[0001] Die Erfindung betrifft ein Türschließsystem, das eine zentrale Steuereinheit und
wenigstens eine elektronische Schließeinheit mit wenigstens einem elektronischen Schlüssel
umfasst. Die zentrale Steuereinheit weist eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung
und einen Speicher zum Speichern von Berechtigungsdaten (z.B. zur Prüfung von Zugangsberechtigungen)
und Konfigurationsparametern auf (z.B. für eine Zeitsteuerung). Ferner umfasst die
zentrale Steuereinheit eine Kommunikationsschnittstelle für eine bidirektionale Kommunikation
mit der elektronischen Schließeinheit, sowie eine Netzwerkschnittstelle zumindest
zum Empfangen von Steuer- und Konfigurationsdaten basierend auf einem Internetprotokoll
und/oder eine Mobilfunkschnittstelle zumindest zum Empfangen von Steuer- und Konfigurationsdaten
basierend auf einem Mobilfunkprotokoll. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen
Steuereinheit ist dazu ausgelegt, in Abhängigkeit von den über die Netzwerkschnittstelle
und/oder die Mobilfunkschnittstelle empfangenen Steuer- und Konfigurationsdaten die
gespeicherten Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparameter zu verändern. Die
elektronische Schließeinheit umfasst einen Aktor für ein Schließelement der elektronischen
Schließeinheit oder einer zugeordneten Türschließeinrichtung, ferner eine Auswerte-
und Steuereinrichtung und eine Kommunikationsschnittstelle für eine bidirektionale
Kommunikation mit der zentralen Steuereinheit.
[0002] Ein derartiges Türschließsystem mit einer Netzwerkschnittstelle ermöglicht insbesondere
eine komfortable Konfigurierung des Türschließsystems über einen üblichen Web-Browser
oder eine mobile Internet-Anwendung ("App"), die der berechtigte Benutzer lokal oder
auch von einem beliebigen Ort aus durchführen kann.
[0003] Alternativ oder zusätzlich wird über eine Mobilfunkschnittstelle eine Konfigurierung
über drahtlose Netzwerke, insbesondere der öffentlichen zellularen Mobilfunkdienste
ermöglicht. Dadurch gestaltet sich beispielsweise die Verwaltung von Zugangsberechtigungen
für die elektronische Schließeinheit (oder für mehrere angeschlossene elektronische
Schließeinheiten) besonders einfach. Ferner kann der berechtigte Benutzer auch während
seiner Abwesenheit Zugangsberechtigungen temporär oder dauerhaft ändern.
[0004] Ein Nachteil eines herkömmlichen (mechanischen oder mechatronischen) Türschließsystems
besteht darin, dass eine bestehende Einbruchmeldeanlage in der Regel nicht oder nur
eingeschränkt an das Türschließsystem angebunden werden kann. Eine Einbruchmeldeanlage
dient üblicherweise zur Überwachung von Gebäuden und Räumlichkeiten an allen Zugangspunkten
der sogenannten Außenhaut, an denen ein unbefugtes Eindringen von Personen in das
Gebäude oder die Räumlichkeiten möglich ist. Zusätzlich oder alternativ kann die Einbruchmeldeanlage
auch eine Innenraumüberwachung durchführen. Bei aktivierter, d.h. scharfgeschalteter
Einbruchmeldeanlage wird vorzugsweise ein Alarm ausgelöst, wenn eine Person, insbesondere
ein unberechtigter Dritter, die Außenhaut an einem der überwachten Zugangspunkte passiert
oder sich im überwachten Innenraum aufhält oder bewegt.
[0005] Eine funktionale Kopplung der Einbruchmeldeanlage mit dem Türschließsystem erfolgt
üblicherweise nur über ein sogenanntes Blockschloss. Ein Blockschloss erlaubt nach
dem Prinzip der Zwangsläufigkeit ein Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage lediglich
dann, wenn die zugeordnete Tür geschlossen und eine zugeordnete (mechanische) Türschließeinrichtung
verriegelt ist. Ein Entriegeln der Türschließeinrichtung und Öffnen der Tür ist wiederum
nur dann möglich, wenn die Einbruchmeldeanlage zuvor unscharfgeschaltet worden ist.
Ein derartiges Blockschloss ist allerdings in seinem Aufbau und hinsichtlich der erforderlichen
zusätzlichen Verschaltung unerwünscht aufwendig.
[0006] Alternativ können zur Sicherstellung der Zwangsläufigkeit für eine zugeordnete Tür
zusätzlich zu einer mechanischen Türschließeinrichtung ein Wandleser und ein elektromechanisch
versetzbares Sperrelement vorgesehen sein, wobei der Wandleser über einen Datenbus
mit der Einbruchmeldeanlage verbunden ist, und wobei das Sperrelement in einem Türrahmen
der Tür versetzbar gelagert ist. Wird die Einbruchmeldeanlage scharfgeschaltet, so
wird das Sperrelement (z.B. ein Riegel) aus dem Türrahmen teilweise in eine Aufnahmeöffnung
des Türblatts versetzt, so dass ein unbeabsichtigtes Öffnen der Tür verhindert wird.
Erst wenn die Einbruchmeldeanlage über den Wandleser unscharfgeschaltet wird, wird
auch das Sperrelement wieder aus dem Türblatt zurückgezogen, um die Tür für ein Öffnen
freizugeben. In diesem Fall stellt die Einbruchmeldeanlage die Zwangsläufigkeit für
die betreffende Tür somit unabhängig von dem Verriegelungszustand der Türschließeinrichtung
her. Ein Nachteil dieser Lösung besteht insbesondere darin, dass zur Montage das Sperrelement
einschließlich einer Antriebseinrichtung zum Versetzen des Sperrelements aufwendig
in den Türrahmen der Tür eingesetzt werden muss.
[0007] Sofern die Türen eines Gebäudes mit elektronischen Schließeinheiten ausgestattet
sind und das Freigeben der elektronischen Schließeinheiten durch ein elektronisches
Türschließsystem erfasst und/oder gesteuert wird, ist es zur Erhöhung der Überwachungssicherheit
vorteilhaft, eine Verbindung zwischen dem Türschließsystem und der Einbruchmeldeanlage
herzustellen, um die jeweiligen Funktionalitäten zu verknüpfen und beispielsweise
die Verwirklichung einer erwünschten Zwangsläufigkeit zu vereinfachen. Insbesondere
ist es wünschenswert, ein neu zu installierendes elektronisches Türschließsystem mit
einer bereits vorhandenen Einbruchmeldeanlage funktional koppeln zu können.
[0008] Es ist eine Aufgabe der Erfindung, ein Türschließsystem zu schaffen, welches auf
einfache Weise mit einer bestehenden Einbruchmeldeanlage verbunden werden kann und
mit dieser kommunizieren kann.
[0009] Diese Aufgabe wird durch ein Türschließsystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst,
und insbesondere dadurch, dass die zentrale Steuereinheit ferner wenigstens einen
ersten Schaltausgang zum Ausgeben eines Steuersignals an eine angeschlossene Einbruchmeldeanlage
und wenigstens einen ersten Schalteingang zum Empfangen eines Zustandssignals von
der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage aufweist.
[0010] Bei dem erfindungsgemäßen Türschließsystem wird wenigstens eine elektronische Schließeinheit
durch eine zentrale Steuereinheit verwaltet und gesteuert. Insbesondere können aber
auch mehrere elektronische Schließeinheiten durch die zentrale Steuereinheit verwaltet
und gesteuert werden. Das Türschließsystem realisiert eine zentrale Zutrittskontrolle
mit digitaler Nutzerschnittstelle, bei der eine Zutrittsberechtigung zu Räumlichkeiten,
deren Türen durch elektronische Schließeinheiten gesichert sind, mittels eines elektronischen
Schlüssels überprüft wird. Ein Vorteil des elektronischen Türschließsystems besteht
darin, dass die Berechtigung zum Freigeben der jeweiligen elektronischen Schließeinheit
gegenüber herkömmlichen Türschließsystemen nicht oder zumindest nicht alleine durch
eine mechanische Kodierung des Schlüssels bestimmt wird, welche einer korrespondierenden
mechanischen Kodierung der Schließeinheit entsprechen muss, sondern durch einen elektronischen
Schlüssel festgelegt wird. Dieser elektronische Schlüssel trägt in einem Speicher
Identifizierungsdaten, welche mit zentral verwalteten Berechtigungsdaten verglichen
werden, die in der zentralen Steuereinheit gespeichert sind. Die Übermittlung der
Identifizierungsdaten erfolgt über die für den Zutritt relevante elektronische Schließeinheit.
Sofern aus den Berechtigungsdaten eine Zutrittsberechtigung des anhand der Identifizierungsdaten
identifizierten Schlüssels hervorgeht, wird die betreffende elektronische Schließeinheit
für eine Zutrittsfreigabe angesteuert.
[0011] Die Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparameter des Türschließsystems sind
über die erwähnte digitale Nutzerschnittstelle leicht veränderbar. Hierzu kann eine
Netzwerkschnittstelle vorgesehen sein, beispielsweise eine Local Area Network (LAN)-Schnittstelle
(z.B. eine RJ45 LAN 10/100 Mbit Ethernet-Schnittstelle). Die Netzwerkschnittstelle
ist vorzugsweise eine drahtgebundene Schnittstelle; sie kann jedoch auch eine drahtlose
Schnittstelle für eine lokale drahtlose Verbindung sein, beispielsweise eine Wireless
Local Area Network (WLAN)-Schnittstelle gemäß einem Standard der IEEE-802.11-Familie.
Über die Netzwerkschnittstelle kann die zentrale Steuereinheit lokal mit einem handelsüblichen
Personal Computer (PC), auf dem ein Web-Browser oder eine Internet-Anwendung installiert
ist, oder mit einem Internetzugang (Router) verbunden werden. Über die Netzwerkschnittstelle
kann der berechtigte Benutzer (Administrator) beispielsweise mittels eines beliebigen
Web-Browsers oder einer mobilen Internet-Anwendung ("App") die Zutrittskontrolle des
Türschließsystems lokal oder aber auch aus der Ferne konfigurieren und steuern. Dies
umfasst beispielsweise die Änderung der in den Berechtigungsdaten hinterlegten Zutrittsrechte
für die Inhaber der zugeordneten elektronischen Schlüssel.
[0012] Insbesondere ist es möglich, die zentrale Steuereinheit unmittelbar lokal zu steuern,
indem die zentrale Steuereinheit z.B. mithilfe eines Netzwerkkabels direkt mit einem
PC verbunden wird. Alternativ kann die zentrale Steuereinheit aber auch an ein lokales
Netzwerk (z.B. LAN) angeschlossen werden, welches sich beispielsweise auf ein Gebäude
erstreckt, in dem das Türschließsystem installiert ist. Innerhalb des Gebäudes kann
ein PC an beliebigen Zugangspunkten des lokalen Netzwerks mit der zentralen Steuereinheit
verbunden werden, sodass die zentrale Steuereinheit von einem dieser Zugangspunkte
aus gesteuert werden kann. Mithilfe eines Wireless LAN (WLAN)-Routers, welcher mit
dem lokalen Netzwerk verbunden wird, kann der Ort der Steuerung innerhalb der Reichweite
des WLAN-Routers noch flexibler gewählt werden. Sofern die Verbindung zusätzlich über
das Internet hergestellt wird, bestehen praktisch keine Einschränkungen hinsichtlich
des Ortes der Steuerung, da Internetzugänge weltweit verfügbar sind. Diese Flexibilität
ist für den Benutzer besonders vorteilhaft hinsichtlich einer einfachen und komfortablen
Verwaltung und Steuerung des Türschließsystems einschließlich der angeschlossenen
Einbruchmeldeanlage.
[0013] Alternativ oder zusätzlich zu der erläuterten Verwendung einer Netzwerkschnittstelle
kann vorgesehen sein, dass das Türschließsystem und die Einbruchmeldeanlage mit Hilfe
eines mobilfunkfähigen Endgerätes oder über einen externen Server verwaltet und gesteuert
werden können. Hierfür kann das Türschließsystem eine Mobilfunkschnittstelle umfassen,
d.h. eine Schnittstelle, die dazu angepasst ist, eine drahtlose Verbindung (insbesondere
Datenverbindung) über ein öffentliches zellulares Mobilfunknetzwerk (wie etwa GPRS,
UMTS oder LTE) herzustellen. Hierbei wird die zentrale Steuereinheit des Türschließsystems
also über die Mobilfunkschnittstelle mit einem öffentlichen zellularen Mobilfunknetzwerk
verbunden, so dass das Türschließsystem gemäß dem betreffenden Mobilfunkstandard beispielsweise
ausschließlich mit einem mobilfunkfähigen Endgerät oder mit einem an das betreffende
Mobilfunknetz angeschlossenen Server kommunizieren kann. Somit ist das Türschließsystem
direkt oder indirekt über eine Mobilfunkverbindung steuerbar.
[0014] Sowohl die zentrale Steuereinheit als auch die elektronische Schließeinheit sind
jeweils mit einer Kommunikationsschnittstelle ausgerüstet, wodurch eine bidirektionale
Kommunikation zwischen der zentralen Steuereinheit und der elektronischen Schließeinheit
hergestellt werden kann.
[0015] Wie bereits oben erwähnt, ist die zentrale Steuereinheit zur einfachen Anbindung
an eine bestehende (analoge oder digitale) Einbruchmeldeanlage mit wenigstens einem
ersten Schaltausgang ausgerüstet, durch den ein Steuersignal an die angeschlossene
Einbruchmeldeanlage ausgegeben werden kann. Ein solches Steuersignal kann beispielsweise
einen Befehl darüber enthalten, dass die Einbruchmeldeanlage ihren Betriebszustand
von einem Zustand A in einen Zustand B ändern soll. Der erste Schaltausgang umfasst
vorzugsweise ein bistabiles Relais, das seinen Schaltzustand auch nach einem Stromausfall
zuverlässig beibehält. Ferner ist an der zentralen Steuereinheit des Türschließsystems
wenigstens ein erster Schalteingang vorgesehen, über den ein Zustandssignal von der
angeschlossenen Einbruchmeldeanlage empfangen werden kann. Ein solches Zustandssignal
kann beispielsweise ein Bereitschaftssignal oder ein Bestätigungssignal sein, das
die zentrale Steuereinheit über einen Betriebszustand der Einbruchmeldeanlage informiert.
[0016] Somit kann über die Netzwerkschnittstelle oder die Mobilfunkschnittstelle der zentralen
Steuereinheit des erfindungsgemäßen Türschließsystems die Einbruchmeldeanlage lokal
oder aus der Ferne indirekt digital gesteuert werden, da die an sich unabhängige Einbruchmeldeanlage
über die Schaltausgänge und Schalteingänge mit der zentralen Steuereinheit des Türschließsystems
verbunden ist. Insbesondere über einen üblichen Web-Browser oder über eine Anwendung
(z.B. "App") eines internetfähigen oder mobilfunkfähigen Endgerätes, oder über eine
Verbindung mittels eines externen Servers (wie nachstehend noch erläutert), kann zum
Beispiel ein Scharf- oder Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage veranlasst werden.
[0017] Eine solche Kombination ist für den Benutzer sehr vorteilhaft, da eine bereits bestehende
Einbruchmeldeanlage, die eventuell sehr aufwendig aufgebaut und dementsprechend teuer
sein kann, auf einfache Weise hinsichtlich einer komfortablen und zeitgemäßen Bedienbarkeit
aufgerüstet werden kann. Auch wenn die Kommunikationsschnittstellen einer bestehenden
Einbruchmeldeanlage eventuell bereits veraltet sind, kann eine solche Einbruchmeldeanlage
gleichwohl immer noch einwandfrei funktionsfähig sein. Ein Austausch der Einbruchmeldeanlage
ist somit bei der vorliegenden Erfindung nicht notwendig, um die Bedienbarkeit der
Einbruchmeldeanlage zu verbessern und um insbesondere eine funktionale Kopplung mit
einem elektronischen Türschließsystem herbeizuführen. Somit kann unter Beibehaltung
eines modularen Aufbaus ein elektronisches Türschließsystem mit einer bestehenden
Einbruchmeldeanlage kombiniert und funktional gekoppelt bzw. erweitert werden.
[0018] Der bereits genannte Aktor der elektronischen Schließeinheit ist elektrisch ansteuerbar,
beispielsweise um ein zugeordnetes Schließelement zu versetzen und/oder zu halten
(z.B. elektromotorisch oder elektromagnetisch), und um hierdurch eine Türschließeinrichtung
wahlweise zu entriegeln. Das genannte Schließelement kann einen Teil der elektronischen
Schließeinheit oder einen Teil einer mechanischen oder mechatronischen Türschließeinrichtung
bilden, wobei die elektronische Schließeinheit je nach Ausführungsform mit der Türschließeinrichtung
gekoppelt oder einen Teil der Türschließeinrichtung bilden kann. Die elektronische
Schließeinheit einschließlich des Aktors kann insbesondere an der zugeordneten Tür
(z.B. am Türblatt oder am Türrahmen) angeordnet sein.
[0019] Die elektronische Schließeinheit kann gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beispielsweise
einen elektronischen Türzylinder aufweisen, welcher mittels einer Handhabe (z.B. Drehknauf)
manuell betätigbar ist. Um die betreffende Tür für einen Zutritt freizugeben, ist
ein Entriegeln des elektronischen Türzylinders bei dieser Ausführungsform nur dann
möglich, wenn der Aktor aufgrund eines entsprechenden Ansteuerungsbefehls das Schließelement
in eine Einkoppelposition versetzt, in welcher das Schließelement (z.B. Mitnehmer)
die Handhabe direkt oder indirekt mit einem Entriegelungsmechanismus (z.B. drehbare
Schließnase des elektronischen Türzylinders) mechanisch koppelt, d.h. erst aufgrund
eines derartigen Einkoppelns kann durch Betätigung der Handhabe das betreffende Türschloss
(z.B. Einsteckschloss, welches mittels der Schließnase betätigt wird) tatsächlich
entriegelt werden. In diesem Fall wird also die Türschließeinrichtung elektromechanisch
durch den Aktor für ein manuelles Entriegeln freigegeben. In alternativen Ausführungsformen
können beispielsweise auch elektronische Sicherheitsbeschläge, Doppelknaufzylinder
oder Drücker-Drücker-Beschläge vorgesehen sein. Darüber hinaus kann das Schließelement
aber auch als ein Sperr- oder Riegelelement ausgebildet sein, welches zum direkten
Verriegeln und Entriegeln der zugeordneten Türschließeinrichtung antreibbar (z.B.
durch einen Motor versetzbar) ist. In diesem Fall könnte die genannte Handhabe zum
manuellen Entriegeln entfallen, und der Nutzer muss nur noch die zugeordnete Tür bewegen.
Diese verschiedenen Möglichkeiten, um aufgrund eines Zutrittsfreigabebefehls mithilfe
des Aktors dem Benutzer den Zutritt an der betreffenden Tür indirekt oder direkt freizugeben,
werden im Zusammenhang mit der Erfindung zusammenfassend als "Freigeben der elektronischen
Schließeinheit" oder "Entriegeln der Türschließeinrichtung" bezeichnet.
[0020] Das Türschließsystem kann vorteilhaft für gewerbliche Räumlichkeiten eingesetzt werden,
welche häufig durch eine Einbruchmeldeanlage überwacht werden. Des Weiteren besitzt
das Türschließsystem Vorteile, wenn eine größere Anzahl von wechselnden Benutzern
(z.B. 150) unterschiedliche Zutrittsrechte zu einzelnen, mit elektronischen Schließeinheiten
ausgestatteten Räumlichkeiten erhalten sollen. Dies ist bei gewerblichen Räumlichkeiten
häufig der Fall. Durch eine Anbindung der Einbruchmeldeanlage an das Türschließsystem
ist es zudem möglich, einem ausgewählten Benutzerkreis die Steuerung der Einbruchmeldeanlage
durch Aushändigung besonders konfigurierter elektronischer Schlüssel zu ermöglichen,
deren Identifizierungsdaten zu einer entsprechenden Steuerung berechtigen. Hierdurch
kann eine Hierarchie von unterschiedlich berechtigten Benutzerkreisen eingeführt werden.
Insbesondere können zwei Benutzerkreise vorgesehen werden, wobei lediglich der erste
Benutzerkreis zur Steuerung der Einbruchmeldeanlage (Scharfschalten und Unscharfschalten)
berechtigt ist und der zweite hiervon ausgeschlossen ist. Ein Angehöriger des zweiten
Benutzerkreises ist somit grundsätzlich nur dann zum Zutritt berechtigt, wenn die
Einbruchmeldeanlage unscharfgeschaltet ist (insbesondere von einem Angehörigen des
ersten Benutzerkreises).
[0021] Abgesehen von gewerblichen Räumen ist das Türschließsystem aber auch ganz allgemein
für hochwertig ausgestattete Immobilien geeignet, welche ebenfalls häufig durch eine
Einbruchmeldeanlage überwacht werden.
[0022] Darüber hinaus bietet das Türschließsystem einen hohen Komfort, der im Folgenden
noch genauer erläutert werden wird und der dazu beiträgt, eine konsequente Verwendung
der Einbruchmeldeanlage zu gewährleisten und Fehlalarme zu vermeiden.
[0023] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind nachfolgend sowie in den abhängigen
Ansprüchen genannt.
[0024] Die zentrale Steuereinheit umfasst oder bildet für eine bidirektionale Kommunikation
über die Netzwerkschnittstelle und/oder die Mobilfunkschnittstelle vorzugsweise einen
internen Web-Server. Unter einem Web-Server ist ein Server zu verstehen, der Dateien
(insbesondere elektronische Dokumente) an Clients (wie z.B. Web-Browser) zu übertragen
vermag. Ein derartiger Web-Server kann innerhalb der zentralen Steuereinheit als reine
Software-Implementierung oder als eigene Schaltung vorgesehen sein. Durch das Vorhandensein
eines solchen Web-Servers ergeben sich mehrere Vorteile. Zum einen können die Berechtigungsdaten
und/oder Konfigurationsparameter, welche in der zentralen Steuereinheit gespeichert
sind, z.B. mittels einer Hypertext Markup Language (HTML)-Datei so aufbereitet sein,
dass sie über die Netzwerkschnittstelle besonders vorteilhaft an einen PC oder dergleichen
übertragen werden können und dort mittels eines Web-Browsers besonders benutzerfreundlich
ausgelesen bzw. angezeigt werden können. Entsprechend kann hierdurch auch die Veränderung
der genannten Berechtigungsdaten und Konfigurationsparametern vereinfacht werden.
Darüber hinaus können durch den internen Web-Server verschlüsselte Übertragungsprotokolle,
wie beispielsweise HTTPS (HyperText Transfer Protocol Secure), eingesetzt werden,
um die Übertragung der Daten zwischen der zentralen Steuereinheit und dem PC insbesondere
über das Internet sicher zu gestalten. Zusätzlich kann mittels einer HyperText Transfer
Protocol (HTTP)-Authentifizierung eine Zugriffsbeschränkung auf die Daten der zentralen
Steuereinheit realisiert werden, d.h. die Daten werden erst nach Eingabe einer Benutzerkennung
und eines Passwortes zugänglich. Ferner kann durch den Web-Server eine Protokollierung
jeglicher Zugriffe oder Zugriffsversuche auf die Daten erfolgen (z.B. mittels einer
automatisch generierten Log-Datei). Hierdurch kann auch nachträglich festgestellt
werden, wann und ggf. von wem welche Änderungen an den Daten durchgeführt worden sind.
Ein integrierter Web-Server der erläuterten Art ist allerdings nicht zwingend erforderlich,
insbesondere wenn über die Netzwerkschnittstelle oder die Mobilfunkschnittstelle eine
Verbindung der zentralen Steuereinheit lediglich mit einem externen Server hergestellt
wird (wie nachstehend noch erläutert wird).
[0025] Der Netzwerkschnittstelle der zentralen Steuereinheit ist vorzugsweise eine eigene
Internet Protocol (IP)-Adresse zugeordnet oder zuordenbar. Anhand einer eigenen IP-Adresse,
die insbesondere fest oder dynamisch vergeben werden kann, können die zentrale Steuereinheit
und insbesondere der vorgenannte integrierte Web-Server somit über das Internet bzw.
über einen angeschlossenen Internet-Router adressiert bzw. angesprochen werden.
[0026] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der
zentralen Steuereinheit dazu angepasst, über die Netzwerkschnittstelle eine gesicherte
Internetverbindung aufzubauen (z.B. gemäß "Secure Sockets Layer"- bzw. "Transport
Layer Security"-Protokoll, sogenanntes SSL- bzw. TLS-Protokoll). Über eine gesicherte
Internetverbindung ist es möglich, das Türschließsystem mittels eines herkömmlichen
PCs, wie bereits oben erwähnt, von einem beliebigen Ort aus sicher zu steuern und
zu konfigurieren, wenn dieser PC ebenfalls mit dem Internet verbunden ist. Die Steuerung
und Konfigurierung des Türschließsystems einschließlich der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage
werden somit gegenüber herkömmlichen Systemen, welche lediglich am Ort des Türschließsystems
und der Einbruchmeldeanlage gesteuert und konfiguriert werden können, unter Beibehaltung
eines erforderlichen Sicherheitsstandards vereinfacht. Alternativ zu dem genannten
PC können freilich auch andere internetfähigen Endgeräte verwendet werden, wie beispielsweise
Smartphones oder Tablets.
[0027] Alternativ oder zusätzlich zu einer derartigen gesicherten Internetverbindung kann
die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit dazu angepasst sein,
über die Mobilfunkschnittstelle eine gesicherte Mobilfunkverbindung aufzubauen. Aufgrund
einer gesicherten Mobilfunkverbindung ist es möglich, das Türschließsystem über das
betreffende Mobilfunknetzwerk mittels eines mobilfunkfähigen Endgerätes oder mittels
eines externen Servers, der an das betreffende Mobilfunknetzwerk angeschlossen ist,
von einem beliebigen Ort aus sicher zu steuern und zu konfigurieren. In dem letztgenannten
Fall stellt der berechtigte Nutzer eine Verbindung lediglich mit dem externen Server
her (welcher über das Mobilfunknetzwerk mit der zentralen Steuereinheit kommuniziert).
Diese Verbindung des berechtigten Nutzers mit dem externen Server kann beispielsweise
wiederum eine gesicherte Internetverbindung sein, welche der berechtigte Nutzer mittels
eines PCs oder eines anderen internetfähigen Endgeräts herstellt.
[0028] Unter einer "gesicherten Verbindung" ist im Zusammenhang mit der Erfindung insbesondere
eine verschlüsselte Verbindung (d.h. eine Verbindung mit verschlüsselter Datenübertragung)
zu verstehen.
[0029] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der
zentralen Steuereinheit dazu angepasst, über den ersten Schaltausgang ein Schaltsignal
zum Scharfschalten und/oder zum Unscharfschalten der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage
auszugeben. Hierdurch kann das Türschließsystem dazu verwendet werden, eine angeschlossene
Einbruchmeldeanlage über die zentrale Steuereinheit anzusteuern, damit ein berechtigter
Nutzer des Türschließsystems die Einbruchmeldeanlage indirekt - über das Türschließsystem
- scharfschalten oder unscharfschalten kann.
[0030] Des Weiteren ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
vorzugsweise dazu angepasst, über den ersten Schalteingang ein Zustandssignal von
der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage zu empfangen, das eine Information über einen
Betriebszustand der Einbruchmeldeanlage enthält. Beispielsweise kann die Einbruchmeldeanlage
der zentralen Steuereinheit über das Zustandssignal mitteilen, ob die Einbruchmeldeanlage
sich in einem Scharfschaltbereitschaftszustand befindet, oder ob die Einbruchmeldeanlage
sich in einem scharfgeschalteten oder in einem unscharfgeschalteten Betriebszustand
befindet. Diese Information kann von der zentralen Steuereinheit des Türschließsystems
beispielsweise dazu genutzt werden, das erläuterte Prinzip der Zwangsläufigkeit auf
elektronischem Wege umzusetzen, beispielsweise indem die Einbruchmeldeanlage nur scharfgeschaltet
werden kann, wenn die Einbruchmeldeanlage einen Scharfschaltbereitschaftszustand signalisiert,
und/oder indem die elektronische Schließeinheit nicht freigegeben (d.h. die entsprechende
Türschließeinrichtung nicht entriegelt) werden kann, solange von der Einbruchmeldeanlage
noch ein scharfgeschalteter Betriebszustand mitgeteilt wird. Die Prüfung des Betriebszustands
der Einbruchmeldeanlage und die Kommunikation mit dem Nutzer erfolgen allerdings in
beiden Fällen über die zentrale Steuereinheit des Türschließsystems.
[0031] Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit dazu angepasst, über den ersten Schalteingang ein Scharfschaltbereitschaftssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage zu empfangen. Für ein erwünschtes Scharfschalten
der Einbruchmeldeanlage kann darüber hinaus die Auswerte- und Steuereinrichtung der
elektronischen Schließeinheit dazu angepasst sein, von dem elektronischen Schlüssel
ein Scharfschaltanforderungssignal zu empfangen und in Abhängigkeit von dem empfangenen
Scharfschaltanforderungssignal über die Kommunikationsschnittstellen der zentralen
Steuereinrichtung und der elektronischen Schließeinheit ein Scharfschaltaufforderungssignal
an die zentrale Steuereinheit zu senden. Ferner ist die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit bei dieser Ausführungsform dazu angepasst, in Ansprechen
auf den Empfang des Scharfschaltaufforderungssignals anhand des über den ersten Schalteingang
empfangenen Scharfschaltbereitschaftssignals der Einbruchmeldeanlage zu prüfen, ob
die angeschlossene Einbruchmeldeanlage sich in einem Scharfschaltbereitschaftszustand
befindet. Im Falle eines negativen Ergebnisses der Prüfung sendet die Auswerte- und
Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit über die Kommunikationsschnittstellen
der zentralen Steuereinheit und der elektronischen Schließeinheit ein Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit. Schließlich ist die Auswerte- und Steuereinrichtung
der elektronischen Schließeinheit bei dieser Ausführungsform dazu angepasst, bei Empfang
des Negativantwortsignals eine optische und/oder akustische Anzeigeeinrichtung der
elektronischen Schließeinheit zum Anzeigen eines negativen Quittierungssignals anzusteuern.
[0032] Mit anderen Worten kann mittels des elektronischen Schlüssels - beispielsweise beim
Verlassen eines Gebäudes - ein Anfragesignal zum Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage
übermittelt werden. Sofern sich die Einbruchmeldeanlage nicht in einem Scharfschaltbereitschaftszustand
befindet, wird dies an der elektronischen Schließeinheit mittels einer optischen und/oder
akustischen Anzeigeeinrichtung signalisiert. Hierdurch wird insbesondere vermieden,
dass der Benutzer nach Übermittlung eines Scharfschaltanforderungssignals fälschlicherweise
davon ausgehen könnte, dass die Einbruchmeldeanlage scharfgeschaltet wurde, obwohl
die Einbruchmeldeanlage hierzu nicht bereit ist (z.B. weil nicht sämtliche Öffnungen
der Außenhaut des Gebäudes ordnungsgemäß verschlossen sind).
[0033] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die zentrale Steuereinheit ferner einen
zweiten Schalteingang auf. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
ist bei dieser Ausführungsform dazu angepasst, im Falle eines positiven Ergebnisses
der vorstehend erläuterten Prüfung des Scharfschaltbereitschaftszustandes über den
ersten Schaltausgang einen Scharfschaltbefehl an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage
auszugeben. Ferner ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
dazu angepasst, über den zweiten Schalteingang ein Scharfschaltbestätigungssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage zu empfangen (sofern die Einbruchmeldeanlage
das erwünschte Scharfschalten ordnungsgemäß vornehmen konnte). Schließlich ist die
Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit bei dieser Ausführungsform
dazu angepasst, in Ansprechen auf den Empfang des Scharfschaltbestätigungssignals
über die Kommunikationsschnittstellen der zentralen Steuereinheit und der elektronischen
Schließeinheit ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit zu senden.
Die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit ist dazu angepasst,
bei Empfang des Positivantwortsignals die Anzeigeeinrichtung der elektronischen Schließeinheit
zum Anzeigen eines positiven Quittierungssignals anzusteuern.
[0034] Hierdurch ist es möglich, die Einbruchmeldeanlage komfortabel mittels des elektronischen
Schlüssels scharfzuschalten, wenn diese sich in einem Scharfschaltbereitschaftszustand
befindet. Sofern das Scharfschalten der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage erfolgreich
ausgeführt wurde, wird dem Benutzer des elektronischen Schlüssels eine optische und/oder
akustische Bestätigung des Scharfschaltens übermittelt.
[0035] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der
zentralen Steuereinheit dazu angepasst, bei Ausgabe des vorstehend erläuterten Scharfschaltbefehls
an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage einen Zeitzähler zu starten und lediglich
dann das Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit zu senden, wenn
die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit das Scharfschaltbestätigungssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage innerhalb eines vorbestimmten Wartezeitintervalls
ab dem Starten des Zeitzählers empfangen hat. Ferner ist die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit bei dieser Ausführungsform dazu angepasst, über die Kommunikationsschnittstellen
der elektronischen Schließeinheit und der zentralen Steuereinheit das bereits erläuterte
Negativantwortsignal an die elektronische Schließeinheit zu senden, falls innerhalb
des vorbestimmten Wartezeitintervalls kein Scharfschaltbestätigungssignal von der
angeschlossenen Einbruchmeldeanlage über den zweiten Schalteingang empfangen worden
ist. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit ist wiederum
dazu angepasst, bei Empfang des Negativantwortsignals die Anzeigeeinrichtung der elektronischen
Schließeinheit zum Anzeigen des oder eines andersartigen negativen Quittierungssignals
anzusteuern.
[0036] Der oben geschilderte Zeitzähler dient insbesondere dazu, dem Benutzer auch dann
eine (negative) Rückmeldung zu geben, wenn die Einbruchmeldeanlage nicht oder nicht
rechtzeitig auf einen Schaltbefehl der zentralen Steuereinheit reagiert. Somit wird
wiederum vermieden, dass der Benutzer nach Übermittlung eines Scharfschaltanforderungssignals
fälschlicherweise davon ausgehen könnte, dass die Einbruchmeldeanlage scharfgeschaltet
wurde, obwohl dies tatsächlich nicht der Fall ist.
[0037] Was das Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage betrifft, so ist gemäß einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen
Schließeinheit dazu angepasst, von dem elektronischen Schlüssel (der natürlich die
Berechtigung zum Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage umfassen muss) ein Unscharfschaltanforderungssignal
zu empfangen und in Abhängigkeit von dem empfangenen Unscharfschaltanforderungssignal
über die Kommunikationsschnittstellen der elektronischen Schließeinheit und der zentralen
Steuereinheit ein Unscharfschaltaufforderungssignal an die zentrale Steuereinheit
zu senden. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit ist ferner
dazu angepasst, in Ansprechen auf den Empfang des Unscharfschaltaufforderungssignals
über den ersten Schaltausgang oder über einen weiteren Schaltausgang einen Unscharfschaltbefehl
an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage auszugeben. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit ist ferner dazu angepasst, über einen Schalteingang, insbesondere
über den bereits genannten zweiten Schalteingang oder einen weiteren Schalteingang,
ein Unscharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage zu
empfangen, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit auch
dazu angepasst ist, in Ansprechen auf den Empfang des Unscharfschaltbestätigungssignals
über die Kommunikationsschnittstellen ein Positivantwortsignal an die elektronische
Schließeinheit zu senden. Die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit
ist bei dieser Ausführungsform wiederum dazu angepasst, bei Empfang des Positivantwortsignals
die Anzeigeeinrichtung der elektronischen Schließeinheit zum Anzeigen eines positiven
Quittierungssignals anzusteuern.
[0038] Gemäß einer bevorzugten, besonders einfachen Ausführungsform wird das Nichtvorliegen
des bereits genannten Scharfschaltbestätigungssignals an dem betreffenden Schalteingang
von der Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit als das Unscharfschaltbestätigungssignal
interpretiert (z.B. 0 V anstelle von 12 V).
[0039] Vorzugsweise ist ein derartiges Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage mit einer
Zutrittsfreigabe an der betreffenden elektronischen Schließeinheit verknüpft. Bei
einer derartigen Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen
Schließeinheit dazu angepasst, bei Empfang des zuletzt genannten Positivantwortsignals
(welches das Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage bestätigt und bei der hier beschriebenen
Ausführungsform einen Zutrittsfreigabebefehl enthält) den Aktor der elektronischen
Schließeinheit für ein Freigeben des Zutritts an der betreffenden Tür anzusteuern.
[0040] Auch bei dem erläuterten Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage kann gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
dazu angepasst sein, bei Ausgabe des vorstehend erläuterten Unscharfschaltbefehls
an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage einen Zeitzähler zu starten und lediglich
dann das Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit zu senden, wenn
die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit das Unscharfschaltbestätigungssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage innerhalb eines vorbestimmten Wartezeitintervalls
ab dem Starten des Zeitzählers empfangen hat. Ferner ist die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit bei dieser Ausführungsform dazu angepasst, über die Kommunikationsschnittstellen
der elektronischen Schließeinheit und der zentralen Steuereinheit ein Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit zu senden, falls innerhalb des vorbestimmten Wartezeitintervalls
kein Scharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage über
den zweiten oder weiteren Schalteingang empfangen worden ist. Die Auswerte- und Steuereinrichtung
der elektronischen Schließeinheit ist wiederum dazu angepasst, bei Empfang des Negativantwortsignals
die optische und/oder akustische Anzeigeeinrichtung der elektronischen Schließeinheit
zum Anzeigen des bereits genannten oder eines andersartigen negativen Quittierungssignals
anzusteuern.
[0041] Die Schließeinheitsystem ist somit ähnlich zu der geschilderten Möglichkeit des Scharfschaltens
dazu angepasst, dass mittels eines elektronischen Schlüssels die Einbruchmeldeanlage
unscharfgeschaltet werden kann, wobei jedoch keine Prüfung eines diesbezüglichen Bereitschaftszustands
der Einbruchmeldeanlage erfolgt.
[0042] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform weist die zentrale Steuereinheit ferner einen
weiteren, insbesondere dritten Schalteingang zum Empfangen eines Alarmsignals von
der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage auf, welches einen ausgelösten Alarm anzeigt.
Die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit ist bei dieser Ausführungsform
ferner dazu angepasst, in Ansprechen auf den Empfang eines Alarmsignals über den weiteren
Schalteingang eine Nachricht an einen vorbestimmten Empfänger über die Netzwerkschnittstelle
oder eine sonstige Einrichtung (z.B. Relais für einen Telefonanschluss, GSM-Modul)
zu senden. Alternativ kann eine solche Nachricht (Daten-Nachricht oder Sprach-Nachricht)
auch über die Mobilfunkschnittstelle gesendet werden. Das genannte Alarmsignal wird
von der Einbruchmeldeanlage vorzugsweise dann erzeugt, wenn ein Einbruch an einem
der überwachten Zugangspunkte oder ein sonstiger Alarmzustand (z.B. unbefugte Manipulation
der Einbruchmeldeanlage) detektiert wird. Die Nachricht, welche neben der Alarminformation
auch Hinweise auf die Art und den Ort des Alarms enthalten kann, kann in Form einer
Email, einer SMS oder eines automatisch erzeugten Telefonanrufs übermittelt werden,
sofern über die zentrale Steuereinheit entsprechende Mittel (z.B. Telefonanschluss)
automatisch angesteuert werden können. Als Empfänger der Nachricht können insbesondere
ein oder mehrere vorbestimmte Empfänger, beispielsweise ein Wachdienst oder eine Polizeidienststelle
vorgesehen werden.
[0043] Im Folgenden wird das Zusammenspiel der Einbruchmeldeanlage mit dem Türschließsystem
für den Fall erläutert, dass für ein Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage die vorstehend
genannten Ausführungsformen in vorteilhafter Weise miteinander kombiniert werden.
[0044] Über den ersten Eingang der zentralen Steuereinheit kann von der Einbruchmeldeanlage
ein Scharfschaltbereitschaftssignal empfangen werden (z.B. 12 V). Dieses wird von
der Einbruchmeldeanlage erzeugt, wenn sämtliche der angeschlossenen und entsprechend
konfigurierten Signalgeber ihren Bereitschaftszustand anzeigen. Beispielsweise ist
dies der Fall, wenn sämtliche durch die Einbruchmeldeanlage überwachten Öffnungen
der Außenhaut verschlossen und verriegelt sind (d.h. Detektion der Geschlossenstellung
der Türen oder Fenster, welche die Öffnungen der Außenhaut verschließen, und Detektion
des Verriegelungszustandes der zugeordneten Schließeinrichtungen) und wenn auch etwaige
Bewegungsmelder im Innenraum keine Bewegung feststellen. Um die Einbruchmeldeanlage
scharfzuschalten, setzt der Benutzer nach Verlassen des Gebäudes (d.h. nach Verlassen
der Außenhaut) und Verriegeln der betreffenden Türschließeinrichtung ein entsprechendes
Scharfschaltanforderungssignal an der zugeordneten elektronischen Schließeinheit ab.
Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass der Benutzer den elektronischen Schlüssel
für eine bestimmte Dauer oder in bestimmten Intervallen an die elektronische Schließeinheit
hält. Vorteilhafterweise kann diese Funktionalität des Ansteuerns der Einbruchmeldeanlage
derart in die elektronische Schließeinheit integriert sein, dass kein zusätzlicher
physischer Schalter an der Tür erforderlich ist. Die betreffende elektronische Schließeinheit
sendet sodann (vorzugsweise per Funk) ein Scharfschaltaufforderungssignal an die zentrale
Steuereinheit. Dort wird wie folgt unterschieden:
[0045] Falls von der Einbruchmeldeanlage das genannte Scharfschaltbereitschaftssignal nicht
an den ersten Eingang der zentralen Steuereinheit gemeldet wird, wird sofort ein Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit zurück übermittelt (vorzugsweise per Funk), und
von diesem wird dem Benutzer signalisiert (optisch und/oder akustisch), dass ein Scharfschalten
der Einbruchmeldeanlage nicht möglich ist. Falls jedoch das Scharfschaltbereitschaftssignal
an dem ersten Eingang der zentralen Steuereinheit anliegt, erzeugt diese an dem ersten
Ausgang (z.B. mittels eines Relais) einen Scharfschaltbefehl für die Einbruchmeldeanlage
und startet zugleich den genannten Zeitzähler. In Reaktion auf diesen Scharfschaltbefehl
bewirkt die Einbruchmeldeanlage (gegebenenfalls nach weiteren oder neuerlichen Überprüfungen)
das erwünschte Scharfschalten und erzeugt sodann (im Falle eines positiven Abschlusses
der Überprüfungen) das genannte Scharfschaltbestätigungssignal, das an den zweiten
Schalteingang der zentralen Steuereinheit übermittelt wird. Diese übermittelt (vorzugsweise
per Funk) ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit, welches ein
positives Quittierungssignal für den Benutzer (wiederum optisch und/oder akustisch)
ausgibt. Falls jedoch die zentrale Steuereinheit des Türschließsystems das Scharfschaltbestätigungssignal
von der Einbruchmeldeanlage nicht innerhalb eines von dem Zeitzähler überwachten vorbestimmten
Zeitintervalls erhält, übermittelt die zentrale Steuereinheit das Negativantwortsignal
(vorzugsweise per Funk) an die elektronische Schließeinheit, welches dem Benutzer
wiederum ein entsprechendes negatives Quittierungssignal anzeigt.
[0046] Bei dieser bevorzugten Ausführungsform muss die Einbruchmeldeanlage also zumindest
zwei Signalausgänge und einen Signaleingang aufweisen (denen zumindest zwei Schalteingänge
und ein Schaltausgang der zentralen Steuereinheit des Türschließsystems zugeordnet
sind). Dies ist jedoch bei handelsüblichen Einbruchmeldeanlagen ohnehin meist der
Fall. Hintergrund dieses Umstands ist insbesondere, dass eine herkömmliche Einbruchmeldeanlage
an ein (elektromechanisches) Blockschloss (oder einen Wandleser mit zugeordnetem Sperrelement)
angeschlossen werden können muss. Die vorliegende Erfindung macht sich gerade zu Nutze,
dass die für ein herkömmliches Blockschloss vorgesehenen Kommunikationsmöglichkeiten
dazu verwendet werden können, eine bestehende Einbruchmeldeanlage mit einem elektronischen
Türschließsystem zu kombinieren, um hierdurch die Einbruchmeldeanlage über die angeschlossene
zentrale Steuereinheit des Türschließsystems und deren integrierten Web-Server steuern
zu können.
[0047] Was nun wieder die generelle Funktionalität des Türschließsystems betrifft, so liegt
die Entscheidungshoheit über ein Öffnen der durch die elektronische Schließeinheit
gesicherten Tür (d.h. über ein Entriegeln der betreffenden Türschließeinrichtung)
vorzugsweise bei der zentralen Steuereinheit. Das heißt, bevor die Schließeinheit
mittels eines zugeordneten elektronischen Schlüssels geöffnet werden kann, muss die
Schließeinheit stets bei der zentralen Steuereinheit rückfragen, worauf diese auf
Basis eines Vergleichs von Identifizierungsdaten (welche von der elektronischen Schließeinheit
übermittelt wurden) und Berechtigungsdaten (welche in der zentralen Steuereinheit
gespeichert sind) eine Entscheidung über das Freigeben der elektronischen Schließeinheit
bzw. Entriegeln der entsprechenden Türschließeinrichtung trifft. Hierbei können optional
weitere Parameter (z.B. Uhrzeit) berücksichtigt werden. Insbesondere kann die zentrale
Steuereinheit auch den Zustand der Einbruchmeldeanlage prüfen bzw. berücksichtigen
(z.B. Prüfung, ob die Einbruchmeldeanlage unscharfgeschaltet ist). Im Falle eines
positiven Prüfungsergebnisses sendet die zentrale Steuereinheit über die beiderseitigen
Kommunikationsschnittstellen einen Zutrittsfreigabebefehl an die elektronische Schließeinheit,
um die Schließeinheit für einen Zutritt an der betreffenden Tür freizugeben, wobei
der Zutritt vorzugsweise lediglich für eine vorbestimmte (vorzugsweise einstellbare)
Zeitdauer möglich ist.
[0048] Im Zusammenspiel mit der Einbruchmeldeanlage besitzt eine derartige Entscheidungshoheit
der zentralen Steuereinheit den Vorteil, dass diese ein Öffnen der Tür beispielsweise
unterbinden kann, solange die Einbruchmeldeanlage noch scharfgeschaltet ist und der
Benutzer keinen elektronischen Schlüssel mit Identifizierungsdaten besitzt, denen
die Berechtigung zum Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage zugeordnet ist. Ob die
Einbruchmeldeanlage scharfgeschaltet ist, ist aufgrund des Scharfschaltbestätigungssignals
an dem betreffenden Schalteingang der zentralen Steuereinheit bekannt, d.h. die zentrale
Steuereinheit ist über den Scharfschaltbetriebszustand (scharf- oder unscharfgeschaltet)
der Einbruchmeldeanlage informiert. Hierdurch kann das Auslösen eines Fehlalarms durch
einen Benutzer verhindert werden, der sich Zutritt zu dem Gebäude bzw. Innenraum verschaffen
möchte, ohne zu berücksichtigen, dass die Überwachung mittels der Einbruchmeldeanlage
aktiv ist. Zur Vermeidung solcher Fälle erhält der Benutzer einen Hinweis in Form
eines negativen Quittierungssignals, der ihn darüber informiert, dass die Einbruchmeldeanlage
scharfgeschaltet ist, das elektronische Türschließsystem ordnungsgemäß funktioniert
und ein Zutritt (Öffnen der Tür) für seine Berechtigungsstufe jedoch nicht erlaubt
ist. Somit ist bezüglich des Freigebens der elektronischen Schließeinheit bzw. bezüglich
des vorherigen Unscharfschaltens der Einbruchmeldeanlage eine Zwangsläufigkeit verwirklicht,
ohne dass es eines zusätzlichen (elektromechanischen) Blockschlosses oder eines Wandlesers
mit Sperrelement bedarf.
[0049] Auch bei einer derartigen Ausführungsform, bei welcher die Entscheidungshoheit über
ein Freigeben der jeweiligen elektronischen Schließeinheit bzw. Entriegeln der entsprechenden
Türschließeinrichtung bei der zentralen Steuereinheit liegt, kann das Türschließsystem
optional einen zusätzlichen elektronischen "Fall-back"-Schlüssel mit einer erhöhten
Berechtigungsstufe aufweisen (auch als "Master"- oder "Override"-Schlüssel oder -Transponder
bezeichnet). Mittels eines derartigen "Fall-back"-Schlüssels kann die elektronische
Schließeinheit insbesondere in Störungsfällen entriegelt bzw. geöffnet werden. Hierzu
wird nach Empfang eines Identifizierungssignals von dem elektronischen "Fall-back"-Schlüssel
zumindest dann, wenn trotz eines oder mehrerer Versuche ein Kommunikationsaufbau mit
der zentralen Steuereinheit bzw. eine zentrale Überprüfung der Identifizierungsdaten
nicht möglich sind (z.B. weil die zentrale Steuereinheit nicht reagiert), von der
Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit direkt ein Ansteuerungssignal
an den Aktor der elektronischen Schließeinheit zum Freigeben des Zutritts übermittelt.
Ein solcher "Fall-back"-Schlüssel wird vorzugsweise nur an speziell berechtigte Personen
ausgegeben, damit diese in einer Sondersituation, beispielsweise im Falle eines Stromausfalls
oder einer Störung der zentralen Steuereinheit, die elektronische Schließeinheit freigeben
(d.h. die entsprechende Türschließeinrichtung entriegeln) können. Hinsichtlich solcher
Sondersituationen ist es insbesondere sinnvoll, die zentrale Steuereinheit und die
elektronische Schließeinheit mit separaten Spannungsversorgungen zu versehen. Vorzugsweise
ist die elektronische Schließeinheit batteriebetrieben oder batteriegepuffert, damit
im Falle eines zentralen Stromausfalls eine autarke Spannungsversorgung für die elektronische
Schließeinheit bereitgestellt ist.
[0050] Im Folgenden werden noch weitere vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Türschließsystems erläutert.
[0051] Über die Kommunikationsschnittstellen der zentralen Steuereinheit und der elektronischen
Schließeinheit werden Steuersignale und Identifizierungsdaten zwischen den Auswerte-
und Steuereinrichtungen der zentralen Steuereinheit und der elektronischen Schließeinheit
ausgetauscht. Das zuvor geschilderte Zusammenspiel zwischen der zentralen Steuereinheit
und der elektronischen Schließeinheit wird hierdurch ermöglicht.
[0052] Bevorzugt weisen die Kommunikationsschnittstelle der zentralen Steuereinheit und
die Kommunikationsschnittstelle der elektronischen Schließeinheit jeweils eine drahtlose
Sende- und Empfangseinrichtung zum Aufbauen einer Funkverbindung zwischen der zentralen
Steuereinheit und der elektronischen Schließeinheit auf. Die Funkverbindung kann überdies
zur Übertragung verschlüsselter Schalt- und Datensignale angepasst sein. Somit kann
auf ein aufwendiges und teures Verlegen entsprechender Verbindungskabel verzichtet
werden.
[0053] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der
elektronischen Schließeinheit dazu angepasst, von dem elektronischen Schlüssel ein
Identifizierungssignal zu empfangen und in Abhängigkeit von dem empfangenen Identifizierungssignal
über die Kommunikationsschnittstellen der elektronischen Schließeinheit und der zentralen
Steuereinheit ein Türöffnungsaufforderungssignal mit Identifizierungsdaten des elektronischen
Schlüssels an die zentrale Steuereinheit zu senden. Hierbei können die von dem Schlüssel
empfangenen Identifizierungsdaten entweder unmittelbar und unverändert weitergeleitet
werden, oder die empfangenen Identifizierungsdaten werden zunächst analysiert und/oder
modifiziert. Darauf abgestimmt ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen
Steuereinheit vorzugsweise dazu angepasst, bei Empfang des Türöffnungsaufforderungssignals
die darin enthaltenen Identifizierungsdaten mit den gespeicherten Berechtigungsdaten
zu vergleichen und im Falle eines positiven Ergebnisses des Vergleichs (und optional
der Überprüfung weiterer Parameter, wie beispielsweise der Uhrzeit oder des Zustands
der Einbruchmeldeanlage) einen Zutrittsfreigabebefehl über die Kommunikationsschnittstellen
der elektronischen Schließeinheit und der zentralen Steuereinheit an die elektronische
Schließeinheit zu senden. Ferner ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen
Schließeinheit vorzugsweise dazu angepasst, bei Empfang des Zutrittsfreigabebefehls
den Aktor der elektronischen Schließeinheit für eine Zutrittsfreigabe anzusteuern
(z.B. Koppeln einer Handhabe mit einem Entriegelungsmechanismus).
[0054] Vorzugsweise weist die elektronische Schließeinheit ein Empfangsmodul (insbesondere
ein Funkempfangsmodul) zum Empfangen des Identifizierungssignals von dem elektronischen
Schlüssel auf.
[0055] Der elektronische Schlüssel kann einen passiven oder aktiven Transponder (z.B. RFID,
radio-frequency identification, oder NFC, near field communication) aufweisen, durch
den Steuersignale und Identifizierungsdaten an die elektronische Schließeinheit übertragen
werden können, ohne dass zwischen dem elektronischen Schlüssel und der elektronischen
Schließeinheit eine mechanische Verbindung besteht. Hierdurch kann die Bedienung der
elektronischen Schließeinheit für den Benutzer besonders komfortabel gestaltet werden.
[0056] Des Weiteren ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
vorzugsweise dazu angepasst, über die Netzwerkschnittstelle und/oder die Mobilfunkschnittstelle
ein Türöffnungsanforderungssignal empfangen zu können, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit ferner dazu angepasst ist, bei Empfang des Türöffnungsanforderungssignals
einen Zutrittsfreigabebefehl über die Kommunikationsschnittstellen der zentralen Steuereinheit
und der elektronischen Schließeinheit an die elektronische Schließeinheit zu senden.
Die Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit ist ferner dazu
angepasst, bei Empfang des Zutrittsfreigabebefehls den Aktor der elektronischen Schließeinheit
für eine Freigabe des Zutritts an der betreffenden Tür anzusteuern. Somit kann der
berechtigte Nutzer des Türschließsystems auch aus der Ferne einem Dritten Zugang zu
dem Gebäude gewähren, ohne dass der Dritte über einen eigenen elektronischen Schlüssel
verfügen muss (sogenannte Fernsteuerung oder "Remote"-Steuerung).
[0057] Gemäß einer weiteren Ausführungsform weist die zentrale Steuereinheit ferner wenigstens
einen weiteren Schaltausgang zum Steuern von mechatronischen Schließeinrichtungen
oder von zugeordneten Überwachungseinrichtungen auf. Dieser Schaltausgang kann als
ein potentialfreier Ausgang (z.B. Wechselrelais) ausgebildet sein. Durch den Schaltausgang
können beispielsweise weitere Zutrittsvorrichtungen, z.B. Schranken oder Motorschlösser,
von dem Türschließsystem gesteuert werden. Dies kann insbesondere automatisch, beispielsweise
"Event"-gesteuert erfolgen, z.B. wenn ein Alarm durch die Einbruchmeldeanlage angezeigt
wird. Optional kann auch über die Netzwerkschnittstelle und/oder die Mobilfunkschnittstelle
der zentralen Steuereinheit ein Öffnen zusätzlicher Zutrittsvorrichtungen, insbesondere
aus der Ferne, veranlasst werden.
[0058] Der weitere Schaltausgang kann beispielsweise auch dazu genutzt werden, eine angeschlossene
Videokamera zu einem Aufzeichnen von einem oder mehreren Stillbildern oder zu einem
Aufzeichnen einer Videosequenz anzusteuern. Vorzugsweise erfolgt dies ebenfalls automatisch,
insbesondere "Event"-gesteuert. Derartige Anlässe bzw. "Events" können beispielsweise
vorliegen, wenn an einer der elektronischen Schließeinheiten eine Zutrittsanforderung
detektiert wird (elektronischer Schlüssel übermittelt Identifzierungssignal an Auswerte-
und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit), oder lediglich wenn ein
besonders konfigurierter elektronischer Schlüssel (z.B. entsprechend einem Wachdienstpersonal)
sein Identifzierungssignal an eine der elektronischen Schließeinheiten übermittelt,
oder wenn eine erfolglose Zutrittsanforderung detektiert wird (z.B. während die Einbruchmeldeanlage
scharfgeschaltet ist und der betreffende elektronische Schlüssel jedoch nicht zum
Unscharfschalten berechtigt ist), oder wenn ein Alarm durch die Einbruchmeldeanlage
angezeigt wird.
[0059] Bei dieser Ausführungsform (angeschlossene Videokamera) kann der weitere Schaltausgang
beispielsweise lediglich dazu verwendet werden, das Aufzeichnen von Bilddaten durch
die Videokamera auszulösen, wobei die Bilddaten jedoch in der Videokamera gespeichert
werden und später aus dem Speicher der Videokamera ausgelesen werden. Es ist allerdings
auch möglich, dass die zentrale Steuereinheit zusätzlich wenigstens einen Videoeingang
zum Empfangen von Bilddaten von einer angeschlossenen Videokamera aufweist, wobei
die von der Videokamera erzeugten Bilddaten über den Videoeingang an die zentrale
Steuereinheit übermittelt werden. Dies erfolgt vorzugsweise während oder im unmittelbaren
Anschluss an die jeweilige Aufzeichnung. Die von der zentralen Steuereinheit empfangenen
Videodaten können vorzugsweise über die Netzwerkschnittstelle und/oder die Mobilfunkschnittstelle
ausgegeben werden, insbesondere in Echtzeit (sogenanntes Streaming) oder zu einem
beliebigen späteren Zeitpunkt (z.B. als Videodateien). Zumindest in dem letztgenannten
Fall weist die zentrale Steuereinheit vorzugsweise zusätzlich einen nichtflüchtigen
Speicher für die empfangenen Bilddaten auf. Bei einer derartigen Ausführungsform können
der genannte weitere Schaltausgang (über den das Aufzeichnen von Bilddaten durch die
Videokamera ausgelöst wird) und der genannte Videoeingang auch durch eine einzige
physische Schnittstelle (z.B. gemeinsame elektrische Steckverbindung) gebildet sein.
[0060] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist der erste Schaltausgang der zentralen Steuereinheit
zum Ausgeben eines analogen Steuersignals, beispielsweise des vorgenannten Scharfschaltbefehls,
angepasst. Entsprechend kann auch der erste Schalteingang der zentralen Steuereinheit
zum Empfangen eines analogen Zustandssignals, beispielsweise des vorgenannten Scharfschaltbereitschaftssignals
oder Scharfschaltbestätigungssignals, angepasst sein. Entsprechend können auch alle
weiteren genannten Schaltein- und -ausgänge der zentralen Steuereinheit analog ausgebildet
sein.
[0061] Eine erweiterte und besonders flexible Nutzung des Türschließsystems ist möglich,
wenn der genannte erste Schaltausgang der zentralen Steuereinheit frei konfigurierbar
ist und die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit insbesondere
dazu angepasst ist, ein Steuersignal wahlweise unabhängig von einem an dem ersten
Schalteingang anliegenden Schaltsignal zu erzeugen und an dem ersten Schaltausgang
auszugeben. Eine derartige freie Konfigurierbarkeit kann beispielsweise für ein vereinfachtes
Scharfschalten einer angeschlossenen Einbruchmeldeanlage ausgenutzt werden, bei dem
die Auswerte- und Steuereinrichtung die an den ersten Schaltausgang angeschlossene
Einbruchmeldeanlage (z.B. aufgrund eines von der elektronischen Schließeinheit übermittelten
Scharfschaltaufforderungssignals) mittels eines entsprechenden Scharfschaltbefehls
unmittelbar scharfschaltet, d.h. unabhängig von dem Anliegen eines Scharfschaltbereitschaftssignals
der Einbruchmeldeanlage an dem ersten Schalteingang der zentralen Steuereinheit. Gemäß
einer noch weiter vereinfachten Ausführungsform überwacht die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit hierbei auch nicht, ob infolge des ausgegebenen Scharfschaltbefehls
die angeschlossene Einbruchmeldeanlage ein Scharfschaltbestätigungssignal rückmeldet.
[0062] Alternativ hierzu kann die erläuterte freie Konfigurierbarkeit des ersten Schaltausgangs
und der Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit auch für ein sogenanntes
virtuelles Scharfschalten und Unscharfschalten ausgenutzt werden, bei dem keine Einbruchmeldeanlage
an dem ersten Schaltausgang angeschlossen ist und der erste Schaltausgang lediglich
zum Speichern eines Betriebszustands des Türschließsystems (erforderliche Berechtigungsstufe)
genutzt wird. Beispielsweise kann - wie bereits erläutert - eine Hierarchie von zwei
unterschiedlich berechtigten Benutzerkreisen vorgesehen sein, wobei lediglich der
erste Benutzerkreis zum (virtuellen) Scharfschalten und Unscharfschalten berechtigt
ist, und wobei ein Angehöriger des zweiten Benutzerkreises (d.h. der jeweilige elektronische
Schlüssel) nur dann zum Zutritt berechtigt ist, wenn der erste Schaltausgang auf (virtuell)
unscharfgeschaltet ist (von einem Angehörigen des ersten Benutzerkreises). Hierdurch
kann das Türschließsystem optional dazu verwendet werden, auch ohne angeschlossene
Einbruchmeldeanlage das Türschließsystem mit zwei Hierarchieebenen bei besonders hoher
Ausfall- bzw. Störungssicherheit zu betreiben. Der erste Schaltausgang ist nämlich
vorzugsweise als ein bistabiles Relais ausgeführt, welches auch im Falle eines temporären
Stromausfalls seine letzte Position sicher beibehält. Bei einer derartigen Ausführungsform
ist die Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit dazu angepasst,
bei Empfang eines Türöffnungsaufforderungssignals (von der elektronischen Schließeinheit)
und insbesondere nach einem Stromausfall den Schaltzustand des ersten Schaltausgangs
(d.h. des bistabilen Relais) abzufragen und einen Zutrittsfreigabebefehl lediglich
dann an die elektronische Schließeinheit zu übermitteln, wenn an dem ersten Schaltausgang
der Zustand "(virtuell) unscharfgeschaltet" ermittelt wird. Somit wird für die erwünschte
Störungssicherheit auch im reinen Zutrittskontrollbetrieb mit Unterteilung der elektronischen
Schlüssel in zwei Hierarchieebenen der aktuelle Betriebszustand des Türschließsystems
(zweiter Benutzerkreis ist derzeit zum Zutritt berechtigt oder vom Zutritt ausgeschlossen)
indirekt mittels des ersten Schaltausgangs gespeichert (also durch das virtuelle Scharfschalten
bzw. Unscharfschalten). Ein eigener nichtflüchtiger Speicher ist daher für das Speichern
des aktuellen Betriebszustands nicht erforderlich, und fehlerhafte Speichereinträge
werden vermieden, die ansonsten auftreten könnten, falls eine Störung der Stromversorgung
während eines Schreibens in einen eigenen Speicher auftritt. Zusätzlich zu der erläuterten
Möglichkeit, über die Netzwerk- bzw. Mobilfunkschnittstelle der zentralen Steuereinheit
das Türschließsystem und indirekt auch eine angeschlossene Einbruchmeldeanlage auf
besonders einfache Weise und insbesondere auch aus der Ferne konfigurieren zu können,
kann gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform die Auswerte- und Steuereinrichtung
der zentralen Steuereinheit ferner dazu angepasst sein, über die Netzwerkschnittstelle
die in dem Speicher gespeicherten Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparameter
an eine andere, jedoch gleichartige zentrale Steuereinheit desselben Türschließsystems
über deren Netzwerkschnittstelle zu übermitteln. Wenn beispielsweise die jeweilige
zentrale Steuereinheit bzw. deren Auswerte- und Steuereinrichtung lediglich eine begrenzte
Anzahl von elektronischen Schließeinheiten und/oder elektronischen Schlüsseln verwalten
kann, ist es hierdurch möglich, mehrere zentrale Steuereinheiten innerhalb eines einzigen
Türschließsystems über ihre Netzwerkschnittstellen zu einem Verbund zusammenzuschließen,
um den erforderlichen Austausch von gespeicherten Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparametern
zu gestatten. Bei einer derartigen Ausführungsform umfasst das Türschließsystem also
mehrere zentrale Steuereinheiten, wobei jeweils mehrere elektronische Schließeinheiten
einer der mehreren zentralen Steuereinheiten zugeordnet sind (d.h. jede elektronische
Schließeinheit kommuniziert nur mit der zugeordneten zentralen Steuereinheit), und
wobei die mehreren zentralen Steuereinheiten über ihre Netzwerkschnittstellen untereinander
kommunizieren. Die Steuerung dieses Austauschs von Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparametern
und/oder die Steuerung der entsprechenden elektronischen Schließeinheiten können zentral
oder dezentral erfolgen, beispielsweise mittels eines virtuellen Web-Servers (d.h.
als reine Software-Implementierung) oder mittels einer eigenen zentralen Steuereinrichtung
(d.h. als Hardware-Implementierung). Auch eine integrierte Master-Slave-Funktionalität
des Verbunds von mehreren gleichartigen zentralen Steuereinheiten ist beispielsweise
möglich. Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist die zentrale Steuereinheit des Türschließsystems
dazu angepasst, über die Netzwerkschnittstelle (sofern vorhanden) eine bidirektionale
(und vorzugsweise gesicherte) Netzwerkverbindung zu einem externen (d.h. Türschließsystem-fernen)
Server aufzubauen. Alternativ oder zusätzlich kann die zentrale Steuereinheit dazu
angepasst sein, über die Mobilfunkschnittstelle (sofern vorhanden) eine bidirektionale
(und vorzugsweise gesicherte) Mobilfunkverbindung (d.h. eine Verbindung über ein drahtloses
Netzwerk, insbesondere der öffentlichen zellularen Mobilfunkdienste) zu einem externen
Server aufzubauen. Somit kann das Türschließsystem über den externen Server aus der
Ferne gesteuert und verwaltet werden. Der externe Server kann hierbei insbesondere
einen sogenannten "Cloud"-Server bilden. Hierbei kann zwischen der Netzwerkschnittstelle
des Türschließsystems und dem externen Server vorzugsweise eine gesicherte Verbindung
aufgebaut werden kann, beispielsweise als virtuelles privates Netzwerk (VPN) mit einer
"Secure Sockets Layer" (SSL)- oder "Transport Layer Security" (TLS)-Verschlüsselung
(also als sogenannte "SSL VPN"-Verbindung). Auch im Falle einer Mobilfunkverbindung
zu dem externen Server kann eine Verschlüsselung vorgesehen sein.
[0063] Bei einer derartigen bidirektionalen Verbindung der zentralen Steuereinheit mit einem
externen Server kommuniziert der berechtigte Nutzer des Türschließsystems vorzugsweise
lediglich mit dem Server, um Steuer- und Konfigurationsdaten an die zentrale Steuereinheit
des Türschließsystems zu übermitteln und die dort gespeicherten Berechtigungsdaten
und/oder Konfigurationsparameter zu verändern. Für eine derartige indirekte Kommunikation
des berechtigten Nutzers mit dem Türschließsystem über einen externen Server kann
vorgesehen sein, dass der externe Server einen Web-Server aufweist oder bildet, wobei
der berechtigte Nutzer vorzugsweise mittels eines üblichen Web-Browsers oder mittels
einer Anwendung (z.B. "App") eines internetfähigen Endgerätes mit dem Web-Server des
externen Servers kommuniziert. Hierdurch lassen sich die bereits erläuterten Vorteile
einer besonders einfachen und komfortablen Verwaltung und Steuerung des Türschließsystems
einschließlich der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage erzielen.
[0064] Die Erfindung bezieht sich im Übrigen auch auf ein Türschließ- und Einbruchmeldesystem,
welches ein Türschließsystem der vorstehend erläuterten Art und eine Einbruchmeldeanlage
umfasst, die wenigstens einen ersten Signaleingang zum Empfangen des genannten Steuersignals
der zentralen Steuereinheit des Türschließsystems (insbesondere des über den ersten
Schaltausgang der zentralen Steuereinheit ausgegebenen Steuersignals) und wenigstens
einen ersten Signalausgang zum Ausgeben eines Zustandssignals an die zentrale Steuereinheit
des Türschließsystems (insbesondere an den ersten Schalteingang der zentralen Steuereinheit)
aufweist, wobei die Einbruchmeldeanlage an die zentrale Steuereinheit des Türschließsystems
angeschlossen oder anschließbar ist (insbesondere an deren Schalteingänge und -ausgänge).
[0065] Ferner bezieht sich die Erfindung auch auf eine Türschließsystem-Anordnung, welche
ein Türschließsystem der vorstehend erläuterten Art und einen externen Server umfasst,
wobei der externe Server dazu angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle und/oder
über die Mobilfunkschnittstelle des Türschließsystems eine bidirektionale (und vorzugsweise
gesicherte) Netzwerkverbindung (z.B. über das Internet) oder Mobilfunkverbindung (z.B.
über ein öffentliches zellulares Mobilfunknetzwerk) zu der zentralen Steuereinheit
des Türschließsystems herzustellen.
[0066] Vorzugsweise ist der externe Server hierbei dazu angepasst, über die Netzwerkverbindung
oder Mobilfunkverbindung Steuer- und Konfigurationsdaten an die zentrale Steuereinheit
zu senden, wobei die zentrale Steuereinheit dazu angepasst ist, die Steuer- und Konfigurationsdaten
über die Netzwerkschnittstelle oder Mobilfunkschnittstelle zu empfangen (und die gespeicherten
Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparameter entsprechend zu verändern).
[0067] Die Erfindung wird nachfolgend lediglich beispielhaft unter Bezugnahme auf die Zeichnung
erläutert.
- Fig. 1
- zeigt ein Blockschaltbild eines elektronischen Türschließsystems mit angeschlossener
Einbruchmeldeanlage.
[0068] Das in Fig. 1 gezeigte elektronische Türschließsystem umfasst eine zentrale Steuereinheit
11 und wenigstens eine elektronische Schließeinheit 13. Eine Einbruchmeldeanlage 17
ist mittels mehrerer elektrischer Verbindungen mit der zentralen Steuereinheit 11
verbunden. Die genaue Ausgestaltung der elektrischen Verbindungen wird im Folgenden
noch genauer erläutert werden. In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel erfolgt die
Kommunikation mit der Einbruchmeldeanlage ausschließlich über analoge elektrische
Signale, wobei die Erfindung nicht hierauf eingeschränkt ist und insbesondere auch
die Kommunikation über digitale Signale umfasst.
[0069] Das Türschließsystem dient als zentrale Zutrittskontrolle für ein Gebäude, das bei
der gezeigten Ausführungsform beispielsweise eine Tür und ein Fenster aufweist. Die
Tür wird direkt oder indirekt durch die elektronische Schließeinheit 13 gesichert.
Mittels eines elektronischen Schlüssels 15, welcher der elektronischen Schließeinheit
13 zugeordnet ist, können das Türschließsystem und die angeschlossene Einbruchmeldeanlage
17 bedient werden. Bei der gezeigten Ausführungsform ist der elektronische Schlüssel
15 durch einen Transponder realisiert, welcher funkgestützt (d.h. drahtlos) Steuersignale
und Identifizierungsdaten an die elektronische Schließeinheit 13 übertragen kann.
[0070] Die zentrale Steuereinheit 11 weist eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung
19, einen Speicher 21, eine Kommunikationsschnittstelle 23, eine hier beispielsweise
als LAN-Schnittstelle ausgebildete Netzwerkschnittstelle 25, eine Mobilfunkschnittstelle
26, einen Zeitzähler 49 und einen Web-Server 65 auf. Zumindest die Auswerte- und Steuereinrichtung
19, der Speicher 21, die Kommunikationsschnittstelle 23, die Netzwerkschnittstelle
25, die Mobilfunkschnittstelle 26, der Web-Server 65 sowie der nachfolgend noch erläuterte
erste Schalteingang 41, erste Schaltausgang 45 und zweite Schalteingang 51 der zentralen
Steuereinheit 11 bilden eine gemeinsame Baueinheit, d.h. diese Komponenten sind in
einem gemeinsamen Gehäuse der zentralen Steuereinheit 11 angeordnet.
[0071] Die elektronische Schließeinheit 13 umfasst eine Auswerte- und Steuereinrichtung
27, eine Kommunikationsschnittstelle 29, einen elektrisch ansteuerbaren Aktor 31 für
ein Schließelement der Schließeinheit 13 oder einer zugeordneten Türschließeinrichtung,
und eine Anzeigeeinrichtung 43.
[0072] Über die Kommunikationsschnittstellen 23 und 29 besteht eine verschlüsselte Funkverbindung
zur bidirektionalen Kommunikation zwischen der zentralen Steuereinheit 11 und der
elektronischen Schließeinheit 13. Hierzu weisen die Kommunikationsschnittstellen jeweils
eine Sende- und Empfangseinheit 63 bzw. 63' auf. Über die Netzwerkschnittstelle 25
der zentralen Steuereinheit 11 kann eine Local Area Network (LAN)-Verbindung oder
eine gesicherte Internetverbindung mit dem integrierten Web-Server 65 der zentralen
Steuereinheit 11 hergestellt werden, beispielsweise von einem handelsüblichen PC (Personal
Computer) 33 aus. Hierfür kann der PC 33 für eine lokale Verbindung direkt an die
Netzwerkschnittstelle 25 angeschlossen werden, oder die Verbindung wird über das Internet
hergestellt, wobei seitens der zentralen Steuereinheit 11 ein geeigneter Internet-Router
(nicht gezeigt) angeschlossen sein kann. Mittels des so angeschlossenen PCs 33 können
über den Web-Server 65 Steuer- und Konfigurationsdaten des Türschließsystems, welche
in dem Speicher 21 gespeichert sind, ausgelesen und verändert werden. Weitere Steuermöglichkeiten
des PCs 33 werden im Folgenden noch erläutert. Die im Speicher 21 gespeicherten Steuer-
und Konfigurationsdaten umfassen insbesondere auch Konfigurationsparameter und Berechtigungsdaten,
anhand derer die Berechtigung zum Bedienen des Türschließsystems und zum Steuern der
Einbruchmeldeanlage 17 (z.B. Scharfschalten/Unscharfschalten) mittels des elektronischen
Schlüssels 15 überprüft wird.
[0073] Über die Mobilfunkschnittstelle 26 der zentralen Steuereinheit 11 kann ebenfalls
eine gesicherte Internetverbindung mit dem integrierten Web-Server 65 der zentralen
Steuereinheit 11 hergestellt werden. Es ist allerdings auch möglich, dass die Mobilfunkschnittstelle
26 direkt mit der die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit
11 kommuniziert (also ohne die Notwendigkeit eines integrierten Web-Servers 65 und
ohne die Verwendung eines Internetprotokolls). Dies kann insbesondere dann vorgesehen
sein, wenn der berechtigte Nutzer nicht mittels eines mobilfunkfähigen Endgeräts und
über das Mobilfunknetzwerk (z.B. GRPS, UMTS oder LTE) direkt mit der zentralen Steuereinheit
11 kommuniziert, sondern über einen externen Server 67 (wie nachstehend noch erläutert
wird).
[0074] Grundsätzlich ist es ausreichend, wenn die zentrale Steuereinheit 11 entweder nur
die Netzwerkschnittstelle 25 für eine Kommunikation basierend auf einem Internet Protokoll,
oder nur die Mobilfunkschnittstelle 26 für eine Kommunikation basierend auf einem
Mobilfunkprotokoll aufweist. Bei der hier gezeigten Ausführungsform sind allerdings
beide Schnittstellen 25, 26 vorgesehen.
[0075] Wie bereits erwähnt, ist die zentrale Steuereinheit 11 mit der Einbruchmeldeanlage
17 verbunden. Der Zweck der Einbruchmeldeanlage 17 besteht darin, alle sicherheitsrelevanten
Zugangspunkte des Gebäudes hinsichtlich eines unbefugten Eindringens Dritter zu überwachen,
und im Falle eines unbefugten Eindringens einen Alarm auszulösen. Zur Überwachung
der sicherheitsrelevanten Zugangspunkte werden geeignete Signalgeber eingesetzt. Bei
der gezeigten Ausführungsform überwacht die Einbruchmeldeanlage beispielsweise das
Fenster mittels eines Öffnungsmelders 35, welcher eine Öffnung des Fensterflügels,
insbesondere bei einer unbefugten Öffnung des Fensters von außen, detektiert. Des
Weiteren wird mittels eines Bewegungssensors 37 der Innenraum des Gebäudes überwacht.
Zur Erhöhung der Überwachungssicherheit sind mehrere Bedienoptionen für das Türschließsystem
vorgesehen. Diese umfassen Kommunikationsabläufe zwischen der Einbruchmeldeanlage
17 und der elektronischen Schließeinheit 13, welche durch die zentrale Steuereinheit
11 gesteuert werden und im Folgenden detailliert erläutert werden.
[0076] Die Einbruchmeldeanlage 17 kann mithilfe des elektronischen Schlüssels 15, sofern
diesem eine entsprechende Berechtigungsstufe zugeordnet ist, scharf- oder unscharfgeschaltet
werden. Für ein Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage 17 wird vom Benutzer des elektronischen
Schlüssels 15, beispielsweise nach dem Verlassen des Gebäudes und bei oder nach dem
Schließen und Verriegeln der Schließeinheit 13, ein Scharfschaltanforderungssignal
an die Auswerte- und Steuereinrichtung 27 gesendet. In Abhängigkeit von dem empfangenen
Scharfschaltanforderungssignal wird sodann über die Kommunikationsschnittstellen 29
und 23 ein Scharfschaltaufforderungssignal an die zentrale Steuereinheit 11 gesendet.
Die zentrale Steuereinheit 11 prüft nun zunächst, ob sich die Einbruchmeldeanlage
17 in einem Scharfschaltbereitschaftszustand befindet. Hierzu wird von der Auswerte-
und Steuereinrichtung 19 ein analoges Scharfschaltbereitschaftssignal geprüft, welches
von einem Signalausgang 39 der Einbruchmeldeanlage 17 an einen ersten Schalteingang
41 der zentralen Steuereinheit 11 gesendet wird und an dem ersten Schalteingang 41
anliegt. Sofern das Scharfschaltbereitschaftssignal der Auswerte- und Steuereinrichtung
19 signalisiert, dass sich die Einbruchmeldeanlage nicht in einem Scharfschaltbereitschaftszustand
befindet (z.B. weil die Einbruchmeldeanlage 17 anhand der Sensoren 35 und 37 oder
weiterer, nicht dargestellter Sensoren feststellt, dass die Außenhaut des Gebäudes
nicht ordnungsgemäß verschlossen ist oder dass sich noch Personen im Innenraum befinden),
wird von der zentralen Steuereinheit 11 über die Kommunikationsschnittstellen 23 und
29 ein Negativantwortsignal an die elektronische Schließeinheit 13 gesendet. Bei Empfang
dieses Negativantwortsignals erzeugt die Auswerte- und Steuereinrichtung 27 ein negatives
Quittierungssignal, welches durch die Anzeigeeinrichtung 43 der elektronischen Schließeinheit
13 ausgegeben wird. Bei der hier gezeigten Ausführungsform weist die Anzeigeeinrichtung
43 beispielsweise eine grüne und eine rote Leuchtdiode auf, wobei das negative Quittierungssignal
durch ein kurzzeitiges Einschalten der roten Leuchtdiode angezeigt wird.
[0077] Für den Fall, dass die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit
11 nach Erhalt eines Scharfschaltaufforderungssignals einen Scharfschaltbereitschaftszustand
der Einbruchmeldeanlage 17 feststellt (d.h. die Zwangsläufigkeit ist gewährleistet),
gibt die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 über einen ersten Schaltausgang 45 der
zentralen Steuereinheit 11 einen analogen Scharfschaltbefehl an die Einbruchmeldeanlage
17 aus, wobei der Scharfschaltbefehl von der Einbruchmeldeanlage 17 über einen Signaleingang
47 empfangen wird. Bei Ausgabe des Scharfschaltbefehls an die Einbruchmeldeanlage
17 wird der in der zentralen Steuereinheit 11 vorgesehene Zeitzähler 49 gestartet.
Während eines vorbestimmten Wartezeitintervalls erwartet die Auswerte- und Steuereinrichtung
19 als Reaktion auf den ausgesandten Scharfschaltbefehl von der Einbruchmeldeanlage
17 ein analoges Scharfschaltbestätigungssignal. Dieses Scharfschaltbestätigungssignal
wird ggf. von einem Signalausgang 53 der Einbruchmeldeanlage 17 an einen zweiten Schalteingang
51 der zentralen Steuereinheit 11 übertragen und liegt an dem zweiten Schalteingang
51 an. Sofern die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 das Scharfschaltbestätigungssignal
innerhalb des vorbestimmten Wartezeitintervalls erhält, sendet die Auswerte- und Steuereinrichtung
19 ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit 13, wobei die Auswerte-
und Steuereinrichtung 27 der elektronischen Schließeinheit 13 bei Empfang des Positivantwortsignals
die Anzeigeeinrichtung 43 zum Anzeigen eines positiven Quittierungssignals ansteuert.
Bei der gezeigten Ausführungsform leuchtet die grüne Leuchtdiode der Anzeigeeinrichtung
43 als Reaktion auf das Positivantwortsignal auf.
[0078] Sofern aber die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit 11
das Scharfschaltbestätigungssignal nicht innerhalb des vorbestimmten Wartezeitintervalls
empfängt (z.B. aufgrund eines Defekts der Einbruchmeldeanlage 17), sendet die Auswerte-
und Steuereinrichtung 19 über die Kommunikationsschnittstellen 23 und 29 ein Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit 13, worauf die Auswerte- und Steuereinrichtung
27 der Schließeinheit 13 die Anzeigeeinrichtung 43 in Form eines negativen Quittierungssignals
ansteuert (rote Leuchtdiode leuchtet auf). Außerdem veranlasst die Auswerte- und Steuereinrichtung
19 der zentralen Steuereinheit 11, dass der zuvor über den ersten Schaltausgang 45
an die Einbruchmeldeanlage 17 ausgegebene Scharfschaltbefehl wieder deaktiviert wird,
d.h. das Signal an dem ersten Schaltausgang 45 wird zu einem Unscharfschaltbefehl
"umgeschaltet". Anhand des genannten Zeitzählers 49 stellt die Auswerte- und Steuereinrichtung
19 durch Vergleich des gespeicherten vorbestimmten Wartezeitintervalls mit der Zeitdauer
ab dem Starten des Zeitzählers 49 also fest, bis wann das Scharfschaltbestätigungssignal
gemäß dem vorbestimmten Wartezeitintervall empfangen sein muss, damit das Positivantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit 13 gesendet werden darf.
[0079] Entsprechend der vorgenannten Bedienoption zum Scharfschalten der Einbruchmeldeanlage
17 mittels des elektronischen Schlüssels 15 ist es auch möglich, die Einbruchmeldeanlage
17 mittels des elektronischen Schlüssels 15 unscharf zu schalten, beispielsweise vor
einem Betreten des Gebäudes. Hierfür muss dem jeweiligen elektronischen Schlüssel
15 eine entsprechende Berechtigungsstufe zugeordnet sein. Die Kommunikationsabläufe,
d.h. die Schalt- und Signalisierungsvorgänge sind dabei ähnlich zu denen beim Scharfschalten.
Insbesondere übermittelt die Schließeinheit 13 erst ein Unscharfschaltaufforderungssignal
an die zentrale Steuereinheit 11, welche sodann einen Unscharfschaltbefehl an die
Einbruchmeldeanlage 17 übermittelt und ein Unscharfschaltbestätigungssignal der Einbruchmeldeanlage
17 abwartet. Erst wenn dieses vorliegt, übermittelt die zentrale Steuereinheit 11
ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit 13.
[0080] Sofern die Einbruchmeldeanlage 17 unscharfgeschaltet ist, kann der Benutzer des elektronischen
Türschließsystems (d.h. der Inhaber des elektronischen Schlüssels 15) die elektronische
Schließeinheit 13 freigeben bzw. die zugeordnete Türschließeinrichtung entriegeln
wie folgt. Der Benutzer sendet mittels des elektronischen Schlüssels 15 ein Identifizierungssignal
mit Identifizierungsdaten an die elektronische Schließeinheit 13. Sodann sendet die
Auswerte- und Steuereinrichtung 27 der elektronischen Schließeinheit 13 über die Kommunikationsschnittstellen
29 und 23 ein Türöffnungsaufforderungssignal mit den Identifizierungsdaten des elektronischen
Schlüssels 15 an die zentrale Steuereinheit 11. Bei Empfang des Türöffnungsaufforderungssignals
vergleicht die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit 11 die
in dem Türöffnungsaufforderungssignal enthaltenen Identifizierungsdaten mit den in
dem Speicher 21 gespeicherten Berechtigungsdaten. Sofern aus dem Vergleich der Berechtigungsdaten
mit den Identifizierungsdaten eine Berechtigung zum Öffnen der elektronischen Schließeinheit
13 hervorgeht, sendet die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 über die Kommunikationsschnittstellen
23 und 29 einen Zutrittsfreigabebefehl an die elektronische Schließeinheit 13. Bei
Empfang des Zutrittsfreigabebefehls erzeugt die Auswerte- und Steuereinrichtung 27
ein Ansteuerungssignal für den Aktor 31 der elektronischen Schließeinheit 13, welcher
die Tür (direkt oder indirekt, insbesondere über ein Schließelement und eine zugeordnete
Türschließeinrichtung) für ein Öffnen freigibt, sodass der Benutzer das Gebäude betreten
kann (z.B. Koppeln einer Handhabe mit einem Entriegelungsmechanismus).
[0081] Sofern die Einbruchmeldeanlage 17 scharfgeschaltet ist, kann die elektronische Schließeinheit
13 auch aufgrund eines kombinierten Unscharfschalt- und Türöffnungsaufforderungssignals
entriegelt werden, welches durch den elektronischen Schlüssel 15 initiiert und von
der Auswerte- und Steuereinrichtung 27 der Schließeinheit 13 an die zentrale Steuereinheit
11 übermittelt wird: Sofern der elektronische Schlüssel 15 zum Steuern der Einbruchmeldeanlage
17 und insbesondere zum Unscharfschalten berechtigt ist, veranlasst und überwacht
die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit 11 zunächst das
Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage 17, und übermittelt (erst) danach unmittelbar
ein Positivantwortsignal (welches das Unscharfschalten der Einbruchmeldeanlage 17
bestätigt) und einen Zutrittsfreigabebefehl (zum entsprechenden Ansteuern des Aktors
31) an die elektronische Schließeinheit 13.
[0082] Als eine weitere Bedienoption für das elektronische Türschließsystem kann über die
Netzwerkschnittstelle 25 oder die Mobilfunkschnittstelle 26 ein Türöffnungsanforderungssignal
von der zentralen Steuereinheit 11 empfangen werden, wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung
19 bei Empfang des Türöffnungsanforderungssignals wiederum einen Zutrittsfreigabebefehl
über die Kommunikationsschnittstellen 23 und 29 an die elektronische Schließeinheit
13 sendet. Sodann wird die elektronische Schließeinheit 13 wie oben beschrieben geöffnet.
[0083] Für den Fall, dass die Einbruchmeldeanlage 17 anhand der Sensoren 35 und 37 ein unbefugtes
Eindringen Dritter entlang eines der Zugangspunkte (Fenster oder Tür) zum Gebäude
detektiert, löst diese einen Alarm aus. Als Folge des Alarms sendet die Einbruchmeldeanlage
17 über einen Signalausgang 57 ein (z.B. analoges) Alarmsignal an die zentrale Steuereinheit
11, wobei das Alarmsignal über einen dritten Schalteingang 55 von der zentralen Steuereinheit
11 empfangen wird und an dem Schalteingang 55 anliegt. In diesem Fall kann die Auswerte-
und Steuereinrichtung 19 der zentralen Steuereinheit 11 über die Netzwerkschnittstelle
25 oder die Mobilfunkschnittstelle 26 eine Nachricht an einen vorbestimmten Empfänger
senden. Bei der hier gezeigten Ausführungsform wird eine E-Mail, welche Informationen
des Alarms enthält, beispielsweise an das zuständige Gebäudemanagement und an einen
Wachdienst geschickt.
[0084] Die zentrale Steuereinheit 11 weist zusätzlich zu den bereits genannten Schaltausgängen
einen weiteren Schaltausgang 59 auf, durch den beispielsweise eine Schranke 61, welche
die unbefugte Zufahrt zu einem an das Gebäude angrenzenden Parkplatzbereich verhindert,
geöffnet oder geschlossen werden kann. Ein entsprechender Öffnungsbefehl kann über
den Schaltausgang 59 automatisch ("Event"-gesteuert) erzeugt werden, beispielsweise
wenn durch die Einbruchmeldeanlage 17 ein Alarm ausgelöst wird und ein entsprechendes
Alarmsignal über den Signalausgang 57 an den dritten Schalteingang 55 der zentralen
Steuereinheit 11 ausgegeben wird. Alternativ kann ein derartiger Öffnungsbefehl von
der Auswerte- und Steuereinrichtung 19 beispielsweise auch dann über den Schaltausgang
59 ausgegeben werden, wenn der Öffnungsbefehl mittels eines entsprechend konfigurierten
elektronischen Schlüssels 15 an die elektronische Schließeinheit 13 übermittelt bzw.
von der elektronischen Schließeinheit 13 sodann an die zentrale Steuereinheit 11 weitergeleitet
wird.
[0085] Ferner kann über die Netzwerkschnittstelle 25 mittels des PCs 33 die Einbruchmeldeanlage
17 scharf- oder unscharfgeschaltet werden. Zum Scharfschalten wird über den PC 33
ein Scharfschaltaufforderungssignal an die zentrale Steuereinheit 11 gesendet, worauf
die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 anhand des an dem ersten Schalteingang 41 anliegenden
Scharfschaltbereitschaftssignals prüft, ob die Einbruchmeldeanlage 17 sich in einem
Scharfschaltbereitschaftszustand befindet. Sofern dies nicht der Fall ist, sendet
die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 über die Netzwerkschnittstelle 25 ein Negativantwortsignal
an den PC 33, welches dem Benutzer des PCs 33 graphisch angezeigt wird. Sofern sich
die Einbruchmeldeanlage 17 allerdings in einem Scharfschaltbereitschaftszustand befindet,
wird über den ersten Schaltausgang 45 ein Scharfschaltbefehl an die Einbruchmeldeanlage
17 ausgegeben, worauf diese - wie zuvor beschrieben - ein Scharfschaltbestätigungssignal
an die zentrale Steuereinheit 11 ausgibt, wenn der Scharfschaltbefehl ausgeführt wurde.
Wenn die Auswerte- und Steuereinrichtung 19 das Scharfschaltbestätigungssignal innerhalb
des in dem Speicher 21 gespeicherten vorbestimmten Wartezeitintervalls erhält, sendet
sie ein Positivantwortsignal an den PC 33, welches dem Benutzer des PCs 33 graphisch
angezeigt wird. Falls innerhalb des vorbestimmten Wartezeitintervalls kein Scharfschaltbestätigungssignal
empfangen wird, wird entsprechend ein Negativantwortsignal an den PC 33 gesendet,
und dort entsprechend anzeigt. Die Feststellung, ob das Scharfschaltbestätigungssignal
innerhalb des vorbestimmten Wartezeitintervalls empfangen wird oder nicht, wird von
der Auswerte- und Steuereinrichtung 19 mithilfe des Zeitzählers 49 ermittelt.
[0086] Selbstverständlich kann die Einbruchmeldeanlage 17 in der zuvor beschriebenen Weise
auch über die Mobilfunkschnittstelle 26 scharf- oder unscharfgeschaltet werden, beispielsweise
mittels des bereits genannten externen Servers 67. Zur graphischen Anzeige des Positiv-
oder Negativantwortsignals kann dann beispielsweise ein mit dem externen Server 67
verbundenes Endgerät des berechtigten Nutzers vorgesehen sein (nicht gezeigt).
[0087] Alternativ zu einer direkten Kommunikation des berechtigten Nutzers mit der zentralen
Steuereinheit 11 (z.B. durch direktes Anschließen eines PCs 33 an die Netzwerkschnittstelle
25, oder durch Verbinden eines internetfähigen Endgerätes über das Internet mit der
Netzwerkschnittstelle 25) kann eine indirekte Kommunikation des berechtigten Nutzers
über den bereits genannten externen Server 67 vorgesehen sein (sogenannter "Cloud"-Server).
In diesem Fall stellt der Nutzer beispielsweise mittels eines internetfähigen, einen
Web-Browser aufweisenden Endgeräts über das Internet eine gesicherte und bidirektionale
Verbindung mit dem externen Server 67 her, und der externe Server 67 stellt eine gesicherte
und bidirektionale Verbindung mit der Netzwerkschnittstelle 25 oder der Mobilfunkschnittstelle
26 her. Mittels des so angeschlossenen externen Servers 67 können die in dem Speicher
21 der zentralen Steuereinheit 11 gespeicherten Steuer- und Konfigurationsdaten des
Türschließsystems ausgelesen und verändert werden.
[0088] Über die Netzwerkschnittstelle 25 und den Web-Server 65 bzw. über die Mobilfunkschnittstelle
26 der zentralen Steuereinheit 11 kann das elektronische Türschließsystem mittels
des PCs 33 oder über den externen Server 67 besonders komfortabel administriert und
bedient werden. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mehrere elektronische
Schließeinheiten 13 in das Türschließsystem integriert sind. So können sämtliche in
dem Speicher 21 gespeicherten Konfigurations- und Berechtigungsdaten überprüft und
ggf. geändert werden. Es können eine Vielzahl elektronischer Schlüssel 15 an berechtigte
Benutzer ausgegeben werden, wobei die Berechtigungsdaten, welche für jeden Schlüssel
15 individuell festgelegt werden, über die Netzwerkschnittstelle 25 oder die Mobilfunkschnittstelle
26 auch aus der Ferne effizient verwaltet werden können. Als Alternative zu dem gezeigten
PC 33 und dem externen Server 67 kann zur Steuerung und Verwaltung des Türschließsystems
beispielsweise auch ein mobiles, PC-ähnliches oder mobilfunkfähiges Endgerät, insbesondere
ein Smartphone (mit einer hierauf installierten "App") oder ein Tablet (mit Web-Browser)
eingesetzt werden.
[0089] Zusätzlich kann über die Netzwerkschnittstelle 25 und/oder die Mobilfunkschnittstelle
26 der zentralen Steuereinheit 11 auch die angeschlossene Einbruchmeldeanlage 17,
wie zuvor beschrieben, scharf- oder unscharfgeschaltet werden, wobei verschiedene
Berechtigungsstufen der elektronischen Schlüssel 15 berücksichtigt werden können.
Schließlich können auch sämtliche an das elektronische Türschließsystem angeschlossene
elektronische Schließeinheiten 13 aus der Ferne geöffnet werden. Hierdurch kann auf
Sonder- und Notsituationen schnell reagiert werden, da im Notfall (z.B. Feuer im Gebäude)
Personen (z.B. Feuerwehrleute), welche keinen elektronischen Schlüssel 15 mit entsprechenden
Identifizierungsdaten besitzen, in das von der Einbruchmeldeanlage 17 überwachte Gebäude
gelassen werden, ohne dass die Einbruchmeldeanlage 17 einen Alarm auslöst und zugangsberechtigte
Personen vor Ort sein müssen.
[0090] Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht somit darin, dass in einer modularen
Bauweise ein elektronisches Türschließsystem einerseits, welches der Zutrittskontrolle
und -verwaltung dient und welches eine Netzwerkschnittstelle 25 und/oder eine Mobilfunkschnittstelle
26 für eine besonders komfortable Steuerung und Konfigurierung auch aus der Ferne
aufweist, mit einer bestehenden (z.B. analogen) Einbruchmeldeanlage 17 andererseits
funktional verknüpft werden kann, um nicht nur die Bedienbarkeit der Einbruchmeldeanlage
17 zu verbessern, sondern auch eine zusätzliche Funktionaliät zu ermöglichen (z.B.
elektronische Einrichtung einer Zwangsläufigkeit beim Verriegeln/Scharfschalten und/oder
beim Unscharfschalten/Entriegeln).
Bezugszeichenliste
[0091]
- 11
- Zentrale Steuereinheit
- 13
- Elektronische Schließeinheit
- 15
- Elektronischer Schlüssel
- 17
- Einbruchmeldeanlage
- 19
- Auswerte- und Steuereinrichtung der zentralen Steuereinheit
- 21
- Speicher
- 23
- Kommunikationsschnittstelle der zentralen Steuereinheit
- 25
- Netzwerkschnittstelle
- 26
- Mobilfunkschnittstelle
- 27
- Auswerte- und Steuereinrichtung der elektronischen Schließeinheit
- 29
- Kommunikationsschnittstelle der elektronischen Schließeinheit
- 31
- Aktor
- 33
- PC
- 35
- Öffnungsmelder
- 37
- Bewegungssensor
- 39
- Signalausgang
- 41
- Erster Schalteingang
- 43
- Anzeigeeinrichtung
- 45
- Erster Schaltausgang
- 47
- Signaleingang
- 49
- Zeitzähler
- 51
- Zweiter Schalteingang
- 53
- Signalausgang
- 55
- Dritter Schalteingang
- 57
- Signalausgang
- 59
- Weiterer Schaltausgang
- 61
- Schranke
- 63, 63'
- Sende- und Empfangseinheit
- 65
- Web-Server
- 67
- Externer Server
1. Türschließsystem, das eine zentrale Steuereinheit (11) und wenigstens eine elektronische
Schließeinheit (13) mit wenigstens einem elektronischen Schlüssel (15) umfasst;
wobei die zentrale Steuereinheit (11) eine elektronische Auswerte- und Steuereinrichtung
(19), einen Speicher (21) zum Speichern von Berechtigungsdaten und Konfigurationsparametern,
eine Kommunikationsschnittstelle (23) für eine bidirektionale Kommunikation mit der
elektronischen Schließeinheit (13), eine Netzwerkschnittstelle (25) und/oder Mobilfunkschnittstelle
(26) zumindest zum Empfangen von Steuer- und Konfigurationsdaten basierend auf einem
Internet Protokoll oder einem Mobilfunkprotokoll aufweist, und wobei die Auswerte-
und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu ausgelegt ist, in
Abhängigkeit von den über die Netzwerkschnittstelle (25) und/oder die Mobilfunkschnittstelle
(26) empfangenen Steuer- und Konfigurationsdaten die gespeicherten Berechtigungsdaten
und/oder Konfigurationsparameter zu verändern;
wobei die elektronische Schließeinheit (13) einen Aktor (31) für ein Schließelement,
eine Auswerte- und Steuereinrichtung (27) und eine Kommunikationsschnittstelle (29)
für eine bidirektionale Kommunikation mit der zentralen Steuereinheit (11) umfasst;
dadurch gekennzeichnet, dass
die zentrale Steuereinheit (11) ferner wenigstens einen ersten Schaltausgang (45)
zum Ausgeben eines Steuersignals an eine angeschlossene Einbruchmeldeanlage (17) und
wenigstens einen ersten Schalteingang (41) zum Empfangen eines Zustandssignals von
der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) aufweist.
2. Türschließsystem nach Anspruch 1 ,
wobei die zentrale Steuereinheit (11) für eine bidirektionale Kommunikation über die
Netzwerkschnittstelle (25) und/oder die Mobilfunkschnittstelle (26) einen internen
Web-Server (65) aufweist oder bildet.
3. Türschließsystem nach Anspruch 1 oder 2,
wobei der Netzwerkschnittstelle (25) der zentralen Steuereinheit (11) eine eigene
Internet Protocol (IP)-Adresse zugeordnet oder zuordenbar ist.
4. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle (25) eine gesicherte Internet-Verbindung
aufzubauen und/oder über die Mobilfunkschnittstelle (26) eine gesicherte Mobilfunkverbindung
aufzubauen.
5. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über den ersten Schaltausgang (45) ein Schaltsignal zum Scharfschalten
und/oder zum Unscharfschalten der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) auszugeben.
6. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über den ersten Schalteingang (41) ein Zustandssignal von der angeschlossenen
Einbruchmeldeanlage (17) zu empfangen, das eine Information über einen Betriebszustand
der Einbruchmeldeanlage (17) enthält.
7. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über den ersten Schalteingang (41) ein Scharfschaltbereitschaftssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) zu empfangen;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, von dem elektronischen Schlüssel (15) ein Scharfschaltanforderungssignal
zu empfangen und in Abhängigkeit von dem empfangenen Scharfschaltanforderungssignal
über die Kommunikationsschnittstellen (23, 29) ein Scharfschaltaufforderungssignal
an die zentrale Steuereinheit (11) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, bei Empfang des Scharfschaltaufforderungssignals anhand des über
den ersten Schalteingang (41) empfangenen Scharfschaltbereitschaftssignals zu prüfen,
ob die angeschlossene Einbruchmeldeanlage (17) sich in einem Scharfschaltbereitschaftszustand
befindet, und im Falle eines negativen Ergebnisses der Prüfung über die Kommunikationsschnittstellen
(23, 29) ein Negativantwortsignal an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, bei Empfang des Negativantwortsignals eine optische und/oder akustische
Anzeigeeinrichtung (43) der elektronischen Schließeinheit (13) zum Anzeigen eines
negativen Quittierungssignals anzusteuern.
8. Türschließsystem nach Anspruch 7,
wobei die zentrale Steuereinheit (11) ferner einen zweiten Schalteingang (51) aufweist;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, im Falle eines positiven Ergebnisses der Prüfung des Scharfschaltbereitschaftszustands
über den ersten Schaltausgang (45) einen Scharfschaltbefehl an die angeschlossene
Einbruchmeldeanlage (17) auszugeben;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, über den zweiten Schalteingang (51) ein Scharfschaltbestätigungssignal
von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) zu empfangen;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, bei Empfang des Scharfschaltbestätigungssignals über die Kommunikationsschnittstellen
(23, 29) ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, bei Empfang des Positivantwortsignals die Anzeigeeinrichtung (43)
der elektronischen Schließeinheit (13) zum Anzeigen eines positiven Quittierungssignals
anzusteuern.
9. Türschließsystem nach Anspruch 8,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, bei Ausgabe des Scharfschaltbefehls an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage
(17) einen Zeitzähler (49) zu starten und lediglich dann das Positivantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden, wenn die Auswerte- und Steuereinrichtung
(19) das Scharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage
(17) innerhalb eines vorbestimmten Wartezeitintervalls ab dem Starten des Zeitzählers
(49) empfängt;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, über die Kommunikationsschnittstellen (23, 29) das Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden, falls innerhalb des vorbestimmten
Wartezeitintervalls kein Scharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage
(17) über den zweiten Schalteingang (51) empfangen wird.
10. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Auswerte- und
Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13) dazu angepasst ist,
von dem elektronischen Schlüssel (15) ein Unscharfschaltanforderungssignal zu empfangen
und in Abhängigkeit von dem empfangenen Unscharfschaltanforderungssignal über die
Kommunikationsschnittstellen (23, 29) ein Unscharfschaltaufforderungssignal an die
zentrale Steuereinheit (11) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, bei Empfang des Unscharfschaltaufforderungssignals über den ersten
Schaltausgang (45) oder über einen weiteren Schaltausgang einen Unscharfschaltbefehl
an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage (17) auszugeben;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, über einen Schalteingang, insbesondere über einen zweiten Schalteingang
(51) oder einen weiteren Schalteingang, ein Unscharfschaltbestätigungssignal von der
angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) zu empfangen;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, bei Empfang des Unscharfschaltbestätigungssignals über die Kommunikationsschnittstellen
(23, 29) ein Positivantwortsignal an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, bei Empfang des Positivantwortsignals die Anzeigeeinrichtung (43)
der elektronischen Schließeinheit (13) zum Anzeigen eines positiven Quittierungssignals
anzusteuern.
11. Türschließsystem nach Anspruch 10,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, bei Ausgabe des Unscharfschaltbefehls an die angeschlossene Einbruchmeldeanlage
(17) einen Zeitzähler (49) zu starten und lediglich dann das Positivantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden, wenn die Auswerte- und Steuereinrichtung
(19) das Unscharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage
(17) innerhalb eines vorbestimmten Wartezeitintervalls ab dem Starten des Zeitzählers
(49) empfängt;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, über die Kommunikationsschnittstellen (23, 29) ein Negativantwortsignal
an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden, falls innerhalb des vorbestimmten
Wartezeitintervalls kein Unscharfschaltbestätigungssignal von der angeschlossenen
Einbruchmeldeanlage (17) über den zweiten oder weiteren Schalteingang (51) empfangen
wird;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, bei Empfang des Negativantwortsignals eine optische und/oder akustische
Anzeigeeinrichtung (43) der elektronischen Schließeinheit (13) zum Anzeigen eines
negativen Quittierungssignals anzusteuern.
12. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
wobei die zentrale Steuereinheit (11) ferner einen weiteren Schalteingang (55) zum
Empfangen eines Alarmsignals von der angeschlossenen Einbruchmeldeanlage (17) aufweist;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner
dazu angepasst ist, bei Empfang des Alarmsignals über den weiteren Schalteingang (55)
eine Nachricht an einen vorbestimmten Empfänger zu senden.
13. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche ,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, von dem elektronischen Schlüssel (15) ein Identifizierungssignal
zu empfangen und in Abhängigkeit von dem empfangenen Identifizierungssignal über die
Kommunikationsschnittstellen (23, 29) ein Türöffnungsaufforderungssignal mit Identifizierungsdaten
des elektronischen Schlüssels (15) an die zentrale Steuereinheit (11) zu senden; wobei
die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu angepasst
ist, bei Empfang des Türöffnungsaufforderungssignals die darin enthaltenen Identifizierungsdaten
mit den gespeicherten Berechtigungsdaten zu vergleichen und im Falle eines positiven
Ergebnisses des Vergleichs einen Zutrittsfreigabebefehl über die Kommunikationsschnittstellen
(23, 29) an die elektronische Schließeinheit (13) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
ferner dazu angepasst ist, bei Empfang des Zutrittsfreigabebefehls den Aktor (31)
der elektronischen Schließeinheit (13) für eine Zutrittsfreigabe anzusteuern.
14. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle (25) oder die Mobilfunkschnittstelle
(26) ein Türöffnungsanforderungssignal zu empfangen; wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung
(19) der zentralen Steuereinheit (11) ferner dazu angepasst ist, bei Empfang des Türöffnungsanforderungssignals
einen Zutrittsfreigabebefehl über die Kommunikationsschnittstellen (23, 29) an die
elektronische Schließeinheit (13) zu senden;
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (27) der elektronischen Schließeinheit (13)
dazu angepasst ist, bei Empfang des Zutrittsfreigabebefehls den Aktor (31) der elektronischen
Schließeinheit (13) für eine Zutrittsfreigabe anzusteuern.
15. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Kommunikationsschnittstelle (23) der zentralen Steuereinheit (11) und die
Kommunikationsschnittstelle (29) der elektronischen Schließeinheit (13) jeweils eine
drahtlose Sende- und Empfangseinrichtung zum Aufbauen einer Funkverbindung zwischen
der zentralen Steuereinheit (11) und der elektronischen Schließeinheit (13) aufweisen;
und/oder
wobei die zentrale Steuereinheit (11) ferner wenigstens einen weiteren Schaltausgang
(59) zum Steuern von mechatronischen Schließeinrichtungen (61) oder von Überwachungseinrichtungen
aufweist;
und/oder
wobei die zentrale Steuereinheit (11) ferner wenigstens einen Videoeingang zum Empfangen
von Bilddaten von einer angeschlossenen Videokamera aufweist;
und/oder
wobei der erste Schaltausgang (45) zum Ausgeben eines analogen Steuersignals angepasst
ist und der erste Schalteingang (41) zum Empfangen eines analogen Schaltsignals angepasst
ist;
und/oder
wobei die zentrale Steuereinheit (11) dazu angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle
(25) eine gesicherte und bidirektionale Netzwerkverbindung zu einem externen Server
(67) aufzubauen und/oder über die Mobilfunkschnittstelle (26) eine gesicherte und
bidirektionale Mobilfunkverbindung zu einem externen Server (67) aufzubauen.
16. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, ein Steuersignal unabhängig von einem an dem ersten Schalteingang (41)
anliegenden Schaltsignal zu erzeugen und an dem ersten Schaltausgang (45) auszugeben.
17. Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
wobei die Auswerte- und Steuereinrichtung (19) der zentralen Steuereinheit (11) dazu
angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle (25) die in dem Speicher (21) gespeicherten
Berechtigungsdaten und/oder Konfigurationsparameter an eine andere, jedoch gleichartige
zentrale Steuereinheit des Türschließsystems über deren Netzwerkschnittstelle zu übermitteln,
um innerhalb eines Verbunds von mehreren gleichartigen zentralen Steuereinheiten über
die jeweiligen Netzwerkschnittstellen einen Austausch von gespeicherten Berechtigungsdaten
und/oder Konfigurationsparametern zu ermöglichen.
18. Anordnung, welche ein Türschließsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche und
einen externen Server (67) umfasst,
wobei der externe Server (67) dazu angepasst ist, über die Netzwerkschnittstelle (25)
und/oder die Mobilfunkschnittstelle (26) des Türschließsystems eine gesicherte und
bidirektionale Netzwerkverbindung oder Mobilfunkverbindung zu der zentralen Steuereinheit
(11) des Türschließsystems herzustellen;
wobei der zentrale Server (67) vorzugsweise ferner dazu angepasst ist, über die Netzwerkverbindung
oder Mobilfunkverbindung Steuer- und Konfigurationsdaten an die zentrale Steuereinheit
(11) des Türschließsystems zu senden, und die zentrale Steuereinheit (11) dazu angepasst
ist, die Steuer- und Konfigurationsdaten über die Netzwerkschnittstelle (25) oder
Mobilfunkschnittstelle (26) zu empfangen.