[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Aufzuganlage. Insbesondere betrifft die Erfindung
eine Art und Weise, wie Tragmittel wie zum Beispiel Seile oder Riemen beispielsweise
eine Aufzugkabine und/oder ein Gegengewicht halten und an einer Trägerstruktur oder
der Aufzugkabine befestigt werden können.
[0002] Aufzuganlagen dienen typischerweise zur Beförderung von Personen oder Lasten in vertikaler
Richtung, beispielsweise zwischen Stockwerken eines Gebäudes. Hierzu ist regelmäßig
eine Aufzugkabine vorgesehen, welche mithilfe einer Antriebseinheit z.B. innerhalb
eines Aufzugschachts entlang einer oder mehrerer Führungsschienen verfahren werden
kann. Die Aufzugkabine ist hierzu typischerweise über Tragmittel mit der Antriebseinheit
verbunden, so dass die Antriebseinheit durch Bewegen der Tragmittel die daran gehaltene
Aufzugkabine verfahren kann.
[0003] Bei einem häufig eingesetzten Aufzugtyp weist die Antriebseinheit beispielsweise
einen Elektromotor auf, der eine Treibscheibe antreibt, welche wiederum das Tragmittel
in Form eines über die Treibscheibe verlaufenden Riemens oder Seils antreibt, wodurch
die am Tragmittel gehaltene Aufzugkabine verfahren wird. Häufig ist in der Aufzuganlage
zusätzlich ein Gegengewicht vorgesehen, das an oder nahe einem entgegengesetzten Ende
des Tragmittels gehalten ist.
[0004] Bei modernen Aufzuganlagen werden meist aus Sicherheitsgründen oder aus Gründen geeigneter
Lastverteilung mehrere Tragmittel vorgesehen, um die Aufzugkabine und/oder das Gegengewicht
halten und verfahren zu können. Dabei sind Enden der Tragmittel meist an einer Trägerstruktur
der Aufzuganlage befestigt. Zwischen diesen Enden halten die Tragmittel die Aufzugkabine
und/oder das Gegengewicht, indem sie z.B. die gesamte Komponente unterschlingen oder
um daran befestigte Umlenkscheiben geschlungen werden. Alternativ können die Tragmittel
mit ihren Enden auch an der Aufzugkabine und/oder dem Gegengewicht befestigt sein
und in dazwischenliegenden Bereichen an einer oder mehreren an der Trägerstruktur
befestigten Umlenkrollen umschlingend gehalten sein.
[0005] Die Tragmittel sowie eine Befestigung der Tragmittel an der Trägerstruktur der Aufzuganlage
bzw. an der Aufzugkabine und/oder dem Gegengewicht sollten mehreren Anforderungen
gerecht werden.
[0006] Einerseits sollten die Tragmittel und deren Befestigung sicher und zuverlässig in
der Lage sein, eine zum Tragen der Aufzugkabine und/oder des Gegengewichts notwendige
Kraft langfristig zuverlässig halten und diese Kraft letztendlich auf die Trägerstruktur
der Aufzuganlage übertragen zu können. Hierzu sollten die Tragmittel wie auch die
Befestigung mechanisch geeignet stabil und widerstandsfähig ausgeführt sein, um maximal
auftretende Kräfte schädigungsfrei und möglichst verschleißarm halten und auf die
Trägerstruktur übertragen zu können.
[0007] Andererseits sollten die Tragmittel und deren Befestigung auch geeignet ausgestaltet
sein, um Veränderungen, wie sie im Laufe des Betriebs der Aufzuganlage innerhalb der
Aufzuganlage auftreten können, zu tolerieren bzw. zu kompensieren. Beispielsweise
können im Laufe des Betriebs der Aufzuganlage Kräfte auf die Tragmittel bewirkt werden,
die dazu führen, dass diese ihre Gesamtlänge ändern oder z.B. Teillängen eines vor
einer Treibscheibe befindlichen und eines hinter einer Treibscheibe befindlichen Teilbereichs
eines Tragmittels sich ändern. Ferner können Temperaturschwankungen auftreten, welche
unter anderem zu Änderungen der Längen der Tragmittel führen können. Auch unterschiedliche
mechanische Beanspruchungen oder unterschiedliche mechanische Auslegungen der Tragmittel
können dazu führen, dass sich einzelne oder mehrere Tragmittel mit der Zeit in ihrer
Länge verändern. Die Tragmittel und deren Befestigung sollten in der Lage sein, trotz
solcher Längenänderungen von Tragmitteln für deren zuverlässige Funktion und deren
zuverlässige Befestigung an der Trägerstruktur der Aufzuganlage sorgen zu können.
[0008] In der
EP 1 508 545 A1 wird eine Tragmittelaufhängvorrichtung beschrieben, welche zur Befestigung mehrerer
Tragmittel an einer Führungsschiene einer Aufzuganlage ausgelegt ist.
[0009] Es kann ein Bedarf an einer Aufzuganlage mit Tragmitteln und einer Tragmittelaufhängvorrichtung
bestehen, welche in Bezug auf vorbekannte Aufzuganlagen vorteilhaft weiterentwickelt
wurde. Beispielsweise kann ein Bedürfnis bestehen, eine Sicherheit, mit der eine Aufzugkabine
und/oder ein Gegengewicht einer Aufzuganlage von Tragmitteln gehalten werden kann,
und/oder eine Sicherheit einer Befestigung von Tragmitteln in der Aufzuganlage weiter
zu verbessern und dabei beispielsweise Längenänderungen bei den Tragmitteln tolerieren
bzw. kompensieren zu können.
[0010] Solche Bedürfnisse können mit dem Gegenstand des hierin definierten unabhängigen
Anspruchs erfüllt werden. Vorteilhafte Ausführungsformen sind unter anderem in den
abhängigen Ansprüchen definiert.
[0011] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Aufzuganlage vorgeschlagen, welche
eine Trägerstruktur, eine Aufzugkabine, mehrere Tragmittel und eine Tragmittelaufhängvorrichtung
aufweist. Dabei sind die Tragmittel derart ausgestaltet und die Tragmittel halten
die Aufzugkabine derart über die Tragmittelaufhängvorrichtung an der Trägerstruktur,
dass auf die Tragmittel bewirkte Kräfte sich voneinander unterscheiden.
[0012] Ideen zu Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Aufzuganlage können unter anderem
als auf den nachfolgend beschriebenen Gedanken und Erkenntnissen beruhend angesehen
werden.
[0013] Um eine Sicherheit einer Aufzuganlage zu gewährleisten, sind in der Aufzuganlage
in der Regel mehrere Tragmittel vorgesehen, um gemeinsam die Aufzugkabine und/oder
das Gegengewicht zu halten. Hierdurch kann eine Redundanz geschaffen werden, sodass
beispielsweise bei einem Versagen eines Tragmittels das bzw. die verbleibenden Tragmittel
weiterhin die Aufzugkabine und/oder das Gegengewicht sicher halten können, um so einen
Absturz verhindern zu können.
[0014] Dabei wird unter anderem berücksichtigt, dass für den Fall, dass ein Tragmittel versagt,
ein Ruck auf die verbleibenden Tragmittel ausgeübt wird und diese daher kurzzeitig
einer besonders hohen Kraft ausgesetzt sind. Jedes Einzelne der Tragmittel ist hierzu
ursprünglich dazu ausgelegt, einem Vielfachen der im geplanten Betrieb tatsächlich
auf das Tragmittel einwirkenden Kräfte standhalten zu können, ohne zu versagen, d.h.
ohne beispielsweise zu brechen oder zu reißen.
[0015] Allerdings nimmt eine maximal zu haltende Traglast eines Tragmittels mit der Zeit
ab, da das Tragmittel z.B. alterungsbedingtem Verschleiß unterliegt. Insbesondere
gegen Ende einer Lebensdauer eines Tragmittels kann dieses eventuell nicht mehr in
der Lage sein, ruckartig erhöhten Kräften beim Versagen eines benachbarten Tragmittels
standzuhalten.
[0016] Wenn alle in einer Aufzuganlage zum Tragen einer Aufzugkabine und/oder eines Gegengewichts
eingesetzten Tragmittel sich zeitgleich dem Ende ihrer Lebensdauer nähern, kann daher
eine Sicherheit gegen Abstürze nicht mehr vollständig gewährleistet sein. Herkömmlich
mussten Tragmittel daher bereits ausreichend vor Erreichen dieses Lebensdauerendes
ausgetauscht werden. Hierdurch entstanden signifikante Kosten.
[0017] Es wurde nun erkannt, dass ein alterungsbedingter Verschleiß von Tragmitteln stark
durch eine von dem jeweiligen Tragmittel zu haltende Last begünstigt wird. Je höher
die Belastung auf das Tragmittel ist, d.h. je höher eine von dem Tragmittel zu haltende
Kraft ist, desto schneller verschleißt dieses.
[0018] Hieraus ist die Idee entstanden, die verschiedenen Tragmittel einer Aufzuganlage
gezielt unterschiedlich stark zu belasten. Auf diese Weise kann erreicht werden, dass
ein besonders stark belastetes Tragmittel wesentlich früher das Ende seiner Lebensdauer
erreicht als ein schwächer belastetes benachbartes Tragmittel. Sollte das stark belastete
Tragmittel versagen, kann das schwächer belastete und somit erst wenig verschlissene
benachbarte Tragmittel seine Traglast mitübernehmen und sogar dem meist unvermeidlichen
Ruck, d.h. der Kraftspitze, die beim Versagen des stark belasteten Tragmittels auftritt,
widerstehen.
[0019] Insgesamt kann hierdurch eine Sicherheit der Aufzuganlage erhöht werden. Außerdem
können die einzelnen Tragmittel der Aufzuganlage gegebenenfalls länger verwendet werden,
d.h. bis näher zu ihrem Lebensdauerende im Einsatz bleiben, ohne dass hierdurch eine
Sicherheit der Aufzuganlage übermäßig gefährdet würde.
[0020] Abschätzungen zeigen, dass bereits eine geringfügig unterschiedliche Belastung zweier
eine Aufzugkabine haltender Tragmittel zu einer signifikanten Reduzierung des Risikos,
dass beide Tragmittel gleichzeitig versagen, führen kann.
[0021] Beispielsweise kann ein Risiko eines Totalversagens bei zwei Tragmitteln um etwa
einen Faktor 100 reduziert werden, wenn zwischen den beiden Tragmitteln eine Lastdifferenz
von nur 15% existiert. Für die Praxis wird angenommen, dass bereits eine Lastdifferenz
von nur 5% zwischen Tragmitteln einer Aufzuganlage zu einer beträchtlichen Steigerung
der Sicherheit der Aufzuganlage führt.
[0022] Je höher hierbei eine anfängliche Lastdifferenz ausgelegt ist, umso höher ist eine
Wahrscheinlichkeit, dass eine ausreichend unterschiedliche Lastverteilung auch während
der Lebensdauer der Tragmittel aufrechterhalten bleibt, beispielsweise auch trotz
etwaig auftretender Längenänderungen der Tragmittel, und umso geringer ist die Gefahr
eines Komplettversagens der Tragmittel der Aufzuganlage.
[0023] Da die auf die Tragmittel wirkenden Kräfte einerseits aus einer Art, wie diese die
Kabine halten, und andererseits aus einer Art, wie diese über die Tragmittelaufhängvorrichtung
an der Trägerstruktur bzw. an der Aufzugkabine angehängt sind, abhängen, wird daher
vorgeschlagen, die Tragmittel derart auszugestalten und die Tragmittel die Aufzugkabine
derart über die Tragmittelaufhängvorrichtung an der Trägerstruktur halten zu lassen,
dass dabei auf die Tragmittel bewirkte Kräfte sich zwischen den Tragmitteln relativ
zueinander unterscheiden. Mit anderen Worten soll eine Art und Weise, wie die Tragmittel
die Aufzugkabine halten und wie die Tragmittel an der Trägerstruktur oder der Aufzugkabine
befestigt sind, derart angepasst werden, dass im ordnungsgemäßen Betrieb der Aufzuganlage
die auf die einzelnen Tragmittel wirkenden Kräfte deutlich voneinander verschieden
sind.
[0024] Prinzipiell kann eine solche gezielt bewirkte ungleichmäßige Traglastverteilung innerhalb
von mehreren Tragmitteln einer Aufzuganlage schon wesentlich durch eine geeignete
Auslegung der Tragmittel und deren Anbringung an der Aufzugkabine bzw. an der Trägerstruktur
beeinflusst werden. Wenn beispielsweise eines der Tragmittel kürzer als ein benachbartes
Tragmittel ist, wird dieses Tragmittel bei ansonsten gleicher Aufhängung an der Aufzugkabine
und der Trägerstruktur eine höhere Belastung erfahren.
[0025] Allerdings können sich z.B. Längenverhältnisse von Tragmitteln innerhalb einer Aufzuganlage
mit der Zeit verändern. Beispielsweise können unterschiedliche mechanische Belastungen
auf Tragmittel dazu führen, dass diese sich mit der Zeit verschleißbedingt unterschiedlich
längen. Bei Aufzuganlagen, bei denen die Tragmittel mittels einer Treibscheibe angetrieben
werden, können ferner geringfügige Variationen innerhalb eines Durchmessers der Treibscheibe
dazu führen, das benachbarte Tragmittel unterschiedlich stark angetrieben werden,
wodurch es zu einem unterschiedlichen Vorschub benachbarter Tragmittel und damit zu
einem Längenunterschied zwischen diesen kommen kann. Auch beispielsweise Material-
und/oder Herstellungstoleranzen können zu unterschiedlichen Längenänderungen bei benachbarten
Tragmitteln führen.
[0026] Um zu gewährleisten, dass ein Traglastunterschied zwischen benachbarten Tragmitteln
einer Aufzuganlage nicht nur anfänglich, z.B. direkt nach einer Installation, ein
gewünschtes Maß überschreitet, sondern dieser Traglastunterschied auch dauerhaft,
d.h. möglichst über die Lebensdauer der Tragmittel, erhalten bleibt, kann es somit
regelmäßig nicht genügen, nur die Tragmittel anfänglich korrekt auszulegen, sondern
es sollte auch sichergestellt werden, dass die anfänglich konfigurierte Lastverteilung
zwischen den Tragmitteln erhalten bleibt.
[0027] Hierzu kann es vorteilhaft sein, die Art und Weise, wie die Tragmittel über die Tragmittelaufhängvorrichtung
an der Trägerstruktur bzw. an der Aufzugkabine angebracht sind, geeignet zu wählen.
Insbesondere soll diese Art und Weise derart gewählt sein, dass es selbst bei unterschiedlichen
Längenänderungen bei den benachbarten Tragmittel trotzdem weiterhin bei einer weitgehend
gleichbleibenden ungleichmäßigen Lastverteilung zwischen den Tragmitteln bleibt.
[0028] Gemäss einer Ausführungsform unterscheiden sich die auf die Tragmittel bewirkten
Kräfte zwischen den Tragmitteln um wenigstens 5%, vorzugsweise wenigstens 10%, wenigstens
15% oder wenigstens 20%, relativ zueinander.
[0029] Gemäß einer Ausführungsform weist die Tragmittelaufhängvorrichtung eine Wippvorrichtung
auf, bei der wenigstens ein Haltearm um eine Befestigungsanordnung herum verschwenkbar
gehalten ist und zwei der Tragmittel die auf sie bewirkten Kräfte jeweils an bezüglich
der Befestigungsanordnung gegenüberliegenden Haltepunkten auf den Haltearm übertragen.
Jeweilige Abstände der Haltepunkte von der Befestigungsanordnung sollen sich hierbei
um wenigstens 5%, vorzugsweise wenigstens 10%, wenigstens 15% oder wenigstens 20%,
voneinander unterscheiden.
[0030] Eine solche Wippvorrichtung kann ähnlich ausgebildet sein, wie die Wippvorrichtung,
die in
EP 1 508 545 A1 beschrieben wurde. Allerdings wurde in der
EP 1 508 545 A1 davon ausgegangen, dass Haltearme der Wippvorrichtung derart ausgelegt sind, dass
Tragmittel, die an gegenüberliegenden Haltepunkten eines Haltearms angebracht sind,
jeweils gleiche Lasten tragen.
[0031] Im Gegensatz hierzu wird nun vorgeschlagen, einen Haltearm der Wippvorrichtung oder
zumindest die Haltepunkte, an denen die Tragmittel an gegenüberliegenden Endbereichen
des Haltearms angebracht, asymmetrisch auszulegen. Insbesondere soll einer der Haltepunkte
wenigstens um 5% näher zu der eine Schwenkachse des Haltearms bildenden Befestigungsanordnung
angeordnet sein als ein bezüglich dieser Befestigungsanordnung entgegengesetzt angeordneter
anderer Haltepunkt.
[0032] Aufgrund der hierdurch bewirkten unterschiedlichen Hebelverhältnisse und der Tatsache,
dass sich die von Tragmitteln auf einen gemeinsamen Hebelarm ausgeübten Drehmomente
im Gleichgewicht gegenseitig kompensieren müssen, kann erreicht werden, dass die Tragmittel
automatisch unterschiedliche Lasten halten. Ein Unterschied in den gehaltenen Lasten
entspricht dabei einem Unterschied der Hebel, mit denen die von den Tragmitteln gehaltenen
Lasten an den Haltepunkten an dem Haltearm angreifen.
[0033] Mit anderen Worten kann mithilfe einer asymmetrischen Krafteinleitung von zwei an
einem Haltearm angehängten Tragmitteln zwangsweise eine asymmetrische Kräfteverteilung
zwischen diesen Tragmitteln bewirkt werden. Ein Grad der Asymmetrie hängt dabei vom
Unterschied zwischen den Längen der beiden Hebelarme ab, mit denen die Tragmittel
an dem Haltearm angreifen.
[0034] Die asymmetrische Kräfteverteilung bleibt insbesondere auch dann erhalten, wenn sich
eines oder mehrere der an dem Haltearm gehaltenen Tragmittel in seiner Länge verändert,
d.h. längt oder dehnt, da es dann zu einem Verschwenken des Haltearm kommt, bis die
asymmetrische Kräfteverteilung wieder hergestellt ist.
[0035] Gemäß einer Ausführungsform weist die Aufzuganlage wenigstens drei Tragmittel auf,
wobei die Wippvorrichtung wenigstens zweistufig ausgebildet ist und an einem der Haltepunkte
des Haltearms ein Nebenhaltearm über eine Nebenbefestigungsanordnung verschwenkbar
angebracht ist und zwei der Tragmittel die auf sie bewirkten Kräfte jeweils an bezüglich
der Nebenbefestigungsanordnung gegenüberliegenden Nebenhaltepunkten auf den Nebenhaltearm
übertragen.
[0036] Mit anderen Worten sollen zwei der wenigstens drei Tragmittel an einem zusätzlichen
Haltearm angebracht sein, der selbst an dem (Haupt-)Haltearm schwenkbar angebracht
ist. Es kann dann sowohl ein Kräfteausgleich zwischen den an dem Nebenhaltearm angerachten
Tragmitteln als auch zwischen der Summe der von diesen Tragmittel bewirkten Kräfte
und der von einem gegenüberliegend am (Haupt-)Haltearm anbrachten weiteren Tragmittel
bewirkt werden.
[0037] In dieser Ausführungsform kann es besonders vorteilhaft sein, wenn sich jeweilige
Abstände der Nebenhaltepunkte von der Nebenbefestigungsanordnung um wenigstens 5%,
vorzugsweise wenigstens 10%, wenigstens 15% oder wenigstens 20%, voneinander unterscheiden.
[0038] Mit anderen Worten soll auch bei den an der Nebenbefestigungsanordnung gehaltenen
Tragmitteln eine Lastasymmetrie eingestellt werden. Hierdurch kann eine Sicherheit
für die gesamte Aufzuganlage weiter erhöht werden.
[0039] Die Hebelverhältnisse an dem Haltearm und an dem Nebenhaltearm können insbesondere
derart eingestellt werden, dass eine insgesamt in der Aufzuganlage auf die Tragmittel
wirkende Kraft derart ungleichmäßig auf die Tragmittel verteilt wirkt, dass sich zwischen
zwei beliebigen der Tragmittel wenigstens ein Kräfteunterschied von 5% einstellt.
Verschleißgrade können damit an den verschiedenen Tragmitteln derart unterschiedlich
sein, dass ein am wenigsten verschlissenes Tragmittel mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit
die Last zumindest eines benachbarten Tragmittels, eventuell auch von zwei benachbarten
Tragmitteln, übernehmen kann, wenn es zu einem Versagen eines bzw. zweier Tragmittel
kommt.
[0040] Gemäß einer Ausführungsform weist die Tragmittelaufhängvorrichtung Federelemente
auf. Jedes Tragmittel überträgt dabei eine auf das Tragmittel bewirkte Kraft über
eines der Federelemente auf die Trägerstruktur.
[0041] Das Federelement kann die von dem Tragmittel bewirkten Kräfte somit elastisch gefedert
auf die Trägerstruktur übertragen. Hierdurch können unter anderem Kraftspitzen auf
die Tragmittel abgemildert werden. Beispielsweise kann ein Ruck, der durch ein Versagen
eines der Tragmittel hervorgerufen wurde, abgemildert werden und dadurch eventuell
verhindert werden, dass eine damit einhergehende Kraftspitze auf ein benachbartes
Tragmittel dieses ebenfalls zum Versagen bringt.
[0042] Das Federelement kann in verschiedenen Ausprägungen vorgesehen werden. Beispielsweise
kann das Federelement eine Spiral- oder Schraubenfeder sein. Das Federelement kann
aber auch anders, beispielsweise als Spiralfeder, Blattfeder, etc., ausgebildet sein.
Das Federelement kann auf Druck oder auf Zug belastet in der Aufzuganlage angeordnet
werden. Das Federelement kann insbesondere dazu ausgelegt sein, den typischerweise
in einer Aufzuganlage auftretenden Kräften von beispielsweise bis mehreren kN standzuhalten.
Vorteilhaft sollte das Federelement dabei derart ausgelegt sein, dass es auch bei
maximal zu erwartenden Kräfteänderungen oder Kraftspitzen noch innerhalb seines elastisch
federnden Bereichs ist, d.h. sich weder plastisch verformt noch "auf Anschlag" geht,
d.h. keine weitere schädigungsfreie Längenänderung mehr zulässt.
[0043] Gemäß einer Ausführungsform ist ein erstes Ende eines Federelements fest mit der
Trägerstruktur verbunden und ein zweites Ende des Federelements ist fest mit einem
der Tragmittel verbunden. Mit anderen Worten ist das Federelement mit einem Ende fest
an der Trägerstruktur angebracht und ein zugehöriges Tragmittel ist an dem anderen
Ende des Federelements angebracht. Auf das Tragmittel wirkende Kräfte können somit
über das Federelement elastisch gefedert auf die Trägerstruktur übertragen werden.
[0044] Alternativ kann die Tragmittelaufhängvorrichtung eine Wippvorrichtung mit einem verschwenkbaren
Haltearm aufweisen und ein erstes Ende eines Federelements fest an einem Haltepunkt
an dem Haltearm angebracht sein und ein zweites Ende des Federelements fest mit einem
der Tragmittel verbunden sein. Das Federelement wirkt somit mit der Wippvorrichtung
zusammen, sodass es einerseits zu einem von der Wippvorrichtung bewirkten Kräfteausgleich
kommen kann und anderer Kräfteänderungen über das Federelement elastisch gefedert
auf die Wippvorrichtung übertragen werden.
[0045] Gemäß einer Ausführungsform unterscheiden sich die Federelemente bezüglich ihrer
Federkonstanten um wenigstens 5% relativ zueinander. Die Federkonstante ist dabei
ein Maß dafür, wie sehr das Federelement bei einer auf es einwirkenden Kraft seine
Länge verändert. Je höher die Federkonstante ist, desto härter ist das Federelement.
[0046] Mit anderen Worten kann es vorteilhaft sein, ein Federelement, an welchem eines der
Tragmittel angehängt ist, steifer bzw. härter auszubilden als ein anderes Federelement,
an dem ein benachbartes Tragmittel angehängt ist. Aufgrund solcher unterschiedlicher
Federelemente mit unterschiedlichen Federkonstanten kann den von den Tragmitteln gezielt
unterschiedlich bewirkten Kräften innerhalb der Aufzuganlage Rechnung getragen werden.
[0047] Insbesondere kann gemäß einer Ausführungsform eines der Tragmittel, welches zum Übertragen
einer geringeren Kraft vorgesehen ist, mit einem Federelement mit einer größeren Federkonstante
zusammenwirken, um die Kraft auf die Trägerstruktur zu übertragen, als ein anderes
Tragmittel, welches zum Übertragen einer größeren Kraft vorgesehen ist.
[0048] Diese Ausführungsform kann auf folgender Überlegung basierend angesehen werden: Wenn
sich ein stark belastetes Tragmittel verlängert oder verkürzt und dabei über ein relativ
weiches Federelement gehalten wird, führt die Längenänderung nur zu einer geringen
Kraftänderung auf das Tragmittel, da die Längenänderung größtenteils durch eine Änderung
der Länge des Federelements kompensiert werden kann, sodass Gesamtkräfte innerhalb
der Aufzuganlage nicht stark auf ein benachbartes anderes Tragmittel übertragen werden
sondern das erstgenannte Tragmittel weiterhin das stärker belastete Seil bleibt. Wenn
umgekehrt das stark belastete Tragmittel an einem harten Federelement aufgehängt wäre,
würde eine Längenänderung kaum eine Änderung der Länge des Federelements bewirken,
sondern das Gewicht der Kabine würde stärker von dem anderen Tragmittel getragen werden,
wodurch sich ein Lastunterschied zwischen den beiden Tragmitteln verringern würde
oder gegebenenfalls sogar umgekehrt würde.
[0049] Bei dieser Ausführungsform kann es vorteilhaft sein, wenn das Federelement mit der
geringeren Federkonstante einen größeren Federweg aufweist als das Federelement mit
der größeren Federkonstante. Unter "Federweg" soll dabei eine Distanz verstanden werden,
um die sich die Enden des Federelements elastisch federnd relativ zueinander verlagern
lassen. Insbesondere soll innerhalb des Federwegs eine auf das Federelement bewirkte
Kraftänderung mit einer hierzu proportionalen Änderung der Positionen der beiden Enden
des Federelements relativ zueinander einhergehen. Bei einer Schrauben- oder Spiralfeder
kann ein Federweg beispielsweise ein Vielfaches einer Länge der Feder im maximal zusammengeschobenen
Zustand sein.
[0050] Dadurch kann der Tatsache Rechnung getragen werden, dass eine Änderung einer von
einem Tragmittel auf das Federelement ausgeübten Kraft bei einem weichen Federelement
mit geringer Federkonstante zu einer wesentlich größeren Federwegsänderung führt als
bei einem harten Federelement mit großer Federkonstante. Insgesamt sollten alle Federelemente
so ausgelegt sein, dass sie bei den in einer Aufzuganlage zu erwartenden Kräften möglichst
nie an ihre Elastizitätsgrenzen kommen.
[0051] Gemäß einer Ausführungsform sind die Tragmittel als Riemen vorgesehen. Ein Riemen
kann hierbei als längliche flache bandartige Struktur verstanden werden, innerhalb
derer mehrere lasttragende längliche Komponenten nebeneinander angeordnet sind, hierdurch
einen lasttragenden Kern bilden und von einem Matrixmaterial umgeben sind. Die lasttragenden
Komponenten können hierbei aus auf Zug belastbaren Fasern oder Litzen zusammengesetzt
sein, beispielsweise aus Metalldrähten und/oder Kunstfasern. Das Matrixmaterial kann
ein Kunststoff, insbesondere ein Elastomermaterial, sein und den lasttragenden Kern
umgeben. Hierdurch kann das Matrixmaterial den Kern beispielsweise gegen Korrosion
schützen und/oder einen Reibwert der Oberfläche des Tragmittels erhöhen.
[0052] Prinzipiell können Tragmittel in einer Aufzuganlage in Form eines oder mehrerer Riemen
oder auch in Form eines oder mehrerer Seile vorgesehen werden. Riemen als Tragmittel
erlauben mehrere Vorteile. Beispielsweise kann ein von einer Treibscheibe angetriebener
Riemen aufgrund seines höheren Reibwertes einen geringeren Schlupf zwischen der Treibscheibe
und dem Tragmittel ermöglichen, als dies typischerweise z.B. bei Stahlseilen der Fall
ist. Somit kann eine an dem Riemen gehaltene Aufzugkabine effizienter angetrieben
werden.
[0053] Allerdings können sich aufgrund eines derart geringen Schlupfes zwischen Treibscheibe
und Riemen auch leichter Ungleichheiten zwischen benachbarten Riemen einstellen. Beispielsweise
können schon geringfügige lokale Unterschiede im Umfang der Treibscheibe dazu führen,
dass mehrere von der Treibscheibe angetriebene Riemen unterschiedlich stark verlagert
werden. Dadurch können sich in Teilbereichen der Riemen, die z.B. die Aufzugkabine
halten, verschiedene Längenveränderungen einstellen. Mit anderen Worten kann es mit
Riemen schwieriger sein, eine ungleiche Lastverteilung innerhalb einer Aufzuganlage
einzustellen und auch während des Betriebs bzw. der Lebensdauer der Aufzuganlage aufrecht
zu erhalten.
[0054] Wenn Riemen als Tragmittel eingesetzt werden kann es daher besonders wichtig sein,
nicht nur die Tragmittel selbst derart anzupassen, dass sich in einem Anfangszustand
unterschiedliche Belastungen an den verschiedenen Riemen einstellen, sondern zusätzlich
auch die Tragmittelaufhängvorrichtung geeignet auszugestalten, dass diese Lastunterschiede
auch dann erhalten bleiben, wenn sich Längenänderungen an den verschiedenen Riemen
ergeben.
[0055] Außerdem kann es bei Riemen schwieriger sein als bei Seilen, einen Verschleiß zu
erkennen und somit zu detektieren, wie nahe der Riemen bereits seinem Lebensdauerende
ist. Insbesondere kann von außen, d.h. durch bloße visuelle Inspektion, kaum erkannt
werden, wie weit die den lasttragenden Kern bildenden Fasern oder Litzen bereits verschlissen
sind. Somit kann es bei der Verwendung von Riemen als Tragmittel umso wichtiger sein,
eine ungleiche Lastverteilung zwischen benachbarten Tragmitteln sicher zu stellen
und auf diese Weise ein Risiko eine Totalausfalls aller Tragmittel in der Aufzuganlage
zu minimieren.
[0056] Gemäß einer Ausführungsform kann bei einer hierin beschriebenen, mit einer Tragmittelaufhängvorrichtung
versehenen Aufzuganlage die Trägerstruktur, an der gemäß einer Ausführungsform die
Wippvorrichtung befestigt werden soll, eine Führungsschiene aufweisen, die zum Führen
der Aufzugkabine während einer vertikalen Bewegung dient.
[0057] Mit anderen Worten kommt bei dieser Ausführungsform der Aufzuganlage einer darin
vorgesehenen Führungsschiene eine Doppelfunktion dahingehend zu, dass die Führungsschiene
einerseits die Aufzugkabine während ihrer vertikalen Bewegung führen soll und andererseits
dazu dienen soll, die Tragmittelaufhängvorrichtung daran befestigen zu können und
somit die von der Aufzugkabine und/oder dem Gegengewicht bewirkte Last über die daran
angebrachten Tragmittel und die Tragmittelaufhängvorrichtung aufzunehmen. Hierbei
kann vorteilhaft genutzt werden, dass diese Kräfte zwar vertikal auf die Führungsschiene
wirkend eingeleitet werden, aufgrund der beispielsweise von der Wippvorrichtung bewirkten
Kraftausgleichsmöglichkeit zwischen verschiedenen daran angreifenden Tragmitteln jedoch
verhindert werden kann, dass quer zu dieser vertikal verlaufenden Führungsschiene
Kräfte auf die Führungsschiene eingeleitet werden, wodurch es ansonsten zu Biegemomenten
auf die Führungsschiene käme.
[0058] Die Tragmittelaufhängvorrichtung kann dabei an der Trägerstruktur der Aufzuganlage,
insbesondere an der Führungsschiene, befestigt sein. Alternativ oder ergänzend kann
die Tragmittelaufhängvorrichtung auch an der Aufzugkabine befestigt sein.
[0059] Unter "an der Trägerstruktur befestigt" bzw. "an der Aufzugkabine befestigt" kann
hierbei verstanden werden, dass die Tragmittelaufhängvorrichtung entweder direkt an
der jeweiligen Komponente angebracht ist und mit dieser beispielsweise in direktem
mechanischem Kontakt steht oder die Tragmittelaufhängvorrichtung zumindest derart
mit der jeweiligen Komponente mechanisch verbunden ist, dass sich ihre Position relativ
zu der jeweiligen Komponente, das heißt relativ zu der Trägerstruktur bzw. der Aufzugkabine,
bei Belastung nicht ändert. Unabhängig davon, ob die Tragmittelaufhängvorrichtung
an der Trägerstruktur oder an der Aufzugkabine befestigt ist, kann sie beispielsweise
aufgrund der in ihr vorgesehenen Wippvorrichtung für einen Kräfteausgleich zwischen
an ihr angreifenden Tragmitteln sorgen.
[0060] Es wird darauf hingewiesen, dass einige der möglichen Merkmale und Vorteile der Erfindung
hierin mit Bezug auf unterschiedliche Ausführungsformen beschrieben sind. Insbesondere
sind Merkmale zum Teil mit Bezug auf die Tragmittelaufhängvorrichtung und zum Teil
mit Bezug auf eine Aufzuganlage beschrieben. Ein Fachmann wird erkennen, dass die
Merkmale in geeigneter Weise angepasst, kombiniert oder ausgetauscht werden können,
um zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung zu gelangen.
[0061] Nachfolgend werden Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten
Zeichnungen beschrieben, wobei weder die Zeichnungen noch die Beschreibung als die
Erfindung einschränkend auszulegen sind.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht einer Aufzuganlage.
Fig. 2 zeigt eine perspektivische Ansicht auf Komponenten einer Aufzuganlage gemäß
einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung.
Fig. 3 zeigt eine Draufsicht auf eine Tragmittelaufhängvorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
[0062] Die Figuren sind lediglich schematisch und nicht maßstabsgetreu. Gleiche Bezugszeichen
bezeichnen in den verschiedenen Figuren gleiche oder gleichwirkende Merkmale.
[0063] Fig. 1 veranschaulicht schematisch einen Aufbau einer erfindungsgemäßen Aufzuganlage
1.
[0064] Die Aufzuganlage 1 weist eine Kabine 7 und ein Gegengewicht 9 auf, die sich innerhalb
eines Aufzugschachts 11 in gegenläufigen Richtungen vertikal verfahren lassen. Die
Kabine 7 und das Gegengewicht 9 werden mithilfe mehrerer im Wesentlichen parallel
zueinander verlaufender Tragmittel 5 gehalten. Bei dem dargestellten Beispiel einer
maschinenraumlosen Aufzuganlage 1 ist in dem Aufzugschacht 11 ferner eine Antriebsmaschine
13 in Form eines Elektromotors vorgesehen, um die Tragmittel 5 mitsamt der daran gehaltenen
Kabine 7 und dem Gegengewicht 9 vertikal zu verlagern. Die Tragmittel 5 können hierbei
beliebige Arten von auf Zug belastbaren und flexiblen Tragmitteln sein, beispielsweise
in Form von Riemen, Seilen oder Ähnlichem. Insbesondere können Tragmittel 5 als Flach-
oder Keilrippenriemen ausgeführt sein.
[0065] Bei dem hier dargestellten Beispiel sind die Tragmittel 5 mit ihren ersten Enden
an gegengewichtsseitig positionierten Fixierpunkten 15 an einer ersten Trägerstruktur
17 innerhalb des Aufzugschachts 11 der Aufzuganlage 1 fixiert. Von dort aus verlaufen
die Tragmittel 5 vertikal nach unten und werden an Gegengewichtstragrollen 19 umschlingend
nach oben umgelenkt. Als nächstes umschlingen die Tragmittel 5 eine Treibscheibe 21,
welche von dem Antrieb 13 angetrieben werden kann. Von dort aus verlaufen die Tragmittel
5 wieder im Wesentlichen vertikal nach unten hin zu unterhalb der Aufzugkabine 7 angeordneten
Kabinenumlenkrollen 23. Letztendlich verlaufen die Tragmittel 5 dann nach oben, wo
sie im obersten Bereich des Aufzugschachts 11 nahe dessen Decke mithilfe der Tragmittelaufhängvorrichtung
3 an einer zweiten Trägerstruktur 25 der Aufzuganlage 1 befestigt werden.
[0066] Im dargestellten Beispiel ist die zweite Trägerstruktur 25 hierbei gleichzeitig als
Führungsschiene 29 ausgebildet, entlang derer sich die Kabine 7, geführt durch Führungsschuhe
27, innerhalb des Aufzugschachts 11 auf- und abwärts bewegen lässt. Die als Trägerstruktur
25 dienende Führungsschiene 29 ist hierbei an Wänden des Aufzugschachts 11 fixiert.
Die Trägerstruktur 25 kann dabei derart ausgestaltet sein, dass auf sie wirkende Kräfte
zumindest teilweise an die Wände des Aufzugschachts 11 übertragen werden. Alternativ
kann die Trägerstruktur 25 aber auch derart ausgestaltet sein, dass sie selbsttragend
ist, das heißt, dass auf sie wirkende Kräfte nach unten bis zu einem Sockel der Trägerstruktur
25 abgeleitet werden und somit die Wände des Aufzugschachts 11 nicht belastet werden.
[0067] Fig. 2 veranschaulicht wesentliche Komponenten der in Fig. 1 beispielhaft dargestellten
erfindungsgemäßen Aufzuganlage 1 schematisiert in einer perspektivischen Ansicht.
Es ist zu erkennen, dass im vorliegenden Beispiel drei Tragmittel 5a, 5b, 5c eingesetzt
werden, um sowohl das Gegengewicht 9 als auch die Kabine 7 zu halten und innerhalb
des Auszugschachts zu verfahren. Die Tragmittel 5a-c sind dabei weitgehend parallel
zueinander in parallelen, hintereinander angeordneten Ebenen angeordnet. Jedes der
Tragmittel 5a-c ist hierbei an einer Trägerstruktur 17 oberhalb des Gegengewichts
9 befestigt und verläuft von dieser hin zu einer von drei Gegengewichtstragrollen
19a-c, von dort zu einer von drei Treibscheiben 21a-c, von dort hinab zu einer jeweiligen
der Kabinentragrollen 23a-c und über dazwischenliegende Spannrollen 24a-c und letztendlich
hin zu der Tragmittelaufhängvorrichtung 3.
[0068] Die Tragmittelaufhängvorrichtung 3, die in Fig. 2 lediglich grob schematisch dargestellt
ist und die in Fig. 3 in Draufsicht in genaueren Einzelheiten veranschaulicht ist,
weist eine zweistufige Wippvorrichtung 31 auf. Diese Wippvorrichtung 31 weist eine
Haltearmstruktur mit einem oberen Haltearm 32 (nachfolgend auch als Haupthaltearm
bezeichnet) und einem darunter dargestellten Nebenhaltearm 34 auf, wobei der Haupthaltearm
32 über eine zentrale Befestigungsanordnung 35 schwenkbar an der Trägerstruktur 25
der Aufzuganlage 1 befestigt ist und der Nebenhaltearm 34 über eine Nebenbefestigungsanordnung
40 schwenkbar an dem Haupthaltearm 32 befestigt ist. Im dargestellten Beispiel ist
die Trägerstruktur 25 in Form einer Führungsschiene 29 in den Figuren lediglich schematisch
angedeutet.
[0069] An der Wippvorrichtung 31 sind die drei Tragmittel 5a-c schwenkbar befestigt. Ein
Tragmittel 5c ist dabei direkt am Haupthaltearm 32 an einer Seite rechts der zentralen
Befestigungsanordnung 35 angeordnet, wohingegen zwei weitere Tragmittel 5a, 5b an
dem Nebenhaltearm 34 befestigt sind, welcher wiederum an einer entgegengesetzten Seite
des Haupthaltearms 32 links der Befestigungsanordnung 35 befestigt ist.
[0070] Fig. 3 veranschaulicht Details der hierin beispielhaft beschriebenen Ausgestaltung
der Tragmittelaufhängvorrichtung 3 für eine erfindungsgemäße Aufzuganlage 1.
[0071] Die Wippvorrichtung 31 der Tragmittelaufhängvorrichtung 3 weist einen als Haupthaltearm
32 dienenden Querholm auf. Dieser Querholm kann beispielsweise ein Metallprofil sein,
zum Beispiel in Form eines länglichen Stahlträgers, und kann insbesondere aufgrund
seiner Dimensionierung und verwendeter Materialien dazu ausgelegt sein, die typischerweise
in einer Aufzuganlage 1 auftretenden Belastungen zum Halten der Aufzugkabine 7 und/oder
des Gegengewichts 9 im Rahmen einer Befestigung der jeweiligen Tragmittel 5a-c an
der Trägerstruktur 25 aufzunehmen. Der Haupthaltearm 32 kann über ein als Befestigungsanordnung
35 dienendes Gleitlager 36 an der Trägerstruktur 25 schwenkbar befestigt sein.
[0072] Die ebenfalls meist als Metallprofil ausgebildete Trägerstruktur 25 in Form beispielsweise
einer Führungsschiene 29 kann über Schrauben oder Bolzen 30 an einer Wand eines Aufzugschachts
11 befestigt sein.
[0073] Der Nebenhaltearm 34 kann strukturell ähnlich wie der Haupthaltearm 32 ausgebildet
sein und an dem Haupthaltearm 32 über eine Stange 44 und ein als Nebenbefestigungsanordnung
40 dienendes Gleitlager 38 schwenkbar befestigt sein. Die Nebenbefestigungsanordnung
40 greift dabei an einem Haltepunkt 46 an dem Haupthaltearm 32 an.
[0074] Die Tragmittel 5a-c sind mithilfe von Fixieranordnungen 39a-c jeweils an Haltepunkten
37a-c an dem Haupthaltearm 32 bzw. dem Nebenhaltearm 34 schwenkbar befestigt. Die
Fixieranordnungen 39a-c weisen hierzu jeweils Tragmittelhaltebereiche 41 auf, an denen
die Tragmittel 5a-c jeweils beispielsweise klemmend oder durchgeschlauft befestigt
sind. Die Tragmittelhaltebereiche 41 sind beispielsweise über Schrauben 42, Stangen
oder Bolzen mit jeweiligen Gleitlagern 38 verbunden, die an den zugehörigen Haltepunkten
37a-c befestigt sind.
[0075] Durch die beschriebene Art der Befestigung kann jedes der Tragmittel 5a-c um eine
jeweilige Achse der in den Haltepunkten 37a-c angebrachten Gleitlager 38 herum relativ
zu den Haupt-und Nebenhaltearmen 32, 34 gedreht werden. Gleichzeitig können Haltekräfte
F
1, F
2, F
3, mittels derer zum Beispiel das Gewicht der Aufzugkabine 7 und/oder des Gegengewichts
9 gehalten wird, von den Tragmitteln 5a-c über die Gleitlager 38 an den Haltepunkten
37a-c auf die Wippvorrichtung 31 übertragen werden.
[0076] Die Tragmittel 5a-c und die Tragmittelaufhängvorrichtung 3 sind nun derart ausgestaltet,
dass sich die auf die Tragmittel 5a-c wirkenden Kräfte F
1, F
2, F
3 innerhalb der Aufzuganlage 1 um wenigstens 5% relativ voneinander unterscheiden.
[0077] Hierzu können einerseits Längen der Tragmittel 5a-c geeignet bemessen werden und
die Tragmittel 5a-c geeignet an der Aufzugkabine 7 und/oder dem Gegengewicht 9 angebracht
werden, dass sich in etwa eine gewünschte Lastverteilung zwischen den Tragmitteln
5a-c einstellt.
[0078] Andererseits bzw. ergänzend kann die Wippvorrichtung 31 geeignet ausgebildet sein,
sodass sich eine gewünschte Lastverteilung zwischen den an ihr angebrachten Tragmitteln
5a-c automatisch einstellt. Dazu ist eine Positionierung der Haltepunkte 37a-c an
dem Haupthaltearm 32 bzw. dem Nebenhaltearm 34 geeignet zu wählen. Insbesondere sind
Abstände d
1, d
2, d
3 und d
4, in denen die Haltepunkte 37a-c zu einer jeweiligen Befestigungsanordnung 35 bzw.
Nebenbefestigungsanordnung 40 angeordnet sind, geeignet zu wählen, sodass sich aufgrund
der hierdurch bedingten Hebelverhältnisse innerhalb der Wippvorrichtung 31 die gewünschte
Kräfteverteilung einstellt.
[0079] Beispielsweise sind die beiden Tragmittel 5a,b an dem Nebenhaltearm 34 an bezüglich
der Nebenbefestigungsanordnung 40 entgegengesetzten Seiten in Abständen d
3 und d
4 angeordnet. Der linke Abstand d
3 ist hierbei um mehr als 5%, vorzugsweise sogar mehr als 15% größer als der rechte
Abstand d
4. Die Länge der Tragmittel 5a,b und deren Aufhängung an der Aufzugkabine 7 und/oder
dem Gegengewicht 9 wird nun so gewählt, dass das am linken Haltepunkt 37a gehaltene
Tragmittel 5a eine entsprechend kleinere Kraft F
1 auf den Nebenhaltearm 34 ausübt als das am rechten Haltepunkt 37b gehaltene Tragmittel
5b.
[0080] Aufgrund der asymmetrischen Hebelverhältnisse können die kleinere Kraft F
1, die von dem links im größeren Abstand d
3 gehaltenen Tragmittel 5a auf den Nebenhaltearm 34 bewirkt wird, und die größere Kraft
F
2, die von dem rechts im kleineren Abstand d
4 gehaltenen Tragmittel 5b auf den Nebenhaltearm 34 bewirkt wird, betragsmäßig gleiche
Drehmomente bewirken, sodass sich der Nebenhaltearm 34 im Gleichgewicht einpendeln
kann.
[0081] Sollte sich eines der Tragmittel 5a,b stärker verlängern bzw. verkürzen als das andere
Tragmittel 5b,a, wird sich der Nebenhaltearm 34 solange verschwenken, bis wieder ein
Gleichgewicht hergestellt ist und somit die Kräfteverhältnisse wieder wie anfangs
eingestellt herrschen. Hierdurch kann erreicht werden, dass auch bei beispielsweise
verschleißbedingten oder temperaturschwankungsbedingten Längenänderungen der beiden
Tragmittel 5a,b stets eine ungleiche Kräfteverteilung zwischen den beiden Tragmitteln
5a,b aufrecht erhalten bleibt, bei der z.B. etwa F
2 > 1,05* F
1 gilt.
[0082] In ähnlicher Weise können auch die Abstände d
1 und d
2 gezielt gewählt werden, in denen ein Haltepunkt 46, an dem der Nebenhaltearm 34 an
dem Haupthaltearm 32 schwenkbar angebracht ist, von der Befestigungsanordnung 35 des
Haupthaltearms 32 beabstandet ist bzw. in denen ein Haltepunkt 37c, an dem ein drittes
Tragmittel 5c an dem Haupthaltearm 32 angebracht ist, von der Befestigungsanordnung
35 beabstandet ist. Im dargestellten Beispiel ist d
1 < d
2, insbesondere d
1 * 1,05 < d
2. Dabei ist zwar die von dem dritten Tragmittel 5c auf den rechten Haltepunkt 37c
des Haupthaltearms 32 bewirkte Kraft F
3 kleiner als die Summe (F
1 + F
2) der von den beiden anderen Tragmitteln 5a,b übertragenen Kräfte, allerdings kann
F
3 größer sein als jede einzelne der beiden anderen Kräfte F
1, F
2, Insbesondere kann beispielsweise F
3 > 1,05* F
2 und F
2 > 1,05* F
1 gelten.
[0083] Allerdings können die Abstände d
1, d
2 auch anders gewählt sein, je nachdem, wie groß die auf den linken Haltepunkt 46 des
Haupthaltearms 32 übertragene Kraft (F
1 + F
2) im Verhältnis zu der auf den rechten Haltepunkt 37c übertragenen Kraft F
3 sein soll.
[0084] Ferner können auch andere zweistufige oder mehrstufige Wippvorrichtungen eingesetzt
werden, bei denen z.B. zwei Nebenhaltearme an einem Haupthaltearm gehalten sind oder
bei denen weitere Haltearme z.B. in einer dritten Stufe angeordnet sind und schwenkbar
an einem der Nebenhaltearme gehalten sind.
[0085] Insgesamt kann es vorteilhaft sein, Abstände d
1, d
2, d
3, d
4 zwischen Haltepunkten 37a-c, 46 und Befestigungsanordnungen 35, 40 derart zu wählen,
dass sich jede der auf eines der Tragmittel 5a-c wirkenden Kräfte F
1, F
2, F
3 von den auf eines der anderen Tragmittel 5a-c wirkenden Kräften F
1, F
2, F
3 um vorzugsweise mehr als 5%, stärker bevorzugt mehr als 15%, unterscheidet.
[0086] Ergänzend sind die Tragmittel 5a-c an den Haltepunkten 37a-c nicht starr sondern
über Federelemente 45a-c angebracht. Im dargestellten Beispiel sind die Federelemente
45a-c als Schraubenfedern ausgebildet. Die von den Tragmitteln 5a-c auf die Haltearme
32, 34 der Wippvorrichtung und damit letztendlich auf die Trägerstruktur 25 übertragenen
Kräfte F
1, F
2, F
3 werden somit elastisch gefedert über eines der Federelemente 45a-c übertragen.
[0087] Je höher dabei eine zu übertragende Kraft F
1, F
2, F
3 ist, desto kleiner sollte vorzugsweise eine Federkonstante des übertragenden Federelements
45a-c sein, d.h. desto weicher sollte das Federelement 45a-c sein. Eine Längenänderung
bei einem der Tragmittel 5a-c kann somit bei einem stark belasteten Tragmittel 5a-c
zumindest teilweise durch eine entsprechende Längenänderung des beispielsweise als
Schraubenfeder ausgebildeten Federelements 45a-c ausgeglichen werden, ohne dass dadurch
die von dem Federelement 45a-c übertragene Kraft sich erheblich ändert.
[0088] Je geringer die Federkonstante eines Federelements 45a-c ist, desto größer sollte
sein möglicher elastischer Federweg weg sein. Eine Schraubenfeder, die als Federelement
45c die große Kraft F
3 auf den Haltepunkt 37c übertragen soll, soll daher deutlich länger sein, z.B. mindestens
20% länger, als die Schraubenfeder des Federelements 45a, welches die wesentlich geringer
Kraft F
1 übertragen soll.
[0089] Insgesamt sollten bei der Planung und der Installation der Aufzuganlage 1 und ihrer
Tragmittelaufhängvorrichtung 3 die Kräfte F
x und die Längen d
x der zugehörigen Hebelverhältnisse an der Wippvorrichtung 31 möglichst derart gewählt
werden, dass im Normalzustand die Neben- und Haupthaltearme 32, 34 der Wippvorrichtung
31 möglichst waagerecht, das heißt etwa in einem rechten Winkel zu der Trägerstruktur
25, verlaufen.
[0090] Lediglich für den Fall, dass sich beispielsweise Belastungsverhältnisse und damit
Kräfte F
x innerhalb der Aufzuganlage 1 ändern oder sich Längen der Tragmittel 5a-c ändern,
kommt es somit zu einem Verdrehen der Haltearmstruktur der Wippvorrichtung 31, wodurch
solche Änderungen zumindest teilweise kompensiert werden können und somit vorzugsweise
nicht zu beispielsweise Biegekräften auf die Trägerstruktur 25 führen. Ferner kann
auch die Verwendung unterschiedlich harter Federelemente 45a-c dazu beitragen, Längen-
und Kräfteänderungen auszugleichen.
[0091] Durch eine geeignete Dimensionierung der Haltearme 32, 34 und der an ihnen asymmetrisch
vorgesehenen Positionierung der Haltepunkte 37a-c, 46 einerseits und/oder durch eine
geeignete ungleiche Auslegung der zur Übertragung der Kräfte F
1, F
2, F
3 verwendeten Federelemente 45a-c andererseits kann somit erreicht werden, dass eine
ungleiche Kräfteverteilung der von den Tragmitteln 5a-c zu haltenden Kräfte langfristig,
d.h. auch bei betriebs- oder verschleißbedingten Kraft- oder Längenänderungen, aufrecht
erhalten werden kann. Auf diese Weise kann ein Verschleiß der einzelnen Tragmittel
5a-c gezielt beeinflusst werden und damit eine Wahrscheinlichkeit, dass mehrere Tragmittel
5a-c zeitgleich versagen, drastisch reduziert werden.
[0092] Es wird darauf hingewiesen, dass Ausgestaltungen der hierin beschriebenen Tragmittelaufhängvorrichtung
in verschiedenen Varianten modifiziert werden können und insbesondere mit Merkmalen,
wie sie in
EP 1 508 545 A1 beschrieben sind und hier nicht im Detail wiederholt werden sollen, ausgebildet werden
können.
[0093] Es wird daraufhingewiesen, dass Ausführungsformen der hierin beschriebenen Tragmittelaufhängvorrichtung
3 in verschiedenen Varianten modifiziert werden können und insbesondere mit Merkmalen,
wie sie z.B. in
EP 1 508 545 A1 beschrieben sind und hier nicht im Detail wiederholt werden sollen, ausgebildet werden
können.
[0094] Es wird außerdem darauf hingewiesen, dass die Anmelderin der vorliegenden Anmeldung
taggleich mit der vorliegenden Anmeldung weitere Patentanmeldungen eingereicht hat,
welche weitere Ausgestaltungen von Tragmittelaufhängvorrichtungen beschreiben.
[0095] Es ist einem Fachmann ersichtlich, dass viele der in der
EP 1 508 545 A1 sowie in den genannten taggleich eingereichten weiteren Patentanmeldungen für die
dortigen Tragmittelaufhängvorrichtungen beschriebenen Merkmale in analoger Weise auf
eine Tragmittelaufhängvorrichtung 3 für eine Aufzuganlage 1 gemäß Ausführungsformen
der hierin beschriebenen Erfindung übertragen werden können. Beispielsweise können
an der Tragmittelaufhängvorrichtung zum Detektieren durchhängender oder schlaffer
Tragmittel Schlafftragmitteldetektoren 47 vorgesehen sein. An dem Haupthaltearm 32
und/oder dem Nebenhaltearm 34 kann eine Feststelleinrichtung 49 oder eine Drehwinkelbegrenzereinrichtung
vorgesehen sein, um die jeweiligen Haltearme beispielsweise während einer Montage
von Tragmitteln temporär fixieren bzw. in ihrem Drehwinkel begrenzen zu können.
[0096] Abschließend ist darauf hinzuweisen, dass Begriffe wie "aufweisend", "umfassend",
etc. keine anderen Elemente oder Schritte ausschließen und Begriffe wie "eine" oder
"ein" keine Vielzahl ausschließen. Ferner sei darauf hingewiesen, dass Merkmale oder
Schritte, die mit Verweis auf eines der obigen Ausführungsbeispiele beschrieben worden
sind, auch in Kombination mit anderen Merkmalen oder Schritten anderer oben beschriebener
Ausführungsbeispiele verwendet werden können. Bezugszeichen in den Ansprüchen sind
nicht als Einschränkung anzusehen.
1. Aufzuganlage (1), aufweisend:
eine Trägerstruktur (25);
eine Aufzugkabine (7);
mehrere Tragmittel (5a, 5b, 5c);
eine Tragmittelaufhängvorrichtung (3);
wobei die Tragmittel (5a, 5b, 5c) derart ausgestaltet sind und die Tragmittel (5a,
5b, 5c) die Aufzugkabine (7) derart über die Tragmittelaufhängvorrichtung (3) an der
Trägerstruktur (25) halten, dass dabei auf die Tragmittel (5a, 5b, 5c) bewirkte Kräfte
(F1, F2, F3) sich voneinander unterscheiden.
2. Aufzuganlage (1) nach Anspruch 1, wobei die auf die Tragmittel (5a, 5b, 5c) bewirkten
Kräfte (F1, F2, F3) sich zwischen den Tragmitteln (5a, 5b, 5c) um wenigstens 5% relativ zueinander unterscheiden.
3. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 oder 2, wobei die Tragmittelaufhängvorrichtung
(3) eine Wippvorrichtung (31) aufweist, bei der wenigstens ein Haltearm (32) um eine
Befestigungsanordnung (35) herum verschwenkbar gehalten ist und zwei der Tragmittel
(5a, 5b, 5c) die auf sie bewirkten Kräfte (F1, F2, F3) jeweils an bezüglich der Befestigungsanordnung (35) gegenüberliegenden Haltepunkten
(37a, 37b, 37c, 46) auf den Haltearm (32) übertragen, wobei jeweilige Abstände (d1, d2, d3, d4) der Haltepunkte (37a, 37b, 37c, 46) von der Befestigungsanordnung (35) sich um wenigstens
5% voneinander unterscheiden.
4. Aufzuganlage nach Anspruch 3, wenigstens aufweisend drei Tragmittel (5a, 5b, 5c),
wobei die Wippvorrichtung (31) wenigstens zweistufig ausgebildet ist und an einem
der Haltepunkte (46) des Haltearms (32) ein Nebenhaltearm (34) über eine Nebenbefestigungsanordnung
(40) verschwenkbar angebracht ist und zwei der Tragmittel (5a, 5b) die auf sie bewirkten
Kräfte (F1, F2) jeweils an bezüglich der Nebenbefestigungsanordnung (40) gegenüberliegenden Nebenhaltepunkten
(37a, 37b) auf den Nebenhaltearm (34) übertragen.
5. Aufzuganlage nach Anspruch 4, wobei jeweilige Abstände (d3, d4) der Nebenhaltepunkte (37a, 37b) von der Nebenbefestigungsanordnung (40) sich um
wenigstens 5% voneinander unterscheiden.
6. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei die Tragmittelaufhängvorrichtung
(3) Federelemente (45a, 45b, 45c) aufweist, wobei jedes Tragmittel (5a, 5b, 5c) eine
auf das Tragmittel bewirkte Kraft (F1, F2, F3) über eines der Federelemente (45a, 45b, 45c) auf die Trägerstruktur (25) überträgt.
7. Aufzuganlage nach Anspruch 6, wobei ein erstes Ende eines Federelements (45a, 45b,
45c) fest mit der Trägerstruktur (25) verbunden ist und ein zweites Ende des Federelements
(45a, 45b, 45c) fest mit einem der Tragmittel (5a, 5b, 5c) verbunden ist.
8. Aufzuganlage nach Anspruch 6, wobei die Tragmittelaufhängvorrichtung (3) eine Wippvorrichtung
(31) mit einem verschwenkbaren Haltearm (32, 34) aufweist und ein erstes Ende eines
Federelements (45a, 45b, 45c) fest an einem Haltepunkt (37a, 37b, 37c) an dem Haltearm
(32, 34) angebracht ist und ein zweites Ende des Federelements (45a, 45b, 45c) fest
mit einem der Tragmittel (5a, 5b, 5c) verbunden ist.
9. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei sich die Federelemente (45a,
45b, 45c) bezüglich ihrer Federkonstanten um wenigstens 5% relativ zueinander unterscheiden.
10. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 6 bis 9, wobei eines der Tragmittel (5a, 5b,
5c), welches zum Übertragen einer geringeren Kraft vorgesehen ist, mit einem Federelement
(45a, 45b, 45c) mit einer größeren Federkonstante zusammenwirkt, um die Kraft auf
die Trägerstruktur (25) zu übertragen, als ein Tragmittel (5a, 5b, 5c), welches zum
Übertragen einer größeren Kraft vorgesehen ist.
11. Aufzuganlage nach Anspruch 10, wobei das Federelement (45a, 45b, 45c) mit der geringeren
Federkonstante einen größeren Federweg aufweist als das Federelement (45a, 45b, 45c)
mit der größeren Federkonstante.
12. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 11, wobei die Tragmittel (5a, 5b, 5c)
Riemen sind.
13. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 12, wobei die Trägerstruktur (25) eine
Führungsschiene (29) zum Führen der Aufzugkabine (7) während einer vertikalen Bewegung
aufweist.
14. Aufzuganlage nach einem der Ansprüche 1 bis 13, wobei die Tragmittelaufhängvorrichtung
(3) an einer der Trägerstruktur (25) und der Aufzugkabine (7) befestigt ist.