[0001] Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein Herstellungssystem zum Herstellen
von Büchern, bei dem zunächst Buchdecken und Buchblöcke getrennt voneinander produziert
werden, bevor diese zu Büchern zusammengefügt werden.
[0002] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung Vorrichtungen, Verfahren und Computerprogramme
bereitzustellen, die eine schnellere Herstellung von Büchern, insbesondere von Fotobüchern,
ermöglichen.
[0003] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung ist ein Entstapler zum Entstapeln eines Stapels
von Buchdecken und zum Ablegen einzelner Buchdecken vorgesehen, wobei der Entstapler
a) eine Abnehmeeinheit zum Abnehmen und Halten einer obersten Buchdecke von einem
Stapel von Buchdecken und b) eine Bewegungseinheit zum Bewegen der Abnehmeeinheit
mit der abgenommenen und gehaltenen Buchdecke von dem Stapel von Buchdecken zu einem
Abgabeort aufweist.
[0004] Der Entstapler ist bevorzugt ausgebildet, einen Stapel von Buchdecken aufzunehmen,
diesen Stapel von Buchdecken zu entstapeln, das heißt, die Buchdecken zu vereinzeln,
und die einzelnen Buchdecken abzugeben. Der Entstapler ermöglicht ein Verwalten von
Buchdecken derart, dass Buchdecken zunächst in einem Stapellager in Stapeln gelagert
werden können, wobei sie, wenn sie zum Herstellen eine Buches benötigt werden, aus
dem Stapellager als Stapel ausgelagert werden können, um sie danach mittels des Entstaplers
zu vereinzeln. Die vereinzelten Buchdecken können dann in einem Regalsystem zwischengelagert
werden, bevor sie zum Herstellen der Bücher, das heißt zum Verbinden mit Buchblöcken,
verwendet werden. Der Entstapler ermöglicht also eine kombinierte Lagerung von Stapeln
von Buchdecken und von einzelnen Buchdecken in einem Lagersystem.
[0005] Dies ermöglicht eine Herstellung von Buchdecken im Vorhinein, das heißt, bevor die
Buchdecken für die Herstellung eines Buches benötigt werden, können diese in Stapeln
gelagert werden, so dass diese dann, wenn sie zur Herstellung des Buches tatsächlich
benötigt werden, schnell zur Verfügung gestellt werden können. Dies kann zu einer
schnellen Buchherstellung bzw. zu einer hohen Buchherstellungsrate führen.
[0006] Die Abnehmeeinheit weist bevorzugt Haltelemente zum zeitweiligen Halten einer Buchdecke
und ein Niederhalteelement zum Niederhalten eines Schrenzes der Buchdecke auf. Insbesondere
ist der Entstapler angepasst, beim Abnehmen der obersten Buchdecke den Schrenz der
obersten Buchdecke mittels des Niederhalteelements nieder zu halten, um die Seiten
der obersten Buchdecke anzuheben und von dem Stapel zu lösen, und, nachdem die Seiten
der obersten Buchdecke gelöst worden sind, die Abnehmeeinheit mittels der Bewegungseinheit
zu dem Abgabeort zu bewegen. Durch das vorhergehende Lösen der Seiten der obersten
Buchdecke von entsprechenden Seiten der darunter liegenden Buchdecke kann die Wahrscheinlichkeit
reduziert werden, dass die Abnehmeeinheit zwei Buchdecken gleichzeitig abnimmt, wodurch
die Vereinzelungsqualität zunehmen kann. Die Halteelemente der Abnehmeeinheit sind
bevorzugt Vakuumdüsen, die die jeweilige Buchdecke durch Unterdruck halten. Das Niederhalteelement
ist bevorzugt elastisch, insbesondere mittels einer Feder, ausgebildet. Bevorzugt
umfasst der Entstapler einen Sensor zum Überwachen des Niederhalteelements, wobei
der Sensor angepasst ist, beim Aufsetzen auf die Buchdecke die durch die Feder vorgespannte
Wegstrecke zu messen, wobei der Entstapler angepasst ist, ab einer vorbestimmten Wegstrecke
das Aufsetzen auf die Buchdecke zu stoppen. Der Entstapler umfasst demnach bevorzugt
eine Steuerung, die das Aufsetzen auf die Buchdecke stoppt, wenn die gemessene, durch
die Feder vorgespannte Wegstrecke eine vorbestimmte Wegstrecke erreicht hat. Hierdurch
kann mit einem technisch relativ geringen Aufwand gewährleistet werden, dass der auf
den Schrenz der Buchdecke ausgeübte Druck nicht so groß wird, dass der in der Regel
sehr empfindliche Schrenz beschädigt wird.
[0007] Bevorzugt umfasst die Abnehmeeinheit eine Platte, an der die Halteelemente und das
Niederhalteelement angeordnet sind, wobei die Halteelemente bevorzugt an Ecken eines
gedachten Rechtecks angeordnet sind und das Niederhalteelement bevorzugt mittig zwischen
den Halteelementen angeordnet ist. Das heißt, bevorzugt befindet sich auf jeder Seite
des Niederhalteelements eine Gruppe von zwei Halteelementen, wobei die Halteelemente
einer selben Gruppe auf einer geraden gedachten Linie angeordnet sind, die parallel
zu dem Niederhalteelement verläuft. Bevorzugt sind die beiden geraden gedachten Linien
auf gegenüberliegenden Seiten des Niederhalteelements mit demselben Abstand zum Niederhalteelement
angeordnet. Eine derartige Anordnung führt zu einer weiter verbesserten Entstapelung
des jeweiligen Stapels von Buchdecken.
[0008] Der Entstapler ist bevorzugt angepasst, zum Abnehmen einer obersten Buchdecke in
einem ersten Schritt die Platte zunächst nur derart nach oben zu bewegen, dass der
mittels des Niederhalteelements niedergehaltene Schrenz der obersten Buchdecke auf
dem Stapel verbleibt, während die Seiten der obersten Buchdecke gleichzeitig angehoben
werden, wonach in einem zweiten Schritt die Platte derart nach oben bewegt wird, dass
die oberste Buchdecke einschließlich des Schrenzes vollständig angehoben wird. Dies
ermöglicht ein sehr behutsames Lösen der obersten Buchdecke von der darunter liegenden
Buchdecke, so dass beim Abnahmevorgang sicher nur die oberste Buchdecke und nicht
auch eine an der obersten Buchdecke haftende darunter liegende Buchdecke abgenommen
wird.
[0009] Die Halteelemente sind bevorzugt Vakuumdüsen. Zudem umfasst der Entstapler bevorzugt
einen Drucksensor zum Überwachen eines bei den aufgesetzten Vakuumdüsen entstandenen
Unterdrucks, wobei der Entstapler bevorzugt angepasst ist, die Abnehmeeinheit nach
dem Aufsetzen auf der obersten Buchdecke nur dann anzuheben, wenn der Drucksensor
einen ausreichenden Unterdruck misst, und mittels eines Vergleichs des gemessenen
Unterdrucks mit einem Schwellwert zu entscheiden, ob der Unterdruck ausreichend ist.
Hierdurch kann mit einem technisch relativ geringen Aufwand gewährleistet werden,
dass die Abnehmeeinheit nur dann angehoben wird, wenn der gemessene Unterdruck ausreichend
ist, die oberste Buchdecke sicher zu halten, wodurch der Entstapler weiter verbessert
werden kann.
[0010] Die oben genannte Aufgabe wird zudem durch ein Lagersystem zum Fördern von Buchdecken
gelöst, wobei das Lagersystem ein Stapellager zum Lagern von Stapeln von Buchdecken,
einen Entstapler zum Entstapeln der Stapel von Buchdecken und zum Abgeben einzelner
Buchdecken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, und ein Regalsystem zum Lagern von einzelnen
Buchdecken umfasst.
[0011] Das Regalsystem zum Lagern einzelner Buchdecken umfasst bevorzugt folgende Einheiten:
- eine Regaleinheit zum Lagern mehrerer einzelner Buchdecken, wobei die Regaleinheit
eine Einlagerungsseite und eine der Einlagerungsseite gegenüberliegende Auslagerungsseite
aufweist,
- ein erstes Regalnutzungsgerät zum Einlagern von einzelnen Buchdecken in die Regaleinheit
über die Einlagerungsseite, und
- ein zweites Regalnutzungsgerät zum Auslagern von Objekten aus der Regaleinheit über
die Auslagerungsseite.
[0012] Da das Einlagern mittels des ersten Regalbediengeräts über die Einlagerungsseite
und das Auslagern mittels des zweiten Regalbediengeräts über die Auslagerungsseite
erfolgt, können das automatische Einlagern und das automatische Auslagern entkoppelt
werden. Dies ermöglicht schnellere Einlagerungs- und Auslagerungsprozesse und damit
auch schnellere Herstellungsprozesse, wenn die ein- und ausgelagerten einzelnen Buchdecken
für den Herstellungsprozess benötigt werden.
[0013] Das Regalnutzungsgerät ist ein Gerät, das ein Einlagern und/oder ein Auslagern von
Objekten ermöglicht. Es ist insbesondere ein Gerät, das ein Objekt aufnehmen kann,
transportieren und abgeben kann, beispielsweise um es in die Regaleinheit ein- und/oder
auszulagern. Das Regalnutzungsgerät kann beispielsweise ein Regalbediengerät oder
ein anderes Gerät zum Ein- und/oder Auslagern von Objekten in eine Regaleinheit sein.
[0014] Das Regalsystem ist angepasst, einzelne Buchdecken ein- und auszulagern. Buchdecken,
die auch als Cover bezeichnet werden können, werden zusammen mit Buchinhalten, das
heißt zusammen mit Buchblöcken, verwendet, um Bücher, insbesondere Fotobücher, herzustellen.
[0015] Das erste Regalnutzungsgerät weist bevorzugt eine Ausgangsposition bezüglich der
Regaleinheit auf und ist bevorzugt angepasst, Einzelne Buchdecken in der Ausgangsposition
aufzunehmen und in die Regaleinheit so an Lagerorten einzulagern, dass Wegstrecken
von der Ausgangsposition zu den Lagerorten und/oder Zeiten, die für die jeweilige
Einlagerung benötigt werden, minimiert sind.
[0016] Das erste Regalnutzungsgerät kann angepasst sein, die einzelnen Buchdecken mit möglichst
geringem Abstand zu der Ausgangsposition einzulagern. Das heißt beispielsweise, dass
jeweils derjenige nicht belegte Lagerort aus einer Vielzahl von nicht belegten Lagerorten
ausgewählt wird, der der Ausgangsposition, an der die jeweilige einzelne Buchdecke
aufgenommen wird, am nächsten liegt. Das erste Regalnutzungsgerät kann auch ausgebildet
sein, jeweils den nicht belegten Lagerort auszuwählen, der ausgehend von der Ausgangsposition,
an der die einzelne Buchdecke aufgenommen wird, am schnellsten zu erreichen ist. Unterschiede
bezüglich des Kriteriums "kürzeste Wegstrecke" und des Kriteriums "schnellste Einlagerungszeit"
können sich dadurch ergeben, dass das erste Regalnutzungsgerät in unterschiedlichen
Richtungen unterschiedlich schnell bewegbar sein kann. Zudem kann das erste Regalnutzungsgerät
derart angepasst sein, dass die Wegstrecke für das zweite Regalnutzungsgerät beim
Auslagern der jeweiligen einzelnen Buchdecke minimiert wird. Insbesondere kann das
erste Regalnutzungsgerät derart ausgebildet sein, das die Einlagerung so erfolgt,
dass die Gesamtwegstrecke, die das erste Regalnutzungsgerät zum Einlagern und das
zweite Regalnutzungsgerät zum Auslagern benötigen, minimiert wird. Zudem kann das
erste Regalnutzungsgerät so ausgebildet sein, dass die Auslagerungszeit oder die Gesamtzeit,
die das erste Regalnutzungsgerät zum Einlagern und das zweite Regalnutzungsgerät zum
Auslagern benötigen, minimiert wird.
[0017] Die Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts, an der die einzelnen Buchdecken
aufgenommen werden, ist bevorzugt zentriert bezüglich der Lagerorte der Regaleinheit
angeordnet. Diese Zentrierung kann a) eine rein horizontale Zentrierung, b) eine rein
vertikale Zentrierung oder c) eine horizontale und vertikale Zentrierung sein. Die
Zentrierung kann zu reduzierten Einlagerungswegstrecken und zu reduzierten Zeiten,
die für die Einlagerung benötigt werden, führen. Auch eine Abgabeposition, an der
das zweite Regalnutzungsgerät die jeweils ausgelagerte einzelne Buchdecke an beispielsweise
ein Förderband abgibt, kann zentriert bezüglich der Lagerorte des Regalsystems angeordnet
sein, wobei auch diese Zentrierung a) eine rein horizontale Zentrierung, b) eine rein
vertikale Zentrierung oder c) eine horizontale und vertikale Zentrierung sein kann.
Die Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts, an der das erste Regalnutzungsgerät
ein einzelne Buchdecke aufnimmt, und die Ausgangsposition des zweiten Regalbediengeräts,
an der das zweite Regalnutzungsgerät eine einzelne Buchdecke abgibt, können bezogen
auf die Lagerorte des Regalsystems an den gleichen Stellen oder an unterschiedlichen
Stellen angeordnet sein.
[0018] Das Regalsystem kann Regalböden aufweisen, auf denen die einzelnen Buchdecken gelagert
werden können. Die Lagerorte können sich demnach auf den Regalböden befinden. Die
Lagerorte auf einem Regalboden können durch Begrenzungselemente voneinander getrennt
sein. Die Begrenzungselemente können einen Lagerort an zwei, drei oder vier Seiten
begrenzen. Insbesondere können die Begrenzungselemente, die senkrechte Wände sein
können, Fächer bilden, in denen sich die Lagerorte befinden. Ein Lagerort kann aber
auch nicht durch ein Begrenzungselement abgrenzt sein, so dass Lagerorte auf einem
Regalboden definiert sein können, ohne dass diese durch Begrenzungselemente voneinander
getrennt sind.
[0019] In einer Ausführungsform weisen die Regalböden zumindest ein Begrenzungselement auf
der Auslagerungsseite des Regalsystems auf. Dieses Begrenzungselement kann als Anschlag
aufgefasst werden, bis zu dem das erste Regalnutzungsgerät die einzelnen Buchdecken
beim Einlagern bewegen kann. Dieser Anschlag kann dazu führen, dass alle im Regalsystem
befindlichen einzelnen Buchdecken in Auslagerungsrichtung dieselbe Position aufweisen,
selbst wenn die einzelnen Buchdecken unterschiedliche Abmessungen haben. Das zweite
Regalnutzungsgerät kann angepasst sein, die einzelnen Buchdecken beim Auslagern über
den Anschlag anzuheben. Der Anschlag kann unterbrochen sein, das heißt auf dem jeweiligen
Regalboden entlang der Auslagerungsseite nicht durchgängig verlaufen, um ein Auslagern
mittels des zweiten Regalbediengerätes zu erleichtern. Es ist aber auch möglich, dass
die Regalböden einen derartigen Anschlag auf der Auslagerungsseite des Regalsystems
nicht aufweisen. Das erste Regalnutzungsgerät kann dann angepasst sein, die einzelnen
Buchdecken so in die Regaleinheit einzulagern, dass die im Regalsystem befindlichen
einzelnen Buchdecken in Auslagerungsrichtung dieselbe Position aufweisen, selbst wenn
die einzelnen Buchdecken unterschiedliche Abmessungen haben. Das erste Regalnutzungsgerät
kann also angepasst sein, die Wegstrecke, die die jeweilige einzelne Buchdecke in
die Regaleinheit bewegt wird, in Abhängigkeit von der Größe der einzelnen Buchdecke
in Auslagerungsrichtung zu wählen, so dass alle eingelagerten einzelnen Buchdecken
in Auslagerungsrichtung dieselbe Position aufweisen. Eine einzelne Buchdecke, die
in Auslagerungsrichtung eine größere Länge ausweist, kann daher weniger weit in die
Regaleinheit bewegt werden als eine andere einzelne Buchdecke, die eine kürzere Länge
in Auslagerungsrichtung aufweist.
[0020] Vorzugsweise ist der jeweilige Regalboden nicht komplett geschlossen, sondern weist
Öffnungen auf. Beispielsweise kann ein Regalboden durch Planken, Finger, Bretter,
Zinken oder auf andere Weise mit Zwischenräumen ausgebildet sein. Diese Öffnungen
im Regalboden können ein Ein- und Auslagern durch das erste und zweite Regalnutzungsgerät
erleichtern. Anstelle von oder zusätzlich zu den Öffnungen kann der jeweilige Regalboden
auch Vertiefungen aufweisen, die ein Ein- und Auslagern durch das erste und zweite
Regalnutzungsgerät erleichtern können.
[0021] In einer Ausführungsform sind Lagerbereiche an den unterschiedlichen Lagerorten,
beispielsweise die entsprechenden Fächer, gleich groß und die räumliche Verteilung
der Lagerorte ist konstant. In einer anderen Ausführungsform kann die Verteilung der
Lagerorte veränderbar sein. Auch die Größe der jeweiligen Lagerbereiche kann veränderbar
sein. Zudem können selbst dann, wenn die Lagerbereiche eine konstante Größe ausweisen,
Lagerbereiche, die unterschiedlichen Lagerorten zugeordnet sind, unterschiedliche
Größen aufweisen. Eine dynamische Änderung von Lagerorten, das heißt der räumlichen
Verteilung der Lagerorte, und/oder von Größen von Lagerbereichen, die den Lagerorten
zugeordnet sind, kann in Abhängigkeit von der Menge einzulagernder einzelner Buchdecken
und/oder der Größe der einzulagernden einzelnen Buchdecken erfolgen.
[0022] Das Regalsystem umfasst bevorzugt des Weiteren eine Speichereinheit zum Speichern
von Zuordnungsinformationen, die angeben, an welchen Lagerorten welche einzelnen Buchdecken
eingelagert sind. Es ist bevorzugt, dass das zweite Regalnutzungsgerät auf diese Speichereinheit
zugreifen kann, so dass das zweite Regalnutzungsgerät die jeweils auszulagernde einzelne
Buchdecke leicht finden und auslagern kann.
[0023] Die einzelnen Buchdecken können jeweils ein Identifizierungselement zur eindeutigen
Identifizierung der jeweiligen einzelnen Buchdecke aufweisen. Das Identifizierungselement
kann beispielsweise ein Barcode oder ein RFID-Element sein. Der Barcode kann beispielsweise
ein eindimensionaler Barcode, ein zweidimensionaler Barcode oder ein farbiger Barcode
sein. Das Regalsystem kann mindestens eine Identifizierungseinheit umfassen, die ausgebildet
ist, die jeweilige einzelne Buchdecke unter Verwendung des jeweiligen Identifizierungselements
zu identifizieren. Beispielsweise kann die Identifizierungseinheit angepasst sein,
die jeweilige einzelne Buchdecke bei der Aufnahme durch das erste Regalnutzungsgerät
und/oder bei der Abgabe durch das zweite Regalnutzungsgerät und/oder, wenn es in der
Regaleinheit eingelagert ist, zu identifizieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Identifizierungseinheit angepasst, das Identifizierungselement der jeweiligen
eingelagerten einzelnen Buchdecke von der Auslagerungsseite aus zu identifizieren.
Durch das Identifizieren der jeweiligen einzelnen Buchdecke kann sichergestellt werden,
dass bekannt ist, welche einzelne Buchdecke an welchem Lagerort eingelagert ist, wobei
diese Zuordnungsinformation in der oben genannten Speichereinheit gespeichert werden
kann.
[0024] Wenn die Identifizierungseinheit angepasst ist, das Identifizierungselement der jeweiligen
eingelagerten einzelnen Buchdecke von der Auslagerungsseite aus zu identifizieren,
kann relativ leicht unmittelbar vor dem Auslagern noch einmal überprüft werden, ob
die an dem jeweiligen Lagerort befindliche einzelne Buchdecke wirklich die erwartete
einzelne Buchdecke ist, die aktuell auszulagern ist. Wenn dies nicht so ist, kann
eine Fehlermeldung erzeugt und beispielsweise ein Identifizieren aller im Regalsystem
befindlichen einzelnen Buchdecken durchgeführt werden, um festzustellen, welche einzelnen
Buchdecken sich an welchen Lagerorten befinden, und um die Zuordnungsinformation zu
aktualisieren.
[0025] Die Identifizierungseinheit kann an dem ersten und/oder dem zweiten Regalnutzungsgerät
angebracht sein. Dies ermöglicht ein relativ leichtes Identifizieren der jeweiligen
einzelnen Buchdecken während des Einlagerungsprozesses und/oder während des Auslagerungsprozesses.
[0026] Das erste Regalnutzungsgerät und/oder das zweite Regalnutzungsgerät umfasst bevorzugt
eine Objektaufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen und Abgeben von einzelnen Buchdecken,
wobei die Objektaufnahmeeinrichtung eine Laufbandeinheit und eine Halteeinrichtung
zum Halten der Laufbandeinheit aufweist, wobei die Objektaufnahmeeinrichtung so angepasst
ist, dass die Laufbandeinheit zum Aufnehmen und/oder Abgeben einer einzelnen Buchdecke
aus der Halteeinrichtung heraus- und in die Halteeinrichtung hineinbewegbar ist. Zum
Aufnehmen einer einzelnen Buchdecke kann also zunächst die Laufbandeinheit teleskopartig
aus der Halteeinrichtung heraus bewegt werden, insbesondere so dass die Laufbandeinheit
die aufzunehmende einzelne Buchdecke berührt, wonach ein oder mehrere Transportbänder
der Laufbandeinheit die einzelne Buchdecke auf die Laufbandeinheit bewegen können.
Die Laufbandeinheit selbst zusammen mit der auf der Laufbandeinheit lagernden einzelnen
Buchdecke kann dann wieder in die Halteeinrichtung hinein bewegt werden. Zum Abgeben
der einzelnen Buchdecke kann die Laufbandeinheit wieder aus der Halteeinrichtung heraus
bewegt werden, wonach ein oder mehrere Transportbänder der Laufbandeinheit die einzelne
Buchdecke von der Laufbandeinheit herunter zu einem Lagerort bewegen können. Die Objektaufnahmeeinrichtung
kann natürlich auch angepasst sein, es zu ermöglichen, eine einzelne Buchdecke aufzunehmen
und/oder abzugeben, indem nur ein oder mehrere Transportbänder verwendet werden, ohne
dass die Laufbandeinheit aus der Halteeinrichtung heraus und/oder in die Halteeinrichtung
hinein bewegt wird. Die Objektaufnahmeeinrichtung mit der teleskopartig bewegbaren
Laufbandeinheit kann zu einem verbesserten, d.h. insbesondere für die aufzunehmende
und/oder abzugebende einzelne Buchdecke schonendere, Umlagerung führen.
[0027] Die Objektaufnahmeeinrichtung könnte auch als Lastaufnahmemittel oder als TeleskopLaufbandeinheit
bezeichnet werden. Bevorzugt ist die Objektaufnahmeeinrichtung angepasst, einzelne
Buchdecken aufzunehmen und/oder abzugeben. In einer Ausführungsform ist die Objektaufnahmeeinrichtung
angepasst, einzelne Buchdecken a) von einem Förderband und/oder von einer Regaleinheit
aufzunehmen und/oder b) an ein Förderband und/oder an eine Regaleinheit abzugeben.
[0028] Bevorzugt umfasst die Laufbandeinheit eine Ausrichtungseinheit zum Ausrichten der
einzelnen Buchdecke auf der Laufbandeinheit. Insbesondere umfasst die Laufbandeinheit
ein Transportlaufband zum Transportieren der einzelnen Buchdecke und ein Ausrichtungstransportband
mit einer vorstehenden Nase zum Ausrichten der einzelnen Buchdecke auf dem Transportlaufband,
wobei das Transportlaufband und das Ausrichtungslaufband unabhängig voneinander bewegbar
sind. Die Ausrichtungseinheit weist demnach bevorzugt ein Ausrichtungslaufband mit
einer vorstehenden Nase auf. Bevorzugt umfasst die Laufbandeinheit zwei oder mehr
Transportbänder und/oder zwei oder mehr Ausrichtungslaufbänder. Die Ausrichtungseinheit
ermöglicht eine gewünschte Ausrichtung der einzelnen Buchdecke auf dem Transportlaufband
und demnach auch an einem Lagerort, an dem die einzelne Buchdecke abgegeben wird.
In einer Ausführungsform ist die Objektaufnahmeeinrichtung angepasst, zum Abgeben
der einzelnen Buchdecke diese mittels der vorstehenden Nase von dem Transportlaufband
zu schieben. Hierdurch kann die Ausrichtung der einzelnen Buchdecke beim Auslagern
weiter verbessert werden.
[0029] Die Laufbandeinheit kann angepasst sein, eine einzelne Buchdecke beispielsweise in
eine Regaleinheit so einzulagern, dass alle eingelagerten einzelnen Buchdecken auf
der der Einlagerungsseite gegenüberliegenden Seite bündig angeordnet sind. Das heißt,
die Wegstrecke, die die jeweilige einzelne Buchdecke beim Abgeben der einzelnen Buchdecke
von der Laufbandeinheit wegbewegt wird, kann von der Größe der jeweiligen einzelne
Buchdecke in Bewegungsrichtung abhängen. Dies ermöglicht ein bündiges Anordnen der
einzelnen Buchdecken an Lagerorten, selbst wenn die einzelnen Buchdecken unterschiedliche
Größen aufweisen. Zum Bestimmen der Größe der jeweiligen einzelnen Buchdecke zumindest
in der Richtung, in die die jeweilige einzelne Buchdecke beim Abgeben an einem Lagerort
bewegt wird, kann die Laufbandeinheit oder eine andere Einheit der Objektaufnahmeeinrichtung
eine entsprechende Messeinheit aufweisen, die beispielsweise mittels einer Lichtschranke
eine Länge der jeweiligen einzelnen Buchdecke misst. Beispielweise kann die einzelne
Buchdecke mit einer bekannten Geschwindigkeit durch die Lichtschranke bewegt werden,
um die Länge der einzelnen Buchdecke in Bewegungsrichtung zu bestimmen. Es ist auch
möglich, dass die Identität der einzelnen Buchdecke bereits bekannt ist, beispielsweise
auf Grund eines Auslesens eines Identifikationscodes auf der einzelnen Buchdecke,
wobei die Größe der einzelnen Buchdecke in einer Datenbank gespeichert sein kann,
so dass die Größe der einzelnen Buchdecke in der jeweiligen Richtung von der Datenbank
erhalten werden kann.
[0030] Das Lagersystem umfasst zudem bevorzugt eine Fördereinrichtung zum Fördern von Buchdecken
entlang eines Förderweges, wobei die Fördereinrichtung angepasst ist, die Stapel von
Buchdecken von dem Stapellager zu dem Entstapler, die einzelnen Buchdecken von dem
Entstapler zu dem ersten Regalnutzungsgerät des Regalsystems und die Buchdecken von
dem zweiten Regalnutzungsgerät des Regalsystem zu einer Zuführeinheit zum Zuführen
der Buchdecken zu einer Buchbindeeinheit zu fördern.
[0031] Die Fördereinrichtung weist bevorzugt eine oder mehrere Strecken zum Einbringen von
Buchdecken in den Förderweg und/oder zum Ausbringen von Buchdecken aus dem Förderweg
auf. Zudem kann das Lagersystem eine Fehlererkennungseinheit zum Erkennen von Fehlern
aufweisen, wobei die Fördereinrichtung angepasst sein kann, in Abhängigkeit von der
Erkennung eines Fehlers eine Buchdecke aus dem Förderweg auf die jeweilige Strecke
zu fördern. Die Fehlererkennungseinheit kann beispielsweise angepasst sein, eine identifizierte
Buchdecke mit einer erwarteten Buchdecke zu vergleichen, die sie beispielsweise einer
gespeicherten Liste von erwarteten Buchdecken entnehmen kann, um festzustellen, ob
die identifizierte Buchdecke die zum jetzigen Zeitpunkt richtige ist. Wenn dies nicht
der Fall sein sollte, kann die Fördereinrichtung die identifizierte Buchdecke mittels
der Strecke aus dem Förderweg entfernen. Die Fehlererkennungseinheit kann auch angepasst
sein, andere Fehler zu erkennen, wie beispielsweise Herstellungsfehler, wobei auch
in diesem Fall die jeweilige Buchdecke mittels der Strecke aus dem Förderweg entfernt
werden kann. Die Fehlererkennungseinheit kann zudem angepasst sein, eine fehlerhafte
Buchdecke eines Stapels von Buchdecken zu erkennen, wobei in diesem Fall der Stapel
von Buchdecken aus dem Förderweg entfernt werden kann. Beispielsweise kann die Fehlererkennungseinheit
angepasst sein, eine fehlerhafte oberste Buchdecke eines Stapels von Buchdecken zu
erkennen, wonach dann dieser Stapel aus dem Förderweg entfernt werden kann.
[0032] Die Fördereinrichtung kann eine Verteilungsweiche aufweisen, um der Strecke zum Einbringen
von Buchdecken in den Förderweg und/oder zum Ausbringen von Buchdecken aus dem Förderweg
Buchdecken zuzuführen bzw. von dieser aufzunehmen. Die Verteilungsweiche kann ausgebildet
sein, fehlerhaft produzierte Stapel von Buchdecken auszuschleusen, das heißt aus dem
Förderweg zu entfernen. Die Verteilungsweiche kann zwischen einer Buchdecken-Herstellungseinheit
und dem Stapellager angeordnet sein. Ob ein Stapel fehlerhaft produziert worden ist,
kann beispielsweise mittels der Fehlererkennungseinheit detektiert werden. Die Fehlererkennungseinheit
kann beispielsweise in der Buchdecken-Herstellungseinheit integriert sein, so dass
die Buchdecken-Herstellungseinheit ein Fehlersignal erzeugen kann, wenn ein fehlerhafter
Stapel von Buchdecken hergestellt worden ist. Wenn die Buchdecken-Herstellungseinheit
ein derartiges Fehlersignal erzeugt, kann die Verteilungsweiche den entsprechenden
fehlerhaften Stapel von Buchdecken aus dem Förderweg entfernen. Die Verteilungsweiche
selbst kann eine Identifizierungseinheit zum Identifizieren einer Buchdecke und damit
eines Stapels von Buchdecken aufweisen, so dass die Verteilungsweiche vor dem Entfernen
eines Stapels von Buchdecken aus dem Förderweg verifizieren kann, ob der zu entfernende
Stapel von Buchdecken wirklich der fehlerhafte Stapel ist.
[0033] Nachdem der fehlerhafte Stapel von Buchdecken aus dem Förderweg entfernt worden ist,
kann dieser beispielsweise manuell überprüft werden, wonach der überprüfte Stapel
von Buchdecken, nachdem der Fehler beispielsweise behoben worden ist, wieder mittels
der Verteilungsweiche in den Förderweg eingebracht werden kann. Die bevorzugten Identifizierungseinheiten
des Lagersystems ermöglichen es, fehlerhafte Buchdecken aus einem Stapel von Buchdecken
zu entfernen und danach den so korrigierten Stapel von Buchdecken wieder in den Förderweg
einzubringen, da die Identifizierungseinheiten die einzelnen Buchdecken, die sich
im Lagersystem befinden, identifizieren können. Das Lagersystem kann daher so ausgestaltet
sein, dass es nicht zwingend notwendig ist, dass die Buchdecken eines Stapels eine
vorgeschriebene Reihenfolge aufweisen.
[0034] Die Fördereinrichtung ist bevorzugt angepasst, hergestellte Stapel von Buchdecken
von der Buchdecken-Herstellungseinheit zu dem Stapellager zu fördern, so dass die
hergestellten Stapel von Büchern in das Stapellager, insbesondere in Fächer einer
Regaleinheit des Stapellagers, eingelagert werden können. Die Fördereinrichtung kann
aber auch angepasst sein, einen hergestellten Stapel von Buchdecken ohne Einlagerung
in das Stapellager direkt zu dem Entstapler zu fördern. Das Lagersystem kann insbesondere
eine Stapelhöhen-Bereitstellungseinheit zum Bereitstellen eines Stapelhöhenwertes,
der indikativ ist für die Höhe eines hergestellten Stapels von Buchdecken, aufweisen,
wobei die Fördereinrichtung ausgebildet sein kann, einen Stapel von Buchdecken ohne
Einlagerung in das Stapellager direkt zu dem Entstapler zu fördern, wenn der von der
Stapelhöhen-Bereitstellungseinheit bereitgestellte Stapelhöhenwert einen vordefinierten
Wert unterschreitet. Die Stapelhöhen-Bereitstellungseinheit umfasst beispielsweise
einen Sensor wie einen Lichtsensor oder einen anderen Sensor zum Messen der jeweiligen
Stapelhöhe. Die Stapelhöhen-Bereitstellungseinheit kann aber auch einfach angepasst
sein, Signale, die indikativ sind für die jeweilige Stapelhöhe, von der Buchdecken-Herstellungseinheit
zu empfangen und dann den entsprechenden Stapelhöhenwert bereitzustellen. Die Fördereinrichtung
kann zudem angepasst sein, auf Basis anderer Kriterien zu entscheiden, ob ein Stapel
von Buchdecken direkt zu dem Entstapler gefördert wird oder zunächst in das Stapellager
eingelagert wird, wobei die Kriterien beispielsweise die Auslastung des Stapellagers
und/oder des Regalsystems und/oder das Gewicht des jeweiligen Stapels von Buchdecken
oder andere Charakteristika umfassen können.
[0035] Die Buchdecken-Herstellungseinheit kann angepasst sein, beispielsweise Stapel von
bis zu 42 Buchdecken zu erzeugen, wobei die Buchdecken eines Stapels bevorzugt formatrein
sind. Buchdecken eines Stapels gelten beispielsweise als formatrein, wenn die Buchdecken
so dimensioniert sind, dass die schließlich hergestellten Bücher dieselbe Höhe und
dieselbe Breite aufweisen. Die Dicke der final hergestellten Bücher kann unterschiedlich
sein. Die Buchdecken-Herstellungseinheit kann aber auch angepasst sein, nicht formatreine
Stapel von Buchdecken zu erzeugen.
[0036] Das Stapellager, das auch als Stapelmanager bezeichnet werden könnte, kann ein weiteres
Regalsystem mit einem Regalnutzungsgerät aufweisen, das die Stapel von Buchdecken
sowohl einlagert als auch auslagert. Insbesondere kann das Stapellager ein Regalsystem
sein bzw. ein Regalsystem aufweisen, das eine Regaleinheit zum Lagern mehrerer Stapel
von Buchdecken an Lagerorten und eine Fördereinrichtung zum Fördern eines einzulagernden
Stapels von Buchdecken oder eines auszulagernden Stapels von Buchdecken innerhalb
der Regaleinheit aufweist, wobei die Fördereinrichtung innerhalb der Regaleinheit
so angeordnet ist, dass sie sich unterhalb und/oder oberhalb von Lagerorten befindet.
Da die Fördereinrichtung innerhalb der Regaleinheit und bevorzugt nicht seitlich versetzt
zu der Regaleinheit angeordnet ist, benötigt das Regalsystem relativ wenig Fläche.
Die Fördereinrichtung umfasst bevorzugt ein oder mehrere Förderbänder, die innerhalb
der Regaleinheit unterhalb und/oder oberhalb von Lagerorten angeordnet sind. Die Regaleinheit
ist bevorzugt angepasst, Stapel von Buchdecken an den Lagerorten der Regaleinheit
zu lagern und das Förderband ist bevorzugt angepasst, in die Regaleinheit einzulagernde
Stapel von Buchdecken und aus der Regaleinheit auszulagernde Stapel von Buchdecken
zu fördern.
[0037] Das Stapellager umfasst bevorzugt eine Objektaufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen und
Abgeben von Stapeln von Buchdecken, wobei die Objektaufnahmeeinrichtung eine Laufbandeinheit
und eine Halteeinrichtung zum Halten der Laufbandeinheit aufweist, wobei die Objektaufnahmeeinrichtung
so angepasst ist, dass die Laufbandeinheit zum Aufnehmen und/oder Abgeben eines Stapels
von Buchdecken aus der Halteeinrichtung heraus- und in die Halteeinrichtung hineinbewegbar
ist. Die Objektaufnahmeeinrichtung kann entsprechend der oben beschriebenen Objektaufnahmeeinrichtungen
des ersten und/oder des zweiten Regalbediengeräts ausgebildet sein.
[0038] Die oben genannte Aufgabe wird zudem durch ein Herstellungssystem zum Herstellen
von Büchern gelöst, wobei das Herstellungssystem umfasst:
- eine Buchdecken-Herstellungseinheit zum Herstellen von Stapeln von Buchdecken,
- das Lagersystem zum Lagern von Buchdecken,
- eine Buchblöcke-Herstellungseinheit zum Herstellen von Buchblöcken,
- eine Buchbindeeinheit zum Herstellen von Büchern durch Binden von Buchdecken mit dazugehörigen
Buchblöcken, und
- eine Zuführeinrichtung zum Zuführen von Buchdecken von dem Regalsystem des Lagersystems
und von Buchblöcken von der Buchblöcke-Herstellungseinheit zu der Buchbindeeinheit.
[0039] Das Herstellungssystem umfasst des Weiteren bevorzugt eine Signaleinheit, die ausgebildet
ist, ein Signal zum Herstellen von zu einem Stapel von Buchdecken gehörenden Buchblöcken
an die Buchblöcke-Herstellungseinheit zu senden und/oder ein Signal zum Einlagern
des Stapels von Buchdecken in das Stapellager an das Lagersystem zu senden, wenn die
Buchdecken-Herstellungseinheit diesen Stapel von Buchdecken hergestellt hat. Dadurch
kann beispielsweise das Herstellen der Buchblöcke mit dem Herstellen der Buchdecken
synchronisiert werden. Eine weitere Signaleinheit kann zudem angepasst sein, ein Signal
zum Auslagern eines Stapels von Buchdecken aus dem Stapellager an das Stapellager
zu senden, wenn die dazugehörigen Buchblöcke von der Buchblöcke-Herstellungseinheit
hergestellt worden sind. Dadurch wird das Auslagern der Stapel von Buchdecken mit
dem Herstellen der dazugehörigen Buchblöcke synchronisiert.
[0040] Die Zuführeinrichtung ist bevorzugt angepasst, der Buchbindeeinheit Buchblöcke und
dazugehörige Buchdecken in der entsprechenden Reihenfolge und insbesondere zeitgleich
zuzuführen. Dazu weist die Zuführeinrichtung bevorzugt eine weitere Signaleinheit
auf, die beim Eintreffen eines Buchblockes ein Auslieferungssignal an das Regalsystem
übermittelt, wonach das Regalsystem die dazugehörige Buchdecke auslagert und die Fördereinrichtung
die ausgelagerte Buchdecke zu der Zuführeinrichtung fördert.
[0041] Zudem wird ein Verfahren zum Einlagern von Objekten, insbesondere von einzelnen Buchdecken,
in ein Regalsystem und zum Auslagern der Objekte aus dem Regalsystem, bereitgestellt,
wobei das Verfahren umfasst:
- Einlagern von Objekten in eine Regaleinheit des Regalsystems über eine Einlagerungsseite
der Regaleinheit des Regalsystems durch ein erstes Regalnutzungsgerät des Regalsystems,
und
- Auslagern von Objekten aus der Regaleinheit über eine Auslagerungsseite des Regalsystems
durch ein zweites Regalnutzungsgerät des Regalsystems.
[0042] Außerdem wird ein Verfahren zum Einlagern von Objekten, insbesondere von Stapeln
von Buchdecken, in ein Regalsystem und zum Auslagern der Objekte in das Regalsystem
bereitgestellt, wobei das Verfahren aufweist:
- Fördern eines einzulagernden Objekts innerhalb einer Regaleinheit des Regalsystems
mittels einer Fördereinrichtung des Regalsystems zu einem Aufnahmeort, wobei die Fördereinrichtung
innerhalb der Regaleinheit angeordnet ist, so dass sich die Fördereinrichtung unterhalb
und/oder oberhalb von Lagerorten der Regaleinheit befindet,
- Aufnehmen des Objekts an dem Aufnahmeort durch eine Objektaufnahmeeinrichtung, Bewegen
der Objektaufnahmeeinrichtung zu einem Lagerort der Regaleinheit und Abgeben des Objekts
an dem Lagerort,
- Entnehmen des Objekts von dem Lagerort durch die Objektaufnahmeeinrichtung, Bewegen
der Objektaufnahmeeinrichtung zu einem Abgabeort und Abgeben des Objekts an dem Abgabeort,
und
- Fördern des Objekts mittels der Fördereinrichtung weg von dem Abgabeort, um das Objekt
aus der Regaleinheit zu bewegen.
[0043] Der Aufnahmeort und der Abgabeort können identisch sein.
[0044] Zudem wird ein Objektaufnahmeverfahren zum Aufnehmen und Abgeben von Objekten, insbesondere
von Buchdecken und/oder von Stapeln von Buchdecken, mittels einer Objektaufnahmeeinrichtung
bereitgestellt, wobei die Laufbandeinheit der Objektaufnahmeeinrichtung zum Aufnehmen
und/oder Abgeben eines Objekts aus der Halteeinrichtung der Objektaufnahmeeinrichtung
heraus- und in die Halteeinrichtung hineinbewegt wird.
[0045] Die oben genannte Aufgabe wird außerdem durch ein Verfahren zum Entstapeln eines
Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken mittels eines Entstaplers
nach einem der Ansprüche 1 bis 9 gelöst, wobei die Abnehmeeinheit des Entstaplers
eine oberste Buchdecke von einem Stapel von Buchdecken abnimmt und hält und die Bewegungseinheit
des Entstaplers dann die Abnehmeeinheit mit der abgenommenen und gehaltenen Buchdecke
von dem Stapel von Buchdecken zu einem Abgabeort bewegt.
[0046] Des Weiteren wird die oben genannte Aufgabe durch ein Förderverfahren zum Fördern
von Buchdecken gelöst, wobei das Förderverfahren aufweist:
- Fördern von Stapeln von Buchdecken von einer Buchdecken-Herstellungseinheit zu einem
Stapellager,
- Einlagern der Stapel von Buchdecken in das Stapellager,
- Auslagern der Stapel von Buchdecken aus dem Stapellager,
- Fördern der Stapel von Buchdecken von dem Stapellager zu einem Entstapler,
- Aufnehmen der Stapel von Buchdecken und Abgeben einzelner Buchdecken durch den Entstapler
gemäß Anspruch 12,
- Fördern der einzelnen Buchdecken von dem Entstapler zu einem Regalsystem,
- Einlagern der einzelnen Buchdecken in das Regalsystem,
- Auslagern der einzelnen Buchdecken aus dem Regalsystem, und
- Fördern der einzelnen Buchdecken von dem Regalsystem zu einer Zuführeinrichtung zum
Zuführen der einzelnen Buchdecken zu einer Buchbindeeinheit.
[0047] Außerdem wird die oben genannte Aufgabe gelöst durch ein Herstellungsverfahren zum
Herstellen von Büchern, wobei das Herstellungsverfahren umfasst:
- Fördern einzelner Buchdecken zu einer Zuführeinheit zum Zuführen der einzelnen Buchdecken
zu einer Buchbindeeinheit gemäß Anspruch 13,
- Herstellen von zu den einzelnen Buchdecken gehörenden Buchblöcken durch eine Buchblöcke-Herstellungseinheit,
- Zuführen der einzelnen Buchdecken und der hergestellten dazugehörigen Buchblöcke zu
einer Buchbindeeinheit, und
- Herstellen von Büchern durch Binden der Buchdecken mit den dazugehörigen Buchblöcken
durch die Buchbindeeinheit.
[0048] Zudem wird die oben genannte Aufgabe durch ein Computerprogramm zum Steuern eines
Entstaplers nach einem der Ansprüche 1 bis 9 zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken
und zum Abgeben einzelner Buchdecken gelöst, wobei das Computerprogramm Programmcodemittel
aufweist, die angepasst sind, den Entstapler derart zu steuern, dass das Verfahren
gemäß Anspruch 12 durchgeführt wird, wenn das Computerprogramm auf einem Computer
ausgeführt wird, der den Entstapler steuert.
[0049] Des Weiteren wird die Aufgabe durch ein Computerprogramm zum Steuern eines Lagersystems
nach Anspruch 10 gelöst, wobei das Computerprogramm Programmcodemittel aufweist, die
angepasst sind, das Lagersystem derart zu steuern, dass das Förderverfahren gemäß
Anspruch 13 durchgeführt wird, wenn das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt
wird, der das Lagersystem steuert.
[0050] Außerdem wird die Aufgabe durch ein Computerprogramm zum Steuern eines Herstellungssystems
nach Anspruch 11 zum Herstellen von Büchern gelöst, wobei das Computerprogramm Programmcodemittel
aufweist, die angepasst sind, das Herstellungssystem derart zu steuern, dass das Herstellungsverfahren
gemäß Anspruch 14 durchgeführt wird, wenn das Computerprogramm auf einem Computer
ausgeführt wird, der das Herstellungssystem steuert.
[0051] Es sollte verstanden werden, dass die Verfahren und Computerprogramme Ausführungsformen
aufweisen können, die den Ausführungsformen der dazugehörigen Systeme, Einrichtungen
bzw. Vorrichtungen entsprechen, die insbesondere in den abhängigen Ansprüchen und
der Beschreibung aufgeführt sind. So können beispielsweise das Verfahren zum Entstapeln
und das Computerprogramm zum Steuern eines Entstaplers Ausführungsformen aufweisen,
die den Ausführungsformen des Entstaplers entsprechen.
[0052] Im Folgenden werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf folgende
Figuren beschrieben, wobei
- Fig. 1
- schematisch und beispielhaft ein Herstellungssystem zum Herstellen von Fotobüchern
zeigt,
- Fig. 2
- schematisch und beispielhaft einige Komponenten des Herstellungssystems zum Herstellen
von Fotobüchern zeigt,
- Fig. 3
- schematisch und beispielhaft ein Regalsystem und angrenzende Komponenten des Herstellungssystems
zum Herstellen von Fotobüchern zeigt,
- Fig. 4
- schematisch und beispielhaft ein Lastaufnahmemittel und eine Bewegungseinheit eines
Regalbediengeräts des Regalsystems zeigt,
- Fig. 5
- schematisch und beispielhaft ein Stapellager zum Lagern von Stapeln von Buchdecken
und angrenzende Komponenten des Herstellungssystem zum Herstellen von Fotobüchern
zeigt,
- Fig. 6
- schematisch und beispielhaft einen Entstapler zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken
und zum Ausgeben einzelner Buchdecken und angrenzende Komponenten des Herstellungssystems
zum Herstellen von Fotobüchern zeigt,
- Fig. 7
- schematisch und beispielhaft eine Abnehmeeinheit und eine Bewegungseinheit des Entstaplers
zeigt,
- Fig. 8
- beispielhaft ein Anwinkeln einer obersten Buchdecke eines Stapels von Buchdecken durch
den Entstapler zum Lösen der obersten Buchdecke von dem Stapel von Buchdecken illustriert,
- Fig. 9
- beispielhaft ein Abheben der angewinkelten obersten Buchdecke von dem Stapeln von
Buchdecken illustriert,
- Fig. 10
- beispielhaft ein Flussdiagramm zeigt, das eine Ausführungsform eines Herstellungsverfahrens
zum Herstellen von Fotobüchern illustriert,
- Fig. 11
- beispielhaft ein Flussdiagramm zeigt, das eine Ausführungsform eines Verfahrens zum
Einlagern von einzelnen Buchdecken in das Regalsystem und zum Auslagern der einzelnen
Buchdecken aus dem Regalsystem illustriert,
- Fig. 12
- beispielhaft ein Flussdiagramm zeigt, das eine Ausführungsform eines Verfahrens zum
Einlagern von Stapeln von Buchdecken in das Stapellager und zum Auslagern der Stapel
von Buchdecken aus dem Stapellager illustriert,
- Fig. 13
- beispielhaft ein Flussdiagramm zeigt, das eine Ausführungsform eines Verfahrens zum
Entstapeln eines Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken mittels
des Entstaplers illustriert,
- Fig. 14
- beispielhaft ein Flussdiagramm zeigt, das eine Ausführungsform eines Objektaufnahmeverfahrens
zum Aufnehmen und Abgeben von Objekten, insbesondere von Buchdecken oder von Stapeln
von Buchdecken, illustriert.
- Fig. 15
- schematisch und beispielhaft ein Lastaufnahmemittel eines Regalbediengerätes des Regalsystems
in einer Position zeigt, in der eine Laufbandeinheit des Lastaufnahmemittels eingefahren
ist,
- Fig. 16
- schematisch und beispielhaft das Lastaufnahmemittel des Regalsystems in einer ausgefahrenen
Position zeigt, in der die Laufbandeinheit herausgefahren worden ist,
- Fig. 17
- schematisch und beispielhaft Komponenten der Laufbandeinheit des Lastaufnahmemittels
des Regalsystems zeigt,
- Fig. 18
- schematisch und beispielhaft das Lastaufnahmemittel des Regalsystems unmittelbar vor
der Einlagerung einer einzelnen Buchdecke illustriert,
- Fig. 19
- schematisch und beispielhaft das Lastaufnahmemittel des Regalsystems während des Einlagerns
der einzelnen Buchdecke illustriert,
- Fig. 20
- beispielhaft Halteelemente und eine Platte eines Umsetzers zum Umsetzen einer einzelnen
Buchdecke von einem ersten Förderband auf ein zweites Förderband unmittelbar vor einer
Aufnahme einer Buchdecke illustriert,
- Fig. 21
- beispielhaft ein Ausrichten einer umzusetzenden Buchdecke mit Hilfe eines Anschlags
illustriert,
- Fig. 22
- schematisch und beispielhaft ein Lastaufnahmemittel des Stapellagers in einer Position
zeigt, in der eine Laufbandeinheit in eine Halteeinrichtung des Lastaufnahmemittels
eingefahren ist, und
- Fig. 23
- schematisch und beispielhaft das Lastaufnahmemittel des Stapellagers in einer Position
zeigt, in der die Laufbandeinheit aus der Halteeinrichtung herausgefahren ist.
[0053] Eine Ausführungsform eines Herstellungssystems zum Herstellen von Fotobüchern ist
in der Fig. 1 schematisch und beispielhaft dargestellt. Das Herstellungssystem 1 umfasst
eine Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 zum Herstellen von Buchblöcken der zu produzierenden
Fotobücher, eine Buchdecken-Herstellungseinheit 4 zum Herstellen von Stapeln von Buchdecken
der zu produzierenden Fotobücher, ein Lagersystem 5 zum Lagern von Buchdecken, wobei
das Lagersystem 5 angepasst ist, die Buchdecken von der Buchdecken-Herstellungseinheit
4 zu einer Zuführeinrichtung 35 zu fördern, und wobei die Zuführeinrichtung 35 angepasst
ist, die Buchdecken und die Buchblöcke einer Buchbindeeinheit 60 zuzuführen. Die Buchbindeeinheit
60 ist angepasst, die Fotobücher durch Binden von Buchdecken mit dazugehörigen Buchblöcken
herzustellen.
[0054] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 kann beispielsweise ein Buchdeckenautomat des
Typs DA 270 des Herstellers KOLBUS GmbH aus Rahden oder eine andere Buchdecken-Herstellungseinheit
sein.
[0055] Das Lagersystem 5 umfasst ein Stapellager 49, das angepasst ist, die hergestellten
Stapel von Buchdecken einzulagern und auch wieder auszulagern. Das Lagersystem 5 umfasst
des Weiteren einen Entstapler 50 zum Aufnehmen der Stapel von Buchdecken und zum Abgeben
einzelner Buchdecken. Zudem umfasst das Lagersystem 5 ein Regalsystem 10 zum Einlagern
und Auslagern der einzelnen Buchdecken und eine Fördereinrichtung 30, die beispielsweise
mehrere Förderbänder 54, 52, 51, 48, 47 und 27 aufweist, um den jeweils hergestellten
Stapel von Buchdecken von der BuchdeckenHerstellungseinheit 4 zu dem Stapellager 49
und von dem Stapellager 49 zu dem Entstapler 50, die einzelnen Buchdecken von dem
Entstapler 50 zu dem Regalsystem 10 und schließlich die einzelnen Buchdecken von dem
Regalsystem 10 zu der Zuführeinheit 35 zu fördern.
[0056] Eine Ausführungsform des Lagersystems 5 und weiterer Komponenten des Herstellungssystems
1 sind etwas detaillierter in Fig. 2 beispielhaft dargestellt. Fig. 2 zeigt insbesondere
eine Ausführungsform der Buchdecken-Herstellungseinheit 4, des Stapellagers 49, des
Entstaplers 50, des Regalsystems 10 mit einer Einlagerungsseite 13 und einer Auslagerungsseite
15 und eines Umsetzers 400.
[0057] In Fig. 3 sind weitere Details einer Ausführungsform des Regalsystems 10 beispielhaft
dargestellt. In dieser Ausführungsform umfasst das Regalsystem ein Traggerüst 38,
an dem Wände angebracht sind, die eine Regaleinheit 12, ein erstes Regalbediengerät
14 und ein zweites Regalbediengerät umschließen. Die Wände sind nur in der Fig. 2
und nicht in der Fig. 3 gezeigt, damit in der Fig. 3 die inneren Komponenten des Regalsystems
10 gezeigt werden können. Die Regaleinheit 12 ist angepasst, einzelne Buchdecken zu
lagern, wobei die Regaleinheit 12 eine Einlagerungsseite 13 und eine der Einlagerungsseite
13 gegenüberliegende Auslagerungsseite 15 aufweist. Die Regaleinheit 12 umfasst mehrere
Regalböden, die jeweils auf der Auslagerungsseite einen virtuellen Anschlag aufweisen,
wobei das erste Regalbediengerät 14 angepasst ist, die einzelnen Buchdecken beim Einlagern
bis zu dem virtuellen Anschlag zu bewegen. Alle im Regalsystem 10 befindlichen Buchdecken
weisen somit in Auslagerungsrichtung dieselbe Position auf, selbst wenn die einzelnen
Buchdecken unterschiedliche Abmessungen aufweisen. Es ist also bevorzugt, dass die
Buchdecken unter Berücksichtigung der Abmessung der jeweiligen Buchdecke in Auslagerungsrichtung
in das Regalsystem 10 so eingelagert werden, dass alle im Regalsystem 10 befindlichen
Buchdecken in Auslagerungsrichtung dieselbe Position aufweisen.
[0058] Die Regalböden 56 sind nicht komplett geschlossen sind, sondern weisen Öffnungen
auf. In dieser Ausführungsform sind die Öffnungen durch beabstandet voneinander angeordnete
Bodenelemente ausgebildet, die als Zinken bezeichnet werden könnten. Diese Öffnungen
in den Regalböden können ein Ein- und Auslagern mittels des ersten und zweiten Regalbediengeräts
erleichtern.
[0059] Das erste Regalbediengerät 14 ist angepasst, einzelne Buchdecken in die Regaleinheit
12 über die Einlagerungsseite 13 einzulagern. Das zweite Regalbediengerät ist angepasst,
einzelne Buchdecken aus der Regaleinheit 12 über die Auslagerungsseite 15 auszulagern.
Das erste Regalbediengerät 14 umfasst ein Lastaufnahmemittel 41 zum Aufnehmen der
jeweiligen Buchdecke durch eine Eingabeöffnung in der Wand des Regalsystems 10, die
an der Einlagerungsseite 13 angeordnet ist. Diese Eingabeöffnung entspricht auch der
sogenannten Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts 14. Wie in Fig. 4 beispielhaft
und schematisch illustriert, umfasst das erste Regalbediengerät 14 des Weiteren eine
horizontale Schiene 37, entlang der eine Bewegungseinheit 43 des ersten Regalbediengeräts
14 horizontal bewegbar ist, wobei das Lastaufnahmemittel 41 an der Bewegungseinheit
43 hängt. Durch Bewegen der Bewegungseinheit 43 entlang der Schiene 37 kann die horizontale
Position des Lastaufnahmemittels 41 verändert werden. Die Bewegungseinheit 43 ist
zudem angepasst, den vertikalen Abstand zwischen dem Lastaufnahmemittel 41 und der
Bewegungseinheit 43 zu verändern, um die vertikale Position des Lastaufnahmemittels
41 zu variieren. Auf diese Art kann das Lastaufnahmemittel von der Eingabeöffnung
zu einem beliebigen Lagerort innerhalb der Regaleinheit 12 bewegt werden.
[0060] Auch das zweite Regalbediengerät umfasst ein Lastaufnahmemittel, eine Bewegungseinheit
und eine Schiene, wobei diese Komponenten so angepasst sind, dass das Lastaufnahmemittel
des zweiten Regalbediengeräts zu beliebigen Positionen bewegt werden kann. Insbesondere
kann das Lastaufnahmemittel von einem Lagerort innerhalb der Regaleinheit 12, an dem
eine Buchdecke aufgenommen wird, zu einer Ausgabeöffnung in der Wand des Regalsystems
10 bewegt werden, die auf der Auslagerungsseite 15 angeordnet ist. Die Position des
zweiten Regalbediengeräts, in der sich das Lastaufnahmemittel an der Ausgabeöffnung
befindet, kann als Ausgangsposition des zweiten Regalbediengeräts aufgefasst werden.
Das Regalsystem 10 weist des Weiteren eine Steuerungs- und Kommunikationseinheit 64
auf, wobei diese Einheit 64 angepasst ist, die einzelnen Komponenten des Regalsystems
10, insbesondere die ersten und zweiten Regalbediengeräte, zu steuern.
[0061] Das Lastaufnahmemittel des ersten Regalbediengeräts ist bevorzugt so ausgebildet,
dass es eine Buchdecke aktiv von dem zuführenden Förderband entnehmen und die jeweilige
Buchdecke dann aktiv an dem entsprechenden Lagerort ablegen kann. Hierzu weist das
Lastaufnahmemittel bevorzugt integrierte angetriebene Riemen auf. Das Lastaufnahmemittel
des zweiten Regalbediengeräts ist bevorzugt angepasst, die jeweilige Buchdecke der
Regaleinheit aktiv zu entnehmen und dann aktiv an ein Förderband abzugeben, das die
jeweilige Buchdecke zu dem Umsetzer 400 führt. Auch das Lastaufnahmemittel des zweiten
Regalbediengeräts kann daher beispielsweise integrierte angetriebene Riemen aufweisen.
Dieses aktive Aufnehmen und Abgeben der Buchdecken durch die Lastaufnahmemittel kann
zu einer verkürzten Bewegungszeit während der Aufnahme und Abgabe der jeweiligen Buchdecke
führen, wobei durch die Verwendung der Riemen die Buchdecken geschont werden.
[0062] Die Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts 14, das heißt die Eingabeöffnung,
kann zentriert bezüglich der Regaleinheit 12 angeordnet sein. Auch die Ausgangsposition
des zweiten Regalbediengeräts 16, d.h. die Ausgabeöffnung, kann zentriert bezüglich
der Regaleinheit 12 angeordnet sein. Diese Zentrierung kann zu reduzierten Einlagerungswegstrecken
und zu reduzierten Zeiten, die für die Einlagerung benötigt werden, und zu reduzierten
Auslagerungsstrecken und zu reduzierten Zeiten führen, die für die Auslagerung benötigt
werden. Zudem ist die Steuerungs- und Kommunikationseinheit 64 des Regalsystems 10
angepasst, das erste Regalbediengerät 14 so zu steuern, dass Wegstrecken von der Ausgangsposition,
d.h. von der Eingabeöffnung, zu den Lagerorten und/oder Zeiten, die für die jeweilige
Einlagerung benötigt werden, minimiert sind. Beispielsweise kann das erste Regalbediengerät
14 so gesteuert werden, dass die Buchdecken mit möglichst geringem Abstand zu der
Eingabeöffnung eingelagert werden. Das heißt beispielsweise, dass jeweils derjenige
nicht belegte Lagerort aus einer Vielzahl von Lagerorten gewählt wird, der der Ausgangsposition,
an der die jeweilige Buchdecke aufgenommen wird, am nächsten liegt. Das erste Regalbediengerät
14 kann aber auch so gesteuert werden, dass jeweils der Lagerort ausgewählt wird,
der ausgehend von der Eingabeöffnung, an der die jeweilige Buchdecke aufgenommen wird,
am schnellsten zu erreichen ist. Unterschiede bezüglich des Kriteriums "kürzeste Wegstrecke"
und des Kriteriums "schnellste Einlagerungszeit" können sich dadurch ergeben, dass
das erste Regalbediengerät 14 in unterschiedlichen Richtungen unterschiedlich schnell
bewegbar ist. Zudem kann das erste Regalbediengerät 14 derart gesteuert werden, dass
die Wegstrecke für das zweite Regalbediengerät 16 beim Auslagern der jeweiligen Buchdecke
minimiert wird und/oder dass die Auslagerungszeit, die für das Auslagern der jeweiligen
Buchdecke benötigt wird, minimiert wird. Insbesondere kann das erste Regalbediengerät
14 so gesteuert werden, dass die Einlagerung so erfolgt, dass die Gesamtwegstrecke,
die das erste Regalbediengerät 14 zum Einlagern und das zweite Regalbediengerät zum
Auslagern benötigen, und/oder die Summe aus Einlagerungszeiten und Auslagerungszeiten,
die für den Einlagerungsprozess bzw. den Auslagerungsprozess benötigt werden, minimiert
werden.
[0063] In dieser Ausführungsform sind die Lagerbereiche an den unterschiedlichen Lagerorten
innerhalb der Regaleinheit 12 gleich groß, wobei die Lagerorte nicht durch Begrenzungselemente
voneinander abgegrenzt sind. In anderen Ausführungsformen können aber auch Begrenzungselemente,
die Fächer bilden, auf den Regalböden vorhanden sein. Diese Fächer können gleich groß
sein. In einer Ausführungsform kann die räumliche Verteilung der Lagerorte veränderbar
sein. Auch die Größe der jeweiligen Lagerbereiche kann veränderbar sein, wobei auch
in diesem Fall bevorzugt keine Begrenzungselemente, die Fächer bilden könnten, auf
den Regalböden vorhanden sind. Eine dynamische Änderung von Lagerorten, das heißt
eine dynamische Änderung der räumlichen Verteilung der Lagerorte, und/oder eine dynamische
Änderung der Größe der Lagerbereiche, die den Lagerorten zugeordnet sind, kann beispielsweise
in Abhängigkeit von der Menge einzulagernder Buchdecken und/oder den Abmessungen der
jeweiligen Buchdecke erfolgen.
[0064] Zum Bestimmen der Größe der jeweiligen Buchdecke kann eine Identifizierungseinheit
65 verwendet werden, die schematisch in Fig. 1 angedeutet ist. Die Identifizierungseinheit
65 kann angepasst sein, Identifizierungselemente auf den Buchdecken zu erfassen. Das
Regalsystem kann des Weiteren eine Speichereinheit 66 aufweisen, in der beispielsweise
Abmessungen für identifizierte Buchdecken abgelegt sind, so dass die Abmessungen einer
einzulagernden Buchdecke mittels der Identifizierungseinheit 65 und der Speichereinheit
66 bestimmt werden können. In anderen Ausführungsformen können natürlich auch andere
Verfahren verwendet werden, um die Abmessungen einer Buchdecke zu ermitteln. Beispielsweise
können Abmessungen einer Buchdecke automatisch gemessen werden, beispielsweise durch
eine Verwendung optischer Mittel wie Lichtschranken.
[0065] Die Identifizierungselemente auf den Buchdecken sind bevorzugt Barcodes oder RFID-Elemente.
Die Barcodes können eindimensionale Barcodes oder zweidimensionale Barcodes sein.
Die Barcodes können auch farbige Barcodes sein. Die Identifizierungseinheit 65 ist
entsprechend angepasst, mittels optischer Elemente einen Barcode oder mittels magnetischer
Elemente ein RFID-Element zu erkennen.
[0066] Die Identifizierungseinheit 65 kann angepasst sein, die jeweilige Buchdecke bei der
Aufnahme durch das erste Regalbediengerät 14 und/oder bei der Abgabe durch das zweite
Regalbediengerät und/oder, wenn es in der Regaleinheit 12 eingelagert ist, zu identifizieren.
Die Identifizierungseinheit 65 kann beispielsweise an dem ersten Regalbediengerät
14 und/oder an dem zweiten Regalbediengerät angebracht sein, das heißt insbesondere
an den dazugehörigen Lastaufnahmemitteln. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Identifizierungseinheit 65 angepasst, das Identifizierungselement der jeweiligen
Buchdecke von der Auslagerungsseite aus zu identifizieren, wenn die Buchdecke so auf
den jeweiligen Regalboden geschoben worden ist, dass das Ende der Buchdecke an der
Auslagerungsseite die gleiche Position in Auslagerungsrichtung aufweist wie andere
gelagerte Buchdecken.
[0067] Die identifizierten Buchdecken werden zusammen mit deren Lagerorten in der Speichereinheit
66 gespeichert, so dass immer bekannt ist, welche Buchdecke sich an welchem Lagerort
innerhalb der Regaleinheit 12 befindet. Basierend auf dieser Zuordnungsinformation
kann das zweite Regalbediengerät der Regaleinheit 12 eine gewünschte Buchdecke entnehmen.
[0068] Da in der Speichereinheit 66 abgelegt ist, welche Buchdecke sich an welchem Lagerort
innerhalb der Regaleinheit 12 befindet, ist auch der Auslastungsgrad des Regalsystems
10 bekannt. Basierend auf diesem Auslastungsgrad können die Lagerorte und die Größe
der dazugehörigen Lagerbereiche dynamisch verändert werden. Wenn beispielsweise die
Auslastung des Regalsystems 12 größer ist als ein vordefinierter Schwellwert, können
für neu hinzukommende Buchdecken enger angeordnete Lagerorte innerhalb des Regalsystems
10 definiert werden.
[0069] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 erzeugt Stapel von Buchdecken, die mittels des
Förderbandes 54 zu einem weiteren Förderband 52 bewegt werden. Das Förderband 52 kann
entweder in Richtung des Förderbandes 51 bewegt werden, um den jeweiligen Stapel zu
dem Stapellager 49 zu fördern, oder in Richtung einer Strecke 53 zum Ausbringen eines
jeweiligen Stapels von Buchdecken aus dem Förderweg. Das Förderband 52, das zum Einbringen
und Ausbringen von Stapeln von Buchdecken verwendet werden kann, kann als Verteilungsweiche
aufgefasst werden.
[0070] Eine Ausführungsform des Stapellagers 49 ist in der Fig. 5 schematisch und beispielhaft
dargestellt. In dieser Ausführungsform umfasst das Stapellager 49 ein Traggerüst 87,
an dem Wände angebracht sind, die eine Regaleinheit 72 und ein Regalbediengerät 74
umschließen. Die Wände sind in der Fig. 2 zu sehen und in der Fig. 5 nicht vollständig
dargestellt, um das Innere des Stapelmanagers 49 zu zeigen. Die Regaleinheit 72 ist
angepasst, Stapel von Buchdecken zu lagern, wobei die Regaleinheit 72 eine Zugriffsseite
73 aufweist, über die Stapel von Buchdecken in die Regaleinheit 72 eingelagert und
daraus ausgelagert werden können. Auch das Stapellager 49 weist mehrere Regalböden
auf, die in ausreichendem vertikalem Abstand zueinander angeordnet sind, um Stapel
von Buchdecken einzulagern. Das Stapellager 49 hat bevorzugt die Funktion, Stapel
von Buchdecken zwischenzulagern, insbesondere wenn die Kapazität des Regalsystems
10 nicht ausreichend ist, alle hergestellten Buchdecken sofort einzulagern.
[0071] Das Regalbediengerät 74 ist dazu eingerichtet, Stapel von Buchdecken in die Regaleinheit
72 über die Zugriffsseite 73 einzulagern und ebenfalls über die Zugriffsseite 73 auszulagern.
Das Regalbediengerät 74 umfasst ein Lastaufnahmemittel 71 zum Aufnehmen der Stapel
von Buchdecken von einer Fördereinrichtung, die in diesem Ausführungsbeispiel durch
ein Förderband 301 gebildet wird, zum Ablegen der Stapel von Buchdecken an Lagerorten
innerhalb der Regaleinheit 72, zum Aufnehmen der Stapel von Buchdecken an den Lagerorten
und zum Abgeben der Stapel von Buchdecken an das Förderband 301. Das Regalbediengerät
74 umfasst des Weiteren eine Schiene 77, entlang der eine Bewegungseinheit 83 des
Regalbediengeräts 74 bewegbar ist, wobei das Lastaufnahmemittel 71 an der Bewegungseinheit
83 hängt. Durch Bewegen der Bewegungseinheit 83 entlang der Schiene 77 kann die horizontale
Position des Lastaufnahmemittels 71 verändert werden. Die Bewegungseinheit 83 ist
zudem angepasst, den vertikalen Abstand zwischen dem Lastaufnahmemittel 71 und der
Bewegungseinheit 83 zu verändern, um die vertikale Position des Lastaufnahmemittels
71 zu variieren.
[0072] Das Förderband 301 ist innerhalb der Regaleinheit 72 so angeordnet, dass sich das
Förderband 301 unterhalb und oberhalb von Lagerorten befindet. Das Förderband 301
verläuft also durch die Regaleinheit 72 und nimmt in das Stapellager 49 einzulagernde
Stapel von Buchdecken von dem Förderband 51 auf und gibt auszulagernde Stapel von
Buchdecken an das Förderband 48 ab.
[0073] Das Lagersystem 5 umfasst bevorzugt des Weiteren eine Fehlererkennungseinheit 57
zum Erkennen von Fehlern, wobei das Förderband 52 so gesteuert werden kann, dass,
wenn kein Fehler erkannt worden ist, der jeweilige Stapel in Richtung des Förderbandes
51 bewegt wird, und, wenn ein Fehler erkannt worden ist, der jeweilige Stapel zu der
Strecke 53 bewegt wird. Die Fehlererkennungseinheit 57 kann beispielsweise angepasst
sein, ein Identifizierungselement einer Buchdecke, insbesondere einer obersten Buchdecke
eines Stapels, zu erkennen und die identifizierte Buchdecke mit einer erwarteten Buchdecke
zu vergleichen, die sich beispielsweise einer gespeicherten Liste von zu erwartenden
Buchdecken entnehmen lässt, um festzustellen, ob die identifizierte Buchdecke die
zum jetzigen Zeitpunkt richtige Buchdecke ist. Wenn dies nicht der Fall sein sollte,
kann die Fördereinrichtung 5 mittels des Förderbandes 52 und der Strecke 53 den entsprechenden
Stapel von Buchdecken aus dem Förderweg entfernen. Die Fehlererkennungseinheit 57
kann auch angepasst sein, andere Fehler zu erkennen, wie beispielsweise Herstellungsfehler,
wobei auch in diesem Fall der jeweilige Stapel von Buchdecken mittels des Förderbandes
52 und der Strecke 53 aus dem Förderweg entfernt werden kann. Informationen bezüglich
der zu erwartenden obersten Buchdecke des jeweiligen Stapel kann die Fehlerkennungseinheit
57 beispielsweise von der Buchdecken-Herstellungseinheit 4 oder von einem unter näher
beschriebenen Auftragsverwaltungssystem erhalten.
[0074] Die Strecke 53 kann auch verwendet werden, Stapel von Buchdecken manuell in den Förderweg
einzuführen. Beispielsweise kann, nachdem ein Fehler in einem Stapel von Buchdecken
behoben worden ist, dieser mittels der Strecke 53 und dem Förderband 52 wieder in
den Förderweg eingebracht werden. Die Zusammensetzung dieses manuell eingeführten
Stapels von Buchdecken kann manuell beispielsweise in das Auftragsverwaltungssystem
oder in eine andere Datenbank, auf die die Komponenten des Herstellungssystems 1,
insbesondere das Stapellager 49, Zugriff haben, eingegeben werden, wonach eine Identifizierungseinheit
des Stapellagers 49 den Stapel von Buchdecken beispielsweise mittels eines gescannten
Barcodes identifizieren kann, so dass, auch wenn Stapel von Buchdecken manuell in
den Förderweg eingeführt werden, immer bekannt ist, welcher Stapel von Buchdecken
an welchem Lagerort innerhalb des Stapellagers 49 angeordnet ist.
[0075] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 ist bevorzugt angepasst, formatreine Stapel
von Buchdecken zu erzeugen, wobei diese Stapel von Buchdecken bevorzugt maximal 42
Buchdecken umfassen.
[0076] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 weist eine Steuerungs- und Kommunikationseinheit
58 auf, die angepasst ist, ein Signal zum Herstellen von zu einem Stapel von Buchdecken
gehörenden Buchblöcken an die Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 zu senden und ein Signal
zum Einlagern des Stapels von Buchdecken in das Stapellager 49 an das Lagersystem
5, insbesondere an das Stapellager 49, zu senden, wenn die Buchdecken-Herstellungseinheit
4 diesen Stapel von Buchdecken hergestellt hat. Dadurch wird beispielsweise das Herstellen
der Buchblöcke mit dem Herstellen der Buchdecken synchronisiert. Die entsprechenden
Signale werden von einer Steuerungs- und Kommunikationseinheit 62 der Buchblöcke-Herstellungseinheit
2 und einer Steuerungs- und Kommunikationseinheit 61 des Lagersystems 5, die in diesem
Beispiel in das Stapellager 49 integriert ist, empfangen. Die Steuerungs- und Kommunikationseinheit
62 der Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 kann zudem angepasst sein, ein Signal zum
Auslagern eines entsprechenden Stapels von Buchdecken aus dem Stapellager 49 an das
Stapellager 49 zu senden, wenn die dazugehörigen Buchblöcke von der Buchblöcke-Herstellungseinheit
2 hergestellt worden sind. Dadurch wird das Auslagern der Stapel von Buchdecken mit
dem Herstellen der dazugehörigen Buchblöcke synchronisiert.
[0077] Die in das Stapellager 49 integrierte Steuerungs- und Kommunikationseinheit 61 kann
auch dazu verwendet werden, die einzelnen Komponenten des Stapellagers 49, insbesondere
das Regalbediengerät 74, zu steuern. Alternativ kann das Stapellager 49 natürlich
auch eine andere Steuerungseinheit aufweisen, die das Stapellager 49 steuert.
[0078] Die Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 umfasst insbesondere eine Druckeinrichtung 59
zum Drucken der Buchblöcke und eine Schneideeinrichtung 32 zum Zuschneiden der gedruckten
Buchblöcke, nachdem diese mittels eines Förderbandes 55 von der Druckeinrichtung 59
zu der Schneideeinrichtung 32 bewegt worden sind. In einem anderen Ausführungsbeispiel
werden die gedruckten Buchblöcke der Schneideeinrichtung 32 manuell und nicht mittels
eines Förderbandes zugeführt. Die Steuerungs- und Kommunikationseinheit 62 kann der
Druckeinrichtung 59 zugeordnet sein, so dass, nachdem Buchblöcke gedruckt worden sind,
die zu einem Stapel von Buchdecken gehören, die Druckeinrichtung 59 ein Signal zu
dem Stapellager 49 senden kann, wonach das Stapellager 49 mit dem Auslagern des entsprechenden
Stapels von Buchdecken beginnt. Das Signal zum Auslagern des entsprechenden Stapels
von Buchdecken kann somit an das Stapellager 49 gesendet werden, bevor die Buchblöcke
mittels der Schneideeinrichtung 32 zugeschnitten werden.
[0079] Nachdem die Buchblöcke zugeschnitten worden sind, werden diese zusammen mit den dazugehörigen
Buchdecken mittels den Förderbändern 46, 39 der Zuführeinrichtung 35 der Buchbindeeinheit
60 zugeführt. Die Zuführeinrichtung 35 ist angepasst, der Buchbindeeinheit 60 die
Buchblöcke und die dazugehörigen Buchdecken in der entsprechenden Reihenfolge und
insbesondere zeitgleich zuzuführen. Dazu weist die Zuführeinrichtung 35 eine Steuerungs-
und Kommunikationseinheit 63 auf, die beim Eintreffen eines Buchblockes, das heißt
nach Erhalt eines Buchblockes von der Schneideeinrichtung 32, ein entsprechendes Auslieferungssignal
an das Regalsystem 10 übermittelt, wonach das Regalsystem 10 die dazugehörige Buchdecke
auslagert, die dann mittels des Förderbandes 27 und des Förderbandes 39 der Buchbindeeinheit
60 zugeführt wird.
[0080] Das Lagersystem 5 kann angepasst sein, einen hergestellten Stapel von Buchdecken
entweder in das Stapellager 49 einzulagern oder direkt zu dem Entstapler 50 zu fördern,
ohne den Stapel in das Stapellager 49 einzulagern. Diese Entscheidung, ob eine Einlagerung
in das Stapellager 49 erfolgen soll oder nicht, kann in Abhängigkeit von beispielsweise
der jeweiligen Stapelhöhe erfolgen. Dazu kann das System eine Stapelhöhen-Bereitstellungseinheit
aufweisen, die in diesem Ausführungsbeispiel durch die Steuerungs- und Kommunikationseinheit
58 der Buchdecken-Herstellungseinheit 4 gebildet wird. Beispielsweise kann die Steuerungs-
und Kommunikationseinheit 61 des Stapellagers 49 so angepasst sein, dass sie einen
Stapel von Buchdecken grundsätzlich nicht einlagert, wenn dieser Stapel von Buchdecken
eine Stapelhöhe aufweist, die kleiner ist als ein vorgegebener Schwellwert. Wenn das
Regalsystem 10 allerdings ausgelastet ist und keine weiteren Buchdecken aufnehmen
kann, kann dieser Stapel dennoch in das Stapellager 49 eingelagert werden, obwohl
die bereitgestellte Stapelhöhe kleiner ist als der Schwellwert. In anderen Ausführungsformen
können auch andere Kriterien verwendet werden, um zu entscheiden, ob der jeweilige
Stapel in das Stapellager 49 einzulagern ist oder ob er direkt zu dem Entstapler 50
geführt werden soll. Diese weiteren Kriterien können beispielsweise die Auslastung
des Regalsystems als einziges Kriterium oder in Kombination mit anderen Kriterien,
die Auslastung des Stapellagers, das Gewicht des jeweiligen Stapels von Buchdecken
et cetera umfassen.
[0081] In einer weiteren Ausführungsform kann auch der Entstapler 50 eine Identifizierungseinheit
zum Identifizieren von Buchdecken aufweisen. Insbesondere kann die jeweils oberste
Buchdecke des jeweiligen Stapels identifiziert werden, wobei diese Identifizierung
der obersten Buchdecke des jeweiligen Stapels auch als Identifizierung des jeweiligen
Stapels aufgefasst werden kann. Eine Steuerungseinheit, die beispielsweise dem Entstapler
50 zugeordnet sein kann, kann den identifizierten Stapel mit einem erwarteten Stapel
vergleichen und eine Fehlermeldung ausgeben und den Förderprozess stoppen, wenn der
identifizierte Stapel nicht der erwartete Stapel ist. Informationen bezüglich des
zu erwartenden Stapels kann die Kontrolleinheit beispielsweise von dem Stapellager
oder einem unten näher beschriebenen Auftragsverwaltungssystem erhalten.
[0082] Im Folgenden wird eine Ausführungsform des Entstaplers 50 unter Bezugnahme auf die
Figuren 6 bis 9 beschrieben, die Komponenten des Entstaplers 50 beispielhaft und schematisch
illustrieren. Der Entstapler 50 umfasst einen Abnehmeeinheit 310 zum Abnehmen und
Halten einer obersten Buchdecke 315 von einem Stapel 314 von Buchdecken und eine Bewegungseinheit
311 zum Bewegen der Abnehmeeinheit 310 mit der abgenommenen und gehaltenen Buchdecke
315 von dem Stapel 314 von Buchdecken zu einem Abgabeort. Die Abnehmeeinheit 310 umfasst
Halteelemente 312 zum zeitweiligen Halten der Buchdecke 315 und ein Niederhalteelement
313 zum Niederhalten des Schrenzes der Buchdecke 315. Beim Abnehmen der obersten Buchdecke
315 wird der Schrenz der obersten Buchdecke 315 mittels des Niederhalteelements 313
niedergehalten, um die Seiten der obersten Buchdecke 315 anzuheben und von dem Stapel
314 zu lösen, wonach die Abnehmeeinheit 310 mittels der Bewegungseinheit 311 zu dem
Abgabeort bewegt wird.
[0083] Auch der Entstapler 50 kann eine Identifizierungseinheit wie einen Scanner aufweisen,
der den zu entstapelnden Stapel von Buchdecken identifiziert, wobei ein mit der Identifizierungseinheit
verbundener Rechner eine Fehlermeldung ausgeben kann, wenn der identifizierte Stapel
von Buchdecken einem erwarteten Stapel von Buchdecken, der aus dem Stapellager 49
ausgelagert werden sollte, nicht entspricht. Eine weitere Identifizierungseinheit,
insbesondere ein Scanner, kann die von dem Entstapler 50 bereitgestellten vereinzelten
Buchdecken identifizieren, wobei beispielsweise ein dem Entstapler 50 zugeordneter
Rechner eine Fehlermeldung ausgeben kann, wenn die identifizierte Buchdecke nicht
der Buchdecke entspricht, die aufgrund der Stapelzusammensetzung zu erwarten ist.
Die Identifizierung durch den Entstapler 50 kann beispielsweise mittels Barcodes erfolgen,
die auf den Buchdecken aufgebracht sind.
[0084] Die Zusammensetzung des Stapels von Buchdecken kann in einer Datenbank hinterlegt
sein, wobei der Stapel von Buchdecken aus Buchdecken besteht, die in einer bestimmten
Reihenfolge beispielsweise von der Buchdecken-Herstellungseinheit 4 aufeinandergelegt
worden sind. Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 kann die Zusammensetzung des Stapels
von Buchdecken der Datenbank mitgeteilt haben. Wenn der Stapel von Buchdecken manuell
zusammengestellt worden ist, können die einzelnen Buchdecken auch manuell eingescannt
worden sein, um die Reihenfolge der Buchdecken innerhalb des Stapels manuell in die
Datenbank einzugeben. Die Identifizierungseinheiten des Entstaplers 50 sind bevorzugt
Scanner, insbesondere Barcode-Scanner, die dazu verwendet werden, anhand eines obersten
Barcodes auf dem Stapel von Buchdecken zu überprüfen, um welchen Stapel mit welchem
Inhalt es sich handelt. Dabei stammt der Datensatz des Inhalts aus der Datenbank.
Nach dem Entstapeln werden die vereinzelten Buchdecken ein weiteres Mal gescannt,
um zu überprüfen, in welcher Reihenfolge sie den Entstapler 50 verlassen. Bei einer
unerwarteten Reihenfolge, das heißt bei einer Reihenfolge, die nicht der sich aus
der Datenbank ergebenden Reihenfolge entspricht, kann eine Fehlermeldung ausgegeben
werden. Dadurch können nicht lesbare Buchdecken erkannt sowie "Doppel"-Ablagen vermieden
werden.
[0085] Das Bandtransportsystem 48, das heißt das Förderband 48, ist bevorzugt so ausgebildet,
dass der Stapel von Buchdecken mittig in den Entstapler 50 eingefahren wird. Das Förderband
48 ist bevorzugt schlupffrei ausgelegt, so dass der Stapel von Buchdecken maximal
um +/- 5 mm in Bezug auf die Mittelachse verdreht ist. Damit kann eine genaue Position
der verschiedenen Buchdeckengrößen beim Entstapeln sichergestellt werden.
[0086] In dieser Ausführungsform umfasst die Abnehmeeinheit 310 eine Platte 330, an der
die Halteelemente 312 und das Niederhalteelement 313 angeordnet sind. Insbesondere
sind vier Halteelemente 312 an Ecken eines gedachten Rechtecks angeordnet, wobei das
Niederhalteelement 313 mittig zwischen jeweils zwei Halteelementen 312 angeordnet
ist. Die Platte 330 ist mit der Bewegungseinheit 311 verbunden, wobei die Bewegungseinheit
311 ausgebildet, die Platte 330 und damit die Abnehmeeinheit 310 in eine horizontale
x-Richtung und in eine vertikale y-Richtung zu bewegen. Die Halteelemente 312 sind
bevorzugt Vakuumdüsen, die die Buchdecke ansaugen, um diese zu halten, wobei ein Sensor
bevorzugt die Haltephase überwacht. Gleichzeitig drückt das Niederhalteelement 313,
das federnd gelagert ist, auf den Schrenz der mittig liegenden Buchdecke. Auch das
Niederhalteelement 313 wird über einen Sensor überwacht, welcher den Druck auf den
Schrenz begrenzt. Um bei diesem Prozessschritt zu gewährleisten, dass lediglich eine
Buchdecke von dem Stapel von Buchdecken abgehoben wird, wird die jeweils obere Buchdecke
angewinkelt. Dadurch wird einem Aneinanderhaften übereinanderliegender Buchdecken,
das aus der Adhäsionskraft erfolgen kann, entgegengewirkt.
[0087] Die Vakuumdüsen können beispielsweise Venturi-Düsen sein. Die Überwachung der Haltephase
kann mittels eines Drucksensors erfolgen, der den bei den aufgesetzten Vakuumdüsen
entstandenen Unterdruck überwacht. Eine Steuerung des Entstaplers 50 kann so ausgebildet
sein, dass die Abnehmeeinheit 310 nach dem Aufsetzen auf der Buchdecke nur dann angehoben
wird, wenn der Drucksensor einen ausreichenden Unterdruck misst, d.h. einen Unterdruck,
der ausreichend ist, die Buchdecke nach dem Abheben zu halten. Beispielsweise kann
der gemessene Unterdruck mit einem vorgegebenen Schwellwert verglichen werden, um
zu entscheiden, ob der Unterdruck zum Halten der Buchdecke ausreichend ist. Wenn der
gemessene Unterdruck nicht zum Halten der Buchdecke ausreichend sein sollte, kann
die Steuerung die Ausgabe eines Fehlersignals veranlassen. Der Sensor zum Überwachen
des Niederhalteelements 313 ist bevorzugt angepasst, beim Aufsetzen auf die Buchdecke,
die durch die Feder vorgespannte Wegstrecke zu messen, wobei die Steuerung des Entstaplers
50 ab einer vorbestimmten Wegstrecke das Aufsetzen auf die Buchdecke stoppt. Der Sensor
zur Messung der durch die Feder vorgespannten Wegstrecke kann beispielsweise ein bekannter
optischer oder elektromagnetischer Wegstreckensensor sein.
[0088] Zum Entstapeln wird demnach ein Stapel von Buchdecken von dem Förderband 48 nach
dem Scannen durch den Entstapler 50 unter die Abnehmeeinheit 310 des Entstaplers 50
bewegt. Die Bewegungseinheit 311, die die Abnehmeeinheit motorisch in x- und y-Richtung
bewegen kann, bewegt die Abnehmeeinheit 310 dann in y-Richtung derart nach unten,
dass das Niederhalteelement 313 auf den Schrenz der obersten Buchdecke 315 einfedert.
Zudem werden die Vakuumdüsen 312 so gesteuert, dass sie sich auf der obersten Buchdecke
315 festsaugen. Wie in Fig. 8 dargestellt, wird dann die oberste Buchdecke 315 angewinkelt,
wodurch die oberste Buchdecke 315, das heißt die Seiten der obersten Buchdecke 315,
von dem Stapel 314 getrennt werden. Während dieser Seiten-Trenn-Operation befindet
sich die Position des Niederhalteelements 313 unterhalb der Position der Vakuumdüsen
312. Diese Positionierung des Niederhalteelements 313 unterhalb der Position der Vakuumdüsen
312 erfolgt bevorzugt passiv aufgrund der Federwirkung des Niederhalteelements 313,
wobei zunächst die Platte 330 nur etwas nach oben bewegt wird, so dass der Schrenz
der obersten Buchdecke 315 im Wesentlichen auf dem Stapel verbleibt und lediglich
die Seiten der obersten Buchdecke 315 leicht angehoben werden, wonach dann in einem
zweiten Schritt die oberste Buchdecke 315 einschließlich des Schrenzes vollständig
angehoben wird. Dies ist in der Fig. 9 dargestellt, die zeigt, dass die Bewegungseinheit
311 die Abnehmeeinheit 310, die jetzt die oberste Buchdecke 315 hält, in y-Richtung
nach oben bewegt. Des Weiteren bewegt die Bewegungseinheit 311 die Abnehmeeinheit
310 horizontal in x-Richtung zu dem Förderband 47, wo die Bewegungseinheit 311 die
Abnehmeeinheit 310 nach unten in y-Richtung bewegt, um die vereinzelte Buchdecke 315
auf das Förderband 47 abzusetzen, wobei der Druck der Vakuumdüsen nachlässt, um die
Buchdecke 315 freizugeben.
[0089] Im Folgenden wird eine Ausführungsform eines Herstellungsverfahrens zum Herstellen
von Büchern, insbesondere von Fotobüchern, beispielhaft unter Bezugnahme auf ein Flussdiagramm
beschrieben, das in der Fig. 10 gezeigt ist.
[0090] In Schritt 101 stellt die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 einen Stapel von Buchdecken
her. In Schritt 102 sendet die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 ein Signal zu der
Druckeinrichtung 59, wonach die Druckeinrichtung 59 in dem Schritt 103 die zu dem
hergestellten Stapel von Buchdecken gehörigen Buchblöcke druckt. Zudem sendet die
Buchdecken-Herstellungseinheit 4 in Schritt 102 ein Signal zu dem Stapellager 49,
um dem Stapellager 49 mitzuteilen, dass der hergestellte Stapel von Buchdecken in
das Stapellager 49 eingelagert werden sollte. In Schritt 105 wird dann der hergestellte
Stapel von Buchdecken, nachdem dieser mittels der Förderbänder 54, 52, 51 zu dem Stapellager
49 gefördert worden ist, in das Stapellager 49 eingelagert. Nachdem die Buchblöcke,
die zu dem eingelagerten Stapel von Buchdecken gehören, in Schritt 103 von der Druckeinrichtung
59 gedruckt worden sind, signalisiert die Druckeinrichtung 59 dem Stapellager 49 in
Schritt 104, dass der zu den gedruckten Buchblöcken gehörende Stapel von Buchdecken
ausgelagert werden kann. Alternativ kann dem Stapellager 49 auch manuell mitgeteilt
werden, dass der zu den gedruckten Buchblöcken gehörende Stapel von Buchdecken ausgelagert
werden kann. Beispielsweise kann eine Person in das Stapellager 49 eingeben, dass
jetzt der entsprechende Stapel von Buchdecken auszulagern ist. Die Auslagerung erfolgt
dann in Schritt 107. Der ausgelagerte Stapel von Buchdecken wird dann mittels des
Förderbandes 48 zu dem Entstapler 50 befördert, wobei in Schritt 108 der Stapel von
Buchdecken von dem Entstapler 50 entstapelt wird. Die einzelnen Buchdecken werden
dann mittels des Förderbandes 47 zu dem Regalsystem 10 bewegt. In Schritt 109 werden
die vereinzelten Buchdecken in das Regalsystem 10 eingelagert.
[0091] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 stellt die Buchdecken stapelweise her. Hierfür
können der Buchdecken-Herstellungseinheit 4 von einem Auftragsverwaltungssystem herzustellende
Buchdecken übermittelt werden. Beispielsweise kann das Auftragsverwaltungssystem eine
Datenbank umfassen, die für jeden Auftrag insbesondere für jedes herzustellende Buch,
also jede herzustellende Buchdecke und jeden herzustellenden Buchblock, einen Datensatz
aufweist. Das Auftragsverwaltungssystem kann beispielsweise mehrere Aufträge zu Stapeln
von Aufträgen anhand von Kriterien, wie beispielsweise dem späteren Format des Buches,
zusammenfassen und der BuchdeckenHerstellungseinheit 4 zur Herstellung eines Stapels
von Buchdecken die dafür nötigen Daten bereitstellen. Nachdem die Buchdecken-Herstellungseinheit
4 einen Stapel von Buchdecken hergestellt hat, kann sie dies der Buchblöcke-Herstellungseinheit
2 mitteilen. Es wird der Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 insbesondere mitgeteilt,
welcher Stapel von Buchdecken hergestellt worden ist. Mit Hilfe der Datenbank des
Auftragsverwaltungssystems kann dann bestimmt werden, welche Buchblöcke zu dem hergestellten
Stapel von Buchdecken gehören, wonach die Buchblöcke-Herstellungseinheit 2 diese herstellen
kann.
[0092] Parallel zu dem Auslagern des Stapels von Buchdecken, dem Entstapeln und dem Einlagern
der einzelnen Buchdecken in dem Regalsystem 10 werden die Buchblöcke, nachdem diese
mittels des Förderbandes 55 zu der Schneideeinrichtung 32 befördert worden sind, in
Schritt 106 zugeschnitten. Nach dieser Zuschneidung wird dem Regalsystem 10 in Schritt
111 mitgeteilt, in welcher Reihenfolge einzelne Buchdecken aus dem Regalsystem 10
auszulagern sind, so dass diese zu den entsprechenden zugeschnittenen Buchblöcken
passen. In Schritt 110 werden dann die entsprechenden Buchdecken in der vorgegebenen
Reihenfolge aus dem Regalsystem 10 ausgelagert und mittels der Förderbänder 27, 39
in der vorgegebenen Reihenfolge der Buchbindeeinheit 60 zugeführt. Parallel dazu werden
in Schritt 112 die Buchblöcke in entsprechender Reihenfolge mittels des Förderbandes
46 der Buchbindeeinheit 60 zugeführt. In Schritt 113 werden dann die Bücher hergestellt,
indem die Buchbindeeinheit 60 die Buchdecken mit den dazugehörigen Buchblöcken bindet.
[0093] Die Schritte 105, 107, 108, 109 und 110 können als Schritte eines Förderverfahrens
zum Fördern von Buchdecken von einer Buchdecken-Herstellungseinheit zu einer Buchbindeeinheit
aufgefasst werden.
[0094] Eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Einlagern von Buchdecken in das Regalsystem
und zum Auslagern von Buchdecken aus dem Regalsystem wird im Nachfolgenden unter Bezugnahme
auf ein Flussdiagramm beschrieben, das in der Fig. 11 gezeigt ist.
[0095] In Schritt 201 werden die Buchdecken in die Regaleinheit 12 des Regalsystems 10 über
die Einlagerungsseite 13 der Regaleinheit 12 durch das erste Regalbediengerät 14 des
Regalsystems 10 eingelagert. In Schritt 202 werden die Buchdecken aus der Regaleinheit
12 über die Auslagerungsseite 15 des Regalsystems 10 durch das zweite Regalbediengerät
16 des Regalsystems 10 ausgelagert. Die Einlagerung und die Auslagerung können nacheinander
erfolgen, wie es in Fig. 11 angedeutet ist. Das Besondere bei diesem Verfahren ist
allerdings, dass die Einlagerung von Buchdecken und die Auslagerung von Buchdecken
auch gleichzeitig erfolgen können, da durch die Verwendung zweier Regalbediengeräte,
die an gegenüberliegenden Seiten der Regaleinheit angeordnet sind, der Einlagerungsprozess
und der Auslagerungsprozess voneinander entkoppelt sein können.
[0096] Eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Einlagern von Stapeln von Buchdecken in
das Stapellager 49 und zum Auslagern der Stapel von Buchdecken in das Stapellager
49 wird im Folgenden unter Bezugnahme auf ein Flussdiagramm beschrieben, das in der
Fig. 12 gezeigt ist.
[0097] In Schritt 401 wird ein einzulagernder Stapel von Buchdecken in die Regaleinheit
72 des Stapellagers 49 mittels des Förderbandes 301 des Stapellagers 49 gefördert,
wobei das Förderband 301 innerhalb der Regaleinheit 72 angeordnet ist, so dass sich
das Förderband 301 unterhalb und oberhalb von Lagerorten der Regaleinheit 72 befindet.
In Schritt 402 wird der einzulagernde Stapel von Buchdecken unter Verwendung des Lastaufnahmemittels
71 von dem Förderband 301 genommen und an einem Lagerort der Regaleinheit 72 eingelagert.
In Schritt 403 wird ein auszulagernder Stapel von Buchdecken einem Lagerort der Regaleinheit
72 mittels des Lastaufnahmemittels 71 entnommen und an das Förderband 301 abgegeben,
das in Schritt 404 den auszulagernden Stapel von Buchdecken in Richtung des Entstaplers
50 zu dem Förderband 48 bewegt. Diese Schritte können so ausgeführt werden, dass mehrmals
nacheinander Stapel von Buchdecken eingelagert werden, bevor ein Stapel von Buchdecken
ausgelagert wird. Zudem können diese Schritte so durchgeführt werden, dass mehrere
Stapel von Buchdecken ausgelagert werden, bevor ein weiterer Stapel von Buchdecken
eingelagert wird.
[0098] Eine Ausführungsform eines Objektaufnahmeverfahrens zum Aufnehmen und Abgeben von
Objekten, insbesondere von Buchdecken und/oder von Stapeln von Buchdecken, wird im
Folgenden unter Bezugnahme auf ein Flussdiagramm beschrieben, das in der Fig. 13 gezeigt
ist.
[0099] In Schritt 501 wird eine Laufbandeinheit, das mehrere Transportbänder aufweist, teleskopartig
aus einer Halteeinrichtung heraus bewegt, so dass die Transportbänder ein aufzunehmendes
Objekt berühren. In Schritt 502 werden die Transportbänder bewegt, so dass das Objekt
auf die Laufbandeinheit bewegt wird. In Schritt 503 wird dann die Laufbandeinheit
wieder in die Halteeinrichtung zurück bewegt, wonach sich das Objekt auf der Laufbandeinheit
innerhalb der Halteeinrichtung befindet. Die Halteeinrichtung kann dann in Schritt
504 zu einem anderen Ort bewegt werden, an dem in Schritt 505 das Objekt wieder abgegeben
werden kann. Zum Abgeben des Objekts kann entweder die Laufbandeinheit wieder teleskopartig
aus der Halteeinrichtung heraus bewegt werden, wonach das Objekt durch bewegen der
Transportbänder von der Laufbandeinheit herunter bewegt werden kann, oder, ohne die
Laufbandeinheit aus der Halteeinrichtung herauszubewegen, kann das Objekt mittels
einer Bewegung der Transportbänder von der Laufbandeinheit herunter bewegt werden.
Das teleskopartige Heraus- und Hineinbewegen der Laufbandeinheit aus und in die Halteeinrichtung
kann nur beim Aufnehmen des Objektes, nur beim Abgeben des Objektes oder sowohl beim
Aufnehmen als auch beim Abgeben des Objektes erfolgen.
[0100] Eine Ausführungsform eines Verfahrens zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken
und zum Abgeben einzelner Buchdecken mittels des Entstaplers 50 wird im Folgenden
unter Bezugnahme auf ein Flussdiagramm beschrieben, das in der Fig. 14 gezeigt ist.
[0101] In Schritt 601 wird eine oberste Buchdecke 315 von einem Stapel 314 von Buchdecken
mittels der Abnehmeeinheit 310 des Entstaplers 50 entnommen. Die Bewegungseinheit
311 bewegt dann in Schritt 602 die Abnehmeeinheit 310 mit der abgenommenen und gehaltenen
Buchdecke 315 von dem Stapel 314 zu einem Abgabeort, wo die Abnehmeeinheit 310 die
Buchdecke 315 in Schritt 603 abgibt.
[0102] Die Identifizierungselemente auf den Buchdecken, das heißt beispielsweise Barcodes
auf den Buchdecken, sind bevorzugt in einem Randbereich der jeweiligen Buchdecke angeordnet.
Zudem ist das Regalsystem 10 bevorzugt so ausgebildet, dass dieser Randbereich mit
dem Identifizierungselement der Auslagerungsseite 15 der Regaleinheit 12 zugewandt
ist. Hierdurch kann erreicht werden, dass sich das jeweilige Identifizierungselement
relativ zu der Regaleinheit 12 in einem vordefinierten Bereich befindet, der von der
Auslagerungsseite des Regalsystems 10 einsehbar ist. Dadurch kann ein Identifizieren
der jeweiligen Buchdecke beim Auslagern der jeweiligen Buchdecke durch das zweite
Regalbediengerät, das heißt durch eine Identifizierungseinheit, die auf dem zweiten
Regalbediengerät angeordnet ist, erleichtert werden.
[0103] Die Buchdecken-Herstellungseinheit 4 ist bevorzugt so angepasst, dass jede Buchdecke
in dem jeweiligen Stapel von Buchdecken derart orientiert ist, dass die einzelnen
Buchdecken innerhalb der Regaleinheit 12 schließlich so angeordnet sind, dass das
Identifizierungselement auf der jeweiligen Buchdecke eine gewünschte Orientierung
relativ zu der Regaleinheit 12 aufweist. Bevorzugt orientiert die Buchdecken-Herstellungseinheit
4 die jeweilige Buchdecke innerhalb des jeweiligen Stapels von Buchdecken so, dass
das Identifizierungselement nach oben gerichtet ist und der Auslagerungsseite des
Regalsystems 10 zugeordnet ist, wenn die jeweilige Buchdecke in der Regaleinheit 12
lagert.
[0104] Das Regalsystem 10 ist bevorzugt so ausgebildet, dass Buchdecken unterschiedlicher
Breite und unterschiedlicher Länge aufgenommen, eingelagert und ausgelagert werden
können. Beispielsweise kann das Regalsystem 10 angepasst sein, Buchdecken einzulagern
und auszulagern, die eine minimale Buchdeckenbreite von 420 mm und eine maximale Buchdeckenbreite
660 mm aufweisen. Das Regalsystem kann beispielsweise ausgebildet sein, eine maximale
Anzahl an Buchdecken gleichzeitig zu lagern, die in einem Bereich von 300 bis 600
liegt. In einer Ausführungsform können beispielsweise 400 Buchdecken gleichzeitig
in dem Regalsystem gelagert werden. Das Auslagern der Buchdecken ist, wie oben beschrieben,
bedarfsangepasst, das heißt, die Buchdecken werden in der Reihenfolge ausgelagert,
wie diese angefordert werden. Die Reihenfolge, in der die Buchdecken in das Regalsystem
eingelagert werden, ist daher bei dem Regalsystem 10 nicht relevant. Das Regalsystem
10 kann so ausgebildet sein, dass beispielsweise 500 Einlagerungen und 500 Auslagerungen
pro Stunde erfolgen können. Auch höhere Leistungen können natürlich erzielt werden.
Beispielsweise kann das Regalsystem so ausgebildet sein, dass 600 Buchdecken pro Stunde
eingelagert und ausgelagert werden können.
[0105] Das Regalsystem 10 kann so angepasst sein, dass die Einlagerung dynamisch bzw. chaotisch
erfolgt. Zudem kann das Regalsystem 10 so angepasst sein, dass die jeweilige Buchdecke
bezogen auf die Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts immer an dem nächstgelegenen
freien Lagerort eingelagert wird. Die Ausgangsposition des ersten Regalbediengeräts,
das heißt die Eingabeöffnung des Regalsystems 10, kann a) horizontal zentriert, b)
vertikal zentriert oder c) horizontal und vertikal zentriert bezüglich der Lagerorte
in der Regaleinheit des Regalsystems angeordnet sein. Auch die Ausgangsposition des
zweiten Regalbediengeräts, das heißt die Ausgabeöffnung des Regalsystems 10, kann
a) horizontal zentriert, b) vertikal zentriert oder c) horizontal und vertikal zentriert
bezüglich der Lagerorte der Regaleinheit des Regalsystems angeordnet sein. In einer
Ausführungsform kann die Einlagerung und Auslagerung derart durchgeführt werden, dass
je Einlagerungsvorgang bzw. je Auslagerungsvorgang die Bewegung des jeweiligen Lastaufnahmemittels
in horizontaler Richtung durchschnittlich kleiner ist als 1,3 m und in vertikaler
Richtung durchschnittlich kleiner ist als 0,9 m. Zudem kann das Regalsystem 10 so
ausgebildet sein, dass die Einlagerung bzw. Auslagerung einer Buchdecke im Durchschnitt
in 7 Sekunden erfolgen kann.
[0106] Wenn die Identifizierungseinheit des Regalsystems ein Identifizierungselement wie
beispielsweise einen Barcode einer einzulagernden bzw. auszulagernden Buchdecke nicht
identifizieren kann, so wird in einer bevorzugten Ausführungsform die entsprechende
Buchdecke mittels der Strecke 36 aus dem Förderweg entfernt. Das heißt beispielsweise,
wenn eine eingelagerte Buchdecke nicht identifiziert werden kann, wird diese mittels
des zweiten Regalbediengeräts dem Regalsystem 10 entnommen und auf die Förderstrecke
36 bewegt. Für dieses Herausnehmen einer Buchdecke aus dem Förderweg weist das Förderband
27 einen Bereich 70 auf, der beispielhaft in Fig. 1 gezeigt ist, wobei dieser Bereich
sowohl in Richtung der Buchbindeeinheit 60 als auch in Richtung der Strecke 36 zum
Herausnehmen der jeweiligen Buchdecke aus dem Förderweg bewegt werden kann. Die Steuerungseinheit
64 oder eine andere Steuerungseinheit kann ausgebildet sein, die Förderbänder und
die Komponenten des Regalsystems derart zu steuern, dass bei einer nicht erfolgten
Identifizierung einer Buchdecke, diese, wie beschrieben, aus dem Förderweg entfernt
wird.
[0107] Die Buchdecken weisen bevorzugt Seitenteile und einen Schrenz auf, wobei die Seitenteile
und der Schrenz bevorzugt aus Pappe, insbesondere aus Graupappe, hergestellt sind.
Als Schrenz wird der Abschnitt in der Mitte der Buchdecke bezeichnet, der zur Verklebung
mit dem Rücken des Buchblockes vorgesehen ist. Der Schrenz weist daher eine Breite
auf, die von der Dicke des dazugehörigen Buchblockes abhängt.
[0108] Die Seitenteile und der Schrenz weisen beispielsweise eine Stärke innerhalb eines
Bereichs von 1,5 bis 3 mm auf. Zudem weisen die Buchdecken jeweils einen Umschlag
auf, der mit den Seitenteilen und dem Schrenz verbunden ist. Die Buchdecken-Herstellungseinheit
4 produziert bevorzugt formatreine Stapel von Buchdecken, die beispielsweise eine
Höhe von bis zu 125 mm haben, wobei dies einer Anzahl von Buchdecken in einem Bereich
von 1 bis 42 entsprechen kann. Die Stapel von Buchdecken können natürlich auch mehr
Buchdecken umfassen und eine größere Höhe haben.
[0109] Das Regalsystem 10 kann angepasst sein, in Antwort auf eine Auslagerungsanfrage,
die beispielsweise nach dem Zuschneiden der Buchblöcke erhalten wird, eine Erfolgsmeldung
an die Schneideeinrichtung 32 abzugeben. Nachdem die Schneideeinrichtung 32 diese
Erfolgsmeldung erhalten hat, das heißt die Information, dass die dazugehörigen Buchdecken
im Regalsystem eingelagert sind und ausgelagert werden, kann die Schneideeinrichtung
32 die entsprechenden Buchblöcke an die Zuführeinrichtung 35 abgeben. Wenn allerdings
eine auszulagernde Buchdecke nicht in dem Regalsystem 10 gefunden werden kann, so
kann eine entsprechende Fehlermeldung an die Schneideeinrichtung 32 übertragen werden.
In Antwort auf diese Fehlermeldung kann der dazugehörige Buchblock dann von der Schneideeinrichtung
32 an eine Ausführstrecke abgegeben werden, um zu verhindern, dass ein Buchblock in
die Buchbindeeinheit 60 gelangt, zu dem keine dazugehörige Buchdecke vorhanden ist.
Das System kann auch angepasst sein, es einem Benutzer zu ermöglichen, über die Ausführstrecke
einen Buchblock zuzuführen. Dazu kann das System eine Identifizierungseinheit zum
Identifizieren des Buchblockes und eine Speichereinheit aufweisen, in der gespeichert
ist, welcher Buchblock zu welcher Buchdecke gehört. Auf Basis dieser Informationen
kann dann ein Auslagerungssignal zu dem Regalsystem gesendet werden, wonach die dazugehörige
Buchdecke ausgelagert und der Buchbindeeinheit 60 zugeführt werden kann.
[0110] Die Figuren 15 und 16 zeigen schematisch und beispielhaft eine Ausführungsform des
Lastaufnahmemittels 41 des Regalsystems 10 zum zwischenzeitlichen Lagern einzelner
Buchdecken. Das Lastaufnahmemittel 41 kann sowohl von dem ersten Regalbediengerät
14 zum Einlagern einer einzelnen Buchdecke über die Einlagerungsseite 13 als auch
von dem zweiten Regalbediengerät zum Auslagern einer einzelnen Buchdecke über die
Auslagerungsseite 15 verwendet. Das heißt, das erste Regalbediengerät 14 und das zweite
Regalbediengerät können jeweils ein Lastaufnahmemittel 41 aufweisen, um einzelne Buchdecken
einzulagern beziehungsweise auszulagern.
[0111] Das Lastaufnahmemittel 41 umfasst eine Halteeinrichtung 302 zum Halten einer Laufbandeinheit
303, wobei die Laufbandeinheit 303 zum Aufnehmen und/oder Abgeben einer einzelnen
Buchdecke 315 aus der Halteeinrichtung 302 heraus und in die Halteeinrichtung 302
hinein bewegbar ist. Das Lastaufnahmemittel 41 weist einen entsprechenden Schlitten
und einen Motor zum Heraus- und Hineinbewegen der Laufbandeinheit 303 auf. Wie in
Fig. 17 dargestellt, umfasst die Laufbandeinheit 303 Transportlaufbänder 350 und Ausrichtungslaufbänder
351 mit vorstehenden Nasen 352 zum Ausrichten der einzelnen Buchdecke 315 auf den
Transportlaufbändern 350, wobei die Transportlaufbänder 350 und die Ausrichtungslaufbänder
351 unabhängig voneinander bewegbar sind. Die vorstehenden Nasen 352 können nicht
nur verwendet werden, die jeweilige einzelne Buchdecke auf der Laufbandeinheit 303
auszurichten, sondern auch um die einzelne Buchdecke von den Transportlaufbändern
350 herunter zu schieben.
[0112] Das Lastaufnahmemittel 41 ist angepasst, die Laufbandeinheit 303, die auch als Teleskop-Laufbandeinheit
aufgefasst werden kann, auf die jeweils benötigte Länge in die Regaleinheit 12 zu
fahren sowie an das jeweilige Förderband heranzufahren. Das Lastaufnahmemittel 41
selbst ist dann in horizontaler und vertikaler Richtung mittels der Bewegungseinheit
des jeweiligen Regalbediengeräts bewegbar, um das Lastaufnahmemittel zu einem Lagerort
innerhalb der Regaleinheit 12 beziehungsweise zu dem jeweiligen Förderband zu bewegen.
[0113] Die von dem Entstapler 50 kommenden einzelnen Buchdecken 315 werden an Lagerorten
in der Regaleinheit 12 eingelagert. Grundsätzlich ist die Art und Weise des Einlagerns
in das Regalsystem 10 von dem Aufbau und der Funktionsweise her mit dem Einlagern
in das Stapellager 49 vergleichbar. Ein grundlegender Unterschied besteht aber in
der Anordnung der Regaleinheiten. Bei dem Regalsystem 10 ist die Regaleinheit 12 mittig
zwischen zwei Regalbediengeräten angeordnet, so dass die Regaleinheit 12 von einer
Einlagerungsseite aus bestückt werden kann und von einer Auslagerungsseite aus Buchdecken
entnommen werden können. Das Einlagern und das Auslagern können daher separat voneinander
stattfinden. Bei dem Stapellager 49 wird dagegen die Regaleinheit 72 von derselben
Seite aus bestückt und Stapel von Buchdecken werden von dieser selben Seite aus entnommen.
Ein weiterer wesentlicher Unterschied besteht darin, dass bei der Regaleinheit 72
des Stapellagers 49 ein Förderband durch die Regaleinheit 72 verläuft, wohingegen
bei dem Regalsystem 10 hinführende und wegführende Förderbänder seitlich von der Regaleinheit
12 an der Einlagerungsseite und an der Auslagerungsseite angeordnet sind.
[0114] Das Regalsystem 10 ist bevorzugt angepasst, die Identität der einzelnen Buchdecke
an verschiedenen Stellen durch Scannen zu bestimmen. Eine entsprechende Identifizierungseinheit,
das heißt ein entsprechender Sensor, kann beispielsweise angeordnet sein, auf der
Einlagerungsseite vor der Aufnahme durch das Lastaufnahmemittel 41 die Identität der
einzelnen Buchdecke festzustellen. Auch das Lastaufnahmemittel 41 selbst kann einen
Sensor 355 aufweisen, um auf dem Lastaufnahmemittel 41 beim Einlagern und/oder beim
Auslagern die Identität der Buchdecke festzustellen. Auch beim Verfahren der ausgelagerten
einzelnen Buchdecke zu einem Umsetzer 400 kann mittels eines Sensors die Identität
der einzelnen Buchdecke festgestellt werden. Der Umsetzer 400, der unten näher beschrieben
wird, setzt die einzelne Buchdecke von dem Förderband 27 auf das Förderband 39.
[0115] In einer Ausführungsform wird die jeweilige einzelne Buchdecke auf dem Förderband
47 gescannt, bevor sie in das Regalsystem 10 bewegt wird. Durch dieses Scannen kann
festgestellt werden, welche Buchdecke in das Regalsystem 10 eingelagert werden soll.
Am Ende des Förderbandes 47 kann ein Wechsel der Förderrichtung derart erfolgen, dass
die gescannte Buchdecke in Richtung des Lastaufnahmemittels 41 bewegt wird, das mittels
der Transportbänder 350 die Buchdecke auf die Laufbandeinheit 303 bewegt. Die Bewegungseinheit
43 bewegt das Lastaufnahmemittel 41 dann zu einem freien Lagerort in der Regaleinheit
12. Eine Positionierung des Lastaufnahmemittels 41 vor einem freien Lagerort auf einem
Regalboden 160 der Regaleinheit 12 ist schematisch und beispielhaft in Fig. 18 dargestellt,
wobei in dieser Figur und in Fig. 19 unter dem Regalboden mit der Zinkenstruktur ein
Verstärkungselement, das unterhalb des Regalbodens angeordnet sein kann, durch gestrichelte
Linien angedeutet ist. Zudem sind in diesen Figuren nicht sämtliche Regalböden dargestellt,
da ansonsten die weiteren Regalböden ein Ineinandergreifen der Schienen der Laufbandeinheit
303 und der Zinken des Regalbodens 160 verdecken würden.
[0116] Die Laufbandeinheit 303 fährt dann heraus, so dass Schienen der Laufbandeinheit 303
mit den Transportlaufbändern 350 und den Ausrichtungslaufbändern 351 zwischen Zinken
des Regalbodens 160 greifen. Die nachlaufenden Nasen 352 richten die Buchdecke in
eine vordefinierte Position aus, wonach die Buchdecke auf den Regalboden 160 geschoben
wird. Das Ineinandergreifen der Schienen des Lastaufnahmemittels 41 und der Zinken
des Regalbodens 160 ist schematisch und beispielhaft in der Fig. 19 dargestellt. Nach
dem Absetzen der Buchdecke auf den Zinken des Regalbodens 160 wird die Laufbandeinheit
303 wieder zurück in die Halteeinrichtung 302 bewegt. Durch diesen Vorgang, insbesondere
durch die Positionierung unter Verwendung der Nasen 352, kann die Buchdecke auf dem
Regalboden 160 mit einer Genauigkeit von 1 mm positioniert werden, wobei die Nasen
352 eine rechtwinklige Ausrichtung gewährleisten.
[0117] In einer Ausführungsform kann zum Einlagern einer Buchdecke die Laufbandeinheit 303,
nachdem sie so herausgefahren worden ist, das Schienen der Laufbandeinheit 303 mit
den Transportlaufbändern 350 und den Ausrichtungslaufbändern 351 zwischen Zinken des
Regalbodens 160 greifen, so angeordnet sein, dass sich die einzulagernde Buchdecke
oberhalb der Zinken des Regalbodens 160 befindet, so dass die Buchdecke die Zinken
nicht berührt. Mittels der Transportlaufbänder 350 und der Ausrichtungslaufbänder
351 kann dann die Buchdecke zu einer gewünschten Position bewegt werden, wonach das
gesamte Lastaufnahmemittel 41 mit der herausgefahrenen Laufbandeinheit 303 nach unten
bewegt werden kann, um die positionierte Buchdecke auf den Zinken des Regalbodens
160 abzulegen. Auch in dieser Ausführungsform werden die Buchdecken bevorzugt so eingelagert,
dass sie an der der Einlagerungsseite gegenüberliegenden Seite der Regaleinheit bündig
zueinander angeordnet sind.
[0118] Zum Auslagern einer Buchdecke aus der Regaleinheit 12 führt das zweite Regalbediengerät
bevorzugt im Wesentlichen die gleichen Schritte aus, allerdings in umgekehrter Reihenfolge,
die von dem ersten Regalbediengerät beim Einlagern einer Buchdecke durchgeführt werden.
Insbesondere wird das Lastaufnahmemittel des zweiten Regalbediengerätes zu einem Lagerort
bewegt, an dem sich eine auszulagernde Buchdecke befindet. Vor der Übernahme der Buchdecke
auf das Lastaufnahmemittel wird die Buchdecke mit einem Sensor gescannt. Der Sensor
kann in dieser Ausführungsform an einer Stange angeordnet, die quer zu den Laufbändern
der Laufbandeinheit des Lastaufnahmemittels und oberhalb dieser verläuft. Die Stange
kann in dieser Ausführungsform an gegenüberliegenden Schenkeln der Halteeinrichtung
des Lastaufnahmemittels angebracht (so wie es auch in Fig. 15 angedeutet ist). Durch
diese Scanoperation, mit der insbesondere ein Barcode oder ein anderes Identifizierungselement
der Buchdecke gescannt wird, kann festgestellt werden, welche Buchdecke an dem Lagerort
angeordnet ist, vor dem sich das Lastaufnahmemittel aktuell befindet. Die Laufbandeinheit
des Lastaufnahmemittels wird dann bis auf die Höhe der Zinken des Regalbodens so weit
ausgefahren, dass sich die Schienen der Laufbandeinheit mit den Transportlaufbändern
unterhalb des Endes der Buchdecke befinden, das der Auslagerungsseite zugewandt ist.
Das gesamte Lastaufnahmemittel wird dann mittels der Bewegungseinheit des zweiten
Regalbediengeräts so angehoben, dass die Laufbänder der Laufbandeinheit die Buchdecke
berühren und die Buchdecke etwas angehoben wird. Die Transportlaufbänder der Laufbandeinheit
bewegen dann die Buchdecke von dem Lagerort auf die ausgefahrene Laufbandeinheit des
Lastaufnahmemittels, wonach die Laufbandeinheit wieder zurück in die Halteeinrichtung
des Lastaufnahmemittels bewegt wird. Das Lastaufnahmemittel wird dann mittels der
Bewegungseinheit des zweiten Regalbediengerätes zum Förderband 70 bewegt, wo die Laufbandeinheit
des Lastaufnahmemittels die Buchdecke auf das Förderband 70 schiebt. Die Buchdecke
wird dann schließlich mittels des Förderbandes 27 zu dem Umsetzer 400 bewegt.
[0119] In einer Ausführungsform umfasst der Umsetzer 400 eine Platte 730 mit Halteelementen
731, die schematisch und beispielhaft etwas näher in Fig. 20 dargestellt sind und
die den Halteelementen und der Platte des Entstaplers entsprechen. Insbesondere sind
auch bei dem Umsetzer 400 vier Vakuumdüsen 731 an der Platte 730 angebracht, um eine
Buchdecke, die umgesetzt werden soll, zu halten. Im Gegensatz zu dem Entstapler 50
wird aber bevorzugt kein Niederhalteelement verwendet, da bei dem Umsetzer 400 keine
Trennung einer obersten Buchdecke von einem Stapel von Buchdecken erfolgen muss. Die
dem Umsetzer 400 zugeführten Buchdecken sind bereits vereinzelt.
[0120] Ähnlich wie der Entstapler 50 weist auch der Umsetzer 400 eine Bewegungseinheit auf,
die die Platte 730 in horizontaler Richtung und in vertikaler Richtung, das heißt
in zwei Richtungen, bewegen kann. Der Umsetzer 400 umfasst des Weiteren bevorzugt
Bürsten, die die von dem Regalsystem 10 kommende Buchdecke schonend zu einer Kante
732 schieben, so dass die Buchdecke innerhalb des Umsetzers 400 eine vordefinierte
Ausrichtung aufweist. Diese Positionierung an der Kante 732 ist schematisch und beispielhaft
in der Fig. 21 angedeutet. Die Bewegungseinheit des Umsetzers 400 bewegt dann die
Platte 730 mit den Halteelementen 731 vertikal nach unten, so dass die Buchdecke mittels
der Halteelemente 731 aufgenommen werden kann. Die Buchdecke wird dann angehoben,
indem die Bewegungseinheit des Umsetzers 400 in vertikaler Richtung nach oben bewegt
wird, wonach die Bewegungseinheit in horizontaler Richtung so bewegt wird, dass sich
die Buchdecke oberhalb des Förderbandes 39 befindet. Dort wird die Platte 730 mit
den Haltelementen 731 in vertikaler Richtung mittels der Bewegungseinheit nach unten
bewegt und die Haltelemente 731 geben die Buchdecke frei, so dass die Buchdecke auf
dem Förderband 39 abgelegt wird. Bevorzugt erfolgt dieses Ablegen der Buchdecke auf
das Förderband 39 in zeitlicher Abstimmung mit der Buchbindeeinheit 60, so dass die
Buchdecke nur dann der Buchbindeeinheit 60 zugeführt wird, wenn die Buchbindeeinheit
60 diese wirklich benötigt. Die zeitliche Abstimmung mit der Buchbindeeinheit 60 berücksichtigt
insbesondere, ob ein ausreichender Abstand zu einer vorhergehenden Buchdecke vorhanden
ist. Nach dem Ablegen der Buchdecke wird die Platte 730 mit den Halteelementen 731
wieder zu der in der Fig. 21 gezeigten Anfangsposition bewegt, um eine nächste Buchdecke
von dem Förderband 27 aufzunehmen.
[0121] Am Ausgang des Umsetzers 400 kann oberhalb des Förderbandes 39 und beispielsweise
außerhalb eines Gehäuses des Umsetzers 400 ein Sensor vorhanden sein, um auch am Ausgang
des Umsetzers 400 noch einmal zu bestimmen, welche Buchdecke der Buchbindeeinheit
60 schließlich zugeführt wird. Der Sensor kann beispielsweise mittig und oberhalb
des Förderbandes 39 an einer brückenartigen Struktur angebracht sein, wobei die brückenartige
Struktur das Förderband 39 überbrückt. Der Sensor kann natürlich auch an einer anderen
Position angebracht sein, beispielsweise am Gehäuse des Umsetzers 400 im Ausgangsbereich
des Umsetzers 400. Wenn die identifizierte Buchdecke nicht einem entsprechenden Buchblock
entspricht, der der Buchbindeeinheit 60 zuzuführen ist, kann eine Fehlermeldung ausgegeben
werden, wonach der Fehler beispielsweise manuell behoben werden kann.
[0122] Die Fördereinrichtung 301 innerhalb der Regaleinheit 72 des Stapellagers 49 kann
einen Bereich aufweisen, in dem die Förderrichtung geändert werden kann, so dass in
diesem Bereich der einzulagernde Stapel von Buchdecken senkrecht zur eigentlichen
Förderrichtung, in der die Stapel in das Stapellager 49 hinein und wieder hinaus bewegt
werden, auf das Lastaufnahmemittel 71 bewegt werden kann. Die Laufbänder der Laufbandeinheit
des Lastaufnahmemittels 71 werden zudem bewegt, den Stapel von Buchdecken auf das
Lastaufnahmemittel 71 zu ziehen. Die Bewegungseinheit des Stapellagers 49 bewegt dann
das Lastaufnahmemittel 71 zu dem vorgesehenen Lagerort, wo zunächst die Laufbandeinheit,
die Schienen mit Transportlaufbändern aufweist, teleskopartig vorbewegt wird, so dass
die Schienen mit den Transportlaufbändern in Lücken zwischen Zinken des Regalbodens
der Regaleinheit 72 des Stapellagers 49 greifen. Das gesamte Lastaufnahmemittel 71
wird dann etwas nach unten bewegt, um den Stapel von Buchdecken auf den Zinken des
Regalbodens abzusetzen. Danach wird die Laufbandeinheit wieder in die Halteeinrichtung
des Lastaufnahmemittels zurückbewegt, womit die Einlagerung des Stapels von Buchdecken
abgeschlossen ist.
[0123] Zum Auslagern eines Stapels von Buchdecken wird das Lastaufnahmemittel 71 zu einem
Lagerort des auszulagernden Stapels von Buchdecken bewegt, wonach die Schienen mit
den Transportlaufbändern der Laufbandeinheit des Lastaufnahmemittels 71 teleskopartig
zwischen die Zinken des Regalbodens fahren. Dann wird das Lastaufnahmemittel 71 nach
oben bewegt, so dass der Stapel von Buchdecken von den Zinken des Regalbodens gehoben
wird. Danach wird mittels der Transportlaufbänder der Schienen der Laufbandeinheit
der Stapel von Buchdecken weiter auf die Laufbandeinheit gezogen, wonach die Laufbandeinheit
wieder teleskopartig zurück in die Halteeinrichtung des Lastaufnahmemittels 71 bewegt
wird. Das Lastaufnahmemittel wird dann zur Fördereinrichtung 301 bewegt und zwar zu
dem Bereich der Fördereinrichtung 301, in dem die Förderrichtung geändert werden kann.
Die Laufbandeinheit wird dann bis an die Fördereinrichtung 301 teleskopartig aus der
Halteeinrichtung des Lastaufnahmemittels 71 vorbewegt wird, wonach die Transportlaufbänder
der Laufbandeinheit den Stapel von Buchdecken auf die Fördereinrichtung 301 verfahren.
Die Fördereinrichtung 301 bewegt dann den Stapel von Buchdecken in Richtung des Entstaplers
50.
[0124] Die Figuren 22 und 23 zeigen schematisch und beispielhaft eine Ausführungsform des
Lastaufnahmemittels 71 mit einem aufgenommenen Stapel 802 von Buchdecken auf der Laufbandeinheit
803. In der Fig. 22 ist die Laufbandeinheit 803 innerhalb der Halteeinrichtung 801
angeordnet, wohingegen in der Fig. 23 die Laufbandeinheit 803 teleskopartig aus der
Halteeinrichtung 801 hinausbewegt worden ist. In dem Stapellager 49 wird die Position,
in der die Laufbandeinheit 803 teleskopartig herausgefahren ist und die in Fig. 23
dargestellt ist, bevorzugt verwendet, um den Stapel 802 von Buchdecken an einem Lagerort
innerhalb der Regaleinheit 72 abzusetzen und um ein Stapel von Buchdecken an einem
Lagerort innerhalb der Regaleinheit 72 aufzunehmen. Zum Herausfahren und Hereinfahren
der Laufbandeinheiten können die Lastaufnahmemittel entsprechende motorisch angetriebene
Schlitten-Konstruktionen oder andere bekannte Vorrichtungen aufweisen.
[0125] Obwohl in den oben beschriebenen Ausführungsformen das Regalsystem 10 und das Stapellager
49 als Teile eines größeren Systems beschrieben worden sind, das dazu verwendet wird,
Fotobücher herzustellen, können das Regalsystem 10 und das Stapellager 49 in anderen
Ausführungsformen auch zum Einlagern und Auslagern anderer Objekte verwendet werden.
Die anderen Objekte können beispielsweise andere flache und leichte Gegenstände wie
CDs, DVDs oder andere Druckerzeugnisse sein. Das Regalsystem 10 und das Stapellager
49 können auch allein, das heißt ohne weitere Komponenten, oder zusammen mit anderen
Komponenten verwendet werden. Dementsprechend können auch der Entstapler 50 und die
Lastaufnahmemittel selbstständig oder zusammen mit anderen Komponenten verwendet werden,
die nicht zwingend ein System zum Herstellen von Fotobüchern bilden.
[0126] Es sollte verstanden werden, dass die oben genannten Förderbänder, Fördereinrichtungen
et cetera durch Bänder im eigentlichen Sinne verwirklicht werden können und/oder durch
andere Förderelemente wie beispielsweise Rollen. Zum Beispiel kann ein oben genanntes
Förderband Bänder im eigentlichen Sinne und Rollen aufweisen. In einer Ausführungsform
wird ein Bereich eines Förderbandes, in dem die Förderrichtung verändert werden kann,
durch eine Kombination von Bändern im eigentlichen Sinne und Rollen gebildet, wobei
die Rollen so parallel angeordnet sind, dass sie die Objekte in eine erste Richtung
bewegen können und wobei die Bänder zwischen den Rollen verlaufen und so bewegt werden,
dass sie die Objekte in eine zweite Richtung bewegen können, die senkrecht ist zu
der ersten Richtung. Die Rollen und die Bänder können relativ zueinander automatisch
motorisch höhenverstellbar sein, so dass entweder die Rollen höher sind und das Objekt
führen können oder die Bänder höher sind und das Objekt führen können. Durch Verändern
der relativen Höheneinstellung kann damit die Förderrichtung um 90° verändert werden.
[0127] Obwohl in oben beschriebenen Ausführungsformen Regalbediengeräte verwendet werden,
können auch andere Regalnutzungsgeräte benutzt werden, die ein Einlagern und/oder
ein Auslagern von Objekten ermöglichen. Auch diese anderen Regalnutzungsgeräte können
die beschriebenen Objektaufnahmeeinrichtungen aufweisen und angepasst sein, diese
beispielsweise in horizontaler und vertikaler Richtung zu bewegen.
[0128] In den Ansprüchen schließen die Wörter "aufweisen" und "umfassen" nicht andere Elemente
oder Schritte aus und der unbestimmte Artikel "ein" schließt die Mehrzahl nicht aus.
[0129] Eine einzelne Einheit oder Vorrichtung kann die Funktionen mehrerer Elemente ausführen,
die in den Ansprüchen aufgeführt sind. Die Tatsache, dass einzelne Funktionen und/oder
Elemente in unterschiedlichen abhängigen Ansprüchen aufgeführt sind, bedeutet nicht,
dass nicht auch eine Kombination dieser Funktionen oder Elemente vorteilhaft verwendet
werden könnte.
[0130] Die Steuerung des Herstellungssystems zum Herstellen von Büchern gemäß des Herstellungsverfahrens
und/oder die Steuerung des Lagersystems zum Lagern und Fördern von Buchdecken gemäß
des Förderverfahrens und/oder die Steuerung der Regalsysteme zum Lagern von Objekten
gemäß der Verfahren zum Einlagern der Objekte in die Regalsysteme und zum Auslagern
der Objekte aus den Regalsystemen und/oder die Steuerung des Entstaplers zum Entstapeln
eines Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken gemäß dem Verfahren
zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken und/oder
die Steuerung des Lastaufnahmemittels, das auch als Objektaufnahmeeinrichtung aufgefasst
werden kann, zum Aufnehmen und Abgeben von Objekten gemäß dem Objektaufnahmeverfahren
zum Aufnehmen und Abgeben von Objekten können als Programmcode eines Computerprogramms
und/oder als entsprechende Hardware implementiert sein und sind insbesondere speicherprogrammierbare
Steuerungen.
[0131] Ein Computerprogramm kann auf einem geeigneten Medium gespeichert sein, wie beispielsweise
einem optischen Speichermedium oder einem Festkörperspeichermedium. Das gespeicherte
Computerprogramm kann zusammen mit oder als Teil anderer Hardware vertrieben werden.
Das Computerprogramm kann aber auch in anderen Formen betrieben werden, beispielsweise
über das Internet oder andere Telekommunikationssysteme.
[0132] Die Bezugszeichen in den Ansprüchen sind nicht derart zu verstehen, dass der Gegenstand
und der Schutzbereich der Ansprüche durch diese Bezugszeichen eingeschränkt sind.
1. Entstapler (50) zum Entstapeln eines Stapels (314) von Buchdecken und zum Abgeben
einzelner Buchdecken (315), dadurch gekennzeichnet, dass der Entstapler (50) eine Abnehmeeinheit (310) zum Abnehmen und Halten einer obersten
Buchdecke (315) von einem Stapel (314) von Buchdecken und eine Bewegungseinheit (311)
zum Bewegen der Abnehmeeinheit (310) mit der abgenommenen und gehaltenen Buchdecke
(315) von dem Stapel (314) von Buchdecken zu einem Abgabeort aufweist.
2. Entstapler (50) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmeeinheit (310) Haltelemente (312) zum zeitweiligen Halten einer Buchdecke
(315) und ein Niederhalteelement (313) zum Niederhalten eines Schrenzes der Buchdecke
(315) aufweist.
3. Entstapler (50) nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Entstapler (50) angepasst ist, beim Abnehmen der obersten Buchdecke (315) den
Schrenz der obersten Buchdecke (315) mittels des Niederhalteelements (313) nieder
zu halten, um die Seiten der obersten Buchdecke (315) anzuheben und von dem Stapel
(314) zu lösen, und, nachdem die Seiten der obersten Buchdecke (315) gelöst worden
sind, die Abnehmeeinheit (310) mittels der Bewegungseinheit (311) zu dem Abgabeort
zu bewegen.
4. Entstapler (50) nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Niederhalteelement (313) elastisch, insbesondere mittels einer Feder, ausgebildet
ist.
5. Entstapler (50) nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Niederhalteelement (313) mittels einer Feder elastisch ausgebildet ist, wobei
der Entstapler (50) einen Sensor zum Überwachen des Niederhalteelements (313) aufweist,
wobei der Sensor angepasst ist, beim Aufsetzen auf die Buchdecke die durch die Feder
vorgespannte Wegstrecke zu messen, wobei der Entstapler angepasst ist, ab einer vorbestimmten
Wegstrecke das Aufsetzen auf die Buchdecke zu stoppen.
6. Entstapler (50) nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmeeinheit (310) eine Platte (330) aufweist, an der die Halteelemente (312)
und das Niederhalteelement (313) angeordnet sind, wobei die Halteelemente (312) an
Ecken eines gedachten Rechtecks angeordnet sind und das Niederhalteelement (313) mittig
zwischen den Halteelementen (312) angeordnet ist.
7. Entstapler (50) nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Entstapler (50) angepasst ist, zum Abnehmen einer obersten Buchdecke (315) in
einem ersten Schritt die Platte (330) zunächst nur derart nach oben zu bewegen, dass
der mittels des Niederhalteelements (313) niedergehaltene Schrenz der obersten Buchdecke
auf dem Stapel (314) verbleibt, während die Seiten der obersten Buchdecke (315) angehoben
werden, wonach in einem zweiten Schritt die Platte (330) derart nach oben bewegt wird,
dass die oberste Buchdecke (315) einschließlich des Schrenzes vollständig angehoben
wird.
8. Entstapler (50) nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltelemente (312) Vakuumdüsen sind.
9. Entstapler (50) nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Entstapler (50) einen Drucksensor zum Überwachen eines bei den aufgesetzten Vakuumdüsen
entstandenen Unterdrucks aufweist, wobei der Entstapler (50) angepasst ist, die Abnehmeeinheit
(310) nach dem Aufsetzen auf der obersten Buchdecke nur dann anzuheben, wenn der Drucksensor
einen ausreichenden Unterdruck misst, und mittels eines Vergleichs des gemessenen
Unterdrucks mit einem Schwellwert zu entscheiden, ob der Unterdruck ausreichend ist.
10. Lagersystem (5) zum Lagern von Buchdecken, wobei das Lagersystem (5) aufweist:
- ein Stapellager (49) zum Lagern von Stapeln von Buchdecken,
- einen Entstapler (50) zum Entstapeln der Stapel von Buchdecken und zum Abgeben einzelner
Buchdecken (11) nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
- ein Regalsystem (10) zum Lagern der einzelnen Buchdecken.
11. Herstellungssystem (1) zum Herstellen von Büchern, wobei das Herstellungssystem (1)
aufweist:
- eine Buchdecken-Herstellungseinheit (4) zum Herstellen von Stapeln von Buchdecken,
- ein Lagersystem (5) nach Anspruch 10 zum Lagern von Buchdecken,
- eine Buchblöcke-Herstellungseinheit (2) zum Herstellen von Buchblöcken,
- ein Buchbindeeinheit (60) zum Herstellen von Büchern durch Binden von Buchdecken
(11) mit dazugehörigen Buchblöcken, und
- eine Zuführeinrichtung (35) zum Zuführen von Buchdecken (11) von dem Regalsystem
(10) des Lagersystems (5) und von Buchblöcken von der BuchblöckeHerstellungseinheit
(2) zu der Buchbindeeinheit (60).
12. Verfahren zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken
(315) mittels eines Entstaplers (50) nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Abnehmeeinheit (310) des Entstaplers (50) eine oberste Buchdecke (315) von einem
Stapel (314) von Buchdecken abnimmt und hält und die Bewegungseinheit (311) des Entstaplers
(50) dann die Abnehmeeinheit (310) mit der abgenommenen und gehaltenen Buchdecke (315)
von dem Stapel (314) von Buchdecken zu einem Abgabeort bewegt.
13. Förderverfahren zum Fördern von Buchdecken, wobei das Förderverfahren aufweist:
- Fördern von Stapeln von Buchdecken von einer Buchdecken-Herstellungseinheit (4)
zu einem Stapellager (49),
- Einlagern der Stapel von Buchdecken in das Stapellager (49),
- Auslagern der Stapel von Buchdecken aus dem Stapellager (49),
- Fördern der Stapel von Buchdecken von dem Stapellager (49) zu einem Entstapler (50),
- Aufnehmen der Stapel von Buchdecken und Abgeben einzelner Buchdecken (11) durch
den Entstapler (50) gemäß Anspruch 12,
- Fördern der einzelnen Buchdecken (11) von dem Entstapler (50) zu einem Regalsystem
(10),
- Einlagern der einzelnen Buchdecken (11) in das Regalsystem (10),
- Auslagern der einzelnen Buchdecken (11) aus dem Regalsystem (10), und
- Fördern der einzelnen Buchdecken (11) von dem Regalsystem (10) zu einer Zuführeinrichtung
(35) zum Zuführen der einzelnen Buchdecken (11) zu einer Buchbindeeinheit (60).
14. Herstellungsverfahren zum Herstellen von Büchern, wobei das Herstellungsverfahren
aufweist:
- Fördern einzelner Buchdecken (11) zu einer Zuführeinheit (35) zum Zuführen der einzelnen
Buchdecken (11) zu einer Buchbindeeinheit (60) gemäß Anspruch 13,
- Herstellen von zu den einzelnen Buchdecken (11) gehörenden Buchblöcken durch eine
Buchblöcke-Herstellungseinheit (2),
- Zuführen der einzelnen Buchdecken (11) und der hergestellten dazugehörigen Buchblöcke
zu einer Buchbindeeinheit (60), und
- Herstellen von Büchern durch Binden der Buchdecken (11) mit den dazugehörigen Buchblöcken
durch die Buchbindeeinheit (60).
15. Computerprogramm zum Steuern eines Entstaplers (50) nach einem der Ansprüche 1 bis
9 zum Entstapeln eines Stapels von Buchdecken und zum Abgeben einzelner Buchdecken,
wobei das Computerprogramm Programmcodemittel aufweist, die angepasst sind, den Entstapler
(50) derart zu steuern, dass das Verfahren gemäß Anspruch 12 durchgeführt wird, wenn
das Computerprogramm auf einem Computer ausgeführt wird, der den Entstapler (50) steuert.