[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Federhaus, das unter anderem für einen automatischen
Aufzug angepasst ist, und dabei nur eine beschränkte Anzahl von Ablaufumdrehungen
zulässt.
[0002] In Uhrwerken, welche nicht mit einem automatischen Aufzug ausgestattet sind, also
sogenannte Handaufzugswerke, werden zur Begrenzung der Umdrehungen des Federkerns
und der Federhaustrommel während des Aufziehens bzw. während des Ablaufes sogenannte
Malteserkreuzstellungen verwendet. Im Patentdokument
CH10576 wird eine solche Federhausstruktur dargestellt, wo das Malteserkreuz einen sogenannten
Arretierzahn aufweist. Somit ist die Anzahl von Aufzugsumdrehungen und von Ablaufumdrehungen
auf der gleichen vorbestimmten Zahl - hier 5 - festgelegt.
[0003] Zu diesem Zweck finden auch sogenannte Zahnradstellungen Anwendung, wie z.B. das
Breguet Gesperr, das zwei Räder, die jeweils einen bestimmten Vorsprung auf einem
aufeinandergesetzten Schaltplan aufweisen, und sich nach einer Anzahl von Ablauf-
bzw. Aufzugsdrehungen - in der Regel 4 - treffen und gegenseitig blockieren.
[0004] Im Gegensatz zu den Federhäusern der Handaufzugsuhren haben die Federhäuser der Uhren
mit automatischem Aufzug keine Begrenzung der Anzahl der Aufzugsumdrehungen. Bei den
Handaufzugsuhren wird diese Begrenzung durch die Befestigung der Zugfeder mit einem
Haken an der Federhausinnenwand erreicht; im Gegenteil weisen die Zugfedern der Uhrwerke
mit automatischem Aufzug an ihrem äußeren Ende einen sogenannten Rutschzaum auf, welcher
ein Gleiten der Zugfeder an der inneren Wandung der Federhaustrommel bei Überschreitung
eines bestimmten Drehmomentes gestattet.
[0005] Jedoch sind solche Uhren mit automatischem Aufzug mit den oben erwähnten Arretiervorrichtungen
nicht ausgestattet, d.h. die Anzahl der Ablaufumdrehungen des Federhauses ist nicht
begrenzt. Ein Nachteil dieser Uhren ist also, dass kein minimales Niveau für das Drehmoment
beim Ablauf gewährleistet ist. Nämlich lässt bekannterweise das Drehmoment der Zugfeder
einer Uhr zum Ende der Anzahl möglicher Ablaufumdrehungen nach, und dadurch verschlechtert
sich die Ganggenauigkeit der Uhr, insbesondere am Ende der Gesamtgangdauer. Die Aktivierung
bzw. Schaltung von bestimmten Funktionen, die viel Antriebsenergie benötigen, kann
deswegen auch gestört werden.
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu überwinden.
[0007] Diese Aufgabe wird ausgehend vom Oberbegriff des Anspruchs 1 durch die kennzeichnenden
Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Das erfindungsgemässe Federhaus, das eine Vorrichtung für die Begrenzung der Anzahl
der Ablaufumdrehungen aufweist, und jedoch die Anzahl der Aufzugsumdrehungen des Federhauses
beliebig zulässt, erlaubt es, einerseits die Anzahl von Aufzugsumdrehungen und von
Ablaufumdrehungen des Federhauses zu entkoppeln. Dabei ist der Spannungsgrad der Zugfeder
eines Federhauses für einen automatischen Aufzug nur noch von dem Rutschzaum beschränkt,
und gleichzeitig das verfügbare Drehmoment immer auf einem ausreichenden Niveau erhalten.
Diese Entkopplung der Anzahl von Aufzugsumdrehungen und von Ablaufumdrehungen des
Federhauses ist auch für eine mit einem Haken an der Federhausinnenwand befestigte
Zugfeder für einen manuellen Aufzug vorteilhaft, wenn zum Beispiel ein zweites Federhaus,
mit im Vergleich zum ersten Federhaus unterschiedlichem Drehmoment und unterschiedlicher
Anzahl von Aufzugs- und Ablaufumdrehungen der Zugfeder, durch die gleiche Drehbewegung
einer Aufzugskrone aufgezogen werden soll.
[0009] Durch die Begrenzung der Anzahl der Ablaufumdrehungen des Federhauses wird erreicht,
dass weniger Windungen der Zugfeder wie möglich zum Antrieb der Uhr genutzt werden.
Es werden die Windungen der Zugfeder vom Antrieb der Uhr abgetrennt, welche ein nachlassendes
Drehmoment haben. Somit wird nur ein in etwa konstant bleibender Bereich des Drehmomentes
der Zugfeder zum Antrieb der Uhr genutzt, wobei das verfügbare Drehmoment im Vergleich
zu einer gewöhnlichen Uhr mit herkömmlichem manuellem Aufzug erhöht werden kann. Die
Uhr kann dadurch bis zum Ende ihrer reduzierten Gangdauer eine höhere Ganggenauigkeit
erreichen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass am Ende der Gesamtgangdauer immer
noch genügend Drehmoment der Zugfeder zu Verfügung steht, um zusätzliche Funktionen
des Uhrwerkes, wie zum Beispiel das Datum, sicher zu schalten. Dabei könnte zum Beispiel
auch ein Schlagwerk ausgelöst werden, ohne das Risiko einzugehen, dass es wegen mangelnder
übriger Antriebsenergie unerwünschter Weise gestoppt wird.
[0010] Somit ist also nicht nur die Ganggenauigkeit der Uhr verbessert, sondern auch die
Zuverlässigkeit aller vorhandenen Funktionen, die von dem Federhaus angetrieben, beziehungsweise
ausgelöst, sind.
[0011] Gemäss
G.A. Berner, "Dictionnaire professionnel illustre d'horlogerie", p. 60-62, Objekt 256 "Arrêtage" soll der durchschnittliche Fachmann des Uhrwerkbereichs vermeintlich seit langer
Zeit keine Arretiervorrichtungen mehr anwenden. Andererseits wird es zur Zeit eher
versucht, die Gesamtgangdauer der Uhren, insbesondere der Uhren mit einem automatischen
Aufzug, zu verlängern, was von der vorgeschlagenen Ablaufbegrenzungsvorrichtung für
ein Federhaus deutlich ablenkt, weil die Gangdauer des Federhauses im Gegenteil somit
gekürzt ist. Das beanspruchte Federhaus löst dadurch ein Problem, das auch seit langer
Zeit existiert, und zwar wie bei den mit einer Stellung ausgestatteten Handaufzugswerken,
auch bei einem Federhaus für ein Uhrwerk mit automatischem Aufzug die wirksame Länge
der Zugfeder zu begrenzen und somit das zum Ende der Gangdauer geringer werdende Drehmoment
der Zugfeder von der Gesamtgangdauer abzutrennen.
[0012] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und in der
nun folgenden Beschreibung beschrieben.
[0013] Im Folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügten Figuren beschrieben.
[0014] Dabei zeigen die Figuren im Einzelnen:
Fig. 1A und 1B: jeweils eine Ansicht von Unten, und eine Seitenansicht eines mit der
beanspruchten Vorrichtung versehenen Federhauses;
Fig. 2: Eine modifizierte Ansicht von Unten wo, im Vergleich zu Fig. 1B, weder die
Abdeckplatte noch das Federhaus dargestellt sind;
Fig. 3A und 3B jeweils eine detaillierte perspektivische Ansicht des Stellungsrings
und der Rückstellfeder (von unten);
Fig. 4A und 4B: eine Ansicht von Unten und eine sagittalgeschnittene Ansicht des Federhauses
mit Veranschaulichung der ersten Vorrichtung für die Freigabe der Aufzugsumdrehungen
während des Aufzugs.
[0015] Im Folgenden wird gleichzeitig auf Figuren Fig. 1A,1B und 2 Bezug genommen, die verschiedene
Ansichten des Federhauses 1 eines Uhrwerks mit einem automatischen Aufzug gemäss einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeigen. Insbesondere bei Figuren 1A und
2 ist die Vorrichtung für die Begrenzung der Ablaufumdrehungen hervorgehoben, in dem
das Federhaus 1 in einer blockierenden Position dargestellt ist.
[0016] Es steht ein herkömmliches Federhaus 1 für ein Uhrwerk mit automatischem Aufzug zur
Verfügung. Auf der Oberseite befindet sich das Sperrrad 2 auf der Federwelle 3. Durch
eine Linksdrehung des Sperrrads 2 (erste Pfeilrichtung "
a") wird die Zugfeder 4 gespannt; sobald die Zugfeder 4 komplett um die Federwelle
3 gewickelt ist, rutscht der Gleitzaum 4a der Zugfeder an der Trommelinnenwandung
1a des Federhauses 1 entlang. Beim Ablauf dreht das Federhaus 1 auch nach Links (zweite
Pfeilrichtung "
b"), wobei die Federwelle 3 dabei feststeht. Somit treibt die Antriebverzahnung 1c
das Laufwerk und allfällige andere damit verbundenen Modulen an, wie zum Beispiel
die Datumschaltung.
[0017] Die beanspruchte Vorrichtung 10 ist vorzugsweise stufenförmig unter dem Boden 1b
des Federhauses 1 angeordnet. Somit ist sie einerseits nach der Montage auf der Werkplatte
versteckt, und bei dem Zusammenbau besser zugänglich, weil nicht teilweise unter dem
Sperrrad 2 verdeckt. Wie im Figur 1B dargestellt, besteht die beanspruchte Vorrichtung
10 vorzugsweise aus zwei getrennten Vorrichtungen, die jeweils für eine bestimmte
Funktion vorgesehen sind, und zwar eine erste Vorrichtung 10a für die Freigabe der
Aufzugsdrehungen, und eine zweite Vorrichtung 10b für die Begrenzung der Anzahl der
Ablaufumdrehungen des Federhauses 1. Die erste Vorrichtung 10a arbeitet in einem ersten
Schaltplan A, und die besagte zweite Vorrichtung 10b arbeitet in einem zweiten separaten
Schaltplan B, so dass jede gewünschte Funktion in einem entsprechenden dedizierten
Schaltplan ausgeführt wird, so dass die zusätzlichen Module einfach stufenweise aufgebaut
werden können, ohne jeglichen Einfluss auf die gewöhnliche Trommel-Sperrradstruktur
des Federhauses auszuüben.
[0018] Die Vorrichtung 10 gemäss der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
einen auf dem Federhaus 1 drehbar montierten Stellungsring 5, der ferner im Detail
auf Figur 3A gezeigt ist, und der sowohl bei der ersten Vorrichtung 10a und der zweiten
Vorrichtung 10b involviert ist. Dieser Stellungsring 5 ist zwischen dem Boden 1 b
des Federhauses 1 und einer hinzugefügten Abdeckplatte 11 gestapelt, und um einen
nicht dargestellten Ansatz (wie z.B. vertikale zylindrisch-förmige Wandungsabschnitte
an der Unterseite des Federhauses 1) gelagert. Die Abdeckplatte 11, die wie ein tieferer
Doppelboden für das Federhaus 1 angeordnet ist, wird zum Federhaus 1 vorzugsweise
mit den Schrauben 12 - z.B. 3 wie auf Fig. 1A & 2 veranschaulicht - befestigt, und
weist vorzugsweise ein Aussparung 17 auf, um eine mit einem Ansatzstift auf dem Federhaus
1 befestigten Rückzugsfeder 15 zu lagern, die mit dem ersten Stift 9 beim Aufzug zusammenwirkt.
Die Rückzugsfeder 15 und der erste Stift 9 bilden die eine bevorzugte Ausführungsform
für erste Vorrichtung 10a für die Freigabe der Aufzugsdrehungen aus. Wie in Figur
1B dargestellt, arbeitet diese erste Vorrichtung 10a im ersten Schaltplan A, und ihr
genaues Funktionieren wird näher im Detail mit Hilfe von Figuren 4A-4B erklärt.
[0019] Wie auf Figuren 1A, 2 und 3A dargestellt weist der Stellungsring 5 eine innere Verzahnung
5a auf, die im Eingriff mit einen Zahnrad 6 steht, und bei seinem äusseren Rand eine
Abweichung zwischen einer ersten Anschlagfläche 13 und einer zweiten Anschlagfläche
13' auf. Die besagte Abweichung besteht einfach darin, einen kreisförmigen Abschnitt
auszubilden, dessen Radius leicht kleiner als derjenige des übrigens auch kreisförmigen
Randes ist. Somit sind die zwei Anschlagsflächen - d.h. die erste Anschlagfläche 13
und die zweite Anschlagsfläche 13' - geformt. Die Zusammenwirkung eines zweiten Stiftes
14 mit der ersten Anschlagsfläche 13 bildet ähnlicherweise eine bevorzugte Ausführungsform
für die zweite Vorrichtung 10b, die im zweiten Schaltplan B arbeitet. Auf Figuren
1A und 2 wird das Federhaus 1 in einer schon gesperrten Position dargestellt, da sich
der zweite Stift 14 auf der Anschlagsfläche 13 abstützt, und einen weiteren Ablauf
in der zweiten Pfeilrichtung "b" blockiert.
[0020] Bei dem auf Figuren 1A, 2 und 3A dargestellten Stellungsring 5 weist die innere Verzahnung
5a insgesamt 17 Zähne auf, was die maximale Anzahl der Ablaufumdrehungen bestimmt.
Diese innere Verzahnung 5a steht im Eingriff mit einem Zahnrad 6, welches 13 Zähne
aufweist, und das andererseits mit einem Schaltfinger 8 kämmt. Somit kann der Stellungsring
5 von einem Zahn nach rechts oder links geschaltet werden, jeweils während des Aufzugs
des Federhauses 1 (erste Pfeilrichtung "a" für das gesamte Getriebe Schaltfinger 8
- Zahnrad 6 - Stellungsring 5) oder im Gegensatz während des Ablaufs des Federhauses
(zweite Pfeilrichtung "
b" für das Getriebe Federhaus 1 - Zahnrad 6 - Stellungsring 5). In der auf Figuren
1A, 2 dargestellten Position des Stellungsrings 5 kann man feststellen, dass keine
weitere Schaltung des Stellungsrings 5 nach rechts gemäss zweiter Pfeilrichtung "
b" möglich ist, nicht nur weil der auf dem Federhaus 1 angebrachte zweite Stift 14
gegen die erste Anschlagfläche 13 stösst, sondern weil kein Zahn mehr auf der linken
Seite der inneren Verzahnung 5a vorhanden ist.
[0021] Gemäss der bevorzugten dargestellten Ausführungsform wird die Abweichung zwischen
der ersten Anschlagsfläche 13 und der zweiten Anschlagsfläche 13' symmetrisch gegenüber
die innere Verzahnung 5a angeordnet, d.h. diese Abweichung erstreckt sich auf einem
gleichwertigen Winkelsegment wie die innere Verzahnung 5a des Stellungsrings 5, so
dass der zweite Stift 14 ähnlicherweise in der Aufzugsrichtung (gemäss erster Pfeilrichtung
"a") gegen den entgegengesetzten zweiten Anschlagfläche 13' stossen würde, wenn das
Zahnrad 6 mit dem letzten rechten Zahn der inneren Verzahnung 5a kämmen würde. Somit
wird also eine Doppelsicherung für die Drehsperre in beiden Richtungen gewährleistet;
jedoch wird diese letzte Sperre dank der Anordnung des ersten Stiftes 9 in dem Winkelsegment
zwischen beiden Anschlagflächen (jeweils 13,13') nie benutzt, weil die erste Vorrichtung
10a immer zuvor erregt wird.
[0022] Um die Zuverlässigkeit der Vorrichtung 10 bezüglich der Schaltung der Drehposition
des auf dem Federhaus 1 drehbar montierten Stellungsrings 5 zu verbessern, ist ferner
ein Indexierungsmechanismus vorhanden, der gemäss der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
durch eine Rastfeder 7, die zwischen den Zähnen des Zahnrads 6 im Eingriff steht,
ausgebildet ist. Dieser Mechanismus arbeitet im zweiten Schaltplan B, d.h. direkt
in dem Plan des Stellungsrings 5, und dringt somit nicht in den inneren Raum der Federhaustrommel
ein. Eine solche kompakte Anordnung ausserhalb des Federhauses 1 stört also seinen
normalen Betrieb nicht, und benötigt dabei kaum zusätzlichen Raum, der für andere
Teile im Uhrwerk angewandt sein könnte.
[0023] Auf Figuren 3A und 3B sind jeweils eine bevorzugte Ausführungsform für den Stellungsring
5 und die Rückstellfeder 15 veranschaulicht, wo die Rückstellfeder 15 etwa U-förmig
ist, und derart angeordnet ist, dass sie mit einem Ansatzstift 16 zum Federhaus 1
befestigt ist. Die Rückstellfeder 15 weist einen längeren Arm auf, der mit einer Spitze
15a versehen ist, die ein hervorragender Teil dieser federnden Komponente aus dem
Rand der Abdeckplatte 11 ausbildet (siehe z.B. Figur 1A) und mit dem auf dem Stellungsring
5 angebrachten ersten Stift 9 zusammenarbeiten kann. Eine solche Anordnung erlaubt
es, die von der federnden Spitze 15a ausgeübter Rückstellkraft zu maximieren. Der
erste Stift 9 liegt winkelmässig zwischen der ersten Anschlagfläche 13 und der zweiten
Anschlagfläche 13', so dass dieser Stift 9 beim Aufzug des Federhauses 1 auf die Rückstellfeder
15 anstösst, bevor der zweite Stift 14 von der zweiten Anschlagsfläche 13' blockiert
ist, weil ein minimaler Abstand D eben zwischen dem zweiten Stift 14 und der zweiten
Anschlagfläche 13' beim Aufzug besteht. Dieser minimaler Abstand D ist auf Figur 4A
gezeigt, und wird auch dadurch erreicht, dass der Winkel zwischen der Rückstellfeder
15 und der zweiten Anschlagfläche 13' grösser als der Winkel zwischen beiden Anschlagflächen
(jeweils die erste Anschlagfläche 13, und zweite Anschlagfläche 13') ist, d.h. wenn
die Rückstellfeder 15 in der auf Figur 1A dargestellten ablaufblockierten Position
des Federhauses 1 hinter dem zweiten Stift 14 in der Ablaufrichtung steht (gemäss
zweiter Pfeilrichtung "
b"). In dem nächsten Absatz wird der Aufzugsprozess im Detail für das Federhaus 1,
das mit der erfindungsgemässen Vorrichtung 10 ausgestattet ist, erklärt, in dem man
sich sowohl auf Figur 1A & 2 am Anfang des Aufzugs bezieht, und auf Figuren 4A & 4B
am Ende des Aufzugs, wo die erste Vorrichtung 10a für die Freigabe der Aufzugsumdrehungen
eingesetzt wird, bezieht.
[0024] Wie auf Figuren 1A & 2 veranschaulicht, befindet sich an der Unterseite des Federhauses
1 konzentrisch zum Federhaus 1 um einen Ansatz gelagert der Stellungsring 5. Dieser
befindet sich mit einem Zahnrad 6 im Eingriff, deren Drehachse 60 sich vorzugsweise
auf der Federhaustrommel befindet, um die Montage der Baugruppe zu erleichtern. Das
Zahnrad 6 wird über eine Rastfeder 7 in einer definierten indexierten Position gehalten.
Auf dem Vierkant der Federwelle 3 ist der Schaltfinger 8 gelagert. Die axiale Lagerung
von Zahnrad 6 und Schaltfinger 8 wird durch die Abdeckplatte 11 erreicht, welche mit
den Schrauben 12 auf dem Federhaus 1 befestigt ist. Gemäss einer alternativen Ausführungsform
könnte die Drehachse 60 des Zahnrads 6 auch auf dieser Platte befestigt werden. Dieser
Schaltfinger 8 vollführt jede Bewegung gleich wie die Federwelle 3. Nach jeder kompletten
Umdrehung von Federwelle 3 und Schaltfinger 8 in Pfeilrichtung "
a" wird das Zahnrad 6 um eine Raststellung weitergedreht; gleichzeitig wird bedingt
durch den Verzahnungseingriff zwischen Zahnrad 6 und dem Stellungsring 5 dieser um
eine Stellung in erste Pfeilrichtung "a", d.h. die Aufzugsrichtung, weitergedreht.
In der auf Figuren 1A & 2 dargestellten Position ist eigentlich der letzte linke Zahn
der inneren Verzahnung 5a im Eingriff mit dem Zahnrad 6, so dass der Stellungsring
5 nur in der Aufzugsrichtung
a gedreht werden kann; in der entgegengesetzten zweiten Pfeilrichtung "b" (d.h. Ablauf)
wäre sowieso die erste Anschlagfläche 13 von dem unter dem Boden 1b des Federhauses
1 angebrachten zweiten Stift 14 blockiert. In dieser Position kann man also mit dem
Aufzugsprozess anfangen.
[0025] Nach einer vom Übersetzungsverhältnis zwischen dem Zahnrad 6 und dem Stellungsring
5 abhängigen Anzahl von Drehbewegungen des Stellungsringes 5 erreicht der auf dem
Stellungsring 5 fest angebrachte Stift 9 den langen Federarm der Rückstellfeder 15,
und genauer eine Spitze 15a dieses langen Federarms, die aus dem äusseren Rand 11a
der Abdeckplatte 11 hervorragt. Bei weiterem Drehen der Federwelle 3 wird der Schaltfinger
8 versuchen, den Stellungsring 5 weiterzuschalten. Dabei wird der lange Federarm der
Rückstellfeder 15 durch den ersten Stift 9 des Stellungsrings 5 gespannt, wie auf
Figur 4A veranschaulicht. In dieser dargestellten Position hat sich das Federhaus
1 im Vergleich zu Figur 1A nicht gedreht: sowohl der zweite Stift 14 und die Aussparung
17 sind in der gleichen Drehposition. Hingegen kann man feststellen, dass das Zahnrad
6, das auch in der gleichen Position von der Rastfeder 7 in einer bestimmten Position
indexiert ist, nun mit den letzten Zähnen auf der entgegengesetzten Seite der inneren
Verzahnung 5a im Eingriff steht. Die Zusammenarbeit des ersten Stiftes 9 mit der Rückstellfeder
15 bildet eine bevorzugte Variante der ersten Vorrichtung 10a für die Freigabe der
Aufzugsumdrehungen. Nämlich sobald der Schaltfinger 8 den Eingriff zum Zahnrad 6 verlassen
hat, kann die Rückstellfeder 15 den Stellungsring 5 zurück drücken, in dem die Federkraft
der Rastfeder 7 überwunden wird. Eine solche Voraussetzung wird dank der vorteilhaften
Anordnung der Rückstellfeder 15 leicht erfüllt, da versucht wird, die Rückstellkraft
zu maximieren.
[0026] Nach diesem Vorgang, der beliebig oft wiederholbar ist, ist die Rückstellfeder 15
wieder entspannt, wobei sie jedoch immer noch im Kontakt mit dem zweiten Stift 14
bis zur nächsten Umdrehung der Federwelle 3 bleibt. Somit kann die Zugfeder 4 des
Federhauses 1, die auf Figur 4B gezeigt wird, weiter bespannt werden, und sie wird
erst dann beschränkt, wenn der Gleitzaum 4a dieser Zugfeder 4 an der Trommelinnenwandung
des Federhauses 1 rutscht, d.h. erst wenn der maximal zulässige Drehmoment erreicht
ist.
[0027] Die Figur 3B zeigt eine sagittalgeschnittene Ansicht des Federhauses 1 entlang der
C-C Schnittrichtung, das eine bespannte Zugfeder 4 veranschaulicht, und die verschiedenen
Schaltpläne für diese bevorzugte dargestellte Ausführungsform zeigt. Ganz unten liegt
das Sperrrad 2, das drehfest mit der Federwelle 3 verbunden ist. Auf der obersten
Stufe ist die Abdeckplatte 11 angeordnet, in welcher die Aussparung 17 für die Befestigung
der Rückzugfeder 15 ausgebildet ist, was hier mit Hilfe des Ansatzstiftes 16 realisiert
wird. Die Ebene der Abdeckplatte bildet den ersten Schaltplan A aus, worin die Rückstellfeder
15 mit dem auf dieser Figur nicht dargestellten ersten Stift 9 zusammenwirkt. Zwischen
der Abdeckplatte 11 und dem Federhaus 1 befindet sich wie schon erwähnt der zweite
Schaltplan B, wo der Schaltfinger 8 und der drehbar montierte Stellungsring 5 gelagert
sind.
[0028] Von der auf Figur 4A dargestellten aufgezogenen Position aus kann das Federhaus 1
beim Ablauf zurück in der Position der Figuren 1A und 1B gedreht werden. Während des
Ablaufs dreht sich nämlich das Federhaus 1 in der zweiten Pfeilrichtung "
b", d.h. in der Ablaufrichtung. Die Federwelle 3 steht dabei fest. Nach einer Umdrehung
des Federhauses 1 erreicht das auf dem Federhaus 1 drehbar gelagerte Zahnrad 6 den
Schaltfinger 8. Bei dieser Drehbewegung wird das Zahnrad 6 durch den Schaltfinger
8 um eine Raststellung in Pfeilrichtung "
b" gedreht. Gleichzeitig wird bedingt durch den Verzahnungseingriff zwischen Zahnrad
6 und dem Stellungsring 5 dieser um eine Stellung in der zweiten Pfeilrichtung "b"
weitergedreht.
[0029] Dieser Vorgang ist so oft wiederholbar, bis durch die Drehbewegung des Stellungsring
5 die am Stellungsring 5 vorhandene Anschlagfläche 13 den auf dem Federhaus 1 fest
angebrachten zweiten Stift 14 erreicht. Dadurch wird die Drehbewegung des Federhauses
1 in der zweiten Pfeilrichtung "
b" gegenüber der Federwelle 3 blockiert, und sowohl das Federhaus und alle Glieder
der Vorrichtung 10 befinden sich in der auf Figur 1A dargestellten Position.
[0030] Der Fachmann wird aus dieser Beschreibung jedoch verstehen, dass der Gegenstand der
vorliegenden Erfindung andere Varianten für die beanspruchte Vorrichtung 10 umfasst,
und zwar mit anderen Teilen als ein Stellungsring 5, andere Arten von Stiften und
Anschlägen, die in anderen Schaltplänen angeordnet sind, und eventuell einstückig
auf Teilen ausgebildet sind, und nicht zwangsläufig darauf befestigt sind. Insbesondere
wird man verstehen, dass die erste Vorrichtung 10a für die Freigabe der Aufzugsumdrehungen
mit jedem federnden Anschlag funktionieren kann, wobei das federnde Element nicht
unbedingt auf dem Federhaus 1 angeordnet sein muss; zum Beispiel könnte ein federnder
statt starrer Stift auf dem Stellungsring 5 angeordnet werden, und umgekehrt ein starrer
Finger statt der Rückstellfeder 15 auf dem Federhaus 1 angebracht werden. Die maximale
Anzahl von Ablaufumdrehungen können nach Bedürfnis eingestellt werden, und die Übersetzungsverhältnisse
zwischen allen Getriebeelementen auch beliebig angepasst werden. Sonst sind unter
anderem verschiedene Materiale - d.h. nicht nur Stahl - Formen, und Ausdehnungsrichtungen
für den federnden Anschlag der ersten Vorrichtung 10a durchaus möglich, ohne aus dem
Rahmen der Erfindung herauszukommen.
[0031] Der Fachmann wird auch verstehen, dass die vorliegende Erfindung nicht nur auf Uhrwerke
mit automatischem Aufzug begrenzt ist, sondern auch für Uhrwerke mit Handaufzug angepasst
ist. Der maximal zulässige Spannungsgrad der Zugfeder ist dann, anstatt von dem Rutschzaum
beschränkt zu sein, von dem Befestigungshaken bedingt; aber jedoch nie von der beanspruchten
Vorrichtung beinflusst.
[0032] Die erwähnte detaillierte bevorzugte Ausführungsform gilt also nur als Beispiel,
und sollte nicht als Beschränkung für die Auslegung der Ansprüche gedeutet werden.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0033]
- 1
- Federhaus
- 1a
- Trommelinnenwandung
- 1b
- Boden
- 1c
- Antriebverzahnung
- 2
- Sperrrad
- 3
- Federwelle
- 4
- Zugfeder
- 4a
- Gleitzaum
- 5
- Stellungsring
- 5a
- Innere Verzahnung
- 6
- Zahnrad
- 60
- Drehachse des Zahnrads
- 7
- Rastfeder
- 8
- Schaltfinger
- 9
- Erster Stift
- 10
- Vorrichtung für die Begrenzung der Anzahl der Ablaufumdrehungen mit beliebigen Aufzugsumdrehungen
- 10a
- Erste Vorrichtung für die Freigabe der Aufzugsumdrehungen
- 10b
- Zweite Vorrichtung für die Begrenzung der Ablaufumdrehungen
- 11
- Abdeckplatte
- 11a
- Äusserer Rand der Abdeckplatte
- 12
- Schrauben
- 13
- Erste Anschlagfläche
- 13a
- Zweite Anschlagfläche
- 14
- Zweiter Stift
- 15
- Rückstellfeder
- 15a
- Spitze
- 16
- Ansatzstift
- 17
- Aussparung (in Abdeckplatte)
- a
- Erste Pfeilrichtung - Aufzugsrichtung des Federhauses
- b
- Zweite Pfeilrichtung - Ablaufrichtung des Federhauses
- A
- Erster Schaltplan des ersten Stiftes 9
- B
- Zweiter Schaltplan des zweiten Stiftes 14
- C-C
- Schnittrichtung für Fig. 4B
- D
- Minimaler Abstand zwischen dem zweiten Stift 14 und der zweiten Anschlagfläche 13'
beim Aufzug
1. Federhaus (1) für ein Uhrwerk, dadurch gekennzeichnet, dass das besagte Federhaus (1) eine Vorrichtung (10) für die Begrenzung der Anzahl der
Ablaufumdrehungen des Federhauses (1) aufweist, wobei die besagte Vorrichtung (10)
immer noch die Anzahl der Aufzugsumdrehungen des Federhauses (1) beliebig zulässt.
2. Federhaus (1) nach Anspruch 1, wobei die besagte Vorrichtung (10) sich in eine erste
Vorrichtung (10a) für die Freigabe der Aufzugsdrehungen, und eine zweite Vorrichtung
(10b) für die Begrenzung der Anzahl der Ablaufumdrehungen des Federhauses (1), gliedert,
wobei die besagte erste Vorrichtung (10a) in einem ersten Schaltplan (A) arbeitet,
und die besagte zweite Vorrichtung (10b) in einem zweiten verschiedenen Schaltplan
(B) arbeitet.
3. Federhaus (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die besagte Vorrichtung (10) einen auf dem Federhaus (1) drehbar montierten Stellungsring
(5) beinhaltet.
4. Federhaus (1) nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) ferner einen Indexierungsmechanismus für die Drehposition des
besagten drehbar montierten Stellungsrings (5) aufweist.
5. Federhaus (1) nach Anspruch 4, wobei der besagte Indexierungsmechanismus durch eine
Rastfeder (7), die zwischen den Zähnen eines Zahnrads (6) im Eingriff steht, ausgebildet
ist, wobei das besagte Zahnrad (6) von einem zur Federwelle (3) drehfest verbundenen
Schaltfinger (8) getrieben wird, und mit der inneren Verzahnung (5a) des Stellungsrings
(5) kämmt.
6. Federhaus (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 5, wobei der besagte drehbar montierte
Stellungsring (5) konzentrisch zwischen dem Boden (1b) des Federhauses (1) und einer
Abdeckplatte (11) gestapelt ist.
7. Federhaus (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der besagte Stellungsring (5) eine innere Verzahnung (5a) aufweist, die im Eingriff
mit einen Zahnrad (6) steht, wobei das besagte Zahnrad (6) von einem zur Federwelle
(3) drehfest verbundenen Schaltfinger (8) getrieben wird, und dass der besagte Stellungsring
(5) bei seinem äusseren Rand eine Abweichung zwischen einer ersten Anschlagsfläche
(13) und einer zweiten Anschlagsfläche (13') aufweist.
8. Federhaus (1) nach einem der Ansprüche 3 bis 7, wobei der besagte Stellungsring (5)
ferner einen ersten Stift (9) aufweist, der mit einer Rückstellfeder (15) in einem
ersten Schaltplan (A) in der Aufzugsrichtung (a) bei dem Aufzug des Federhauses (1)
zusammenwirkt.
9. Federhaus (1) nach Anspruch 8, wobei der besagte erste Stift (9) sich in der gleichen
Winkelsegment befindet, wie die besagte Abweichung, das heisst zwischen der besagten
ersten Anschlagsfläche (13) und der besagten zweiten Anschlagsfläche (13') angeordnet
ist.
10. Federhaus (1) nach Anspruch 8 oder 9, wobei die besagte Rückstellfeder (15) U-förmig
ist, und mit Hilfe eines Ansatzstiftes (16) an dem Federhaus (1) befestigt ist.
11. Federhaus (1) nach Anspruch 3 bis 10, wobei die besagte erste Anschlagsfläche (13)
des besagten Stellungsrings (5) mit einem auf dem Federhaus (1) angeordneten zweiten
Stift (14) in einem zweiten Schaltplan (B) zusammenwirkt, um die Drehbewegung des
Federhauses (1) nach einer vorbestimmten Anzahl von Ablaufumdrehungen in der Ablaufrichtung
(b) zu blockieren.