[0001] Die Erfindung betrifft ein Streckwerk für eine Spinnmaschine gemäß dem Oberbegriff
des Anspruches 1.
[0002] Im Zusammenhang mit Spinnmaschinen, beispielsweise Ringspinnmaschinen, sind Streckwerke
in verschiedenen Ausführungsformen bekannt und in zahlreichen Patent-anmeldungen ausführlich
beschrieben. Solche Streckwerke unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich der Anzahl
ihrer Walzenpaare und/oder in Bezug auf die konstruktive Ausgestaltung der Pendelträger,
die die Oberwalzen aufnehmen. Auch bezüglich der genauen Ausbildung oder der Ausrüstung
der verschiedenen Walzenpaare sind zum Teil erhebliche Unterschiede bekannt.
[0003] Im Zusammenhang mit Ringspinnmaschinen sind beispielsweise Streckwerke weit ver breitet,
bei denen die Unterwalzen als maschinenlange Bauteile ausgebildet sind, die aus einer
Vielzahl von Walzensegmenten zusammengesetzt sind.
Diese maschinenlangen Unterwalzen werden in der Regel durch einen starken, maschinenendseitig
in einem Antriebsgestell der Textilmaschine angeordneten Streckwerksmotor angetrieben,
der über ein zwischengeschaltetes Untersetzungsgetriebe dafür sorgt, dass die Eingangs-,
die Mittel- und Ausgangsunterwalzen mit unterschiedlichen Drehzahlen rotieren und
dabei das vorgelegte Fasermaterial ordnungsgemäß verziehen.
[0004] Bei leistungsstarken Streckwerken, wie sie an modernen Ringspinnmaschinen zum Einsatz
kommen, ist das Mittelwalzenpaar mit so genannten Verzugsriemchen ausgestattet. Das
heißt, bei diesen modernen Streckwerken weist sowohl die Mittelobenrwalze, als auch
die Mittelunterwalze jeweils ein solches Verzugsriemchen auf, das das zu verziehende
Faserband im Bereich des so genannten Hauptverzugsfeldes sichert.
[0005] Ein modernes Riemchenstreckwerk, insbesondere zum Verziehen von feuerhemmendem und
hitzebeständigem Garn ist beispielsweise in der
US 7, 937, 924 B2 beschrieben.
Bei diesem bekannten Riemchenstreckwerk ist die Eingangsunterwalze auf einem Schlitten
gelagert, der definiert verschiebbar auf einer Stanze so angeordnet ist, dass die
Verzugsweite des so genannten Vorverzugsfeldes einstellbar ist.
In entsprechenden Lagereinrichtungen der Stanze sind auch die Mittelunterwalze und
die Ausgangsunterwalze des Streckwerks gelagert, wobei sowohl die Mittelunterwalze,
als auch die Mitteloberwalze, wie bei Riemchenstreckwerken üblich, jeweils mit einem
Verzugsriemchen ausgestattet sind.
[0006] Die
CH 256210 A offenbart ein Streckwerk zum Bearbeiten von Filamenten. Das Streckwerk ist in zwei
unabhängig voneinander arbeitenden Teilstreckwerken unterteilt. Das erste Teilstreckwerk
ist als Reißstreckwerk ausgebildet. Dem Reißstreckwerk nachgelagert ist ein Verzugsstreckwerk
angeordnet. Das Verzugsstreckwerk weist in bekannter Weise ein Verzugsriemchen auf.
Zwischen den beiden Teilstreckwerken ist ein Kondenser angeordnet.
[0007] Des Weiteren sind seit langem, zum Beispiel durch die
DE 28 46 065 A, die
DE 30 16 409 A1 oder die
DE 31 28 870 A1 auch Streckwerke bekannt, die ohne derartige Verzugsriemchen arbeiten.
Diese Streckwerke kommen allerdings nicht bei Spinnmaschinen, sondern nur bei Textilmaschinen
zum Einsatz, die mit einem relativ geringen Faserbandverzug arbeiten, beispielweise
bei Strecken oder bei Flyern.
[0008] Ausgehend von vorstehend beschriebenen Streckwerken liegt der Erfindung die Aufgabe
zugrunde, ein Streckwerk für eine Ringspinnmaschine zu schaffen, das so ausgebildet
ist, dass ein aus Filamenten bestehendes Vorlagematerial zuverlässig und schnell verarbeitet
werden kann. Das heißt, auf dem erfindungsgemäßen Streckwerk sollen beispielsweise
feuerhemmende und hitzebeständige Filamente so bearbeitet werden können, dass sie
auf einer nachgeschalteten Ringspinnvorrichtung zu einem Fasermaterial gesponnen werden
können, aus dem später Kleidungsstücke gefertigt werden können, die ein angenehmes
Tragverhalten aufweisen.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Streckwerk gelöst, das die im Anspruch
1 beschriebenen Merkmale aufweist.
[0010] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0011] Das erfindungsgemäße Streckwerk, bei dem die Oberflächen aller Walzenpaare ohne Zwischenschaltung
von Riemchen jeweils untereinander in Kontakt stehen, um die
[0012] Filamente klemmend zu führen, dabei über die unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten
zu zerreißen und als Stapelfasern zu verziehen, hat insbesondere den Vorteil, dass
durch den Verzicht auf Verzugsriemchen zuverlässig verhindert wird, dass die Filamente
nach dem Zerreißen Wickel bilden können, die einen weiteren, sachgerechten Betrieb
des Streckwerks unmöglich machen würden.
[0013] Durch die Lagerung der Oberwalzen in einem Pendelträger, bei dem die Belastungskraft
der Ausgangsoberwalzen größer als 35 daN eingestellt ist, wird außerdem gewährleistet,
dass die Filamente zwischen der Ausgangsober- und Unterwalze mit einer so hohen Klemmkraft
beaufschlagt werden, dass sie insbesondere zwischen aufeinanderfolgenden Mittel- und
Ausgangswalzenpaaren, die mit unterschiedlichen Rotationsgeschwindigkeiten umlaufen,
zerrissen werden. Das heißt, das Ausgangswalzenpaar, das mit einer höheren Rotationsgeschwindigkeit
umläuft als das davor angeordnete Mittelwalzenpaar, sorgt dafür, dass die Filamente
zwischen diesen Walzenpaaren, die ein so genanntes Hauptverzugsfeld bilden, zuverlässig
getrennt werden. Für die Eingangs- und Mitteloberwalzen genügt hingegen eine Belastungskraft
größer 25 daN.
[0014] In Förderrichtung hinter dem Ausgangswalzenpaar ist des Weiteren eine Verdichtungseinrichtung
installiert, die anschließend für eine Bündelung des durch das Zerreißen entstandenen
offenen Filamentstranges sorgt und damit gewährleistet, dass dieser Filamentstrang
durch die Spindel einer Arbeitsstelle einer Spinnmaschine, vorzugsweise durch eine
Ringspinnspindel, zu einem Garn gesponnen werden kann, das in nachfolgenden Arbeitsschritten
weiter verarbeitbar ist.
[0015] In vorteilhafter Ausführungsform ist außerdem vorgesehen, dass an das Streckwerk
eine Einrichtung zum Abführen elektrostatischer Aufladungen angeschlossen ist (Anspr.2).
Durch den Einsatz einer solchen Einrichtung kann speziell bei erfindungsgemäßer Verarbeitung
synthetischer Filamente, die bekanntlich in der Regel nur eine geringe elektrische
Leitfähigkeit aufweisen, verhindert werden, dass es während des Betriebs des Streckwerkes
zum Entstehen elektrostatischer Aufladungen kommt.
[0016] Solche elektrostatische Aufladungen behindern nämlich nicht nur die Herstellung eines
ordnungsgemäßen Garns erheblich, sondern stellen, insbesondere wenn es zu einer schlagartigen
Entladung kommt, auch eine Gefahr für das Bedienpersonal dar.
[0017] Wie in den Ansprüchen 3 und 4 des Weiteren beschrieben, ist in vorteilhafter Ausführungsform
vorgesehen, dass die Oberwalzen jeweils mit einem Bezug ausgerüstet sind, der eine
Härte von 60 bis 90 Shore, das heißt, 60 bis 70 Shore für die Ausgangsoberwalzen und
80 bis 90 Shore für die Eingangs- und Mitteloberwalzen aufweist. Eine solche Ausbildung
der Bezüge der Oberwalzen ermöglicht den Einsatz von Pendelträgern, die eine hohe
Belastungskraft der Oberwalzen gestatten. Das heißt, es kann ein Pendelträger eingesetzt
werden, bei dem zwischen den Oberwalzen und den zugehörigen geriffelten Unterwalzen
eine hohe Klemmkraft einstellbar ist. Durch den Einsatz derartiger Bezüge auf den
Oberwalzen kann zuverlässig vermieden werden, dass die Bezüge der Oberwalzen einem
zu großen Verschleiß unterliegen oder durch die strukturierten Arbeitsflächen der
Unterwalzen beschädigt werden.
[0018] Gemäß Anspruch 5 ist in vorteilhafter Weise die Belastungskraft der der Eingangs-
und Mittelwalzen größer als 25 daN.
[0019] Wie in den Ansprüchen 6 und 7 beschrieben, weisen in vorteilhafter Ausführungsform
die Oberwalzen einen Durchmesser von 40 - 60 mm und die Unterwalzen einen Durchmesser
von 30 - 40 mm auf.
Bei entsprechenden, an die Verhältnisse der Praxis angenäherten Versuchen hat sich
gezeigt, dass solche Walzendurchmesser sowohl im Bereich der Ober- als auch im Bereich
der Unterwalzen optimal sind. Das heißt, als Unterwalzen haben sich strukturierte
Wellensegmente mit einem Durchmesser von 38 mm, die zu einem durchgehenden, maschinenendseitig
angetriebenen Bauteil verbunden sind, als sehr vorteilhaft erwiesen.
Die jeweils in einem Pendelträger gelagerten Oberwalzen weisen vorzugsweise einen
Durchmesser von 50 mm auf, was sich in Kombination mit den vorstehend beschriebenen,
strukturierten Unterwalzen mit einem Durchmesser von 38 mm ebenfalls als sehr vorteilhaft
erwiesen hat.
[0020] Gemäß Anspruch 6 weist das Streckwerk eine Verdichtungseinrichtung auf, die an eine
Unterdruckquelle angeschlossen ist. Die Verdichtungseinrichtung sorgt dafür, dass
der getrennte Filamentstrang im Bereich einer so genannten Verdichtungszone zu einem
Gebilde gebündelt wird, das anschließend auf einer Ringspinnspindel zu einem Faden
versponnen werden kann.
[0021] Wie im Anspruch 9 dargelegt, ist in einer vorteilhaften Ausführungsform der Verdichtungseinrichtung
vorgesehen, dass zur Verdichtung des Filamentstranges ein umlaufendes perforiertes
Riemchen zum Einsatz kommt. Dieses perforierte Riemchen umfasst beispielsweise eine
angetriebene Unterwalze sowie ein Führungsgehäuse, das über eine Pneumatikleitung
an die Unterdruckquelle angeschlossen ist.
[0022] Derartig ausgebildete und arbeitende Verdichtungseinrichtungen sind im Zusammenhang
mit Ringspinnmaschinen-Streckwerken zwar nicht grundsätzlich neu, arbeiten aber sehr
zuverlässig und sind auch für den erfindungsgemäßen Einsatzzweck sehr vorteilhaft.
Das heißt, bei einer Verdichtungseinrichtung, wie sie beim erfindungsgemäßen Streckwerk
zum Einsatz kommt, wird ein das Ausgangswalzenpaar verlassender, getrennter Filamentstrang
in noch ungedrehtem Zustand, das heißt, mit im Wesentlichen parallel zueinander liegenden
Filamentstücken, pneumatisch in einer so genannten Verdichtungszone durch ein unterdruckbeaufschlagtes
Transport- und Verdichtungsmittel kontaktiert. Die in diesem Transport- und Verdichtungsmittel
anstehende Saugluftströmung sorgt dafür, dass die Filamentstücke in Transportrichtung
positioniert und damit zu einem Faserverband gebündelt und verdichtet werden.
[0023] In einer alternativen Ausführungsform kann die Verdichtungseinrichtung, wie im Anspruch
10 beschrieben, allerdings auch über eine umlaufende perforierte, hohle Walze, die
an eine Unterdruckquelle angeschlossen ist, verfügen.
Auch durch eine solche Verdichtungseinrichtung können die Filamentstücke in Transportrichtung
positioniert und damit zu einem Faserverband gebündelt und verdichtet werden.
[0024] Im Anspruch 11 ist des Weiteren dargelegt, dass das Eingangswalzenpaar und das Mittelwalzenpaar
ein so genanntes Vorverzugsfeld bilden, in dem ein 1,8 bis 2,5facher Vorverzug der
Filamente stattfindet. Das heißt, der Verzugswert des Vorverzuges wird gegenüber dem
bei Langstapeln sonst üblichen Vorverzugswert erhöht, was eine bessere Verzugsaufteilung
zwischen Haupt- und Vorverzugsfeld ergibt.
Eine solche Ausbildung hat insbesondere den Vorteil, dass die aufzuwendenden Kräfte
mehr auf den Vorverzug gelegt werden und dadurch der Hauptverzug entlastet wird.
[0025] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert.
[0026] Es zeigt:
- Fig.1
- in Seitenansicht einen halbseitigen Querschnitt einer Ringspinnmaschine, die ein erfindungsgemäß
ausgebildetes Streckwerk aufweist,
- Fig.2
- in einem größeren Maßstab eine erste, vorteilhafte Ausführungsform des in Fig.1 schematisch
dargestellten, erfindungsgemäßen Streckwerks,
- Fig.3
- eine weitere Ausführungsform des erfindungsgemäßen Streckwerks.
[0027] Die Fig.1 zeigt schematisch einen halbseitigen Querschnitt einer Ringspinnmaschine,
deren nicht dargestellte Seite spiegelbildlich ausgebildet ist.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Ringspinnmaschine 1 ein Fußgestell
2 auf, von dem aus sich vertikale Standrohre 3 nach oben erstecken, welche Absaugkanäle
4 tragen, die im Querschnitt vorzugsweise rechteckig ausgebildet sind.
An den Standrohren 3 sind außerdem Brückenstücke 5 befestigt, die ihrerseits zwei
in Maschinenlängsrichtung verlaufende, parallele Tragrohre 6 haltern, an denen die
Lagergehäuse 7 für eine Vielzahl von Ringspinnspindeln festgelegt sind.
In Fig.1 ist schematisch eine dieser Ringspinnspindel gezeigt, die während des Spinnbetriebes
mit einem Spinnkops 8 bestückt ist.
[0028] Auf den Absaugkanälen 4 ruhen so genannte Stanzen 9, die jeweils Bestandteil eines
erfindungsgemäßen Streckwerkes 10 sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel sind die Stanzen 9 außerdem an zwei sich in Maschinenlängsrichtung
erstreckenden Tragrohren 11 befestigt.
[0029] Die Ringspinnmaschine 1 verfügt des Weiteren über vertikal angeordnete Tragsäulen
13 für ein Vorlagematerialgatter 14.
Im Ausführungsbeispiel hängen im Voriagematerialgatter 14 Filament-Vorlagespulen 15,
deren Vorlagematerial über eine Umlenkstange 24 oder dgl. abgezogen wird.
[0030] Seitlich neben den Absaugkanälen 4 ist außerdem ein Teil des Bewegungsmechanismus'
25 der Ringspinnmaschine 1 installiert.
Das heißt, in diesem Bereich sind die Hubeinrichtungen für die Ringbank 18, die Balloneinengungsringe
19 sowie die vertikal verschiebbar gelagerten Fadenführer 20 angeordnet.
[0031] An einem Ausleger 32 des Fußgestells 2 der Ringspinnmaschine 1 ist des Weiteren eine
Spulenwechseleinrichtung 33 angeordnet, die im Wesentlichen aus mehreren Scherensystemen
mit Scherenarmen 34 und 35, einem Greiferbalken 36 sowie am Greiferbalken 36 angeordneten
Hülsengreifern 37 besteht.
[0032] Die Scherensysteme sind dabei mittels eines Schub-/Zugrohres 38, das längs der Ringspinnmaschine
1 verläuft, betätigbar.
[0033] Die Fig.2 zeigt eine erste, vorteilhafte Ausführungsform eines erfindungsgemäßen
Streckwerks 10 im Detail.
[0034] Solche Streckwerke 10 verfügen, wie an sich bekannt, unter anderem über maschinenlange,
antreibbare Unterwalzen 21 u, 22u und 23u sowie über Oberwalzen 210, 220 und 230,
die während des Spinnbetriebes auf den Unterwalzen 21 u, 22u und 23u aufliegen und
von diesen reibschlüssig mitgenommen werden.
Die maschinenlangen, antreibbaren Unterwalzen 21u, 22u und 23u sind über Schlitten
41 auf Stanzen 9 gelagert wobei die Einbaulage der Unterwalze 21u, 22u und 23u, das
heißt, der Abstand der Schlitten 41 zueinander, mittels entsprechender Schraubenbolzen
42 oder dgl. einstellbar ist
Die maschinenlangen Unterwalzen 21 u, 22u und 23u sind in der Regel ihrerseits jeweils
aus einer Vielzahl von Walzensegmentstücken mit einem Durchmesser zwischen 30 - 40
mm zusammengesetzt, wobei die Walzensegmentstücke im Bereich ihrer Arbeits - flächen
mit einer Strukturierung 40 ausgestattet sind.
[0035] Wie vorstehend bereits angedeutet, sind solche Unterwalzen 21 u, 22u und 23u außerdem,
beispielsweise über ein (nicht dargestelltes) Untersetzungsgetriebe, so an einen maschinenendseitig
angeordneten elektromotorischen Antrieb angeschlossen, dass die Drehzahl der Unterwalzen
21u, 22u und 23u vorgebbar ist.
Das heißt, über die Drehzahl der Unterwalzen 21u, 22u und 23u ist sowohl der Verzugswert
in einem zwischen dem Eingangswalzen-paar 21 und dem Mittelwalzenpaar 22 liegenden
Vorverzugsfeld 43, als auch der Verzugswert in einem zwischen dem Mittelwalzenpaar
22 und dem Ausgangswalzenpaar 23 angeordneten Hauptverzugsfeld 44 definiert einstellbar.
[0036] Wie aus der Fig.2 weiter ersichtlich, ist an der Stanze 9 über eine Haltestange 16
eine Stütze 45 des Streckwerkes 10 festgelegt, wobei an der Stütze 45 über eine Drehachse
46 jeweils ein Pendelträger 12 und ein Belastungsarm 17 des Streckwerkes 10 gelagert
sind. Der Pendelträger 12 ist dabei begrenzt beweglich an der Drehachse 46 befestigt
und kann mittels des Belastungsarms 17 in drei möglichen Stellungen a) "belastet",
b)"entlastet" und c)"hochgeklappt" positioniert werden.
[0037] Am Pendelträger 12 sind außerdem, wie bekannt, über entsprechende (nicht dargestellte)
Halteelemente in paarweiser Anordnung die Oberwalzen 210, 220 und 230 des Streckwerkes
10 gelagert.
Die Belastungskraft, das heißt, die Kraft, mit der die Oberwalzen 21 o bis 230 auf
ihren zugehörigen Unterwalzen 21u bis 23u aufliegen, ist durch die Konstruktion des
Pendelträgers 12 (federbelastete anstelle pneumatisch gespannte Oberwalzen) sowie
die einstellbare Andruckkraft der Oberwalzen vorgebbar und ist für die Ausgangsoberwalzen
des Pendelträgers 12 größer als 35 daN sowie für die Eingangs- und Mitteloberwalzen
210 und 220 auf 25 daN eingestellt
[0038] Die Oberwalzen 210, 220 und 230 weisen vorzugsweise jeweils einen Durchmesser zwischen
40 und 60 mm auf und sind mit einem relativ abriebfesten Bezug 30 ausgestattet, dessen
Härte zwischen 60 bis 70 Shore für die Ausgangsoberwalzen und 80 bis 90 Shore für
die Eingangs- und Mitteloberwalzen beträgt.
[0039] Wie aus Fig.2 des Weiteren ersichtlich, verfügt das erfindungsgemäße Streckwerk 10
außerdem über eine Verdichtungseinrichtung 28 zum Bündeln von getrennten und verstreckten
Filamenten 27 sowie über eine Einrichtung 29 zum Abführen der währende des Streckvorganges
der Filamente 27 entstehenden elektrostatischen Aufladungen.
[0040] Die Einrichtung 29 zum Abführen elektrostatischer Aufladungen ist beispielsweise
an eine der Stanzen 9 des Streckwerkes 10 angeschlossen und geerdet Solche Einrichtungen
zum Abführen elektrostatischer Aufladungen sind im Zusammenhang mit Textilmaschinen
nicht grundsätzlich neu und beispielsweise in der
DE 1 229 426 C anhand einer Strecke relativ ausführlich beschrieben.
[0041] Auch Verdichtungseinrichtungen sind im Zusammenhang mit Streckwerken von Textilmaschinen
grundsätzlich bekannt und in zahlreichen Patentanmeldungen in verschiedenen Ausführungsformen
ausführlich beschrieben.
[0042] In der
DE 10 2010 054 850 A1 ist beispielsweise eine mechanisch arbeitende Verdichtungseinrichtung für ein Streckwerk
dargestellt, während in der
DE 199 32 099 A1 eine Verdichtungseinrichtung beschrieben ist, die als Verdichtungselement eine unterdruckbeaufschlagbare,
umläufende Walze aufweist.
Des Weiteren ist in der
DE 100 08 610 A1 eine Verdichtungseinrichtung erläutert, bei dem ein perforiertes Riemchen um eine
angetriebene Walze und ein Führungsgehäuse herumgezogen ist, das seinerseits an eine
Unterdruckquelle angeschlossen ist Sowohl bei der Verdichtungseinrichtung gemäß
DE 199 32 099 A1 als auch bei der Verdichtungseinrichtung gemäß
DE 100 08 610 A1 erfolgt die Verdichtung des verzogenen Faserstranges pneumatisch.
[0043] Auch beim erfindungsgemäßen Streckwerk 10 ist, wie im Ausführungsbeispiel gemäß Fig.
2 dargestellt, im Anschluss an das Ausgangswalzenpaar 23 eine Verdichtungseinrichtung
28 installiert, die über eine Pneumatikleitung 50 an eine Unterdruckquelle 52 angeschlossen
ist und eine Verdichtungszone 39 bildet, in deren Bereich der getrennte Filamentstrang
27 pneumatisch gebündelt wird.
[0044] Das heißt, die Stanze 9 ist mit einer Lagereinrichtung 47 für einen Schlitten 41
ausgestattet, in dem eine vorzugsweise maschinenlange, maschinenendseitig angetriebene
Verdichtungs-Unterwalze 48 gelagert ist, die über eine rotierbar gelagerte Zwischenwalze
48a sowie ein antreibbares, perforiertes Riemchen 51 eine Verdichtungs-Oberwalze 49
reibschlüssig antreibt
Das perforierte Riemchen 51 umfasst dabei ein im Bereich der Lagereinrichtung 47 installiertes
Führungsgehäuse 60, das über eine Pneumatikleitung 50 an eine Unterdruckquelle 52
angeschlossen ist.
Bei derartig ausgebildeten Verdichtungseinrichtungen 28 sorgt während des Spinnbetriebes
ein über das umlaufende, perforierte Riemchen 51 in das unterdruckbeaufschlagte Führungsgehäuse
60 eintretender Luftstrom 53 dafür, dass die getrennten Filamentstücke 27 im Bereich
der Verdichtungszone 39 im Wesentlichen parallel gebündelt werden, so dass sie mittels
einer nachfolgend angeordneten Ringspinnspindel zu einem Faden 26 verspinnbar sind.
[0045] Das Streckwerk 10 kann zusätzlich allerdings auch über einige mechanisch wirkende
Führungs- und Verdichtungseinrichtungen verfügen.
Das Streckwerk 10 kann beispielsweise einen so genannten Eingangsverdichter 56, einen
Vorfeldverdichter 57 sowie einen Hauptfeldverdichter 58 aufweisen, wobei im Bereich
des Hauptverzugsfeldes 44 außerdem eine Führungsschiene 55 installiert sein kann,
die derart von dem Ausgangswalzenpaar 23 beabstandet ist, dass Fasern beim Reinigungsvorgang
durch einen Wanderbläser hier nicht gestaut werden und zu Fadenbrüchen führen.
[0046] Bei der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform eines Streckwerkes 10 ist im Anschluss
an das Ausgangswalzenpaar 23 eine Verdichtungseinrichtung 28 installiert, die eine
unterdruckbeaufschlagbare, rotierbar gelagerte Verdichtungs-Oberwalze 59 aufweist
Auch die Verdichtungs-Oberwatze 59 ist über eine Pneurhatikleitung 50 an eine Unterdruckquelle
52 angeschlossen und bearbeitet während des Spinnbetriebes den getrennten (hier nicht
dargestellten) Filamentstrang 27 pneumatisch.
[0047] Das heißt, auch bei dieser Ausführungsform ist die Stanze 9 mit einer Lagereinrichtung
47 ausgestattet, in der eine vorzugsweise maschinenlange, maschinenendseitig angetriebene
Verdichtungs-Unterwalze 48 gelagert ist, auf der die unterdruckbeaufschlagbare Verdichtungs-Oberwalze
59 aufliegt.
[0048] Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Verdichtungs-Oberwalze 59 beispielsweise
am Pendelträger 12 gelagert und über eine Pneumatikleitung 50 an eine Unterdruckquelle
52 angeschlossen.
Die Verdichtungs-Oberwalze 59 ist dabei mit einer Perforation 31 ausgestattet, die
dafür sorgt, dass die getrennten Filamentstücke 27 parallel gebündelt werden, so dass
sie an einer nachfolgend angeordneten Ringspinnspindel zu einem Faden verspinnbar
sind.
1. Streckwerk für eine Spinnmaschine zum Zerreißen und Verziehen von Filamenten, mit
wenigstens einem Eingangswalzenpaar (21), einem Mittelwalzenpaar (22) sowie einem
Ausgangswalzenpaar (23), wobei die Walzenpaare mit unterschiedlichen Umlaufgeschwindigkeiten
rotieren, die Unterwalzen (21 u, 22u, 23u) als teilweise geriffelte Wellen ausgebildet
sind und die Oberwalzen (21o, 22o, 23o) in einem Pendelträger (12) gelagert sind
dadurch gekennzeichnet,
dass die Oberflächen aller Walzenpaare (21, 22, 23) des Streckwerks (10) ohne Zwischenschaltung
von Riemchen jeweils untereinander in Kontakt stehen, um die Filamente (27) klemmend
zu führen, dabei mittels deren unterschiedlicher Umlaufgeschwindigkeiten zu zerreißen
und unter Ausbildung von Stapelfasern zu verziehen,
dass die Belastungskraft der Eingangs- und Mitteloberwalzen (21o, 22o) größer als 25 daN
ist,
dass die Belastungskraft der Ausgangsoberwalzen (23o) größer als 35 daN ist und
dass in Förderrichtung der Filamente (27) hinter dem Ausgangswalzenpaar (23) eine Verdichtungseinrichtung
(28) installiert ist.
2. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass an das Streckwerk (10) eine Einrichtung (29) zum Abführen elektrostatischer Aufladungen
angeschlossen ist.
3. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberwalzen (21o, 22o, 23o) jeweils mit einem Bezug (30) ausgerüstet sind, der
eine Härte von 60 bis 90 Shore aufweist.
4. Streckwerk nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Bezug der Ausgangsoberwalzen (23o) eine Härte von 60 bis 70 Shore und der Belag
der Eingangs- und Mitteloberwalzen (210, 22o) von 80 bis 90 Shore aufweist.
5. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberwalzen (21o, 22o, 23o) jeweils einen Durchmesser von 40 - 60 mm aufweisen.
6. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Unterwalzen (21u, 22u, 23u) jeweils einen Durchmesser von 30 - 40 mm aufweisen.
7. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung (28) über eine Pneumatikleitung (50) an eine Unterdruckquelle
(52) angeschlossen ist.
8. Streckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung (28) über ein umlaufendes, antreibbares, perforiertes
Riemchen (51) verfügt, das ein unterdruckbeaufschlagbares Führungsgehäuse (60) umschlingt.
9. Streckwerk nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Verdichtungseinrichtung (28) über eine umlaufende, perforierte, unterdruckbeaufschlagbare
Verdichtungs-Oberwalze (59) verfügt.
10. Streckwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eingangswalzenpaar (21) und das Mittelwalzenpaar (22) ein Vorverzugsfeld (43)
bilden, in dem ein 1,8 bis 2,5facher Vorverzug der Filamente (27) stattfindet.
1. Drafting system for a spinning machine for breaking up and drafting filaments, with
at least one back roller pair (21), a middle roller pair (22) and a front roller pair
(23), wherein the roller pairs rotate at different rotational speeds, the bottom rollers
(21u, 22u, 23u) are designed as partly corrugated waves and the top rollers (21o,
22o, 23o) are mounted in a pendulum carrier (12),
characterised in that
the surfaces of all of the roller pairs (21, 22, 23) of the drafting system (10) are
in contact with one another without the interconnection of straps in order to guide
the filaments (27) in a clamping manner, and thereby break them up by means of their
different rotatinal speeds and draft them by forming staple fibres,
in that the loading force of the back and middle top rollers (21o, 22o) is greater than 25
daN,
in that the loading force of the front top rollers (23o) is greater than 35 daN and
in that a compaction device (28) is installed behind the front roller pair (23) in conveying
direction of the filaments (27).
2. Drafting system according to claim 1, characterised in that a device (29) for discharging electrostatic charge is connected to the drafting system
(10).
3. Drafting system according to claim 1, characterised in that the top rollers (21o, 22o, 23o) are each equipped with a cover (30) which has a hardness
of 60 to 90 Shore.
4. Drafting system according to claim 3, characterised in that the cover of the front top rollers (23o) has a hardness of 60 to 70 Shore and the
covering of the back and middle top rollers (21o, 22o) has a hardness of 80 to 90
Shore.
5. Drafting system according to claim 1, characterised in that the top rollers (21o, 22o, 23o) each have a diameter of 40 - 60 mm.
6. Drafting system according to claim 1, characterised in that the bottom rollers (21 u, 22u, 23u) each have a diameter of 30 - 40 mm.
7. Drafting system according to claim 1, characterised in that the compaction device (28) is connected via a pneumatic line (50) to a source of
negative pressure (52).
8. Drafting system according to claim 7, characterised in that the compaction device (28) has a rotating, driven, perforated strap (51), which encircles
a guide housing (6) charged with negative pressure.
9. Drafting system according to claim 7, characterised in that the compaction device (28) has a rotating, perforated compaction top roller (59)
charged with negative pressure.
10. Drafting system according to claim 1, characterised in that the back roller pair (21) and the middle roller pair (22) form a preliminary drafting
zone (43), in which a 1.8 to 2.5 times preliminary drafting of the filaments (27)
takes place.
1. Banc d'étirage pour un métier à filer, destiné à rompre et étirer des filaments, avec
au moins une paire de cylindres d'entrée (21), une paire de cylindres centraux (22)
et une paire de cylindres de sortie (23), sachant que les paires de cylindres tournent
à des vitesses de rotation différentes, que les cylindres inférieurs (21u, 22u, 23u)
sont réalisés sous la forme d'arbres partiellement striés et que les cylindres supérieurs
(21o, 22o, 23o) sont montés dans un support oscillant (12),
caractérisé en ce que les surfaces de toutes les paires de cylindres (21, 22, 23) du banc d'étirage (10)
sont respectivement en contact entre elles sans intercalation de lanières, afin de
guider les filaments (27) par serrage, de les rompre au moyen de leurs vitesses de
rotation différentes et de les étirer en formant des fibres discontinues,
en ce que la force de sollicitation des cylindres supérieurs d'entrée et centraux (21o, 22o)
est supérieure à 25 daN,
en ce que la force de sollicitation des cylindres supérieurs de sortie (23o) est supérieure
à 35 daN,
et en ce qu'un dispositif de compactage (28) est installé en aval de la paire de cylindres de
sortie (23) dans la direction de transport des filaments (27).
2. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce qu'un dispositif (29) destiné à évacuer les charges électrostatiques est raccordé au
banc d'étirage (10).
3. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cylindres supérieurs (21o, 22o, 23o) sont respectivement dotés d'un revêtement
qui présente une dureté Shore de 60 à 90.
4. Banc d'étirage selon la revendication 3, caractérisé en ce que le revêtement des cylindres supérieurs de sortie (23o) présente une dureté Shore
de 60 à 70 et le revêtement des cylindres supérieurs d'entrée et centraux (21o, 22o)
présente une dureté Shore de 80 à 90.
5. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cylindres supérieurs (21o, 22o, 23o) présentent respectivement un diamètre de
40 à 60 mm.
6. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce que les cylindres inférieurs (21u, 22u, 23u) présentent respectivement un diamètre de
30 à 40 mm.
7. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce que le dispositif de compactage (28) est raccordé à une source de dépression (52) par
l'intermédiaire d'une conduite pneumatique (50).
8. Banc d'étirage selon la revendication 7, caractérisé en ce que le dispositif de compactage (28) dispose d'une lanière rotative perforée (51) pouvant
être entraînée, qui s'enroule autour d'un carter de guidage (60) pouvant être sollicité
en dépression.
9. Banc d'étirage selon la revendication 7, caractérisé en ce que le dispositif de compactage (28) dispose d'un cylindre supérieur de compactage rotatif
perforé (59) pouvant être sollicité en dépression.
10. Banc d'étirage selon la revendication 1, caractérisé en ce que la paire de cylindres d'entrée (21) et la paire de cylindres centraux (22) forment
un champ d'étirage préparatoire dans lequel se produit un étirage préparatoire des
filaments (27) de 1,8 à 2,5 fois.