[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betrieb einer Gleisanlage mit einer ersten
Gleisstrecke und einer zweiten Gleisstrecke, einer Weiche mit einer Stammrichtung
und einer Zweigrichtung sowie mindestens drei Schienenschaltern.
[0002] Die Gleisbesetztmeldung und Gleisfreimeldung von Gleisstrecken zur Fahrwegsicherung
im Schienenverkehr erfolgt u.a. durch die Sicherung mit Fahrstraßen oder Blockinformationen.
Beispielsweise besteht gemäß Richtlinien der DB Netz AG insbesondere das Erfordernis,
sogenannte Durchrutschwege vor und Gefahrpunktabstände hinter dem von einem Schienenfahrzeug
befahrenen Gleisstreckenabschnitt mit Hilfe von Gleisbesetztmeldungen von weiteren
Schienenfahrzeugen freizuhalten.
[0003] Auf diese Weise soll auf den betroffenen Gleisstreckenabschnitten der Gegenfahrschutz
sowie der Folgefahrschutz sichergestellt werden. Folglich können Gefahrensituationen,
wie z.B. eine Kollisionen von zwei Schienenfahrzeugen, insbesondere aufgrund außergewöhnlicher
Umstände wie einer verminderten Reibhaftung zwischen Radlauffläche und Schiene bei
entsprechenden Wetterbedingungen oder menschlichem Versagen, vorgebeugt werden.
[0004] Einzelne Gleisstreckenabschnitte bzw. Freimeldeabschnitte einer Gleisstrecke können
durch Achszählkreise definiert werden, wobei jeder Achszählkreis an jedem Beginn und
Ende einen Schienenschalter aufweist. Der Schienenschalter ist vorzugsweise mit zwei
Teilsystemen ausgerüstet und kann als Achszählkontakt sowohl Achszahl eines vorbeifahrenden
Schienenfahrzeuges als auch dessen Fahrtrichtung bestimmen. Hingegen ist ein Schienenschalter
mit nur einem Teilsystem lediglich in der Lage, das Passieren eines Schienenfahrzeuges
zu detektieren und somit zur Zugortung beizutragen, wobei jedoch keine weitergehende
Aussage, beispielsweise über die Fahrtrichtung, hieraus hervorgeht. Aus den gewonnen
Informationen wird für den betroffenen Achszählkreis eine Gleisbesetzmeldungen oder
eine Gleisfreimeldung zur Steuerung des Schienenverkehrs erzeugt.
[0005] Sobald ein Schienenfahrzeug in einen Achszählkreis einfährt und einen Schienenschalter
passiert, wird der befahrene Streckenabschnitt für weitere Schienenfahrzeuge mit einer
Gleisbesetztmeldung gekennzeichnet. Im Sinne der Sicherheitsvorkehrungen werden, in
Form von Durchrutschwegen und Gefahrpunktabständen, gleichfalls die dem befahrenen
Gleisstreckenabschnitt angrenzenden Streckenabschnitte für weitere Schienenfahrzeuge
als besetzt gekennzeichnet.
[0006] Im Falle eines Defektes eines Schienenschalters, bzw. einer einzelnen Komponente
eines Schienenschalters, müssen alle relevanten Gleisstreckenabschnitte und insbesondere
die angrenzenden Gleisstreckenabschnitte auf Basis geltender Sicherheitsbestimmungen
als besetzt gekennzeichnet werden. Eine Gleisstrecke einer Gleisanlage ist demnach
für die Dauer eines Defektes eines einzelnen Schienenschalters über einen umfangreichen
Gleisstreckenabschnitt besetzt und für den Schienenverkehr dauerhaft nicht verfügbar.
Insbesondere der Defekt eines Schienenschalters einer Weichenverbindung zwischen zwei
Gleisstrecken kann in diesem Sinne eine wesentliche Beeinträchtigung des Schienenverkehrs
bedingen.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, die Verfügbarkeit einer Gleisanlage
bei Defekt eines Schienenschalters zu erhöhen.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und ein System nach den unabhängigen
Patentansprüchen 1 und 10 gelöst, wobei vorteilhafte Ausbildungen in den abhängigen
Patentansprüchen angegeben sind.
[0009] Die Erfindung beruht auf dem Gedanken, ein Verfahren zum Betrieb einer Gleisanlage
bereitzustellen. Die Gleisanlage weist dabei eine erste Gleisstrecke und eine zweite
Gleisstrecke auf. Ferner weist die Gleisanlage wenigstens eine Weiche auf, die eine
Stammrichtung umfasst und in wenigstens eine Zweigrichtung verstellbar ist, sowie
einen ersten Schienenschalter, der in Stammrichtung auf der ersten Gleisstrecke hinter
der Weiche angeordnet ist. Eine Anlagensteuerung der Gleisanlage erzeugt bei Defekt
eines Schienenschalters ein Meldesignal, das wenigstens einen Hinweis zur Stellung
der Weiche in Zweigrichtung enthält. Zur Erzeugung des Hinweises kann die Anlagensteuerung
Umfahrungsmöglichkeiten für den defekten Schienenschalter auf Basis der verfügbaren
Gleisstrecken einer Gleisanlage analysieren. Die Anlagensteuerung schlägt insbesondere
einen oder mehrere Alternativfahrwege vor, die einen möglichst geringen Gleisstreckenausfall
der Gleisanlage bedingen und ist dazu ausgelegt, schienenverkehrstechnische Informationen
zu berücksichtigen.
[0010] Ein Hinweis kann hierbei die Stellung einer oder mehrerer Weichen zur Bildung eines
zulässigen Alternativfahrweges erforderlich machen. Mehrere Hinweise können sich auf
unterschiedliche Alternativfahrwege innerhalb einer komplexen Gleisanlage mit einer
Vielzahl an Weichen und Gleisstrecken beziehen mit dem Ziel, mindestens einen zulässigen
Alternativfahrweg zu bilden. Ein Alternativfahrweg ist hierbei zulässig, wenn dieser
durch ein Schienenfahrzeug in der ursprünglichen Fahrtrichtung befahrbar ist.
[0011] Sobald ein Anwender der Gleisanlage gemäß dem Hinweis des Meldesignals die wenigstens
eine Weiche in Zweigrichtung stellt, wird ein neuer Alternativfahrweg aus der ersten
und zweiten Gleisstrecke gebildet. Das Schienenfahrzeug kann den defekten Schienenschalter
bzw. den zugehörigen Gleisstreckenabschnitt somit nicht befahren. Der defekte Schienenschalter
bleibt für die Erzeugung einer Gleisbesetztmeldung oder einer Gleisfreimeldung unberücksichtigt.
Die Befahrung des defekten Schienenschalters bzw. des zugehörigen Gleisstreckenabschnittes
wird währenddessen durch weitere zweckmäßige, technische Maßnahmen verhindert.
[0012] Sofern der erste Schienenschalter funktionstüchtig ist, kann ein Schienenfahrzeug
die erste Gleisstrecke befahren und wird nach dem Passieren der Weiche in Stammrichtung
durch den ersten Schienenschalter detektiert. Unter Berücksichtigung der notwendigen
sicherheitsrelevanten Raumabstände, in Form eines Durchrutschweges und eines Gefahrpunktabstandes,
kann die Gleisstrecke anschließend für weitere Schienenfahrzeuge wieder freigegeben
werden.
[0013] Nachfolgend sollen Durchrutschwege und Gefahrpunktabstände stets als sicherheitsrelevante
Raumabstände mehrerer Schienenfahrzeuge im Sinne der vorliegenden Anmeldung berücksichtigt
werden, um die Verfügbarkeit einer Gleisstrecke zu erhöhen. Insbesondere bei Defekt
eines Schienenschalters werden nicht nur der betroffene Gleisstreckenabschnitt sondern
gleichzeitig auch die angrenzenden sicherheitsrelevanten Raumabstände für den weiteren
Schienenverkehr als besetzt gekennzeichnet. Die Verfügbarkeit einer Gleisstrecke bezieht
sich nicht nur auf den einzelnen Gleisstreckenabschnitt eines defekten Schienenschalters,
sondern auch auf die zugeordneten sicherheitsrelevanten Raumabstände.
[0014] Im Gegensatz zu dem Gleisstreckenabschnitt des defekten Schienenschalters, kann ein
Alternativfahrweg, bestehend aus Teilen der ersten und zweiten Gleisstrecke, mit einer
Gleisfreimeldung gekennzeichnet werden, sobald ein Schienenfahrzeug den Alternativfahrweg
verlassen hat. Da der defekte Schienenschalter nicht auf dem neuen Alternativfahrweg
liegt, beeinflusst dessen Fehlfunktion auch nicht die Verfügbarkeit des zulässigen
Alternativfahrweges in Form einer dauerhaften Gleisbesetztmeldung.
[0015] Die vorliegende Erfindung ermöglicht es, die Verfügbarkeit einer Gleisanlage zu erhöhen,
indem ein defekter Schienenschalter über Alternativfahrwege umfahren werden kann.
Insbesondere im Falle von z.B. Rangierbahnhöfen, mit einer Vielzahl an Weichen und
Gleisstrecken, bieten sich zahlreiche Möglichkeiten für Alternativfahrwege an. Auf
diese Weise kann einer unnötigen Gleisbesetztmeldung für wenigstens einen Gleisstreckenabschnitt
vorgebeugt werden, die auf einen einzelnen defekten Schienenschalter zurückzuführen
ist.
[0016] Insbesondere tritt dieser Vorteil bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ein,
wenn ein zweiter Schienenschalter auf der ersten Gleisstrecke und ein dritter Schienenschalter
auf der zweiten Gleisstrecke vorgesehen sind. Vorzugsweise ist der zweite Schienenschalter
vor der Weiche angeordnet. Der dritte Schienenschalter ist hingegen vorzugsweise auf
einem Gleisstreckenabschnitt der zweiten Gleisstrecke hinter der Weiche vorgesehen.
So detektiert der zweite Schienenschalter auf der ersten Gleisstrecke und der dritte
Schienenschalter auf der zweiten Gleisstrecke ein Schienenfahrzeug, das den Alternativfahrweg
befährt.
[0017] Gemäß in der Praxis üblichen Sicherheitsbestimmungen kann durch diese beiden Detektionssignale
vorteilhafterweise darauf rückgeschlossen werden, ob das Schienenfahrzeug den betroffenen
Gleisstreckenabschnitt, namentlich den Alternativfahrweg zwischen dem zweiten und
dritten Schienenschalter, geräumt hat oder sich in dem Gleisstreckenabschnitt befindet.
Entsprechend kann eine Gleisbesetztmeldung oder ein Gleisfreimeldung für den Alternativfahrweg
erzeugt werden.
[0018] Bei einer weiteren Ausführungsform der Erfindung, ordnet die Anlagensteuerung zwei
unmittelbar aufeinanderfolgende Schienenschalter einem Achszählkreis zu, wobei die
Schienenschalter auf einer Gleisstrecke und/oder auf einem Alternativfahrweg in Fahrtrichtung
des Schienenfahrzeuges hintereinander angeordnet sind. Insbesondere wird eine Gleisbesetztmeldung
oder Gleisfreimeldung eines Gleisstreckenabschnittes anhand der Einfahrt und Ausfahrt
eines Schienenfahrzeuges in einen derartigen Achszählkreis definiert. So kann die
Anlagensteuerung für einen Gleisstreckenabschnitt mit einem Achszählkreis, der mindestens
zwei Schienenschalter aufweist, eine Gleisbesetztmeldung oder ein Gleisfreimeldung
erzeugen, wenn ein Schienenfahrzeug in den Achszählkreis einfährt oder diesen wieder
verlässt. Vorzugsweise ist hierzu an jedem Eingang und an jedem Ausgang eines Achszählkreises
jeweils ein Schienenschalter vorgesehen.
[0019] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ordnet die Anlagensteuerung
insbesondere den ersten, den zweiten und den dritten Schienenschalter einem ersten
Achszählkreis zu. So besteht die Möglichkeit, anhand des ersten Achszählkreises wenigstens
eine Gleisbesetztmeldung und/oder Gleisfreimeldung für die Gleisanlage mit der wenigstens
einen Weiche sowie der ersten und zweiten Gleisstrecken zu erzeugen. Bei vollständiger
Funktionstüchtigkeit aller Schienenschalter kann die Belegung der Gleisanlage sowohl
entlang der ersten Gleisstrecke als auch entlang des Alternativfahrweges durch die
Anlagensteuerung anhand des ersten Achszählkreises ermittelt werden.
[0020] In einer weiteren Ausführungsform erzeugt die Anlagensteuerung bei Defekt des ersten
Schienenschalters eine Gleisbesetztmeldung und/oder Gleisfreimeldung für den ersten
Achszählkreis, unabhängig von dem ersten Schienenschalter. Insbesondere berücksichtigt
die Anlagensteuerung dabei nicht den Status bzw. den Zustand des ersten Schienenschalters.
Eine mögliche Gleisbesetztmeldung des defekten ersten Schienenschalters an die Anlagensteuerung
beeinflusst somit nicht die Erzeugung einer Gleisbesetztmeldung und/oder einer Gleisfreimeldung
für den ersten Achszählkreis entlang des Alternativfahrweges mit dem zweiten und dritten
Schienenschalter.
[0021] So ist der defekte erste Schienenschalter weiterhin dem ersten Achszählkreis zugeordnet.
Dieser kann jedoch auf vorteilhafte Weise durch die Anlagensteuerung unberücksichtigt
bleiben, insbesondere wenn die Weiche zur Bildung des Alternativfahrweges in Zweigrichtung
gestellt ist. Mit anderen Worten wird die Gleisbesetztmeldung und/oder die Gleisfreimeldung
in Abhängigkeit der Stellung der Weiche erzeugt. Indem die Anlagensteuerung die Stellung
der Weiche (Stammrichtung oder Zweigrichtung) ermittelt und berücksichtigt, kann der
Fahrweg für ein Schienenfahrzeug freigegeben werden, wenn die Weiche so gestellt ist,
dass der defekte bzw. teildefekte Schienenschalter aufgrund der Weichenstellung nicht
überfahren wird, d.h. der defekte Schienenschalter nicht auf dem freigegebenen Fahrweg
liegt. Im Falle der Weichenstellung in Zweigrichtung ist eine Überfahren des ersten
Schienenschalter ausgeschlossen, so dass für den ersten Achzählkreis ein Gleisfreisignal
erzeugt werden kann, obwohl der erste Schienenschalter als Defekt gemeldet ist. Falls
die Weiche jedoch in Stammrichtung gestellt ist und somit der erste Schienenschalter
Bestandteil des Fahrwegs ist bzw. überfahren werden kann, wird der erste Achszählkreis
aus Sicherheitsgründen als besetzt gemeldet.
[0022] Die Anlagensteuerung prüft des Weiteren in regelmäßigen und vorzugsweise vorbestimmten
Zeitabständen die Stellung der wenigstens einen Weiche, so dass stets eine Information
des aktuell befahrbaren Gleisstreckenabschnitts in Stammrichtung oder Zweigrichtung
der Weiche vorliegt. Insbesondere kann somit in vorbestimmten Zeitabständen überprüft
werden, ob ein Schienenfahrzeug einem defekten Schienenschalter ausweichen kann bzw.
den neu gebildeten Alternativfahrweg befährt. Ebenso kann die Anlagensteuerung erkennen,
wenn ein Defekt des ersten Schienenschalters behoben ist, die erste Gleisstrecke wieder
befahrbar ist und die Weiche wieder in Stammrichtung gestellt werden kann.
[0023] Weiterhin ist die Weiche nicht auf eine Stammrichtung und eine einzelne Zweigrichtung
beschränkt, sondern kann auch mehrere Zweigrichtungen aufweisen. Des Weiteren beschreibt
die Stammrichtung der Weiche lediglich die übliche Stellrichtung der Weiche in Hinblick
auf die hauptsächlich befahrene Fahrtrichtung und ist im Sinne der Anmeldung nicht
zwingend als eine Geradeaus-Richtung zu verstehen.
[0024] In einer weiteren Ausführungsform ist die Anlagensteuerung bei Defekt des ersten
Schienenschalters und der Stellung der Weiche in Stammrichtung ausgelegt, um eine
Gleisbesetztmeldung für den ersten Achszählkreis zu erzeugen. Somit kann die Anlagensteuerung
der Befahrung des betroffenen Gleisstreckenabschnitts der ersten Gleisstrecke durch
weitere Schienenfahrzeuge vorbeugen, sofern ein Defekt des ersten Schienenschalters
auftritt.
[0025] Des Weiteren erzeugt die Anlagensteuerung bei Defekt des ersten Schienenschalters
und der Stellung der Weiche in Zweigrichtung eine Gleisfreimeldung für den ersten
Achszählkreis, wodurch die Befahrung des Alternativfahrwegs entlang von Teilen der
ersten und zweiten Gleisstrecke durch ein Schienenfahrzeug freigegeben wird. Die Anlagensteuerung
ist dazu ausgelegt, den Status der Gleisanlage zu überwachen, insbesondere hinsichtlich
eines möglichen Defektes eines Schienenschalters und der Stellung der wenigstens einen
Weiche. Des Weiteren ist die Anlagensteuerung dazu ausgelegt, Gleisbesetztmeldungen
und Gleisfreimeldungen für die zur Verfügung stehenden Gleisstrecken und Alternativfahrwege
zu erzeugen.
[0026] Der Defekt eines Schienenschalters kann dabei als ein Signal eines Schienenschalters
von der Anlagensteuerung empfangen werden. Gleichfalls ist es möglich, dass die Anlagensteuerung
ein Signal an einen Schienenschalter sendet, vorzugsweise in vorbestimmten Zeitabständen,
und aus einem resultierenden Rücksignal oder aus einem ausbleibenden Rücksignal auf
die Funktionstüchtigkeit des Schienenschalters rückschließen kann.
[0027] Eine weitere Ausführungsform der vorliegenden Erfindung sieht insbesondere vor, dass
die Schienenschalter der Gleisanlage zwei Teilsysteme aufweisen. Speziell bei der
Bildung von Achszählkreisen können mit einem derart ausgebildeten Schienenschalter
umfassende Informationen über das passierende Schienenfahrzeug, wie Fahrtrichtung
und Achszahl, ermittelt werden, um eine verifizierte Gleisbesetztmeldung oder eine
Gleisfreimeldung für den jeweiligen Achszählkreis zu erzeugen. Eine solche verifizierte
Meldung basiert dabei auf einem Vergleich der durch die Schienenschalter bei Ein-
und Ausfahrt gezählten Achsen des Schienenfahrzeuges. Aufgrund des Aufbaus eines Schienenschalters
mit zwei Teilsystemen, kann sich ein Defekt eines Schienenschalters allein aus der
Fehlfunktion einer der Komponenten, insbesondere einem der Teilsysteme, ergeben. Gleichfalls
kann der Defekt eines einfachen Schienenschalters auf einzelne Bauteile der Baugruppe
zurückzuführen sein.
[0028] Ein Defekt eines Schienenschalters kann im Sinne der vorliegenden Patentanmeldung
sowohl eine vollständige als auch eine teilweise Beeinträchtigung der Funktionalität
bedeuten. So besteht die Möglichkeit, dass ein teildefekter Schienenschalter bei Durchfahrt
eines Schienenfahrzeuges eine Detektionsmeldung an die Anlagensteuerung erzeugt, anhand
dessen die Anzahl an Achsen des Schienenfahrzeuges nicht hinreichend verifiziert werden
kann. Der Ausfall einer einzelnen Komponente eines Schienenschalters bedingt nicht
zwingend den vollständigen Ausfall eines Schienenschalters. Sofern ein Schienenschalter
keinen Defekt aufweist, wird im Kontext der vorliegenden Patentanmeldung von der vollständigen
Funktionstüchtigkeit des Schienenschalters und seiner Einzelkomponenten ausgegangen.
[0029] Im Weiteren ist es auch denkbar, dass beispielsweise das Überschreiten eines vorzugsweise
regelmäßigen Wartungs- oder Befahrungsintervalls für einen Schienenschalter dazu führt,
dass der betroffene Schienenschalter gezielt als defekt durch die Anlagensteuerung
registriert wird.
[0030] Die Anlagensteuerung kann auch eine Zeitschaltung umfassen, die einen Schienenschalter
als defekt bzw. wartungsbedürftig definiert, wenn ein vorbestimmtes Wartungs- oder
Befahrungsintervall überschritten ist. In diesem Fall liegt nicht zwingend ein tatsächlicher
Defekt vor. Ein solcher Defekt wird jedoch solange simuliert, bis eine Bestätigung
über die Funktionsfähigkeit des Schienenschalters erfolgt. Dies kann beispielsweise
durch das Überfahren des Schienenschalters mit einem Schienenfahrzeug erfolgen, wodurch
ein Achszählsignal an die Anlagensteuerung übermittelt wird.
[0031] Ein nebengeordneter Aspekt der Erfindung betrifft ein System zur Durchführung des
zuvor beschriebenen Verfahrens. Insbesondere weist das System hierbei ein Anzeigemittel
und ein Eingabemittel zur Interaktion eines Anwenders der Gleisanlage mit dem System
auf, um eine Gleisanlage entsprechend dem erfindungsgemäßen Verfahren steuern zu können.
[0032] Das Anzeigemittel kann dazu ausgelegt sein, ein Meldesignal der Anlagensteuerung
zu empfangen und den mindestens einen Hinweis dem Anwender anzuzeigen. Mit anderen
Worten kann das System über andere und/oder weitere Mittel verfügen, die den Anwender
auf ein Meldesignal mit wenigstens einem Hinweis aufmerksam machen. Vorzugsweise wird
der Hinweis für den Anwender verständlich aufbereitet und interpretierbar ausgegeben,
um in der Folge notwendige Schritte z.B. zur Bildung eines zulässigen Alternativfahrweges
einleiten zu können.
[0033] Das Anzeigemittel dient zur Ausgabe des Meldesignals der Anlagensteuerung mit wenigstens
einem Hinweis an den Anwender der Gleisanlage. Eine solche Ausgabe an den Anwender
kann auf eine bestimmte Art oder auf verschiedenen Wegen durch das Anzeigemittel erfolgen.
Insbesondere kann das Anzeigemittel hierzu akustische, visuelle und/oder haptische
Mittel aufweisen. So kann der Anwender beispielsweise durch Signaltöne, Sprachausgaben,
Leuchtanzeigen, Nachrichten, schematische Darstellungen der Gleisanlage und/oder Vibrationen
des Eingabemittels auf eine Rückmeldung der Anlagensteuerung aufmerksam gemacht und
eine Information des Systems, wie z.B. ein Meldesignal mit einem Hinweis, verständlich
übermittelt werden.
[0034] Die Erfindung wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug auf
die beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1a
- eine Gleisanlage mit einer ersten und einer zweiten Gleisstrecke sowie einer Weiche,
gestellt in Stammrichtung, so dass eine erste Gleisstrecke befahrbar ist;
- Fig. 1b
- eine Gleisanlage bei Defekt eines ersten Schienenschalters mit einer ersten und einer
zweiten Gleisstrecke sowie einer Weiche, gestellt in Zweigrichtung, so dass ein Alternativfahrweg
befahrbar ist;
- Fig. 2
- ein Ablaufdiagramm der Anlagensteuerung zur Erzeugung eines Meldesignals, wenn ein
Defekt eines Schienenschalters detektiert wird.
[0035] Fig. 1a zeigt eine Gleisanlage GA mit einer ersten Gleisstrecke GS1 und einer zweiten
Gleisstrecke GS2. Mittels wenigstens einer Weiche W kann aus der ersten und zweiten
Gleisstrecke GS1, GS2 ein zulässiger Alternativfahrweg FW in Zweigrichtung ZR der
Weiche W gebildet werden. Des Weiteren weist die erste Gleisstrecke GS1 einen ersten
Schienenschalter AZ1 hinter der Weiche W und einen zweiten Schienenschalter AZ2 vor
der Weiche W auf. Auf der zweiten Gleisstrecke ist ein dritter Schienenschalter AZ3
hinter der Weiche W vorgesehen. Die Schienenschalter AZ1-AZ3 sind vorzugsweise als
Schienenschalter mit zwei Teilsystemen ausgebildet, um die Achszahl eines passierenden
Schienenfahrzeuges ermitteln und somit eine Gleisbesetztmeldung und/oder eine Gleisfreimeldung
für einen ersten Achszählkreis AZK1 erzeugen zu können. Hierzu wird die Anzahl der
Achsen eines Schienenfahrzeuges bei Einfahrt in einen Achszählkreis AZK und bei Ausfahrt
aus einem Achszählkreis AZK miteinander verglichen.
[0036] Insbesondere zeigt Fig. 1a die Stellung der Weiche W in Stammrichtung, so dass ein
Schienenfahrzeug die erste Gleisstrecke GS1 mit dem ersten und dem zweiten Schienenschalter
AZ1, AZ2 befahren kann. In diesem Fall bildet die Anlagensteuerung AS aus dem ersten
Schienenschalter AZ1 und dem zweiten Schienenschalter AZ2 einen ersten Achszählkreis
AZK1, der als besetzt gekennzeichnet wird, sobald ein Schienenfahrzeug den zweiten
Schienenschalter AZ2 passiert. Eine Gleisfreimeldung wird wiederrum erzeugt, sobald
das Schienenfahrzeug den ersten Schienenschalter AZ1 passiert und den ersten Achszählkreis
AZK1 somit vollständig verlassen hat. Insbesondere bei Ausbildung der Schienenschalter
AZ1-AZ3 mit zwei Teilsystemen kann dabei anhand des Achszählkreises AZK1 bestimmt
werden, ob alle in den ersten Achszählkreis AZK1 eingefahrenen Achsen des Schienenfahrzeuges
den ersten Achszählkreis AZK1 an dem ersten Schienenschalter AZ1 auch wieder verlassen
haben und der Gleisstreckenabschnitt vollständig frei ist von Schienenfahrzeugen.
[0037] Sofern ein Defekt am ersten Schienenschalter AZ1 auftritt und die Weiche W in Stammrichtung
SR gestellt ist, wird der erste Achszählkreis AZK1 aus Sicherheitsgründen als besetzt
gemeldet. Somit wird ein Überfahren des defekten ersten Schienenschalters AZ1 verhindert.
Die erste Gleisstrecke GS1 ist somit für den Schienenverkehr nicht mehr verfügbar.
Die Anlagensteuerung AS erzeugt bei Detektion des Defektes ein Meldesignal mit wenigstens
einem Hinweis. Einem Anwender der Gleisanlage GA wird anhand dieses mindestens einen
Hinweises die Möglichkeit gegeben, zulässige Alternativfahrwege FW für ein Schienenfahrzeug,
z.B. durch Stellung wenigstens einer Weiche W, zu bilden. Der Hinweis kann hierzu
die Information zur Stellung einer oder mehrerer Weichen W enthalten und/oder einen
oder mehrere Alternativfahrwege FW dem Anwender der Gleisanlage GA vorschlagen.
[0038] Diesbezüglich stellt Fig. 1b die Stellung einer Weiche W in Zweigrichtung ZR bei
Defekt des ersten Schienenschalters AZ1 dar, wodurch ein Alternativfahrweg FW entlang
der ersten Gleisstrecke GS1 und der zweiten Gleisstrecke GS2 gebildet wird. Dabei
liegen der zweite und der dritte Schienenschalter AZ2, AZ3 auf dem Alternativfahrweg
FW.
[0039] Da der defekte erste Schienenschalter AZ1 nicht auf dem Alternativfahrweg FW liegt
und von der Anlagensteuerung unberücksichtigt bleibt, wirkt sich der Defekt des ersten
Schienenschalters AZ1 nicht auf die Gleisbesetztmeldung oder Gleisfreimeldung des
ersten Achszählkreises AZK1, der den zweiten und dritten Schienenschalter AZ2, AZ3
umfasst, aus. Die erste Gleisstrecke GS1 ist, unter Einbeziehung der zweiten Gleisstrecke
GS2, wieder für Schienenfahrzeuge zumindest teilweise verfügbar. Im Gegensatz zu einer
Vollsperrung der betroffenen ersten Gleisstrecke GS1, kann der Schienenverkehr die
nicht betroffenen Gleisstreckenabschnitte der ersten Gleisstrecke GS1 weiterhin befahren,
wobei der defekte erste Schienenschalter AZ1 nicht überfahren wird.
[0040] Auf diese Weise ergibt sich insbesondere bei Gleisanlagen GA mit einer Vielzahl an
Weichen W und Gleisstrecken GS die Möglichkeit, einzelne defekte Schienenschalter
AZ durch die Bildung von Alternativfahrwege FW zu umfahren. Einzelne Gleisstreckenabschnitte
die üblicherweise aufgrund eines Defektes eines Schienenschalters AZ als besetzt gekennzeichnet
werden müssten, können auf diese Weise wieder für den Schienenverkehr freigegeben
werden. Insgesamt wird dadurch die Verfügbarkeit der Gleisanlage GA bzw. einzelner
Gleisstrecken GS erhöht.
[0041] Fig. 2 zeigt ein Ablaufdiagramm, dass bei einem Defekt bzw. Teildefekt eines Schienenschalters
AZ den Prozess zur Erzeugung eines Meldesignals durch die Anlagensteuerung AS und
die Bildung eines Alternativfahrweges FW durch einen Anwender der Gleisanlage GA darstellt.
[0042] Nach dem Start 101 des Anlagensteuerungsprozesses wird ein defekter Schienenschalter
AZ detektiert 102, 110. Die Anlagensteuerung AS erzeugt ein Meldesignal 103 an den
Anwender der Gleisanlage GA mit wenigstens einem Hinweis zur Stellung der wenigstens
einen Weiche W, um einen Alternativfahrweg FW zur Umfahrung des defekten Schienenschalters
AZ bereitzustellen. Der Hinweis kann auf die Stellung einer oder mehrerer Weichen
hindeuten und/oder vollständige, zulässige Alternativfahrwege indizieren. Es wird
das Ziel verfolgt, den Anwender der Gleisanlage die notwendigen Schritte zu vermitteln,
um einen Alternativfahrweg für den Schienenverkehr zu bilden.
[0043] Die Erzeugung des wenigstens einen Hinweises durch die Anlagensteuerung AS erfolgt
zweckmäßigerweise durch einen mehrstufigen Analyseprozess, der für alle hier beschriebenen
Ausführungsformen anwendbar ist. Wenn die Anlagensteuerung AS der Gleisanlage GA einen
Defekt eines Schienenschalters AZ detektiert, erfolgt in einem ersten Schritt eine
Datenabfrage durch die Anlagensteuerung AS, die sich auf die verkehrstechnischen Informationen
der Gleisanlage GA bezieht, insbesondere auf Weichenstellungen, Startort und Zielort
betroffener Schienenfahrzeuge und/oder den zugrundeliegenden Fahrplan. In einem zweiten
Schritt analysiert die Anlagensteuerung AS die Daten der Gleisanlage GA und ermittelt
zulässige Alternativfahrwege, um eine Umfahrung des defekten Schienenschalters bereitstellen
zu können. Der dritte Schritt umfasst die Erzeugung des wenigstens einen Hinweises
durch die Anlagensteuerung AS, anhand dessen dem Anwender der Gleisanlage GA ein Vorschlag
zur Bildung eines Alternativfahrweges FW unterbreitet wird.
[0044] Eine Überprüfung 104 der Stellung der Weiche W durch die Anlagensteuerung AS erfolgt
in vorzugsweise vorbestimmten Zeitabständen, wodurch die Umfahrung eines defekten
Schienenschalters AZ für die Dauer des Defektes des Schienenschalters AZ fortlaufend
überprüft wird.
[0045] Sofern die Anlagensteuerung AS bei der Überprüfung 104 der Stellung der Weiche W
keinen zulässigen Alternativfahrweg FW zur Umfahrung eines defekten Schienenschalters
AZ ermittelt 109, erzeugt die Anlagensteuerung AS ein erneutes Meldesignal an den
Anwender 103 der Gleisanlage mit dem Hinweis zur Stellung mindestens einer Weiche
W, um einen zulässigen Alternativfahrweg FW zu bilden.
[0046] Bei der Ermittlung eines solchen Alternativfahrweges FW wird durch die Anlagensteuerung
AS vorzugsweise das Ziel verfolgt, das ursprüngliche Fahrtziel eines Schienenfahrzeuges
mit möglichst geringfügigem Arbeitsaufwand und möglichst geringen Abweichungen vom
ursprünglichen Fahrplan zu erreichen. Bei komplexen Gleisanlagen GA mit einer Vielzahl
an Gleisstrecken GS und Weichen W, kann die Berechnung eines Alternativfahrweges FW
eine Vielzahl an verschiedenen Ergebnissen hervorbringen. Dabei können u.a. Faktoren
wie z.B. die kürzeste Wegstrecke, Überschneidungen mit den Alternativfahrwegen FW
weiterer Schienenfahrzeuge und/oder weitere verkehrstechnische Informationen aus dem
Schienenverkehr von der Anlagensteuerung AS zur Erzeugung des Hinweises berücksichtigt
werden. Anhand dieser Faktoren kann die Anlagensteuerung AS eine Bewertung der verschiedenen
berechneten Alternativfahrwege FW vornehmen, sodass dem Anwender der Gleisanlage die
Entscheidung zur Bildung eines bestimmten, berechneten Alternativfahrweges FW erleichtert
wird.
[0047] Wenn die Anlagensteuerung AS einen zulässigen Alternativfahrweg FW erkennt, wird
eine Meldung des Defektes des betroffenen Schienenschalters AZ an den Anwender der
Gleisanlage GA unterdrückt 105. Eine Überprüfung 106 der Stellung der Weiche W, wird
in vorzugsweise vorbestimmten Zeitabständen wiederholt, solange bis die Überprüfung
die richtige Stellung der Weiche W zur Bildung eines zulässigen Alternativfahrweges
FW ergibt 110. Insbesondere findet eine derartige Überprüfung 106 statt, wenn der
Anwender der Gleisanlage GA an einem zulässigen Alternativfahrweg FW eine Änderung,
z.B. in Form der Stellung einer Weiche W, vornimmt.
[0048] Detektiert die Anlagensteuerung AS bei der Überprüfung 106 des Alternativfahrweges
einen unzulässigen Alternativfahrweg FW aufgrund der Stellung der Weiche W, wird ein
Meldesignal zu einem Defekt des Schienenschalters AZ an den Anwender der Gleisanlage
weitergeleitet 107. Auf diese Weise ist sichergestellt, dass bei einer unzulässigen
Stellung der Weiche W, bei der kein zulässiger Alternativfahrweg FW im Falle eines
Defektes eines Schienenschalters AZ erzielt wird, der Anwender der Gleisanlage GA
auf einen Defekt des Schienenschalters AZ erneut hingewiesen wird. Vom anschließenden
Prozessende 108 ausgehend, kann ein neuer Prozessdurchlauf gestartet 101 werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- GA
- Gleisanlage
- GS
- Gleisstrecke
- AZ
- Schienenschalter
- W
- Weiche
- SR
- Stammrichtung (einer Weiche)
- ZR
- Zweigrichtung (einer Weiche)
- FW
- Alternativfahrweg
- 101
- Prozessstart
- 102
- Schienenschalter defekt?
- 103
- Meldesignal an Anwender, Hinweis zur Stellung einer Weiche
- 104
- Weiche(n) korrekt gestellt?
- 105
- Defekt des Schienenschalters unterdrücken
- 106
- Weiche(n) korrekt gestellt?
- 107
- Defekt des Schienenschalters nicht mehr unterdrücken
- 108
- Prozessende
- 109
- Nein
- 110
- Ja
1. Verfahren zum Betrieb einer Gleisanlage (GA) mit einer ersten Gleisstrecke (GS1) und
einer zweiten Gleisstrecke (GS2), mit wenigstens einer Weiche (W), die eine Stammrichtung
(SR) umfasst und in wenigstens eine Zweigrichtung (ZR) verstellbar ist, und mit einem
ersten Schienenschalter (AZ1), der in Stammrichtung (SR) auf der ersten Gleisstrecke
(GS1) hinter der Weiche (W1) angeordnet ist, wobei eine Anlagensteuerung (AS) der
Gleisanlage (GA) bei Defekt des ersten Schienenschalters (AZ1) ein Meldesignal erzeugt,
das wenigstens einen Hinweis enthält, die Weiche (W) in die Zweigrichtung (ZR) zu
stellen, so dass die erste Gleisstrecke (GS1) und die zweite Gleisstrecke (GS2) zu
einem Alternativfahrweg (FW) verbunden werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
wobei die Gleisanlage (GA) wenigstens einen zweiten und einen dritten Schienenschalter
(AZ2, AZ3) aufweist, wobei der zweite Schienenschalter (AZ2) auf der ersten Gleisstrecke
(GS1) vor der Weiche (W) und der dritte Schienenschalter (AZ3) auf der zweiten Gleisstrecke
(GS2) hinter der Weiche (W) angeordnet ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Anlagensteuerung (AS) jeweils zwei unmittelbar aufeinanderfolgende Schienenschalter
(AZ1-AZ3) einem Achszählkreis (AZK1) zuordnet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
wobei die Anlagensteuerung (AS) den ersten Schienenschalter (AZ1), den zweiten Schienenschalter
(AZ2) und den dritten Schienenschalter (AZ3) einem ersten Achszählkreis (AZK1) zuordnet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
wobei die Anlagensteuerung (AS) bei Defekt des ersten Schienenschalters (AZ1) eine
Gleisbesetztmeldung und/oder Gleisfreimeldung für den ersten Achszählkreis (AZK1)
unabhängig von dem ersten Schienenschalter (AZ1), insbesondere unabhängig von dem
Zustand des ersten Schienenschalters (AZ1), erzeugt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
wobei die Anlagensteuerung (AS) die Stellung der wenigstens einen Weiche (W) in vorbestimmten
Zeitabständen prüft.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
wobei die Anlagensteuerung (AS) bei Defekt des ersten Schienenschalters (AZ1) und
der Stellung der Weiche (W) in Stammrichtung (SR) für den ersten Achszählkreis (AZK1)
eine Gleisbesetztmeldung erzeugt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
wobei die Anlagensteuerung (AS) bei Defekt des ersten Schienenschalters (AZ1) und
der Stellung der Weiche (W) in Zweigrichtung (ZR) für den ersten Achszählkreis (AZK1)
eine Gleisfreimeldung erzeugt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
wobei die Schienenschalter (AZ1-AZ3) vorzugsweise zwei Teilsysteme aufweisen und wobei
die Anlagensteuerung (AS) bei Defekt mindestens eines Teilsystems des Schienenschalters
das Meldesignal erzeugt.
10. System zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
wobei das System über wenigstens ein Anzeigemittel und wenigstens ein Eingabemittel
zur Interaktion eines Anwenders der Gleisanlage (GA) mit dem System aufweist.
11. System nach Anspruch 10,
wobei das Anzeigemittel dazu ausgelegt ist, das Meldesignal zu empfangen und den Hinweis
auszugeben.