[0001] Die Erfindung betrifft einen aus einer tragbaren, rückstoßfreien Waffe verschießbaren
Leuchtmunitionskörper mit einer Geschosshülse, in der ein Leuchtkörper, ein mit dem
Leuchtkörper verbundener Fallschirm und ein Zünder zur Aktivierung einer Ausstoßladung
zum Ausstoßen des Leuchtkörpers und des Fallschirmes über einem Zielgebiet aus der
Geschosshülse angeordnet sind.
[0002] US 3 233 545 A offenbart ein Projektil mit einer Geschosshülse, in der ein Fallschirm und ein Zünder
zur Aktivierung einer Ausstoßladung zum Ausstoßen des Fallschirmes über einem Zielgebiet
aus der Geschosshülse angeordnet sind. Der Fallschirm ist, in Schussrichtung gesehen,
innerhalb eines vorderen Hülsenabschnittes der Geschosshülse angeordnet, wobei der
Verbindungsbereich zwischen dem vorderen Hülsenabschnitt und dem sich heckseitig daran
anschließenden Abschnitt der Geschosshülse derart gewählt ist, dass nach Aktivierung
der Ausstoßladung der vordere Hülsenabschnitt von dem sich daran anschließenden Abschnitt
der Geschosshülse abtrennbar ist, und wobei der Fallschirm aus dem vorderen Hülsenabschnitt
heckseitig herausgezogen wird.
[0003] FR 2 679 642 A1 offenbart eine permanente Luftbremse, die durch die eigene Bremswirkung einen Fallschirm
in Schussrichtung gesehen heckseitig aus einem vorderen, einen Wirkkörper beinhaltenden
Hülsenabschnitt herauszieht.
[0004] EP 2 063 215 A2 offenbart einen Leuchtmunitionskörper, wobei eine Ausstoßladung zur Abtrennung eines
Hülsenteils samt entfaltbarer Luftbremse zur Entfaltung eines Fallschirmes vorgesehen
[0005] ist; die Luftbremse ist dabei zur Abbremsung des gesamten Körpers vor der Abtrennung
des Munitionskörpers vorgesehen und hat keine Funktion hinsichtlich des Ausstoßens
und der Entfaltung des Fallschirmes.
[0006] Bei Leuchtmunition, die aus tragbaren, rückstoßfreien Waffen (reaktive Panzerbüchsen,
Panzerfäuste etc.) verschossen wird, befindet sich der Zünder zur Aktivierung der
Ausstoßladung üblicherweise, in Schussrichtung gesehen, im vorderen Hülsenabschnitt
der Geschosshülse. Hingegen wird der zur Fallgeschwindigkeitsreduzierung des Leuchtkörpers
verwendete Fallschirm im heckseitigen Abschnitt der Geschosshülse angeordnet.
[0007] Bei der Neuentwicklung von aus rückstoßfreien Waffen verschießbaren Leuchtmunitionskörpern
ist es allerdings häufig wünschenswert, den Zünder zur Aktivierung der Ausstoßladung
nicht im vorderen, sondern im heckseitigen Abschnitt der Geschosshülle anzuordnen.
[0008] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen aus einer tragbaren, rückstoßfreien
Waffe verschießbaren Leuchtmunitionskörper zu offenbaren, ohne dass dadurch der Ausstoß-
und Entfaltungsvorgang des Fallschirmes nach Aktivierung der Ausstoßladung beeinträchtigt
wird.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere,
besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die Unteransprüche.
Die Erfindung beruht im Wesentlichen auf dem Gedanken, den Fallschirm, in Schussrichtung
gesehen, innerhalb eines vorderen Hülsenabschnittes anzuordnen, der bei Aktivierung
der Ausstoßladung von dem sich anschließenden Abschnitt der Geschosshülse abtrennbar
ist. An dem Leuchtkörper ist umfangseitig eine Luftbremse befestigt, die sich beim
Ausstoßen des Leuchtkörpers aus der Geschosshülse entfaltet und diesen gegenüber dem
vorderen Hülsenabschnitt abbremst, so dass der Fallschirm von dem Leuchtkörper aus
dem vorderen Hülsenabschnitt heckseitig herausgezogen wird. Der Zünder zur Aktivierung
der Ausstoßladung ist dabei heckseitig an der Geschosshülse angeordnet.
[0010] Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung handelt es sich bei der Luftbremse
um mehrere, gleichmäßig über den Umfang des Leuchtkörpers verteilt angeordnete Lamellen
aus Federstahl.
[0011] Vorteilhafterweise ist der vordere Hülsenabschnitt ogivenförmig ausgebildet und weist
daher einen relativ großen Bauraum für die Unterbringung des Fallschirmes auf.
[0012] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den folgenden, anhand
von Figuren erläuterten Ausführungsbeispielen. Es zeigen:
- Fig. 1
- den Längsschnitt durch einen erfindungsgemäßen Leuchtmunitionskörper mit einem in
einer Geschosshülse befindlichen Leuchtkörper und
- Fig. 2a bis 2d
- den Ausstoßvorgang des Leuchtkörpers über einem Zielgebiet aus der Geschosshülse des
in Fig. 1 dargestellten Leuchtmunitionskörpers.
[0013] In Fig. 1 ist mit 1 ein Leuchtmunitionskörper bezeichnet, der sich vorderseitig an
ein nicht dargestelltes Antriebsteil einer aus einer Panzerfaust verschießbaren Munition
anschließt.
[0014] Der Leuchtmunitionskörper 1 umfasst eine Geschosshülse 2, in der ein Leuchtkörper
3 (mit Leuchtsatz), ein mit dem Leuchtkörper 3 über Seile 4 verbundener Fallschirm
5 sowie ein Zeitzünder 6 zur Aktivierung einer Ausstoßladung 7 angeordnet sind.
[0015] Dabei ist der Zeitzünder 6, in Schussrichtung gesehen, innerhalb eines heckseitigen
Abschnittes der Geschosshülse 2 angeordnet.
[0016] Der Fallschirm 5 ist innerhalb eines ogivenförmigen, vorderen Hülsenabschnittes 8
der Geschosshülse 2 angeordnet, wobei der Verbindungsbereich zwischen dem vorderen
Hülsenabschnitt 8 und dem sich heckseitig daran anschließenden Abschnitt der Geschosshülse
2 mit Sollbruchstellen 9 versehen ist.
[0017] An dem Leuchtkörper 3 ist umfangseitig eine Luftbremse 10 befestigt, die aus mehreren,
gleichmäßig über den Umfang des Leuchtkörpers 3 verteilt angeordneten, vorgespannten
Lamellen 11 aus Federstahl besteht. Dabei sind die Lamellen 11 jeweils mit ihrem hinteren
Ende an dem Leuchtkörper 3 befestigt und stützen sich mit ihrem vorderen Ende an der
Innenwand der Geschosshülse 2 ab.
[0018] Nachfolgend wird auf die Wirkungsweise des Leuchtmunitionskörpers mit Hilfe der Figuren
2a bis 2d eingegangen:
Nach Ablauf der vorprogrammierten Zeit zündet der Zeitzünder 6 die Ausstoßladung 7.
Durch die heißen Gase (Schwaden) der Ausstoßladung 7 wird dann der in dem Leuchtkörper
3 befindliche Leuchtsatz (nicht dargestellt) entzündet.
[0019] Außerdem wird aufgrund des hohen Gasdruckes der den Fallschirm 5 enthaltende vordere
Hülsenabschnitt 8 von der restlichen Geschosshülse 2 abgetrennt (Fig. 2a) und der
Leuchtkörper 3 ausgestoßen (Fig. 2b).
[0020] Bei dem Ausstoßen des Leuchtkörpers 3 aus der Geschosshülse 2 entfaltet sich die
Luftbremse 10, indem die vorgespannten Lamellen 11 nach Außen klappen. Der Luftwiderstand
des Leuchtkörpers 3 erhöht sich durch diesen Vorgang schlagartig, so dass der mit
dem Leuchtkörper 3 über die Seile 4 verbundene Fallschirm 5 aus dem vorderen Hülsenabschnitt
8 heckseitig herausgezogen wird (Fig. 2c) und sich der Fallschirm 5 anschließend öffnen
kann (Fig. 2d).
Bezugszeichenliste
[0021]
- 1
- Leuchtmunitionskörper
- 2
- Geschosshülse
- 3
- Leuchtkörper
- 4
- Seil
- 5
- Fallschirm
- 6
- Zünder, Zeitzünder
- 7
- Ausstoßladung
- 8
- vordere Hülsenabschnitt
- 9
- Sollbruchstelle
- 10
- Luftbremse
- 11
- Lamelle
1. Leuchtmunitionskörper (1) mit einer Geschosshülse (2), in der ein Leuchtkörper (3),
ein mit dem Leuchtkörper (3) verbundener Fallschirm (5) und ein Zünder (6) zur Aktivierung
einer Ausstoßladung (7) zum Ausstoßen des Leuchtkörpers (3) und des Fallschirmes (5)
über einem Zielgebiet aus der Geschosshülse (2) angeordnet sind, mit den Merkmalen:
a) der Fallschirm (5) ist, in Schussrichtung gesehen, innerhalb eines vorderen Hülsenabschnittes
(8) der Geschosshülse (2) angeordnet, wobei der Verbindungsbereich zwischen dem vorderen
Hülsenabschnitt (8) und dem sich heckseitig daran anschließenden Abschnitt der Geschosshülse
(2) derart gewählt ist, dass nach Aktivierung der Ausstoßladung (7) der vordere Hülsenabschnitt
(8) von dem sich daran anschließenden Abschnitt der Geschosshülse (2) abtrennbar ist,
und
b) an dem Leuchtkörper (3) ist umfangseitig eine Luftbremse (10) befestigt, die sich
beim Ausstoßen des Leuchtkörpers (3) aus der Geschosshülse (2) entfaltet und diesen
gegenüber dem vorderen Hülsenabschnitt (8) abbremst, so dass der Fallschirm (5) von
dem Leuchtkörper (3) aus dem vorderen Hülsenabschnitt (8) heckseitig herausgezogen
wird.
2. Leuchtmunitionskörper nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich bei der Luftbremse (10) um mehrere, gleichmäßig über den Umfang des Leuchtkörpers
verteilt angeordnete, vorspannbare Lamellen (11) aus Federstahl handelt.
3. Leuchtmunitionskörper nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der vordere Hülsenabschnitt (8) ogivenförmig ausgebildet ist.
4. Leuchtmunitionskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Verbindungsbereich zwischen dem vorderen Hülsenabschnitt (8) und dem sich
heckseitig daran anschließenden Abschnitt der Geschosshülse (2) Sollbruchstellen (9)
vorgesehen sind.
5. Leuchtmunitionskörper nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus einer tragbaren, rückstoßfreien Waffe verschießbar ist.
1. Flare ammunition body (1) having a projectile case (2), in which a flare body (3),
a parachute (5) attached to the flare body (3) and a fuse (6) for activating an ejection
charge (7) for ejecting the flare body (3) and the parachute (5) from the projectile
case (2) over a target area are arranged, comprising the following features:
a) viewed in the firing direction, the parachute (5) is arranged inside a front case
portion (8) of the projectile case (2), wherein the connecting region between the
front case portion (8) and the portion of the projectile case (2) adjoining it to
the rear is chosen such that the front case portion (8) can be separated from the
adjoining portion of the projectile case (2) after activation of the ejection charge
(7), and
b) fastened on the periphery of the flare body (3) is an air brake (10), which deploys
during ejection of the flare body (3) from the projectile case (2) and decelerates
the flare body in relation to the front case portion (8) such that the parachute (5)
is pulled out of the front case portion (8) from the rear by the flare body (3).
2. Flare ammunition body according to Claim 1, characterized in that the air brake (10) comprises a number of prestressable lamellae (11) of spring steel
arranged uniformly distributed around the periphery of the flare body.
3. Flare ammunition body according to Claim 1 or 2, characterized in that the front case portion (8) takes the form of an ogive.
4. Flare ammunition body according to one of Claims 1 to 3, characterized in that predetermined breaking points (9) are provided in the connecting region between the
front case portion (8) and the portion of the projectile case (2) adjoining it to
the rear.
5. Flare ammunition body according to one of Claims 1 to 4, characterized in that it can be fired from a portable, recoil-free weapon.
1. Corps de munition éclairante (1) comprenant une douille de projectile (2) dans laquelle
sont disposés un élément éclairant (3), un parachute (5) relié à l'élément éclairant
(3) et un détonateur (6) destiné à activer une charge d'éjection (7) destinée à éjecter
l'élément éclairant (3) et le parachute (5) au-dessus d'une région visée depuis la
douille de projectile (2), possédant les caractéristiques suivantes :
a) le parachute (5), vu dans le sens du tir, est disposé à l'intérieur d'une portion
de douille avant (8) de la douille de projectile (2), la zone de liaison entre la
portion de douille avant (8) et la portion de la douille de projectile (2) qui se
rattache à celle-ci du côté arrière étant choisie de telle sorte qu'après l'activation
de la charge d'éjection (7), la portion de douille avant (8) peut être séparée de
la portion de la douille de projectile (2) qui se rattache à celle-ci, et
b) un aérofrein (10) est fixé à l'élément éclairant (3) du côté du pourtour, lequel
se déploie lors de l'éjection de l'élément éclairant (3) hors de la douille de projectile
(2) et freine celui-ci par rapport à la portion de douille avant (8), de sorte que
le parachute (5) est tiré par l'élément éclairant (3) hors de la portion de douille
avant (8) du côté arrière.
2. Corps de munition éclairante selon la revendication 1, caractérisé en ce que l'aérofrein (10) est constitué de plusieurs lamelles (11) en acier à ressort pouvant
être précontraintes qui sont distribuées de manière régulière sur le pourtour de l'élément
éclairant.
3. Corps de munition éclairante selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que la portion de douille avant (8) est configurée en forme d'ogive.
4. Corps de munition éclairante selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que des points de rupture voulus (9) se trouvent dans la zone de liaison entre la portion
de douille avant (8) et la portion de la douille de projectile (2) qui se rattache
à celle-ci du côté arrière.
5. Corps de munition éclairante selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce qu'il peut être tiré depuis une arme portative sans recul.