Zur Verkleidung von Hausfassaden ist es bekannt, thermisch isolierende Platten, auch
Mehrschichtplatten, unmittelbar auf der Fassade anzukleben und bzw. oder mit Dübeln
zu befestigen. Die auf einem Lattenrost aufgenagelten Faserzementplatten wurden durch
moderne Systeme abgelöst. Auf Tragkonstruktionen mit Profilleisten an einer Hauswand
werden Platten aus verschiedenen Werkstoffen, etwa aus Metall, Kunststoff oder Glas
befestigt. Dadurch ergibt sich eine hinterlüftete Fassade mit vielen architektonischen
Gestaltungsmöglichkeiten.
[0003] In diesem Sinn zeigt die
US 5301484 A Winkelprofilleisten, die horizontal auf eine Hauswand aufgeschraubt werden und deren
Profil das Einhaken von Formschlusselementen ermöglicht. Damit ist eine Verstellbarkeit
in horizontaler Richtung möglich.
[0004] Die Erfindung geht von einer Tragkonstruktion aus, die Winkelprofilschienen umfasst,
welche an einer Hauswand mit Hilfe von Dübeln in vertikaler Richtung befestigt werden.
An dem freien Schenkel der Winkelprofilschiene ist eine T-Profilschiene montiert,
die bei einer bekannten Ausführungsform eine horizontale Profilschiene trägt. In diese
werden die Platten mittels Haken eingehängt, die von der Rückseite der Fassadenplatten
auskragen.
Kurzbeschreibung der Erfindung
[0005] Die Erfindung zielt darauf ab, die Tragekonstruktion zu vereinfachen, die Montage
zu erleichtern und eine verbesserte Einstellmöglichkeit zu schaffen.
[0006] Dies wird bei einer Tragekonstruktion der eingangs beschriebenen Art dadurch erreicht,
dass die Halterung schlittenartig auf dem Kopf der T-Profilschienen verschiebbare
Basisleisten umfasst, die auf den T-Profilschienen höhenjustierbar und lagefixierbar
sind, dass die Basisleisten Ausnehmungen für das Eingreifen und Hintergreifen von
Haken aufweisen und dass als Komplementärteil zu den Basisleisten etwa streifenförmige
Tragebleche mit auskragenden Haken ausgebildet und auf den Rückseiten der Platten,
z.B. durch Kleben, verankerbar sind.
[0007] Die Basisleisten werden in vertikaler Richtung mittels Schlauchwaage oder mittels
einer Laserlinie eines Nivelliergerätes auf den z.B. im Abstand von 60 cm angeordneten
T-Profilschienen einjustiert und befestigt. Diese Basisleisten tragen dann über die
Formschlussverbindungen die (Fassaden-)Platten. Das lagerichtige Aufkleben der Tragebleche
mit den zumeist dünnen (Fassaden-)Platten erfolgt in einer Werkstätte nach einem individuellen
Verlegeplan, also nicht zwingend vor Ort. Wichtig ist der Verlegeplan zur Einhaltung
des Fugenbildes, etwa an der Hausfassade. Da Verklebungen das Einhalten eines Temperaturbereichs,
beispielsweise zwischen 18° und 24° erfordern, können diese Arbeiten auch im Winter
in der geheizten Halle erfolgen bzw. dann die Montage der Verkleidungen an den Fassaden
ganzjährig durchgeführt werden. Dies ist neben dem geringen Materialbedarf, dem einfachen
Arbeitsablauf vor Ort und den kurzen Montagezeiten ein wesentlicher Vorteil.
[0008] Die schlittenartige Verschiebbarkeit kann in einfacher Weise erreicht werden, indem
die Basisleisten in Form von den Kopf der T-Profilschienen randseitig teilweise umgreifenden
Blechstreifen ausgebildet sind.
[0009] Es ist zweckmäßig, wenn die Tragebleche in Längsrichtung jeweils paarweise herausgebogene
Haken aufweisen, wobei die Tragbleche in der Längsrichtung zwischen den Haken der
Hakenpaare teilbar und jeweils randseitig an der Rückseite der Platten befestigbar
sind. Viele (Fassaden-)Platten neigen dazu, sich randseitig aufzubiegen, wenn sie
nicht ganz am Rand fixiert sind. Durch Trennen der länglichen Tragebleche in zwei
schmale Streifen mit jeweils einer Hakenreihe erhält man genau diese Halterungen,
die die Platten im kritischen Bereich festhalten. Die Fuge bleibt frei.
[0010] Um ein leichtes Gleiten der Basisleisten auf den Schienenköpfen der T-Profile zu
ermöglichen, ist es vorteilhaft, wenn die Basisleisten an den Längsrändern U-förmig
umgebogen sind und wenn der Bereich zwischen den Längsrändern im Abstand zur Gleitebene
liegt, der mindestens der Blechstärke der Haken entspricht. Der seitlich umgebördelte
Blechstreifen ist im Querschnitt mittig gekröpft, wodurch das Einhängen der Fassadenplatten
wesentlich erleichtert wird.
[0011] Für die Höhenjustierung der vertikal verschiebbaren Basisleisten etwa mittels einer
Laserlinie eines Nivelliergerätes in der Projektion auf die noch unverkleidete Fläche,
insbesondere Fassade, sind die Basisleisten randseitig mit einer Marke ausgestattet.
Diese Basisleisten können natürlich auch direkt auf die Fassade geschraubt werden,
wenn dazu in Randnähe Bohrungen für die Schrauben der gedübelten Verbindung vorgesehen
sind. Das Anschrauben der Basisleisten erfolgt dann ebenfalls in der vorgegebenen
Höhenposition.
Kurze Beschreibung der Zeichnungsfiguren
[0012] Ausführungsbeispiele zum Erfindungsgegenstand sind in den Zeichnungen dargestellt.
Fig. 1 zeigt eine Hausfassade mit der erfindungsgemäßen Tragekonstruktion für Fassadenplatten,
Fig. 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II in Fig. 1,
Fig. 3 eine Ansicht einer Basisleiste,
Fig. 4 die Basisleiste im Querschnitt nach der Linie IV-IV in Fig. 3,
Fig. 5 ein Trageblech in Ansicht,
Fig. 6 einen Querschnitt nach der Linie VI-VI in Fig. 5 und
Fig. 7 eine Seitenansicht zu Fig. 5.
Beschreibung der Ausführungsarten
[0013] Fig. 1 stellt symbolhaft eine Hausfassade dar, auf welcher in horizontalen Abständen
von beispielsweise 60 cm Winkelprofilschienen 3 angedübelt sind, die T-Profilschienen
2 tragen. Es sind dazu Verschraubungen in Langlöchern vorgesehen, die es ermöglichen,
den Abstand der T-Profilschienen 2 zur Hauswand einzustellen. So kann sichergestellt
werden, dass die Köpfe der T-Profilschienen 2 in einer Vertikalebene liegen. Basisleisten
1 umgreifen randseitig die Köpfe der T-Profilschienen 2 und können daher schlittenartig
auf den T-Profilschienen 2 verschoben und in der Höhenlage auf den T-Profilschienen
2 justiert sowie durch Verschrauben oder dgl. lagefixiert werden. Dazu ist eine Höhenmarke
4 (Fig. 3) auf den Basisleisten 1 vorgesehen (z.B. geprägt). Mittels Wasserwaage (Schlauchwaage)
oder einer horizontalen Laserlinie eines Nivelliergerätes werden die Basisleisten
1 in die vorgegebene Position gebracht, also auf gleiche Höhe eingerichtet. Dies ist
von entscheidender Bedeutung innerhalb des Tragesystems für Verkleidungsplatten, insbesondere
Fassadenplatten 5, denn die Basisleisten 1 weisen Ausnehmungen 6 auf, in welche dann
Haken 7, die aus Trageblechen 8 (Fig. 2 bzw. Fig. 5, 6, 7) bei diesem Ausführungsbeispiel
ausgebogen sind, eingreifen. Die Bereiche, in welchen die Ausnehmungen 6 der Basisleisten
1 bzw. die Haken 7 der Tragebleche 8 liegen, sind jeweils zwischen ihren Längsrändern
gekröpft (Fig. 3 und 5).
[0014] Die Tragebleche 8 werden mit der Rückseite der Fassadenplatten 5 verklebt. Diese
Verklebung erfolgt in einer Vorbereitungsphase der Montage nicht auf der Baustelle,
sondern in einer Halle, die auch in der kalten Jahreszeit optimale Bedingungen für
die eingesetzte Klebetechnik bietet. Die Verklebung erfolgt nach einem Positionierungsplan
auf den Fassadenplatten 5, sodass die Positionen der Haken 7 auf den Fugenraster der
Fassadenansicht abgestimmt sind.
[0015] Wie Fig. 5 zeigt, liegen die Haken 7 paarweise nebeneinander. So können die Tragebleche
8 mittig entlang der strichlierten Linie 9 in Fig. 5 geteilt (auseinander geschnitten)
und die Hälften randseitig an den Stoßstellen der Fassadenplatten eingesetzt werden
(siehe Pfeil 10 in Fig. 1). Dadurch ist sichergestellt, dass die Fassadenplatten 5
an den seitlichen Rändern fixiert sind und sich nicht aufbiegen. Die Fassadenplatten
sind oftmals dünne Aluminium-, Edelstahl-, Kunststoff-oder Glasplatten, und daher
bietet sich die Klebetechnik für die Befestigung der Tragebleche 8 an. Im Falle von
stärkerem Material wie etwa Verbundplatten oder isolierenden Platten könnte auch eine
Verschraubung zwischen den Trageblechen 8 und den Fassadenplatten 5 in Frage kommen.
[0016] Die Basisleisten 1 und die Tragebleche 8 sind beim Ausführungsbeispiel Blechbiege-
und -stanzteile. Natürlich können auch andere Materialien zu deren Herstellung eingesetzt
werden, wie etwa alterungsbeständige Kunststoffe.
1. Tragekonstruktion für Platten (5), die in eine Halterung mit im Abstand zu einer Fläche
montierbaren T-Profilschienen (2) einhängbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Halterung schlittenartig auf dem Kopf der T-Profilschienen (2) verschiebbare
Basisleisten (1) umfasst, die auf den T-Profilschienen (2) höhenjustierbar und lagefixierbar
sind, dass die Basisleisten (1) Ausnehmungen (6) für das Eingreifen und Hintergreifen
von Haken (7) aufweisen und dass als Komplementärteil zu den Basisleisten (1) etwa
streifenförmige Tragebleche (8) mit auskragenden Haken (7) ausgebildet und auf den
Rückseiten der Platten (5) verankerbar sind.
2. Tragekonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisleisten (1) in Form von den Kopf der T-Profilschienen (2) randseitig teilweise
umgreifenden Blechstreifen ausgebildet sind.
3. Tragekonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Tragebleche (8) in Längsrichtung jeweils paarweise herausgebogene Haken (7) aufweisen,
wobei die Tragbleche (8) in der Längsrichtung zwischen den Haken (7) der Hakenpaare
teilbar und jeweils randseitig an der Rückseite der Platten (5) befestigbar sind.
4. Tragekonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisleisten (1) an den Längsrändern U-förmig umgebogen sind und dass der Bereich
zwischen den Längsrändern im Abstand zur Gleitebene liegt, der mindestens der Blechstärke
der Haken (7) entspricht.
5. Tragekonstruktion nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Basisleisten (1) randseitig eine Marke (4) zum horizontalen Ausrichten über die
Breite der Fläche aufweisen.