(19)
(11) EP 2 694 415 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
22.06.2016  Patentblatt  2016/25

(21) Anmeldenummer: 12716307.9

(22) Anmeldetag:  05.04.2012
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
B65H 19/22(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2012/056328
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2012/136791 (11.10.2012 Gazette  2012/41)

(54)

VERFAHREN UND VORRICHTUNG ZUM WECHSELN VON WICKELWELLEN

METHOD AND DEVICE FOR SWITCHING WINDING SHAFTS

PROCÉDÉ ET DISPOSITIF DE REMPLACEMENT D'ARBRES DE BOBINAGE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR

(30) Priorität: 08.04.2011 DE 102011007092

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
12.02.2014  Patentblatt  2014/07

(73) Patentinhaber: PSA Technology S.a.r.l.
6430 Echternach (LU)

(72) Erfinder:
  • LOPEZ MARIN, Jesus
    63776 Mömbris (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Olbricht Buchhold Keulertz 
Partnerschaft mbB Bettinastraße 53-55
60325 Frankfurt am Main
60325 Frankfurt am Main (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-B1- 0 093 301
US-A- 3 045 940
US-B1- 7 114 675
DE-A1-102008 018 890
US-A- 5 593 106
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Wechseln von Wickelwellen.

    [0002] Wickelvorrichtungen dienen zum Wickeln von bahnförmigen Materialien auf frei drehbaren Wickelwellen zu fertig konfektionierten Rollen. Als Wickelvorrichtungen sind so genannte Rückwärts-Tragwalzenwickler bekannt. Unter einem Rückwärts-Tragwalzenwickler wird ein Wickler verstanden, bei dem das Wickelgut hauptsächlich in eine bestimmte Richtung transportiert wird, aber bei dem Transport auch umgelenkt und ein Stück in die Gegenrichtung transportiert wird.

    [0003] Bekannt ist ein Rückwärts-Tragwalzenwickler zum Aufwickeln von bahnförmigen Materialien zu Rollen auf einer Wickelwelle, die ein erstes Tragwalzenpaar aufweist, auf denen die Wickelwelle während eines Wickelprozesses angeordnet ist (DE 10 2008 018 890 A1). Dieses erste Tragwalzenpaar ist an einem schwenkbaren Tragrahmen angeordnet. Nachdem die Rolle aus bahnförmigem Material eine definierte Größe erreicht hat, wird der Tragrahmen geschwenkt, wodurch die Rolle auf ein zweites benachbartes Tragwalzenpaar bewegt wird. Der Transport der Rolle von dem ersten Tragwalzenpaar zu dem zweiten Tragwalzenpaar erfolgt somit durch eine Kippbewegung. Die Rolle aus bahnförmigem Material wird bei diesem Rückwärts-Tragwalzenwickler entgegen der Laufrichtung des bahnförmigen Materials, also "rückwärts" gewickelt.

    [0004] Diese Kippbewegung stellt jedoch für den Rückwärts-Tragwalzenwickler eine hohe Belastung dar, weil die Rolle praktisch auf das zweite Tragwalzenpaar fällt, womit der Rückwärts-Tragwalzenwickler bei dem Rollentransport starken Vibrationen ausgesetzt ist. Mit dem bewegbaren Tragrahmen besitzt der Rückwärts-Tragwalzenwickler ferner eine bewegbare Vorrichtung, die kompliziert aufgebaut und störanfällig ist, so dass der Rückwärts-Tragwalzenwickler häufig gewartet werden muss.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Wechseln von Wickelwellen bereitzustellen, bei dem eine fertig gewickelte Wickelwelle innerhalb des Rückwärts-Tragwalzenwicklers gegen eine unbewickelte Wickelwelle ausgetauscht wird, ohne dass der Rückwärts-Tragwalzenwickler bei dem Transport der Rolle Vibrationen ausgesetzt ist.

    [0006] Diese Aufgabe wird nach den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.

    [0007] Die Erfindung betrifft somit einen Rückwärts-Tragwalzenwickler zum Aufwickeln von bahnförmigen Materialien zu Rollen. Mit dem Rückwärts-Tragwalzenwickler kann zudem ein Rollenwechsel ohne Unterbrechung des Wickelprozesses durchgeführt werden. Der Rückwärts-Tragwalzenwickler weist ein erstes Tragwalzenpaar auf und eine oberhalb des ersten Tragwalzenpaars angeordnete Auflagewalze, die fast während des gesamten Wickelprozesses auf der Rolle aufliegt. Außerdem ist ein zweites Tragwalzenpaar vorgesehen, das zur Aufnahme der fertig gewickelten Rolle dient. Dieses zweite Tragwalzenpaar kann von dem ersten Tragwalzenpaar horizontal wegbewegt werden, so dass zwischen den beiden Tragwalzenpaaren eine Lücke entsteht, durch welche eine zweite Wickelwelle geführt wird, um mit dem bahnförmigen Material zwischen die beiden Tragwalzen des ersten Tragwalzenpaars zu gelangen.

    [0008] Eine gute Wickelqualität sowie eine hohe Wickelgeschwindigkeit werden insbesondere dadurch erhalten, dass auf einer Wickelwelle mit der daran angeordneten Rolle aus bahnförmigem Material fast ununterbrochen, das heißt von Beginn des Wickelprozesses bis zum Versetzen der gewickelten Rolle auf das benachbarte zweite Tragwalzenpaar, eine Auflagewalze angeordnet ist. Diese Auflagewalze drückt somit fast während des gesamten Wickelprozesses das bahnförmige Material fest auf die Wickelwelle.

    [0009] Vorteilhaft ist, dass während des Wickelprozesses eine volle Wickelwelle durch eine leere Wickelwelle ersetzt werden kann, ohne dass der Wickelprozess unterbrochen werden muss. Hat die Rolle aus bahnförmigem Material eine vorher festgelegte Größe erreicht, so wird die Rolle von dem ersten Tragwalzenpaar auf das zweite Tragwalzenpaar mittels einer horizontal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler bewegbaren Transportvorrichtung transportiert. Ein Kippen des ersten Tragwalzenpaars ist nicht erforderlich, womit der Rückwärts-Tragwalzenwickler keinen Vibrationen ausgesetzt ist, wenn die Rolle auf das zweite Tragwalzenpaar bewegt wird.

    [0010] Die Transportvorrichtung weist zwei gegenüberliegende, gegensinnig umlaufende Führungssysteme auf, an denen mehrere Führungsstabpaare angeordnet sind. Bei diesen Führungssystemen kann es sich um Schienensysteme oder Endlosbänder handeln. Solche Endlosbänder sind aus der EP 0 093 301 B1 bekannt. Die Führungsstabpaare bestehen aus zwei parallel zueinander angeordneten Führungsstäben. Sie können entlang eines zugeordneten Führungssystems horizontal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler bewegt werden. Diese Führungsstabpaare dienen dazu, jeweils ein Ende einer Wickelwelle zu halten, so dass zwischen zwei gegenüberliegenden Führungsstabpaaren eine Wickelwelle angeordnet werden kann. Werden somit die Führungsstabpaare, zwischen denen eine Wickelwelle angeordnet ist, entlang des entsprechenden Führungssystems bewegt, so wird auch die Wickelwelle mit der daran angeordneten Rolle bewegt. Sobald die Rolle aus bahnförmigem Material mittels der Transportvorrichtung auf das zweite Tragwalzenpaar bewegt wurde, wird die Rolle von dem ersten Tragwalzenpaar wegbewegt. Zwischen dem ersten und dem zweiten Tragwalzenpaar entsteht somit eine Lücke, durch die eine zuvor bereitgestellte neue und leere Wickelwelle bewegt und auf das erste Tragwalzenpaar gelegt werden kann. Dabei kommt die leere Wickelwelle mit der Unterseite des bahnförmigen Materials in Kontakt. Sobald die leere Wickelwelle auf das erste Tragwalzenpaar gelegt wurde, wird die Auflagewalze oberhalb der neuen Wickelwelle angeordnet, wobei sich zwischen dem ersten Tragwalzenpaar und der neuen Wickelwelle sowie der Auflagewalze und der Wickelwelle bahnförmiges Material befindet. Auch die neue Wickelwelle wird dabei von zwei einander gegenüberliegenden Führungsstabpaaren der Transportvorrichtung gehalten. Es kann dann mittels einer Querschneidvorrichtung das bahnförmige Material von der fertigen Rolle abgetrennt werden, so dass die fertige Rolle aus dem Rückwärts-Tragwalzenwickler entfernt werden kann. Das bahnförmige Material wird dann auf die neu bereitgestellte Wickelwelle gewickelt, wobei die Auflagewalze von Anfang an auf der neuen Wickelwelle ruht. Dadurch weist die Rolle eine hohe Qualität auf, weil sich kein Spiel zwischen den einzelnen Wicklungen der Rolle befindet.

    [0011] Vorteilhaft ist auch, dass eine sehr robuste und einfach aufgebaute Transportvorrichtung bereitgestellt wird, mittels der eine Rolle aus bahnförmigem Material von dem ersten Tragwalzenpaar auf das zweite Tragwalzenpaar transportiert wird. Damit besitzt der Rückwärts-Tragwalzenwickler eine große Standzeit, weil er keine schwenkbaren Vorrichtungen aufweist, die störanfällig sind und bei denen die Wartung mit einem hohen Aufwand verbunden ist.

    [0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:

    Figur 1 eine perspektivische Ansicht eines Rückwärts-Tragwalzenwicklers zum Aufwickeln von bahnförmigen Materialien;

    Figuren 2a bis 2g den schematischen Ablauf eines Wickelwellenwechsels;

    Figur 3 einen Schnitt entlang A-A durch den in Figur 1 dargestellten Rückwärts-Tragwalzenwickler;

    Figur 3a einen vergrößerten Ausschnitt des in Figur 3 dargestellten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 4 eine schematische Darstellung einer Transportvorrichtung für den Transport einer Rolle aus bahnförmigem Material in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler;

    Figur 5 eine weitere Ansicht des in Figur 3 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 6 eine weitere Ansicht des in Figur 5 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 7 eine weitere Ansicht des in Figur 6 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 7a einen vergrößerten Ausschnitt des Rückwärts-Tragwalzenwicklers gemäß Figur 7;

    Figur 7b einen vergrößerten Ausschnitt des Rückwärts-Tragwalzenwicklers gemäß Figur 7;

    Figur 8 eine weitere Ansicht des in Figur 7 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 9 eine weitere Ansicht des in Figur 8 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers;

    Figur 10 eine weitere schematische Darstellung der Transportvorrichtung für den Transport einer Rolle aus bahnförmigen Material.



    [0013] Figur 1 zeigt einen Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 zum Aufwickeln von bahnförmigen Materialien zu fertig konfektionierten Rollen. Der Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 weist zwei gegenüberliegende Seitenabschnitte 3, 4 auf, die an einem Rahmen 2 angebracht sind. An dem Seitenabschnitt 4 ist eine Plattform 5 angeordnet, auf der ein Schaltschrank 6 steht, in dem sich die Steuerung des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 befindet.

    [0014] Der Rahmen 2 besteht aus zwei gegenüberliegenden Rahmenabschnitten 7, 8, die über einen Quersteg 9 miteinander verbunden sind. In dem Rahmen 2 sind ein Halteelement 10 für eine Auflagewalze 11 sowie eine Einstoßleiste 12 mit einem Kappmesser angeordnet. Die Einstoßleiste 12 sowie das Kappmesser bilden eine Querschneidvorrichtung 62, mit der das bahnförmige Material quer zur Laufrichtung des Materials getrennt werden kann. Dabei wird unter "Laufrichtung des Materials" die Richtung verstanden, aus der das Material in den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 geführt wird. Das Kappmesser der Querschneidvorrichtung 62 ist in Figur 1 nicht zu erkennen.

    [0015] In jedem der einander gegenüberliegenden Rahmenabschnitte 7, 8 des Rahmens 2 ist eine Schiene vorgesehen, die zusammen ein Schienensystem 14 bilden. In Figur 1 ist jedoch nur die Schiene 13 des Schienensystems 14 zu sehen, die in dem Rahmenabschnitt 7 angeordnet ist. In dem Schienensystem 14 können das Halteelement 10 für die Auflagewalze 11 sowie die Querschneidvorrichtung 62 unabhängig voneinander bewegt, d. h. in Richtung der Pfeile 15 bzw. 16 bewegt werden. Die Auflagewalze 11 sowie die Querschneidvorrichtung 62 können somit vertikal und unabhängig voneinander in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 bewegt werden.

    [0016] Zwischen den beiden Seitenabschnitten 3, 4 sind zwei nebeneinander angeordnete Tragwalzen vorgesehen, die ein erstes Tragwalzenpaar bilden. Das erste Tragwalzenpaar ist ortsfest in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 angeordnet. Die beiden Tragwalzen des ersten Tragwalzenpaars sind drehbar in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 angeordnet. In Figur 1 ist allerdings nur die Tragwalze 19 zu sehen. Zwischen dem ersten Tragwalzenpaar ist eine Wickelwelle 20 angeordnet, auf der bereits bahnförmiges Material 33 zu einer Wickelrolle 34 aufgewickelt ist. Zu erkennen ist eine Transportvorrichtung 26, die zwei einander gegenüberliegende Führungssysteme aufweist, wobei in der Figur 1 nur das Führungssystem 21 zu sehen ist. Mittels dieser Transportvorrichtung 26 wird eine Wickelwelle gehalten und horizontal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 bewegt. Jedes Führungssystem 21 weist mehrere Führungsstabpaare auf. Diese Führungsstabpaare dienen zur Aufnahme von Enden einer Wickelwelle. Die Führungsstabpaare bestehen aus zwei parallel zueinander angeordneten Stäben, die aus Metall oder einer Metalllegierung bestehen können.

    [0017] In Figur 1 ist zu erkennen, dass das eine Ende 58 der Wickelwelle 20 zwischen einem Führungsstabpaar 22 angeordnet ist. Entsprechend ist auch das andere Ende der Wickelwelle 20 in einem Führungsstabpaar angeordnet, das an dem dem Führungssystem 21 gegenüberliegenden Führungssystem angeordnet ist. Dabei liegen sich die beiden Führungsstabpaare, in denen die Enden der Wickelwelle 20 angeordnet sind, einander gegenüber. Jedes Führungsstabpaar bildet dabei wiederum ein Führungssystem, in dem die Wickelwelle in vertikaler Richtung, d. h. in Richtung der Pfeile 15 bzw. 16, bewegt werden kann. Dadurch ist es möglich, dass die Rolle 34 an bahnförmigem Material größer werden kann, während deren Enden in den gegenüberliegenden Führungsstabpaar angeordnet sind, weil mit größer werdendem Umfang der Rolle 34 die Wickelwelle in dem Führungsstabpaar in Richtung des Pfeils 16, d. h. weg von den beiden Tragwalzen bewegt wird.

    [0018] Neben diesem ersten Tragwalzenpaar ist ein zweites Tragwalzenpaar 23, 24 vorgesehen, das Teil einer verfahrbaren Vorrichtung 25 ist. Diese verfahrbare Vorrichtung 25 mit den beiden Tragwalzen 23, 24 kann entlang eines Schienensystem 27 in horizontaler Richtung in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1, d. h. in Richtung der Pfeile 54 bzw. 55 bewegt werden. Das Schienensystem 27 besteht aus insgesamt vier Schienen, wobei an jedem Seitenabschnitt 3, 4 ein Paar an Schienen vorgesehen ist. In Figur 1 sind lediglich die Schienen 30, 31 des Schienensystems 27 zu erkennen, die an dem Seitenabschnitt 3 angebracht sind. Die beiden in dem Seitenabschnitt 4 befindlichen Schienen, die gegenüber dem Paar an Schienen 30, 31 angeordnet sind, sind in Figur 1 nicht zu sehen.

    [0019] Jede Tragwalze des ersten Paars sowie des zweiten Tragwalzenpaars 19, 23 und 24 sowie die Zugwalze 17 weist einen eigenen Antrieb auf, mittels dem die entsprechende Tragwalze 19, 23 und 24 bzw. die Zugwalze 17 um die eigene Achse gedreht werden kann. In Figur 1 ist nur der Antrieb 59 zu sehen, welcher der Tragwalze 23 zugeordnet ist.

    [0020] Zu erkennen ist auch ein Fördersystem 32, mit dem neue Wickelwellen bereitgestellt werden können. Neue Wickelwellen sind in der Figur 1 der Übersicht halber allerdings nicht dargestellt. An den zwei gegenüberliegenden Seitenabschnitten 3, 4 ist jeweils ein Steg 63, 64 angebracht, an denen eine Schutzblende 56 angeordnet ist. Diese Schutzblende 56 ist am Ende des Rückwärts-Tragwalzenwicklers angeordnet, wo die fertigen Wickelrollen aus dem Rückwärts-Tragwalzenwickler entfernt werden. Die Schutzblende 56 kann heruntergefahren werden, d. h. in Richtung des Pfeils 16 bewegt werden, wenn der Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 in Betrieb ist. Damit wird verhindert, dass eine Person während des Betriebs des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 in die Anlage gelangt und sich dort verletzt.

    [0021] Die Figuren 2a bis 2g zeigen einen schematischen Aufbau eines Rollenwechsels, bei dem eine volle Wickelwelle während des laufenden Wickelprozesses durch eine leere Wickelwelle ersetzt wird.

    [0022] Das bahnförmige Material 33 wird auf dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 zu einer Wickelrolle 34 gewickelt. Dabei findet der Rollenwechsel während des Wickelprozesses statt, ohne dass der Wickelprozess unterbrochen werden muss. Bei diesem Rollenwechsel wird eine volle Wickelwelle durch eine leere Wickelwelle ersetzt. Das Verfahren zum Wechseln von Wickelwellen in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 während eines laufenden Wickelprozesses umfasst folgende Schritte (Figuren 2a bis 2g):

    [0023] In Figur 2a befindet sich zwischen den beiden ortsfesten Tragwalzen 18, 19 die Rolle 34 aus bahnförmigem Material. Auf der Rolle 34 ist dabei die Auflagewalze 11 angeordnet. Sobald die Rolle 34 einen definierten Durchmesser erreicht hat, wird die Rolle 34 mittels der in Figur 2a nicht dargestellten Transportvorrichtung 26 auf das benachbarte zweite Tragwalzenpaar 23, 24 transportiert, was durch den Pfeil 55 angedeutet ist. Die auf der Rolle 34 angeordnete Auflagewalze 11 wird dabei von der Rolle 34 entfernt, was durch den Pfeil 16 angedeutet ist.

    [0024] In Figur 2b ist dargestellt, dass die auf dem ersten Tragwalzenpaar 23, 24 angeordnete Rolle 34 mittels der Transportvorrichtung in Richtung des Pfeils 55 auf die beiden Tragwalzen 23, 24 bewegt wird. Anschließend werden die Tragwalzen 23, 24 sowie die darauf angeordnete Rolle 34 von den beiden Tragwalzen 18, 19 wegbewegt.

    [0025] In Figur 2c ist gezeigt, wie die beiden Tragwalzen 23, 24 mit der darauf aufliegenden Rolle 34 von den Tragwalzen 18, 19 wegbewegt wurden, wodurch eine Lücke 53 entstanden ist, durch die eine leere Wickelwelle geführt werden kann. Dazu wird unterhalb des bahnförmigen Materials 33 eine leere Wickelwelle 52 bereitgestellt und in Richtung des bahnförmigen Materials 33 bewegt, was durch den Pfeil 60 gezeigt ist.

    [0026] Figur 2d zeigt die leere Wickelwelle 52, die zumindest teilweise mit bahnförmigem Material 33 in Kontakt gebracht wird. Gleichzeitig wird die Auflagewalze 11 in Richtung der Wickelwelle 52 bewegt. Die Bewegung der Auflagewalze 11 ist durch den Pfeil 15 gezeigt. Dabei wird weiterhin Material 33 zur Rolle 34 gewickelt.

    [0027] In Figur 2e ist die Auflagewalze 11 auf der Wickelwelle 52 angeordnet, wobei sich zwischen den beiden Tragwalzen 18, 19 und der Wickelwelle 52 sowie der Auflagewalze 11 und der Wickelwelle 52 bahnförmiges Material 33 befindet.

    [0028] In Figur 2f ist die Querschneidvorrichtung 62 mit dem daran angeordneten Kappmesser 45 in Richtung des bahnförmigen Materials 33 bewegt worden, um die Rolle 34 von dem Material 33 zu trennen. Mittels des Kappmessers 45 wird das bahnförmige Material 33 zwischen Auflagewalze 11 und Rolle 34 durchtrennt.

    [0029] Figur 2g zeigt, wie nach Durchtrennen des bahnförmigen Materials 33 die Querschneidvorrichtung 62 vertikal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 von der Wickelwelle 52 wegbewegt wird (vergleiche Pfeil 16). Die Rolle 34 wird sodann von dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 entfernt, was durch den Pfeil 55 angedeutet ist. Das Material 33 wird von nun an auf der Wickelwelle 52 zu einer Rolle gewickelt.

    [0030] Entscheidend bei diesem Rollenwechsel ist, dass mit dem Trennmesser 45 die Rolle 34 von dem bahnförmigen Material 33 getrennt werden kann, ohne dass der Wickelprozess unterbrochen werden muss, was durch Bereitstellen einer neuen leeren Wickelwelle 52 erreicht wird, und zwar noch bevor die fertige Rolle 34 von dem bahnförmigen Material 33 abgetrennt wird.

    [0031] Die hohe Wickelgeschwindigkeit und die gute Qualität der Rolle werden dadurch erzielt, dass die Rolle aus bahnförmigem Material fast während des gesamten Wickelprozesses, d. h. von Beginn des Wickelprozesses bis zum Versetzen der gewickelten Rolle auf das benachbarte zweite Tragwalzenpaar 23, 24, zwischen dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 und der Auflagewalze 11 angeordnet ist. Diese Auflagewalze 11 drückt somit nahezu während des gesamten Wickelprozesses das bahnförmige Material auf die Wickelwelle bzw. auf das auf dieser Wickelwelle angeordnete Wickelgut, wodurch Unwuchten aufgrund nicht gleichmäßiger Lagen des bahnförmigen Materials verhindert werden. Aufgrund des dicht gepackten Wickelguts ist die Wickelwelle im Betrieb keinen Vibrationen ausgesetzt.

    [0032] Figur 3 zeigt einen Schnitt entlang A-A durch den in Figur 1 dargestellten Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 mit der Wickelwelle 20, wobei in Richtung B, d. h. von der linken Seite in Bezug auf eine Laufrichtung 41 des bahnförmigen Materials 33 auf den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 geblickt wird. Um die Wickelwelle 20 ist bahnförmiges Material 33 zu einer Rolle 34 gewickelt. Während des Wickelprozesses ruht die Rolle 34 auf dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19, wobei die Wickelwelle 20 zwischen den zwei gegenüberliegenden Führungsstabpaaren angeordnet ist. In Figur 3 ist jedoch nur zu sehen, dass die Wickelwelle 20 mit ihrem einen Ende zwischen den beiden als Stangen ausgebildeten Führungsstäben 68, 69 des Führungsstabpaars 22 eingebracht ist. Da während des Wickelprozesses stetig bahnförmiges Material 33 auf die Wickelwelle 20 gerollt wird, nimmt auch der Durchmesser der Rolle 34 stetig zu. Mit zunehmendem Durchmesser der Rolle 34 wird auch die Wickelwelle 20 innerhalb der sich gegenüberliegenden Führungsstabpaare nach oben, d. h. innerhalb des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 in vertikaler Richtung bewegt. In der Figur 3 hat die Wickelwelle 20 bereits das obere Ende des Führungsstabpaars 22 erreicht, was bedeutet, dass die Rolle 34 bald fertig gewickelt ist.

    [0033] Das Führungssystem 21 der Transportvorrichtung 26 weist zwei übereinander angeordnete Schienenstrecken 66, 67 auf, die im Wesentlichen eine geschlossene Kurve bilden. Entsprechend weist auch das dem Führungssystem 21 gegenüberliegende Führungssystem 72, das jedoch in der Figur 3 nicht zu sehen ist, zwei solche übereinander angeordnete Schienenstrecken auf.

    [0034] An den beiden Schienenstrecken 66, 67 des Führungssystems 21 sind zwei Führungsstabpaare 22 und 74 zu sehen. Die anderen Führungsstabpaare des Führungssystems 21 sind in Figur 4 dargestellt und in Figur 3 nicht zu erkennen.

    [0035] Über das Transportsystem 26 kann die Rolle 34 auf die beiden benachbarten Tragwalzen 24 und 23 bewegt werden. Dabei bleibt die Wickelwelle 20 mit ihren Enden zwischen den beiden gegenüberliegenden Führungsstabpaaren angeordnet, wie dies in Figur 4 dargestellt ist.

    [0036] In Figur 3 liegt die Rolle 34 in einem Tal 29 zwischen den beiden Tragwalzen 18 und 19. Das bahnförmige Material 33 verläuft über ein Einlaufgestell 35 sowie eine Längsschneidvorrichtung 36 zu dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1. Die Längsschneidvorrichtung 36 schneidet das Material 33 in Längsrichtung, d. h. in Laufrichtung des Materials 33 in mehrere Streifen. Das Einlaufgestell 35 dient dazu, die Bahn aus Material 33 zu spannen und mit dem entsprechenden Zug in den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 zu führen. Das Einlaufgestell 35 sowie die Längsschneidvorrichtung 36 sind somit dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 vorgelagert. Die Längsschneidvorrichtung 36 ist dabei kein Teil des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1, so dass diese Längsschneidvorrichtung 36 bei Bedarf einfach von dem Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 entfernt werden kann, falls die Längsschneidvorrichtung 36 oder der Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 gewartet werden muss. Der Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 ist damit leicht von allen Seiten zugänglich.

    [0037] Das Einlaufgestell 35 weist ein Podest 37 auf, auf dem Bedienpersonal 61 stehen kann, um so die Längsschneidvorrichtung 36 bequem einstellen zu können. Die Längsschneidvorrichtung 36 weist mehrere nebeneinander angeordnete Schneidvorrichtungen auf, von denen in der Figur 3 nur die Schneidvorrichtung 38 mit den beiden Schneidwerkzeugen 39 und 40 zu sehen ist. Bei der Längsschneidvorrichtung 36 kann es sich dabei um eine herkömmliche Längsschneidvorrichtung oder eine automatische Längsschneidvorrichtung mit verschiedenen Automatisierungsstufen handeln, weshalb diese Längsschneidvorrichtung 36 nicht im Detail beschrieben wird.

    [0038] Das bahnförmige Material 33 wird über das Einlaufgestell 35 zu der Längsschneidvorrichtung 36 transportiert. Von der Längsschneidvorrichtung 36 kommend, verläuft das bahnförmige Material 33 in Laufrichtung, d. h. in Richtung des Pfeils 41, über eine erste Messwalze 28 zu der Zugwalze 17. Dabei wird unter Laufrichtung des Materials 33 die Richtung verstanden, aus der das Material 33 kommt und in den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 geführt wird. Von der Zugwalze 17 läuft das bahnförmige Material 33 über eine weitere Messwalze 42 zu der Tragwalze 19. Mit den beiden Messwalzen 42, 28 wird die Zugkraft gemessen.

    [0039] Das ortsfeste erste Tragwalzenpaar wird durch die beiden Tragwalzen 18 und 19 gebildet. Jede Tragwalze 18 und 19 wird über in Figur 3 nicht zu sehende Antriebe entgegen dem Uhrzeigersinn, d. h. in Richtung des Pfeils 43 gedreht. Dadurch läuft das bahnförmige Material 33 zumindest teilweise um die Tragwalze 19. Dabei wird das bahnförmige Material 33 auf der Tragwalze 19 für einen kurzen Zeitabschnitt entgegen der Laufrichtung 41 des bahnförmigen Materials 33 transportiert, was durch den Pfeil 44 angedeutet ist, bevor das Material 33 auf die Wickelwelle 20 zur Rolle 34 gewickelt wird (vergleiche Figur 3a).

    [0040] Auf der Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 liegt die Auflagewalze 11 auf, die das bahnförmige Material 33 fest auf die Rolle 34 presst. Die Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 ist fast ununterbrochen - d. h. von Beginn des Wickelprozesses bis zum Versetzen der gewickelten Rolle 34 auf das benachbarte zweite Tragwalzenpaar 23, 24 - zwischen dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 und der Auflagewalze 11 angeordnet. Diese Auflagewalze 11 drückt das bahnförmige Material 33 auf die Wickelwelle 20 bzw. auf das auf der Wickelwelle 20 angeordnete Wickelgut, wodurch eine kompakte Rolle 34 von hoher Qualität erhalten wird.

    [0041] Oberhalb der Rolle 34 ist auch die Querschneidvorrichtung 62 bestehend aus der Einstoßleiste 12 mit dem daran angeordneten Kappmesser 45 zu sehen. Mit der Querschneidvorrichtung 62 wird das bahnförmige Material 33 quer zur Laufrichtung 41 des Materials 33 durchtrennt.

    [0042] Die Querschneidvorrichtung 62 sowie die Auflagewalze 11 können dabei unabhängig voneinander und vertikal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 bewegt werden, was durch die beiden Pfeile 15 und 16 angedeutet ist. Durch diese vertikale Bewegung können die Auflagewalze 11 sowie die Querschneidvorrichtung 62 in Richtung der beiden Tragwalzen 18, 19 hinbewegt oder von diesen beiden Tragwalzen 18, 19 wegbewegt werden.

    [0043] Benachbart zu dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 ist das zweite Tragwalzenpaar 23, 24 angeordnet. Dieses zweite Tragwalzenpaar 23, 24 ist entlang des Schienensystems 27 verfahrbar angebracht. Diese beiden Tragwalzen 23 und 24 sind Teil der verfahrbaren Vorrichtung 25. In Bezug auf die Laufrichtung 41 ist das zweite Tragwalzenpaar 23, 24 somit hinter dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 angeordnet. Die verfahrbare Vorrichtung 25 mit den beiden daran angebrachten Tragwalzen 23 und 24 kann in Richtung der Pfeile 54 bzw. 55, d. h. horizontal in den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 bewegt werden.

    [0044] Das unterhalb der Tragwalzen 18, 19; 23, 24 angeordnete Fördersystem 32 weist drei drehbare Wellen 47, 48, 70 auf, um die eine Beförderungseinheit 49, beispielsweise ein Förderband oder eine Kette, angeordnet ist. Mittels des Fördersystems 32 werden leere Wickelwellen 52 bereitgestellt, die auf die beiden Tragwalzen 18, 19 gelegt werden können, wenn die auf der Wickelwelle 20 angeordnete Rolle 34 fertiggestellt und diese Rolle 34 von den beiden Tragwalzen 18, 19 entfernt worden ist. Das Fördersystem 32 steht über eine Fördervorrichtung 50 mit einer Bevorratungsstation 51 in Verbindung. Diese Bevorratungsstation 51 kann mindestens eine leere Wickelwelle umfassen, wobei in der Bevorratungsstation 51 keine leeren Wickelwellen dargestellt sind. Über die Fördervorrichtung 50 können bei Bedarf leere Wickelwellen von der Bevorratungsstation 51 zu dem Fördersystem 32 transportiert werden. In Figur 3 ist zudem eine Abschlagleiste 57 zu erkennen, die unterhalb der Tragwalze 19 angeordnet ist.

    [0045] Da in Figur 3 der Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 in Betrieb ist, ist die Schutzblende 56 heruntergefahren worden.

    [0046] In Figur 3a ist ein vergrößerter Ausschnitt des in Figur 3 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 in schematischer Darstellung gezeigt. Gezeigt ist das um die Wickelwelle 20 zu der Rolle 34 aufgewickelte bahnförmige Material 33. Die Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 liegt dabei auf den beiden Tragwalzen 18 und 19 zumindest teilweise auf und ist zwischen den beiden Tragwalzen 18, 19 und der Auflagewalze 11 angeordnet. Dabei presst die Auflagewalze 11 während des gesamten Wickelprozesses das bahnförmige Material 33 fest gegen die Wickelwelle 20 bzw. auf die Rolle 34, so dass eine kompakte Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 von hoher Qualität erhalten wird.

    [0047] Das bahnförmige Material 33 umgibt die Tragwalze 19 zumindest teilweise. Dabei wird das bahnförmige Material 33 auf der Tragwalze 19 für einen kurzen Zeitabschnitt entgegen der Laufrichtung 41 des bahnförmigen Materials 33 bewegt, was durch den Pfeil 44 angedeutet ist, weil das bahnförmige Material 33 auf der Tragwalze 19 aufliegt und sich die Tragwalzen 18, 19 entgegen dem Uhrzeigersinn bewegen. Die Tragwalze 19 kann damit auch als Umlenkwalze bezeichnet werden, weil durch diese Tragwalze 19 die Laufrichtung des bahnförmigen Materials 33 geändert wird.

    [0048] Das auf der Tragwalze 19 angeordnete bahnförmige Material 33 wird dabei auf die Wickelwelle 20 zur Rolle 34 gewickelt, wobei die Wickelwelle 20 und damit auch die Rolle 34 im Uhrzeigersinn bewegt werden, was durch den Pfeil 46 angedeutet ist.

    [0049] Figur 4 zeigt einen Ausschnitt des in Figur 1 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1, wobei die Transportvorrichtung 26, mittels der eine Rolle aus bahnförmigem Material in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 horizontal in Richtung des Pfeils 55 bewegt werden kann, schematisch dargestellt ist. Es wird dabei auf den Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 geblickt (vgl. Figuren 1 a und 1 b von EP 0 093 301 B1).

    [0050] Die Transportvorrichtung 26 umfasst zwei gegenüberliegende Führungssysteme 21 und 72, die identisch aufgebaut sind. Bei diesen Führungssystemen 21, 72 kann es sich um Schienensysteme oder um Endlosbänder handeln. Solche Endlosbänder sind aus EP 0 093 301 B1 bekannt. Die beiden Führungssysteme 21, 72 bilden beide jeweils eine geschlossene Kurve. Sie besitzen jeweils zwei Kurvenabschnitte 89, 90 bzw. 91, 92. An den beiden Führungssystemen 21, 72 sind jeweils vier Führungsstabpaare 73, 22, 75, 74 bzw. 76, 78, 79, 77 angeordnet. Die Führungsstabpaare 22, 73 bis 79 sind dabei mit einem Antrieb verbunden, beispielsweise mit einem Kettenantrieb. Mit diesem Antrieb können die Führungsstabpaare 22, 73 bis 79 entlang des entsprechenden Führungssystems 21, 72 bewegt werden. Dabei ist jedem Führungssystem 21, 72 ein eigener Antrieb zugeordnet. Die Antriebe sind in Figur 4 jedoch nicht dargestellt. Es versteht sich, dass die Führungssysteme 21, 72, die Transportvorrichtung 26 auch mehr als vier Führungsstabpaare aufweisen können. Mindestens müssen jedoch zwei Führungsstabpaare vorgesehen sein, damit ein Rollenwechsel ohne Unterbrechung des Wickelprozesses stattfinden kann. Wie in Figur 4 zu erkennen, handelt es sich bei den beiden Führungssystemen 21, 72 um zwei gegensinnig umlaufende Führungssysteme. Die Bewegung der Führungsstabpaare 22, 73 bis 75, die an dem Führungssystem 21 angeordnet sind, ist durch den Pfeil 80 und die Bewegung der Führungsstabpaare 76 bis 79, die an dem Führungssystem 72 angeordnet sind, durch den Pfeil 81 angedeutet. Die Führungsstabpaare 22, 73 bis 75, die an dem Führungssystem 21 angebracht sind, werden somit entgegen dem Uhrzeigersinn und die Führungsstabpaare 76 bis 79, die an dem Führungssystem 72 angebracht sind, im Uhrzeigersinn bewegt. Die beiden Führungssysteme 21, 72 mit den daran angeordneten Führungsstabpaaren 76 bis 79 sind somit spiegelsymmetrisch ausgebildet. Die Wickelwelle 20 mit der daran angeordneten Rolle 34 ist mit ihrem einen Ende 58 zwischen zwei Führungsstäben 68, 69 des Führungsstabpaars 22 und mit ihrem anderen Ende 82 zwischen den Führungsstäben 83, 84 des Führungsstabpaars 79 angeordnet. Werden die beiden Führungsstabpaare 22 bzw. 79 entlang des entsprechenden Führungssystems 21 bzw. 72 in Richtung der Pfeile 80 bzw. 81 bewegt, so wird die Wickelwelle 20 mit der daran angeordneten Rolle 34 innerhalb des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 in Richtung des Pfeils 55 bewegt. Ein solcher Transport einer Wickelwelle in einer Wickelvorrichtung ist an sich aus der vorstehend erwähnten EP 0 093 301 B1 bekannt.

    [0051] Figur 5 zeigt eine weitere Ansicht des in Figur 3 dargestellten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1. Mittels der Transportvorrichtung 26 wurde die Wickelwelle 20 mit der daran angeordneten Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 in Richtung des Pfeils 55, das heißt weiter in Richtung des Ausgangs des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1, bewegt, wodurch die Wickelwelle 20 von den beiden Tragwalzen 18, 19 auf die beiden benachbarten Tragwalzen 23 und 24 transportiert wurde. Die Wickelwelle 20 befindet sich dabei noch immer zwischen den beiden Führungsstäben 68, 69 des Führungsstabpaars 22. Kurz vor dem Transport der Rolle 34 auf das zweite Tragwalzenpaar 23, 24 wird jedoch die Auflagewalze 11 von der Rolle 34 entfernt, so dass in Figur 5 die Auflagewalze 11 mit der Rolle 34 nicht mehr in Kontakt ist. Der Wickelprozess wird während des Transports der Rolle 34 auf die beiden Tragwalzen 23, 24 nicht unterbrochen, so dass weiterhin bahnförmiges Material 33 auf die Wickelwelle 20 zur Rolle 34 gewickelt wird. Die Wickelwelle 20 mit der daran angeordneten Wickelrolle 34 wird somit weiterhin im Uhrzeigersinn 46, d. h. entgegen der Laufrichtung 41 des Materials 33, also "rückwärts" bewegt. Für einen kurzen Augenblick, nämlich gegen Ende des Wickelprozesses, liegt damit die Auflagewalze 11 nicht auf der Wickelrolle 34, damit sie an ihrem alten Platz verbleibt, um die nächste Wickelwelle von oben her zu belasten.

    [0052] In Figur 6 ist eine weitere Ansicht des in Figur 5 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 zu einem anderen Wickel-Zeitpunkt dargestellt. In dieser Ansicht ist zu erkennen, dass die verfahrbare Vorrichtung 25 mit den beiden daran drehbar angebrachten Tragwalzen 23, 24 entlang des Schienensystems 27 in Richtung des Pfeils 55 bewegt wurde. Synchron dazu wurde die Rolle 34 aus bahnförmigem Material 33 ebenfalls in Richtung des Pfeils 55 bewegt, so dass die Wickelrolle 34 während der Bewegung in Richtung des Pfeils 55 zwischen den beiden Tragwalzen 23, 24 angeordnet bleibt. Dadurch ist zwischen dem ersten Tragwalzenpaar 18, 19 und dem zweiten Tragwalzenpaar 23, 24 eine Lücke 53 entstanden.

    [0053] Die beiden Tragwalzen 23, 24 weisen jeweils einen in Figur 6 jedoch nicht zu sehenden Antrieb auf, mit dem die entsprechenden Tragwalzen 23, 24 weiter um die eigene Achse bewegt werden. Dadurch wird weiterhin bahnförmiges Material 33 als Rolle 34 auf die Wickelwelle 20 aufgebracht, während die Rolle 34 auf den beiden Tragwalzen 23, 24 in Richtung des Pfeils 55 bewegt wird. Die Drehbewegung der beiden Tragwalzen 23, 24 ist durch den Pfeil 43 angedeutet. Die Auflagewalze 11 liegt dabei nicht mehr auf der Rolle 34 auf. Wie in Figur 6 zu erkennen, ist die Wickelwelle 20 mit der darauf angeordneten Rolle 34 mit einem ihrer Enden weiterhin zwischen den beiden Führungsstäben 68, 69 angeordnet.

    [0054] In Figur 6 ist auch dargestellt, dass unterhalb des bahnförmigen Materials 33 eine vom Fördersystem 32 bereitgestellte leere Wickelwelle 52 mittels einer hakenförmigen Greifvorrichtung 85, erfasst wird. Mittels dieser Greifvorrichtung 85 kann die leere Wickelwelle 52 mit der Unterseite des bahnförmigen Materials 33 in Kontakt gebracht und schließlich auf das erste Tragwalzenpaar 18, 19 gelegt werden.

    [0055] In Figur 7 ist eine weitere Ansicht des in Figur 6 gezeigten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 dargestellt, und zwar zu einem späteren Zeitpunkt. Während weiterhin bahnförmiges Material 33 auf die Wickelwelle 20 aufgebracht wird und damit den Durchmesser der Rolle 34 vergrößert, wird die bereitgestellte leere Wickelwelle 52 von dem Fördersystem 32 entfernt und mittels der Greifvorrichtung 85 durch die Lücke 53 bewegt und oberhalb der beiden Tragwalzen 18, 19 mit dem bahnförmigen Material 33 in Kontakt gebracht. Dies ist durch den Pfeil 60 angedeutet. Die leere Wickelwelle 52 wird dabei mit ihren Enden zwischen zwei gegenüberliegenden Führungsstabpaaren der Transportvorrichtung 26 angebracht, so dass die Wickelwelle 52 mit ihren Enden durch die beiden gegenüberliegenden Führungsstabpaare der Transportvorrichtung 26 gehalten wird. Dabei ist nur das Führungsstabpaar 74 bestehend aus den beiden als Stäbe ausgebildeten Führungsstäben 93 und 94 zu sehen, das die Wickelwelle 52 hält. Das hintere Ende der Wickelwelle 52 ist in der Darstellung gemäß Figur 7 nicht zu sehen. Die Abschlagleiste 57 ist nun oberhalb der Tragwalzen 19 angeordnet. Durch das Anordnen der Abschlagleiste 57 oberhalb der Tragwalze 19 wird verhindert, dass die Tragwalze 19 durch die Querschneidvorrichtung 62 beschädigt wird, wenn mit dieser das Material 33 durchtrennt wird.

    [0056] Damit die Wickelwelle 52 in das Führungsstabpaar 74, d. h. zwischen den beiden in Bezug auf die Laufrichtung 41 des bahnförmigen Materials 33 hintereinander angeordneten Führungsstäben 93 und 94, eingebracht werden kann, muss der Führungsstab 93 einen Durchbruch aufweisen, durch den die Wickelwelle 52 durch den Führungsstab 93 bewegt werden kann, weil die Wickelwelle 52 seitlich in das Führungsstabpaar 74 eingebracht wird.

    [0057] Entsprechendes gilt auch für das in Figur 7 nicht zu sehende Führungsstabpaar 76, das dem Führungsstabpaar 74 gegenüberliegt und in dem die Wickelwelle eingebracht ist.

    [0058] In Figur 7a ist ein vergrößerter Ausschnitt des Führungsstabpaars 74 gezeigt. Dabei ist der Bereich dargestellt, durch den eine leere Wickelwelle zwischen die beiden Führungsstäbe 93 und 94 eingebracht wird. Der Führungsstab 93 weist eine Durchbrechung 100 auf, durch die ein Ende einer Wickelwelle hindurch bewegt werden kann. In dieser Durchbrechung ist ein bewegliches Scharnier 65 angeordnet, das über ein Federelement 71 mit dem Führungsstab 93 verbunden ist. Wird nun eine Wickelwelle mit einem ihrer Enden in die Durchbrechung 100 eingebracht, so wird das Scharnier 65 nach oben bewegt, was durch den Pfeil 101 angedeutet ist. Die Wickelwelle kann somit mit ihrem Ende zwischen den beiden Führungsstäben 93 und 94 angeordnet werden. Sobald die Wickelwelle zwischen den beiden Führungsstäben 93 und 94 eingebracht ist, bewegt sich das Scharnier 65 wieder in die Ausgangsposition zurück. Die Bewegung des Scharniers 65 in die Ausgangsposition ist durch den Pfeil 102 dargestellt.

    [0059] In Figur 7b ist gezeigt, wie die Wickelwelle 52 mittels der Greifvorrichtung 85 mit ihrem einen Ende 87 durch die Durchbrechung 100 des Führungsstabs 93 bewegt wird und so in dem Führungsstabpaar 74 angeordnet werden kann. Dabei schiebt die Wickelwelle 52 das Scharnier 65 in einen Zwischenraum 103, der sich zwischen den beiden Führungsstäben 93, 94 befindet. Anschließend wird die Greifvorrichtung 85 von der Wickelwelle 52 wieder entfernt und die Wickelwelle 52 fällt in ein unteres Ende 104 des Zwischenraums 103. Das Scharnier 65 bewegt sich sodann wieder in die Ausgangsposition zurück. Da das Scharnier 65 nun nicht mehr in dem Zwischenraum 103 angeordnet ist, kann die Wickelwelle 52 vertikal in dem Zwischenraum 103 bewegt werden. So ist es möglich, dass die Wickelwelle 52 mit zunehmendem Durchmesser der auf ihr gewickelten Rolle aus bahnförmigem Material in Richtung des oberen Endes des Führungsstabpaars 74 bewegt wird, was durch den Pfeil 16 angedeutet ist. Das Scharnier 65 verhindert dabei, dass die Wickelwelle 52 über die Durchbrechung 103 aus dem Führungsstabpaar 74 herausfällt. Das Scharnier 65 ist somit derart in der Durchbrechung 100 angeordnet, dass zwar eine Wickelwelle von außen durch die Durchbrechung 100 geführt und so im Zwischenbereich 103 des Führungsstabpaars 74 angeordnet werden kann, jedoch verhindert wird, dass diese Wickelwelle über die Durchbrechung 100 wieder aus dem Zwischenbereich 103 des Führungsstabpaars 74 herausbewegt werden kann.

    [0060] Figur 8 zeigt eine weitere Ansicht des Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 gemäß Figur 7 zu einem späteren Zeitpunkt.

    [0061] Während das bahnförmige Material 33 weiterhin als Rolle 34 auf die Wickelwelle 20 aufgebracht wird, werden das Halteelement 10 mit der darauf angeordneten Auflagewalze 11 sowie die Querschneidvorrichtung 62 mit der Einstoßleiste 12 und dem Kappmesser 45 vertikal in dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 in Richtung der neu bereitgestellten Wickelwelle 52 bewegt, was durch den Pfeil 15 angedeutet ist. Die Auflagewalze 11 liegt in Figur 8 bereits auf der Wickelwelle 52 auf, wobei zwischen der Auflagewalze 11 und der Wickelwelle 52 schon bahnförmiges Material 33 angeordnet ist. Die Auflagewalze 11 presst das bahnförmige Material 33 fest an die neu bereitgestellte Wickelwelle 52.

    [0062] Da die Auflagewalze 11 direkt bei Beginn des neuen Wickelprozesses auf die Rolle aus bahnförmigem Material 33 bzw. auf die Wickelwelle 52 Druck ausübt, wird gewährleistet, dass der Wickelprozess mit einer sehr hohen Geschwindigkeit begonnen werden kann. Mit dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 können etwa 1000 m/min an bahnförmigem Material 33 zu einer Rolle gewickelt werden. Dabei besitzen bereits die ersten Lagen der Rolle aus bahnförmigem Material 33 eine sehr hohe Qualität, weil bereits zu Beginn des Wickelprozesses die Auflagewalze 11 auf der Rolle aufliegt.

    [0063] Figur 9 zeigt eine weitere Ansicht des in Figur 8 dargestellten Rückwärts-Tragwalzenwicklers 1 zu einem späteren Zeitpunkt. Die Auflagewalze 11 ist auf der Wickelwelle 52 angeordnet und presst das bahnförmige Material 33, das zwischen der Auflagewalze 11 und der Wickelwelle 52 angeordnet ist, auf die Wickelwelle 52. Die Querschneidvorrichtung 62 ist weiter in Richtung des Pfeils 15 und damit in Richtung des bahnförmigen Materials 33 bewegt worden.

    [0064] Das an der Querschneidvorrichtung 62 angebrachte Kappmesser 45 ist zumindest teilweise in der Abschlagleiste 57 angeordnet und presst das bahnförmige Material 33 gegen die Abschlagleiste 57. Dabei wird das bahnförmige Material 33 von dem Kappmesser 45 durchtrennt. Das von dem Einlaufgestell 35 kommende Material 33 wird nun auf die Wickelrolle 52 gewickelt, während der abgetrennte Teil des Materials 33 noch auf der Wickelwelle 20 zur Rolle 34 gewickelt wird. Nachdem der abgetrennte Teil des Materials 33 auf die Wickelwelle 20 gewickelt wurde, ist diese Rolle 34 fertig. Die fertige Rolle 34 kann von den beiden Tragwalzen 23, 24 und damit aus dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 entfernt werden. Nachdem die fertige Rolle 34 aus dem Rückwärts-Tragwalzenwickler 1 entfernt wurde, wird das zweite Tragwalzenpaar 23, 24 wieder zurück in die Ausgangsposition, d. h. neben das erste Tragwalzenpaar 18, 19 bewegt.

    [0065] Das bahnförmige Material 33 wird nun auf der Wickelwelle 52 zu einer neuen Rolle gewickelt. Während des Wickelprozesses umgibt das Material 33 die Tragwalze 19 wiederum zumindest teilweise, wobei das bahnförmige Material 33 auf der Tragwalze 19 für einen kurzen Zeitabschnitt entgegen der Laufrichtung 41 bewegt wird, was durch den Pfeil 44 angedeutet ist, weil das bahnförmige Material 33 auf der Tragwalze 19 aufliegt. Durch die Bewegung der beiden Tragwalzen 18, 19 entgegen dem Uhrzeigersinn 43 wird die Wickelwelle 52 im Uhrzeigersinn bewegt, was durch den Pfeil 46 gezeigt ist. Die Laufrichtungen der beiden Tragwalzen 18, 19 und der Wickelwelle 52 sind damit entgegengesetzt, weil die Tragwalze 19 die Laufrichtung des bahnförmigen Materials 33 ändert.

    [0066] Figur 10 zeigt eine weitere schematische Darstellung der Transportvorrichtung 26 für den Transport der Rolle 34 aus bahnförmigem Material mit den beiden sich gegenüberliegenden Führungssystemen 21, 72, wobei diese Darstellung mit der Darstellung in Figur 4 vergleichbar ist. Dabei ist die Anordnung der Rolle 34 in der Transportvorrichtung 26 dargestellt, wie es in Figur 9 zu sehen ist. Die neue Wickelwelle 52 ist bereits in der Transportvorrichtung 26 angeordnet. Mit einem Ende 87 ist die Wickelwelle 52 zwischen den Führungsstäben 93, 94 des Führungsstabpaars 74 und mit einem anderen Ende 88 zwischen zwei Führungsstäben 95, 86 des Führungsstabpaars 76 angeordnet. Die Wickelwelle 20 mit der daran angeordneten Rolle 34 wurde bereits in Richtung des Pfeils 55 an das Ende der Transportvorrichtung 26 bewegt. Dazu wurden die beiden einander gegenüberliegenden Führungsstabpaare 22, 79 gegensinnig entlang der entsprechenden Führungssysteme 21 bzw. 72 in Richtung der Pfeile 80 bzw. 81 bewegt. Das Führungsstabpaar 22 hat dabei den Kurvenabschnitt 89 des Führungssystems 21 und das Führungsstabpaar 79 den Kurvenabschnitt 92 des Führungssystems 72 erreicht. Dabei öffnet sich in dem Kurvenabschnitt 89 bzw. 92 das entsprechende Führungsstabpaar 22 bzw. 79. Dadurch, dass die Führungsstabpaare 22 bzw. 79 die Enden 58 bzw. 82 der Wickelwelle 20 nicht mehr umgegeben, kann die Wickelwelle 20 samt der Rolle 34 aus der Transportvorrichtung 26 und damit aus dem RückwärtsTragwalzenwickler 1 entfernt werden.

    [0067] In Figur 10 weisen jeweils die Führungsstäbe 69, 84, 93 bis 99 einen Durchbruch mit einem Scharnier auf. Die Scharniere sind jedoch in Figur 10 nicht zu sehen. Durch diesen Durchbruch kann eine leere Wickelwelle bewegt werden, um so zwischen dem entsprechenden Führungsstabpaar angeordnet zu werden.

    Bezugszeichen



    [0068] 
    1
    Rückwärts-Tragwalzenwickler
    2
    Rahmen
    3
    Seitenabschnitt
    4
    Seitenabschnitt
    5
    Plattform
    6
    Schaltschrank
    7
    Rahmenabschnitt
    8
    Rahmenabschnitt
    9
    Quersteg
    10
    Halteelement
    11
    Auflagewalze
    12
    Einstoßleiste
    13
    Schiene
    14
    Schienensystem
    15
    Pfeil
    16
    Pfeil
    17
    Zugwalze
    18
    Tragwalze
    19
    Tragwalze
    20
    Wickelwelle
    21
    Führungssystem
    22
    Führungsstabpaar
    23
    Tragwalze
    24
    Tragwalze
    25
    verfahrbare Vorrichtung
    26
    Transportvorrichtung
    27
    Schienensystem
    28
    Messwalze
    29
    Tal von 18 und 19
    30
    Schiene
    31
    Schiene
    32
    Fördersystem
    33
    bahnförmiges Material
    34
    Rolle
    35
    Einlaufgestell
    36
    Längsschneidvorrichtung
    37
    Podest
    38
    Schneidvorrichtung
    39
    Schneidwerkzeug
    40
    Schneidwerkzeug
    41
    Pfeil / Laufrichtung
    42
    Messwalze
    43
    Pfeil
    44
    Pfeil
    45
    Kappmesser
    46
    Pfeil
    47
    drehbare Welle
    48
    drehbare Welle
    49
    Beförderungseinheit
    50
    Fördervorrichtung
    51
    Bevorratungsstation
    52
    Wickelwelle
    53
    Lücke
    54
    Pfeil
    55
    Pfeil
    56
    Schutzblende
    57
    Abschlagleiste
    58
    Ende der Wickelwelle 20
    59
    Antrieb
    60
    Pfeil
    61
    Bedienungspersonal
    62
    Querschneidvorrichtung
    63
    Steg
    64
    Steg
    65
    Scharnier
    66
    Schienenstrecke
    67
    Schienenstrecke
    68
    Führungsstab
    69
    Führungsstab
    70
    drehbare Welle
    71
    Federelement
    72
    Führungssystem
    73
    Führungsstabpaar
    74
    Führungsstabpaar
    75
    Führungsstabpaar
    76
    Führungsstabpaar
    77
    Führungsstabpaar
    78
    Führungsstabpaar
    79
    Führungsstabpaar
    80
    Pfeil
    81
    Pfeil
    82
    Ende der Wickelwelle 20
    83
    Führungsstab
    84
    Führungsstab
    85
    Greifvorrichtung
    86
    Führungsstab
    87
    Ende der Wickelwelle 52
    88
    Ende der Wickelwelle 52
    89
    Kurvenabschnitt
    90
    Kurvenabschnitt
    91
    Kurvenabschnitt
    92
    Kurvenabschnitt
    93
    Führungsstab
    94
    Führungsstab
    95
    Führungsstab
    96
    Führungsstab
    97
    Führungsstab
    98
    Führungsstab
    99
    Führungsstab
    100
    Durchbrechung
    101
    Pfeil
    102
    Pfeil
    103
    Zwischenraum
    104
    unteres Ende von 103



    Ansprüche

    1. Verfahren zum Wechseln von Wickelwellen (20, 52) in einem Tragwalzenwickler (1) während eines laufenden Wickelprozesses,
    gekennzeichnet durch folgende Schritte:

    1.1 über Führungsstäbe (68, 69, 22, 74, 83, 84) wird eine leere erste Wickelwelle (20) zwischen zwei ortsfesten Tragwalzen (18, 19) angeordnet;

    1.2 die erste Wickelwelle (20) wird bis zu einem vorgegebenen Durchmesser bewickelt, so dass eine fertige Wickelrolle (34) entsteht;

    1.3 die Wickelrolle (34) wird mittels zweier gegensinnig umlaufender Führungssysteme (21, 72) auf zwei horizontal bewegliche Tragwalzen (23, 24) transportiert;

    1.4 die horizontal beweglichen Tragwalzen (23, 24) werden synchron zur bewickelten ersten Wickelwelle (20) bis zur Endstellung der Führungssysteme (21, 72) bewegt;

    1.5 eine neue und unbewickelte zweite Wickelwelle (52) wird zwischen den ortsfesten und den beweglichen Tragwalzen (18, 19; 23, 24) zwischen die ortsfesten Tragwalzen (18, 19) gebracht.


     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die neue zweite Wickelwelle (52) mit der Unterseite des bahnförmigen Materials (33) in Kontakt gebracht wird und das bahnförmige Material (33) durch die neue zweite Wickelwelle (52) um eine Walze (19) des ortsfesten Tragwalzenpaars (18, 19) geschlungen wird, bis die neue zweite Wickelwelle (52) zwischen den beiden Tragwalzen (18, 19) des ortsfesten Tragwalzenpaars (18, 19) zu liegen kommt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das bahnförmige Material (33) nach der Bewicklung der ersten Wickelwelle (20) mittels einer Querschneidvorrichtung (62) durchtrennt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zeitlich vor dem horizontalen Transport der Wickelrolle (34) eine Auflagewalze (11) von der Rolle (34) entfernt wird.
     
    5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 in einem Tragwalzenwickler (1), wobei zwei ortsfeste Tragwalzen (18, 19) und zwei horizontal bewegliche Tragwalzen (23, 24) vorgesehen sind, gekennzeichnet durch

    a) zwei gegensinnig und horizontal umlaufende Führungssysteme (21, 72), die Führungsstäbe (68, 69, 22, 74, 83, 84) für die Enden (82, 58) von Wickelwellen (20) aufweisen, derart, dass die Enden (82, 58) vertikal zwischen zwei Führungsstäben bewegbar sind,

    b) eine verfahrbare Vorrichtung (25), welche die beiden horizontal beweglichen Tragwalzen (23, 24) synchron zu den umlaufenden Führungssystemen (21, 72) bewegt.


     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Führungsstäbe (68, 69, 83, 84) zu Beginn des Wickelvorgangs oberhalb der beiden ortsfesten Tragwalzen (18, 19) angeordnet sind und zwischen sich eine leere Wickelwelle (20) aufnehmen.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Führungsstäbe (68, 69, 83, 84) am Ende des Wickelvorgangs oberhalb der beiden beweglichen Tragwalzen (23, 24) angeordnet sind und zwischen sich eine volle Wickelwelle (20) aufnehmen.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass sich vor dem Entfernen der voll bewickelten Wickelwelle (20) aus der Vorrichtung die horizontal beweglichen Tragwalzen (23, 24) in einem Abstand von den ortsfesten Tragwalzen (18, 19) befinden, welcher im Wesentlichen der Länge der Führungssysteme (21, 72) entspricht.
     


    Claims

    1. Method for changing winding shafts (20, 52) in a support roller winder (1) during an ongoing winding process, characterised by the following steps:

    1.1 an empty first winding shaft (20) is arranged between two fixed support rollers (18, 19) via guide rods (68, 69, 22, 74, 83, 84);

    1.2 the first winding shaft (20) is wound to a specified diameter, so that a finished winding roll (34) is produced;

    1.3 the winding roll (34) is transported by means of two oppositely rotating guidance systems (21, 72) on two horizontally movable support rollers (23, 24);

    1.4 the horizontally moving support rollers (23, 24) are moved synchronously with the wound first winding shaft (20) to the end position of the guidance systems (21, 72);

    1.5 a new and unwound second winding shaft (52) is brought between the fixed and moving support rollers (18, 19, 23, 24) into a position between the fixed support rollers (18, 19).


     
    2. Method according to claim 1, characterised in that the new second winding shaft (52) is brought into contact with the underside of the web-shaped material (33) and the web-shaped material (33) is looped through the new second winding shaft (52) around one roller (19) of the fixed support roller pair (18, 19) until the new second winding shaft (52) comes into position between the two support rollers (18, 19) of the fixed support roller pair (18, 19).
     
    3. Method according to claim 1, characterised in that after winding of the first winding shaft (20), the web-shaped material (33) is severed by means of a transverse cutting device (62).
     
    4. Method according to claim 1, characterised in that, before the horizontal transport of the winding roll (34), a carrying roller (11) is removed from the roll (34).
     
    5. Device for implementation of the method according to claim 1 in a support roller winder (1), wherein two fixed support rollers (18, 19) and two horizontally movable support rollers (23, 24) are provided, characterised in that

    (a) two oppositely and horizontally rotating guidance systems (21, 72) comprise guide rods (68, 69, 22, 74, 83, 84) for the ends (82, 58) of winding shafts (20), such that the ends (82, 58) can move vertically between two guide rods,

    (b) a displaceable device (25) moves the two horizontally movable support rollers (23, 24) synchronously with the rotary guidance systems (21, 72).


     
    6. Device according to claim 5, characterised in that, at the start of the winding process, above the two fixed support rollers (18, 19) guide rods (68, 69, 83, 84) are arranged between which an empty winding shaft (20) is accommodated.
     
    7. Device according to claim 5, characterised in that, at the end of the winding cycle, above the two movable support rollers (23, 24) guide rods (68, 69, 83, 84) are arranged between which a full winding shaft (20) is accommodated.
     
    8. Device according to claim 5, characterised in that, before removing the fully wound winding shaft (20) from the device, the horizontally moving support rollers (23, 24) are at a distance from the fixed support rollers (18, 19), which is essentially the length of the guidance systems (21, 72).
     


    Revendications

    1. Procédé de remplacement d'arbres d'enroulement (20, 52) dans une enrouleuse à cylindres porteurs (1) pendant un processus d'enroulement en cours,
    caractérisé par les étapes suivantes :

    1.1 un premier arbre d'enroulement vide (20) est agencé entre deux cylindres porteurs stationnaires (18, 19) par l'intermédiaire de barres de guidage (68, 69, 22, 74, 83, 84) ;

    1.2 on enroule sur le premier arbre d'enroulement (20) jusqu'à un diamètre prédéterminé de manière à former un rouleau fini (34) ;

    1.3 le rouleau (34) est transporté au moyen de deux systèmes de guidage tournant en sens contraire (21, 72) sur deux cylindres porteurs (23, 24) mobiles horizontalement ;

    1.4 les cylindres porteurs (23, 24) mobiles horizontalement sont déplacés de manière synchrone par rapport au premier arbre d'enroulement (20) plein jusqu'à la position finale des systèmes de guidage (21, 72) ;

    1.5 un nouveau, deuxième, arbre d'enroulement (52) non plein est amené entre les cylindres porteurs stationnaires et mobiles (18, 19 ; 23, 24) entre les cylindres porteurs stationnaires (18, 19).


     
    2. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le nouveau deuxième arbre d'enroulement (52) est mis en contact avec le dessous du matériau en forme de bande (33) et le matériau en forme de bande (33) est enroulé par le nouveau deuxième arbre d'enroulement (52) autour d'un cylindre (19) de la paire de cylindres porteurs stationnaires (18, 19) jusqu'à ce que le nouveau deuxième arbre d'enroulement (52) vienne se placer entre les deux cylindres porteurs (18, 19) de la paire de cylindres porteurs stationnaires (18, 19).
     
    3. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que le matériau en forme de bande (33) après l'enroulement du premier arbre d'enroulement (20) est séparé au moyen d'un dispositif de coupe transversale (62).
     
    4. Procédé selon la revendication 1, caractérisé en ce que, avant le transport horizontal du rouleau (34), un cylindre d'appui (11) est éloigné du rouleau (34).
     
    5. Dispositif pour la mise en oeuvre du procédé selon la revendication 1 dans une enrouleuse à cylindres porteurs (1), dans lequel il est prévu deux cylindres porteurs (18, 19) stationnaires et deux cylindres porteurs (23, 24) mobiles horizontalement,
    caractérisé par :

    a) deux systèmes de guidage (21, 72) qui tournent en sens contraire et horizontalement et qui comportent des barres de guidage (68, 69, 22, 74, 83, 84) pour les extrémités (82, 58) d'arbres d'enroulement (20) de telle sorte que les extrémités (82, 58) sont mobiles verticalement entre deux barres de guidage,

    b) un dispositif pouvant être déplacé (25) qui déplace les deux cylindres porteurs (23, 24) mobiles horizontalement de manière synchrone aux systèmes de guidage (21, 72) qui tournent.


     
    6. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que des barres de guidage (68, 69, 83, 84) sont agencées au début de l'opération d'enroulement au-dessus des deux cylindres porteurs stationnaires (18, 19) et reçoivent entre eux un arbre d'enroulement (20) vide.
     
    7. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que les barres de guidage (68, 69, 83, 84) sont agencées à la fin de l'opération d'enroulement au-dessus des deux cylindres porteurs mobiles (23, 24) et reçoivent entre eux un arbre d'enroulement (20) plein.
     
    8. Dispositif selon la revendication 5, caractérisé en ce que, avant d'enlever du dispositif l'arbre d'enroulement (20) plein, les cylindres porteurs (23, 24) mobiles horizontalement se trouvent à une distance des cylindres porteurs stationnaires (18, 19) qui correspond sensiblement à la longueur des systèmes de guidage (21, 72).
     




    Zeichnung





















































    Angeführte Verweise

    IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



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    In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente