(19) |
|
|
(11) |
EP 2 803 940 B1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
(45) |
Hinweis auf die Patenterteilung: |
|
21.09.2016 Patentblatt 2016/38 |
(22) |
Anmeldetag: 08.05.2014 |
|
(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC):
|
|
(54) |
Tandemgefechtskopf
Tandem warhead
Charge tandem
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AL AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MK MT NL
NO PL PT RO RS SE SI SK SM TR |
(30) |
Priorität: |
14.05.2013 DE 102013008146
|
(43) |
Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
|
19.11.2014 Patentblatt 2014/47 |
(73) |
Patentinhaber: TDW Gesellschaft für verteidigungstechnische
Wirksysteme mbH |
|
86529 Schrobenhausen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Gleichmar, Reiner
D-85051 Ingolstadt (DE)
- Schneck, Rainer
D-86316 Friedberg (DE)
|
(74) |
Vertreter: Häußler, Henrik et al |
|
Airbus Defence and Space GmbH
Patentabteilung 81663 München 81663 München (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
DE-A1- 3 800 975 DE-A1- 3 912 123
|
DE-A1- 3 800 976 DE-C1- 3 603 610
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft einen Tandemgefechtskopf, enthaltend einen Penetrator mit
einer hochfester Hülle, in der ein Ladungseinsatz, der eine Hohlladung zusammen mit
einer Zündeinrichtung enthält, axial beweglich gelagert ist, wobei zwischen der Hülle
und dem Ladungseinsatz ist wenigstens eine Ausnehmung vorgesehen, in der als Vorrichtung
zur Schockdämpfung ein Kompressionselement gelagert ist, welches sich in axialer Richtung
auf der einen Seite gegenüber der Hülle und auf der anderen Seite gegenüber dem Ladungseinsatz
abstützt, wobei das Kompressionselement ringförmig ausgebildet ist.
Stand der Technik
[0002] Aus der
DE 36 03 610 C1 ist ein Flugkörper mit einer Tandemladung bekannt geworden, der neben einer Vorhohlladung
auch einen Penetrator mit integrierter Hohlladung aufweist. Letztere ist zusammen
mit der dazu gehörenden Zündeinrichtung von einer absorbierenden Schicht umgeben,
wobei der Bereich der Hohlladungseinlage frei gelassen wird. Aufgrund der gewählten
Anordnung und Materialauswahl ist jedoch eine kontrollierte axiale Bewegung der Haupthohlladung
nicht möglich.
[0003] Das in der
DE 39 12 123 A1 beschriebene Panzergeschoß weist zwar eine beweglich gelagerte Hohlladung auf, die
sich über einen Axialabsorber gegenüber dem Gehäuse abstützt, jedoch werden keine
Angaben zu dessen Dimensionierung und Gestaltung, sowie der Materialauswahl gemacht.
[0004] Die
DE 38 00 976 A1 des gleichen Anmelders hat ebenfalls ein Hohlladungsgeschoß zum Inhalt. Dieses enthält
zwischen dem Gehäuse und der Hohlladung sowohl einen Drehimpulsdämpfer als auch einen
Axialimpulsdämpfer. Zu dessen Dimensionierung und Materialauswahl ist wiederum nichts
ausgesagt, so dass je nach Anwendungsfall hierzu eine Auswahl zu machen ist.
[0005] Bekannt ist auch ein "Damping Device" für Baugruppen in Penetratoren. Die Aufgabe
besteht darin, die Schockbelastung während der Penetration von harten Zielen (z.B.
Beton) zu reduzieren.
[0006] Nachteile "Damping Device": Die Ladung selbst ist nicht integriert - Relativbewegung
zwischen Zündsystem und Ladung (Verlust an Präzision) - nur wesentlich kleinere Relativbewegung
möglich.
Aufgabenstellung
[0007] Bei Tandem-Gefechtskopfsystemen bewirkt die Detonation der vorgeschalteten Ladung
eine sehr hohe Belastung der Hauptladung. Zum Beispiel bei Hohlladungen besteht dabei
die Gefahr, dass der Liner deformiert oder gar beschädigt wird, noch bevor die Ausbildung
des Hohlladungs-Jets erfolgt. Dies hat üblicherweise deutliche Leistungseinbußen zur
Folge.
[0008] Durch die Erfindung ist es möglich die Belastung der Hauptladung für einen erforderlichen
Zeitraum auf ein ertragbares Maß zu reduzieren, indem eine große Relativbewegung ermöglicht
wird.
Lösung
[0009] Die gesamte Ladung wird in einem Ladungseinsatz vormontiert. Der Ladungseinsatz ist
in einer Hülle (bspw. Penetratorhülle) radial geführt und kann eine axiale Relativbewegung
ausführen.Die axiale Lagerung und Relativbewegung wird über ein Crash-Element (zentraler
Teil der Erfindung) kontrolliert. Dieses ist dahingehend ausgelegt, dass alle geforderten
Betriebslasten ohne plastische Deformation ertragen werden (Funktion als Montageelement).
Bei größerer Belastung (z.B. Interaktion mit einer Vorschaltladung) erfolgt eine plastische
Deformation und ermöglicht eine große Relativbewegung ohne nennenswerte Steigerung
der übertragenen axialen Kraft (Belastung).
[0010] Die gesamte Ladung wird in einem Ladungseinsatz vormontiert. Dabei können hohe Toleranzanforderungen
eingehalten werden. Der Ladungseinsatz ist in einer Ladungshülle (bspw. Penetratorhülle)
radial geführt und kann eine axiale Relativbewegung ausführen. Die axiale Lagerung
und Relativbewegung wird über ein Crash-Element (zentraler Teil der Erfindung) kontrolliert:
- Der Ladungseinsatz stützt sich in Längsrichtung gegen die Ladungshülle über das Crash-Element
ab.
- Dieses ist dahingehend ausgelegt, dass alle geforderten Betriebslasten ohne plastische
Deformation ertragen werden (Funktion als Montageelement).
- Bei größerer Belastung (z.B. Interaktion mit einer Vorschaltladung) erfolgt eine plastische
Deformation und ermöglicht eine große Relativbewegung ohne nennenswerte Steigerung
der übertragenen axialen Kraft (Belastung).
Funktionsprinzip:
[0011] Durch die enorme äußere Belastung (bspw. Druck aus Detonation der Vorschaltladung)
wird die Ladungshülle entgegen der Bewegungsrichtung beschleunigt. Um diese extreme
Belastung nicht hart auf die zu schützende Baugruppe (bspw. Ladungseinsatz) weiterzugeben,
kann das Crash-Element große plastische Deformation erfahren, nachdem eine durch das
Design einstellbare Mindestkraft überschritten wird. Danach sinkt die erforderliche
Kraft zur Deformation. Dies bedeutet, dass für einen ebenfalls im Design des Crash-Elements
vorgesehenen Deformationsweg nur eine begrenzte Kraft auf die zu schützende Baugruppe
(bspw. Ladungseinsatz) übertragen wird. Auf diese Weise ist es möglich, die zu schützende
Baugruppe (bspw. Ladungseinsatz) erst zeitlich verzögert an den schlagartig geänderten
Bewegungszustand der Ladungshülle heranzuführen.
Vorteile
[0012] Die Erfindung gewährleistet eine steife und eng tolerierbare Lagerung der Ladung
(Ladungseinsatz) für Handling und Betrieb. Eine große Relativbewegung ist möglich,
ohne die axiale Krafteinwirkung auf eine schädliche Größenordnung zu erhöhen. Die
Vorschaltladung kann sehr nah an Hauptladung platziert werden, was bei engen Bauräumen
immer häufiger erforderlich ist. Es wird ein Zeitfenster geschaffen, in dem ein empfindliches
System (z.B. eine Hohlladung und die Ausbildung deren Jet) ohne schädigende Einflüsse
agieren kann.
Bezugszeichen
[0013]
- 1 Ladungseinsatz
- 2 Ladungshülle
- 3 Crashelement
- 4 Gewindering
Zeichnungen
[0014]
- Fig. 1:
- Prinzipieller Aufbau
- Fig. 2:
- Kraft-Weg - Verlauf
1. Tandemgefechtskopf, enthaltend einen Penetrator mit einer hochfester Hülle (2), in
der ein Ladungseinsatz (1), der eine Hohlladung zusammen mit einer Zündeinrichtung
enthält, axial beweglich gelagert ist, wobei zwischen der Hülle und dem Ladungseinsatz
wenigstens eine Ausnehmung vorgesehen ist, in der als Vorrichtung zur Schockdämpfung
ein Kompressionselement (3) gelagert ist, welches sich in axialer Richtung auf der
einen Seite gegenüber der Hülle und auf der anderen Seite gegenüber dem Ladungseinsatz
abstützt, wobei das Kompressionselement ringförmig ausgebildet ist,
gekennzeichnet dadurch,
dass das Kompressionselement derart konfiguriert ist, dass es in axialer Richtung eine
Mindestfestigkeit aufweist, so dass eine Deformation erst nach Überschreitung einer
wählbaren Kraft einsetzt und nach Überschreitung der wählbaren Kraft eine plastische
Deformation erfolgt,
und
das Kompressionselement als eine einem Gitter ähnlichen Struktur geformt ist.
1. Tandem warhead, containing a penetrator with a high-strength sleeve (2), in which
a charge insert (1) which contains a hollow charge together with a detonator is mounted
such that it can move axially, at least one recess being provided between the sleeve
and the charge insert, in which recess a compression element (3) is mounted as a device
for shock damping, which is supported in the axial direction on one side with respect
to the sleeve and on the other side with respect to the charge insert, the compression
element being formed in the shape of a ring,
characterized in that
the compression element is configured in such a way that it has a minimum strength
in the axial direction, so that deformation begins only after a selectable force has
been exceeded and, after the selectable force has been exceeded, plastic deformation
takes place, and
the compression element is shaped as a structure similar to a lattice.
1. Ogive tandem, contenant un pénétrateur muni d'une enveloppe (2) à haute résistance
dans laquelle est logé en mobilité axiale un insert de charge (1) qui contient une
charge creuse en association avec un dispositif d'allumage, au moins une cavité se
trouvant entre l'enveloppe et l'insert de charge, dans laquelle est logé un élément
de compression (3) faisant office de dispositif d'amortissement des chocs, lequel
prend appui dans le sens axial d'un côté par rapport à l'enveloppe et de l'autre côté
par rapport à l'insert de charge, l'élément de compression étant de configuration
annulaire,
caractérisée en ce
que l'élément de compression est configuré de telle sorte qu'il possède une résistance
minimale dans le sens axial, de sorte qu'une déformation n'est induite qu'après avoir
dépassé une force qui peut être choisie et une déformation plastique a lieu après
avoir dépassé la force qui peut être choisie,
et
l'élément de compression est réalisé sous la forme d'une structure similaire à une
grille.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information
des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes.
Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei
Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente