[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Verpackungsvorrichtung für Arzneimittel und
insbesondere eine Verpackungsvorrichtung zur Verwendung in einem Blisterautomaten.
[0002] Entsprechende Blisterautomaten sind aus dem Stand der Technik bekannt. Beispielsweise
beschreibt die
WO 2013/034504 A1 einen in Apotheken und Krankenhäusern oder, bei entsprechender Dimensionierung, auch
in Blisterzentren verwendbaren Blisterautomaten, der Arzneimittel patientenindividuell
gemäß den ärztlich verordneten Einnahmezeitpunkten zusammenstellt. Die Verpackungsvorrichtung
des Blisterautomaten verpackt die Arzneimittelzusammenstellungen (die lediglich ein
Arzneimittel oder eine Mehrzahl von einzelnen Arzneimitteln enthalten können) in aus
einer endlosen Verpackungsmaterialbahn geformte Beutel, sogenannte Blisterbeutel,
wobei diese Beutel als "Blisterschlauch" die Verpackungsvorrichtung zur weiteren Verwendung
verlassen (als Blisterschlauch werden die aneinandergereihten, noch nicht separierten
befüllten Blisterbeutel bezeichnet). Ein Blisterbeutel entspricht regelmäßig einem
Einnahmezeitpunkt eines Patienten, d.h. enthält alle Arzneimittel, die ein Patient
z.B. morgens einnehmen muss.
[0003] Der Blisterautomat gemäß der vorgenannten WO-Schrift umfasst eine Vielzahl von Vorrats-
und Abgabeeinrichtungen für Arzneimittel, die mit einer Vielzahl von umlaufenden Führungseinrichtungen
zusammenwirken, die die Arzneimittel ebenfalls umlaufenden Sammeleinrichtungen zuführen,
über welche die Arzneimittelzusammenstellungen einer Verpackungsvorrichtung zugeführt
werden. Der Blisterautomat kann aufgrund der besonderen Konstruktion eine Vielzahl
von Arzneimittelzusammenstellungen in kurzer Zeit bereitstellen, was besondere Anforderungen
an die Verpackungsvorrichtung stellt.
[0004] Bei bekannten Verpackungsvorrichtungen werden die bereitgestellten Arzneimittelzusammenstellungen
der Vorrichtung selber über entsprechende Transporteinrichtungen zugeführt und in
der Verpackungsvorrichtung in Blisterbeutel verpackt (dieser Vorgang wird auch als
Verblisterung bezeichnet). Bei einer vorgegebenen Position wird die Arzneimittelzusammenstellung
an die Verpackungsvorrichtung übergeben. Dies geschieht beispielsweise, indem die
Transporteinrichtung zeitweise geöffnet wird, woraufhin die Arzneimittelzusammenstellung
auf eine dafür vorgesehene Prallplatte fällt. Bei Verpackungsvorrichtungen gemäß dem
Stand der Technik dient die Prallplatte gleichzeitig als Formgeber / Falthilfe für
eine an dieser vorbeigeführte Verpackungsmaterialbahn (aus welcher die Verpackungsvorrichtung
die einzelnen Blisterbeutel formt). Die Verpackungsmaterialbahn wird dabei üblicherweise
entlang der Längsachse derart gefaltet, dass der Faltbereich "unten" angeordnet ist.
Von der Prallplatte rutschen die einzelnen Arzneimittel der Arzneimittelzusammenstellung
in den Faltbereich, wo regelmäßig von der vertikalen Verschweißung des vorhergehenden
Beutels ein Anschlag gebildet ist.
[0005] Aufgrund der Ausrichtung der Prallplatte und der gefalteten Verpackungsmaterialbahn
bedingt die Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn und die Bauweise der Prallplatte,
dass die zu verpackenden Arzneimittel regelmäßig hintereinander in der vorgefalteten
Verpackungsmaterialbahn liegen. In Abhängigkeit von der Anzahl der Arzneimittel können
so relativ lange Beutel entstehen, was zu einer Materialverschwendung und Erhöhung
der Zeitdauer des Verpackens führt.
[0006] In Abhängigkeit von der Form der zu verpackenden Arzneimittel bedingt die Geometrie
der Aufprallplatte, dass Arzneimittel teilweise dem vorgefalteten Abschnitt der Verpackungsmaterialbahn
derart ungünstig zugeführt werden (beispielsweise Tabletten in Form eines flachen
Kreiszylinders auf einer Stirnfläche), dass es zu Problemen bei dem Verschließen des
vorgefalteten befüllten Abschnitts der Verpackungsmaterialbahn und deren Weitertransport
durch die Verpackungsvorrichtung kommen kann.
[0007] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Verpackungsvorrichtung für Arzneimittel
bereitzustellen, bei welcher die Zuführung von Arzneimitteln in die vorgefaltete Verpackungsmaterialbahn
derart verbessert ist, dass kürzere Arzneimittelbeutel erzeugt werden können.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Verpackungsvorrichtung für Arzneimittel
gemäß Anspruch 1. Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung umfasst eine Verpackungsmaterial-Zuführung
zum Zuführen einer flexiblen, länglichen Verpackungsmaterialbahn von einer Vorratsrolle
sowie eine stromab der Verpackungsmaterial-Zuführung angeordnete Falt- und Führungseinrichtung
(die Bezeichnung "stromab" bezieht sich dabei auf die Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn,
ausgehend von der Vorratsrolle, durch die Verpackungsvorrichtung).
[0009] Die Falt- und Führungseinrichtung umfasst einen Verpackungsmaterialbahn-Aufnahmebereich
und zwei Verpackungsmaterialbahn-Faltbereiche, die in einem Faltabschnitt zusammenlaufen,
der entgegen des Aufnahmebereichs der Falt- und Führungseinrichtung angeordnet ist.
Die Falt- und Führungseinrichtung der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung faltet
die Verpackungsmaterialbahn in Längsrichtung, indem die Ränder der Verpackungsmaterialbahn
an den Verpackungsmaterialbahn-Faltbereichen entlang geführt werden und der Faltabschnitt
einen Faltbereich in der Verpackungsmaterialbahn festlegt, wodurch eine gefaltete
Verpackungsmaterialbahn mit ansatzweise U-förmigem Querschnitt entsteht.
[0010] Diesem vorgefalteten U-förmigen Bereich der Verpackungsmaterialbahn, der bei Bewegung
der Verpackungsmaterialbahn kontinuierlich "gebildet" wird, werden beim dem Verpackungsvorgang
die Arzneimittel zugeführt; nachfolgend wird dieser Bereich als "Verpackungsbereich"
bezeichnet.
[0011] Die Falt- und Führungseinrichtung umfasst einen Aufprallbereich für zu verpackende
Arzneimittel, wobei die Arzneimittel von diesem Aufprallbereich in den Bereich der
gefalteten Verpackungsmaterialbahn (Verpackungsbereich) geführt werden.
[0012] Die erfindungsgemäße Verpackungsvorrichtung umfasst eine stromab der Falt- und Führungseinrichtung
angeordnete erste Fügeeinrichtung, mit welcher die gefaltete Verpackungsmaterialbahn
vertikal zur Längsrichtung zusammengefügt wird, wobei pro herzustellendem Arzneimittelbeutel
bzw. Blisterbeutel üblicherweise zwei vertikale Fügebereiche hergestellt werden. Da
die Blisterbeutel in der Vorrichtung nach dem Verpacken bzw. Herstellen üblicherweise
nicht getrennt werden, dient ein Fügebereich regelmäßig als "Ende" eines vorhergehenden
Blisterbeutels und "Anfang" eines neuen Blisterbeutels. In Abhängigkeit von der genauen
Ausgestaltung der ersten Fügeeinrichtung können aber auch pro Blisterbeutel zwei separate
vertikale Fügebereiche erzeugt werden.
[0013] Die Verpackungsvorrichtung umfasst ferner eine stromab der Falt- und Führungseinrichtung
angeordnete zweite Fügeeinrichtung, mit welcher die gefaltete Verpackungsmaterialbahn
parallel zur Längsrichtung und gegenüber bzw. beabstandet von dem Faltbereich zusammengefügt
wird.
[0014] In welcher Reihenfolge die erste und zweite Fügeeinrichtung in Bezug auf die Bewegungsrichtung
der Verpackungsmaterialbahn innerhalb der Verpackungsvorrichtung angeordnet sind,
ist für die vorliegende Erfindung nicht wesentlich und hängt von konstruktiven Details
der Verpackungsvorrichtung ab. Üblich ist es jedoch, die erste Fügeeinrichtung der
Falt- und Führungseinrichtung nachzuordnen.
[0015] Die Falt- und Führungseinrichtung umfasst erfindungsgemäß einen von dem Faltabschnitt
beabstandeten Arzneimittel-Zuführabschnitt, über welchen die zu verpackenden Arzneimittel
vertikal beabstandet von dem Faltbereich in die gefaltete (und stromab des Zuführungsbereiches
vertikal zusammengefügte) Verpackungsmaterialbahn (den Verpackungsbereich) geleitet
werden.
[0016] Bei Verpackungsvorrichtungen gemäß dem Stand der Technik werden flache Prallplatten
verwendet, mittels welcher die zu verpackenden Arzneimittel in vertikaler Nähe zu
dem Faltbereich dem Verpackungsbereich zugeführt werden, was regelmäßig dazu führt,
dass die Arzneimittel, bedingt durch die Fortbewegung der Verpackungsmaterialbahn
während des Verpackens, im Wesentlichen hintereinander angeordnet werden, so dass
das Volumen des im Zuge des Verblisterns erzeugten Arzneimittelbeutels nur ungenügend
ausgenutzt ist und dieser, bezogen auf die Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn,
relativ "lang" ausfällt.
[0017] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Falt- und Führungseinrichtung werden
die Arzneimittel vertikal beabstandet zu dem Faltbereich in den Verpackungsbereich
geführt, so dass die Arzneimittel zunächst, gestoppt durch den vertikalen Fügebereich
des vorhergehenden Arzneimittelbeutels, auf den Faltbereich herabfallen und nachfolgende
Arzneimittel ggf. über bereits zugeführten Arzneimitteln angeordnet werden. Die zuzuführenden
Arzneimittel behindern sich nicht mehr gegenseitig, so dass bei gleichbleibender Geschwindigkeit
(verglichen mit bekannten Verpackungsvorrichtungen) die gleiche Anzahl von Arzneimitteln
rascher und in einen "kürzeren" Arzneimittelbeutel verpackt werden kann, da die Arzneimittel
in diesem nicht nur hintereinander, sondern auch übereinander angeordnet sind. Bei
Verwendung einer erfindungsgemäßen Falt- und Führungseinrichtung ist die Zuführung
der einzelnen Arzneimittel der Arzneimittelzusammenstellung demnach derart verbessert,
dass kürzere Arzneimittelbeutel erzeugt werden können, was u.a. zu einer Materialeinsparung
im Hinblick auf das Verpackungsmaterial führt. Gleichzeitig ist aber auch eine raschere
Verblisterung möglich, da die Vorrichtung aufgrund der geringeren Hinderung der einzelnen
Arzneimittel untereinander bei der Zuführung schneller betrieben werden kann.
[0018] Bei Verwendung von bekannten Prallplatten ist es in ungünstigen Fällen möglich, dass
kreiszylinderförmige Arzneimittel auf ihrer Stirnfläche dem gefalteten Verpackungsmaterialbahnbereich
zugeführt werden. Sofern Arzneimittel mit einem relativ großen Radius verpackt werden
sollen, kann es also vorkommen, dass diese, bezogen auf ihren Radius, vertikal zur
Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn zugeführt und verpackt werden (sollen),
was in Abhängigkeit von der Größe der Arzneimittel und der Befüllung eines zu verschließenden
gefalteten Verpackungsmaterialbahnbereiches zu Problemen in den nachfolgenden Fügebereichen
führen kann. Wenn beispielsweise die gefaltete Verpackungsmaterialbahn zu stark ausgebeult
ist, ist diese ggf. zu "flach", um in der zweiten Fügeeinrichtung parallel zur Längseinrichtung
zusammengefügt zu werden, da die Verpackungsmaterialbahn schlicht den eigentlichen
Fügebereich der Fügeeinrichtung nicht mehr erreicht.
[0019] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
ist es daher vorgesehen, dass die den Aufprallbereich bereitstellende Oberfläche der
Falt- und Führungseinrichtung konkav ausgebildet ist. Dies führt zum einen dazu, dass
der Aufprallbereich einen steileren Neigungswinkel aufweist (verglichen mit einer
Oberfläche ohne konkave Ausgestaltung), der in der Spitze der dreieckförmigen Falt-
und Führungseinrichtung angeordnete Arzneimittel-Zuführungsabschnitt hingegen flacher
ausgebildet ist, so dass die Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung eine Art
"Sprungschanze" darstellt, über welche die Arzneimittel besonders effektiv und gerichtet
(in etwa parallel zu dem Fügebereich) in den vorgefalteten Bereich der Verpackungsmaterialbahn
geführt werden. Dort bildet ein vertikaler Fügebereich eines vorhergehenden Arzneimittelbeutels
einen Anschlag für die Arzneimittel, von welchem diese hin zu dem Faltbereich fallen,
so dass eine Anordnung übereinander wahrscheinlicher ist.
[0020] Bei dem Aufprall der Arzneimittel im Aufprallbereich der Falt- und Führungseinrichtung
platzen regelmäßig kleinste Arzneimittelpartikel ab und verunreinigen die Oberfläche
der Falt- und Führungseinrichtung. Nachfolgende Arzneimittel können die Verunreinigungspartikel
mitschleifen, so dass mit der Zeit eine zunehmende Kontaminierung der Arzneimittel
in den Arzneimittelbeuteln stattfinden kann. Es ist daher notwendig, die Falt- und
Führungseinrichtung regelmäßig auszutauschen, was zeitaufwändig ist und eine unerwünschte
Unterbrechung der Verblisterung notwendig macht.
[0021] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
ist es daher vorgesehen, dass die Falt- und Führungseinrichtung ein lösbares Arzneimittel-Zuführbauteil
und ein Falt-Bauteil aufweist, wobei der Zuführabschnitt Teil des lösbaren Arzneimittel-Zuführbauteils
und der Faltabschnitt Teil des Falt-Bauteils ist. Sobald ein gewisses Verunreinigungslevel
erreicht ist, muss aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung der Falt- und Führungseinrichtung
lediglich das mit den Arzneimitteln in Kontakt kommende lösbare Arzneimittel-Zuführbauteil
ausgetauscht werden, das Falt-Bauteil, welches für die Führung und Faltung der Verpackungsmaterialbahn
sorgt, kann in der Verpackungsvorrichtung verbleiben. Der Austausch kann damit wesentlich
rascher durchgeführt werden, da es nicht mehr notwendig ist, die vollständige Falt-
und Führungseinrichtung in den Führungsweg der Verpackungsmaterialbahn einzusetzen.
[0022] Wie bereits oben beschrieben, ist ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung, das Arzneimittel auch übereinander in dem Verpackungsbereich
angeordnet werden. Eine optimale Anordnung der Arzneimittel in dem gefalteten Bereich
der Verpackungsmaterialbahn ist abhängig von dem Abstand des Zuführabschnitts zu dem
Faltbereich der Verpackungsmaterialbahn, genauer von dem Abstand der Oberseite des
Zuführabschnitts zu der Unterseite des Faltabschnitts. Um diesen Abstand ideal einstellen
zu können, ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, dass das lösbare
Arzneimittel-Zuführbauteil schwenkbar gelagert ist.
[0023] Wie bereits erwähnt, ist die Verunreinigung der Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung
problematisch und erfordert, dass regelmäßig eine gereinigte Oberfläche bereitgestellt
wird. Dies kann beispielsweise geschehen, indem die Falt- und Führungseinrichtung,
oder zumindest ein Bauteil dieser Einrichtung, ersetzt wird. Um die Intervalle zwischen
dem Bereitstellen einer gereinigten Oberfläche zu verlängern, ist es bei einer bevorzugten
Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung vorgesehen, dass die
den Aufprallbereich bereitstellende Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung zumindest
abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung versehen ist, die das Anhaften von
abgeplatzten Arzneimittelpartikeln erschwert. Ggf. abplatzende Arzneimittelpartikel
werden mit den Arzneimitteln in die gefaltete Verpackungsmaterialbahn geleitet und
verbleiben nicht auf der Oberfläche.
[0024] Alternativ oder zusätzlich ist es bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
vorgesehen, dass der Falt- und Führungseinrichtung eine Reinigungseinrichtung zugeordnet
ist, mit welcher auf der Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung anhaftende Verunreinigungen
entfernt werden können. Dies kann beispielsweise geschehen, indem die Oberfläche der
Falt- und Führungseinrichtung mit einem Fluid beaufschlagt wird, welches die anhaftenden
Verunreinigungen in die Verpackungsmaterialbahn spült. Der verunreinigte Bereich der
Verpackungsmaterialbahn wird wie üblich zu einem Beutel zusammengefügt und anschließend
entsorgt. Als Reinigungsfluid kann beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit verwendet
werden. Bei der Ausgestaltung der Reinigungseinrichtung und der Führung des Reinigungsfluides
ist darauf zu achten, dass die Verunreinigungspartikel nicht in andere Bereiche der
Verpackungsvorrichtung gespült werden.
[0025] Die Verpackungsmaterialbahn wird der Falt- und Führungseinrichtung über die Verpackungsmaterial-Zuführung
bereitgestellt, und zwar üblicherweise von einer Vorratsrolle, die in einem speziellen
Abschnitt der Verpackungsvorrichtung angeordnet sein kann. Insbesondere bei großen
Blisterzentren werden große Mengen Arzneimittel in oftmals sich wiederholender Reihenfolge
verblistert, so dass die Vorratsrolle bereits fertig bedruckte bzw. markierte Verpackungsmaterialbahnbereiche
aufweisen kann. In einem solchen Fall ist eine spontane Änderung der zu verpackenden
Arzneimittel nur möglich, wenn die Vorratsrolle mit der bereits markierten Verpackungsmaterialbahn
gewechselt wird. Um hinsichtlich der zu verpackenden Arzneimittel flexibel zu sein,
ist es bei einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
vorgesehen, dass diese eine Markierungseinrichtung umfasst, mit welcher die Verpackungsmaterialbahn
entsprechend den zu verpackenden oder bereits verpackten Arzneimitteln markiert wird.
Üblicherweise werden entsprechende Markierungen auf die Verpackungsmaterialbahn aufgedruckt,
so dass es bevorzugt ist, dass die Markierungseinrichtung stromauf der Falt- und Führungseinrichtung
angeordnet ist, so dass eine noch nicht gefaltete Verpackungsmaterialbahn bedruckt
werden kann.
[0026] Im Nachfolgenden wird eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher beschrieben, in welcher
Figur 1A eine Schrägansicht der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung mit durch
die Vorrichtung geführter Verpackungsmaterialbahn zeigt;
Figur 1B eine Schrägansicht der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung ohne Verpackungsmaterialbahn
zeigt;
die Figuren 2A - 2F Detailansichten der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung im
Bereich der Falt- und Führungseinrichtung zeigen;
die Figuren 3A und 3B Seitenansichten der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung
im Bereich der Falt- und Führungseinrichtung zeigen;
die Figuren 4A - 4C und 5A - 5C schematische Darstellungen der Zuführung von Arzneimitteln
in die gefaltete Verpackungsmaterialbahn bei Verwendung einer üblichen Prallplatte
und einer erfindungsgemäßen Falt- und Führungseinrichtung zeigen; und
Figuren 6A - 6F verschiedene Ansichten einer Ausführungsform der Falt- und Führungseinrichtung
zeigen.
[0027] Figuren 1A und 1B zeigen Schrägansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung. Bei Figur 1A ist oberen Bereich eine durch die Vorrichtung
geführte Verpackungsmaterialbahn 2 dargestellt, die die Vorrichtung als ein (lediglich
angedeuteter) Blisterschlauch 2d verlässt. Der Blisterschlauch wird bei Durchlaufen
der Vorrichtung gebildet; wie dies genau geschieht ist unter Bezugnahme auf nachfolgende
Figuren erläutert. In Figur 1B ist die Verpackungsmaterialbahn und der Blisterschlauch
fortgelassen, ansonsten sind die Figuren identisch.
[0028] Die dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung umfasst
eine Vorratsrolle 11, auf welcher eine Verpackungsmaterialbahn 2 gelagert wird, die
bei dem Durchlaufen der Verpackungsvorrichtung zu Beuteln geformt und mit Arzneimitteln
befüllt wird. Von der Vorratsrolle 11 wird die Verpackungsmaterialbahn 2 mit einer
Verpackungsmaterial-Zuführung 10 einer Falt- und Führungseinrichtung 20 zugeleitet,
wobei bei der gezeigten Ausführungsform zwischen Vorratsrolle und Falt- und Führungseinrichtung
20 noch eine Markierungseinrichtung 60 angeordnet ist, mit welcher Informationen auf
die Verpackungsmaterialbahn aufgebracht werden können.
[0029] Mit Hilfe einer bei dieser Ausführungsform dreieckförmigen Falt- und Führungseinrichtung
20 und einer nachfolgenden ersten Fügeeinrichtung 40 wird die Verpackungsmaterialbahn
2 in Längsrichtung zu einer U-förmigen Doppelbahn gefaltet, wobei die beiden "Schenkel"
der Doppelbahn regelmäßig gleich bereit bzw. hoch sind. Wie genau der eigentliche
Faltvorgang der Verpackungsmaterialbahn und das im gleichen Abschnitt der Verpackungsvorrichtung
stattfindende Befüllen der gefalteten Verpackungsmaterialbahn durchgeführt wird, wird
unter Bezugnahme auf nachfolgende Figuren noch detaillierter beschrieben.
[0030] Mit der stromab der Falt- und Führungseinrichtung 20 angeordneten ersten Fügeeinrichtung
40 wird die gefaltete und mit Arzneimitteln befüllte Verpackungsmaterialbahn vertikal
zur Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung X der Verpackungsmaterialbahn (siehe Figur
1) zusammengefügt, wobei ein Fügebereich gleichzeitig den Beginn eines neuen (noch
nicht geschlossenen) Blisterbeutels und das Ende des vorhergehenden Blisterbeutels
darstellt. Bei der gezeigten Ausführungsform ist die erste Fügeeinrichtung 40 durch
eine Schweißeinrichtung realisiert, mit welcher die gefaltete Doppelbahn vertikal
zur Längsrichtung verschweißt wird. An der ersten Fügeeinrichtung 40 ist eine Reinigungseinrichtung
29 befestigt, mit welcher ein Reinigungsfluid auf die Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung
20 aufgebracht werden kann, um Verunreinigungen von der Oberfläche zu entfernen.
[0031] Stromab der ersten Fügeeinrichtung 40 ist eine zweite Fügeeinrichtung 50 angeordnet,
mit welcher die gefaltete Doppelbahn, die mit Arzneimitteln befüllt ist und bereits
mit vertikalen Fügebereichen versehen ist, parallel zur Längsrichtung und beabstandet
von der Faltung der Verpackungsmaterialbahn zusammengefügt wird, wobei dies bei der
gezeigten Ausführungsform wieder durch eine Verschweißung realisiert wird. Der fertige
Blisterschlauch 2d wird aus dem Blisterautomaten herausgeführt und einer Inspektion
und (beispielsweise patientenbezogenen) Separierung zugeführt.
[0032] Die Figuren 2A - 2E zeigen Detailansichten einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Verpackungsvorrichtung im Bereich der Falt- und Führungseinrichtung 20. Wie in Figur
2A bereits zu erkennen ist, wird die Verpackungsmaterialbahn 2 mit Hilfe der Falt-
und Führungseinrichtung 20 und der ersten Fügeeinrichtung 40 zu einer Doppelbahn 2c
gefaltet.
[0033] Dazu wird die ungefaltete Verpackungsmaterialbahn 2 bei einem Verpackungsmaterialbahn-Aufnahmebereich
21 unter die dreieckförmige Falt- und Führungseinrichtung 20 geführt. Bei den Seitenbereichen
der Falt- und Führungseinrichtung treten Abschnitte 2a, 2b der Verpackungsmaterialbahn
2 hervor. An der (in Figur 2A nicht zu erkennenden) Spitze der Falt- und Führungseinrichtung
20 wird der Faltbereich festlegt, d.h. der Bereich, in dem die eigentliche Faltung
der Verpackungsmaterialbahn stattfindet. Die Faltung der Doppelbahn wird dabei durch
die der Falt- und Führungseinrichtung 20 nachgeordnete erste Fügeeinrichtung 40 aufrechterhalten.
[0034] Figur 2A zeigt auch einige Details der ersten Fügeeinrichtung 40, und zwar zwei vertikal
zur Längsrichtung bzw. Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn (bzw. Doppelbahn)
ausgerichtete Schweißwalzen 41, 42, mit denen vertikal zur Längsrichtung der Verpackungsmaterialbahn
gerichtete Schweißbereiche bzw. Fügebereiche ausgebildet werden.
[0035] Bei dem Verblistern rotieren die Schweißwalzen 41, 42, wobei die Rotationsgeschwindigkeit
auf die Beutellänge und die Bewegungsgeschwindigkeit der Verpackungsmaterialbahn angepasst
ist bzw. wird. Bei der dargestellten Ausführungsform umfasst jede Schweißwalze zwei
gegenüberliegende Schweißabschnitte 41a, 41b, 42a, 42b (siehe dazu Fig. 2B) und nur
in diesen Bereichen haben die Schweißwalzen während der Rotation Kontakt zu der zwischen
ihnen durchgeführten Doppelbahn. Die Schweißabschnitte sind aufeinander abgestimmt,
so dass bei Fortbewegung der Doppelbahn und Rotation der Schweißwalzen diese alle
X cm in Kontakt mit der Doppelbahn treten und einen Fügebereich 4 ausbilden. Die Wegstrecke
des "Nichtkontakts" zwischen Schweißabschnitten und Doppelbahn definiert die Länge
des Blisterbeutels.
[0036] Die Darstellung gemäß Fig. 2B dient lediglich zur Veranschaulichung der Walzen /
Kontaktbereiche. Wie ersichtlich ist der Fügebereich in Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn
auf der Höhe der Achsen der Schweißwalzen, i.e. der Fügebereich 4 wurde "gerade" eingebracht;
die Walzen müssten zur Wiedergabe dieser gerade erfolgten Verschweißung um 90°C verdreht
dargestellt sein. Aus Gründen der Übersichtlichkeit ist jedoch diese Darstellung gewählt.
[0037] Wie bereits angedeutet, kann die Falt- und Führungseinrichtung 20 mehrteilig ausgeführt
sein und ein lösbares Arzneimittel-Zuführbauteil und ein Falt-Bauteil aufweisen. Bei
Figur 2C ist das lösbare Arzneimittel-Zuführbauteil 26 fortgelassen und es ist lediglich
das eben ausgebildete, dreieckförmige Falt-Bauteil 27 zu erkennen. Bei dieser Figur
ist auch zu erkennen, dass die Verpackungsmaterialbahn 2, nachdem sie bei dem Verpackungsmaterial-Aufnahmebereich
21 unter die Falt- und Führungseinrichtung 20 geführt wurde, bei den beiden anderen
Seitenbereichen der Falt- und Führungseinrichtung, den sogenannten Verpackungsmaterialbahn-Faltbereichen,
von denen lediglich der in Bewegungsrichtung "rechte" Verpackungsmaterialbahn-Faltbereich
22a zu erkennen ist, hervortreten.
[0038] Bei Figur 2D ist die vollständige Falt- und Führungseinrichtung 20 gezeigt, jedoch
ist die Verpackungsmaterialbahn 2 fortgelassen, und bei dieser Darstellung ist der
"linke" Verpackungsmaterialbahn-Faltbereich 22b zu erkennen.
[0039] Bei Figur 2E ist zur Veranschaulichung der Faltung die erste Fügeeinrichtung fortgelassen,
um den Bereich, bei dem die gefalteten Verpackungsmaterialbahnbereiche 2a, 2b zusammentreffen,
zu veranschaulichen, wobei dieser Bereich 6 lediglich schematisch darstellt ist. Beispielsweise
ist angedeutet, dass die Verpackungsmaterialbahn-Bereiche 2a, 2b in dem Bereich 6
spitz zusammenlaufen, was in der Praxis so nicht ganz zutreffend ist, da der Bereich
beständig mit Arzneimitteln befüllt wird, die den Bereich verformen.
[0040] Die Verpackungsmaterialbahn / Doppelbahn wird bei der Verblisterung durch die Verpackungsvorrichtung
bewegt, und mit der Bahn bewegt sich auch der Fügebereich (in Richtung des Pfeils)
weiter. Die gefaltete Verpackungsmaterialbahn und die Falt- und Führungseinrichtung
20 bilden eine Art Trichter, und in diesen Trichter werden zu verblisternde Arzneimittel
über die Falt- und Führungseinrichtung geleitet (siehe dazu auch Figur 3B).
[0041] Bei der in Figur 2F gezeigten Darstellung ist sowohl die erste Fügeeinrichtung als
auch die Verpackungsmaterialbahn / Doppelbahn fortgelassen, und es ist die erfindungsgemäß
gestaltete Falt- und Führungseinrichtung 20 zu erkennen. Bei der gezeigten Ausführungsform
ist die Falt- und Führungseinrichtung 20 zweiteilig aufgebaut, mit einem unteren Falt-Bauteil
27 und einem oberen Arzneimittel-Zuführbauteil 26, wobei das Arzneimittel-Zuführbauteil
lösbar an dem Falt-Bauteil befestigt ist. Bei der gezeigten Ausführungsform stellt
das Arzneimittel-Zuführbauteil 26 einen Aufprallbereich 24 bereit, von welchem zu
verpackende Arzneimittel den Verpackungsbereich zugeführt werden.
[0042] Wie in der Figur 2F zu erkennen ist, laufen die beiden Verpackungsmaterialbahn-Faltbereiche
22a, 22b, die in den vorliegenden Fall von dem Falt-Bauteil 27 bereitgestellt werden,
in dem Faltabschnitt 23 zusammen, der den Faltbereich der Verpackungsmaterialbahn
definiert. Das Arzneimittel-Zuführbauteil 26 weist im Bereich der Spitze den Arzneimittel-Zuführabschnitt
25 auf, der von dem Faltabschnitt 23 vertikal (nach oben) beabstandet ausgebildet
ist. Ferner ist in Figur 2F bereits zu erahnen, dass die Oberfläche des Arzneimittel-Zuführbauteils
26 konkav ausgebildet ist.
[0043] Die Figuren 3A und 3B zeigen Seitenansichten der erfindungsgemäßen Verpackungseinrichtung
im Bereich der Falt- und Führungseinrichtung 20. Bei Figur 3A ist die erste Fügeeinrichtung
fortgelassen, um den Verlauf der Auffaltung der Verpackungsmaterialbahn 2 von der
Seite zu verdeutlichen. Bei dieser Darstellung ist zu erkennen, dass die Falt- und
Führungseinrichtung selber geneigt in der Verpackungsvorrichtung angeordnet ist, und
die aufgefaltete Verpackungsmaterialbahn 2c nach der Faltung ebenfalls geneigt weiter
durch die Vorrichtung geführt wird.
[0044] Figur 3B zeigt eine weitere Seitenansicht der erfindungsgemäßen Verpackungsvorrichtung,
wobei bei dieser Darstellung ein Teil der aufgefalteten Verpackungsmaterialbahn, der
Bereich 2b aus Figur 3A, fortgelassen ist, so dass die Falt- und Führungseinrichtung
20 zu erkennen ist. Bei der Darstellung gemäß Figur 3B sind ferner eine Mehrzahl von
Arzneimitteln 7 dargestellt, um zum einen die Zuführung der Arzneimittel 7 in den
Verpackungsbereich 6 sowie die Anordnung einzelner Arzneimittel in einem (noch fertigzustellenden)
Blisterbeutel (begrenzt von Fügebereichen 4a, 4b) zu veranschaulichen.
[0045] Die bereitgestellte Arzneimittelzusammenstellung wird über eine Zuführung 5 der Falt-
und Führungseinrichtung 20 zugeführt, auf welche sie in dem Aufprallbereich 24 auftreffen.
Die konkave Ausgestaltung der Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung 20, die
bei der gezeigten Ausführungsform aus dem Arzneimittel-Zuführbauteil 26 und dem Falt-Bauteil
27 gebildet ist, bedingt, dass der Winkel im Aufprallbereich im Vergleich zu einer
nicht konkav ausgebildeten Oberfläche steiler ist, so dass die Arzneimittel stärker
beschleunigt werden. Im Bereich der Spitze der Falt- und Führungseinrichtung 20 ist
der Arzneimittel-Zuführabschnitt 25 ausgebildet, und zwar vertikal beabstandet von
dem Faltabschnitt 23. Die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Falt- und Führungseinrichtung
bedingt, dass die Arzneimittel 7 nicht im Bereich der Faltung 3 dem Verpackungsbereich
6 zugeführt werden, sondern, bezogen auf die Bewegungsrichtung der Verpackungsmaterialbahn,
vertikal beabstandet von dem Faltbereich 3. Die erfindungsgemäße Falt- und Führungseinrichtung
bildet eine Art Sprungschanze (dieser Effekt ist durch die konkave Ausgestaltung der
Oberfläche verstärkt), was zur Folge hat, dass die Arzneimittel 7 nicht einfach hintereinander
in dem Faltbereich 3 abgelegt werden, sondern in den Verpackungsbereich 6 "springen".
In dem Verpackungsbereich prallen sie, bei der gerade dargestellten "Momentaufnahme",
gegen den vertikalen Fügebereich 4a und fallen dann in Richtung Faltbereich 3. Auf
diese Weise können Arzneimittel nicht nur hintereinander (in Bewegungsrichtung der
Verpackungsmaterialbahn), sondern auch übereinander angeordnet werden, was dazu führt,
dass die gleiche Anzahl an Arzneimitteln in einem kleineren Blisterbeutel verpackt
werden kann. Ein entsprechend hergestellter Blisterbeutel ist in Figur 3B "links"
von dem Fügebereich 4a dargestellt. Ebenfalls zu erkennen ist, dass ein Fügebereich
4a für den gerade produzierten Blisterbeutel den "Anfang" und für den vorhergehenden
Blisterbeutel das Beutelende darstellt.
[0046] Die genaue Art der Ablage der Arzneimittel in dem Verpackungsbereich hängt von den
Arzneimitteln selber und der Länge des Blisterbeutels ab. In dem gezeigten Zustand
prallen die Arzneimittel an den Fügebereich und fallen dann herab. Bei Fortbewegung
der Verpackungsmaterialbahn, bei welcher sich der Fügebereich 4a nach links weiterbewegt,
kann es auch vorkommen, dass die Arzneimittel nicht mehr an den Fügebereich prallen,
sondern einfach in Bewegungsrichtung beabstandet im Verpackungsbereich aufkommen.
[0047] Die Figuren 4A - 4C und 5A - 5C zeigen schematisch den Unterschied bei der Herstellung
von Blisterbeuteln mit einer bekannten Prallplatte und einer erfindungsgemäßen Falt-
und Führungseinrichtung, wobei die Figuren 4A - 4C die Herstellung mit einer bekannten
Prallplatte 20'.
[0048] Die Figuren 6A - 6D zeigen verschiedene Ansichten einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Falt- und Führungseinrichtung 20, wobei die gezeigte Ausführungsform ein Arzneimittel-Zuführbauteil
26 und ein Falt-Bauteil 27 aufweist.
[0049] Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Falt-Bauteil 27 als ebene dreieckförmige
Platte ausgebildet. Insbesondere die Unterseite des Falt-Bauteils kann bei anderen
Ausführungsformen jedoch auch vollständig anders ausgebildet sein.
[0050] Bei den Figuren, insbesondere Figur 6C, ist die konkave Ausgestaltung der Oberfläche
des Arzneimittels-Zuführbauteils 26 gut zu erkennen. Ferner sind der Verpackungsmaterialbahn-Aufnahmebereich
21 sowie die Verpackungsmaterialbahn-Faltbereiche 22a, 22b zu erkennen, die bei der
gezeigten Ausführungsform von dem Falt-Bauteil 27 bereitgestellt werden.
[0051] Bei den Figuren 6E und 6F ist zu erkennen, dass das Arzneimittel-Zuführbauteil schwenkbar
zu dem Falt-Bauteil ausgebildet sein kann, womit eine Anpassung der Falt- und Führungseinrichtung
an die zu verpackenden bzw. zu verblisternden Arzneimittel möglich ist.
1. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel, aufweisend eine Verpackungsmaterial-Zuführung
(10) zum Zuführen einer flexiblen, länglichen Verpackungsmaterialbahn (2) von einer
Vorratsrolle (11),
eine stromab der Verpackungsmaterial-Zuführung (10) angeordnete Falt- und Führungseinrichtung
(20) mit einem Verpackungsmaterialbahn-Aufnahmebereich (21) und zwei Verpackungsmaterialbahn-Faltbereichen
(22a, 22b), die in einem Faltabschnitt (23) zusammenlaufen, wobei die Falt- und Führungseinrichtung
(20) die Verpackungsmaterialbahn (2) in Längsrichtung faltet, indem die Ränder der
Verpackungsmaterialbahn an den Verpackungsmaterialbahn-Faltbereichen (22a, 22b) entlang
geführt werden und der Faltabschnitt (23) einen Faltbereich (3) in der Verpackungsmaterialbahn
(2) festlegt, und wobei die Falt- und Führungseinrichtung (20) einen Aufprallbereich
(24) für zu verpackende Arzneimittel aufweist,
eine stromab der Falt- und Führungseinrichtung (20) angeordnete erste Fügeeinrichtung
(40), mit welcher die gefaltete Verpackungsmaterialbahn (2) vertikal zur Längsrichtung
zusammen gefügt wird,
einer stromab der Falt- und Führungseinrichtung (20) angeordneten zweiten Fügeeinrichtung
(50), mit welcher die gefaltete Verpackungsmaterialbahn (2) parallel zur Längsrichtung
zusammen gefügt wird,
wobei die Falt- und Führungseinrichtung (20) einen von dem Faltabschnitt (23) beabstandeten
Arzneimittel-Zuführabschnitt (25) aufweist, über welchen Arzneimittel vertikal beabstandet
von dem Faltbereich (3) in die gefaltete Verpackungsmaterialbahn (2) geleitet werden.
2. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aufprallbereich (24) bereitstellende Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung
(20) konkav ausgebildet ist.
3. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Falt- und Führungseinrichtung (20) ein lösbares Arzneimittel-Zuführbauteil (26)
und ein Falt-Bauteil (27) aufweist, wobei der Zuführabschnitt (25) Teil des lösbaren
Arzneimittel-Zuführbauteils (26) und der Faltabschnitt (23) Teil des Falt-Bauteils
ist (27).
4. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das lösbare Arzneimittel-Zuführbauteil (26) derart schwenkbar gelagert ist, dass
der Zuführabschnitt (25) des Arzneimittel-Zuführbauteil (26) in Bezug auf den Faltbereich
(3) höhenverstellbar ist.
5. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, dass die den Aufprallbereich (24) bereitstellende Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung
(20) zumindest abschnittsweise mit einer Antihaftbeschichtung (28) versehen ist.
6. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Falt- und Führungseinrichtung (20) eine Reinigungseinrichtung (29) zugeordnet
ist, mit welcher auf der Oberfläche der Falt- und Führungseinrichtung (20) anhaftenden
Verunreinigungen entfernt werden können.
7. Verpackungsvorrichtung (1) für Arzneimittel nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Verpackungsvorrichtung (1) eine vorzugsweise stromauf der Falt- und Führungseinrichtung
(20) angeordnete Markierungseinrichtung (60) umfasst.
1. A packaging device (1) for pharmaceuticals, exhibiting
a packaging material supply (10) for supplying a flexible, oblong packaging material
web (2) from a supply roll (11),
a folding and guiding device (20) that is situated downstream from the packaging material
supply (10), and has a packaging material web receiving area (21) and two packaging
material web folding areas (22a, 22b), which converge in a single folding section
(23), wherein the folding and guiding device (20) folds the packaging material web
(2) in the longitudinal direction, in that the edges of the packaging material web
are guided along the packaging material web folding areas (22a, 22b), and the folding
section (23) fixes a folding area (3) in the packaging material web (2), and wherein
the folding and guiding device (20) exhibits an impact region (24) for pharmaceuticals
to be packaged,
a first joining device (40) situated downstream from the folding and guiding device
(20), with which the folded packaging material web (2) is joined together vertically
to the longitudinal direction,
a second joining device (50) situated downstream from the folding and guiding device
(20), with which the folded packaging material web (2) is joined together parallel
to the longitudinal direction,
wherein the folding and guiding device (20) exhibits a pharmaceutical supply section
(25) spaced apart from the folding section (23), which is used to guide pharmaceuticals
spaced vertically apart from the folding area (3) into the folded packaging material
web (2).
2. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to claim 1, characterized in that the surface of the folding and guiding device (20) that provides the impact area
(24) has a concave design.
3. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to claim 1 or 2, characterized in that the folding and guiding device (20) exhibits a detachable pharmaceutical supply component
(26) and a folding component (27), wherein the supply section (25) is part of the
detachable pharmaceutical supply component (26), and the folding section (23) is part
of the folding component (27).
4. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to claim 3, characterized in that the detachable pharmaceutical supply component (26) is swivel mounted in such a way
that the supply section (25) of the pharmaceutical supply component (26) can be vertically
adjusted relative to the folding area (3).
5. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to one of claims 1 - 4, characterized in that the surface of the folding and guiding device (20) that provides the impact area
(24) is at least sectionally provided with a non-stick coating (28).
6. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to one of claims 1 - 5, characterized in that the folding and guiding device (20) has allocated to it a cleaning device (29), with
which contaminants adhering to the surface of the folding and guiding device (20)
can be removed.
7. The packaging device (1) for pharmaceuticals according to one of claims 1 - 6, characterized in that the packaging device (1) encompasses a marking device (60) that is preferably situated
upstream from the folding and guiding device (20).
1. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments, comportant
une alimentation (10) de la matière d'emballage, destinée à alimenter une bande (2)
allongée, souple de matière d'emballage à partir d'une bobine de réserve (11),
un système de pliage et de guidage (20) placé en aval de l'alimentation (10) de la
matière d'emballage, avec une zone de réception (21) de la bande de matière d'emballage
et deux zones de pliage (22a, 22b) de la bande de matière d'emballage, qui convergent
dans une partie de pliage (23), le système de pliage et de guidage (20) pliant la
bande (2) de matière d'emballage dans la direction longitudinale, en ce que les bords
de la bande de matière d'emballage sont guidés le long des zones de pliage (22a, 22b)
de la bande de matière d'emballage et tronçon de pliage (23) immobilise une zone de
pliage (3) dans la bande (2) de matière d'emballage et le système de pliage et de
guidage (20) comporte une zone d'impact (24) pour des médicaments à emballer,
un premier système de jointage (40) placé en aval du système de pliage et de guidage
(20), à l'aide duquel la bande (2) de matière d'emballage pliée est jointée à la verticale
de la direction longitudinale,
un deuxième système de jointage (50) placé en aval du système de pliage et de guidage
(20), à l'aide duquel la bande (2) de matière d'emballage pliée est jointée à la parallèle
de la direction longitudinale,
le système de pliage et de guidage (20) comportant un tronçon d'alimentation (25)
de médicaments écarté du tronçon de pliage (23), par l'intermédiaire duquel des médicaments
écartés à la verticale sont dirigés de la zone de pliage (3) dans la bande (2) de
matière d'emballage pliée.
2. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon la revendication 1, caractérisé en ce que la surface du système de pliage et de guidage (20) mettant à disposition la zone
d'impact (24) est conçue de manière concave.
3. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon la revendication 1 ou 2, caractérisé en ce que le système de pliage et de guidage (20) comporte un composant d'alimentation (26)
de médicaments amovible et un composant de pliage (27), le tronçon d'alimentation
(25) étant un élément du composant d'alimentation (26) de médicaments amovible et
le tronçon de pliage (23) étant un élément du composant de pliage (27).
4. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon la revendication 3, caractérisé en ce que le composant d'alimentation (26) de médicaments amovible est logé de manière pivotante
de telle sorte que le tronçon d'alimentation (25) du composant d'alimentation (26)
de médicaments soit réglable en hauteur par rapport à la zone de pliage (3).
5. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon l'une quelconque des revendications
1 - 4, caractérisé en ce que la surface du système de pliage et de guidage (20) mettant à disposition la zone
d'impact (24) est dotée au moins par tronçons d'un revêtement anti-adhérent (28).
6. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon l'une quelconque des revendications
1 - 5, caractérisé en ce qu'au système de pliage et de guidage (20) est associé un système de nettoyage (29),
à l'aide duquel des impuretés adhérant sur la surface du système de pliage et de guidage
(20) peuvent être retirées.
7. Dispositif d'emballage (1) pour des médicaments selon l'une quelconque des revendications
1 - 6, caractérisé en ce que le dispositif d'emballage (1) comprend un système de marquage (60) placé de préférence
en amont du système de pliage et de guidage (20).