[0001] Die Erfindung betrifft eine Bodenwanne eines Fahrzeugs, insbesondere eines gepanzerten
militärischen Fahrzeugs, mit einer seitlichen Bodenwand, die über eine Verbindungsstelle
mit einer zweiten Bodenwand verbunden ist.
[0002] Militärische Fahrzeuge weisen häufig eine gepanzerte Fahrzeugwanne auf, in welcher
der Besatzungsraum des Fahrzeugs angeordnet ist. Der untere Abschluss der Fahrzeugwanne
kann von der Bodenwanne gebildet werden, insbesondere mit V-oder U-förmigen Querschnitt.
Es kann auch unter der Fahrzeugwanne eine zusätzliche Bodenwanne angeordnet werden.
[0003] Jede Wand dieser Bodenwanne kann als Bodenwand aufgefasst werden, so dass die Bodenwanne
bei einem V-förmigen Querschnitt zwei seitliche Bodenwände und bei einem U-Förmigen
Querschnitt zwei seitliche Bodenwände und eine untere Bodenwand umfasst. Die Verbindung
der Bodenwände erfolgt insbesondere durch Verschweißen. Die Fahrzeugwanne und/oder
die Bodenwanne besteht häufig aus Panzerstahlplatten, so dass insbesondere im Bereich
der Seitenwände der Fahrzeugwanne auch ein ballistischer Schutz gegeben ist.
[0004] Eine besondere Bedrohung stellen Minenexplosionen oder sonstige Blastwirkungen dar,
die von unten oder der Seite auf die Bodenwanne wirken. Aus diesem Grund ist es bekannt,
die Bodenwanne mit zusätzlichen Schutzplatten zu verstärken. Diese können allerdings
nicht beliebig stark ausgeführt sein, da die Mobilität des Fahrzeugs und die Transportfähigkeit
des Fahrzeugs nur so viel wie nötig eingeschränkt sein sollten.
[0005] Die
DE 101 34 394 B4 beschreibt eine U-förmige Bodenwanne, bei welcher die als Bodenplatte ausgeführte
untere Bodenwand mit seitlichen Bodenwänden verschweißt ist. An der Wannenseitenwand
ist zur Aufnahme eines Tragarmlagergehäuses eine Flanschplatte angeordnet, welche
Ausnehmungen aufweist, durch welche die Bodenplatte hindurchgreifen kann. Die Flanschplatte
ist aufgrund ihrer tragenden Funktion in das Fahrzeug fest eingebaut und mit der seitlichen
Bodenwand verschweißt. Im Bereich der unteren Bodenwand weist sie zudem einen die
Verbindungsstelle überlappenden Endbereich auf, welcher wiederum mit der unteren Bodenwand
verschweißt ist. Nachteilig an der bekannten Ausgestaltung der Bodenwanne ist, dass
bei einem schräg von unten kommenden Blast ein Aufreißen der unteren Bodenwand in
den geschweißten Bereichen möglich ist, da sich aufgrund der beim Schweißen entstehenden
Wärmeeinwirkung in der Regel eine Gefügeänderung ergibt.
[0006] Die Erfindung hat die Aufgabe, die Bodenwanne eines Fahrzeuges unter Berücksichtigung
der Fahrzeug-Transportfähigkeit besser vor Blasteinwirkungen zu schützen.
[0007] Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen aus den unabhängigen Patentansprüchen.
Vorteilhafte Weiterbildungen sind Bestandteil der abhängigen Ansprüche.
[0008] Bei einer ersten erfindungsgemäßen Lösung ist an einer seitlichen Bodenwand der Bodenwanne
eine Zusatzpanzerung zum Minenschutz, insbesondere eine Panzerplatte, lösbar befestigt,
welche die an die seitliche Bodenwand angrenzende zweite Bodenwand und die dazwischen
liegende Verbindungsstelle zumindest teilweise überdeckt. Die zweite Bodenwand kann
hierbei je nach Querschnittsprofil der Bodenwanne eine untere Bodenwand oder eine
weitere seitliche Bodenwand der Bodenwanne darstellen.
[0009] Die Befestigung der Zusatzpanzerung kann über Befestigungsmittel erreicht werden.
Beispielsweise kann die Zusatzpanzerung eine Bohrung aufweisen, durch die eine Schraube
geführt wird, die in eine an der seitlichen Bodenwand angeordneten Gewindebutzen einschraubbar
ist.
[0010] Ein Vorteil einer lösbar an der seitlichen Bodenwand befestigten Zusatzpanzerung
besteht darin, dass diese zum einen bei älteren Fahrzeugen nachrüstbar ist, und zum
anderen aus Gründen der Gewichtsreduktion beispielsweise beim Transport des Fahrzeugs
in Zügen oder Luftfahrzeugen abnehmbar ist, so dass zulässige Transporthöchstgewichte
und Verlademaße eingehalten werden können.
[0011] Es hat sich zudem gezeigt, dass die Verbindungsstellen zwischen der seitlichen Bodenwand
und der zweiten Bodenwand eine Schwachstelle der Bodenwanne bei einer Blast-Einwirkung,
beispielsweise bei einer Minenexplosion, darstellen. Aus diesem Grund ist die Zusatzpanzerung
derart ausgestaltet, dass die Verbindungsstelle und ein Teil der daran angrenzenden
zweiten Bodenwand zumindest teilweise von ihr überdeckt werden.
[0012] Besonders bevorzugt ist die Zusatzpanzerung nicht mit der zweiten Bodenwand, insbesondere
einer unteren Bodenwand, verbunden. Insbesondere sollte eine Verschweißung zwischen
Zusatzpanzerung und zweiter Bodenwand vermieden werden. Ferner sollte auch keine Verschraubung
der Zusatzpanzerung mit der zweiten Bodenwand erfolgen, damit die untere Bodenwand,
welche naturgemäß am meisten einer Minenexplosionswirkung ausgesetzt ist, so homogen
und unbelassen wie möglich ausgestaltet ist.
[0013] Zumeist steht die seitliche Bodenwand unter einem Winkel zu der zweiten Bodenwand.
In diesem Fall kann die Zusatzpanzerung im Bereich der Verbindungsstelle entsprechend
gebogen oder abgewinkelt ausgestaltet sein. In vorteilhafter Weise verläuft die Zusatzpanzerung
im Bereich der seitlichen Bodenwand parallel zur seitlichen Bodenwand, und im Bereich
der zweiten Bodenwand parallel zur zweiten Bodenwand.
[0014] Die seitliche Bodenwand kann mit der zweiten Bodenwand verschweißt sein, wobei in
diesem Fall die Zusatzpanzerung die Schweißnaht zumindest teilweise, insbesondere
vollständig, überdeckt.
[0015] Ein erhöhter Schutz kann ferner dadurch erreicht werden, dass zwischen der seitlichen
Bodenwand und der Zusatzpanzerung eine Zusatzschutzschicht oder mehrere Zusatzschutzschichten
angeordnet sind, die insbesondere fest mit der Zusatzpanzerung sandwichartig verbunden
sind. Die Zusatzpanzerung bildet somit mit der Zusatzschutzschicht ein Seitenzusatzschutzmodul,
welches als ein Bauteil im Bedarfsfall an das Fahrzeug befestigbar ist. Eine solche
Minenschutzvorrichtung mit mehreren Schichten, die auch beider vorliegenden Erfindung
einsetzbar ist, wird beispielsweise in der
DE 197 34 950 C2 offenbart.
[0016] Das Seitenzusatzschutzmodul kann hierbei derart ausgestaltet sein, dass die Zusatzschutzschicht
die Verbindungsstelle zumindest in Teilbereichen nicht überdeckt. Die Zusatzschutzschicht
dient nämlich insbesondere dem Schutz der seitlichen Bodenwand, so dass es für den
Schutz der Verbindungsstelle ausreichend ist, wenn lediglich die äußere Zusatzpanzerung
die Verbindungsstelle klammerartig überdeckt.
[0017] Besonders bevorzugt ist in der Bodenwanne eine von der Bodenwand beabstandete Zwischenbodenwand
angeordnet. Diese kann den Fahrzeuginnenboden darstellen. Durch die Beabstandung entsteht
eine Entkopplung des Fahrzeuginnenbodens vom Wannenboden, so dass ein verbesserter
Minenschutz gegeben ist.
[0018] Ein erhöhter Schutz lässt sich des Weiteren dadurch erreichen, dass an der zweiten,
insbesondere unteren, Bodenwand gleichfalls ein zweites, insbesondere unteres, Zusatzschutzmodul
angeordnet ist, welches insbesondere mehrschichtig aufgebaut sein kann.
[0019] Bevorzugt ist das zweite Zusatzschutzmodul lösbar an der zweiten Bodenwand befestigt,
vorzugsweise verschraubt, um die Modularität des Zusatzschutzes aufrechtzuerhalten.
Um die zweite Bodenwand, insbesondere der untere Wannenboden, so unbelassen wie möglich
zu erhalten, kann die zweite Bodenwand und das Zusatzschutzmodul im Bereich der Befestigung
einen Vorsprung bildend über die Verbindungsstelle zwischen zweiter Bodenwand und
erster, seitlicher Bodenwand hinaus verlängert sein, wobei der Befestigungspunkt in
diesem Vorsprung liegt. Die Befestigung des zweiten Zusatzschutzmoduls an der zweiten
Bodenwand erfolgt somit in diesem Vorsprung und deshalb in einem unkritischen Bereich.
Bevorzugt weist die Zusatzpanzerung der seitlichen Bodenwand eine Ausnehmung auf,
durch welche sich der Vorsprung der zweiten Bodenwand und des Zusatzschutzmoduls hindurch
erstrecken kann.
[0020] Besonders bevorzugt ist die Befestigung der Zusatzpanzerung an der seitlichen Bodenwand
durch eine Verschraubung bewirkt, da sich somit ein schnelles Ab- und Anmontieren
der Zusatzpanzerung an die Fahrzeugbodenwanne ermöglichen lässt. Die Verschraubung
kann hierbei ein Dämpfungselement beinhalten, beispielsweise einen elastischen Ring
oder eine Beulhülse, insbesondere aus Metall.
[0021] Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist an zwei gegenüberliegenden seitlichen
Bodenwänden der Fahrzeugbodenwanne jeweils eine Zusatzpanzerung angeordnet, die über
mindestens einen sich über die untere Bodenwand erstreckenden Bügel miteinander verbunden
sind. Solche Minenschutzbügel können dadurch aufgebaut werden, indem die Endbereiche
der die untere Bodenwand überdeckenden Zusatzpanzerungen aufeinander zu verlängert
und dann miteinander verbunden werden, wodurch sich ein oder mehrere geschlossene
Bügel ergeben und die Schutzfähigkeit erhöht wird.
[0022] Eine erfindungsgemäße Zusatzpanzerung für eine Bodenwanne eines Fahrzeugs, insbesondere
eines gepanzerten militärischen Fahrzeugs, ist somit derart aufgebaut, dass diese
mit einem Befestigungsmittel zur Befestigung an einer seitlichen Bodenwand der Bodenwanne
versehen ist, wobei durch sie eine Verbindungsstelle zwischen einer seitlichen Bodenwand
und einer daran angrenzenden zweiten Bodenwand zumindest teilweise überdeckbar ist.
In einem einfachen Fall stellt das Befestigungsmittel der Zusatzpanzerung eine Bohrung
dar, durch welche eine Schraube hindurchgeführt werden kann.
[0023] Bei einer zweiten erfindungsgemäßen Lösung ist an einer unteren Bodenwand ein Zusatzschutzmodul
lösbar befestigt, insbesondere verschraubt, wobei die untere Bodenwand und das Zusatzschutzmodul
im Bereich der Befestigung einen Vorsprung bildend über die Verbindungsstelle zwischen
unterer Bodenwand und seitlicher Bodenwand hinaus verlängert sind, wobei sich der
Befestigungspunkt in diesem Vorsprung befindet. Hierdurch kann die zweite Bodenwand,
insbesondere der untere Wannenboden, so unbelassen wie möglich gehalten werden.
[0024] Bevorzugt ist an der seitlichen Bodenwand eine Zusatzpanzerung zum Minenschutz, insbesondere
eine Panzerplatte, lösbar befestigt ist, die eine Ausnehmung aufweist, durch welche
sich der Vorsprung hindurch erstreckt. Das untere Zusatzschutzmodul ist bevorzugt
mehrschichtig.
[0025] Im Übrigen können auch die im Zusammenhang mit der ersten Erfindung beschriebenen
Ausgestaltungen bei der zweiten Erfindung Einsatz finden. Die beiden Lösungen können
somit beliebig miteinander kombiniert werden.
[0026] Ein vorteilhaftes Ausführungsbeispiel wird anhand der Fig. 1 bis 4 beschrieben. Es
zeigen:
- Fig. 1
- eine Fahrzeugbodenwanne in einer Querschnittsdarstellung;
- Fig. 2
- einen Teilbereich der Bodenwanne nach Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung;
- Fig. 3
- den in Fig. 1 mit "A" bezeichneten Bereich in einer perspektivischen Darstellung;
und
- Fig. 4
- ein militärisches Fahrzeug im Querschnitt in schematischer Darstellung.
[0027] Die Fig. 1 zeigt eine Bodenwanne mit U-förmigen Querschnitt aus Panzerstahlplatten
eines Fahrzeuges mit zwei gegenüberliegenden seitlichen Bodenwänden 1 und einer mit
diesen Wänden über Verbindungsstellen 9 angeschweißten unteren Bodenwand 5. Aus Gründen
des Minenschutzes weist das Fahrzeug einen Zwischenboden 17 auf, welcher von dem Bodenwannenboden
5 beabstandet und entkoppelt ist.
[0028] Zur Erhöhung des Schutzes gegen Blasteinwirkungen ist die Bodenwanne, mit an sich
verhältnismäßig geringem Basisgewicht, mit zusätzlichen Schutzmodulen 2, 6 versehen.
An den Fahrzeugseitenwänden 1 sind seitliche Zusatzschutzmodule 2 zum Minenschutz
lösbar befestigt, welche sandwichartig aufgebaut sind und aus einer als Panzerplatte
ausgebildeten Zusatzpanzerung 4 und einer Zusatzschutzschicht 3 zwischen seitlicher
Bodenwand 1 und Zusatzpanzerung 4 bestehen.
[0029] Die seitlichen Zusatzschutzmodule 2 sind gemäß Fig. 2 über mehrere Schraubverbindungen
14 mit den seitlichen Bodenwänden 1 lösbar verbunden. Hierzu sind an die seitlichen
Bodenwände 1 von außen Gewindebutzen 16 angeschweißt (siehe Teilschnittbereich B in
Fig. 1), in welche Schrauben 14 durch entsprechende Ausnehmungen als Befestigungsmittel
20 der seitlichen Zusatzschutzmodule eingreifen können. Zwischen dem Schraubenkopf
14 und der Zusatzpanzerung 4 ist ein elastischer Ring 15 als Dämpfungselement eingefügt,
um einen gedämpften Anbindungspunkt zu schaffen. Falls eine Schweißnaht 9 aufgrund
einer durchgekoppelten Schockwirkung eines Minenblastes aufreißt, werden die hochschlagenden
Platten durch diese gedämpften Anbindungspunkte gehalten und können nicht den Innenraumboden
durchschlagen. Die Dämpfungselemente 15 könnten auch als dünnwandige Metallhülsen
ausgebildet sein, die bei Schockeinwirkung durch Beulen zusammengerückt werden und
somit eine Dämpfungswirkung erzielen.
[0030] Die massiven Butzen 16 sind an den Wänden 1 verschweißt, so dass für den Fall, dass
die Schweißnähte 9 der Bodenstruktur durch eine Schockwirkung aufreißt, eine Haltewirkung
auftritt, die verhindert, dass das abgerissene Bodenblech nach oben in Richtung des
Personalraums durchschlagen kann.
[0031] Auch die untere Bodenwand 5 ist mit einem unteren Zusatzschutzmodul 6 versehen. Dieses
zweite, untere Zusatzschutzmodul 6 weist im Wesentlichen den gleichen Aufbau wie die
ersten, seitlichen Zusatzschutzmodule 2 auf. Es besteht aus einer Panzerplatte 8 und
einer zwischen der Panzerplatte 8 und der unteren Bodenwand 5 angeordneten Zusatzschutzschicht
7.
[0032] Mögliche Schwachstellen der Bodenwanne sind die Verbindungsstellen 9 zwischen der
unteren Bodenwand 5 und den seitlichen Bodenwänden 1. Um hier einen erhöhten Schutz
zu erreichen, ist die Zusatzpanzerung 4 jeweils derart ausgestaltet, dass sie zwar
an der seitlichen Bodenwand 1 befestigt ist, allerdings auch derart ausgestaltet ist,
dass sie die Verbindungsstellen 9 und die daran angrenzende zweite, d.h. untere, Bodenwand
5 zumindest teilweise überdeckt. Die Zusatzpanzerung 4, die im Wesentlichen parallel
zu der seitlichen Bodenwand 1 verläuft, weist hierzu einen gebogenen Bereich 11 auf,
an welchen sich ein Endbereich 10 anschließt, welcher parallel zu der unteren Bodenwand
5 verläuft. Durch diesen klammerartigen Aufbau der Zusatzpanzerung 4 und die Überlappungsbereiche
10, 11 können die auf die Verbindungsstellen 9 wirkenden Kräfte einer Minenexplosion
besser verteilt werden. Die zusätzlich angeschraubten Schutzmodule 2, 6 können somit
auch Belastungen auf die Schweißverbindungen 9 der Wannenstruktur verringern. Bei
einer reinen Schweißkonstruktion würde bei einer Verformung eines Bauteils auch automatisch
das benachbarte Bauteil über die Schweißverbindung mitbeansprucht, wobei eine Gefahr
des Versagens der Schweißnaht gegeben ist.
[0033] Die Zusatzpanzerung 4 ist nicht mit der zweiten Bodenwand 5 oder dem zweiten Zusatzschutzmodul
6 verschweißt oder verschraubt. Somit kann die Bodenplatte 5 so unbelassen wie möglich
gehalten werden.
[0034] Aus diesem Grund ist auch das untere Zusatzschutzmodul 6 in besonderer Weise mit
der unteren Bodenwand 5 lösbar befestigt. Die untere Bodenwand 5 und das untere Zusatzschutzmodul
6 weisen korrespondierende Vorsprünge 19 auf, welche als Befestigungslaschen verwendbar
sind. Die Vorsprünge 19 liegen außerhalb des eigentlichen Schutzbereiches, d.h. sie
liegen nicht im Bereich zwischen den gegenüberliegenden seitlichen Bodenwänden 1,
sondern sind nach außen hin verlagert. Die Befestigungspunkte des unteren Zusatzschutzmoduls
6 an der unteren Bodenwand 5 liegen nunmehr im Bereich dieser Vorsprünge 19, wobei
hierzu gemäß der Fig. 3 eine Bohrung durch die untere Bodenwand 5 und den Schichten
7 und 8 geführt ist, durch welche eine mit einer Mutter 13 zusammenwirkende Schraube
12 durchführbar ist.
[0035] Durch die Befestigungsvorsprünge 19 besteht zudem der Vorteil, dass im mittleren
Bereich der unteren Bodenwand 5 keine Einschränkung der Bodenfreiheit durch Befestigungselemente,
beispielsweise Schraubenköpfe, auftritt und dort auch keine Butzen angeschweißt werden
müssen.
[0036] Die seitlichen Zusatzschutzmodule 2 weisen im Bereich der Vorsprünge 19 eine entsprechende
Ausnehmung 18 auf, durch welche sich die Befestigungsohren 19 hindurch erstrecken.
[0037] Die Fig. 4 zeigt ein militärisches Fahrzeug ohne Antriebskomponenten, welches eine
geschlossene Fahrzeugwanne 21 mit Seitenwänden 26 und einem Boden 24 zur Aufnahme
von Soldaten oder Gerätschaften aufweist. Unter der Fahrzeugwanne 21 aus Panzerstahl
ist eine zusätzliche Bodenwanne 22 angeordnet, wobei die Bodenwanne 22 über Dämpfungselemente
23 mit der Fahrzeugwanne 21 verbunden ist. Die Bodenwanne 21 weist zwei seitliche
Bodenwände 1 und eine untere Bodenwand 5 auf, die gemäß den Fig. 1 bis 3 mit seitlichen
Zusatzschutzmodulen 2 und einem unteren Zusatzschutzmodul 6 ausgestattet ist.
[0038] Es wird angemerkt, dass die Erfindung nicht auf die zusätzliche Anordnung der Bodenwanne
unterhalb der Fahrzeugwanne beschränkt ist. Als Bodenwanne im Sinne der Erfindung
kann auch der untere Abschluss der Fahrzeugwanne 24 verstanden werden, bestehend aus
Bodenwand 24 und Bodenseitenwand 25.
[0039] Die Erfindung kann in analoger Weise auch bei V-förmigen Bodenwannen eingesetzt werden.
Bezugszeichen:
[0040]
- 1
- seitliche Bodenwand
- 2
- seitliches Zusatzschutzmodul
- 3
- Zusatzschutzschicht
- 4
- Zusatzpanzerung
- 5
- untere Bodenwand
- 6
- unteres Zusatzschutzmodul
- 7
- Zusatzschutzschicht
- 8
- Zusatzpanzerung
- 9
- Verbindungsstelle
- 10
- Endbereich der Zusatzpanzerung
- 11
- gebogener Bereich der Zusatzpanzerung
- 12
- Schraube
- 13
- Schraubenmutter
- 14
- Schraube
- 15
- Dämpfungselement
- 16
- Gewindebutzen
- 17
- Zwischenboden
- 18
- Ausnehmung des seitlichen Zusatzschutzmoduls
- 19
- Vorsprung
- 20
- Befestigungsmittel des seitlichen Zusatzschutzmoduls
- 21
- Fahrzeugwanne
- 22
- Bodenwanne
- 23
- Dämpfungselement
- 24
- Boden der Fahrzeugwanne
- 25
- Bodenseitenwand
- 26
- Fahrzeugwannenseitenwand
1. Bodenwanne eines Fahrzeugs, insbesondere eines gepanzerten militärischen Fahrzeugs,
mit einer seitlichen Bodenwand (1), die über eine Verbindungsstelle (9) mit einer
zweiten Bodenwand (5) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der seitlichen Bodenwand (1) eine Zusatzpanzerung (4) zum Minenschutz, insbesondere
eine Panzerplatte, lösbar befestigt ist, welche die an die seitliche Bodenwand (1)
angrenzende zweite Bodenwand (5) und die dazwischen liegende Verbindungsstelle (9)
zumindest teilweise überdeckt.
2. Bodenwanne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzpanzerung (4) nicht mit der zweiten Bodenwand (5) verbunden ist.
3. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzpanzerung (4) im Bereich (10) der Verbindungsstelle (9) gebogen oder abgewinkelt
ist.
4. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die seitliche Bodenwand (1) mit der zweiten Bodenwand (5) verschweißt ist, wobei
die Zusatzpanzerung (4) die Schweißnaht (9) überdeckt.
5. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen der seitlichen Bodenwand (1) und der Zusatzpanzerung (4) eine oder mehrere
Zusatzschutzschichten (3) angeordnet sind, die insbesondere fest mit der Zusatzpanzerung
(4) verbunden sind.
6. Bodenwanne nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzschutzschicht (3) die Verbindungsstelle (9) nur teilweise überdeckt.
7. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der zweiten Bodenwand (5) ein zweites Zusatzschutzmodul (6) lösbar befestigt,
insbesondere verschraubt ist, welches insbesondere mehrschichtig aufgebaut ist.
8. Bodenwanne nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Bodenwand (5) und das zweite Zusatzschutzmodul (6) im Bereich der Befestigung
(12) einen Vorsprung (19) bildend über die Verbindungsstelle zwischen zweiter Bodenwand
(5) und seitlicher Bodenwand (1) hinaus verlängert sind, wobei sich der Befestigungspunkt
in diesem Vorsprung (19) befindet.
9. Bodenwanne nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzpanzerung (4) eine Ausnehmung (18) aufweist, durch welche sich der Vorsprung
(19) hindurch erstreckt.
10. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigung der Zusatzpanzerung (4) an der seitlichen Bodenwand (1) durch eine
Verschraubung (14) bewirkt ist.
11. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschraubung ein Dämpfungselement (15), insbesondere einen elastischen Ring
(15) oder eine Beul-Hülse, beinhaltet.
12. Bodenwanne nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an zwei gegenüberliegenden seitlichen Bodenwänden (1) eine Zusatzpanzerung (4) angeordnet
ist, die über mindestens einen sich über eine untere Bodenwand (5) erstreckenden Bügel
miteinander verbunden sind.
13. Zusatzpanzerung für eine Bodenwanne eines Fahrzeugs, insbesondere eines gepanzerten
militärischen Fahrzeugs, mit einem Befestigungsmittel (20) zur Befestigung an einer
seitlichen Bodenwand der Bodenwanne (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzpanzerung derart ausgestaltet ist, dass durch sie eine Verbindungsstelle
(9) zwischen der seitlichen Bodenwand (1) und einer daran angrenzenden zweiten Bodenwand
(5) zumindest teilweise überdeckbar ist.
14. Bodenwanne eines Fahrzeugs, insbesondere eines gepanzerten militärischen Fahrzeugs,
mit einer unteren Bodenwand (5), die über eine Verbindungsstelle (9) mit einer seitlichen
Bodenwand (1) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass an der unteren Bodenwand (5) ein Zusatzschutzmodul (6) lösbar befestigt ist, wobei
die untere Bodenwand (5) und das Zusatzschutzmodul (6) im Bereich der Befestigung
(12) einen Vorsprung (19) bildend über die Verbindungsstelle zwischen unterer Bodenwand
(5) und seitlicher Bodenwand (1) hinaus verlängert sind, wobei sich der Befestigungspunkt
in diesem Vorsprung (19) befindet.
15. Bodenwanne nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass an der seitlichen Bodenwand (1) eine Zusatzpanzerung (4) zum Minenschutz, insbesondere
eine Panzerplatte, lösbar befestigt ist, die eine Ausnehmung (18) aufweist, durch
welche sich der Vorsprung (19) hindurch erstreckt.