(19) |
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(11) |
EP 2 386 694 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
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21.09.2016 Patentblatt 2016/38 |
(22) |
Anmeldetag: 12.05.2011 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
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(54) |
Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem
External heat insulation system for buildings
Système d'isolation thermique d'immeuble
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
12.05.2010 DE 102010020394
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(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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16.11.2011 Patentblatt 2011/46 |
(73) |
Patentinhaber: puren GmbH |
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88662 Überlingen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Bommer, Hans
88662 Überlingen (DE)
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(74) |
Vertreter: Daub, Thomas |
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Patent- und Rechtsanwaltskanzlei Daub
Bahnhofstrasse 5 88662 Überlingen 88662 Überlingen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 3 238 445 DE-A1- 10 322 433 DE-U1-202007 017 751
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DE-A1- 10 024 678 DE-A1- 19 702 760
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Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Hochhaus-Wärmedämm-Verbund-system nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Es sind bereits Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsysteme zur Anbringung an einem Hochhaus,
die wenigstens ein Wärmedämmelement aufweisen, bekannt.
[0003] Weiter sind aus der
DE 100 24 678 A1 Wärmedämmplatten aus Polystyrol (EPS/XPS) oder Polyurethan (PUR) bekannt, bei denen
durch flächig verteilte kleine Bohrungen durch die Platte bei Erhaltung der charakteristischen
Wärmedämmwerte eine Wasserdampfdiffusionszahl µ < 10 erreicht wird und über eine äußere
Beschichtung aus LETON und diffusionsoffenen Farbanstrichen eine durchgängige niedrige
Wasserdampfdiffusionszahl µ < 10 für das Fassadenwärmedämmsystem bei einer äußeren
mechanischen festen Außenseite der Fassade erzielt wird.
[0004] Aus der
DE 32 38 445 A1 ist eine wärmegedämmte Putzfassade bekannt, bei der die Dämmstoffplatten über Abstandshalter
mit dem Untergrund derart verbunden werden, dass eine schwache - die Wärmedämmwirkung
aber praktisch nicht beeinflussende - Hinterlüftung entsteht. Hierdurch wird überschüssiges
Wasser während der Trocknungsphase für das System unschädlich abgeführt. Die Hinterlüftung
kann nach Austrocknung aufgehoben werden.
[0005] Aus der
DE 20 2007 007 751 U1 ist ein Wärmedämmverbundsystem mit vorgefertigten Wärmedämmelementen bekannt, die
jeweils aus einem Dämmstoffkörper und Verblendelementen bestehen, welche stoffschlüssig
mit dem Dämmstoffkörper verbunden sind. Die Dämmstoffkörper der Wärmedämmelemente
stehen in einem in einer Randzone angeordneten Überlappungsbereich mit reduzierter
Dicke in formschlüssigem Eingriff mit einem komplementär ausgebildeten Überlappungsbereich
eines angrenzenden Wärmedämmelementes.
Vorteile der Erfindung
[0006] Die Erfindung betrifft ein Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem zur Anbringung an einem
Hochhaus gemäß Anspruch 1.
[0007] Erfindungsgemäß weist das Wärmedämmelement wenigstens einen Dämmstoff auf, der zumindest
teilweise organisch ausgebildet ist. Dadurch kann ein Hochhaus-Wärmedämm-Verbund-system
realisiert werden, das eine vorteilhaft hohe Wärmedämmung bei einer vorteilhaft geringen
Dicke der Wärmedämmplatten bereitstellt. Zudem können durch Wärmedämmelemente, die
einen organischen Dämmstoff aufweisen, brandschutztechnische Anforderungen einfach
erfüllt werden, wodurch ein effektives Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem realisiert
werden kann.
[0008] Unter einem "organischen Dämmstoff" soll dabei insbesondere ein Dämmstoff verstanden
werden, dessen chemische Zusammensetzung zumindest eine chemische Verbindung aufweist,
die Kohlenstoff umfasst. Unter einer "chemischen Verbindung mit Kohlenstoff" soll
insbesondere ein langkettiges Molekül verstanden werden, das wenigstens ein Kohlenstoffatom
aufweist. Nicht darunter verstanden werden sollen sogenannte wasserstofffreie Chalkogenide
des Kohlenstoffs, wie beispielsweise Kohlenstoffmonoxid, Kohlenstoffdioxid, Schwefelkohlenstoff
sowie Kohlensäure und Carbonate, Carbide und ionische Cyanide, Cyanate und Thiocyanate.
Unter "einem Hochhaus" soll dabei insbesondere ein Gebäude verstanden werden, dessen
Gebäudehöhe eine festgelegte Höhe überschreitet. Die Höhe ist vorzugsweise durch eine
amtliche Verordnung, wie beispielsweise eine Landesbauverordnung, festgelegt. Unter
einer "Gebäudehöhe" soll insbesondere verstanden werden, dass eine Fußbodenhöhe von
zumindest einem Aufenthaltsraum des Gebäudes zumindest 10 Meter, vorzugsweise zumindest
15 Meter und besonders bevorzugt zumindest 20 Meter über einer Geländeoberfläche liegt.
Unter einem "Aufenthaltsraum" soll in diesem Zusammenhang insbesondere ein Raum verstanden
werden, der zur regelmäßigen Nutzung vorgesehen ist, wie beispielsweise ein Büroraum
oder ein Wohnraum.
[0009] Weiter wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem eine Hochhausfassadenhöhe
von zumindest 22 Metern aufweist. Dadurch kann für ein Hochhaus eine besonders hohe
Wärmedämmung erreicht werden. Vorzugsweise ist die Fassadenhöhe größer als 22 Meter,
insbesondere wenn das Hochhaus zumindest einen Aufenthaltsraum aufweist, dessen Fußbodenhöhe
zumindest 22 Meter über einer Geländeoberfläche liegt. Vorzugsweise ist die Fassadenhöhe
durch eine Traufhöhe von zumindest 25 Metern definiert. Unter einer "Traufhöhe" soll
dabei insbesondere eine untere Dachabschlusskante verstanden werden.
[0010] Ferner wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem eine Hochhausfassade
aufweist, die mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement zumindest teilweise verkleidet
ist. Durch Verkleidung der Hochhausfassade kann eine einfache und kostengünstige Wärmedämmung
realisiert werden. Unter einer "Hochhausfassade" soll in diesem Zusammenhang insbesondere
eine Außenfläche des Hochhauses verstanden werden, die zur Anbringung der Wärmedämmelemente
vorgesehen ist. Insbesondere soll darunter eine im Wesentlichen unverkleidete Wandfläche
verstanden werden, auf die zur zusätzlichen Wärmedämmung die Wärmedämmelemente aufgebracht
werden.
[0011] In einer vorteilhaften Ausgestaltung wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine
Wärmedämmelement als eine Wärmedämmplatte ausgebildet ist, die dazu vorgesehen ist,
die Hochhausfassade im Wesentlichen vollständig zu verkleiden. Dadurch kann ein Wärmeverlust
durch ungedämmte Fassadenflächen verringert werden, wodurch insbesondere ein Energiebedarf
zum Heizen eines entsprechenden Hochhauses gesenkt werden kann. Unter "im Wesentlichen"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass zumindest 75 Prozent
der Hochhausfassade mit zumindest einem, vorzugsweise jedoch mehreren nebeneinander
angeordneten Wärmedämmplatten verkleidet ist.
[0012] Eine besonders vorteilhafte Dämmung kann zudem erreicht werden, wenn der Dämmstoff
des wenigstens einen Wärmedämmelements im Wesentlichen aus einem organischen Material
ausgebildet ist. Unter "im Wesentlichen" soll dabei insbesondere verstanden werden,
dass ein Anteil der organischen Verbindungen in dem Dämmstoff zumindest 50% beträgt.
[0013] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung ist der Dämmstoff des wenigstens einen
Wärmedämmelements im Wesentlichen als ein Polyurethanschaum (PUR-Schaum) und/oder
Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum) ausgebildet. Dadurch kann ein besonders vorteilhafter
organischer Dämmstoff bereitgestellt werden.
[0014] Vorzugsweise weist das wenigstens eine Wärmedämmelement eine homogene Rohdichte auf.
Durch eine homogene Rohdichte kann neben einem gewährleisteten guten Brandschutz bei
einer vorgegebenen Isolationsstärke eine besonders gute Wärmedämmung erzielt werden.
Unter einer "Rohdichte", angegeben in kg/m
3, soll in diesem Zusammenhang insbesondere eine Dichte eines Materials verstanden
werden, zu deren Ermittlung das Porenvolumen im Materialvolumen mit einbezogen wird.
Unter einer "homogenen" Rohdichte soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden
werden, dass in einer Verteilung von Messwerten der Rohdichte, die an Probevolumina
in Form von Würfeln mit einer Kantenlänge von 10 Millimetern bestimmt wird, die aus
einem Teil des Wärmedämmelements von einer parallel zu einer äußeren Oberfläche liegenden
Mittelebene durch einen Volumenmittelpunkt bis zu der äußeren Oberfläche gewonnen
werden, mindestens 70% der ermittelten Messwerte der Rohdichte in einem Intervall
von ±20%, insbesondere in einem Intervall von ±10%, um einen statistischen Mittelwert
liegen. Der "Volumenmittelpunkt" soll in diesem Zusammenhang insbesondere als identisch
mit einem Schwerpunkt des Wärmedämmelements bei einer als konstant angenommenen Rohdichte
verstanden werden. Dabei wird insbesondere vorgeschlagen, dass die Rohdichte des wenigstens
einen Wärmedämmelements größer als 26 kg/m
3 und geringer als 80 kg/m
3 ist.
[0015] In einer Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, dass das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem
ein Putzsystem aufweist, das wenigstens teilweise auf zumindest eine Oberfläche des
wenigstens einen Wärmedämmelements aufgetragen ist. Dadurch kann der Brandschutz weiter
verbessert werden. Zudem kann dadurch eine vorteilhafte Oberflächengestaltung realisiert
werden. Unter einer "Oberfläche" soll dabei insbesondere eine Fläche des Wärmedämmelements
verstanden werden, die in montiertem Zustand parallel zu der Hochhausfassade orientiert
ist.
[0016] Vorzugsweise ist das Wärmedämmelement zumindest teilweise in das Putzsystem eingebettet.
Dadurch kann ein besonders vorteilhafter Brandschutz realisiert werden. Unter "eingebettet"
soll dabei insbesondere verstanden werden, dass das Putzsystem zumindest auf die zwei
parallel zu der Hochhausfassade orientierten Oberflächen des Wärmedämmelements aufgetragen
ist.
Außerdem wird vorgeschlagen, dass das Putzsystem wenigstens ein Putzmaterial aufweist,
das im Wesentlichen aus anorganischen Substanzen ausgebildet ist. Dadurch kann ein
besonders vorteilhaftes Putzmaterial bereitgestellt werden. Unter "im Wesentlichen"
soll in diesem Zusammenhang insbesondere verstanden werden, dass ein Anteil von anorganischen
Substanzen in dem Putzmaterial größer als 85 Prozent ist, wobei ein Anteil an anorganischen
Substanzen größer als 95 Prozent vorteilhaft und ein Anteil größer als 99 Prozent
besonders vorteilhaft ist.
[0017] Außerdem wird vorgeschlagen, dass das zumindest eine Wärmedämmelement ein Brandverhalten
aufweist, das zumindest in eine Brandklasse E eingeordnet ist. Dadurch kann eine vorteilhafte
Einhaltung von einem Mindeststandart von Bauvorschriften erreicht werden, wobei eine
Einordnung in bessere Brandklassen vorteilhaft ist. Unter einem "Brandverhalten" soll
dabei insbesondere eine Einstufung in Brandklassen gemäß europäischer Norm verstanden
werden. Die Brandklassen sind vorzugsweise gemäß einer DIN EN 13501-1 definiert. Unter
einer "Brandklasse E" soll dabei insbesondere eine Einstufung in normalentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 11925-1 geprüft wird. Unter
einer Einordnung "zumindest in Brandklasse E" soll verstanden werden, dass das Wärmedämmelement
in eine der Brandklassen A1, A2, B, C, D oder E gemäß der europäischen Norm eingeordnet
ist.
[0018] Unter einer "Brandklasse D" soll dabei insbesondere eine Einstufung in normalentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
einer "Brandklasse C" soll dabei insbesondere eine Einstufung in schwerentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
einer "Brandklasse B" soll dabei insbesondere eine Einstufung in schwerentflammbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 9239-1 geprüft wird. Unter
den "Brandklasse A1 und A2" sollen dabei insbesondere Einstufungen in nichtbrennbare
Baustoffe verstanden werden, die vorzugsweise gemäß EN ISO 1182, EN ISO 1716 und/oder
EN ISO 9239 geprüft werden.
[0019] Vorzugsweise ist das Brandverhalten des Wärmedämmelements zumindest in eine Brandklasse
C eingeordnet. Dadurch kann ein besonders vorteilhaftes Verhalten in einem Brandfall
erreicht werden.
Zeichnung
[0020] Weitere Vorteile ergeben sich aus der folgenden Zeichnungsbeschreibung. In der Zeichnung
ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Die Beschreibung und die Ansprüche
enthalten zahlreiche Merkmale in Kombination. Der Fachmann wird die Merkmale zweckmäßigerweise
auch einzeln betrachten und zu sinnvollen weiteren Kombinationen zusammenfassen.
[0021] Es zeigen:
- Fig. 1
- ein Hochhaus mit einem erfindungsgemäßen Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem und
- Fig. 2
- das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem in einem Querschnitt.
Beschreibung der Ausführungsbeispiele
[0022] Die Figuren 1 und 2 zeigen ein Hochhaus mit einem erfindungsgemäßen Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem.
Das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem umfasst mehrere Wärmedämmelemente 10, die alle
gleichartig ausgebildet sind. Die Wärmedämmelemente 10 sind als Wärmedämmplatten ausgebildet,
die auf einer Hochhausfassade 16 des Hochhauses aufgebracht sind. In montiertem Zustand
verkleiden die Wärmedämmelemente 10 die Hochhausfassade 16 im Wesentlichen vollständig.
Von der Verkleidung ausgenommen sind Gebäudeöffnungen 24, wie beispielsweise Fenster,
Türen oder in die Hochhausfassade 16 eingebrachte Belüftungsöffnungen.
[0023] Das Hochhaus weist eine Gebäudehöhe 26 von wenigstens 22 Metern auf. Das Hochhaus
umfasst einen Aufenthaltsraum 28, dessen Fußbodenhöhe 30 wenigstens die 22 Meter über
einer Geländeoberfläche 32 ist. Die Hochhausfassade 16 weist somit eine Hochhausfassadenhöhe
14 auf, die größer ist als die 22 Meter.
[0024] Die Wärmedämmelemente 10 weisen einen Dämmstoff 12 auf, der teilweise aus organischen
Verbindungen besteht. Der Dämmstoff 12 ist mittels Molekülketten ausgebildet, die
Kohlenstoff enthalten. Ein Material, das den Dämmstoff 12 ausbildet, ist als Polyurethan
ausgebildet. Alternativ oder zusätzlich kann der Dämmstoff 12 auch als Polyisocyanurat
ausgebildet sein. Das Polyurethan bzw. das Polyisocyanurat ist zur Ausbildung der
Wärmedämmelemente 10 aufgeschäumt. Der Dämmstoff 12 besteht somit im Wesentlichen
aus Polyurethanschaum (PUR-Schaum) bzw. Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum).
[0025] Die Wärmedämmelemente 10 weisen eine homogene Rohdichte auf. Eine Dichte des Dämmstoffs
12, der die Dämmelemente 10 ausbildet, beträgt 32 kg/m
3. Eine Wärmeleitfähigkeit der Wärmedämmelemente 10 liegt im Bereich 0,020 W/(m·K)
bis 0,030 W/(m·K).
[0026] Eine Länge L der Wärmedämmelemente 10 und eine Breite B der Wärmedämmelemente 10
sind jeweils wesentlich größer als eine Dicke D der Wärmedämmelemente 10. Eine erste
Oberfläche 20 der Wärmedämmelemente 10 bildet eine Innenseite der Wärmedämmelemente
10 aus, deren Ausmessung durch die Länge L und die Breite B definiert ist und die
der Hochhausfassade 16 zugewandt ist. Eine zweite Oberfläche 22 der Wärmedämmelemente
10 bildet eine Außenseite der Wärmedämmelemente 10 aus, die der Hochhausfassade 16
abgewandt ist. Unmittelbar benachbart angeordnete Wärmedämmplatten 10 grenzen jeweils
an ihren Stirnseiten 34 aneinander.
[0027] Die Wärmedämmelemente 10 sind schwer entflammbar. Gemäß einer europäischen Norm sind
die Wärmedämmelemente 10 in eine Brandschutzklasse B eingestuft. Sie erfüllen damit
auch eine Brandschutzklasse E, die ebenfalls gemäß der europäischen Norm definiert
ist.
[0028] Die Wärmedämmelemente 10 sind gemäß EN ISO 9239-1 geprüft. Im Fall einer Brandeinwirkung
karbonisiert der Dämmstoff 12, wodurch eine Sauerstoffzufuhr gestoppt wird. Der Dämmstoff
12 verhindert damit eine Brandausbreitung. Der Dämmstoff 12 ist somit nicht brennbar.
Zudem ist er unter Brandeinwirkung nicht schmelzend. Außerdem ist der Dämmstoff unter
Brandeinwirkung nicht brennend abtropfend. Der Dämmstoff 12 ist dabei insbesondere
nicht-glimmend. Eine kurzzeitige Temperatureinwirkung kann dabei grundsätzlich zu
einer chemischen Veränderung des Dämmstoffs 12 führen. Eine exotherme Oxidation, die
zu einem Glimmen führt, wird durch chemische Eigenschaften des Dämmstoffs 12, und
zwar insbesondere durch die Karbonisierung, verhindert.
[0029] Weiter ist der Dämmstoff temperaturstabil. Bei einer dauerhaften Temperatureinwirkung
von ca. 60 Grad bis 70 Grad bleibt eine physikalische Struktur des Dämmstoffs im Wesentlichen
erhalten. Insbesondere ein Volumen des Dämmstoffs verringert sich dabei nur unwesentlich,
d.h. eine Schrumpfung unter einer Dauertemperaturbelastung von 60 Grad bis 70 Grad
ist kleiner als 5 Prozent. Der Dämmstoff ist dabei hochtemperaturbeständig, d.h. für
eine Dauertemperaturbelastung von ca. 110 Grad ohne wesentliche Änderung der physikalischen
Struktur ausgelegt.
[0030] Weiter umfasst das Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem ein Putzsystem 18, das teilweise
auf die der Hochhausfassade 16 abgewandten Oberfläche 22 der Wärmedämmelemente 10
aufgebracht ist (vgl. Figur 2). Das Putzsystem 18 weist einen Oberflächenputz 36 auf,
der mittels eines im Wesentlichen anorganischen Putzmaterials 38 ausgebildet ist.
In dem Putzmaterial 38, das wenigstens den Oberflächenputz 36 ausbildet, ist ein Anteil
von anorganischen Verbindungen größer als ein Anteil von organischen Verbindungen.
Das Putzmaterial 38 weist einen Anteil von organischen Verbindungen auf, der kleiner
als 1 Prozent ist.
[0031] Das Putzmaterial 38 des Oberflächenputzes 36 ist stoffschlüssig mit dem Dämmstoff
12 der Wärmedämmelemente 10 verbunden. Das Putzmaterial 38 bedeckt die Oberfläche
22 des Dämmmaterials, die der Hochhausfassade 16 abgewandt ist, im Wesentlichen vollständig.
Der Oberflächenputz 36 ist zwischenträgerfrei direkt auf die Wärmedämmelemente 10
aufgebracht. Zur farblichen Gestaltung des Hochhauses ist eine Farbe des Oberflächenputzes
36 frei gestaltbar.
[0032] Das Putzsystem 18 weist weiter einen Unterputz 40 auf, der zwischen der Hochhausfassade
16 und den Wärmedämmelementen 10 angeordnet ist. Der Unterputz 40 ist stoffschlüssig
mit der Hochhausfassade 16 und den Wärmedämmelementen 10 verbunden. Mittels des Unterputzes
40 sind die Wärmedämmelemente 10 an der Hochhausfassade 16 befestigt. Der Unterputz
40 ist ebenfalls aus einem im Wesentlichen anorganischen Putzmaterial 42 ausgebildet.
Die Wärmedämmelemente 10 sind wärmebrückenfrei mit der Hochhausfassade 16 verbunden.
In einer nicht erfindungsgemäßen Ausgestaltung können anstelle des Unterputzes 40
auch andere Zwischenschichten verwendet werden, die die Wärmedämmelemente 10 wärmebrückenfrei
mit der Hochhausfassade 16 verbinden.
[0033] Durch den Oberflächenputz 36 und den Unterputz 40 sind die Wärmedämmelemente 10 in
das Putzsystem 18 eingebettet. Das Putzsystem 18 begrenzt die Wärmedämmelemente 10
an den beiden Oberflächen 20, 22, die die Innenseite und die Außenseite der Wärmedämmelemente
10 ausbilden. Das Hochhaus-WärmedämmVerbundsystem ist als ein Schichtsystem ausgebildet,
bei dem der Dämmstoff 12 der Wärmedämmelemente 10 zwischen dem Oberflächenputz 36
und dem Unterputz 40 des Putzsystems 18 angeordnet ist. Durch die aneinander grenzenden
Stirnseiten 34 bilden die Wärmedämmelemente 10 eine unterbrechungsfreie Zwischenschicht
zwischen dem Unterputz 40 und dem Oberflächenputz 36 aus.
Bezugszeichen
[0034]
10 |
Wärmedämmelement |
36 |
Oberflächenputz |
12 |
Dämmstoff |
38 |
Putzmaterial |
14 |
Hochhausfassadenhöhe |
40 |
Unterputz |
16 |
Hochhausfassade |
42 |
Putzmaterial |
18 |
Putzsystem |
L |
Länge |
20 |
Oberfläche (Innenseite) |
B |
Breite |
22 |
Oberfläche (Außenseite) |
D |
Dicke |
24 |
Gebäudeöffnung |
|
|
26 |
Gebäudehöhe |
|
|
28 |
Aufenthaltsraum |
|
|
30 |
Fußbodenhöhe |
|
|
32 |
Geländeoberfläche |
|
|
34 |
Stirnseite |
|
|
1. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem zur Anbringung an einem Hochhaus, mit wenigstens
einem Wärmedämmelement (10), das wenigstens einen Dämmstoff (12) aufweist, der zumindest
teilweise organisch ausgebildet ist, und mit einem Putzsystem (18),
dadurch gekennzeichnet, dass
das Putzsystem einen Oberflächenputz (36) auf der Oberfläche (22) des Wärmedämmelementes
(10), die der Hochhausfassade (16) abgewandt ist, und einen Unterputz (40), der zwischen
der Hochhausfassade (16) und den Wärmedämmelemente (10) angeordnet ist, aufweist.
2. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
eine Hochhausfassadenhöhe (14) von zumindest 22 Metern.
3. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch
eine Hochhausfassade (16), die mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement (10) zumindest
teilweise verkleidet ist.
4. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das zumindest eine Wärmedämmelement (10) als eine Wärmedämmplatte ausgebildet ist,
die dazu vorgesehen ist, die Hochhausfassade (16) im Wesentlichen vollständig zu verkleiden.
5. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dämmstoff (12) des wenigstens einen Wärmedämmelements (10) im Wesentlichen aus
einem organischen Material ausgebildet ist.
6. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Dämmstoff (12) des wenigstens einen Wärmedämmelements (10) im Wesentlichen als
ein Polyurethanschaum (PUR-Schaum) und/oder Polyisocyanuratschaum (PIR-Schaum) ausgebildet
ist.
7. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das wenigstens eine Wärmedämmelement (10) eine homogene Rohdichte aufweist.
8. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Putzsystem (18) wenigstens ein Putzmaterial (38, 42) aufweist, das im Wesentlichen
aus anorganischen Substanzen ausgebildet ist.
9. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Brandverhalten des Wärmedämmelements (10) zumindest in eine Brandklasse C eingeordnet
ist.
10. Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
eine Wärmeleitfähigkeit der Wärmedämmelemente (10) im Bereich 0,020 W/(m·K) bis 0,030
W/(m·K) liegt.
11. Hochhaus, insbesondere mit einer Gebäudehöhe von zumindest 22 Metern, mit wenigstens
einem Hochhaus-WärmedämmVerbundsystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche.
12. Verfahren zur Herstellung eines Hochhaus-Wärmedämm-Verbundsystems nach einem der Ansprüche
1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass
wenigstens ein Wärmedämmelement (10) verwendet wird, dessen Brandverhalten zumindest
in eine Brandklasse E eingeordnet ist und dessen Dämmstoff (12) zumindest teilweise
organisch ausgebildet ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, dass
mit dem wenigstens einen Wärmedämmelement (10) eine Hochhausfassade (16) im Wesentlichen
vollständig verkleidet wird.
1. Composite heat insulation system for a high-rise building for attachment to a highrise
building, with at least one heat insulation element (10) comprising at least one insulation
material (12) that is implemented at least partially organic, and with a plaster system
(18),
characterised in that
the plaster system comprises a surface plaster (36) on the surface (22) of the heat
insulation element (10) that faces away from the highrise-building facade (16) and
comprises an in-wall plaster (40) arranged between the highrise-building facade (16)
and the heat insulation elements (10).
2. Composite heat insulation system for a high-rise building according to claim 1,
characterised by
a highrise-building facade height (14) of at least 22 metres.
3. Composite heat insulation system for a high-rise building according to claim 1 or
2,
characterised by
a highrise-building facade (16) which is at least partly revetted with the at least
one heat insulation element (10).
4. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the at least one heat insulation element (10) is embodied as a heat insulation panel
that is provided to at least substantially completely revet the highrise-building
facade (16).
5. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the insulation material (12) of the at least one heat insulation element (10) is implemented
substantially of an organic material.
6. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the insulation material (12) of the at least one heat insulation element (10) is embodied
substantially as a polyurethane foam (PUR-foam) and/or as a polyisocyanurate foam
(PIR-foam).
7. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the at least one heat insulation element (10) has a homogeneous apparent density.
8. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the plaster system (18) comprises at least one plaster material (38, 42) which is
implemented substantially of inorganic substances.
9. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
the fire behaviour of the heat insulation element (10) is categorised at least in
a fire class C.
10. Composite heat insulation system for a high-rise building according to one of the
preceding claims,
characterised in that
a heat conductivity of the heat insulation elements (10) is in the range of 0.020
W/(m*K) to 0.030 W/(m*K).
11. High-rise building, in particular with a building height of at least 22 metres, with
at least one composite heat insulation system for a high-rise building according to
one of the preceding claims.
12. Method for the production of a composite heat insulation system for a high-rise building
according to one of claims 1 to 10,
characterised in that
at least one heat insulation element (10) is used the fire behaviour of which is categorised
at least in a fire class E and the insulation material (12) of which is implemented
at least partly organic.
13. Method according to claim 12,
characterised in that
a high-rise building facade (12) is at least substantially revetted by the at least
one heat insulation element (10).
1. Système composite d'isolation thermique d'immeuble pour être mis en place à un immeuble,
avec au moins un élément d'isolation thermique (10) comprenant au moins un matériel
isolant (12), lequel est implémenté au moins partiellement organique, et avec un système
d'enduit (18),
caractérisé en ce que
le système d'enduit comporte un enduit de surface (36) sur la surface (22) de l'élément
d'isolation thermique (10) détournée de la façade d'immeuble (16) et comporte un enduit
de base (40) disposé entre la façade d'immeuble (16) et les éléments d'isolation thermique
(10).
2. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon la revendication 1,
caractérisé par
un hauteur de façade d'immeuble (14) d'au moins 22 mètres.
3. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon la revendication 1 ou 2,
caractérisé par
une façade d'immeuble (16) revêtue au moins partiellement avec l'au moins un élément
d'isolation thermique (10).
4. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
l'au moins un élément d'isolation thermique (10) est implémenté comme une plaque d'isolation
thermique, laquelle est prévue à revêtir la façade d'immeuble (16) substantiellement
en entier.
5. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
le matériel isolant (12) de l'au moins un élément d'isolation thermique (10) est implémenté
substantiellement d'un matériau organique.
6. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
le matériel isolant (12) de l'au moins un élément d'isolation thermique (10) est implémenté
substantiellement comme un mousse de polyuréthane (PUR-mousse) et/ou mousse de polyisocyanurate
(PIR-mousse).
7. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
l'au moins un élément d'isolation thermique (10) présente une densité apparente homogène.
8. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
le système d'enduit (18) comprend au moins un matériau d'enduit (38, 42) implémenté
substantiellement des substances anorganiques.
9. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce que
le comportement au feu de l'élément d'isolation thermique (10) est classé au moins
dans une classe de feux C.
10. Système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes,
caractérisé en ce qu'
une conductivité thermique des éléments d'isolation thermique (10) est dans une range
de 0,020 W/(m*K) à 0,030 W/(m*K).
11. Immeuble, notamment avec une hauteur d'immeuble d'au moins 22 mètres, avec au moins
un système composite d'isolation thermique d'immeuble selon l'une quelconque des revendications
précédentes.
12. Procédé pour produire un système composite d'isolation thermique d'immeuble selon
l'une quelconque des revendications 1 à 10,
caractérisé en ce qu'
au moins un élément d'isolation thermique (10) est utilisé, le comportement au feu
duquel est classé au moins dans une classe de feux E et le matériel d'isolation (12)
duquel est implémenté au moins partiellement organique.
13. Procédé selon la revendication 12,
caractérisé en ce qu'
avec l'au moins un élément d'isolation thermique (10) une façade d'immeuble (16) est
revêtue au moins substantiellement en entier.
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