[0001] Die Erfindung betrifft eine Baueinheit für eine Heizungsanlage mit zwei Heizkreisen
mit den im Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0002] Baueinheiten dieser Art zählen in zahlreichen Varianten zum Stand der Technik. Sie
bilden in einer Heizungsanlage, insbesondere in einer Kompaktheizungsanlage, wie sie
zur Brauchwassererwärmung und Raumheizung in Wohnungen, aber auch Häusern zu finden
ist, eine Einheit, welche die wasserführenden Anschlüsse der Heizung sowie einen Großteil
der Leitungsverbindungen, Sensoren, Ventile und eine Umwälzpumpe umfassen. Hierdurch
entfällt die sonst früher übliche Einzelverrohrung sowie die einzelne Montage von
Ventilen, Entlüftern, Anschlüssen und dergleichen. Dabei ist der wesentliche Aufbau
solcher Baueinheiten ähnlich, sie weisen meist nach unten weisende Leitungsanschlüsse,
einen rückseitigen Plattenwärmetauscher für die Brauchwassererwärmung sowie ein oder
mehrere Baugruppen auf, die aus Kunststoffspritzgussteilen gebildet sind und welche
die erforderlichen Ventile, Entlüfter, Pumpen usw. aufnehmen und die Leitungsverbindungen
in diesen Bereich bilden. Es haben sich unterschiedliche Konstruktionsprinzipien etabliert,
so können sowohl Umwälzpumpe als auch Umschaltventil wahlweise im Vorlauf oder im
Rücklauf angeordnet sein. Je nach Hersteller werden unterschiedliche Anordnungen bevorzugt
die einen unterschiedlichen Aufbau der Baueinheit, insbesondere der zum Aufbau derselben
erforderlichen Kunststoffspritzgussteile bedarf. Viele Konstruktionen haben allerdings
gemeinsam, dass sie eine Vorlaufbaugruppe, welche Anschlüsse zum Vorlauf der Raumheizung,
zum Vorlauf der Brauchwassererwärmung und zum Ausgang des Primärwärmetauschers aufweisen
und eine Rücklaufbaugruppe haben, welche Anschlüsse zum Rücklauf der Raumheizung,
zum Rücklauf der Brauchwassererwärmung und zum Eingang des Primärwärmetauschers aufweisen.
Diese Baugruppen werden durch einen Plattenwärmetauscher verbunden, und zwar mechanisch
und hydraulisch. Eine solche Anordnung ist beispielsweise aus
EP 2 093 517 B1 bekannt.
[0003] Der Aufbau der Baueinheit mit zwei im Wesentlichen über den Plattenwärmetauscher
miteinander verbundenen Baugruppen hat sich bewährt, da hierdurch zum einen ein stabiler
und kompakter Aufbau erreicht wird, andererseits jedoch wenig Wärmespannungen innerhalb
der Baueinheit aufgebaut werden können, da die Baugruppen voneinander getrennt und
der Plattenwärmetauscher sich somit frei zwischen diesen ausdehnen kann.
[0004] Da die Werkzeugkosten für die Kunststoffspritzgussteile einen wesentlichen Teil der
Fertigungskosten darstellen, und insbesondere bei kleineren Stückzahlen von Bedeutung
sind, ist es ein stetes Bemühen, zum einen die Kunststoffspritzgussteile, aus denen
die Baugruppen aufgebaut sind, ohne verlorene Kerne herstellen zu können. Zum anderen
ist es erstrebenswert, auch für unterschiedliche Konstruktionen mit einer minimalen
Anzahl von Werkzeugen auszukommen, das heißt die Baugruppen so auszulegen, dass sie
nach Möglich für unterschiedliche Konstruktionen eingesetzt werden können.
[0005] Schließlich ist es ein Bestreben, die verwendeten Kunststoffe den spezifischen Anforderungen
entsprechend einzusetzen. So ergeben sich beispielsweise für brauchwasserführende
Leitungen andere Anforderungen als für die Wärmeträgermedium führenden Leitungen,
erstere müssen sicherstellen, dass die Anforderungen an die Trinkwasserqualität eingehalten
werden, letztere müssen insbesondere den thermischen Belastungen Stand halten können.
[0006] Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße
Baueinheit weiter zu verbessern.
[0007] Diese Aufgabe wir gemäß der Erfindung durch eine Baueinheit mit den in Anspruch 1
aufgeführten Merkmalen gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung und der Zeichnung angegeben. Hierbei
können die in den Unteransprüchen und der Beschreibung angegebenen Merkmale jeweils
für sich aber auch in geeigneter Kombination die erfindungsgemäße Lösung gemäß Anspruch
1 weiter ausgestalten.
[0008] Die erfindungsgemäße Baueinheit für eine Heizungsanlage mit zwei Heizkreisen, nämlich
einen für die Raumheizung und einen für die Brauchwassererwärmung, die über einen
gemeinsamen Primärwärmetauscher mit einem wärmeführenden Medium versorgt werden, weist
eine Vorlaufbaugruppe und eine Rücklaufbaugruppe auf, die über einen diese Baugruppen
verbindenden Plattenwärmetauscher verbunden sind. Die Vorlaufbaugruppe hat Anschlüsse
zum Vorlauf der Raumheizung, zum Vorlauf der Brauchwassererwärmung und zum Ausgang
des Primärwärmetauschers. Die Rücklaufbaugruppe hat Anschlüsse zum Rücklauf der Raumheizung,
zum Rücklauf der Brauchwassererwärmung und zum Eingang des Primärwärmetauschers. Gemäß
der Erfindung ist die Vorlaufbaugruppe in zwei Baugruppenteile geteilt, von denen
das eine Baugruppenteil zu dem Anschluss zum Ausgang des Primärwärmetauschers und
den Anschluss zum Vorlauf der Raumheizung aufweist und das andere Baugruppenteil den
an dem Plattenwärmetauscher anschließenden Vorlaufanschluss zur Brauchwassererwärmung
und zwei Brauchwasseranschlüsse aufweist, von denen einer an den Plattenwärmetauscher
anschließt und der andere an eine Brauchwasserleitung. Die Baugruppenteile sind jeweils
als Kunststoffspritzgussteile ausgebildet, bestehen jedoch aus unterschiedlichen Werkstoffen
und weisen zueinander weisende Anschlüsse auf, über die die Baugruppen lösbar miteinander
mechanisch und direkt, das heißt unmittelbar hydraulisch, verbunden sind.
[0009] Grundgedanke der erfindungsgemäßen Lösung ist es, bei einem an sich vorteilhaften
Aufbau der Baueinheit aus einer Vorlaufbaugruppe und einer Rücklaufbaugruppe, die
durch einen Plattenwärmetauscher mechanisch und hydraulisch verbunden sind, die Vorlaufbaugruppe
in mindestens zwei Baugruppenteile aufzuteilen, die jeweils als Kunststoffspritzgussteile
ausgebildet sind, jedoch aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind, die zueinander
weisende Anschlüsse aufweisen, über die diese beiden Baugruppenteile lösbar miteinander
mechanisch und direkt hydraulisch verbunden sind. Es handelt sich also um Leitungsanschlüsse
die nach ihrem Verbinden eine Durchgangsleitung zwischen den beiden Baugruppenteilen
bilden. Die Aufteilung der Vorlaufbaugruppe in zwei Baugruppenteile unterschiedlichen
Werkstoffs hat zum einen werkzeugtechnische Vorteile, da diese einzelnen Baugruppenteile
naturgemäß mit weniger komplex aufgebauten Werkzeugen gefertigt werden können als
eine zusammenhängende Baugruppe. Dabei kann vorteilhaft genutzt werden, dass nur eines
der beiden Baugruppenteile von Brauchwasser durchflossen ist, so dass nur dieses Bauteil
mit dem den Brauchwasseranforderungen entsprechenden Kunststoff hergestellte werden
muss. Dieses Baugruppenteil wird beispielsweise vorteilhaft aus PPA (Polyphthalamid)
oder PPS (Polyphenylensulfid) gefertigt. Das andere Baugruppenteil hingegen kann aus
einem kostengünstigeren Werkstoff, beispielweise PA (Polyamid) gefertigt werden. Beide
Bauteilgruppen können, wie das weiter unten beschriebene Ausführungsbeispiel verdeutlicht,
mit einfachen Ziehkernen ohne verlorene Kerne hergestellt werden. Die Aufteilung der
Vorlaufbaugruppe in mindestens zwei Vorlaufbaugruppenteile ist auch von daher günstig,
da für eine abgewandelte Konstruktion nicht notwendigerweise beide Baugruppenteile
verändert werden müssen, sondern gegebenenfalls nur das eine oder das andere.
[0010] Die beiden zueinander weisenden Anschlüsse der Baugruppenteile sind vorteilhaft unter
Eingliederung einer Dichtung, vorzugsweise eines O-Rings bajonettverbunden, so dass
bei der Montage die beiden Baugruppenteile mit ihren Anschlüssen zusammengesteckt
und über einen vorbestimmten Winkel zueinander gedreht werden, um die Bajonettverbindung
zu schließen. Es ergibt sich damit stets eine eindeutige Ausrichtung der Bauteile
zueinander, wodurch Fehlmontagen verhindert werden.
[0011] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann die Baueinheit eine Vorlauf und Rücklauf
verbindende Bypassleitung aufweisen, die über ein Bypassventil hydraulisch angebunden
ist, wobei vorteilhaft in der Vorlaufbaugruppe eine Aufnahmekammer für das Bypassventil
sowie ein Anschluss für die Bypassleitung vorgesehen sind. Die Bypassleitung wird
dann als gesonderte Leitung für die üblichen Steckanschlüsse gefertigt und mündet
in einem entsprechenden Anschluss der Rücklaufbaugruppe.
[0012] Alternativ kann der Vorlauf und Rücklauf verbindende Bypass auch ohne gesonderte
Bypassleitung gebildet werden, wenn die durch den Plattenwärmetauscher verlaufende
Leitungsverbindung hierfür genutzt wird. Auch in diesem Fall ist ein Bypassventil
erforderlich, welches den Bypass hydraulisch anbindet. Dieses kann gemäß einer vorteilhaften
Ausgestaltung in einer Aufnahmekammer der Vorlaufbaugruppe vorgesehen sein. Dabei
kann gemäß der Erfindung die Vorlaufbaugruppe so ausgestaltet sein, dass die Aufnahmekammer
für das Bypassventil wahlweise mit dem Anschluss für die Bypassleitung oder über einen
Bypass innerhalb der Vorlaufbaugruppe mit dem Plattenwärmetauscher verbunden ist,
so dass für beide Varianten ein und das selbe Kunststoffspritzgussbauteil verwendet
werden kann. Dabei ist gemäß der Erfindung vorgesehen, dass entweder entsprechende
Blindstopfen an dem Leitungsanschluss und/oder der Kammer angebracht werden oder das
Bauteil durch Einlegen entsprechender Werkzeugteile in das Werkzeug entsprechend variiert
wird.
[0013] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Aufnahmekammer für das Bypassventil und/oder
der Anschluss für die Bypassleitung in dem anderen Baugruppenteil vorgesehen ist,
welches weiter bevorzugt zwischen dem einen Baugruppenteil und der Rücklaufbaugruppe
angeordnet ist. Es handelt sich bei dem anderen Baugruppenteil also um das Baugruppenteil,
welches die an den Plattenwärmetauscher anschließenden Anschlüsse trägt, da es dann
besonders einfach möglich ist, den Bypass innerhalb der Vorlaufbaugruppe vorzusehen,
der zumindest bei Führung des Bypasses durch den Plattenwärmetauscher notwendigerweise
in einer Leitung münden muss, welche an den Plattenwärmetauscher anschließt.
[0014] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist in der Vorlaufbaugruppe
ein vorzugsweise in Einbaulage von vorne zugänglicher Anschluss zur Aufnahme eines
Überdruckventils vorgesehen. Dieser Anschluss für das Überdruckventil ist vorteilhaft
in dem einen Baugruppenteil vorgesehen, in welchem kein Brauchwasser geführt ist.
Dieses Sicherheitsventil, welches regelmäßig überprüft und gegebenenfalls ausgetauscht
werden muss, ist bei dieser Anordnung stets gut zugänglich von vorne erreichbar.
[0015] Alternativ oder zusätzlich kann gemäß einer Weiterbildung der Erfindung eine Vorlauf
und Rücklauf verbindende Bypassleitung vorgesehen sein, die über ein Bypassventil
hydraulisch angebunden ist, wobei in der Rücklaufbaugruppe eine Aufnahmekammer für
das Bypassventil sowie ein Anschluss für die Bypassleitung vorgesehen ist. Wenn, was
vorteilhaft ist, eine solche Aufnahmekammer für ein Bypassventil sowohl in der Vorlauf-
als auch in der Rücklaufbaugruppe vorgesehen sind und an jeder dieser Baugruppen ein
Anschluss für die Bypassleitung vorgesehen ist, so kann die Baueinheit das Bypassventil
wahlweise an der Vorlauf- oder in der Rücklaufbaugruppe tragen. Auch kann gemäß einer
Weiterbildung der Erfindung, wenn der Bypass durch den Plattenwärmetauscher verlaufen
soll, ein Bypassventil in der Rücklaufbaugruppe aufgenommen sein, wobei die Aufnahmekammer
dann innerhalb der Rücklaufbaugruppe einen Bypass zum Plattenwärmetauscher aufweist.
Wenn, was vorteilhaft ist, beide Baugruppen sowohl für einen Bypass durch den Plattenwärmetauscher
als auch mit einem Anschluss für eine Bypassleitung versehen sind, sind sie vorteilhaft
auch beide mit einer Aufnahmekammer für ein Bypassventil versehen. Dann kann die erfindungsgemäße
Baueinheit für Konstruktionen eingesetzt werden, bei denen das Bypassventil wahlweise
in der einen oder der anderen Baugruppe angeordnet ist, die über eine Bypassleitung
oder über den Plattenwärmetauscher miteinander bypassverbunden sind. Hierzu bedarf
es keiner Änderung der verwendeten Kunststoffspritzgussteile bzw. sind die Anpassungen
so marginal, dass zumindest die hierfür erforderlichen Werkzeuge mit geringen Modifikationen
weiter verwendet werden können.
[0016] Vorteilhaft weist auch die Rücklaufbaugruppe einen vorzugsweise in Einbaulage rückseitigen
Anschluss für die Bypassleitung auf, da letztere, wenn diese als gesonderte Leitung
ausgebildet sein soll, vorteilhaft hinter dem Plattenwärmetauscher langgeführt ist
oder daneben verlaufen kann, also den dort üblicherweise ohnehin vorhandenen Freiraum
ausnutzt.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist die Rücklaufbaugruppe
alternativ oder ebenfalls einen Anschluss zur Aufnahme eines Überdruckventils auf.
Dieser ist insbesondere dann, wenn in der Rücklaufbaugruppe weitere Komponenten wie
Pumpe und Umschaltventil integriert sind, vorteilhaft in Einbaulage von oben zugänglich
um den Freiraum für die vorgenannten Komponenten nicht zu tangieren.
[0018] Vorteilhaft ist die Rücklaufbaugruppe durch ein Kunststoffspritzgussteil gebildet,
welches zumindest Teil eines Pumpengehäuses einer Umwälzpumpe bildet und welches vorzugsweise
in Einbaulage von vorne zugänglich ist, also den Motorkopf von vorne aufnehmen kann,
so dass dieser in Einbaulage gut zugänglich und gegebenenfalls austauschbar ist.
[0019] Vorteilhaft ist die Rücklaufbaugruppe durch ein Kunststoffspritzgussteil gebildet,
welches ein Umschaltventil umfasst, welches den Rücklauf der Raumheizung und/oder
den Rücklauf der Brauchwassererwärmung mit der Saugseite der Umwälzpumpe verbindet.
Eine solche Anordnung ist besonders günstig, da der Saugraum der Pumpe dann gleichzeitig
als Ventilraum dienen kann. Grundsätzlich ist es denkbar, eine solche Rücklaufbaugruppe
auch aus zwei oder mehr Kunststoffspritzgussteilen aus gleichen oder unterschiedlichen
Werkstoffen aufzubauen. Bei dem Aufbau aus einem Kunststoffspritzgussteil ist ein
Werkstoff zu wählen, der den Brauchwasseranforderungen entspricht.
[0020] Weiter vorteilhaft weist die Rücklaufbaugruppe eine Kammer zur Aufnahme eines Gasabscheiders
auf, diese schließt vorteilhaft an einen dem Saugmund der Pumpe vorgelagerten Raum
an, in dem auch das Umschaltventil angeordnet sein kann.
[0021] Die erfindungsgemäße Lösung beschränkt sich nicht auf die vorteilhaft gemäß Anspruch
1 angegebene Werkstoffvariante der Baugruppenteile, sondern es können die in den Unteransprüchen
und der Beschreibung angegebenen konstruktiven Details, welche die Verwendung von
Baugruppen, Baugruppenteilen bzw. Kunststoffspritzgussteilen aus denen diese aufgebaut
sind, für unterschiedliche Anwendungen bei praktisch gleicher Formgebung ermöglichen,
kombiniert werden.
[0022] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter perspektivischer Darstellung von in Eibaulage schräg hinten eine
Baueinheit gemäß der Erfindung,
- Fig. 2
- die Baueinheit gemäß Fig. 1 ohne Plattenwärmetauscher,
- Fig. 3
- eine Ansicht der Baueinheit nach Fig. 2 in Einbaulage schräg von vorne,
- Fig. 4
- in Explosionsdarstellung schräg von vorne die Baugruppenteile der Vorlaufbaugruppe,
- Fig. 5
- die Baugruppenteile der Vorlaufbaugruppe schräg von hinten in Explosionsdarstellung,
- Fig. 6
- eine Ansicht auf die Vorlaufbaugruppe von oben,
- Fig. 7
- einen Schnitt längs der Schnittlinie A-A in Fig. 6,
- Fig. 8
- ein hydraulisches Schaltbild einer Heizungsanlage mit einer Baueinheit gemäß Fig.
1, bei welcher der Bypass durch eine gesonderte Bypassleitung gebildet ist, und
- Fig. 9
- ein Schaltbild einer Baueinheit, bei welcher der Bypass durch den Plattenwärmetauscher
geführt ist.
[0023] Die dargestellte Baueinheit weist eine Vorlaufbaugruppe 1 und eine Rücklaufbaugruppe
2 auf, die über einen Plattenwärmetauscher 3 mechanisch und hydraulisch miteinander
verbunden sind. Die Baugruppen 1 und 2 sind darüber hinaus über ein wie der Wärmetauscher
3 ebenfalls aus Metall bestehendes Chassis 4 verbunden, in welchem die Rohrleitungsanschlüsse
5, 6, 7 und 8 der Heizungsanlage in Einbaulage nach unten heraus geführt sind. Der
Anschluss 5 bildet den Vorlaufanschluss für die Raumheizung, der Anschluss 6 bildet
den Warmwasserbrauchwasseranschluss, der Anschluss 7 bildet den Kaltwasserbrauchwasseranschluss
und der Anschuss 8 den Rücklaufanschluss für die Raumheizung.
[0024] Die Vorlaufbaugruppe 1 weist zwei Baugruppenteile, nämlich ein Heizwasserbaugruppenteil
9 und ein Brauchwasserbaugruppenteil 10, die jeweils als Kunststoffspritzgussteile
ohne verlorene Kerne hergestellt sind. Das Heizwasserbaugruppenteil 9 des Bauteils
besteht im Wesentlichen aus gradlinig verlaufenden Kanälen. Es weist an seiner Oberseite
einen Anschluss 11 auf, der zur Verbindung einer zum Ausgang eines Primärwärmetauschers
12 der Heizungsanlage führenden Leitung dient. Weiterhin weist das Heizwasserbaugruppenteil
9 einen unteren in Einbaulage nach vorne gerichteten Anschluss 13 zur Aufnahme eines
Überdruckventils 14 auf, welches von vorne zugänglich ist und einen nach unten gerichteten
Ausströmer 15 aufweist. Über dem Anschluss 13 ist ein weiterer in Einbaulage nach
vorne gerichteter Anschluss 16 vorgesehen, welcher zur Aufnahme eines Drucksensors
17 dient.
[0025] Schließlich weist das Heizwasserbaugruppenteil 9 einen seitlichen Anschluss 18 auf,
der Teil einer Bajonettverbindung bildet, dessen anderer Teil durch einen seitlichen
Anschluss 19 im Brauchwasserbaugruppenteil 10 gebildet ist. Über die Anschlüsse 18
und 19, die miteinander eine Bajonettverbindung bilden, werden die Baugruppenteile
9 und 10 unter Eingliederung einer Dichtung mechanisch und hydraulisch direkt miteinander
verbunden. Diese Leitungsverbindung verbindet die Vorlaufseite des Wärmeträgerkreislaufes
mit dem Brauchwasserbaugruppenteil 10, hier über eine in Einbaulage im Wesentlichen
horizontalen Kanal 20, der an einen unteren Anschluss 21 zu dem Plattenwärmetauscher
3 führt. Ein darüber angeordneter und in Eibaulage ebenfalls nach hinten gerichteter
oberer Anschluss 22 verbindet einen das Brauchwasserbaugruppenteil 10 vom unteren
Brauchwasseranschluss 6 senkrecht durchsetzenden Kanal mit dem Plattenwärmetauscher
3.
[0026] Neben diesem vertikalen und oben zum Anschluss 22 abgewinkelten Kanal für das Brauchwasser
weist das Brauchwasserbaugruppenteil 10 eine nach oben offene Kammer 23 auf, die zur
Aufnahme eines Bypassventils 24 vorgesehen ist. Das Bypassventil 24 ist ein Druckbegrenzungsventil,
welches sicherstellt, dass dann, wenn der Kreislauf für die Raumheizung zwischen Vorlauf
und Rücklauf verschlossen ist, ein an den Primärwärmetauscher 12 anschließender Kreislauf
gebildet ist, der entweder über eine Bypassleitung 25, die rückseitig der Baueinheit
angeschlossen ist, oder aber über den Plattenwärmetauscher 3 geschlossen wird. Das
Bypassventil 24 hat eine im Wesentlichen zylindrische Form und sitzt in einem Ventilaufnahmestopfen
26, der dichtend in die Kammer 23 eingegliedert ist und eine seitliche Öffnung 27
aufweist, über welche eine Leitungsverbindung zu einem rückseitig an der Kammer 23
anschließenden Kanal führt, der in einem Anschluss 28 für die Bypassleitung 25 endet.
[0027] Die Rücklaufbaugruppe 2 weist ein deutlich komplexeres Kunststoffspritzgussteil auf,
das jedoch ebenfalls ohne verlorene Kerne hergestellt ist. Es bildet ein Gehäuse für
eine Umwälzpumpe 29 deren Antriebsmotor 30 in an sich bekannter Weise von vorne zusammen
mit dem auf der Welle des Motors 30 angeordneten Pumpenlaufrad an das durch das Spritzgussteil
der Rücklaufbaugruppe 2 gebildete Kunststoffspritzgussteil angeflanscht ist. Innerhalb
dieses Bauteils der Rücklaufbaugruppe 2 ist saugseitig eine Kammer gebildet, an die
nach oben eine Aufnahme 31 für einen Luftabscheider 32 anschließt und die zugleich
einen Ventilraum für ein Umschaltventil 33 bildet, welches über einen nach außen geführten
Schwenkhebel mittels eines seitlich angeordneten Linearantriebs 34 gesteuert wird.
Diese Anordnung an sich ist bekannt (
EP 2 397 777 A1) und deshalb nicht im Einzelnen beschrieben.
[0028] Die Rücklaufbaugruppe 2 weist ebenfalls einen Anschluss 35 zur Aufnahme eines Überdruckventils
14 auf, der so angeordnet ist, dass das Ventil 14 dort von oben zugänglich ist und
der Ausströmer 15 nach hinten gerichtet ist. Das Überdruckventil 14 kann also wahlweise
in der Rücklaufbaugruppe 2 oder in der Vorlaufbaugruppe 1 angebracht werden. Es versteht
sich, dass der insoweit nicht genutzte Anschluss durch einen Blindstopfen verschlossen
wird.
[0029] Weiterhin weist die Rücklaufbaugruppe einen oberen Anschluss 36 für den Plattenwärmetauscher
3 und einen unteren Anschluss 37 für den Plattenwärmetauscher 3 auf. Der obere Anschluss
ist brauchwasserführend und mit dem Kaltwasserbrauchwasseranschluss 7 durch einen
Kanal in der Rücklaufbaugruppe 2 verbunden. Der untere Anschluss 37 ist über das Ventil
33 mit dem Saugraum der Pumpen kanalverbunden. Im Saugraum der Pumpe mündet auch ein
zum Rücklaufanschluss 8 für die Raumheizung führender Kanal, so dass wahlweise der
Rücklauf der Brauchwassererwärmung oder der Rücklauf der Raumheizung mit der Pumpe
und somit mit dem Leitungsanschluss 40 zum Primärwärmetauscher verbunden ist.
[0030] Auch die Rücklaufbaugruppe 2 weist eine Kammer 38, entsprechend der Kammer 23 in
der Vorlaufgruppe 1 auf, die zur Eingliederung eines Bypassventils 24 vorgesehen ist,
das ebenfalls über einen Ventilaufnahmestopfen 26 mit seitlicher Öffnung 27 in die
Kammer 38 eingegliedert wird. Die Öffnung 27 des Ventilaufnahmestopfens 26 mündet
hier in einem Kanal innerhalb der Rücklaufbaugruppe, welche mit einem unteren Anschluss
39 für die Bypassleitung 25 sowie mit dem unteren Anschluss 37 für den Plattenwärmetauscher
3 kanalverbunden ist.
[0031] Es versteht sich, dass das Bypassventil 24 entweder in der Kammer 23 (Fig. 8) oder
in der Kammer 38 (Fig. 9) angeordnet ist. Wenn das Bypassventil in der Kammer 38 angeordnet
ist, erfolgt der Bypass über den Plattenwärmetauscher 3. Die Kammer 23 ist dann mit
einem Blindstopfen verschlossen (Fig. 9). Wenn das Bypassventil 24 hingegen in der
Kammer 23 der Vorlaufbaugruppe 1 angeordnet ist, dann erfolgt der Bypass durch eine
rückseitig am Anschluss 39 der Rücklaufbaugruppe 2 sowie am Anschluss 28 der Vorlaufgruppe
1 angeschlossene Bypassleitung 25. Die Kammer 38 ist dann durch einen Blindstopfen
verschlossen (Fig. 8).
[0032] Das vorliegende Ausführungsbeispiel verdeutlicht, dass mit dieser Baueinheit wahlweise
der Bypass durch den Plattenwärmetauscher 3 oder durch eine gesonderte Bypassleitung
25 gebildet sein kann. Weiterhin kann das Bypassventil 24 wahlweise in der Vorlaufbaugruppe
1 oder in der Rücklaufbaugruppe 2 angeordnet sein, ohne die Baugruppen 1 und 2 konstruktiv
verändern zu müssen.
[0033] In dem vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel besteht der Plattenwärmetauscher
3 im Wesentlichen aus Metallblechen, ebenso wie das Chassis 4. Die Baugruppen 1 und
2 sind aus Kunststoffspritzgussteilen gebildet, und zwar die Baugruppe 2 aus einem
einzigen Kunststoffspritzgussteil, wohingegen die Baugruppe 1 aus einem Spritzgussteil
für das Heizwasserbaugruppenteil 9 und einen weiteren Spritzgussteil für das Brauchwasserbaugruppenteil
10 gebildet ist. Das Brauchwasserbaugruppenteil 10 ist aus PPA (Polyphthalamid) gefertigt,
ebenso wie das Rücklaufbaugruppenteil 2. Das Heizwasserbaugruppenteil 9 besteht aus
PA (Polyamid).
Bezugszeichenliste
[0034]
- 1
- - Vorlaufbaugruppe
- 2
- - Rücklaufbaugruppe
- 3
- - Plattenwärmetauscher
- 4
- - Chassis
- 5
- - Vorlaufanschluss Raumheizung
- 6
- - Warmwasseranschluss Brauchwasser
- 7
- - Kaltwasseranschluss Brauchwasser
- 8
- - Rücklaufanschluss Raumheizung
- 9
- - Heizwasserbaugruppenteil
- 10
- - Brauchwasserbaugruppenteil
- 11
- - Anschluss zum Ausgang des Primärwärmetauschers
- 12
- - Primärwärmetauscher
- 13
- - Anschluss für Überdruckventil
- 14
- - Überdruckventil
- 15
- - Ausströmer
- 16
- - Anschluss
- 17
- - Drucksensor
- 18
- - seitlicher Anschluss Bajonette von 9
- 19
- - seitlicher Anschluss Bajonette von 10
- 20
- - horizontaler Kanal von 10
- 21
- - unterer Anschluss für Plattenwärmetauscher
- 22
- - oberer Anschluss für Plattenwärmetauscher
- 23
- - Kammer für Bypassventil
- 24
- - Bypassventil
- 25
- - Bypassleitung
- 26
- - Ventilaufnahmestopfen
- 27
- - Öffnung
- 28
- - Anschluss für 25
- 29
- - Umwälzpumpe
- 30
- - Antriebsmotor
- 31
- - Aufnahme für Luftabscheider
- 32
- - Luftabscheider
- 33
- - Umschaltventil
- 34
- - Linearantrieb
- 35
- - Anschluss
- 36
- - oberer Anschluss für Plattenwärmetauscher
- 37
- - unterer Anschluss für Plattenwärmetauscher
- 38
- - Kammer für Bypassventil
- 39
- - Anschluss für Bypassleitung
- 40
- - Anschluss zum Eingang des Primärwärmetauschers
1. Baueinheit für eine Heizungsanlage mit zwei Heizkreisen, einen für die Raumheizung
und einen für die Brauchwassererwärmung, die über einen gemeinsamen Primärwärmetauscher
(12) mit einem wärmeführenden Medium versorgt werden, mit einer Vorlaufbaugruppe (1),
welche Anschlüsse (5, 6, 11) zum Vorlauf der Raumheizung, zum Vorlauf der Brauchwassererwärmung
und zum Ausgang des Primärwärmetauschers (12) aufweist, mit einer Rücklaufbaugruppe
(2), welche Anschlüsse (8, 7, 49) zum Rücklauf der Raumheizung, zum Rücklauf der Brauchwassererwärmung
und zum Eingang des Primärwärmetauschers (12) aufweist, mit einem diese Baugruppen
verbindenden Plattenwärmetauscher (3), dadurch gekennzeichnet, dass die Vorlaufbaugruppe (1) zwei Baugruppenteile (9, 10) aufweist, von denen das eine
Baugruppenteil (9) den Anschluss (11) zum Ausgang des Primärwärmetauscher (12) und
den Anschluss (5) zum Vorlauf der Raumheizung aufweist und das andere Baugruppenteil
(10) den an den Plattenwärmetauscher (3) anschließenden Vorlaufanschluss (22) zur
Brauchwassererwärmung und zwei Brauchwasseranschlüsse (6, 21) aufweist, von denen
einer an den Plattenwärmetauscher (3) anschließt und der andere an eine Brauchwasserleitung,
und dass die Baugruppenteile (9, 10) jeweils als Kunststoffspritzgussteile jedoch
aus unterschiedlichen Werkstoffen gebildet sind und zueinander weisende Anschlüsse
(18, 19) aufweisen, über die sie lösbar miteinander mechanisch und direkt hydraulisch
verbunden sind.
2. Baueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die zueinander weisenden Anschlüsse (18, 19) unter Eingliederung einer Dichtung bajonettverbunden
sind.
3. Baueinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorlauf und Rücklauf verbindende Bypassleitung (24) vorgesehen ist, die über
ein Bypassventil (24) hydraulisch angebunden ist, und dass in der Vorlaufbaugruppe
(1) eine Aufnahmekammer (23) für das Bypassventil (24) sowie ein Anschluss (28) für
die Bypassleitung (25) vorgesehen sind.
4. Baueinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorlauf und Rücklauf verbindender Bypass vorgesehen ist, der durch den Plattenwärmetauscher
(3) verläuft und der über ein Bypassventil (24) hydraulisch angebunden ist, und dass
in der Vorlaufbaugruppe eine Aufnahmekammer (23) für das Bypassventil (24) vorgesehen
ist.
5. Baueinheit nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufnahmekammer (23) für das Bypassventil (24) und/oder der Anschluss (28) für
die Bypassleitung (25) in dem anderen Baugruppenteil (10) vorgesehen sind.
6. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der andere Baugruppenteil (10) zwischen dem einen Baugruppenteil (9) und der Rücklaufbaugruppe
(2) angeordnet ist.
7. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der Vorlaufbaugruppe (1), vorzugsweise in dem einen Baugruppenteil (9), ein vorzugsweise
in Einbaulage von vorne zugänglicher Anschluss (13) zur Aufnahme eines Überdruckventils
(14) vorgesehen ist.
8. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine Vorlauf und Rücklauf verbindende Bypassleitung (25) vorgesehen ist, die über
ein Bypassventil (24) hydraulisch angebunden ist, und dass in der Rücklaufbaugruppe
(2) eine Aufnahmekammer (38) für das Bypassventil (24) sowie ein Anschluss (39) für
die Bypassleitung (25) vorgesehen sind.
9. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorlauf und Rücklauf verbindender Bypass vorgesehen ist, der durch den Plattenwärmetauscher
(3) verläuft und der über ein Bypassventil (24) hydraulisch angebunden ist, und dass
in der Rücklaufbaugruppe (2) eine Aufnahmekammer (38) für das Bypassventil (24) vorgesehen
ist.
10. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) einen vorzugsweise in Einbaulage rückseitigen Anschluss
(39) für die Bypassleitung (25) aufweist.
11. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) eine Vorlauf und Rücklauf verbindende Bypassleitung sowie
eine Aufnahmekammer (38) für das Bypassventil (24) aufweist, welches in die Bypassleitung
eingegliedert ist.
12. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) eine vorzugsweise in Einbaulage von oben zugänglichen Anschluss
(35) zur Aufnahme eines Überdruckventils (14) aufweist.
13. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) durch ein Kunststoffspritzgussteil gebildet ist, welches
zumindest Teil eines Pumpengehäuses einer Umwälzpumpe (29) bildet.
14. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) durch ein Kunststoffspritzgussteil gebildet ist, welches
ein Umschaltventil (33) umfasst, welches den Rücklauf der Raumheizung und/oder den
Rücklauf der Brauchwassererwärmung mit der Saugseite der Umwälzpumpe (29) verbindet.
15. Baueinheit nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Rücklaufbaugruppe (2) eine Kammer (31) zur Aufnahme eines Gasabscheiders (32)
umfasst.