[0001] Die Erfindung betrifft ein Schiebewandsystem mit mindestens einem Türflügelelement
und mindestens einer Anzeigeeinrichtung zum Anzeigen eines Verriegelungszustands des
Türflügelelements.
[0002] Schiebewandsysteme und deren Türflügelelemente sind beispielsweise bei mehrflügeligen
Eingangstüren, bei als Raumteiler verwendeten Schiebewandelementen oder bei Wandelementen
in Frontbereichen von Gebäuden, insbesondere bei Gaststätten und Geschäften, bekannt,
um entsprechend der Witterung das Ladenlokal frei zugänglich bzw. verschlossen zu
halten. Dabei können die einzelnen Flügelelemente verschoben werden, um in eine Seitenposition
geparkt zu werden, damit für den eintretenden Publikumsverkehr keine Behinderung stattfindet.
Des Weiteren ist es bekannt, innerhalb dieser verschiebbaren Wandelemente eine Tür
vorzusehen. Um eine erwünschte Funktion des Türflügelelements bereitzustellen, ist
ein Verriegelungsmechanismus vorgesehen, welcher die Verschiebbarkeit und/oder die
Verschwenkbarkeit des Türflügelelements verhindern kann. Allerdings birgt ein solches
Schiebewandsystem den Nachteil, dass der jeweilige Verriegelungszustand des Türflügelelements
nicht sofort erkennbar ist.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Schiebewandsystem mit mindestens
einem Verriegelungsmechanismus zur Verfügung zu stellen, welcher kompakt ausgebildet
und bei welchem der Verriegelungszustand eines Türflügelelements einfach erkennbar
ist.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch ein Schiebewandsystem, umfassend:
mindestens eine Deckenführung, mindestens ein Türflügelelement mit einer Türschiene
und einem Befestigungsprofil, wobei das Türflügelelement in der mindestens einen Deckenführung
verschiebbar und/oder verschwenkbar angeordnet ist, mindestens einen Verriegelungsmechanismus
mit einem Verriegelungselement, welches zwischen einer ersten Position, einer zweiten
Position und einer dritten Position am oder integriert im Befestigungsprofil bewegbar
angeordnet ist, um eine Verriegelung zwischen dem Befestigungsprofil und der Deckenführung
und/oder zwischen dem Befestigungsprofil und der Türschiene zu ermöglichen, und mindestens
eine Anzeigeeinrichtung, welche zumindest teilweise gekoppelt mit dem Verriegelungselement
ist, und den Verriegelungszustand des Türflügelelements anzeigt.
[0005] Das erfindungsgemäße Schiebewandsystem weist den Vorteil auf, dass in bedienerfreundlicher,
einfacher und schneller Weise erkannt wird, in welchem der folgenden Verriegelungszustände
sich ein verschiebbares und/oder verschwenkbares Türflügelelement befindet: (a) Verschiebbarkeit
blockiert und Verschwenkbarkeit frei, wobei das Türflügelelement als Tür benutzt werden
kann, (b) Verschiebbarkeit frei und Verschwenkbarkeit blockiert, wobei das Türflügelelement
nur verschoben werden kann, oder (c) Verschiebbarkeit und Verschwenkbarkeit blockiert,
wobei das Türflügelelement feststehend ist. Das Erkennen des Verriegelungszustands
des Türflügelelements auf einen Blick verleiht dem Nutzer schneller das beruhigende
Gefühl der Sicherheit. Weiterhin ist die Bedienung enorm vereinfacht, da nur ein Element
verstellt werden muss, um alle drei Stellungen bewirken zu können.
[0006] Vorzugsweise ist in der ersten Position des Verriegelungselements die Verschiebbarkeit
des Türflügelelements in der Deckenführung blockiert. Weiter bevorzugt ist in der
zweiten Position des Verriegelungselements die Verschwenkbarkeit der Türschiene in
Bezug auf das Befestigungsprofil blockiert. Besonders bevorzugt sind in der dritten
Position des Verriegelungselements die Verschiebbarkeit und die Verschwenkbarkeit
des Türflügelelements in der Deckenführung blockiert. Somit ist eine klare Trennung
der Funktionen des Türflügelelements bereitgestellt, wodurch ein fehlerfreies Erkennen
des Verriegelungszustands möglich ist.
[0007] Vorteilhafterweise ist das Verriegelungselement am Befestigungselement, insbesondere
um eine Drehachse, welche senkrecht zum Türflügelelement ist, drehbar angeordnet,
und durch Verdrehung in die erste Position, die zweite Position und die dritte Position
überführbar zu sein. Dadurch wird eine kompakte und einfache Bau- und Funktionsweise
für den Verriegelungsmechanismus und die Anzeigeeinrichtung ermöglicht.
[0008] In vorteilhafter Weise umfasst das Verriegelungselement ein Teilzahnradelement, welches
unmittelbar durch eine Schnecke betätigbar ist. Das unmittelbare Ineinandergreifen
der Schnecke und des Teilzahnradelements ohne ein Zwischenzahnradelement ermöglicht
einen kompakten Aufbau des Verriegelungsmechanismus. Durch die Selbsthemmung der Schnecke
wird verhindert, dass sich das Verriegelungselement von alleine von einer verriegelten
Position löst.
[0009] Des Weiteren vorteilhaft ist, wenn der Verriegelungsmechanismus ein erstes Gehäusebauteil
umfasst, welches mit der Deckenführung verbunden ist, und insbesondere einen Anschlag
aufweist, an welchem das Verriegelungselement in der ersten Position anliegt. Das
erste Gehäusebauteil ist bevorzugt außen an der Deckenführung positioniert, was die
Montage deutlich vereinfacht.
[0010] Ferner bevorzugt umfasst der Verriegelungsmechanismus ein zweites Gehäusebauteil,
welches mit der Türschiene verbunden ist, und eine Nut, in welche das Verriegelungselement
in der zweiten Position eingreift. Das zweite Gehäusebauteil ist bevorzugt außen an
der Türschiene positioniert, was die Montage deutlich vereinfacht.
[0011] Vorzugsweise weist das Verriegelungselement einen Armbereich auf, welcher in der
zweiten Position des Verriegelungselements in die Nut eingreift und einen Stift umgreift,
welcher parallel zur Drehachse des Verriegelungselements im zweiten Gehäusebauteil
angeordnet ist. Somit wird eine stabile Verriegelung erreicht.
[0012] Weiter bevorzugt greift in der dritten Position des Verriegelungselements das Verriegelungselement
teilweise in das erste Gehäusebauteil und teilweise in das zweite Gehäusebauteil ein.
Durch das Vorsehen nur eines Verriegelungselements für die Verriegelung in allen drei
Positionen wird die Bau- und Funktionsweise vereinfacht, wodurch Montagekettenfehler
vermieden werden können.
[0013] Besonders bevorzugt weist die Anzeigevorrichtung ein erstes Anzeigeelement und ein
zweites Anzeigeelement auf, wobei das erste Anzeigeelement am Verriegelungselement
drehbar angeordnet und das zweite Anzeigeelement drehfest am Verriegelungselement
gekoppelt ist, wobei sich das erste Anzeigeelement und das zweite Anzeigeelement zumindest
teilweise überlappen. Besonders bevorzugt ist das erste Anzeigeelement fest am zweiten
Gehäusebauteil angeordnet, wobei sich das zweite Anzeigeelement mit dem Verriegelungselement
mit dreht. Der jeweilige Grad der Überlappung des ersten Anzeigeelements und des zweiten
Anzeigeelements zeigt den jeweiligen Verriegelungszustand des Türflügelelements an.
[0014] Vorteilhafterweise weist der Verriegelungsmechanismus ein drittes Gehäusebauteil
auf, welches am Befestigungsprofil angeordnet ist, wobei das dritte Gehäusebauteil
eine erste Ausnehmung und eine zweite Ausnehmung aufweist, durch welche eine relative
Lage zwischen dem ersten Anzeigeelement und dem zweiten Anzeigeelement angezeigt ist,
wobei das erste Anzeigeelement durch die erste Ausnehmung und die zweite Ausnehmung
sichtbar und in der ersten Ausnehmung und/oder in der zweiten Ausnehmung durch das
zweite Anzeigeelement verdeckbar ist. Die erfindungsgemäße Anzeigeeinrichtung zeigt
somit mit einem klaren Ampelsystem den Zustand des Verriegelungsmechanismus an. Durch
die erste Ausnehmung wird angezeigt, ob das Türflügelelement als Tür benutzt werden
kann. Die zweite Ausnehmung zeigt an, ob das Türflügelelement in der Deckenführung
verschoben werden kann. Das Vorsehen von zwei Ausnehmungen erleichtert das Erkennen
des Verriegelungszustands des Türflügelelements.
[0015] In vorteilhafter Weise ist das erste Anzeigeelement bei der ersten Position des Verriegelungselements
in der ersten Ausnehmung durch das zweite Anzeigeelement verdeckt, bei der zweiten
Position des Verriegelungselements in der zweiten Ausnehmung durch das zweite Anzeigeelement
verdeckt, und bei der dritten Position des Verriegelungselements in der ersten Ausnehmung
und in der zweiten Ausnehmung durch das zweite Anzeigeelement verdeckt.
[0016] Des Weiteren ist vorteilhaft, wenn das Verriegelungselement einen Verstärkungsbereich
aufweist, welcher sich in der ersten Position im ersten Gehäusebauteil befindet, insbesondere
an einem Anschlag des ersten Gehäusebauteils anliegt. Durch den Verstärkungsbereich
wird das Verriegelungselement vor hohen Betätigungskräften geschützt.
[0017] Ferner bevorzugt weist das erste Gehäusebauteil und/oder das zweite Gehäusebauteil
eine Zugangsausnehmung auf, durch welche die Schnecke betätigbar ist. Dadurch wird
die Schnecke in einfacher Weise mittels eines Werkzeuges betätigt. Außerdem kann somit
der Verriegelungszustand des Türflügelelements nur durch berechtigte Personen geändert
werden.
[0018] Die Erfindung wird nun unter Berücksichtigung der beigefügten Zeichnung näher beschrieben.
Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht eines Schiebewandsystems gemäß
der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 2
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht eines Teilbereichs einer Deckenführung
eines Schiebewandsystems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 3
- eine weitere schematische, perspektivische Ansicht der Deckenführung des Schiebewandsystems
gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 4
- eine schematische, perspektivische Ansicht einer Weiche der Deckenführung gemäß der
vorliegenden Erfindung;
- Fig. 5a
- eine schematische Explosionsansicht der Weiche der Deckenführung gemäß der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 5b
- eine schematische, vereinfachte Ansicht der Weiche von Fig. 4 und 5a von unten;
- Fig. 6
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht einer weiteren Weiche einer
Deckenführung gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 7
- eine schematische, vereinfachte Seitenansicht eines Rollenwagens, welcher in der Deckenführung
des erfindungsgemäßen Schiebewandsystems angeordnet ist;
- Fig. 8
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht des Rollenwagens von Fig.
7;
- Fig. 9
- eine schematische, vereinfachte Schnittansicht einer Laufrolle des Rollenwagens von
Fig. 7 und 8;
- Fig. 10
- eine schematische, vereinfachte Seitenansicht der Laufrolle von Fig. 9:
- Fig. 11
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht einer Sicherungsvorrichtung,
welche in der Deckenführung des Schiebewandsystems gemäß der vorliegenden Erfindung
angeordnet ist,
- Fig. 12
- eine schematische, vereinfachte Explosionsansicht der Sicherungsvorrichtung von Fig.
11,
- Fig. 13
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht eines Teilbereichs eines Türflügelelements
des Schiebewandsystems gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 14
- eine schematische, vereinfachte Seitenansicht des Türflügelelements von Fig. 13,
- Fig. 15
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht des Türflügelelements von
Fig. 13 und 14;
- Fig. 16
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht einer Zwischenlage, welche im Türflügelelement
von Fig. 13 bis 15 vorgesehen ist;
- Fig. 17
- eine schematische, vereinfachte Schnittansicht eines Teilbereichs eines Türflügelelements
mit einem integrierten Türbetätiger des Schiebewandsystems gemäß der vorliegenden
Erfindung;
- Fig. 18
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht des Teilbereichs des Türflügelelements
von Fig. 17;
- Fig. 19
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht des Teilbereichs des Türflügelelements
von Figuren 17 und 18, wobei sich das Türflügelelement in einem offenen Zustand befindet;
- Fig. 20
- eine schematische, vereinfachte Explosionsansicht eines Verriegelungsmechanismus für
ein Türflügelelement des Schiebewandsystems gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 21
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht des Verriegelungsmechanismus von Fig.
20, wobei die Komponenten des Verriegelungsmechanismus dargestellt sind,
- Fig. 22
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht des Verriegelungsmechanismus von Fig.
21 in einer ersten Position;
- Fig. 23
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht des Verriegelungsmechanismus von Fig.
21 in einer zweiten Position;
- Fig. 24
- eine schematische, vereinfachte Vorderansicht des Verriegelungsmechanismus von Fig.
21 in einer dritten Position;
- Fig. 25
- eine schematische, vereinfachte Schnittansicht eines Teilbereichs des Schiebewandsystems
mit der Bürstenanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung;
- Fig. 26
- eine schematische, vereinfachte perspektivische Ansicht eines weiteren Teilbereichs
des Schiebewandsystems mit einer Bürstenanordnung gemäß der vorliegenden Erfindung,
- Fig. 27
- eine schematische, vereinfachte Seitenansicht einer Bürste, welche in den Bürstenanordnungen
von Figuren 25 und 26 vorgesehen ist, und
- Fig. 28
- eine schematische Seitenansicht einer weiteren Bürste, welche in der Bürstenanordnung
von Fig. 27 vorgesehen ist.
[0019] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schiebewandsystems 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Das erfindungsgemäße Schiebewandsystem 1 umfasst eine Deckenführung 2 und
vier Türflügelelemente 3, welche in Längsrichtung L des Schiebewandsystems 1 in der
Deckenführung 2 nebeneinander angeordnet sind. Alle Türflügelelemente 3 haben dieselbe
Breite z. Die Deckenführung 2, welche als einteilige Schiene 10 ausgebildet ist, weist
eine Länge auf, welche ein Vierfaches der Breite z der Türflügelelemente 3 entspricht.
Alternativ kann die Deckenführung 2 aus mehreren Deckenführungselementen zusammengesetzt
sein.
[0020] Ferner ist das Schiebewandsystem 1 an einem Rahmen 9 angeordnet. Insbesondere ist
die Deckenführung 2 an einem oberen Teil des Rahmens 9 vorgesehen, welcher an einer
nicht dargestellten Decke eines Gebäudes befestigt ist. Alternativ kann die Deckenführung
2 unmittelbar an der Decke des Gebäudes befestigt sein. Ein unterer Teil des Rahmens
9 ist mit einem ebenso nicht gezeigten Boden des Gebäudes fest verbunden.
[0021] Insbesondere weist das erfindungsgemäße Schiebewandsystem 1 der Fig. 1 ein erstes
Türflügelelement 3a, ein zweites Türflügelelement 3b, ein drittes Türflügelelement
3c und ein viertes Türflügelelement 3d auf, welche mit bestimmten Funktionen ausgestattet
sein können. Das erste Türflügelelement 3a sowie das vierte Türflügelelement 3d sind
in der Deckenführung 2 schwenkbar angeordnet und drehbar bodengelagert, wobei das
zweite Türflügelelement 3b in der Deckenführung 2 nur verschoben werden kann. Ferner
ist das dritte Türflügelelement 3c in der Deckenführung 2 schwenkbar und verschiebbar
angeordnet. So dienen das erste Türflügelelement 3a und das vierte Türflügelelement
3d als Drehflügel oder Pendelflügel, das zweite Türflügelelement 3b als Schiebeflügel
und das dritte Türflügelelement 3c als Drehschiebeflügel.
[0022] Alle Türflügelelemente 3 weisen jeweils ein Befestigungsprofil 4, zwei Türschienen
5 und eine Glasscheibe 34 auf, welche zwischen den Türschienen 5 angeordnet sind.
Die Befestigungsprofile 4, die Türschienen 5 und die Glasscheiben 34 sind bei allen
Türflügelelementen 3 identisch ausgebildet. Die eine Türschiene 5 jedes Türflügelelements
der Türflügelelemente 3a, 3b, 3c und 3d ist an einem der Deckenführung 2 zugewandten
Ende und die andere an einem dem Boden zugewandten Ende angeordnet.
[0023] Des Weiteren umfasst das Schiebewandsystem 1 drei Verriegelungsmechanismen.
[0024] Das dritte Türflügelelement 3c weist einen Verriegelungsmechanismus 6 auf, welcher
ein zweiseitiger Verriegelungsmechanismus ist. Dadurch kann eine Verdrehung der Türschienen
5 und der Glasscheibe 34 des dritten Türflügelelements 3c, welche miteinander fest
verbunden sind, in Bezug auf das Befestigungsprofil 4 des dritten Türflügelelements
3c verhindert werden. Ferner kann durch den zweiseitigen Verriegelungsmechanismus
6 eine Verschiebung des dritten Türflügelelements 3c in der Deckenführung 2 in einer
Verschieberichtung V blockiert werden. Die Verschieberichtung V wird durch die Form
der Deckenführung 2 bestimmt. Hierbei entspricht die Verschieberichtung V der Längsrichtung
L des Schiebewandsystems 1. Der Aufbau und die Funktion des zweiseitigen Verriegelungsmechanismus
6 werden später mit Bezug auf die Fig. 20 bis 24 beschrieben.
[0025] Bei allen Türflügelelementen 3 ist ein dreiseitiger Verriegelungsmechanismus 8 vorgesehen,
welcher die Verriegelung in drei Richtungen bewirkt. Der dreiseitige Verriegelungsmechanismus
8 ermöglicht eine Verriegelung eines Türflügelelements 3 in ein benachbartes Türflügelelement
3, den Rahmen 9 oder den Boden und weist eine zusätzliche Schließfunktion auf.
[0026] Am ersten Türflügelelement 3a ist ein einseitiger Verriegelungsmechanismus 7 angeordnet,
welcher eine Verdrehung des ersten Türflügelelements 3a in Bezug auf die Deckenführung
2 verhindert.
[0027] Da aber der einseitige Verriegelungsmechanismus 7 sowie der dreiseitige Verriegelungsmechanismus
8 nicht zum Gegenstand der vorliegenden Erfindung gehören, werden sie hier nicht näher
erläutert.
[0028] Die Fig. 2 und 3 zeigen einen Teilbereich einer Deckenführung 2 eines Schiebewandsystems
1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Wie aus diesen Figuren ersichtlich, ist die Deckenführung
2 aus drei Schienen 10, insbesondere einer ersten Schiene 10a, einer zweiten Schiene
10b und einer dritten Schiene 10c, und einer Weiche 11, welche als ein Abzweig 15
ausgebildet ist, zusammengesetzt.
[0029] Der Abzweig 15 weist drei Anschlussflächen auf, an welchen die drei Schienen 10a,
10b und 10c angeschlossen sind. Die Schienen 10a, 10b und 10c sind mit dem Abzweig
15 mittels einer Vielzahl von Verbindungseinrichtungen 18 verbunden. Jede Verbindungseinrichtung
18 weist ein Steckelement 19 auf, welches in eine Nut 20 einer der Schienen 10 und
in eine Nut 21 der Weiche 11 eingesteckt ist, und in die Schienen 10 sowie den Abzweig
15 eingeschraubt ist. Insbesondere sind in der Fig. 2 eine erste Verbindungseinrichtung
18a, eine zweite Verbindungseinrichtung 18b und eine dritte Verbindungseinrichtung
18c gezeigt. Die erste Schiene 10a ist mittels der ersten Verbindungseinrichtung 18a,
welche ein erstes Steckelement 19a, eine in der ersten Schiene 10a ausgebildete erste
Nut 20a und eine in der Weiche 11 ausgebildeten ersten Nut 21 a aufweist, mit der
Weiche 11 verbunden. Die zweite Verbindungeinrichtung 18b weist ein zweites Steckelement
19b, eine in der zweiten Schiene 10a ausgebildete zweite Nut 20b und eine in der Weiche
11 ausgebildete zweite Nut 21b auf und verbindet die zweite Schiene 10b mit der Weiche
11. Über die dritte Verbindungseinrichtung 18c, welche aus einem dritten Steckelement
19c, einer in der dritten Schiene 10c ausgebildeten dritten Nut 20c und der zweiten
Nut 21b der Weiche besteht, ist die dritte Schiene 10c mit der Weiche 10 verbunden.
In den Fig. 2 und 3 ist ferner ein Rollenwagen 23 in der Deckenführung 2 eingezeichnet,
welcher mit Bezug auf die Fig. 7 bis 10 näher beschrieben wird.
[0030] Die Fig. 4 und 5a zeigen perspektivische Ansichten des Abzweigs 15. Um eine Umlenkung
des Rollenwagens 23 in der Deckenführung 2 zu erleichtern, weist der Abzweig 15 ein
Umlenkelement 16 auf. Das Umlenkelement 16 ist an einer der Gebäudedecke zugewandten
Innenseite 17 des Abzweigs 15 angeordnet. Insbesondere ist das Umlenkelement 16 in
den Abzweig 15 mittels Stahlschrauben eingeschraubt (Fig. 4). Ferner ist das Umlenkelement
16 aus Kunststoff, insbesondere Polyoxymethylen, ausgebildet. Die Schienen 10 weisen
jeweils einen ersten Schlitz 12 auf. Der Abzweig 15 weist zwei zweite Schlitze 13
auf, die miteinander kommunizieren. Im montierten Zustand der Deckenführung 2 schließen
sich die ersten Schlitze 12 der Schienen 10a, 10b und 10c an die zweiten Schlitze
13 des Abzweigs 15 an und bilden einen stetigen Schlitzverlauf (Fig. 3).
[0031] Fig. 6 zeigt eine Weiche 11 in der Form eines Bogens 14 gemäß der vorliegenden Erfindung.
Bögen werden bei Schiebewänden benutzt, wenn eine Verschieberichtung eines Türflügelelements
um etwa 90 Grad geändert werden soll. Dies kann z.B. der Fall sein, wenn das Türflügelelement
zu einer Parkposition des Schiebwandsystems verschoben werden muss.
[0032] Der Bogen 14 weist zwei Anschlussflächen auf, an welche zwei Schienen 10a und 10b
anschließbar sind, wobei der Bogen 14 mit einem viertelkreisförmigen Schlitz 13 ausgebildet
ist.
[0033] Der Abzweig 15 und der Bogen 14 sind in der Grundform als U-förmige Profile ausgebildet.
[0034] Die Schienen 10 und die Weichen 11, aus welchen die Deckenführung 2 zusammengesetzt
ist, sind gemäß der vorliegenden Erfindung mittels eines Strangpressverfahrens hergestellt.
Insbesondere sind die Schienen 10 und die Weichen 11 aus demselben Material stranggepresst.
Die Weichen 11 sind jeweils aus einem im Querschnitt im Wesentlichen rechteckigen
oder quadratischen stranggepresstem Körper ausgebildet. Die Schienen 10 und die Weichen
11 weisen aneinander angrenzende Sichtflächen mit einer im Wesentlichen gleichen Strangpressrichtung
auf. Somit wird erfindungsgemäß ein sehr ähnlich bzw. gleicher optischer Eindruck
bei diesen Sichtflächen erreicht.
[0035] In Fig. 3 sind eine erste Sichtfläche 91, eine zweite Sichtfläche 92 und eine dritte
Sichtfläche 93 des Abzweigs 15 sowie eine erste Sichtfläche 94 und eine zweite Sichtfläche
95 bei jeder der Schienen 10 dargestellt. Die Schienen 10 und die Weiche 11 weisen
weitere Sichtflächen auf, welche aber in Fig. 3 nicht ersichtlich sind. Die Anzahl
der Sichtflächen hängt von der Form einer Schiene bzw. einer Weiche und deren Anordnung
in einem Schiebewandsystem.
[0036] Die Weiche 11 sind ausgehend vom stranggepressten Körper spanend bearbeitet, wobei
die an die Schienen 10 angrenzenden Sichtflächen der Weiche 11 nicht spanend bearbeitet
sind.
[0037] Um das gesamte Erscheinungsbild der Deckenführung 2 weiter zu verbessern, sind alle
Sichtflächen der Schienen 10 nicht spanend bearbeitet. Hierdurch erzeugt die Deckenführung
2 ein einheitliches und harmonisches ästhetisches Erscheinungsbild.
[0038] Die Schienen 10 weisen jeweils eine erste Außenflächenrillung und die Weiche 11 eine
zweite Außenflächenrillung auf deren aneinander angrenzenden Sichtflächen in Strangpressrichtung
auf, welche eine im Wesentlichen parallele zu der Verschieberichtung V eines Türflügelelements
3 Rillenausrichtung aufweist. Als Außenflächenrillung bzw. Rillung ist eine im Wesentlichen
linienförmige Oberflächenstruktur aus einer Vielzahl parallel angeordneter linienförmiger
Vertiefungen zu verstehen, welche durch das Strangpressverfahren erzeugt werden und
die Oberflächenqualität sowie den optischen Eindruck einer Oberfläche beeinflussen.
[0039] Bevorzugt weist die Rillung von den aneinander angrenzenden Sichtflächen eine Rauhigkeit
R
a von 0,1 µm bis 2,0 µm, ferner bevorzugt von 0,2 µm bis 1,6 µm, ganz besonders bevorzugt
von 0,2 µm bis 1 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 in Querrichtung zur Rillenausrichtung
auf.
[0040] In einer bevorzugten Ausführung weisen alle Sichtflächen der Weiche 11 und der Schienen
10 eine Rauhigkeit R
a von 0,1 µm bis 2,0 µm, ferner bevorzugt von 0,2 µm bis 1,6 µm, ganz besonders bevorzugt
von 0,2 µm bis 1 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 in Querrichtung zur Rillenausrichtung
auf.
[0041] Gemäß einer höchst bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beträgt die Abweichung
in der Rauhigkeit von aneinander angrenzenden Sichtflächen der Weiche 11 und der Schienen
10, bevorzugt allen Sichtflächen, in einem Intervall R
a von 0,1 µm bis 2,0 µm, ferner bevorzugt von 0,2 µm bis 1,6 µm, ganz besonders bevorzugt
von 0,2 µm bis 1 µm, <10%, bevorzugt <5%.
[0042] Es ist weiter höchst bevorzugt, dass aneinander angrenzende Sichtflächen der Schienen
10 und der Weiche 11, bevorzugt alle Sichtflächen, eine im Wesentlichen identische
Rauhigkeit in Querrichtung zur Rillenausrichtung aufweisen.
[0043] Der optische Eindruck kann weiter verbessert werden, wenn die aneinander angrenzenden
Sichtflächen der Weiche 11 und der Schienen 10 eine Oberflächenrauheit R
a parallel zur Strangpressrichtung von 0,1 µm bis 3 µm, bevorzugt von 0,2 µm bis 2
µm, insbesondere bevorzugt von 0,75 µm bis 1,8 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 aufweisen.
[0044] Besonders bevorzugt weisen alle Sichtflächen der Weiche 11 und der Schienen 10 eine
Oberflächenrauheit R
a parallel zur Strangpressrichtung von 0,1 µm bis 3 µm, bevorzugt von 0,2 bis 2 µm,
insbesondere bevorzugt von 0,75 µm bis 1,8 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 auf.
[0045] In einer höchst bevorzugten Ausgestaltung ist es ferner bevorzugt, dass die Abweichung
der Oberflächenrauheit R
a parallel zur Strangpressrichtung von wenigstens zwei aneinander angrenzenden Sichtflächen
der Schienen 10 und der Weiche 11, bevorzugt von allen Sichtflächen, ausgewählt aus
dem Intervall R
a von 0,1 µm bis 3 µm, bevorzugt von 0,2 µm bis 2 µm, <10% beträgt, insbesondere <5%.
[0046] In einer weiteren höchst vorteilhaften Weiterentwicklung der Erfindung ist die Oberflächenrauheit
R
a parallel zur Strangpressrichtung von wenigstens zwei aneinander angrenzenden Sichtflächen
der Schienen 10 und der Weiche 11, bevorzugt allen Sichtflächen, im Wesentlichen identisch.
[0047] Ferner ist es zur weiteren Verbesserung des optischen Eindrucks von Vorteil, dass
wenigstens die aneinander angrenzenden Sichtflächen der Weiche 11 und der Schienen
10 einen Glanzgrad von 1 GE bis 50 GE, bevorzugt 5 GE bis 25 GE, gemessen bei einem
Winkel von 60° nach DIN 53778 aufweisen.
[0048] Ferner bevorzugt weisen alle Sichtflächen der Weiche und der Schiene einen Glanzgrad
von 1 GE bis 50 GE, bevorzugt 5 GE bis 25 GE, gemessen bei einem Winkel von 60° nach
DIN 53778 auf.
[0049] In einer höchst bevorzugten Ausführung der Erfindung beträgt die Abweichung der Glanzgrade
ausgewählt aus dem Intervall 1 GE bis 50 GE, bevorzugt 5 GE bis 25 GE, der aneinander
angrenzenden Sichtflächen <10%, insbesondere bevorzugt <5%.
[0050] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weisen die aneinander
angrenzenden Sichtflächen einen im Wesentlichen identischen Glanzgrad ausgewählt aus
dem Intervall 1 GE bis 50 GE, bevorzugt 5 GE bis 25 GE, auf.
[0051] Wie aus Fig. 5b ersichtlich, ist die Weiche 11 als sechseckförmiger Körper ausgebildet.
Die Sechseckförmigkeit des Körpers ergibt sich in der Aufsicht auf die Weiche 11 aus
einer sechseckförmigen Grundfläche, wobei von wenigstens drei der sechs Seiten der
Grundfläche gleichhohe Seitenwände senkrecht abfallen, die die Höhe der Weiche 11
definieren.
[0052] Eine erste Seite und eine der ersten Seite gegenüberliegende zweite Seite weisen
im Wesentlichen eine gleiche erste Länge l1 und die übrigen vier Seiten des Sechsecks
eine gleiche zweite Länge l2 auf, wobei die erste Länge l1 größer als die zweite Länge
l2 ist.
[0053] Um eine möglichst große Sichtfläche der Weiche 11 optisch angepasst zur Verfügung
zu stellen, weist eine Sichtfläche die erste Länge l1 und zwei weitere Sichtflächen
die zweite Länge l2 auf. Die Sichtfläche der ersten Länge l1 weist die gleiche Strangpressrichtung
auf, wie die an dieser Fläche anliegenden Sichtflächen der Schienen 10.
[0054] Um eine sechseckige Form bereitzustellen, die aus dem stranggepressten Körper in
möglichst günstiger Weise materialspanend zu der Weiche 11 weiterbearbeitet werden
kann, stehen zwei benachbarte Seiten der zweiten Länge l2 senkrecht zueinander.
[0055] Um das gesamte Schiebewandsystem 1 in einer optisch harmonischen Weise auszubilden,
sind die Türschienen 5 der Türflügelelemente 3 ebenso stranggepresst und weisen wenigstens
eine Sichtfläche auf, die eine im Wesentlichen gleiche Strangpressrichtung wie die
aneinander angrenzenden Sichtflächen der Schienen 10 und der Weiche 11 aufweist.
[0056] Zum Herstellen des Schiebewandsystems 1 mit der Deckenführung 2 werden jeweils ein
Körper für die Schienen 10 und ein Körper für die Weiche 11 in beliebiger Reihenfolge
stranggepresst. Die Schienen 10 und die Weiche 11 werden aus demselben Material stranggepresst.
[0057] Nachfolgend wird der stranggepresste Körper für die Weiche 11 spanend bearbeitet.
[0058] Die Schienen 10 und die Weiche 11 werden zum Ausbilden der Deckenführung 2 zusammenmontiert,
so dass die Schienen 10 und die Weiche 11 aneinander angrenzende Sichtflächen aufweisen
und die aneinander angrenzenden Sichtflächen der Schienen 10 und der Weiche 11 eine
im Wesentlichen gleiche Strangpressrichtung aufweisen. Anschließend wird ein Türflügelelement
3 in der Deckenführung 2 des Schiebewandsystems 1 positioniert. Somit können Abweichungen
im optischen Eindruck der Schienen 10 und der Weichen 11 eliminiert werden.
[0059] Fig. 7 zeigt einen Rollenwagen 23 innerhalb der Deckenführung 2 des Schiebewandsystems
1 gemäß der vorliegenden Erfindung. Der Rollenwagen 23 ist mittels eines Verbindungselementes
in Form eines Klotzes 30 mit einem Türflügelelement 3, wie z.B. dem zweiten Türflügelelement
3b des Schiebewandsystems 1 der Fig. 1, verbunden. Dadurch ist das Türflügelelement
3b in der Deckenführung 2, welche aus Schienen 10 und Weichen 11 ausgebildet ist,
verschiebbar angerordnet. Im Schiebewandsystem 1 ist eine Vielzahl von Rollenwagen
23 vorgesehen.
[0060] Der Rollenwagen 23 von Fig. 7 weist einen Grundkörper 24 auf, an welchem eine Vielzahl
von Laufrollen 25 und eine Vielzahl von Führungsrollen 26 angeordnet ist. Wie aus
Fig. 8 ersichtlich, umfasst der Rollenwagen 23 vier Laufrollen 25 und vier Führungsrollen
26, wobei die Laufrollen 25 senkrecht zu den Führungsrollen 26 angeordnet sind. Somit
kann eine ausfallsichere Verschiebung und Führung des Türflügelelements 3b in der
Deckenführung 2 sichergestellt werden.
[0061] Die Laufrollen 25, welche identisch ausgebildet sind, weisen jeweils einen Rollenkörper
27 mit einer Rollenfläche 28 auf, wobei die Rollenkörper 27 auf zwei Lauflächen 29
der Deckenführung 2 abrollen.
[0062] Der Grundkörper 24 weist einen Elastizitätsmodul bei 20°C von 70 kN/mm
2 bis 100 kN/mm
2, bevorzugt ca. 85 kN/mm
2, nach EN ISO 6892-1:2009, einen Schubmodul bei 20°C von 20 kN/mm
2 bis 60 kN/mm
2, bevorzugt ca. 40 kN/mm
2 nach DIN 53445, und eine Dichte bei 20°C von 2 g/cm
3 bis 7 g/cm
3, bevorzugt ca. 6,7 g/cm
3, nach ISO 1183, auf.
[0063] Der Rollenkörper 27 weist einen Elastizitätsmodul bei 20°C von 2 kN/mm
2 bis 4 kN/mm
2, bevorzugt ca. 3 kN/mm
2, nach ISO 527-1/-2 für Kunststoffe, einen Schubmodul bei 20°C von 0,5 kN/mm
2 bis 1 kN/mm
2, bevorzugt ca. 0,8 kN/mm
2, nach DIN ISO 1827:2010-07 für Kunststoffe und eine Dichte bei 20°C von 1 g/cm
3 bis 2 g/cm
3, bevorzugt ca. 1,4 g/cm
3, nach DIN EN ISO 1183 auf. Weiterhin weist die Rollenfläche 28 des Rollenkörpers
27 eine Oberflächenrauhigkeit Ra von 0,01 bis 3 µm, bevorzugt von 0,05 µm bis 2 µm
nach DIN EN ISO 4287 auf. Besonders bevorzugt ist die Rollenfläche 28 des Rollenkörpers
27 isotrop ausgebildet, wodurch die Rollenfläche 28 keine richtungsabhängigen Oberflächenrauhigkeits-Abweichungen
aufweist. Der Rollenkörper 27 weist ferner einen Durchmesser von 16 mm bis 20 mm,
besonders bevorzugt von 18,5 mm, auf. Die Rollenfläche 28 des Rollenkörpers 27 hat
eine Rollenflächenbreite von 5 mm bis 9 mm, bevorzugt 7 mm. Weiterhin weist der Übergang
von der Rollenfläche 28 zu einer Seitenflanke des Rollenkörpers 27 einen Radius von
0,3 mm bis 0,7 mm, insbesondere 0,5 mm auf.
[0064] Der Rollenkörper 27 weist ferner eine Wasseraufnahme von 0,3 % bei Normalklima nach
ISO 62 auf. Die Wasseraufnahme bei Normalklima bezeichnet die prozentuelle Gewichtszunahme
eines Körpers durch Wasseraufnahme bei Lagerung bei einer Temperatur von 23°C und
Luftfeuchtigkeit von 50%. Erfindungsgemäß wird die Wasseraufnahme des Rollenkörpers
bei Normalklima gering gehalten. Eine hohe Wasseraufnahme führt zu einem hohen Abplatten
des Rollenkörpers 27, wodurch Geräusche beim Rollen des Rollenkörpers 27 der Laufrolle
25 auf der Lauffläche 29 der Deckenführung 2 verursacht werden.
[0065] Der Rollenkörper 27 weist weiterhin eine Wasseraufnahme von 1,4% bei Wasserlagerung
nach ISO 62 auf. Die Wasseraufnahme bei Wasserlagerung bezeichnet die prozentuelle
Gewichtszunahme eines Körpers durch Wasseraufnahme bei Lagerung im Wasser. Der Rollenkörper
27 der Laufrolle 25 ist derart ausgebildet, dass seine Wasseraufnahme bei Wasserlagerung
gering gehalten wird. Somit wird eine Abplattung der Rollenkörper 27, z.B. bei einem
Schiebewandsystem 1, welches in einem Außenraum angeordnet ist, reduziert. Dadurch
kann ein geräuschärmerer Betrieb unter verschiedenen Wetterbedingungen sichergestellt
werden.
[0066] Weiterhin weist der Rollenkörper 27 eine Abflachung kleiner als 0,7 % in Bezug auf
den Durchmesser des Rollenkörpers 27 nach 8 Stunden Stillstand des Rollenkörpers 27
auf. Durch die geringe zulässige Abplattung der Rollenkörper 27 wird die Laufruhe
des erfindungsgemäßen Schiebewandsystems 1 deutlich erhöht. Die Abplattung eines Rollenkörpers
27 wird gemessen, indem eine Prüflast von 200 N in vertikaler Richtung auf den auf
einer Auflage angeordneten Rollenkörper 27 ausgeübt wird. Besonders bevorzugt weist
der Rollenkörper 27 mit einem Durchmesser von 18,5 mm eine maximale Abplattung von
0,12 mm nach 8 Stunden Stillstand auf.
[0067] Die Laufflächen 29 der Deckenführung 2 weisen jeweils einen Elastizitätsmodul bei
20°C von 60 kN/mm
2 bis 80 kN/mm
2, bevorzugt ca. 70 kN/mm
2, nach EN ISO 6892-1:2009, einen Schubmodul bei 20°C von 10 bis 40 kN/mm
2, bevorzugt ca. 27 kN/mm
2, nach DIN 53445 und eine Dichte bei 20°C von 2 g/cm
3 bis 5 g/cm
3, bevorzugt ca. 3 g/cm
3, nach ISO 1183 auf. Ferner weisen jeweils die Laufflächen 29 eine Oberflächenrauhigkeit
Ra parallel zur Strangpressrichtung von 0,05 µm bis 1,0 µm, bevorzugt ca. 0,5 µm,
gemessen nach DIN EN ISO 4287 auf. Weiterhin weisen die Laufflächen 29 eine Oberflächenrauhigkeit
Ra in Querrichtung zur Strangpressrichtung von 0,7 µm bis 1,4 µm, bevorzugt ca. 0,7
µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 auf. Die Laufflächen 29 weisen jeweils ferner eine
Oberflächenrauhigkeit Rz parallel zur Strangpressrichtung von 3 µm bis 5 µm, bevorzugt
ca. 3,2 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 auf. Weiterhin weisen jeweils die Laufflächen
29 eine Oberflächenrauhigkeit Rz in Querrichtung zur Strangpressrichtung von 4 µm
bis 6 µm, bevorzugt ca. 4,1 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287 auf. Besonders bevorzugt
liegt ein Verhältnis einer Oberflächenrauhigkeit Ra in Querrichtung zur Strangpressrichtung
der Lauffläche 29 zu einer Oberflächenrauhigkeit Ra parallel zur Strangpressrichtung
der Lauffläche 29 zwischen 1,1 und 3, bevorzugt zwischen 1,1 und 2.
[0068] Die Laufflächen 29 weisen jeweils Innenflächenrillungen im Wesentlichen parallel
zu der Verschieberichtung V des Türflügelelements 3 auf. Als Innenflächenrillung ist
eine im Wesentlichen linienförmige Oberflächenstruktur aus einer Vielzahl parallel
linienförmiger Vertiefungen auf der Laufläche 29 zu verstehen, welche durch das Strangpressverfahren
erzeugt wird. Weiterhin sind die Laufflächen 29 der Deckenführung 2 einstückig mit
der Deckenführung 2 ausgebildet. Somit ist ein kompakter Aufbau möglich. Ferner werden
potentielle Montagefehler, wie z.B. Schiefstellungen eliminiert, wodurch Geräusche
beim Rollen der Türflügelelemente 3 in der Deckenführung 2 verursacht werden könnten.
Die Deckenführung 2 weist eine Dichte von 2 g/cm
3 bis 5 g/cm
3, bevorzugt ca. 3 g/cm
3, nach ISO 1183 auf. Die Laufflächen 29 der Deckenführung 2 weisen jeweils eine Laufflächenbreite
auf, welche größer als die Rollenflächenbreite der Rollenflächen 28 der Rollenkörper
27 ist.
[0069] Wie aus Fig. 9 ersichtlich, ist jeder der Rollenkörper 27 mittels eines geschlossenen
Kugellagers 31 am Rollenwagen 23 gelagert. Der Rollenkörper 27 weist eine Achse 32
mit zwei Rändelungen 33 auf, mittels welcher der Rollenkörper 27 am Grundkörper 24
des Rollenwagens 23 verdrehfest befestigt ist (Fig. 9 und 10). Die Achse 32 dient
auch als Innenring des Kugellagers 31. Das Kugellager 31 weist sieben Kugeln auf,
welche etwa mit Lithiumseifenfett befettet sind.
[0070] Ferner beträgt die statische Flächenpressung zwischen der Laufrolle 27 und der Lauffläche
29 der Deckenführung 2 mindestens 2.5 kg/mm
2, bevorzugt zwischen 2,5 kg/mm
2 und 100 kg/mm
2. Dies führt zu einem Beseitigen von Quietschgeräuschen beim Verfahren der Türflügelelemente
3.
[0071] Die durchschnittliche Verfahrgeschwindigkeit des Rollenwagens 23 beträgt zwischen
0,05 m/s und 0,5 m/s, bevorzugt ca. 0,2 m/s.
[0072] Weiterhin beträgt das Anschubmoment eines Türflügelelements 3, welches in der Deckenführung
2 verschiebbar angeordnet ist, wie z.B. das Türflügelelement 3b von Fig. 1, 8N bis
15 N, bevorzugt 10N bis 14N, insbesondere bevorzugt 11N bis 13 N bei einem Gewicht
des Türflügelelements 3b von 175kg. Nach 100000 Zyklen beträgt das Anschubmoment des
Türflügelelements 3b weiterhin 15N bis 21 N, bevorzugt 16N bis 20N, insbesondere bevorzugt
17N bis 19N.
[0073] Durch den erfindungsgemäßen Rollenwagen 23 sowie die erfindungsgemäßen Laufflächen
29 der Deckenführung 2 wird eine geräuscharme Bewegung des Schiebewandsystems 1 ermöglicht.
Der Abrieb der Rollenkörper 27 wird verringert und damit wird die Standzeit des Rollenwagens
23 deutlich erhöht. Zusätzlich kann ein Quietschen der Laufrollen 25 eliminiert werden.
[0074] Fig. 11 zeigt eine Sicherungsvorrichtung 35 in einem im Schiebewandsystem 1 verbauten
Zustand, wobei die Sicherungsvorrichtung 35 bei einem Glasbruch zum Halten des Befestigungsprofils
4 des Türflügelelements 3 dient. Fig. 12 zeigt eine Explosionsansicht der Sicherungsvorrichtung
35. Die Sicherungsvorrichtung 35 kann beispielsweise beim vierten Türflügelelement
3d des Schiebewandsystems 1 der Fig. 1 benutzt werden.
[0075] Die Sicherungsvorrichtung 35 weist ein Drehlager 36, ein Drehelement 38 und ein Sicherungselement
40 auf. Das Drehlager 36 ist in der Deckenführung 2 fest angeordnet. Das Drehelement
38 ist mit dem Türflügelelement 3 verbunden und im Drehlager 36 gelagert. Insbesondere
ist das Drehlager 36 mittels Schrauben 46 in die Deckenführung 2 eingeschraubt.
[0076] Ferner weist das Drehlager 36 eine Hülse 37 auf, in welcher das Drehelement 38 drehbar
angeordnet ist. Das Drehelement 38 ist als Drehzapfen mit einem zylindrischen Bereich
und einem balligen Bereich 39 ausgebildet, wobei der ballige Bereich 39 drehbar im
Drehlager 36 positioniert ist. Insbesondere weist die Sicherungsvorrichtung 35 ein
als Klotz ausgebildetes Halterungselement 43 auf, welches auf das Drehelement 38 mittels
einer Mutter 44 aufgeschraubt und in einer Nut des Befestigungsprofils 4 angeordnet
ist. Die Mutter 44 ist durch eine Keilsicherungsscheibe 45 gegen Lösen gesichert.
Durch das Sicherungselement 40 wird eine vertikale Bewegung des Drehelements 38 relativ
zum Drehlager 36 verhindert. Gleichzeitig ist die Verdrehung des Türflügelelements
3d durch das Drehlager 36 freigegeben.
[0077] Das Sicherungselement 40 ist als Klemmblech ausgebildet, welches in eine Aufnahme
22 der Deckenführung 2 einschiebbar angeordnet ist und das Drehelement 38, insbesondere
den zylindrischen Bereich des Drehelements 35, umschließt. Hierzu weist das Klemmblech
eine erste Ausnehmung 41 auf, welche teilkreisförmig und kleiner als der ballige Bereich
39 ausgebildet ist, so dass der ballige Bereich 39 nicht durch die erste Ausnehmung
41 ragt (Fig. 12). So verhindert das Klemmblech durch einen bei einem Glasbruch entstehenden
Formschluss zwischen dem Klemmblech und dem Drehelement 38, dass das Drehelement 38
mit dem Halterungselement 43 und das damit verbundene Befestigungsprofil 4 runterfallen.
[0078] Das Sicherungselement 40 weist ferner eine zweite Ausnehmung 42 auf, um das Montageverfahren
des Sicherungselements 40 in der Aufnahme 22 der Deckenführung 2 zu erleichtern (Fig.
12). Die zweite Ausnehmung 42 ist ebenso teilkreisförmig wie die erste Ausnehmung
41 ausgebildet, weist aber einen kleineren Durchmesser als die erste Ausnehmung 41
auf. Die erste Ausnehmung 41 und die zweite Ausnehmung 42 sind über einen Schlitz
verbunden. Die Aufnahme 22 der Deckenführung 2 ist als Nut ausgebildet.
[0079] Weiterhin ist das Sicherungselement 40 derart gestaltet, dass das Sicherungselement
40 ausgedehnt werden muss, bevor es in die Aufnahme 22 eingeschoben wird. Im montierten
Zustand wird eine Aufweitung des Sicherungselements 40 durch die Außenseiten der Aufnahme
22 verhindert. Somit übt das Sicherungselement 40 Druck auf das Drehelement 35 aus
und wirkt als ein Schnappverschluss.
[0080] Das Einschieben des Sicherungselements 40 in die Aufnahme 22 wird durch das Vorsehen
von zwei nach außen gerichteten, mit einem Winkel von 20 Grad in Bezug auf die Einschubrichtung
abgefasten Flächen 96 an einem der Deckenführung 2 zugewandten Ende des Sicherungselements
40 erleichtert (Fig. 12).
[0081] Um eine sichere Befestigung einer Glasscheibe 34 an einem Türflügelelement 3 zu bewirken,
ist die Glasscheibe 34 mit der oberen und der unteren Türschiene 5 kraftschlüssig
und stoffschlüssig verbunden (Fig. 13 bis 15). Die Glasscheibe 34 kann beispielsweise
aus hochsicherem Verbund-Sicherheitsglas bestehen, wodurch das Sicherheitsniveau auf
ein Höchstmaß erhöht wird. Außerdem bietet das Verbund-Sicherheitsglas Wärmeschutz
durch einen niedrigen Wärmedurchgangskoeffizienten.
[0082] Hierbei ist die Glasscheibe 34 beiderseits der Mittellinie M, wie in Fig. 17 gezeigt,
an zwei Stellen entlang der Breite der Glasscheibe 34 mit den Türschienen 5 stoffschlüssig
verbunden. Insbesondere ist die Glasscheibe 34 in die Türschiene 5 eingeklemmt und
mit der Türschiene 5 verklebt. Zur Herstellung der Klemmverbindung zwischen der Türschiene
5 und der Glasscheibe 34 können an sich bekannte Glasklemmen verwendet werden. Als
Mittellinie M ist die Mittelachse des Türflügelelements 3 in vertikaler Richtung zu
verstehen, welche senkrecht zu der Verschieberichtung V ist.
[0083] Die Türschiene 5 weist zwei Einfüllöffnungen 50 auf, welche in zwei Klebstoffkammern
47 münden und zum Einfüllen des Klebstoffes dienen. Alternativ können beide Klebstoffkammern
47 über eine einzige Einlassöffnung bzw. Einfüllöffnung mit Klebstoff versorgt werden.
In den Figuren 13 bis 15 ist nur ein Teilbereich eines Türflügelelements 3 gezeigt,
wobei nur eine Klebstoffkammer 47 mit der entsprechenden Einlassöffnung 50 ersichtlich
ist.
[0084] Zwischen der Türschiene 2 und der Glasscheibe 34 ist eine Zwischenlage 48 eingelegt,
wobei die Zwischenlage 48 zwei kanalförmig ausgebildete Ausnehmungen 49 aufweist (Fig.
13 und 16). Die Klebstoffkammern 47 sind durch die Ausnehmungen 49 der Zwischenlage
48 sowie die zu den Klebstoffkammern 47 hin gerichteten Oberflächen der Türschiene
2 und der Glasscheibe 34 definiert. Weiterhin erstrecken sich die Klebstoffkammern
47 parallel zu den Türschienen 5. Die Klebstoffkammern 47 sind nahe den vertikalen
Enden des Türflügelelements 3 positioniert.
[0085] Die Zwischenlage 48, welche in Fig. 16 separat dargestellt ist, ist einstückig ausgebildet
und weist an ihren distalen Enden jeweils eine Ausstanzung zur Ausbildung der Klebstoffkammern
47 auf.
[0086] Um eine symmetrische und gleichförmige Adhäsionskraftverteilung bereitzustellen,
sind die zwei Klebstoffkammern 47 im Wesentlichen identisch ausgeformt.
[0087] Jede Klebstoffkammer 47 weist bevorzugt ein Volumen zwischen 0,5 bis 30 cm
3, insbesondere bevorzugt zwischen 1 bis 10 cm
3 auf. Mittels dieses Volumens wird ein hinreichend großes Klebstoffreservoir für eine
ausreichend starke Adhäsionsverbindung zur Verfügung gestellt. Die Klebstoffkammern
47 weisen jeweils eine Länge in Verschieberichtung des Türflügelelements 3 von 0,05
bis 0,2 mal der Breite z des Türflügelelements 3 auf. Hierdurch wird eine für die
Verklebung der Glasscheibe 34 hinreichende Verklebungslänge und Adhäsionskraftverteilung
bereitgestellt.
[0088] Bevorzugt umfasst die Türschiene 5 wenigstens zwei, insbesondere bevorzugt wenigstens
drei Krafteinleitungspunkte 89, welche als Schraubverbindung ausgebildet sind und
einen horizontalen Abstand voneinander aufweisen. In den Figuren 13 und 15 sind zwei
solche Krafteinleitungspunkte 89 dargestellt. Bevorzugt beträgt die Klemmkraft, die
über einen Krafteinleitungspunkt 89 über die Zwischenlage 48 auf die Glasscheibe 34
einwirkt, zwischen 2.500 bis 15.000N, insbesondere bevorzugt zwischen 5.000 bis 10.000N.
[0089] Es ist ganz besonders bevorzugt, dass ein Krafteinleitungspunkt 89 und eine Klebstoffkammer
47 einen Überdeckungsbereich aufweisen, so dass der Krafteinleitungspunkt 89 im Bereich
der Klebstoffkammer 47 angeordnet ist (Fig. 13). Hierdurch kann eine besonders vorteilhafte
und sichere Abdichtung der Klebstoffkammer 47 erfolgen.
[0090] Die Zwischenlage 48 weist bevorzugt eine streifenartige Ausbildung mit rechteckigem
Querschnitt auf. Hierdurch ist insbesondere die Realisierung von schmalen Glasklemmen
mit geringer Aufbauhöhe möglich. Insbesondere bevorzugt weist die Zwischenlage 48
eine Materialstärke zwischen 0,5 und 10 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 1 und
7,5 mm auf. Bei dieser Materialstärke bildet sich eine hinreichende Höhe der Klebstoffkammern
47 aus, die ein gesichertes Fließen und Verteilen eines Klebstoffes in den Klebstoffkammern
47 gewährleistet. Ferner kann bei diesen Materialstärken eine hinreichend gute Druckverteilung
beim Kraftschluss auf die Glasscheibe 34 bereitgestellt werden.
[0091] Die Grundform der Klebstoffkammern 47 ist, wie schon beschrieben, bevorzugt durch
eine Ausstanzung in der Zwischenlage 48 definiert. Grundsätzlich sind hier eine Vielzahl
von Grundformen für die Klebstoffkammern 47 denkbar, wie beispielsweise eine Rechteckform,
eine Quadratform, Ellipsenform oder Kreisform.
[0092] Erfindungsgemäß ist die Grundform der Klebstoffkammern 47 rechteckig symmetrisch
zur Mittenlängsachse der streifenartigen Zwischenlage 48 ausgebildet. Hierdurch wird
eine im Wesentlichen gleiche Dichtwirkung beidseitig der Längserstreckung der Klebstoffkammer
47 erreicht. Insbesondere bei in der Grundform rechteckig ausgeformten Klebstoffkammern
47 ist das Verhältnis der Breite der streifenartigen Zwischenlage 48 zur Breite der
rechteckigen Klebstoffkammer 47 zwischen 1,5 bis 3,5 bevorzugt zwischen 2 bis 3. Hierdurch
wird zum einen eine hinreichende Dichtwirkung in Bezug auf die Klebstoffkammern 47
bereitgestellt und zum anderen auch eine hinreichende Druckverteilung beim Kraftschluss
auf die Glasscheibe 34 sichergestellt.
[0093] Es ist bevorzugt, dass sich die Zwischenlage 47 über 80% bis 100%, insbesondere bevorzugt
über 85% bis 95%, der gesamten Türflügelbreite eines Türflügelelements 3 erstreckt.
[0094] Es ist ferner vorteilhaft, dass sich die Türschiene über 80% bis 100%, insbesondere
über 90% bis 100% der gesamten Türflügelbreite eines Türflügelelements 3 erstreckt.
[0095] Die Zwischenlage 48 kann zumindest einseitig eine selbstklebende Schicht aufweisen,
welche ein einfaches Fixieren der Zwischenlage 48 an der Türschiene 5 erlaubt. Ferner
trägt diese Verklebung zu einer zusätzlichen Abdichtung der Zwischenlage 48 gegenüber
der Türschiene 5 bei, insbesondere beim Einspritzen des Klebstoffes in die von der
Zwischenlage 48 mitdefinierten Klebstoffkammern 47. Selbstverständlich ist es auch
möglich, jeweils eine selbstklebende Schicht auf zwei Seiten der Zwischenlage 48 vorzusehen.
[0096] Ferner ist es denkbar, die Zwischenlage 48 durch einen separaten Klebstoff an der
Türschiene 5 zu fixieren oder eine selbstklebende Schicht, beispielsweise in Form
eines doppelseitigen Klebebandes, an der Türschiene 5 vorzusehen.
[0097] Um eine optimierte Druckverteilung und eine Reduktion von lokalen Druckspitzen von
der Türschiene 5 auf die Oberfläche der Glasscheibe 34 zu erzielen, weist die Zwischenlage
48 eine Kompressibilität von 5% bis 25%, besonders bevorzugt von 5% bis 15%, gemessen
nach ASTM F36/J auf.
[0098] Um die Druckverteilung weiter zu optimieren, weist die Zwischenlage 48 eine Rückfederung
von 30% bis 60%, bevorzugt 40% bis 50%, gemessen nach ASTM F36/J auf.
[0099] Zum Herstellen der Klebverbindung wird ein Klebstoff benutzt, dessen Viskosität in
einem nicht ausgehärteten Zustand, also zu Beginn des Injektionsprozesses, bei 20°C
zwischen 75.000 bis 125.000 mPas, bevorzugt zwischen 80.000 bis 110.000 mPas, gemessen
nach DIN EN 12092 beträgt.
[0100] Die Türschiene 5 weist zwei Auslassöffnungen 90 auf, welche zum Entlüften der Klebstoffkammern
47 und zum Anzeigen des Füllstands des Klebstoffes dienen. Nicht dargestellte Verschlusselemente
sind zum Verschließen der Einfüllöffnungen 50 und der Auslassöffnungen 90 im Schiebewandsystem
1 vorgesehen.
[0101] Die Geometrie der Klebstoffkammern 47 sowie der Einfüllöffnungen 50 und der Auslassöffnungen
90 sind bevorzugt auf die rheologischen Eigenschaften des Klebstoffes, insbesondere
zum Injektionszeitpunkt hin angepasst, so dass eine optimale Benetzung der zu verklebenden
Flächen, vollständiges Füllen der Klebstoffkammern 47 sowie eine leichte und sichere
Handhabung der Klebstoffinjektion für den Benutzer innerhalb der offenen Zeit des
Klebstoffes gewährleistet ist. Als offene Zeit wird die maximale Zeitspanne verstanden,
innerhalb der die Fügeteile geklebt werden müssen. Vorteilhafterweise besitzt ein
Klebstoff, welcher für das erfindungsgemäße Schiebewandsystem 1 und das erfindungsgemäße
Verfahren zur Befestigung einer Glasscheibe 34 in einem Schiebewandsystem 1 eine offene
Zeit zwischen 1 bis 10 min, bevorzugt zwischen 2 bis 5 min.
[0102] Ferner weist der verwendete Klebstoff bevorzugt eine Zugscherfestigkeit nach etwa
5 bis 15 min, bevorzugt nach etwa 7 bis 10 min, von wenigstens ca. 5 MPa, bevorzugt
wenigstens ca. 7 MPa bei 23°C gemessen nach ASTM D 1002 auf. Hierdurch wird gewährleistet,
dass eine zeitnahe Weiterverarbeitung bzw. Installation des geklebten Türflügelelements
3 erfolgen kann.
[0103] Um neben dem Kraftschluss auch eine hinreichende Adhäsionswirkung zum Tragen der
Glasscheibe 34 in bzw. an der Türschiene 3 bereitzustellen, weist der Klebstoff im
ausgehärteten Zustand eine Zugscherfestigkeit von mindestens 10 MPa, besonders bevorzugt
mindestens 20 MPa, gemessen nach ASTM D 1002 auf einem Aluminiumsubstrat auf.
[0104] Die Türschiene weist bevorzugt eine zu den Klebstoffkammern 47 hin gerichtete Oberfläche
mit einer Oberflächenrauhigkeit R
a von 0,5 µm bis 5 µm, bevorzugt von 1 µm bis 2,5 µm, gemessen nach DIN EN ISO 4287
auf, wodurch eine verbesserte Adhäsionswirkung des Klebstoffes auf dem Substrat bewirkt
wird.
[0105] Jede der Auslassöffnungen 90 ist am vertikalen Ende des Türflügelelements 3, also
an seiner vertikalen Stirnseite, angeordnet. Es wird hierdurch möglich, dass bei der
Injektion des Klebstoffes, der Austritt des Klebstoffes nach vollständiger Füllung
der Klebstoffkammer an der Stirnseite des Türflügelelements 3 beobachtet werden kann.
Insbesondere aus ergonomischen Aspekten des Klebstoffinjektionsprozesses, hat sich
diese Anordnung der Auslassöffnung 90 als vorteilhaft erwiesen.
[0106] Die Einfüllöffnung 50 und die Auslassöffnung 90 für jede Klebstoffkammer 47 sind
an den distalen Enden der kanalförmigen Klebstoffkammer 47 angeordnet. Hierdurch wird
insbesondere ein vollständiges Füllen der Klebstoffkammern 47 mit Klebstoff sichergestellt.
[0107] Es ist ferner bevorzugt, dass die Auslassöffnungen 90 in der Zwischenlage 48 ausgeformt
sind, so dass kein Durchsatz in der Türschiene 5 vorgesehen werden muss. Somit wird
dem Benutzer nur die Einfüllöffnungen 50, bevorzugt frontseitig an der Türschiene
5 bereitgestellt. Dies erhöht die Bedien- und Montagesicherheit des Systems.
[0108] Um diese weiter zu verbessern, kann vorgesehen werden, dass die Auslassöffnungen
90 und die Einfüllöffnungen 50 voneinander verschiedene Querschnittsformen aufweisen,
so dass eine Kopplung mit einer Klebstoffapplikationsvorrichtung ausschließlich über
die Einfüllöffnungen 50 ermöglicht wird.
[0109] Die Auslassöffnungen 90 sind jeweils in Bezug auf die Klebstoffkammern 47 verjüngt.
Vorteilhafterweise ist jede der Auslassöffnungen 90 als kanalförmiger Schlitz in der
Zwischenlage 48 ausgebildet.
[0110] Die Öffnungsbreite des Schlitzes beträgt vorzugsweise in Bezug auf die Breite der
durch die Ausstanzung in der Zwischenlage 48 definierten Grundform der Klebstoffkammer
47 zwischen 0,1 bis 0,5, bevorzugt zwischen 0,15 bis 0,25. Hierdurch wird beim Füllen
der Klebstoffkammer 47 und beim Austritt des Klebstoffes diesem eine hinreichend großes
hydraulischer Widerstand entgegengesetzt, der ein vollständiges Ausfüllen der Klebstoffkammer
47 begünstigt und gleichzeitig dem Benutzer durch den erhöhten Widerstand bereits
vor dem Austritt des Klebstoffes aus der Auslassöffnung 90 haptisch signalisieren
kann, dass der Klebstoffinjektionsprozess kurz vor dem Abschluss steht.
[0111] Um eine hinreichende Reaktionszeit für den Benutzer zwischen der voran beschriebenen
Widerstandserhöhung und dem Austritt des Klebstoffes aus der Auslassöffnung 90 bereit
zu stellen, weist die Länge der kanalartigen Auslassöffnung 90 bezogen auf die Länge
der kanalartigen Klebstoffkammern 47 ein Verhältnis von 0,1 bis 0,75, bevorzugt von
0,25 bis 0,5 auf.
[0112] Nachfolgend wird das Befestigungsverfahren einer Glasscheibe 34 im erfindungsgemäßen
Schiebewandsystem 1 erläutert.
[0113] In einem ersten Schritt wird eine nicht tragende Verbindung zwischen der Türschiene
5 und der Glasscheibe 34 durch die Befestigung der Türschiene 5 an der Glasscheibe
34 mit einer geringen, nur der Lagesicherung der Türschiene 5 an der Glasscheibe 34
dienenden Klemmkraft hergestellt, nachdem die Zwischenlage 48, in welcher die zwei
Ausnehmungen 49 ausgestanzt worden sind, zwischen der Türschiene 5 und der Glasscheibe
34 eingelegt worden ist. In einem zweiten Schritt wird eine tragende Verbindung zwischen
der Türschiene 5 und der Glasscheibe 34 durch eine Verklebung der Türschiene 5 mit
der Glasscheibe 34 erzielt.
[0114] Zum besseren Verständnis des zweiten Schrittes des Befestigungsverfahrens ist in
den Fig. 13 bis 15 ein Klebstoffinjektor 51 dargestellt. Durch die dargestellte Einlassöffnung
50 wird Klebstoff, z.B. ein Zweikomponentenkleber, mittels des Klebstoffinjektors
51 in die Klebstoffkammer 47 injiziert. Der Klebstoff verteilt sich selbstständig
über die gesamte Klebstoffkammer 47. Das Injizieren des Klebstoffes endet wenn Klebstoff
aus der Auslassöffnung 90 austritt. Anschließend werden die Einlassöffnung 50 und
die Auslassöffnung 90 mit nicht gezeigten Verschlusselementen verschlossen und mittels
Blenden, welche an der Türschiene 5 angebracht werden, elegant verdeckt.
[0115] Durch die Verklebung der Glasscheibe 34 mit der Türschiene 5 ist die Funktionalität
des Türflügelelements 3 auf lange Zeit gesichert. Ferner beschleunigt die einfache
Zuführung des Klebstoffes die Montage.
[0116] Fig. 17 und 18 zeigen einen Teilbereich des dritten Türflügelelements 3c des Schiebwandsystems
1 gemäß der vorliegenden Erfindung, wobei im Türflügelelement 3c ein integrierter
Türbetätiger 52 vorgesehen ist.
[0117] Vorzugsweise ist der Türbetätiger 52 in die Türschiene 5 integriert und über einen
Hebelarm 53 mit einem Gleitelement 54 verbunden, wobei das Gleitelement 54 im Befestigungsprofil
4 in einer Führung 55 geführt ist. Alternativ kann der Türbetätiger 52 im Befestigungsprofil
4 und das Gleitelement 54 in der Türschiene 5 angeordnet sein. Das Türflügelelement
3c ist in den Fig. 17 und 18 im geschlossenen Zustand gezeigt.
[0118] Die Führung 55, welche einstückig mit der Türschiene 5 ausgebildet ist, ist an einem
der Deckenführung 2 abgewandten Ende des Befestigungsprofils 4 angeordnet. Insbesondere
ist die Führung 55 als Nut ausgebildet.
[0119] Das Befestigungsprofil 4, die Führung 55, das Gleitelement 54 und die Deckenführung
2 sind auf der Mittellinie M angeordnet. Dadurch ist ein kompakter Aufbau möglich.
[0120] Wie aus Fig. 18 ersichtlich, weist das Türflügelelement 3c eine erste Drehachse 56
auf, um welche die Türschiene 5 in Bezug auf das Befestigungsprofil 4 schwenkbar angeordnet
ist. Die erste Drehachse 56 ist im Befestigungsprofil 4 und in der Türschiene 5 kraftschlüssig
angeordnet. Insbesondere ist die Drehachse 56 in das Befestigungsprofil 4 und in die
Türschiene 5 eingeklemmt. Die Drehachse 56 ist vertikal ausgerichtet.
[0121] Fig. 19 zeigt eine perspektivische Ansicht des Türflügelelements 3c, wobei die Türschiene
5 in Bezug auf das Befestigungselement 4 in einer geschwenkten Position gezeigt ist.
Hierbei weist der Türbetätiger 52 vorzugsweise einen Öffnungswinkel a von 180°und
einen Öffnungswinkel b von 90°um eine Nulllage des Türbetätigers 52 auf. Als Nulllage
ist die Lage zu verstehen, in welcher das Befestigungsprofil 4, die Türschiene 5,
der Türbetätiger 52 und der Hebelarm 54 auf der gemeinsamen Mittellinie M liegen.
In der Nulllage weist der Türbetätiger 52 einen Öffnungswinkel von 0 Grad auf und
das Türflügelelement 3c befindet sich im geschlossen Zustand. Mit anderen Worten kann
die Türschiene 5 des Türflügelelements 3c um 90 Grad in beide Richtungen in Bezug
auf das Befestigungsprofil 4 verdreht werden.
[0122] Die Nulllage des Türbetätigers 52 ist einstellbar. Vorzugsweise kann die Nulllage
über ein Spiel von in der Türschiene 5 angeordneten Bauteilen des Türbetätigers 52
auf einen Öffnungswinkel von 0 Grad eingestellt werden.
[0123] Um das Türflügelelement 3c in das Schiebewandsystem 1 zu montieren, wird zuerst die
Deckenführung 2 an einer Decke des Gebäudes angebracht. Danach wird das Gleitelement
54 in die Führung 55 eingeschoben, wobei das Gleitelement 54 in einem montierten Zustand
in der Führung 55 verschiebbar angeordnet ist. Nachfolgend wird das Türflügelelement
3c in die Deckenführung 2 eingeschoben. Anschließend wird der Türbetätiger 52 über
den Hebelarm 53 mit dem Gleitelement 54 verbunden. Alternativ können das Anbringen
der Deckenführung 2 an der Decke und das Einschieben des Gleitelements 54 in die Führung
55 in umgekehrter Reihenfolge erfolgen. Außerdem kann das Einschieben des Gleitelements
54 in die Führung 55 nach dem Einschieben des Türflügelelements 3 in die Deckenführung
durchgeführt werden.
[0124] Um in der Lage zu sein, die Funktionsweise des Türflügelelements 3c je Anwendung
anzupassen, weist das dritte Türflügelelement 3c, wie schon erwähnt, einen zweiseitigen
Verriegelungsmechanismus 6 auf. Durch den zweiseitigen Verriegelungsmechanismus 6
kann die Verschwenkbarkeit der Türschiene 5 in Bezug auf das Befestigungsprofil 4
und/oder die Verschiebbarkeit des Türflügelelements 3c in Bezug auf die Deckenführung
2 verhindert werden.
[0125] Fig. 20 zeigt eine Explosionsansicht des Verriegelungsmechanismus 6. Der genaue Aufbau
des Verriegelungsmechanismus 6 ist in Fig. 20 dargestellt.
[0126] Der Verriegelungsmechanismus 6 ist mit einem Verriegelungselement 57 versehen, welches
zwischen einer ersten Position A, einer zweiten Position B und einer dritten Position
C am Befestigungsprofil 4 bewegbar angeordnet ist. Die erste Position A, die zweite
Position B und die dritte Position C sind in den Fig. 22 bis 24 gezeigt. Alternativ
kann der Verriegelungsmechanismus 6 in das Befestigungsprofil 4 bewegbar integriert
sein. Durch den erfindungsgemäßen Verriegelungsmechanismus 6 wird eine Verriegelung
zwischen dem Befestigungsprofil 4 und der Deckenführung 2 und/oder zwischen dem Befestigungsprofil
4 und der Türschiene 5 ermöglicht. Insbesondere ist in der ersten Position A des Verriegelungselements
45 die Verschiebbarkeit des Türflügelelements 3 in der Deckenführung 2 blockiert.
In der zweiten Position B des Verriegelungselements 57 ist die Verschwenkbarkeit der
Türschiene 5 in Bezug auf das Befestigungsprofil 4 unterbunden. Ferner sind in der
dritten Position C des Verriegelungselements 57 die Verschiebbarkeit und die Verschwenkbarkeit
des Türflügelelements in der Deckenführung 2 gehemmt.
[0127] Vorzugsweise ist das Verriegelungselement 57 drehbar um eine zweite Drehachse R am
Befestigungselement 4 angeordnet, wobei die zweite Drehachse R senkrecht zu der größten
Fläche des Türflügelelements 3c bzw. zur Mittellinie M ist. Somit kann das Verriegelungselement
57 durch Verdrehung in die erste Position A, die zweite Position B und die dritte
Position C überführt werden. Besonders bevorzugt umfasst das Verriegelungselement
57 ein Teilzahnradelement 59, welches unmittelbar durch eine Schnecke 60 betätigbar
ist. Durch die Selbsthemmung der Schnecke 60 ist eine sichere Verriegelung möglich.
Des Weiteren weist das Verriegelungselement 57 einen Verstärkungsbereich 86 auf, wodurch
eine sichere und stabile Verriegelung bereitgestellt ist.
[0128] Der Verriegelungsmechanismus 6 umfasst ferner ein erstes Gehäusebauteil 61, ein zweites
Gehäusebauteil 62 und ein drittes Gehäusebauteil 63.
[0129] Das erste Gehäusebauteil 61 ist mit der Deckenführung 2 außerhalb der Deckenführung
2 verbunden. Insbesondere weist das erste Gehäusebauteil 61 einen Anschlag (nicht
gezeigt) auf, an welchem das Teilzahnradelement 59 und der Verstärkungsbereich 86
in der ersten Position A anliegen (Fig. 22). Der Verstärkungsbereich 86 weist ferner
Gleiteigenschaften auf, um zumindest an einer Innenfläche des ersten Gehäusebauteils
61, insbesondere einer sich in Richtung der Breite z des Türflügelelements 3 erstreckenden
Innenfläche, gleiten zu können. Somit wird das Verriegelungselement 45 auf eine Art
im ersten Gehäusebauteil 61 geführt.
[0130] Das Verriegelungselement 57 ragt in der ersten Position A über das zweite Gehäusebauteil.
Das als Teilzahnradelement 59 ausgebildete Verriegelungselement 57 weist einen Radius
r auf, so dass ein Verhältnis zwischen dem Radius r und einer Länge x in vertikaler
Richtung, welche sich zwischen der Drehachse R und einer dem ersten Gehäusebauteil
61 zugewandten Außenfläche des dritten Gehäusebauteils 63 erstreckt, in einem Bereich
von 2 bis 3 liegt (Fig. 21). Dadurch ist eine stabile Verriegelung in der ersten Position
A des Verriegelungselements 57 möglich.
[0131] Das zweite Gehäusebauteil 62 ist außen mit der Türschiene 5 verbunden und weist eine
Gehäusenut 64 auf, in welche das Verriegelungselement 57 in der zweiten Position B
eingreift (Fig. 23). Um eine stabile Verriegelung in der zweiten Position B sicherzustellen,
weist das Verriegelungselement 57 einen Armbereich 65 auf, welcher in die Gehäusenut
64 des zweiten Gehäusebauteils 62 eingreift. In der zweiten Position B umgreift der
Armbereich 65 einen Stift 66, welcher parallel zur zweiten Drehachse R des Verriegelungselements
57 im zweiten Gehäusebauteil 62 angeordnet ist. Das Verriegelungselement 57 ist derart
ausgebildet, dass in der dritten Position C das Verriegelungselement 57 teilweise
in das erste Gehäusebauteil 61 und teilweise in das zweite Gehäusebauteil 62 eingreift
(Fig. 24). Das dritte Gehäusebauteil 63 ist am Befestigungsprofil 4 angeordnet und
dient als Aufnahme für das Verriegelungselement 57 und die Schnecke 60. Um einen kompakten
Aufbau des dritten Gehäusebauteils 63 zu ermöglichen, ist die Drehachse R im dritten
Gehäusebauteil 63 seitlich in Richtung der Breite z des Türflügelelements 3 versetzt
angeordnet (Fig. 21).
[0132] Um den Verriegelungszustand des Türflügelelements 3c zu ändern, wird die Schnecke
60 mittels eines Werkzeugs betätigt. Dafür ist im zweiten Gehäusebauteil 62 eine Zugangsausnehmung
83 vorgesehen, durch welche Zugang auf die Schnecke 60 gewährt wird.
[0133] Zum Anzeigen des Verriegelungszustands des Türflügelelements 3c ist der Verriegelungsmechanismus
6 mit einer Anzeigeeinrichtung 58 versehen, welche mit dem Verriegelungselement 57
teilweise gekoppelt ist. Der Verriegelungsmechanismus 6 wird anhand der Fig. 20 bis
24 beschrieben.
[0134] Die teilweise Kopplung der Anzeigeeinrichtung 58 mit dem Verriegelungselement 57
bedeutet, dass nicht alle Bauteile der Anzeigeeinrichtung 58 mit dem Verriegelungselement
57 verbunden sind. Insbesondere weist die Anzeigeeinrichtung 58 ein erstes Anzeigeelement
67 und ein zweites Anzeigeelement 68 auf. Das erste Anzeigeelement 67 ist am Verriegelungselement
57 drehbar angeordnet und das zweite Anzeigeelement 68 ist drehfest mit dem Verriegelungselement
57 gekoppelt. Ferner überlappen sich teilweise das erste Anzeigeelement 67 und das
zweite Anzeigeelement 68. Diese Überlappung ergibt sich durch die Form des ersten
Anzeigeelements 67 und des zweiten Anzeigeelements 68. Insbesondere sind das erste
Anzeigeelement 67 als eine L-förmige Platte und das zweite Anzeigeelement 68 als eine
im Wesentlichen rechteckige Platte ausgebildet. Um ein einfaches Erkennen des Verriegelungszustands
zu ermöglichen, sind das erste Anzeigeelement 67 und das zweite Anzeigeelement 68
mit unterschiedlichen Farben versehen.
[0135] Die Anzeigeeinrichtung 58 weist ferner eine erste Ausnehmung 69 und eine zweite Ausnehmung
70 auf, welche im dritten Gehäusebauteil 63 angeordnet sind. Durch die erste Ausnehmung
69 und die zweite Ausnehmung 70 ist eine relative Lage zwischen dem ersten Anzeigeelement
67 und dem zweiten Anzeigeelement 68 gegeben. Das erste Anzeigeelement 67, welches
in der Regel durch die erste Ausnehmung 69 und die zweite Ausnehmung 70 sichtbar ist,
kann in der ersten Ausnehmung 57 und/oder in der zweiten Ausnehmung 58 durch das zweite
Anzeigeelement 68 je nach Verriegelungszustand des Türflügelelements 3c verdeckt werden.
[0136] So ist in der ersten Position A des Verriegelungselements 57, welche einer Blockierung
der Verschiebbarkeit des Türflügelelements 3c in der Deckenführung 2 entspricht, das
erste Anzeigeelement 67 in der ersten Ausnehmung 69 durch das zweite Anzeigeelement
68 verdeckt und in der zweiten Ausnehmung 70 sichtbar (Fig. 22). In der zweiten Position
B des Verriegelungselements 57, welche einer Blockierung der Verschwenkbarkeit der
Türschiene 5 in Bezug auf das Befestigungsprofil 4 entspricht, ist das erste Anzeigeelement
67 in der zweiten Ausnehmung 70 durch das zweite Anzeigeelement 68 verdeckt und in
der ersten Ausnehmung 69 sichtbar (Fig. 23). In der dritten Position C des Verriegelungselements
57 ist das erste Anzeigeelement 67 in der ersten Ausnehmung 69 und in der zweiten
Ausnehmung 70 durch das zweite Anzeigeelement 68 verdeckt (Fig. 24). Dies bedeutet
eine Blockierung der Verschiebbarkeit und der Verschwenkbarkeit des Türflügelelements
3c in der Deckenführung 2.
[0137] Um auf einfache und zuverlässige Art Zugluft zu verringern bzw. eine verbesserte
Dichtheit des Schiebewandsystems 1 sicherzustellen und zugleich die Glaskanten der
Glasscheiben 34 zu schützen, sind im Schiebwandsystem 1 mehrere Dichtungen in Form
von Bürsten vorhanden. Insbesondere sind zwei Bürsten 71 jeweils beiderseits der Mittellinie
M am Befestigungsprofil 4 eines Türflügelelements 3 angeordnet, um einen Spalt zu
der Deckenführung 2 abzudichten (Fig. 25 und 26). Die Bürsten 71 sind die ersten Bürsten
71. Außerdem können zwei erste Bürsten 71 jeweils beiderseits der Mittellinie M an
der unteren Türschiene 5 angeordnet sein, um einen Spalt zum Boden abzudichten (nicht
gezeigt).
[0138] In Fig. 26 ist ein Teilbereich des dritten Türflügelelements 3c der Fig. 1 gezeigt.
Wie aus Fig. 26 ersichtlich, sind zwei zweite Bürsten 72 jeweils beiderseits der Mittellinie
M an einer Seitenfläche des Befestigungsprofils 4 angeordnet, um einen Spalt zu einem
Befestigungsprofil 4 eines benachbarten Türflügelelements 3 abzudichten. Ferner sind
zwei weitere zweite Bürsten 72 jeweils beiderseits der Mittellinie M an einer Seitenfläche
der Türschiene 5 angeordnet, um einen Spalt zu einer Türschiene 5 eines benachbarten
Türflügelelements 3 abzudichten. Bei Türflügelelementen 3, bei denen keine Verschwenkung
der Türschiene 5 in Bezug auf das Befestigungsprofil 4 stattfindet, können die zweiten
Bürsten 72 derselben Seite in Bezug auf die Mittellinie M einstückig ausgebildet sein.
Vorzugsweise liegen die ersten Bürsten 71 und die zweiten Bürsten 72, welche auf derselben
Seite in Bezug auf die Mittellinie M des Türflügelelements 3 angeordnet sind, innerhalb
einer virtuellen Ebene E (Fig. 26). Dies bedeutet, dass die ersten Bürsten 71 und
die zweiten Bürsten 72 derart angeordnet sind, dass ihre Mittelachsen eine Ebene definieren.
Somit ist eine das Türflügelelement 3 umlaufende Bürstendichtung ausgebildet, wodurch
z.B. ein verbesserter Schutz vor äußeren Einflüssen ermöglicht wird. Jede der ersten
Bürsten 71 ist in einer ersten Bürstenaufnahme 74 verschiebbar angeordnet, wobei die
erste Bürstenaufnahme 74 im Querschnitt einen U-förmigen Bereich 75 aufweist und lösbar
am Befestigungsprofil 4 angeordnet ist. Das Befestigungsprofil 4 weist einen Kanal
76 auf, wobei die erste Bürstenaufnahme 74 mittels einer Kraftschlussverbindung 77,
insbesondere einer Keilverbindung, im Kanal 76 angeordnet ist.
[0139] Weiterhin weist die erste Bürstenaufnahme 74 einen ersten Aufnahmebereich 78 und
einen zweiten Aufnahmebereich 79 auf, wobei der erste Aufnahmebereich 78 in vertikaler
Richtung oberhalb des zweiten Aufnahmebereichs 79 angeordnet ist. Vorzugsweise sind
der erste Aufnahmebereich 78 und der zweite Aufnahmebereich 79 als Einschubkanäle
ausgebildet. So können die ersten Bürsten 71 auf einfache Weise in das Türflügelelement
3 montiert und in vertikaler Richtung eingestellt werden, indem die ersten Bürsten
71 jeweils in den ersten Aufnahmebereich 78 oder in den zweiten Aufnahmebereich 79
eingeschoben werden.
[0140] Ferner sind die zweiten Bürsten 72 in zweiten Bürstenaufnahmen 85 verschiebbar am
Befestigungsprofil 4 und an den Türschienen 5 des Türflügelelements 3 aufgenommen.
Weiterhin sind die zweiten Bürstenaufnahmen 85 beiderseits der Mittellinie M angeordnet.
Die zweiten Bürstenaufnahmen 85 sind als Nuten ausgebildet, in welchen die zweiten
Bürsten 72 formschlüssig aufgenommen sind.
[0141] In den Fig. 27 und 28 sind eine erste Bürste 71 und eine zweite Bürste 72 gezeigt.
[0142] Die erste Bürste 71 umfasst einen ersten Basisbereich 81 und einen ersten Besatz
82, wobei der erste Besatz 82 im Querschnitt trapezförmig ausgebildet ist. Auf ähnliche
Weise weist die zweite Bürste 72 einen zweiten Basisbereich 87 und einen zweiten Besatz
88 auf, welcher im Querschnitt ebenso trapezförmig ist.
[0143] Der erste Besatz 82 der ersten Bürste 71 ist aus Polyamid, bevorzugt Polyamid 6.6,
insbesondere mit einem Faserdurchmesser des ersten Besatzes 82 von 0,025 mm bis 0,25
mm, ganz besonders bevorzugt von 0,05 bis 0,2 mm ausgebildet.
[0144] Der zweite Besatz 88 der zweiten Bürste 72 ist aus Polypropylen, insbesondere mit
einem Faserdurchmesser des zweiten Besatzes 88 von 0,01 mm bis 0,2 mm, ganz besonders
bevorzugt von 0,025 bis 0,1 mm, ausgebildet.
[0145] Der erste Besatz 82 kann bevorzugt eine erste Besatzschrägstellung von 0° bis 10°
in Längsrichtung der ersten Bürste 71 und der zweite Besatz 88 eine zweite Besatzschrägstellung
von 0° bis 10° in Längsrichtung der zweiten Bürste aufweisen. Somit kann die erste
Bürste besser an unterschiedliche Formen der Deckenführung oder Temperaturschwankungen
angepasst werden, um eine ausreichende Dichtheit zu gewährleisten. Ferner können potentielle,
durch das Montieren verursachte Abweichungen der relativen Position zwischen dem Befestigungsprofil
und der Deckenführung und/oder zwischen benachbarten Türflügelelementen durch die
Schrägstellung des ersten Besatzes und/oder des zweiten Besatzes ausgeglichen werden.
[0146] In vorteilhafter Weise kann der erste Besatz 82 eine erste Besatzbreite von 2 mm
bis 5 mm und eine erste Besatzhöhe von 1 cm bis 2,5 cm, bevorzugt von 1,5 cm bis 2
cm, aufweisen. Die zweite Bürste 72 weist eine zweite Besatzbreite bevorzugt zwischen
2 mm bis 10 mm, insbesondere bevorzugt zwischen 3 mm bis 7,5 mm, und eine zweite Besatzhöhe
bevorzugt zwischen 1 cm bis 2,5 cm, insbesondere bevorzugt 1 cm bis 1,5 cm, auf.
[0147] Ferner bevorzugt ist die Biegesteifigkeit der ersten Bürste 71 größer als die Biegefestigkeit
der zweiten Bürste 72. Die Borsten bzw. Fasern, aus welchen die Besätze 82, 88 der
Bürsten 71, 72 ausgebildet sind, weisen eine ausreichende Biegesteifigkeit auf, um
eine hinreichend gute Dichtheit der ersten Bürste 71 und der zweiten Bürste 72 gegenüber
mechanischen oder pneumatischen Einflüssen aufzuweisen, anderseits jedoch keine Beschädigung
der Oberflächen von Boden- und/oder Deckenführungen beim Bewegen der Türflügelelemente
3 in dem Schiebewandsystem 1 hervorzurufen. Dies ist wichtig, da insbesondere im Bodenbereich
neben schleif- und kratzresistenten mineralischen Bodenbelägen auch vermehrt Werkstoffe,
wie Holz zum Einsatz kommen, deren Schleif- und Kratzanfälligkeit deutlich höher ist.
[0148] Besonders bevorzugt weist das Material des ersten Besatzes 82 eine erste Biegesteifigkeit
zwischen 0,07 Nmm
2 und 0,3 Nmm
2, bevorzugt zwischen 0,07 Nmm
2 und 0,15 Nmm
2 auf. Das Material des zweiten Besatzes 88 weist eine zweite Biegesteifigkeit von
0,064 Nmm
2 auf. Die Messung der Biegesteifigkeit kann nach DIN EN ISO 22254 erfolgen.
[0149] Der Spalt zwischen den zwei benachbarten Türflügelelementen 3 kann mit der Zeit aufgrund
der häufigen Benutzung bzw. zueinander relativen Bewegung sowie Wärmeausdehnung oder
Wärmekontraktion variieren. Die Spalte können auch zwischen unterschiedlichen benachbarten
Türflügelelementen unterschiedlich sein. Da das zweite Besatzmaterial der zweiten
Bürste 72 weich ausgebildet ist, können diese Variationen ausgeglichen werden. Variationen
des Spalts zwischen dem Befestigungsprofil 4 und der Deckenführung 2 sind in der Regel
kleiner, insbesondere wenn eine einzige einstückige Deckenführung 2 für alle Türflügelelemente
benutzt wird, wodurch eine niedrigere Biegesteifigkeit begründet ist.
[0150] Die erste Bürste 71 weist eine erste Kunststofffolie 80a und die zweite Bürste 72
eine zweite Kunststofffolie 80b auf, wobei die erste Kunststofffolie 80a in der ersten
Bürste 71 und die zweite Kunststofffolie 80b in der zweiten Bürste 72 mittig angeordnet
ist..
[0151] Vorzugsweise ist die erste Kunststofffolie 80a aus Polyethylen gefertigt. Insbesondere
weist Polyethylen eine hohe Zähigkeit und Bruchdehnung, ein gutes Gleitverhalten,
einen geringen Verschleiß, eine große Temperaturbeständigkeit und eine sehr geringe
Wasseraufnahme auf.
[0152] Um die unterschiedlichen, wie schon beschrieben, Erfordernisse an Dichtheit zu erfüllen,
sind vorzugsweise die erste Kunststofffolie 80a einlagig und die zweite Kunststofffolie
80b zweilagig ausgebildet.
[0153] Die erste Kunststofffolie 80a weist vorzugsweise eine erste Folienstärke zwischen
30 µm und 200 µm, insbesondere bevorzugt zwischen 50 µm und 150 µm, auf. Die zweite
Kunststofffolie 80b weist eine zweite Folienstärke zwischen 30 µm bis 200 µm, insbesondere
bevorzugt zwischen 50 µm bis 150 µm, auf. Über die Materialstärke kann die Flexibilität
der ersten Bürsten 71 und der zweiten Bürsten 72 kontrolliert werden. Die spezifizierten
Folienstärken zeigen eine optimale Dichtwirkung.
[0154] Vorteilhafterweise beträgt eine erste Folienhöhe der ersten Kunststofffolie 80a in
der ersten Bürste 71 zwischen 100% und 150 %, bevorzugt zwischen 105% und 125%, der
ersten Besatzhöhe eines ersten Besatzes 82 der ersten Bürste 71. Die zweite Kunststofffolie
80b in der zweiten Büste 72 weist eine zweite Folienhöhe zwischen 100 % und 150%,
bevorzugt zwischen 105% und 125%, der zweiten Besatzhöhe eines zweiten Besatzes 88
der zweiten Bürste 72 auf.
[0155] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, wenn die erste Kunststofffolie 80a im
in der ersten Bürste 71 angeordneten Zustand um 2% bis 20%, bevorzugt um 5% bis 10%,
gegenüber einer ersten Bürstenhöhe nach innen, zum ersten Basisbereich 81 der ersten
Bürste 71 und die zweite Kunststofffolie im in der zweiten Bürste 72 angeordneten
Zustand um 2% bis 20%, bevorzugt um 5% bis 10%, gegenüber einer zweiten Bürstenhöhe
nach innen, zu einem zweiten Basisbereich 87 der zweiten Bürste 72 hin zurückversetzt
sind. Hierdurch wird ein gutes Ineinandergreifen der zweiten Kunststofffolien 80b
zweier benachbarter Türflügelelemente 3 in der Verschlussstellung und folglich eine
verbesserte Dichtwirkung bewirkt.
[0156] Um eine ausreichende Dichtheit sicherzustellen, ohne den Boden und/oder die Deckenführung
2 zu beschädigen, kontaktiert bevorzugt jede der ersten Bürsten 71 mit einem Anpressdruck
von 0,01 N/mm
2 bis 0,5 N/mm
2 den Boden und/oder die Deckenführung 2.
[0157] Besonders bevorzugt greift der zweite Besatz 88 von sich gegenüberliegenden zweiten
Bürsten 72 zweier benachbarter Türflügelelemente 3 in der Verschlussstellung der Türflügelelemente
3 im Schiebewandsystem 1 ineinander. Somit kann sichergestellt werden, dass die benachbarten
Türflügelelemente 3 gegeneinander abgedichtet bleiben, auch wenn der Spalt durch z.B.
Verschleiß der zweiten Bürste 72 größer wird.
[0158] Nach einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung weisen die zweiten
Besätze 88 von sich gegenüberliegenden zweiten Bürsten 72 zweier benachbarter Türflügelelemente
3 in der Verschlussstellung der Türflügelelemente 3 im Schiebewandsystem 1 einen Überdeckungsgrad
von 2% bis 20%, bevorzugt von 5% bis 15 % bezogen auf die zweite Besatzhöhe der zweiten
Bürsten 72 auf.
[0159] Die beiden Lagen der zweiten Kunststofffolie 80b im in der zweiten Bürste 72 angeordneten
Zustand weisen eine im Wesentlichen gleiche zweite Folienhöhe auf. Dies führt zu einer
gleichmäßigen Belastung und damit zu einem vergleichbaren Verschleiß der beiden Lagen.
[0160] Ferner grenzen die beiden Lagen der zweiten Kunststofffolie 80b unmittelbar aneinander
an, insbesondere ohne Zwischenanordnung von Borstenfasern. Somit bilden die beiden
Lagen eine Einheit, welche besser mechanische oder pneumatische Einflüsse aushalten
kann und eine verbesserte Dichtheit bewirkt.
[0161] Insbesondere weisen die zweiten Kunststofffolien 80a von sich gegenüberliegenden
zweiten Bürsten 72 zweier benachbarter Türflügelelemente 3 in der Verschlussstellung
der Türflügelelemente 3 im Schiebewandsystem 1 einen Überdeckungsgrad von 1% bis 20
%, bevorzugt von 2% bis 10% bezogen auf die zweite Folienhöhe der zweiten Bürsten
72 auf. Durch die Überdeckung der zweiten Kunststofffolien 80b in der Verschlussstellung
kann die Dichtwirkung noch weiter optimiert werden.
[0162] Ferner bevorzugt sind die zweiten Bürsten 72 von sich gegenüber liegenden zweiten
Bürsten 72 zweier benachbarter Türflügelelemente 3 im Wesentlichen identisch.
[0163] Das erfindungsgemäße Schiebewandsystem weist insbesondere eine Luftdurchlässigkeit
bezogen auf die Fugenlänge von 5 m
3/hm bis 20 m
3/hm, bevorzugt 10 m
3/hm bis 20 m
3/hm, bei einem Differenzdruck von 200 Pa, gemessen nach EN1026, auf.
Bezugszeichenliste
[0164]
- 1
- Schiebewandsystem
- 2
- Deckenführung
- 3, 3a, 3b, 3c
- Türflügelelement
- 4
- Befestigungsprofil
- 5
- Türschiene
- 6
- doppelseitiger Verriegelungsmechanismus
- 7
- einseitiger Verriegelungsmechanismus
- 8
- dreiseitiger Verriegelungsmechanismus
- 9
- Rahmen
- 10, 10a, 10b, 10c
- Schiene
- 11
- Weiche
- 12
- erster Schlitz (Schiene)
- 13
- zweiter Schlitz (Weiche)
- 14
- Bogen
- 15
- Abzweig
- 16
- Umlenkelement
- 17
- Innenseite des Abzweigs
- 18, 18a, 18b, 18c
- Verbindungseinrichtung
- 19, 19a, 19b, 19c
- Steckelement
- 20, 20a, 20b, 20c
- Nut der Schiene
- 21, 21a, 21b
- Nut der Weiche
- 22
- Aufnahme für Sicherungselement
- 23
- Rollenwagen
- 24
- Grundkörper des Rollenwagens
- 25
- Laufrolle
- 26
- Führungsrolle
- 27
- Rollenkörper
- 28
- Rollenfläche
- 29
- Lauffläche der Deckenführung
- 30
- Klotz (Rollenwagen)
- 31
- geschlossenes Kugellager
- 32
- Achse
- 33
- Rändelung
- 34
- Glasscheibe
- 35
- Sicherungsvorrichtung
- 36
- Drehlager
- 37
- Hülse
- 38
- Drehelement (Drehzapfen)
- 39
- balliger Bereich
- 40
- Sicherungselement (Klemmblech)
- 41
- erste Ausnehmung des Versicherungselements
- 42
- zweite Ausnehmung des Versicherungselements
- 43
- Halterungselement (Klotz)
- 44
- Mutter
- 45
- Keilsicherungsscheibe
- 46
- Schrauben
- 47
- Klebstoffkammer
- 48
- Zwischenlage
- 49
- Ausnehmung der Zwischenlage
- 50
- Einlassöffnung/Einfüllöffnung
- 51
- Klebstoffinjektor
- 52
- Türbetätiger
- 53
- Hebelarm
- 54
- Gleitelement
- 55
- Führung für Gleitelement
- 56
- erste Drehachse
- 57
- Verriegelungselement
- 58
- Anzeigeeinrichtung
- 59
- Teilzahnradelement
- 60
- Schnecke
- 61
- erstes Gehäuseteil
- 62
- zweites Gehäuseteil
- 63
- drittes Gehäuseteil
- 64
- Gehäusenut
- 65
- Armbereich
- 66
- Stift
- 67
- erstes Anzeigeelement
- 68
- zweites Anzeigeelement
- 69
- erste Ausnehmung
- 70
- zweite Ausnehmung
- 71
- erste Bürste
- 72
- zweite Bürste
- 74
- erste Bürstenaufnahme
- 75
- U-förmiger Bereich der ersten Bürstenaufnahme
- 76
- Kanal im Befestigungsprofil
- 77
- Kraftschlussverbindung
- 78
- erster Aufnahmebereich
- 79
- zweiter Aufnahmebereich
- 80a
- erste Kunststofffolie
- 80b
- zweite Kunststofffolie
- 81
- erster Basisbereich
- 82
- erster Besatz
- 83
- Zugangsausnehmung
- 85
- zweite Bürstenaufnahme
- 86
- Verstärkungsbereich
- 87
- zweiter Basisbereich
- 88
- zweiter Besatz
- 89
- Krafteinleitungspunkt
- 90
- Auslassöffnung
- 91
- erste Sichtfläche der Weiche
- 92
- zweite Sichtfläche der Weiche
- 93
- dritte Sichtfläche der Weiche
- 94
- erste Sichtfläche der Schiene
- 95
- zweite Sichtfläche der Schiene
- 96
- abgefaste Flächen (Versicherungselement/Klemmblech)
- a
- Öffnungswinkel
- b
- Öffnungswinkel
- A
- erste Position des Verriegelungselements
- B
- zweite Position des Verriegelungselements
- C
- dritte Position des Verriegelungselements
- E
- virtuelle Ebene
- L
- Längsrichtung des Türflügelelements
- M
- Mittellinie
- R
- zweite Drehachse
- V
- Verschieberichtung
- z
- Breite des Türflügelelements
- r
- Radius des Teilzahnradelements
- x
- Länge im dritten Gehäusebauteil
- l1
- erste Länge von zwei Seiten der Weiche
- l2
- zweite Länge von vier Seiten der Weiche