(19)
(11) EP 1 809 834 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
15.02.2017  Patentblatt  2017/07

(21) Anmeldenummer: 05805865.2

(22) Anmeldetag:  08.11.2005
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC): 
E04G 21/32(2006.01)
(86) Internationale Anmeldenummer:
PCT/EP2005/011922
(87) Internationale Veröffentlichungsnummer:
WO 2006/050901 (18.05.2006 Gazette  2006/20)

(54)

SYSTEM ALS ANSCHLAGMÖGLICHKEIT FÜR SCHUTZAUSRÜSTUNGEN GEGEN ABSTURZ

SYSTEM USED AS AN ABUTMENT POSSIBILITY FOR FALL PROTECTION EQUIPMENT

SYSTEME SERVANT DE POSSIBILITE DE BUTEE POUR DES EQUIPEMENTS DE PROTECTION ANTI-CHUTE


(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HU IE IS IT LI LT LU LV MC NL PL PT RO SE SI SK TR

(30) Priorität: 11.11.2004 DE 202004017539 U

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.07.2007  Patentblatt  2007/30

(73) Patentinhaber: Zinco GmbH
72669 Unterensingen (DE)

(72) Erfinder:
  • APPL, Roland
    72622 Nürtingen (DE)
  • WALKER, Ralf
    72581 Dettingen (DE)

(74) Vertreter: Patentanwälte Magenbauer & Kollegen Partnerschaft mbB 
Plochinger Straße 109
73730 Esslingen
73730 Esslingen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
EP-A- 1 180 566
DE-B3- 10 333 113
GB-A- 2 353 818
JP-U- H0 443 947
US-A- 5 777 266
EP-A1- 1 426 523
DE-U1- 20 109 056
JP-A- H0 779 638
NL-C2- 1 012 520
US-A- 6 092 623
   
  • "Optisave-System L "Liner"" September 2003 (2003-09), OPTIGRÜN INTERNATIONAL AG , XP002366634 Seite 1 - Seite 2
   
Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


Beschreibung

System als Anschlagmöglichkeit für Schutzausrüstungen gegen Absturz



[0001] Anschlagmöglichkeiten zur Sicherung gegen Absturz bei Arbeiten im Randbereich erhöht liegender Flächen (z.B. Wartungsarbeiten auf Flachdächern) üblicher Bauart sehen wie folgt aus:

1. Feste Anschlagpunkte:



[0002] Z.B. als Anker in Mauerwerk oder Beton oder als Stützen aus Stahlrohr, die in der Dach-Unterkonstruktion verankert und so hoch sind, dass sie über die darüberliegenden Dachschichten hinausragen. Nachteile dieser Bauweise ergeben sich im Falle von eingedichteten Stahlrohren durch die Schaffung von Wärme- bzw. Kältebrücken, solange keine Abdeckung mit einer wärmedämmenden Haube erfolgt. Durch die erforderliche Durchdringung der Dachabdichtung werden zusätzliche Anschlüsse geschaffen mit dem Risiko von Undichtigkeiten. Der Einsatz dieser festen Anschlagpunkte ist nur an statisch geeigneten Stellen möglich.

2.a) Transportable durch Eigengewicht oder Auflast gehaltene Anschlageinrichtungen:



[0003] Z.B. wassergefüllte Kissen entsprechender Größe oder starre, durch Auflast beschwerte Metallkonstruktionen.

[0004] Diese Bauweisen von durch Eigengewicht gehaltenen Anschlageinrichtungen sind für den vorübergehenden Einsatz bestimmt und daher von den Dimensionen so ausgelegt, dass sie gut transportiert werden können. Dies bedingt relativ kleine Auflageflächen und führt so zu hohen Punktlasten, die einen entsprechend tragfähigen Untergrund voraussetzen. Auf Leichtdachkonstruktionen sind daher derartige Anschlageinrichtungen in der Regel nicht einsetzbar. Die Rüstzeiten im Vergleich zu fest installierten Anschlageinrichtungen sind relativ hoch.

[0005] Die GB 2 353 818 A offenbart eine Anschlageinrichtung, die die Arbeiten an einer vertikalen Hauswand erlauben. Hierzu besitzt die Anschlageinrichtung auf dem Dach befindliche Gewichte, die über ein Gestänge miteinander verbunden sind. Am Gestänge befindet sich ein Anschlagpfosten zum Einhängen eines Seilzugs, über den sich die an der vertikalen Hauswand arbeitende Person abseilen kann.

2.b) Mittels Auflast gehaltene, zum Verbleib auf Flachdächern vorgesehene Anschlageinrichtung:



[0006] Durch geeignete Schüttstoffe - z.B. auch Substrate für Dachbegrünung beschwerte Netze oder Planen mit entsprechender Flächengröße ermöglichen es, durch angebrachte Ösen bzw. Schlaufen welche über die Oberfläche geführt werden, feste Anschlagpunkte zu schaffen. Derart gestaltete Lösungen schaffen durchdringungsfreie Anschlagpunkte. So werden die unter 1. genannten Probleme von Wärme- bzw. Kältebrücken sowie die Risiken durch Undichtigkeiten vermieden. Der Einbau ist auch nachträglich möglich, sofern die erforderliche Auflast mit geeignetem Schüttgut erbracht werden kann.

[0007] Die Anschlagpunkte erhalten die im Falle eines Absturzes notwendigen Rückhalt aus der hinter Ihnen liegenden Auflast. Vor dem Anschlagpunkt befindliche Auflast ist nicht oder nur gering im Sinne eines Rückhalts wirksam. Im Falle eines Zuges am Anschlagpunkt ergibt sich ein Kräftedreieck - die Hauptkraft wird diagonal nach hinten ins Netz bzw. in die Plane eingeleitet.

[0008] Die Netze bzw. Planen sind vorkonfektioniert und weisen eine meist quadratische bzw. rechteckige oder auch eine sechs- oder achteckige Form auf. Eine Anpassung an eine spezielle Dachgeometrie ist nicht möglich. Bei Zugbeanspruchung tritt eine Verformung des rechteckig bzw. quadratisch eingebauten Netzes bzw. der Plane in Zugrichtung auf.

[0009] Insbesondere bei schmalen Dächern ist der Einsatz von Netzen oder Planen häufig nicht möglich und es muss auf den Einsatz der unter 1. beschriebenen Varianten zurückgegriffen werden.

[0010] Die sich im Falle eines Netzes ergebende Verzahnung mit dem Substrat ist nur schwach ausgeprägt. Eine Verbindung von Einzelanschlagpunkten mit ausreichender Vorspannung für Sicherungssysteme mit Spannseilen mit der Möglichkeit des Überfahrens der einzelnen Fest- und Eckpunkte ist nicht möglich, da die Auflast auf den Netzen bzw. Planen hierfür nicht ausreicht bzw. eine Aussteifung fehlt. Die Anschlagpunkte sind in der Regel randnah angebracht. Dies ist erforderlich, um bei den nicht ausgesteiften Netzen oder Planen möglichst viel Auflast als wirksamen Rückhalt im Rücken der arbeitenden Person zu haben. Eine Zugbeanspruchung ist folglich nicht rund um den Anschlagpunkt möglich. Dies kann zu Fehlern in der Anwendung und damit zu Risiken führen! Wird so gearbeitet, dass das Sicherungsseil parallel zum Netz- oder Planenrand verläuft ist die Gefahr eines Herausziehens des Netzes oder der Plane im Falle eines Sturzes sehr groß. Auf den Arbeitsbereich ist also peinlichst zu achten!

[0011] Um eine Ecke mit den unmittelbar angrenzenden Bereichen zu bedienen ist bei derartigen Systemen ein dreimaliges Umhängen erforderlich.

[0012] Der Artikel "OPTISAVE-SYSTEM L "Liner"" September 2003 (2003-09) OPTIGRÜN INTERNATIONAL AG, XP 002366634 offenbart ein Sicherungssystem gemäß des einleitenden Teils des Anspruchs 1, bei dem auf kreuzförmig verlegten Edelstahlprofilen Pfosten befestigt sind, die als Anschlagpunkte dienen. Es ist ferner offenbart, dass die Edelstahlprofile zu einem großflächig verlegten Sicherheitsvlies verbunden werden können.

[0013] Die DE 103 33 113 B3 offenbart eine Absturzsicherung für Dächer, bei dem mehrere mittels Auflast bedeckbare Pfosten, die jeweils eine Anschlagöse besitzen zum Anschlagen einer auf dem Flachdach arbeitenden Person vorgesehen sind. Die Pfosten können einzeln über die Dachfläche des Flachdachs verteilt angeordnet sein oder über Schienen zu einem System miteinander verbunden sein.

3. Sicherungssysteme mit Spannseilen oder Schienen:



[0014] Diese bedürfen entweder fester Anschlagpunkte (siehe 1.), welche mit Seilen oder Schienen verbunden sind oder werden an durch Stangen auf Abstand gehaltenen und durch Vliesauflage beschwerten Anschlagpunkten befestigt. Der Nachteil der ersten Variante wurde bereits unter 1. beschrieben. Bei der zweitgenannten Variante besteht die Problematik einer nur geringen Anpassungsfähigkeit an Dachdurchdringungen.

Erfindung:



[0015] Die Erfindung gemäß des Anspruchs 1 betrifft ein System aus vorzugsweise korrosions- und verrottungsbeständigem Material (z.B. Kunststoff oder Metall), welches durch mehr oder weniger starre Verbindung von ausgesteiften Einzelelementen zusammengesetzt wird, sowie mit einem geeignetem Material (Schüttgut, wie z.B. Substrat, Kies, Splitt etc oder Platten etc.) so hoch überdeckt wird, dass es auf erhöht liegenden Flächen in Verbindung mit insbesondere kraftschlüssig an den Einzelelementen angebrachten oder in Einzelelemente integrierten Anschlagpunkten als Anschlagmöglichkeit für persönliche Schutzausrüstungen gegen Absturz eingesetzt werden kann. Dies kann sowohl als Einzelanschlagpunktlösung geschehen als auch durch Verbindung einzelner angebrachter Fixpunkte in Form von Spannseilen oder Schienen.

[0016] Durch die miteinander verbundenen Elemente entsteht eine strukturierte Scheibe, mit welcher das als Auflast verwendete Medium im Vergleich zu Lösungen mit Netzen oder Planen besser genutzt wird. Durch die Ausbildung einer Scheibe wirkt die komplette sich auf dieser befindliche Auflast als Rückhalt. Auch vor dem Anschlagpunkt aufgebrachtes Schüttgut etc. trägt somit zum Rückhalt bei. Bei Netzen oder Planen, welche nicht ausgesteift sind, kann dies immer nur ein Teil sein. Insgesamt kann die Fläche des Systems pro Anschlagpunkt mit dem erfindungsgemäßen System geringer gehalten werden. Im Gegensatz zu zweidimensionalen Netzen bzw. Planen, kann die Haft- und Gleitreibung durch dreidimensional ausgestaltete Einzelelemente (Stege, Aufkantungen, Wände) verbessert werden.

[0017] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Figur 1
ein erstes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems in schematischer Darstellung auf einem schmalen Dach,
Figur 2
ein System gemäß dem Stand der Technik wie unter 2.b) beschrieben,
Figur 3
ein zweites Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems in schematischer Darstellung, wobei hier mehrere Scheiben auf einem im Vergleich zu Figur 1 breiteren Dach dargestellt sind,
Figur 4
ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Systems, wobei hier Scheiben für eine umlaufende Sicherung am Dachrand dargestellt sind,
Figur 5
eine erste und eine zweite Ausführungsform eines zur Ausbildung der Scheibe eingesetzten Einzelelementes in perspektivischer Ansicht,
Figuren 6 und 7
eine perspektivische Ansicht (Figur 6) und eine Draufsicht (Figur 7) auf eine Verbindungsmöglichkeit zur Verbindung von Einzelelementen untereinander und
Figuren 8 und 9
eine perspektivische Ansicht (Figur 8) und eine Draufsicht (Figur 9) auf gesonderte Bauelemente zur Verbindung eines Anschlagpunktes mit einer Scheibe.


[0018] Die in der Beschreibung und in den Zeichnungsfiguren verwendeten Bezugszeichen haben folgende Bedeutung:
1
Dachrand
2
Scheibe im Sinne dieser Erfindung
3
Anschlagpunkt oder Fixpunkt, welcher fest mit der flächigen Scheibe oder dem Netz bzw. einer Plane verbunden ist
4
Arbeitsbereich
5
Netz oder Plane
6
Seil oder Schiene zur umlaufenden Sicherung
7
Lichtkuppel
8
Dachdurchdringung (z.B. Kamin, Lüfter...)
9
Einzelelement zur Ausbildung der Scheibe - mit Boden (der Einfachheit halber ohne Verbindungsteile gezeichnet)
10
Einzelelement zur Ausbildung der Scheibe - ohne Boden; als Aussteifung dienen gitterartige Stege (der Einfachheit halber ohne Verbindungsteile gezeichnet)
11
Schloss zur Verbindung von Einzelelementen im Detail
12
Noppe zum Einrasten (nicht lösbare - bzw. nur gegen Widerstand lösbare Verbindung)
13
Vertiefung zur Aufnahme von 12
14
Beispielhafte Ausgestaltung von Verbindungen von Einzelelementen in Draufsicht
15
Platte zur Verbindung mit 16
16
Platte zur Verbindung mit 15, mittels z.B. Flachkopfschrauben und Muttern 17
17
Verbindungsteil z.B. Flachkopfschraube mit Mutter stark vereinfacht dargestellt
18
mögliche Ausgestaltung einer Befestigungsmöglichkeit von 19
19
z.B. Edelstahlseil, verbunden mit 18, mit Anschlagöse zum Anschlag mit Schutzausrüstungen gegen Absturz
20
Verwahrung und Führung von 19 z.B. als Schacht mit Deckel (Deckel nicht gezeichnet) zur
21
Bohrung zur Verbindung von 15 mit 16 mittels geeignetem Verbindungsmaterial


[0019] Im Folgenden schließt sich die Beschreibung der in den Figuren 1 bis 9 gezeigten Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Systems an:

[0020] Beispiele für Einzelelemente sind in Figur 5 in Form von 9 und 10 abgebildet. Es können auch Anschlagpunkte mittig in die Scheibe angeordnet werden. Netze oder Planen müssten zu diesem Zweck sehr groß sein - und nur ein Bruchteil der Gesamtfläche würde, abhängig von der Arbeitsrichtung, jeweils genutzt. Der Vorteil der Erfindung in diesem Punkt zeigt sich z.B. bei schmalen Dächern - siehe Figur 1. Das Beispiel zeigt ein schmales Dach mit einer Breite von nur 5 m. Mit den bisher bekannten dauerhaften durchdringungsfreien Systemen wie auf Seite 1 dieser Beschreibung unter 2.b) beschrieben, wäre dieses Dach nicht mit Anschlagpunkten planbar. Die Abmessungen eines Netzes betragen für übliche Aufbauhöhen bei Dachbegrünungen oder Kiesschüttungen bereits 5 x 5 m. Weiter sind die Anschlagpunkte im Randbereich angeordnet. Um sich überhaupt anschlagen zu können, müsste sich die Person bereits in den absturzgefährdeten Dachrandbereich von = 2 m begeben. Es würde sich sofort ein nicht zulässiger Arbeitswinkel bzw. Bereich ergeben.

[0021] Ein weiterer Vorteil der Erfindung ergibt sich, indem weniger Anschlagpunkte überhaupt benötigt werden. Der Arbeitsbereich kann bei mittig angeordneten oder ausreichend weit eingerückten Anschlagpunkten 360° betragen! So kann eine Dachecke mit nur einem Anschlagpunkt bedient werden und das Risiko von nicht korrekt eingehaltenen Arbeitsbereichen wird eliminiert.

[0022] Verdeutlicht wird dies durch die Figuren 2 und 3. Beide Dachbereiche weisen die exakt selbe Flächengröße auf. Bei der in Figur 2 aufgezeigten Standardplanung mit einem bisher bereits eingesetzten System wie unter 2. b) auf Seite 1 beschrieben, sind neun Anschlagpunkte erforderlich - was auch neunmaliges Umhängen für die sich sichernde Person bedeutet. In Figur 3 mit dem erfindungsgemäßen System sind lediglich sechs Anschlagpunkte erforderlich - und dies ohne die Seillänge der Schutzausrüstung länger wählen zu müssen. In Figur 2 müssen vom Nutzer die Arbeitsbereiche beachtet werden, wohingegen dies in Figur 3 mit dem erfindungsgemäßen System nicht erforderlich ist.

[0023] Durch die miteinander verbindbaren Einzelelemente ist es möglich, die Flächengröße und Flächengeometrie pro Anschlagpunkt individuell in Abhängigkeit der möglichen Auflast sowie den örtlichen Gegebenheiten anzupassen. Weiter entsteht durch die kleinen Einheiten der Vorteil der Handlichkeit und eines einfachen Transports.

[0024] Eine beispielhafte Planung (Figur 4) zeigt, wie mit einer Seillösung für eine umlaufende Sicherung am Dachrand das erfindungsgemäße System vorteilhaft eingesetzt werden kann. Die Lichtkuppeln wurden ausgespart und die äquivalente Flächengröße der Einzelelemente in Richtung Dachrand angesetzt. Auch sonstige Durchdringungen 7 lassen sich "umfahren". Bei der Planung für die Anbringung der Anschlagpunkte sind Mindestabstände zum Rand der Scheibe einzuhalten. Ansonsten kann es zum Heraushebeln der Scheibe kommen, welche ja nur wirksam ist, solange sie vom geeigneten Medium überdeckt ist.

[0025] Durch Netze oder Planen wie auf Seite 1 unter 2.b) ausgeführt lassen sich nicht ohne weiteres Fixpunkte zur Anbringung von umlaufenden Seilen anbringen, da diese eine Vorspannung brauchen, um im Falle einer Beanspruchung nur geringe Auslenkungen zu erhalten. Durch eine Aussteifung wäre dies möglich, was jedoch weitere Teile erfordert. Praktischer und einfacher lässt sich dieses Problem jedoch lösen, indem mit kleinen Elementen eine starre Scheibe bzw. ein umlaufendes Band (Figur 4) zusammengestellt wird. Diese Lösung bringt auch den Vorteil der bereits ausgeführten "Umfahrmöglichkeit" von Dachdurchdringungen mit.

[0026] Bei der Auswahl des Materials und der Zubehörteile ist darauf zu achten, dass es auch bei langfristigem Einsatz auf bewitterten Dächern in Verbindung mit dem jeweiligen als Auflast dienenden Medium nicht zu Korrosions- oder Verrottungserscheinungen kommen kann, welche die Sicherheit der erfindungsgemäßen Anschlageinrichtung beeinträchtigen könnten. Es sind deshalb entsprechend korrosions- und verrottungsbeständige Materialien zu wählen.

[0027] Selbstverständlich sind die Größe der aufzubauenden Scheibe, die Ausgestaltung der Einzelelemente, die Befestigung der Anschlagpunkte an der Scheibe sowie die Festigkeit der eingesetzten Seile bzw. Bänder sowie die eigentlichen AnschlagÖsen auf die durch einen Fall verursachten Kräfte, einschließlich der erforderlichen Sicherheitsreserven abzustimmen. Die spezifischen Anforderungen und Prüfverfahren beinhaltet die DIN-EN 795 "Anschlageinrichtungen". Weiter ist eine Abstimmung auf das überwiegende Einsatzgebiet (z.B. Dachbegrünungen und bekieste Dächer) vorzunehmen unter Berücksichtigung der üblichen Schütthöhen von z.B. Schüttstoffen. Die Einzelelemente zur Bildung der Scheibe, welche als Basis zur Aufnahme der Anschlagpunkte bzw. Fixpunkte verwendet wird, müssen in sich und verbindungstechnisch so dimensioniert sein, dass die auftretenden Kräfte eingeleitet werden können. Dies gilt auch im Falle nicht rechteckig oder quadratisch gebildeter Scheiben bzw. bei Scheiben, welche Aussparungen erhalten, da hier gänzlich andere Kraftverhältnisse auftreten können.

[0028] Mögliche Lösungen für ein Einzelelement zeigt Figur 5. In den Figuren 6 und 7 ist eine Verbindungsmöglichkeit dargestellt. Die Verbindung der Einzelelemente untereinander muss so ausgestaltet sein, dass die auftretenden Zugkräfte im Falle eines Sturzes nicht zu einem Lösen bzw. Übereinanderschieben der Einzelelemente führen oder es zu einer wesentlichen Deformation der Scheibe kommt. Figur 6 zeigt, wie mittels einer T-Steckverbindung eine kraftschlüssige Verbindung erreicht wird. Durch die zusätzlich angeordnete Noppe und Vertiefung wird ein Einrasten erreicht.

[0029] Die Anschlagpunkte bzw. auch die Fixpunkte für Seilsicherungssysteme (Anschlageinrichtung mit horizontal beweglicher Führung) oder Schienensysteme können direkt in entsprechend modifizierten Einzelelementen integriert sein oder über gesonderte Bauelemente (Figuren 8 und 9) mit der Scheibe kraftschlüssig verbunden sein und die Scheibe ggf. noch zusätzlich aussteifen bzw. die Einleitung der Kräfte in mehrere Einzelelemente der Scheibe ermöglichen (Figur 9).


Ansprüche

1. System als Anschlagmöglichkeit für Schutzausrüstungen gegen Absturz, wobei das System mittels Auflast von Schüttgütern gehaltene Anschlagpunkte (3) bzw. Führungsseile (6) oder Schienen und miteinander zu verbindende kleinflächige Einzelelemente (9,10) aufweist, wobei die Einzelelemente eine in Größe und Form variable, großflächige, mit Auflast zu überdeckende Scheibe (2) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente in sich ausgesteift sind, eine dreidimensionale Struktur aufweisen und jeweils über Verbindungsglieder in Form von T-Steckverbindungen (11) miteinander zur großflächigen Scheibe verbunden sind, wobei die T-Steckverbindungen zusätzlich noch Noppen (12) und Vertiefungen (13) aufweisen, wobei die Noppen in die zugeordneten Vertiefungen eingerastet sind, und wobei die Anschlagpunkte an der großflächigen Scheibe angebracht oder in Einzelelemente integriert sind und dadurch, sowie durch die Überdeckung mit der Auflast, in der Lage sind Kräfte, wie sie im Falle eines Absturzes auftreten, aufzunehmen.
 
2. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Einzelelemente zur Bildung der Scheibe eine Größe von 0,1 m2 bis 2 m2, insbesondere 0,1 m2 bis 1,0 m2 aufweisen.
 
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe für einzelne Anschlagpunkte, abhängig von der jeweiligen Art und Höhe der Auflast, eine Größe von 2 m2 bis 25 m2, insbesondere 8 m2 bis 25 m2 aufweist.
 
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einzelne Scheiben miteinander verbunden sind, so dass eine größere Fläche zur Aufnahme von Auflast zur Verfügung steht.
 
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verbindenden Einzelelemente auf einer verrottungsfesten Schutzlage des Systems eingebaut sind.
 
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zu verbindenden Einzelelemente auf einem Filtervlies des Systems mit darunter liegender Dränage eingebaut sind.
 
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Scheibe Aussparungen aufweist.
 
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an die Scheibe ein oder mehrere Anschlagpunkte bzw. Fixpunkte in Abhängigkeit der möglichen Auflast sowie der Scheibengröße angebracht sind.
 
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an der Scheibe bzw. an mehreren Scheiben angebrachte Fixpunkte mit einem Führungsseil oder Schienen verbunden sind, welche wiederum als Anschlageinrichtung dienen.
 


Claims

1. System as stop means for protective equipment against falling, wherein the system has stop points (3) or guide ropes (6) and rails and small-area individual elements (9, 10) held by means of superimposed loading of bulk materials, wherein the individual elements form a large-area disc (2), variable in size and shape and to be covered with a superimposed load, characterised in that the individual elements are stiffened, have a three-dimensional structure, and are each connected to one another by connecting links in the form of push-in T-connectors (11) to form a large-area disc, wherein the push-in T-connectors also have knobs (12) and recesses (13), wherein the knobs are engaged in the assigned recesses, and wherein the stop points are attached to the large-area disc or integrated in individual elements and in this way, also through the covering with a superimposed load, are able to absorb such forces as occur in the event of a fall.
 
2. System according to any of the preceding claims, characterised in that the individual elements for forming the disc have a size of 0.1 m2 to 2 m2, in particular 0.1 m2 to 1.0 m2.
 
3. System according to any of the preceding claims, characterised in that the disc for individual stop points, irrespective of the respective nature and height of the superimposed load, has a size of 2 m2 to 25 m2, in particular 8 m2 to 25 m2.
 
4. System according to any of the preceding claims, characterised in that individual discs are connected to one another, so that a greater area is available to accommodate the superimposed load.
 
5. System according to any of the preceding claims, characterised in that the individual elements to be connected are incorporated in a rot-proof protective layer of the system.
 
6. System according to any of the preceding claims, characterised in that the individual elements to be connected are fitted on to a filter fabric of the system with drainage beneath.
 
7. System according to any of the preceding claims, characterised in that the disc has recesses.
 
8. System according to any of the preceding claims, characterised in that one or more stop points or fixing points are attached to the disc, depending on the possible superimposed load and the size of the disc.
 
9. System according to any of the preceding claims, characterised in that fixing points attached to the disc or to several discs are connected by a guide rope or rails, which in turn serve as stop means.
 


Revendications

1. Système servant de possibilité de butée pour des équipements de protection contre les chutes, dans lequel le système présente des points de butée (3) ou câbles de guidage (6) ou des rails maintenus par la surcharge de marchandises en vrac, et des éléments individuels à petite surface à relier les uns aux autres (9, 10), dans lequel les éléments individuels forment un plateau variable en taille et forme, à grande surface, à recouvrir avec la surcharge, caractérisé en ce que les éléments individuels sont rigidifiés en eux-mêmes, présentent une structure en trois dimensions et sont reliés respectivement par des organes de liaison sous la forme de liaisons d'enfichage en T (11) entre eux pour former un plateau à grande surface, dans lequel les liaisons d'enfichage en T présentent en outre encore des nopes (12) et des cavités (13), dans lequel les nopes sont encliquetés dans les cavités associées, et dans lequel les points de butée sont montés sur le plateau à grande surface ou intégrés dans des éléments individuels et par là-même sont en mesure, par le recouvrement avec la surcharge, de recevoir des forces telles qu'elles surviennent dans le cas d'une chute.
 
2. Système selon la revendication précédente, caractérisé en ce que les éléments individuels présentent, pour la formation d'un plateau, une grandeur de 0,1 m2 à 2 m2, en particulier de 0,1 m2 à 1 m2.
 
3. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le plateau présente, pour des points de butée individuels en fonction du type et de la hauteur respectifs de la surcharge, une grandeur de 2 m2 à 25 m2, en particulier de 8 m2 à 25 m2.
 
4. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des plateaux individuels sont reliés entre eux de sorte qu'une plus grande surface soit à disposition pour la réception de la surcharge.
 
5. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les éléments individuels à relier sont intégrés sur une couche de protection imputrescible du système.
 
6. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les éléments individuels à relier sont intégrés sur un non-tissé filtrant du système avec un drainage se trouvant dessous.
 
7. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le plateau présente des évidements.
 
8. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que sur le plateau, un ou plusieurs points de butée ou points de fixation sont montés en fonction de la surcharge possible ainsi que de la grandeur de plateau.
 
9. Système selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que des points de fixation montés sur le plateau ou sur plusieurs plateaux sont reliés à un câble de guidage ou aux rails qui servent de nouveau de dispositif de butée.
 




Zeichnung




















Angeführte Verweise

IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE



Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde ausschließlich zur Information des Lesers aufgenommen und ist nicht Bestandteil des europäischen Patentdokumentes. Sie wurde mit größter Sorgfalt zusammengestellt; das EPA übernimmt jedoch keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.

In der Beschreibung aufgeführte Patentdokumente




In der Beschreibung aufgeführte Nicht-Patentliteratur